John Le Carré
Gebundenes Buch
Empfindliche Wahrheit
Thriller. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimi-Preis; International 2014 (2. Platz)
Übersetzung: Roth, Sabine
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In der britischen Kolonie Gibraltar findet eine streng geheime Anti-Terror-Operation statt: Ein islamistischer Waffenkäufer soll entführt werden. Die Drahtzieher: Fergus Quinn, ein hochrangiges Regierungsmitglied, und Jay Crispin, Chef einer internationalen Sicherheitsfirma. Toby Bell, ein Mitarbeiter Quinns, stolpert über die geheime Aktion. Irgendetwas ist an der Sache faul und soll vertuscht werden. Seine Nachforschungen bringen ihn in eine gefährliche Lage. Toby muss sich zwischen seinem Gewissen und der Verpflichtung gegenüber dem britischen Geheimdienst entscheiden. John le Carrés ...
In der britischen Kolonie Gibraltar findet eine streng geheime Anti-Terror-Operation statt: Ein islamistischer Waffenkäufer soll entführt werden. Die Drahtzieher: Fergus Quinn, ein hochrangiges Regierungsmitglied, und Jay Crispin, Chef einer internationalen Sicherheitsfirma. Toby Bell, ein Mitarbeiter Quinns, stolpert über die geheime Aktion. Irgendetwas ist an der Sache faul und soll vertuscht werden. Seine Nachforschungen bringen ihn in eine gefährliche Lage. Toby muss sich zwischen seinem Gewissen und der Verpflichtung gegenüber dem britischen Geheimdienst entscheiden. John le Carrés neuer Roman ist hochaktuell und brisant. In England stieg „Empfindliche Wahrheit“ sofort auf Platz eins der Bestsellerliste ein.
John le Carré, 1931 geboren, studierte in Bern und Oxford. Er war Lehrer in Eton und arbeitete während des Kalten Kriegs kurze Zeit für den britischen Geheimdienst. Seit nunmehr über fünfzig Jahren ist das Schreiben sein Beruf. Er lebt in London und Cornwall.

Produktdetails
- Verlag: Blank
- Originaltitel: A Delicate Truth
- Seitenzahl: 400
- Erscheinungstermin: 13. November 2013
- Deutsch
- Abmessung: 218mm x 147mm x 36mm
- Gewicht: 626g
- ISBN-13: 9783550080364
- ISBN-10: 3550080360
- Artikelnr.: 39201404
Herstellerkennzeichnung
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pek
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Sehr angetan zeigt sich Sylvia Staude von John le Carrés neuen Roman "Empfindliche Wahrheit". Die Geschichte um die Vertuschung einer misslungenen Geheim-Operation von Regierung und einer privaten Sicherheitsfirma, bei der auf Gibraltar Zivilisten getötet werden, scheint ihr hellsichtig, politisch brisant und hoch aktuell. Sie attestiert le Carré, glaubwürdig zu sein, statt auf Effekte zu setzen, eine hohe Spannung zu entwickeln und sprachlich elegant zu erzählen. Dabei spielen sich Action und Gewalt, so ihr Eindruck, eher im Hintergrund, im Off ab. Das Buch scheint ihr insofern weniger ein Spionageroman als ein Psychothriller zu sein. Das Fazit der Rezensentin: "meisterhaft".
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Geschickt wechselt er zwischen den Zeiten, würzt die hochpolitischen Machenschaften mit Informationen über persönliche Schicksale und treibt die Geschichte rasant vorwärts." Luzia Stettler SRF 20131205
Ich habe diesen Roman mit ziemlich hohen Erwartungen gelesen, weil John le Carré für mich für spannende, intelligente Spionageromane steht. Das erste Kapital mit dem Einsatz auf Gibraltar entsprach dann auch ziemlich genau meinen Erwartungen. Aber ich war doch recht ratlos, dass es …
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Ich habe diesen Roman mit ziemlich hohen Erwartungen gelesen, weil John le Carré für mich für spannende, intelligente Spionageromane steht. Das erste Kapital mit dem Einsatz auf Gibraltar entsprach dann auch ziemlich genau meinen Erwartungen. Aber ich war doch recht ratlos, dass es zu einem Zugriff mit Schusseinsatz gekommen, obwohl man wusste, dass die gesuchte Person sich gar nicht im Haus befand. Ich fühlte mich darüber etwas unbehaglich, weil ich nicht recht wusste, ob ich jetzt etwas nicht verstanden hatte. Erst im Laufe des Buches ist mir klar geworden, dass der Autor diese Unbehaglichkeit erzeugen wollte. Allerdings hat es mir etwas zu lange gedauert, bis nach dem rasanten Anfang wieder wenigstens ein Hauch von Spannung aufgetreten ist.
Man lernt in Folge die Figuren Toby Bell und Kit Probyn sowie ihr Umfeld kennen, was durchaus interessant ist. Es wird für meinen Geschmack aber etwas zuviel auf gestelztem Niveau daher geredet, so dass ich die Lektüre als recht ermüdend empfand.
Vom sprachlichen her, war das Buch sehr schön zu lesen. Ich fand auch die Schriftgröße und der Druck sehr angenehm, so dass ich meistens sehr gerne zu diesem Buch gegriffen habe. Aus anderen Rezensionen habe ich entnommen, dass John le Carré mit diesem Buch scharfe Kritik an New Labour übt. Das habe ich durchaus auch empfunden, aber mir war die Kritik dann doch etwas zu wenig explizit. Ich denke, die Tatsache, dass ein misslungener Einsatz, bei dem es zu Kollateralschäden kommt, auch von anderen Regierungen lieber unter den Teppich gekehrt wird. Dass man mit Whistleblowern nicht gerade zimperlich umgeht, kann man ja aktuell in der Politik gut verfolgen.
Der Roman hat sicher große Aktualität. Man sieht an einem Beispiel wie mit der Wahrheit umgegangen wird, beziehungsweise welche Gefahren lauern, wenn der Wahrheit auf den Grund gehen will. Er gibt auch sehr interessante Einblicke in die Arbeitsweisen von Geheimdiensten und privaten Sicherheitsfirmen. Aber wirklich ins Detail ging er da nicht. Im Vergleich zu älteren Spionageromane hatten die Figuren natürlich Computer, Handys und mussten aufpassen, dass sie nicht abgehört wurden, aber der Autor blieb bei den technischen Möglichkeiten doch eher vage.
Mich konnte dieser Roman nicht wirklich so packen, wie ich es mir gewünscht hätte. Er war mir nicht durchgehend spannend genug. Sprachlich haben gestelzte englische Dialoge aus vornehmen Herrenclubs durchaus ihren Reiz, aber auf mich haben sie einen etwas verstaubten Eindruck gemacht. Für Fans von le Carré und Kennern der britischen Politik ist der Roman aber sicher empfehlenswert, nicht zuletzt auch weil die Aufmachung wirklich sehr gelungen ist.
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Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar (Ingeborg Bachmann)
Tja, allerdings wohl nur dann, wenn sie nicht die Aktivitäten irgendwelcher Geheimdienste betrifft. Kommt einem das nicht bekannt vor?
Das neue Buch von John le Carré ist hochaktuell und vermittelt das Gefühl, statt einer …
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Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar (Ingeborg Bachmann)
Tja, allerdings wohl nur dann, wenn sie nicht die Aktivitäten irgendwelcher Geheimdienste betrifft. Kommt einem das nicht bekannt vor?
Das neue Buch von John le Carré ist hochaktuell und vermittelt das Gefühl, statt einer fiktiven Spionagelektüre einen überaus gut geschriebenen Dokumentarroman vor sich zu haben. Es geht um private Militärdienste, geheimdienstliche Aktivitäten ausserhalb der Legalität, Geld, Mord, Vertuschung, Ehre, Loyalität und - natürlich - auch um die Liebe.
Toby Bell, der junge persönliche Referent (mit vielversprechenden Karriereaussichten) eines Ministers, wird Zeuge wie sein Vorgesetzter unter Umgehung sämtlicher Dienstvorschriften eine illegale Operation unter Mithilfe privater Militärdienste initiiert, die bedauerlicherweise nicht so abläuft wie geplant. Und noch bedauerlicher ist es, dass trotz Nutzung sämtlicher möglicher Bestechungsmöglichkeiten nicht alle Beteiligten ruhig gestellt werden können. So beginnt die Wahrheit sich doch nach einigen Jahren ihren Weg zu bahnen...
Die Geschichte wirkt auf den ersten Blick unglaublich (bestechliche Minister, vertuschte Morde, überwachte Mitarbeiter, private Militärdienstleister im Auftrag von Regierungsmitgliedern usw.), auf den zweiten jedoch schon wesentlich realistischer. Denn gab/gibt es das nicht alles schon? Alle mauern, kein Wort nach draußen? Je weiter man liest, desto stärker hat man das Gefühl, all das schon einmal gehört, gelesen und/oder gesehen zu haben. Aber nicht nur die Geschichte macht das Buch zu einer außerordentlichen Lektüre: le Carrés Schreibstil ist einfach herrlich. Stets mit einem leichten Ton der Ironie oder des Spottes, je nachdem über wen oder was gerade geschrieben wurde. Trotz des alles andere als amüsanten Themas kann man sich ein Schmunzeln nur schwer verkneifen.
Toll! Einfach ein tolles Buch, das ich nur empfehlen kann.
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Hochaktueller Thriller
Paul Anderson ist gar nicht Paul Andersen. Paul ist unter falschen Namen vom britischen Außenministerium zu einer geheimen Mission nach Gibraltar geschickt worden.
Hier soll er „das rote Telefon“ für den Staatsminister sein.
Nach Beendung der Aktion …
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Hochaktueller Thriller
Paul Anderson ist gar nicht Paul Andersen. Paul ist unter falschen Namen vom britischen Außenministerium zu einer geheimen Mission nach Gibraltar geschickt worden.
Hier soll er „das rote Telefon“ für den Staatsminister sein.
Nach Beendung der Aktion wurde Paul versichert, dass alles glatt gelaufen ist.
Die Person, nach der gesucht wurde, ist gefunden. Es gab keine Verletzte.
Doch ist das wirklich so?
Nach Jahren kommen Kit alias Paul Zweifel.
Empfindliche Wahrheiten ist mein erstes Buch von John le Carré.
Es hat eine Zeit gedauert, bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte.
John le Carré beschreibt alles sehr genau und ausführlich und das in einem Stil der nicht ganz einfach zu lesen ist.
Auch für die vielen einzelnen Erzählstränge der Vergangenheit und Gegenwart und die Sicht der verschiedenen Personen braucht man ein bisschen Zeit.
Aber langsam führt dann alles zusammen.
Es ist kein Krimi der sich zwischendurch schnell lesen lässt, sondern ein Thriller mit einem hochaktuellen und brisanten Thema.
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Unter dem Decknamen Paul Anderson wird der im Innendienst des Außenministeriums arbeitende Christopher Probyn zu einer geheimen Mission nach Gibraltar entsandt. Dort soll die Operation Wildlife einen Terroristen ergreifen und Pauls Auftrage besteht darin, dem Außenminister Quinn von …
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Unter dem Decknamen Paul Anderson wird der im Innendienst des Außenministeriums arbeitende Christopher Probyn zu einer geheimen Mission nach Gibraltar entsandt. Dort soll die Operation Wildlife einen Terroristen ergreifen und Pauls Auftrage besteht darin, dem Außenminister Quinn von dieser Operation zu berichten. Jahre später ist Sir Christopher Probyn, genannt Kit; als Pensionär von seiner Diplomatenstelle in der Karibik nach Großbritannien zurück gekehrt. Zufällig? trifft er dort auf Jep, einen anderen Beteiligten dieser Mission, der ihm erzählt, dass es Tote bei der Operation Wildlife gab. Eine Frau und ihr kleines Kind kamen wurden getötet. Kit lässt es keine Ruhe, er begibt sich auf Spurensuche. Da er Jep nicht mehr erreichen kann wendet sich Kit an Toby Bell, dem ehemaligen Assistenten des Außenministers Quinn.
Eine verworrene Geschichte, bei der es die Schreibweise mit vielen Zeitsprüngen nicht leichter macht dem Inhalt zu folgen. Spannung kommt leider erst auf den letzten Seiten auf, wenn die Protagonisten versuchen, den wahren Hintergründen auf die Spur zu kommen. Bis dahin ist es ein zähes Ringen. Einzig die Aufgabe, diese Rezession zu schreiben, hat dazu geführt, dass ich das Buch nicht vorzeitig zur Seite gelegt habe. Ich lese sehr gerne Krimis und Spionagethriller, doch von John le Carres Empfindliche Wahrheit wurde ich trotz eines interessanten Einstieges in die Geschichte enttäuscht.
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In Gibraltar ist eine streng geheime Mission unter dem Decknamen „Wildlife“ geplant, die einen Terrorboss von höchster Wichtigkeit dingfest machen möchte. Beteiligt sind amerikanische Söldner ein Minister, britische Soldaten, die für diesen Einsatz aus den Akten …
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In Gibraltar ist eine streng geheime Mission unter dem Decknamen „Wildlife“ geplant, die einen Terrorboss von höchster Wichtigkeit dingfest machen möchte. Beteiligt sind amerikanische Söldner ein Minister, britische Soldaten, die für diesen Einsatz aus den Akten gestrichen wurden, sowie Paul Anderson, der kurz vor der Pension noch einmal einen echten Coup über die Bühne bringen will. Obwohl vieles nicht wie geplant läuft, sind die Auftragsgeber danach zufrieden und schicken ihren Mittelsmann Paul zur Belohnung zu einem Auslandsaufenthalt in die Karibik und erheben ihn in den Adelsstand. Stutzig wird nur seine schwer kranke Ehefrau, die drei Jahre später bei einem zufälligen Treffen mit einem Beteiligten der damaligen Aktion über einen Kollateralschaden erfährt, der alles in einem neuen Licht erscheinen lässt. Paul Anderson nimmt für sein Seelenheil daraufhin Kontakt zu dem ehemaligen Privatsekretär Toby auf, der eine Spur verfolgt, die tief in einen Korruptionssumpf führt.
„Empfindliche Wahrheit“ war mein erster Carré, sodass ich mit einem etwas mulmigen Gefühl in das Buch gestartet bin, schließlich ist der Autor für seine anspruchsvolle und höchst aktuelle Literatur bekannt. Das erste Kapitel war dann aber keineswegs trocken oder vollgestopft mit politischem Wissen, sondern temporeich und durch die heikle Situation auf dem britischen Hoheitsgebiet für einen Thriller sehr würdig. Leider folgte dann ein Rückblick, wodurch sich das Geschehen über mehrere Seiten (fast 1/3 des Buches) hinter geschlossenen Türen abspielte und mich leider nicht erreichte. Obwohl das unsaubere Treiben der Ministerien, die anscheinend eine unendliche Narrenfreiheit besitzen für die Leser wirklich empörend war, wird es erst durch den drastischen Gegenpol in Form eines Ortswechsel in die eher ländlichen Regionen deutlich. Denn diese Szenen machten beinahe den Eindruck eines Zeitsprungs in die Vergangenheit, weil die Menschen dort noch bodenständig und korrekt ihren Lebensunterhalt bestreiten wollen und gegen das Großstadtchaos herrlich beruhigend waren.
Mit den Charakteren konnte ich lange keine Bindung aufbauen, wodurch mir der Ausgang der Geschichte größtenteils herzlich egal war. Durch den späteren Fokus auf den sehr interessanten Charakter des Toby Bell gelang das Mitfiebern immer besser und der Spannungsverlauf steigert sich nach dem kleinen Durchhänger im Mittelteil zusehends. Die kleinen verstreuten Verweise auf die korrekten Sicherheitsvorkehrungen, beispielsweise niemals das erste vorbeifahrende Taxi zu besteigen oder der ideale Ort zum Verstecken von brisanten Material waren für mich das i-Tüpfelchen bei dem Spionagethriller, was gerne noch ausführlicher behandelt werden dürfte. Selbst Humor baut der Autor vereinzelt in den eher steifen Ernst der Realität ein, was für mich die wohl überraschendste Erkenntnis nach der Lektüre war.
So schnell werde ich zwar keinen Carré mehr lesen wollen, da das Buch einige Hänger hatte und nicht durchweg das Niveau durch leichte Absonderlichkeiten halten kann, aber hochwertige Literatur mit einem treffenden Schreibstil gespickt mit knallharter Ehrlichkeit ist definitiv sein Steckenpferd.
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Bei einer Operation auf Gibraltar soll ein Terrorist und Waffenkäufer gefangen werden. Durchgeführt wird das Ganze von einer privaten amerikanischen Organisation und von britischen Soldaten. Dabei ist Christopher Probyn unter dem Decknamen „Paul“ als Verbindung zu Fergus Quinn …
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Bei einer Operation auf Gibraltar soll ein Terrorist und Waffenkäufer gefangen werden. Durchgeführt wird das Ganze von einer privaten amerikanischen Organisation und von britischen Soldaten. Dabei ist Christopher Probyn unter dem Decknamen „Paul“ als Verbindung zu Fergus Quinn im Ministerium. Jeb, der Anführer der britischen Soldaten, hat Einwände als die Operation starten soll. Aber Befehl ist Befehl.
Jahre später trifft Kit Probyn auf Jeb, der ihm erzählt, dass die Operation gründlich schief gelaufen ist und der die ganze Zeit vergeblich versucht, den Vorgang öffentlich zu machen.
Kit sagt seine Unterstützung zu und wendet sich an Toby Bell, der seinerzeit persönlicher Referent von Quinn war. Bell hat damals ein Gespräch seines Vorgesetzen aufgenommen und wurde dann nach Beirut versetzt. Auch Probyn bekam einen Posten, der weit genug weg war. Außerdem wurde er geadelt zu Sir Christopher. Bell sagt seine Unterstützung für die Klärung des Vorgangs zu. Aber die Gegner sind immer einen Schritt voraus, Jeb bezahlt mit seinem Leben.
Der Einstieg ist etwas langatmig und verworren. Erst im zweiten Teil wird es dann spannend.
Die Protagonisten wirken anfangs nicht sonderlich sympathisch, da sie ihre Skrupel beiseite schieben. Es geht um ein Geschäft zwischen Regierung, Geheimdienst, Militär und Wirtschaft sowie die Vertuschung dieser Beziehungen. Wo die Gier zum Zuge kommt, ist kein Platz mehr für Moral. Spät entscheiden sich Probyn und Bell, dass sie ein Gewissen haben und mit der Vertuschung nicht leben können. Sie agieren, obwohl sie wissen, dass der Gegner rücksichtslos handelt.
Die Thematik ist hochaktuell, die Darstellung entspricht nicht mehr ganz der Zeit. Trotzdem ist der Roman erzähltechnisch anspruchsvoll und überzeugend.
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Gibraltar: ein Diplomat Ende 50 ist unter dem Decknamen Paul Anderson in geheimer Mission unterwegs. Obwohl er sonst eigentlich eher nicht als Spion an vorderster Front tätig ist, wurde er vom neuen Staatsminister Quinn persönlich für diesen Einsatz ausgewählt. Er soll als …
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Gibraltar: ein Diplomat Ende 50 ist unter dem Decknamen Paul Anderson in geheimer Mission unterwegs. Obwohl er sonst eigentlich eher nicht als Spion an vorderster Front tätig ist, wurde er vom neuen Staatsminister Quinn persönlich für diesen Einsatz ausgewählt. Er soll als „rotes Telefon“ agieren und so Quinn unmittelbar über das Fortkommen von Operation Wildlife berichten. Diese wird in Kooperation mit der privaten Sicherheitsfirma Ethical Outcom durchgeführt und soll einen Waffenankauf von hochgefährlichen Terroristen unterbinden. Die Operation gelingt. Zumindest soll Paul das glauben. Und auch Toby Bell, ein enger Mitarbeiter von Quinn stößt auf einige Ungereimtheiten. Nachforschungen eindeutig unerwünscht…
Empfindliche Wahrheit war mein erstes Buch von diesem Autor, ich kann also nicht sagen ob es sich um einen „typischen Carré“ handelt. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass mir der Stil des Autors nur bedingt zugesagt hat. Er schreibt recht unaufgeregt, vielleicht war das mit ein Grund warum mich dieses Buch nur mäßig fesseln konnte. Zudem hatte ich sprachlich immer das Gefühl in einem Spionagethriller aus den 60ern zu stecken, die Handlung spielt aber heute; kamen SMS, Google und Co vor, hat mich das immer etwas irritiert. Die Gründe für das Handeln der Protagonisten Anderson und Bell kann man sehr gut nachvollziehen, insgesamt bleiben diese Charaktere aber etwas blass. Le Carré greift ein brisantes Thema auf, kann es aber nicht gänzlich überzeugend umsetzen. Anfang und Ende des Buches fand ich recht schwach, im Mittelteil jedoch schafft es der Autor einen Sog aufzubauen, der einen mitten hineinzieht in das Gebilde aus Lügen, Vertuschungen, Korruption und Verschwörungen. Hätte er dieses Niveau über das ganze Buch halten können, wären durchaus 5 Sterne drin gewesen, aber so schien mir einiges Potential verschenkt.
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Es war mein erstes Buch von le Carré – auch wenn ich schon einige seiner Buchverfilmungen mit Begeisterung gesehen habe. Spionage ist nicht hundertprozentig mein Genre. Aber wenn schon Spionageroman, dann doch bitte einen vom Altmeister.
Mit scharfer Feder und ausgefeiltem Sprachwitz …
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Es war mein erstes Buch von le Carré – auch wenn ich schon einige seiner Buchverfilmungen mit Begeisterung gesehen habe. Spionage ist nicht hundertprozentig mein Genre. Aber wenn schon Spionageroman, dann doch bitte einen vom Altmeister.
Mit scharfer Feder und ausgefeiltem Sprachwitz erzählt le Carré einen durch und durch ausgeklügelten Plot in dem sich korrupte Politiker, illoyale Agenten, geheimdienstliche Morde und ähnlich genretypisches aneinanderreihen und den Leser nicht zur Ruhe kommen lassen. Und auch wenn hier die geballte Spionagekraft auf einen herniedergeht, so ist das Buch nie überzogen oder gar unglaubwürdig. Was ja schon ein bisschen Angst macht, denn man glaubt dem Autor jedes Wort seiner Fiktion.
Die nationale Geheimhaltungspflicht treibt hier mal wieder gefährliche Blüten und nach den aktuellen Geschehnissen in der realen Welt liest man den Roman besonders aufmerksam und mit dem dumpfen Gefühl, dass hier etwas gehörig falsch läuft in der westlichen Welt.
Die Charaktere sind glaubwürdig und man fiebert mit ihnen mit und versucht für sich selbst zu ergründen, wie man selber entscheiden würde, wenn man in ähnlichen Situationen wäre. Als ist das Buch der beste Beweis, dass auch eine erfundene Geschichte durchaus Wahrheit und Wahrhaftigkeit in sich bergen kann.
Mit hat das Buch wirklich gut gefallen. Vor allem der sarkastische Erzählstil
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So bitterböse und zynisch der neue Carré auch anfängt – zwischendurch verliert sich mitunter der rote, böse Faden und weicht überspitzten britischem Humor, sehr zur Freude des Lesers, dem doch auch einiges abverlangt wird, um in den unterschiedlichen …
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So bitterböse und zynisch der neue Carré auch anfängt – zwischendurch verliert sich mitunter der rote, böse Faden und weicht überspitzten britischem Humor, sehr zur Freude des Lesers, dem doch auch einiges abverlangt wird, um in den unterschiedlichen Zeitsprüngen den Überblick über die Handlung nicht zu verlieren. Diese welche ist an sich gar nicht arg kompliziert. Das britische Auswärtige Amt plant eine geheime Aktion in der Kolonie Gibraltar mit eigenen Leuten und einer amerikanischen Söldnertruppe, eine Zielperson soll dingfest gemacht werden, viel Geld wird fließen und ein älterer Diplomat soll vor Ort als rotes Telefon zwischen Einsatztruppe und Ministerium fungieren. Über den Ausgang der Operation Wildlife herrscht allerdings später Uneinigkeit. Offiziell kam niemand zu schaden, inoffiziell werden von einem ehemaligen britischen Soldaten daran Zweifel gesät und ernste Vorwürfe erhoben. Für Sir Christopher Probyn schien die Operation ausgestanden, doch drei Jahre später wird er mit den blutigen Zweifeln konfrontiert und kann sich nun seines Lebensabends als frisch ernannter Sir wenig erfreuen. Probyn will die Operation Wildlife aufklären und sucht bei Toby Bell Hilfe. Bell war persönlicher Referent des damaligen Ministers, Probyn will nicht glauben, dass Bell keine Ahnung von Operation Wildlife hat und hat sich instinktiv wohl genau den richtigen Mann für seine Spurensuche ausgesucht.
Der Einstieg in Carrés neuen Roman gestaltet sich schwierig. Die Handlung beginnt mit einem britischen Beamten mit Deckname Paul. Von einem geheimen Einsatz wird berichtet, der irgendwie nach Slapstick klingt und wenig zu den steifen, korrekten Briten passen will. Alles scheint gut gegangen, doch ganz überzeugt ist Paul und damit auch der Leser nicht. Die Szene wechselt, Tobey Bell kommt ins Spiel, zeitlich um einige Tage oder Wochen vor den Einsatz gesetzt. Ein schneller Abriss zur Figur und ihrem diplomatischen Werdegang folgt, irgendwie ist nun die Zeit verloren gegangen – wann war Bell in Berlin unter Giles Oakley? Unter wem dient er jetzt, Fergus Quinn? Warum ist er so interessiert an Jay Crispin und Ethical Outcomes? Die Verwirrung steigert sich als Paul alias Sir Christopher Probyn wieder zurück in die Handlung kehrt und Operation Wildlife nach drei Jahren zurück ins Foreign Office wandert. Auf fast 400 Seiten streckt Carré seine eigentlich einfache Geschichte, in der es allein um die fragwürdige Operation Wildlife und deren Hintergründe zu gehen scheint. Der Stoff mag brisant sein und aufdecken wollen, dass Korruption und Korrumpierung bis in die obersten politischen Reihen reicht. Doch neu ist dieses Thema nicht und damit verliert die vermeintliche Brisanz doch erheblich an Fahrt.
Die Figur des Tobey Bell ist interessant und recht ambivalent gestaltet. Über lange Strecken aber habe ich mich gefragt, welche Motivation ihn wohl eigentlich leitet, erst auf den letzten Seiten konnte ich mir darüber einigermaßen klar werden. Witzig und verschroben werden Sir Christopher und seine Familie dargestellt. Am Ende ist alles eben doch recht plakativ. Die Reichen und Mächtigen vertuschen wie immer zum eigenen Vorteil die Wahrheit und lassen den einfachen Handlanger über die Klinge springen, während der einfache rechtschaffende Bürger um seines Seelenheil willens einzig die Wahrhaftigkeit und die Gerechtigkeit verfolgt.
Ich bin nicht sicher, wie Carrés Empfindliche Wahrheit gelesen oder verstanden werden soll. Ich habe mich vor allem amüsiert - über die Art, wie Carré mit seinen Figuren umgeht, wie wenig ernst er sie nimmt und wie seine Beschreibungen jeden Selbstdarsteller mitleidlos entlarven.
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Ein Geheimdienst-Thriller.
Es geht um eine Geheimoperation in der englischen Kronkolonie Gibraltar. Dabei ist etwas schief gelaufen, was natürlich verheimlicht werden soll. Es geht um die direkt Beteiligten bzw. Ausführenden, um Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes sowie die Rolle …
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Ein Geheimdienst-Thriller.
Es geht um eine Geheimoperation in der englischen Kronkolonie Gibraltar. Dabei ist etwas schief gelaufen, was natürlich verheimlicht werden soll. Es geht um die direkt Beteiligten bzw. Ausführenden, um Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes sowie die Rolle und Verwicklungen des britischen Außenministeriums und privaten Militärdienstleistern.
Ich fand den Roman nicht so gut, wie ich erwartet hätte.
Der Klappentext versprach mehr Spannung, als der Roman dann halten konnte.
Die Eingangssituation mit der Beschreibung der Geheimoperation auf Gibraltar fand ich sehr gut.
Doch dann hätte man, meiner Meinung nach, das Buch um gut die Hälfte kürzen können, da nicht viel passierte.
Aufgrund des ehr trockenen Sprachstils des Autors, blieben die Personen leider etwas farblos. Dieser Berichtstil, der meiner Meinung nach oftmals in einem etwas großen Raster erzählt, hat mir persönlich nicht so gut gefallen, da man als Leser mit den Protagonisten nicht besonders warm geworden ist und man sich die inneren Spannungen der Protagonisten sowie die Tragweite von Situationen selber dazu denken muss.
Bisher kannte ich den Autor ehrlich gesagt nicht.
Das Cover ist sehr schön und vermittelt einen hochwertigen Eindruck; passt jedoch, meiner Meinung nach, nicht unbedingt zum Titel oder zum Roman.
Was mich etwas verwundert hat, ist, dass das Buch neu natürlich in Folie verpackt war. Jedoch ist auf der Buchrückseite keine Inhaltsbeschreibung, sondern „nur“ ein Bild des Autors. Und da eben noch die Folie dran ist, kann man auch die Beschreibung auf der Umschlaginnenseite nicht lesen. Wie soll man dann wissen, was das für ein Buch ist und worum es darin geht? Denn auch der Titel lässt nicht unbedingt auf einen Geheimdienst-Thriller schließen, oder?!
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