Gillian Flynn
Broschiertes Buch
Gone Girl - Das perfekte Opfer
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Der Megaseller aus den USA Nun auch im Taschenbuch!Was denkst du gerade, Amy? Diese Frage habe ich ihr oft während unserer Ehe gestellt. Ich glaube, das fragt man sich immer wieder: Was denkst du? Wer bist du? Wie gut kennt man eigentlich den Menschen, den man liebt? Genau diese Fragen stellt sich Nick Dunne am Morgen seines fünften Hochzeitstages, dem Morgen, an dem seine Frau Amy spurlos verschwindet. Die Polizei verdächtigt sogleich Nick. Amys Freunde berichten, dass sie Angst vor ihm hatte. Er schwört, dass das nicht wahr ist. Dann erhält er sonderbare Anrufe. Was geschah mit Nicks wu...
Der Megaseller aus den USA
Nun auch im Taschenbuch!
Was denkst du gerade, Amy? Diese Frage habe ich ihr oft während unserer Ehe gestellt. Ich glaube, das fragt man sich immer wieder: Was denkst du? Wer bist du? Wie gut kennt man eigentlich den Menschen, den man liebt?
Genau diese Fragen stellt sich Nick Dunne am Morgen seines fünften Hochzeitstages, dem Morgen, an dem seine Frau Amy spurlos verschwindet. Die Polizei verdächtigt sogleich Nick. Amys Freunde berichten, dass sie Angst vor ihm hatte. Er schwört, dass das nicht wahr ist. Dann erhält er sonderbare Anrufe. Was geschah mit Nicks wunderbarer Frau Amy?
Selten wurde so raffiniert, abgründig und brillant manipuliert wie in diesem Psychogramm einer Ehe - ein teuflisch gutes Lesevergnügen.
Nun auch im Taschenbuch!
Was denkst du gerade, Amy? Diese Frage habe ich ihr oft während unserer Ehe gestellt. Ich glaube, das fragt man sich immer wieder: Was denkst du? Wer bist du? Wie gut kennt man eigentlich den Menschen, den man liebt?
Genau diese Fragen stellt sich Nick Dunne am Morgen seines fünften Hochzeitstages, dem Morgen, an dem seine Frau Amy spurlos verschwindet. Die Polizei verdächtigt sogleich Nick. Amys Freunde berichten, dass sie Angst vor ihm hatte. Er schwört, dass das nicht wahr ist. Dann erhält er sonderbare Anrufe. Was geschah mit Nicks wunderbarer Frau Amy?
Selten wurde so raffiniert, abgründig und brillant manipuliert wie in diesem Psychogramm einer Ehe - ein teuflisch gutes Lesevergnügen.
>Gone Girl< eine weltweite Sensation gelungen: Das Buch stand monatelang auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste, wurde mehr als 3 Millionen mal verkauft und in 40 Sprachen übersetzt. Die 20th Century Fox verfilmte den Stoff prominent mit Ben Affleck und Rosamunde Pike. Auch die beiden Vorgänger-Bände >Cry Baby< (erhielt gleich zwei >British Dagger Awards<) und >Dark Places< waren große Erfolge und wurden ebenfalls verfilmt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Chicago. Literaturpreise: British Dagger Award

© Jeff Sciortino
Produktdetails
- Fischer Taschenbücher 18878
- Verlag: FISCHER Taschenbuch
- Originaltitel: Gone Girl
- Artikelnr. des Verlages: 1019217
- 10. Aufl.
- Seitenzahl: 591
- Erscheinungstermin: 24. Juli 2014
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 126mm x 55mm
- Gewicht: 514g
- ISBN-13: 9783596188789
- ISBN-10: 3596188784
- Artikelnr.: 40840576
Herstellerkennzeichnung
FISCHER Taschenbuch
Hedderichstr. 114
60596 Frankfurt
produktsicherheit@fischerverlage.de
Da draußen laufen so viele Serienmörder rum
"Gone Girl", "Krähenmädchen", "Blutdämmerung": Thriller aus Amerika, Schweden und Deutschland sollen für Sommerumsatz im Buchhandel sorgen
Die Zeitungskrise ist jetzt auch im Thriller angekommen. Mehr noch: In "Gone Girl" (deutscher Zusatztitel: "Das perfekte Opfer"), dem dritten Roman der amerikanischen Bestseller-Autorin Gillian Flynn, ist sie der Urgrund für das Desaster, in das die Hauptfiguren geraten. Im Sommer 2010 verlieren beide, der 37 Jahre alte Film-, Fernseh- und Literaturkritiker Nick Dunne und seine zwei Jahre jüngere Frau Amy, Verfasserin von Persönlichkeitstests für Frauenzeitschriften, während einer der Kündigungswellen bei ihren jeweiligen New Yorker
"Gone Girl", "Krähenmädchen", "Blutdämmerung": Thriller aus Amerika, Schweden und Deutschland sollen für Sommerumsatz im Buchhandel sorgen
Die Zeitungskrise ist jetzt auch im Thriller angekommen. Mehr noch: In "Gone Girl" (deutscher Zusatztitel: "Das perfekte Opfer"), dem dritten Roman der amerikanischen Bestseller-Autorin Gillian Flynn, ist sie der Urgrund für das Desaster, in das die Hauptfiguren geraten. Im Sommer 2010 verlieren beide, der 37 Jahre alte Film-, Fernseh- und Literaturkritiker Nick Dunne und seine zwei Jahre jüngere Frau Amy, Verfasserin von Persönlichkeitstests für Frauenzeitschriften, während einer der Kündigungswellen bei ihren jeweiligen New Yorker
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Verlagen erst die Arbeit und dann ihr junges Eheglück.
Noch kapitalere Katastrophen - ja, es gibt Schlimmeres als ein gescheitertes Paar - folgen auf dem Fuß. Zuvor rekapituliert Nick Dunne in einer brillant verdichteten Passage jene "letzten Züge der glorreichen Zeiten", in denen er und seinesgleichen tatsächlich noch "fürs Schreiben bezahlt wurden", ehe Online-Konzerne, Blogger und Twitterer im Umsonst-Universum des Internets vollends die Herrschaft übernahmen. "Damals, als die Leute noch Druckerzeugnisse auf Papier lasen": So hebt der lakonisch entgeisterte Rückblick auf das Jüngstvergangene an - Nick klingt dabei, als erzähle er ein steinaltes Märchen, an dessen Ende jedenfalls der Journalismus stirbt.
Von "Gone Girl", im Original 2012 erschienen, sind weltweit inzwischen mehr als drei Millionen Exemplare verkauft, allein das Paperback (ein Zwitter aus gebundenem und broschiertem Buch) der deutschen Ausgabe, das im vergangenen Jahr auf den Markt kam, erzielte an die 400 000 Exemplare, das gerade ausgelieferte Taschenbuch war Zehntausende Male vorbestellt und dürfte sich, das lehrt die Erfahrung, in den kommenden Wochen und Monaten auf die mittleren Hunderttausende zubewegen. Den Absatz zusätzlich befeuern wird der für den 2. Oktober annoncierte Kinostart der Hollywood-Verfilmung unter der Regie von David Fincher mit Ben Affleck und Rosamund Pike in den Hauptrollen.
"Gone Girl" kommt an der Oberfläche als Soft-Thriller daher. Äußere Brutalitäten, sonst dem Genre immanent, gibt es hier nur wohldosiert. Spannung erzeugt der Seelenkrieg zwischen Amy und Nick, auf den ersten Blick also ein klassisches Ehedrama, das allerdings maliziös gesteigert wird und wechselseitig ungeahnte Abgründe der Infamie zu Tage fördert. Nach dem journalistischen Scheitern und einer Fehlspekulation von Amys Eltern lässt sich das schicke New Yorker Intellektuellen-Leben nicht mehr finanzieren, weshalb sich die beiden in Nicks Heimatkaff im Mittleren Westen zurückziehen und sich anöden. Am Morgen des fünften Hochzeitstages verschwindet Amy, die Spuren im Haus deuten auf ein Verbrechen - und auf Nick als zumindest potentiellen Verbrecher. Im Fortgang der Handlung gewinnt Gillian Flynn dem guten alten Psychothriller erstaunlich originelle Möglichkeiten ab - durch genuin literarische, vor allem erzähltechnische Raffinesse. Amy und Nick schildern das Geschehen im Wechsel aus ihrer jeweiligen Perspektive. Wer lügt schon wieder, wer sagt gerade mal die Wahrheit? Es ist bis zu den letzten Seiten ein heilloses Verwirrspiel, in das die Autorin ihre Leser verwickelt - um sie just deshalb wirkungsvoll bei der Stange zu halten. Auch die Lösung lohnt.
Einen Psychothriller gleich im Dreierpack verspricht der deutsche Verlag des schwedischen Autorenpseudonyms Erik Axl Sund, zu dem sich ganz offen die Popmusiker Jerker Eriksson und Håkan Axlander Sundquist bekennen - zwei Neulinge der Szene also und, wie bei Skandinaviern üblich, wahrhaft blutige obendrein.
Stieg Larsson und Jussi Adler-Olsen grüßen als Vorbilder, die, mal wieder, überboten werden sollen. Für die Sund-Trilogie setzt Goldmann deshalb auf eine Werbe- und Marketing-Kampagne, die sich gewaschen hat, zudem auf eine Publikationsstrategie, die bereits im Fall der Erotik-Trias "Shades of Grey" äußert erfolgreich war. Seit Anfang August ist "Krähenmädchen", der erste Teil, im Handel, bereits Mitte September folgt mit "Narbenkind" der zweite Band, rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft folgt dann "Schattenschrei", das Finale.
Kommerziell sieht das bisher recht passabel aus. Nach kaum drei Wochen steht "Krähenmädchen" schon auf Platz zwei der Paperback-Liste und hat sich, legt man die Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zugrunde, etwa 30 000 Mal verkauft. Der logische Aufbau und die psychologische Plausibilität der Handlung können da nicht mithalten: Es knirscht sehr. Aber das ist beim Thriller nicht sonderlich störend, solange die Geschehensdynamik stimmt, solange also die sich jagenden, dabei immer brutaler werdenden Verbrechen und die polizeiliche, dabei auf immer neue Rätsel und Geheimnisse stoßende Verbrecherjagd eine Synthese bilden, die das Lesen stimuliert. Und dieser innere Steigerungsfaktor funktioniert zumindest eine Weile.
Beim "Krähenmädchen" sind es zudem zwei weibliche Hauptfiguren, die unserer Sympathie gewiss sein dürfen: die Stockholmer Kommissarin Jeanette Kihlberg und die Psychotherapeutin Sofia Zetterlund. Beide sind so um die vierzig und haben Privatprobleme zuhauf, beide lassen sich deshalb in ihrer Professionalität nicht im Mindesten beirren - lebensfeste, krisenresistente Frauen eben. Hinzu kommt Zetterlunds mysteriöse Patientin Victoria Bergman, deren Fallgeschichten zwar düster sind, aber gerade im Zusammenhang mit einer lichten Kindheitserinnerung an Martin, den kleinen Zögling, zuerst auch rühren und berühren.
"Wie viel Leid kann ein Mensch verkraften, ehe er selbst zum Monster wird?" Das ist, auf gut 450 Seiten vielfach variiert, die Schlüsselfrage des Buchs. Sie ist auch sein Verhängnis. Denn sie öffnet, durch pseudomoralische Selbstempörung scheinlegitimiert, alle Schleusen, um bestialische Vorkommnisse desto drastischer schildern zu können. Der Reihe nach geht es um die Entführung und Verstümmelung von kleinen Jungen, um den massenhaften Missbrauch kleiner Mädchen, um einen von enthemmten Vätern betriebenen Kinderpornoring, um die Zurichtung afrikanischer Kindersoldaten und deren Greueltaten an einer Entwicklungshelferin, kurzum: Es geht um den permanenten Überbietungsversuch dessen, was genregemäß als Gewalt- und Horrorgrenze gelten kann. Die auf "Krähenmädchen" folgenden Bände werden sich auch bei diesem Versuch nicht lumpen lassen.
Im Vergleich dazu muss der schwäbische Seiteneinsteiger Rainer Löffler noch entschieden kleinere Brötchen backen. Der Industriekaufmann debütierte 2012 mit "Blutsommer", der finsteren Erzählballade um einen Kölner Metzger, den der Ermittlerheld, der Stuttgarter Fallanalytiker Martin Abel, schließlich und beinahe um den Preis des eigenen Lebens zur Strecke bringt. Aus dem Stand heraus gingen etwa 80 000 Taschenbuch-Exemplare über den Ladentisch und den Versandhandel.
Der Marketinglogik gemäß muss nun auch das zweite Buch zumindest etwas Blut im Titel führen, weshalb es - fest zum Kompositum entschlossen, ansonsten aber völlig sinnfrei - eben "Blutdämmerung" heißt und sich seit dem Erscheinen laut GfK zwischen 1500 und 3000 Mal pro Woche verkauft. Die Geschichte funktioniert nach altvertrautem Thrillermuster: "Da draußen läuft ein Serienmörder rum, wir müssen ihn unbedingt finden, ehe er aufs Neue zuschlägt". Der Serienmörder, den der Schwabe Abel und seine Kölner Kollegen dieses Mal jagen, hat es auf magersüchtige Jungfrauen abgesehen, deren Leichen er mit Vorliebe in einem naturgeschützten See versenkt, nachdem er ihnen zuvor mit ausgesuchter Sorgfalt die Füße abgetrennt hat. Rainer Löffler schreibt noch etwas ungelenk - bis zum deutschen Branchenführer, dem Berliner Sebastian Fitzek, wird der Weg ein weiter sein. Immerhin, die ersten Brötchen sind im Laden.
JOCHEN HIEBER
Erik Axel Sund:
"Krähenmädchen". Psychothriller.
Aus dem Schwedischen von Wibke Kohn. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2014. 478 S., br., 12,99 [Euro].
Gillian Flynn:
"Gone Girl - Das perfekte Opfer". Roman.
Aus dem Amerikanischen von Christine Strüh. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2014. 591 S., br., 9,99 [Euro].
Rainer Löffler:
"Blutdämmerung". Thriller.
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2014. 414 S., br., 9,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Noch kapitalere Katastrophen - ja, es gibt Schlimmeres als ein gescheitertes Paar - folgen auf dem Fuß. Zuvor rekapituliert Nick Dunne in einer brillant verdichteten Passage jene "letzten Züge der glorreichen Zeiten", in denen er und seinesgleichen tatsächlich noch "fürs Schreiben bezahlt wurden", ehe Online-Konzerne, Blogger und Twitterer im Umsonst-Universum des Internets vollends die Herrschaft übernahmen. "Damals, als die Leute noch Druckerzeugnisse auf Papier lasen": So hebt der lakonisch entgeisterte Rückblick auf das Jüngstvergangene an - Nick klingt dabei, als erzähle er ein steinaltes Märchen, an dessen Ende jedenfalls der Journalismus stirbt.
Von "Gone Girl", im Original 2012 erschienen, sind weltweit inzwischen mehr als drei Millionen Exemplare verkauft, allein das Paperback (ein Zwitter aus gebundenem und broschiertem Buch) der deutschen Ausgabe, das im vergangenen Jahr auf den Markt kam, erzielte an die 400 000 Exemplare, das gerade ausgelieferte Taschenbuch war Zehntausende Male vorbestellt und dürfte sich, das lehrt die Erfahrung, in den kommenden Wochen und Monaten auf die mittleren Hunderttausende zubewegen. Den Absatz zusätzlich befeuern wird der für den 2. Oktober annoncierte Kinostart der Hollywood-Verfilmung unter der Regie von David Fincher mit Ben Affleck und Rosamund Pike in den Hauptrollen.
"Gone Girl" kommt an der Oberfläche als Soft-Thriller daher. Äußere Brutalitäten, sonst dem Genre immanent, gibt es hier nur wohldosiert. Spannung erzeugt der Seelenkrieg zwischen Amy und Nick, auf den ersten Blick also ein klassisches Ehedrama, das allerdings maliziös gesteigert wird und wechselseitig ungeahnte Abgründe der Infamie zu Tage fördert. Nach dem journalistischen Scheitern und einer Fehlspekulation von Amys Eltern lässt sich das schicke New Yorker Intellektuellen-Leben nicht mehr finanzieren, weshalb sich die beiden in Nicks Heimatkaff im Mittleren Westen zurückziehen und sich anöden. Am Morgen des fünften Hochzeitstages verschwindet Amy, die Spuren im Haus deuten auf ein Verbrechen - und auf Nick als zumindest potentiellen Verbrecher. Im Fortgang der Handlung gewinnt Gillian Flynn dem guten alten Psychothriller erstaunlich originelle Möglichkeiten ab - durch genuin literarische, vor allem erzähltechnische Raffinesse. Amy und Nick schildern das Geschehen im Wechsel aus ihrer jeweiligen Perspektive. Wer lügt schon wieder, wer sagt gerade mal die Wahrheit? Es ist bis zu den letzten Seiten ein heilloses Verwirrspiel, in das die Autorin ihre Leser verwickelt - um sie just deshalb wirkungsvoll bei der Stange zu halten. Auch die Lösung lohnt.
Einen Psychothriller gleich im Dreierpack verspricht der deutsche Verlag des schwedischen Autorenpseudonyms Erik Axl Sund, zu dem sich ganz offen die Popmusiker Jerker Eriksson und Håkan Axlander Sundquist bekennen - zwei Neulinge der Szene also und, wie bei Skandinaviern üblich, wahrhaft blutige obendrein.
Stieg Larsson und Jussi Adler-Olsen grüßen als Vorbilder, die, mal wieder, überboten werden sollen. Für die Sund-Trilogie setzt Goldmann deshalb auf eine Werbe- und Marketing-Kampagne, die sich gewaschen hat, zudem auf eine Publikationsstrategie, die bereits im Fall der Erotik-Trias "Shades of Grey" äußert erfolgreich war. Seit Anfang August ist "Krähenmädchen", der erste Teil, im Handel, bereits Mitte September folgt mit "Narbenkind" der zweite Band, rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft folgt dann "Schattenschrei", das Finale.
Kommerziell sieht das bisher recht passabel aus. Nach kaum drei Wochen steht "Krähenmädchen" schon auf Platz zwei der Paperback-Liste und hat sich, legt man die Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zugrunde, etwa 30 000 Mal verkauft. Der logische Aufbau und die psychologische Plausibilität der Handlung können da nicht mithalten: Es knirscht sehr. Aber das ist beim Thriller nicht sonderlich störend, solange die Geschehensdynamik stimmt, solange also die sich jagenden, dabei immer brutaler werdenden Verbrechen und die polizeiliche, dabei auf immer neue Rätsel und Geheimnisse stoßende Verbrecherjagd eine Synthese bilden, die das Lesen stimuliert. Und dieser innere Steigerungsfaktor funktioniert zumindest eine Weile.
Beim "Krähenmädchen" sind es zudem zwei weibliche Hauptfiguren, die unserer Sympathie gewiss sein dürfen: die Stockholmer Kommissarin Jeanette Kihlberg und die Psychotherapeutin Sofia Zetterlund. Beide sind so um die vierzig und haben Privatprobleme zuhauf, beide lassen sich deshalb in ihrer Professionalität nicht im Mindesten beirren - lebensfeste, krisenresistente Frauen eben. Hinzu kommt Zetterlunds mysteriöse Patientin Victoria Bergman, deren Fallgeschichten zwar düster sind, aber gerade im Zusammenhang mit einer lichten Kindheitserinnerung an Martin, den kleinen Zögling, zuerst auch rühren und berühren.
"Wie viel Leid kann ein Mensch verkraften, ehe er selbst zum Monster wird?" Das ist, auf gut 450 Seiten vielfach variiert, die Schlüsselfrage des Buchs. Sie ist auch sein Verhängnis. Denn sie öffnet, durch pseudomoralische Selbstempörung scheinlegitimiert, alle Schleusen, um bestialische Vorkommnisse desto drastischer schildern zu können. Der Reihe nach geht es um die Entführung und Verstümmelung von kleinen Jungen, um den massenhaften Missbrauch kleiner Mädchen, um einen von enthemmten Vätern betriebenen Kinderpornoring, um die Zurichtung afrikanischer Kindersoldaten und deren Greueltaten an einer Entwicklungshelferin, kurzum: Es geht um den permanenten Überbietungsversuch dessen, was genregemäß als Gewalt- und Horrorgrenze gelten kann. Die auf "Krähenmädchen" folgenden Bände werden sich auch bei diesem Versuch nicht lumpen lassen.
Im Vergleich dazu muss der schwäbische Seiteneinsteiger Rainer Löffler noch entschieden kleinere Brötchen backen. Der Industriekaufmann debütierte 2012 mit "Blutsommer", der finsteren Erzählballade um einen Kölner Metzger, den der Ermittlerheld, der Stuttgarter Fallanalytiker Martin Abel, schließlich und beinahe um den Preis des eigenen Lebens zur Strecke bringt. Aus dem Stand heraus gingen etwa 80 000 Taschenbuch-Exemplare über den Ladentisch und den Versandhandel.
Der Marketinglogik gemäß muss nun auch das zweite Buch zumindest etwas Blut im Titel führen, weshalb es - fest zum Kompositum entschlossen, ansonsten aber völlig sinnfrei - eben "Blutdämmerung" heißt und sich seit dem Erscheinen laut GfK zwischen 1500 und 3000 Mal pro Woche verkauft. Die Geschichte funktioniert nach altvertrautem Thrillermuster: "Da draußen läuft ein Serienmörder rum, wir müssen ihn unbedingt finden, ehe er aufs Neue zuschlägt". Der Serienmörder, den der Schwabe Abel und seine Kölner Kollegen dieses Mal jagen, hat es auf magersüchtige Jungfrauen abgesehen, deren Leichen er mit Vorliebe in einem naturgeschützten See versenkt, nachdem er ihnen zuvor mit ausgesuchter Sorgfalt die Füße abgetrennt hat. Rainer Löffler schreibt noch etwas ungelenk - bis zum deutschen Branchenführer, dem Berliner Sebastian Fitzek, wird der Weg ein weiter sein. Immerhin, die ersten Brötchen sind im Laden.
JOCHEN HIEBER
Erik Axel Sund:
"Krähenmädchen". Psychothriller.
Aus dem Schwedischen von Wibke Kohn. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2014. 478 S., br., 12,99 [Euro].
Gillian Flynn:
"Gone Girl - Das perfekte Opfer". Roman.
Aus dem Amerikanischen von Christine Strüh. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2014. 591 S., br., 9,99 [Euro].
Rainer Löffler:
"Blutdämmerung". Thriller.
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2014. 414 S., br., 9,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Das Psychogramm einer Ehe in Gestalt des besten Psychothrillers 2013. Bunte 20131010
Als Leser gewinnt man schnell einen ersten Eindruck von den beiden Protagonisten: dem von Selbstzweifeln geplagten Nick, der sich schwer damit tut, Gefühle zu zeigen, und der wunderbaren, liebevollen Amy, die ihr Bestes tut, ihm die perfekte Ehefrau zu sein. Ganz normale Menschen mit ganz …
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Als Leser gewinnt man schnell einen ersten Eindruck von den beiden Protagonisten: dem von Selbstzweifeln geplagten Nick, der sich schwer damit tut, Gefühle zu zeigen, und der wunderbaren, liebevollen Amy, die ihr Bestes tut, ihm die perfekte Ehefrau zu sein. Ganz normale Menschen mit ganz normalen Schwächen und Fehlern, aber beide auf ihre eigene Art und Weise sehr liebenswert.
Aber wer schon einmal ein Buch der Autorin gelesen hat, weiß: Gillian Flynn wäre nicht Gillian Flynn, wenn sich hinter dieser Fassade scheinbarer Normalität nicht Abgründe auftun würden... Als Leser darf man sich bei ihr niemals auf den ersten Eindruck verlassen, und das war noch nie so wahr wie in "Gone Girl". Immer wieder muss man seine Meinung zu den Charaktere überdenken, und dabei bleiben sie doch in sich schlüssig und glaubhaft.
Amy und Nick werden mir noch lange in Erinnerung bleiben, und ich fand beide großartig - wenn auch nicht immer sympathisch. Sie sind unglaublich komplex und voller überraschender Charakterzüge, vor allem die erst scheinbar so leicht zu durchschauende Amy.
Die Geschichte klingt erstmal nach einem relativ gradlinigen Thriller: Frau verschwindet, Mann wird des Mordes angeklagt und muss seine Unschuld beweisen - oder sich als Mörder herausstellen. Aber auch hier gilt: als Leser darf man seinem ersten Eindruck nicht so ohne weiteres trauen! Eine unerwartete Wendung folgt der anderen, und die Geschichte wird immer abgründiger und verwickelter, mit einer beinahe boshaften Liebe zum perfiden Detail.
Und dabei wurde sie für mich auch immer spannender! Mit jeder kleinen Enthüllung konnte ich es weniger abwarten, zu erfahren, wie die Geschichte wohl ausgehen würde - und das Ende hat mich dann vollkommen überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet!
Im Endeffekt ist "Gone Girl" alles andere als ein "Standard-Thriller", sondern eine zutiefst originelle Tour de Force, die den Leser wieder und wieder zwingt, seine Erwartungen über den Haufen zu werfen.
Ich bin ein großer Fan der Autorin, und das liegt nicht nur an ihrem unfehlbaren Gespür dafür, was Menschen sich gegenseitig antun können, sondern auch an ihrem großartigen Schreibstil. Irgendwie schafft sie es, auch die menschlichen Abgründe sehr unterhaltsam zu präsentieren; das liest sich meiner Meinung nach wunderbar und flüssig runter.
Fazit:
Vielleicht Gillian Flynns bestes Buch, und das will meines Erachtens etwas heißen! Hinter dem ganz normalen Alltag eines ganz normalen Ehepaars tun sich unerwartete Abgründe auf, und mit jeder Seite wird die Geschichte spannender, komplexer und auf böse Art unterhaltsamer.
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Gone Girl - die Story an sich ist sehr gut. Aber teilweise muss man sich durch langweilige, langatmige Erzählungen der Protagonisten kämpfen. Irgendwie hat die Schriftlstellerin mich nicht erreicht, ich bin nicht wirklich in das Buch reingekommen, der Schreibstil hat mich nicht so sehr …
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Gone Girl - die Story an sich ist sehr gut. Aber teilweise muss man sich durch langweilige, langatmige Erzählungen der Protagonisten kämpfen. Irgendwie hat die Schriftlstellerin mich nicht erreicht, ich bin nicht wirklich in das Buch reingekommen, der Schreibstil hat mich nicht so sehr angesprochen. Aber das ist ja sehr subjektiv ......
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Amy und Nick Dunne leben in New York. Nachdem beide arbeitslos geworden sind, werden sie zunehmend unzufriedener mit ihrem Leben. Als Nicks Mutter an Krebs erkrankt, beschießt er ungeachtet den Wünschen Amys wieder in seine Heimat zurückzukehren. Amy fügt sich Nicks Beschluss, …
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Amy und Nick Dunne leben in New York. Nachdem beide arbeitslos geworden sind, werden sie zunehmend unzufriedener mit ihrem Leben. Als Nicks Mutter an Krebs erkrankt, beschießt er ungeachtet den Wünschen Amys wieder in seine Heimat zurückzukehren. Amy fügt sich Nicks Beschluss, auch wenn es der gebürtigen New Yorkerin nicht leicht fällt, arrangiert sie sich mit dem Leben in der Missouri-Kleinstadt am Mississippi. Nick eröffnet gemeinsam mit seiner Schwester Go unter Zuhilfenahme des restlichen Geldes aus Amys Trustfond eine Kneipe. Alles scheint in Ordnung. Doch am Morgen ihres fünften Hochzeitstages verschwindet Amy spurlos. Die Polizei beginnt zu ermitteln und jede neue Spur lässt den Verdacht wachsen, dass Nick für Amys Verschwinden verantwortlich ist. Nick stellt eigene Nachforschungen an und entdeckt schnell die wahren Hintergründe, nur glaubt ihm niemand…
Aufgrund der überschwänglichen Aussagen des Klappentextes hatte ich sehr hohe Erwartungen an dieses Buch. Trotzdem habe ich nicht mit dem Wahnsinn gerechnet, der zwischen diesen Buchdeckeln steckt. Dieser Thriller ist genauso, wie Amy ihre persönliche Geschichte sieht: staunenswert und verblüffend. Mehr noch, die Geschehnisse sind haarsträubend - es ist unfassbar, was hier zwischen Amy und Nick abläuft.
Die Geschichte beginnt damit, dass Nick über Amys Kopf nachdenkt. Über die äußere Form und ganz besonders über ihren Verstand. Als ich die Geschichte zu Ende gelesen hatte, waren meine Gedanken wieder bei Amys Kopf und ihrem Verstand. Ich würde wirklich gerne wissen, wie dieser Kopf arbeitet. Obwohl es bei dem ganzen Lug und Trug den Nick so treibt in Amy vor Wut brodeln muss, bleibt sie nach außen ruhig und bereitet geduldig und präzise ihre Rache vor. Wie kann jemand so abgrundtief böse sein und so ausgeklügelt und vorausschauend denken? Das ist für mich beängstigend und faszinierend zugleich.
Nicht nur die Sprache mit tollen Formulierungen, herrlichen Wortkreationen („zuckerbesoffen“) und durchdachten Dialogen ist Gillian Flynn hervorragend gelungen, auch der Aufbau des Buches ist sehr geschickt. Während Nick von dem aktuellen Geschehen berichtet, erfährt man im ersten Teil von Amy mittels Tagebucheinträgen, wie sie und Nick sich kennengelernt haben und wie sich die beiden und ihre Ehe im Laufe der letzten fünf Jahre verändert haben.
Es ist einfach brillant, welch ein Schauspiel Gillian Flynn hier kreiert hat. Das Buch ist raffiniert und böse, steckt voller Wendungen und Überraschungen und hält den Leser Seite um Seite in Atem. Die Autorin spielt mit dem Leser, lenkt die Sympathien für die Figuren von einer zur nächsten. Man fragt sich laufend, wer in dieser Geschichte eigentlich wen manipuliert. Wer sagt die Wahrheit? Wer lügt? Ständig lauert man auf die nächste Schandtat und ist dann wieder sprachlos, wie eiskalt hier agiert wird.
Nicks Anwalt Tanner Bolt sagt über Nick und Amy: „… Sie beide sind die abgefucktesten Menschen, die mir jemals begegnet sind…“ (S.538). Wie recht er hat.
Ein grandioser Thriller. Unbedingt lesen!
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ich habe Gillian Flynns Buch erst gerade als Mängelexemplar gefunden und in wenigen Tagen verschlungen.
Ihre Bewertung trifft m.E. genau den Punkt. Genauso habe ich
es auch emfunden- Das Ende fand ich allerdings etwas dünn und "runtergeschrubbt"
Vielen Dank für Ihre Kommentar. Wenn mann das Buch nicht kennt, macht er Lust auf's Lesen
Ehefrau verschwindet spurlos
Endlich ist der Bestseller „Gone Girl. Das perfekte Opfer“ auf Deutsch erschienen. Seit mehr als 52 Wochen steht er auf der Bestsellerliste der New York Times. Die bekannte US-amerikanische Autorin Gillian Flynn erhielt schon mehrere Literaturpreise.
Am …
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Ehefrau verschwindet spurlos
Endlich ist der Bestseller „Gone Girl. Das perfekte Opfer“ auf Deutsch erschienen. Seit mehr als 52 Wochen steht er auf der Bestsellerliste der New York Times. Die bekannte US-amerikanische Autorin Gillian Flynn erhielt schon mehrere Literaturpreise.
Am Morgen ihres fünften Hochzeitstages verschwindet Nick Dunnes’ Ehefrau Amy spurlos. Für die ermittelnde Polizei ist bald klar. Der Ehemann ist der Täter. Schließlich beteuern Amys Freunde, dass seine Frau Angst vor ihm hatte. Nick will seine Unschuld um jeden Preis beweisen. Die Beweislage ist erdrückend. So stellt die Polizei in seinem Computer Indizien sicher. Ist Nick der Mörder? Oder hat Amy ihn klammheimlich verlassen?
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Das Buch erzählt die Geschichte einer Beziehung aus verschiedenen Perspektiven. An der Seite von Nick erlebt man die Suche nach Amy und die Ermittlungen der Polizei mit. In einem anderen Erzählstrang kommt Amy in rückblickartigen Tagebucheinträgen zu Wort, wo sie ihre Beziehung …
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Das Buch erzählt die Geschichte einer Beziehung aus verschiedenen Perspektiven. An der Seite von Nick erlebt man die Suche nach Amy und die Ermittlungen der Polizei mit. In einem anderen Erzählstrang kommt Amy in rückblickartigen Tagebucheinträgen zu Wort, wo sie ihre Beziehung zu Nick von Anfang bis zu ihrem 5. Hochzeitstag Revue passieren lässt. Diese beiden Perspektiven wechseln sich das ganze Buch hindurch ab, und enden jeweils mit einem Cliffhanger, so dass die Spannung, sofern sie denn vorhanden ist, erhalten bleibt.
Mit der Figur der Amy konnte ich so gar nichts anfangen. Sie macht einen girliehaften unreifen Eindruck, wie er zu einer 35 jährigen Frau meiner Erfahrung nach glücklicherweise nicht passt. Ich empfand Amy den größten Teil des Buches hindurch als Nervensäge und war immer froh, wenn ich ihr Kapitel fertig hatte und wieder ein Teil aus Nicks Perspektive lesen konnte. Nick ist mir aber auch eher fremd geblieben, auch wenn ich seine Person und seine vertrackte Situation besser nachempfinden konnte. Wirklich gefallen hat mir nur Nicks Zwillingsschwester Go. Sie hält zu ihm und hat so etwas wie den Überblick, obwohl sie persönlich auch sehr durch die Ermittlungen und die mediale Berichterstattung betroffen ist.
Den Aufbau des Buches halte ich für sehr gelungen. Wer sich sehr für Beziehungen und ihren Wandel interessiert, wird das Buch sicher recht spannend finden. Ich fand auch interessant, wie das Amerika nach der Wirtschaftskrise geschildert wird, wie Arbeitslosigkeit und die Immobilienkrise das Leben verändert haben. Aber Mädchen hafte Themen interessieren mich leider gar nicht, so dass mich der Roman zum großen Teil gelangweilt hat. Gegen Ende nimmt die Handlung noch mal eine Wende, aber der Schluss konnte mich dennoch nicht überzeugen, da er in Luft hängen bleibt und in mir ein unbehagliches Gefühl zurückbleibt. Vielleicht war das die Intention der Autorin, in dem Fall ist es ihr gelungen.
Ich habe das Buch im englischen Original gelesen. Für meinen Geschmack ist es etwas zu umgangssprachlich verfasst, aber das passt zur Geschichte ganz gut. Es lässt sich recht flüssig lesen, der Satzbau ist angenehm abwechslungsreich.
„Gone Girl“ ist eine Mischung zwischen Thriller und Frauenroman. Da ich mich nicht so für typische Frauenthemen interessiere, hat es mich streckenweise wirklich gelangweilt, obwohl es vom Aufbau und der Handlung her an sich recht spannend ist. Man merkt, dass der Roman sorgfältig durchdacht ist und sich die Autorin viel überlegt hat, das Buch möglichst natürlich klingen zu lassen.
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Antworten 16 von 18 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 16 von 18 finden diese Rezension hilfreich
Zwei Menschen, reich, schön, erfolgreich. Verlieben sich, heiraten. Alles Wolke sieben. Dann schlägt das Schicksal zu und das Leben wird härter. Auf einmal zeigt jeder sein wahres Gesicht...
Tolle Geschichte, für meinen Geschmack aber nicht wirklich gut umgesetzt. Das Buch …
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Zwei Menschen, reich, schön, erfolgreich. Verlieben sich, heiraten. Alles Wolke sieben. Dann schlägt das Schicksal zu und das Leben wird härter. Auf einmal zeigt jeder sein wahres Gesicht...
Tolle Geschichte, für meinen Geschmack aber nicht wirklich gut umgesetzt. Das Buch liest sich wie eine Achterbahnfahrt. Passagen voller Spannung und grandioser Handlungsstränge wechseln sich ab mit Phasen langatmiger Erklärungen.
Nebenpersonen tauchen auf, bleiben und sind total nebensächlich, während andere, in meinen Augen, wichtige Personen (Polizei, alte "Freunde" usw.) nur Stichwortgeber bleiben.
Das Ende war (für mich) so unbefriedigend, dass ich tatsächlich noch die Danksagung gelesen habe, in der Hoffnung auf einen unterwarteten (besseren) Schluss.
Dies ist meine ganz persönliche Beurteilung dieses Buches und soll kein "Verriss" sein. Es ist immer leichter etwas zu kritisieren als zu produzieren. Das Buch basiert auf einer grandiosen Handlung - aber es hat auch ein paar (literarische) Schwächen. Alles in allem aber sollte man es gelesen haben - es wird garantiert verfilmt. Ich könnte mir Tom Cruise gut als Nick vorstellen... aber dann würde die Geschichte sicher anders enden!
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Antworten 16 von 19 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 16 von 19 finden diese Rezension hilfreich
"Gone Girl" ist kein typischer Thriller, eher Szenen einer Ehe, die mich wirklich sprachlos vor Entsetzen machten. Wie kann man sich so hassen, das man sich solche Dinge antun möchte? Für mich wirklich unfassbar. Weder Amy noch Nick bekleckern sich mit Ruhm und die Sympathie …
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"Gone Girl" ist kein typischer Thriller, eher Szenen einer Ehe, die mich wirklich sprachlos vor Entsetzen machten. Wie kann man sich so hassen, das man sich solche Dinge antun möchte? Für mich wirklich unfassbar. Weder Amy noch Nick bekleckern sich mit Ruhm und die Sympathie schwindet von Kapitel zu Kapitel. Auch jetzt nach Beenden des Hörbuchs kann ich nicht sagen, wer mir unsympathischer ist. Wahrscheinlich Amy, denn sie ist wirklich skrupellos und ihr ganzes Getue mir wirklich unerträglich.
Ich fand die Sprache die teilweise durch mein Auto wehte, wirklich unter aller Kanone und sobald eines meiner Kinder mitfuhr musste ich auf Radio umschalten, denn eine Fünfjährige muss solche Worte noch nicht kennen, zumal sie schon Penis (was ja schon recht harmlos ist) zum Schreien komisch fand. So schnell habe ich noch nie einen Volumenknopf betätigt und mich irgendwie fremd geschämt. Die anderen Worte will ich nicht wiederholen und ehrlich gesagt sind es auch keine, die ich verwenden würde, geschweige denn hören möchte. Manchmal war mir das echt too much.
"Gone Girl" ist wie gesagt die Geschichte von Amy und Nick, wobei mir Amy doch sehr psychopathisch erscheint. Vielleicht liegt es in ihrer Vergangenheit? Ihre Eltern haben "Amazing Amy" geradezu erschaffen. Vielleicht liegt es auch daran, das Nick nicht gehalten hat, was er versprochen hat? Warum ist sie wie sie ist? Kann man da überhaupt von Schuld sprechen?
Es beginnt mit Tagebucheintragungen, die uns Amy als Person näherbringen, zumindest hat es den Anschein, denn es ist alles nur ein Spiel - Eine Schatzsuche. Irgendwann ist man nur noch verwirrt und selbst ich hänge Nick einen Mord an. Der Hörer wird ganz geschickt auf immer wieder andere Fährten geschickt und da es dann doch noch blutig wird, verdient dieses Hörbuch auch Thriller genannt zu werden. Eine kranke Schatzsuche mit einem eher offenen Ende.
Die beiden Sprecher sind gut gewählt und auch wenn ich am Ende hin froh war sie nicht mehr hören zu müssen, haben sie mich nett in meinen Arbeitstag hinein und hinausgeführt. Besonders die Stimme von Nick hat mich sehr entspannt. Vielen Dank dafür.
Eine Hörempfehlung!
Autor: Gillian Flynn
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Antworten 17 von 21 finden diese Rezension hilfreich
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„Gone Girl“ beginnt interessant und spannend.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich angenehm leicht lesen.
Nicks Ehefrau Amy verschwindet plötzlich an ihrem 5. Hochzeitstag aus der Wohnung. Das Zimmer ist verwüstet. Blut wurde weggewischt.
Von Amy keine …
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„Gone Girl“ beginnt interessant und spannend.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich angenehm leicht lesen.
Nicks Ehefrau Amy verschwindet plötzlich an ihrem 5. Hochzeitstag aus der Wohnung. Das Zimmer ist verwüstet. Blut wurde weggewischt.
Von Amy keine Spur.
Nick war Journalist in New York. Als er seine Stelle verloren hat und seine Mutter krank wurde, ist er mit seiner Frau Amy nach Missouri gezogen. Dort betreibt Nick mit seiner Schwester Margo eine Bar von Amys Geld. Nick und Amy haben sich inzwischen auseinander gelebt.
Nach Amys Verschwinden tauchen plötzlich Tagebücher auf, in denen sie behauptet, Angst vor Nick zu haben.
Nick wird verdächtigt, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben.
Sogar seine Zwillingsschwester weiß nicht mehr was sie glauben soll.
Die Indizien sprechen gegen ihn.
Die Protagonisten sind sehr gut dargestellt. Nick war mir gleich sympathisch. Aber vielleicht habe ich mich auch anfangs vom Sprecher Mathias Koeberlein etwas beeinflussen lassen, nach dem ich die Hörprobe hereingehört habe.
Auch die anderen Charaktere sind sehr gut beschrieben.
Amy mochte ich von Anfang an nicht so sehr.
Etwas Mitleid empfand ich zwischendurch jedoch mal für sie.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen Nick und Amy.
In dem Buch geht es um ziemlich viele Lügen und Manipulation.
Die ganze Zeit fragt man sich, was ist da eigentlich passiert?
Ich fand das Buch sehr spannend, nur der Schluss hat mir nicht gefallen.
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Kein typischer Krimi / Thriller, denn es gibt einfach keine Leiche. Es ist aber ein toller Psychothriller, der wirklich spannend bleibt bis zum Schluß. Interessante Erzählweise: Zunächst gibt es Tagebucheinträge der letzten Jahre der verschwundenen Amy, dann gibt es die …
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Kein typischer Krimi / Thriller, denn es gibt einfach keine Leiche. Es ist aber ein toller Psychothriller, der wirklich spannend bleibt bis zum Schluß. Interessante Erzählweise: Zunächst gibt es Tagebucheinträge der letzten Jahre der verschwundenen Amy, dann gibt es die Geschichte aus Sicht des Ehemannes und später dann auch die Tagebucheinträge ablösend die Geschichte aus Sicht von Amy in der Gegenwart. Man erlebt ein verwirrendes Spiel zweier Eheleute, die anscheinend nicht mit aber auch nicht ohneeinander können. Auf jeden Fall lesenswert.
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Bereits unmittelbar nach dem Erscheinen der Originalausgabe wurde der Thriller „Gone Girl“ der amerikanischen Autorin Gillian Flynn wahrhaft euphorisch sowohl von der Presse als auch von Autorenkollegen kommentiert. Ob diese Lobeshymnen halten, was sie versprechen? Schon allein deshalb …
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Bereits unmittelbar nach dem Erscheinen der Originalausgabe wurde der Thriller „Gone Girl“ der amerikanischen Autorin Gillian Flynn wahrhaft euphorisch sowohl von der Presse als auch von Autorenkollegen kommentiert. Ob diese Lobeshymnen halten, was sie versprechen? Schon allein deshalb war ich sehr neugierig auf das Buch.
Die Thematik an sich ist für einen Psychothriller nicht ungewöhnlich: Junges Paar, seit fünf Jahren verheiratet, alles gut. Dann verliert der Mann seine Job, der Lebensmittelpunkt wird verlagert, die ersten Probleme tauchen auf. Eines Tages ist die Frau spurlos verschwunden und der einzige Verdächtige ist der zurückgebliebene Ehemann, in diesem Falle Nick, der sich fragt, was mit seiner Frau Amy geschehen ist. Und dann setzen plötzlich und unerwartet merkwürdige Ereignisse ein. Seltsame Nachrichten, mysteriöse Anrufe, Freunde, die der Polizei davon berichten, dass Amy Angst vor Nick hatte …
Das Buch ist ungeheuer clever geplottet, was wiederum durch den intelligenten Aufbau unterstützt und verstärkt wird. Da im ersten Teil der Geschichte die Erzählperspektive lediglich zwischen Nick und Amy wechselt, erhält der Leser sozusagen Informationen und Kommentare aus erster Hand, die aber natürlich sehr subjektiv gefärbt sind. So wird man permanent im Unklaren gelassen, welche Geschehnisse oder Aussagen wahr sind und auf Tatsachen beruhen, oder nur der Verschleierung dienen. Wer ist das Opfer und wer ist der Täter? Und was ist geschehen?
Teil zwei nun macht überdeutlich, dass sowohl Nick als auch Amy Meister der Täuschung und begnadete Lügner sind, die die Wirklichkeit gerne so hinbiegen, wie es ihnen passt. Der Leser muss hinterfragen und kombinieren, aber nach und nach kommt die Wahrheit doch ans Licht und fördert überraschende Ergebnisse zutage, die man so nicht erwartet hätte.
Daraus ergibt sich schon, dass die Geschichte Haken schlägt und unerwartete Wendungen nimmt, was natürlich das Interesse des Lesers wach- und die Spannungskurve oben hält. Von daher ist alles im grünen Bereich.
Allerdings bin ich der Meinung, dass die Autorin etwas zuviel des Guten getan hat, denn stellenweise waren mir die Gedankengänge der beiden Protagonisten dann doch zu ausführlich dargestellt. Hier und da hätte ein beherztes Kürzen dem Text sicher gut getan.
Übrigens sind die Filmrechte für „Gone Girl“ bereits verkauft – ebenso wie für die beiden anderen Thriller „Cry Baby“ und „Finstere Orte“ aus der Feder von Gillian Flynn.
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