Die Geschenkausgabe mit der abgerundeten Ecke: anspruchsvolle Haptik, hochwertiges Papier, mit Lesebändchen, kleines Format.Hamburg, 1964. Antonia und Edgar scheinen wie füreinander gemacht. Im Krieg geboren und mit Härte und Verdrängung aufgewachsen, wollen sie die Welt kennenlernen, anders leben und lieben. Edgar ergreift die Chance, für eine Firma ein Büro in Hongkong aufzubauen. Toni soll folgen, sobald er Fuß gefasst hat. Fünfzig Jahre später, nach dem Tod ihrer Mutter, fragt sich Tonis Tochter: Welche Hoffnungen und Träume hatte ihre Mutter als junge Frau? Lebte sie, wie sie es...
Die Geschenkausgabe mit der abgerundeten Ecke: anspruchsvolle Haptik, hochwertiges Papier, mit Lesebändchen, kleines Format.
Hamburg, 1964. Antonia und Edgar scheinen wie füreinander gemacht. Im Krieg geboren und mit Härte und Verdrängung aufgewachsen, wollen sie die Welt kennenlernen, anders leben und lieben. Edgar ergreift die Chance, für eine Firma ein Büro in Hongkong aufzubauen. Toni soll folgen, sobald er Fuß gefasst hat. Fünfzig Jahre später, nach dem Tod ihrer Mutter, fragt sich Tonis Tochter: Welche Hoffnungen und Träume hatte ihre Mutter als junge Frau? Lebte sie, wie sie es sich gewünscht hat: selbstbestimmt und frei? Und wer war dieser Mann, den sie nie vergessen konnte? Die Tochter will ihm begegnen, ein einziges Mal.
Ausstattung: mit Lesebändchen
Hamburg, 1964. Antonia und Edgar scheinen wie füreinander gemacht. Im Krieg geboren und mit Härte und Verdrängung aufgewachsen, wollen sie die Welt kennenlernen, anders leben und lieben. Edgar ergreift die Chance, für eine Firma ein Büro in Hongkong aufzubauen. Toni soll folgen, sobald er Fuß gefasst hat. Fünfzig Jahre später, nach dem Tod ihrer Mutter, fragt sich Tonis Tochter: Welche Hoffnungen und Träume hatte ihre Mutter als junge Frau? Lebte sie, wie sie es sich gewünscht hat: selbstbestimmt und frei? Und wer war dieser Mann, den sie nie vergessen konnte? Die Tochter will ihm begegnen, ein einziges Mal.
Ausstattung: mit Lesebändchen
Kristine Bilkau, 1974 geboren, zählt zu den wichtigen Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur. Sie studierte Geschichte und Amerikanistik in Hamburg und New Orleans. Bereits ihr Romandebüt 'Die Glücklichen' fand ein begeistertes Medienecho, wurde mit dem Franz-Tumler-Preis, dem Klaus-Michael-Kühne-Preis und dem Hamburger Förderpreis für Literatur ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. Mit 'Nebenan' stand sie auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Ihr neuer Roman 'Halbinsel' wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2025 ausgezeichnet. Kristine Bilkau lebt mit ihrer Familie in Hamburg.
Produktdetails
- btb 71977
- Verlag: btb
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 13. April 2021
- Deutsch
- Abmessung: 148mm x 95mm x 20mm
- Gewicht: 171g
- ISBN-13: 9783442719778
- ISBN-10: 3442719771
- Artikelnr.: 58047481
Herstellerkennzeichnung
btb Taschenbuch
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Als schwermütige Sehnsuchtsgeschichte gefällt Carsten Otte dieser Roman der Hamburger Autorin Kristine Bilkau sehr gut. Eine Ich-Erzählerin kontrastiert darin ihre eigene Vorstellungen von Beständigkeit mit der unerfüllten Freiheitssehnsucht der Mutter, die sich nach einer unglücklichen Liebe von einer Ehe zur nächsten hangelt. Überzeugend findet der Rezensent die Tochter-Perspektive, weil Bilkau so sehr feinfühlig und geschickt eine eigentlich "unfassbar pathetische Geschichte" erzählen könne. "Stimmig und berührend" sind für Otte auch das anfängliche sechzigerJahre-Setting und die Figuren, die melancholische Mutter und die empathisch-dezente Tochter.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Es liegt eine Magie über diesem Roman, jene Magie, die von großartigen Bildern ausgeht, die einen nicht loslassen.« Tanja Jeschke / Stuttgarter Zeitung
Gebundenes Buch
Im Jahr 1964 in Hamburg sind Antonia und Edgar ein Paar. Sie lieben sich und wollen heiraten. Dann bekommt Edgar die Chance, in Hongkong ein Büro für seine Firma zu eröffnen und er reist dorthin. Antonia soll nachkommen, sobald er dort alles geregelt hat. Doch nach einer gewissen Zeit …
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Im Jahr 1964 in Hamburg sind Antonia und Edgar ein Paar. Sie lieben sich und wollen heiraten. Dann bekommt Edgar die Chance, in Hongkong ein Büro für seine Firma zu eröffnen und er reist dorthin. Antonia soll nachkommen, sobald er dort alles geregelt hat. Doch nach einer gewissen Zeit kann Edgar sich ein Leben mit Antonia in Hongkong nicht mehr vorstellen und so lässt er sie am langen Arm verhungern, nein, er lässt ihre Beziehung sozusagen auslaufen. Antonia wartet auf ein Flugticket von Edgar, damit sie ihm endlich nachreisen kann. Doch es kommt keines. Irgendwann hat sie die Warterei satt und entscheidet sich für ein anderes Leben, als das zuvor geplante mit Edgar. Sie findet eine neue Liebe und bekommt eine Tochter. Doch Edgar kann sie ihr Leben lang nicht vergessen.
Nach Antonias Tod macht sich ihre Tochter auf die Suche nach Edgar. Sie will ihm begegnen, nur einmal, um zu verstehen, warum ihre Mutter diesen Mann so geliebt hat und warum er sie ihr ganzes Leben lang nicht losgelassen hat. Die Briefe, die die tiefe Liebe zwischen Antonia und Edgar deutlich macht, überraschen auch ihre Tochter. Die Sehnsüchte, Wünsche und Träume ihrer Mutter zur damaligen Zeit macht die Situation der Frauen in der Nachkriegszeit sehr deutlich, was ich sehr interessant fand und nachdenklich machte.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er war anfangs kühl, ohne große Emotionen, die mir als Leser diese große Liebe etwas distanziert erscheinen ließ. Doch später im Buch ändert sich dies und die Emotionen erreichten dann auch mich. Die Form der Ich-Erzählung hat mir auch sehr gut gefallen.
Fazit:
Ein toller Roman, der zeigt, dass man auch ein anderes Leben führen kann, als das anfangs gedachte.
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Gebundenes Buch
Ein wundervolles, tiefgründiges Buch
Antonia, geboren Ende des zweiten Weltkriegs, wächst in einer Zeit auf, die durch Härte und Verzicht gekennzeichnet ist. Sie selber verspürt den großen Wunsch nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben. Mitte der 60 `er Jahre …
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Ein wundervolles, tiefgründiges Buch
Antonia, geboren Ende des zweiten Weltkriegs, wächst in einer Zeit auf, die durch Härte und Verzicht gekennzeichnet ist. Sie selber verspürt den großen Wunsch nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben. Mitte der 60 `er Jahre lernt sie Edgar kennen, die Liebe ihres Lebens. Sie schmieden große Zukunftspläne und träumen von einem gemeinsamen Leben in Hongkong. Es kommt jedoch zur Trennung. Den Schmerz darüber begleitet Antonia ein Leben lang. Nach ihrem Tod begibt sich die Tochter auf Spurensuche.
Kristine Bilkau hat es geschafft mich ganz tief in diese Geschichte hineinzuziehen. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen. Zum einen die Geschichte um Toni und Edgar ab 1964, zum anderen die Spurensuche der Tochter in der heutigen Zeit. Sprachlich muss man sich zunächst daran gewöhnen, dass die Tochter Zwiegespräche mit ihrer toten Mutter führt. Diese geben aber einen tiefen Einblick in die Gefühle und das Verhältnis der beiden zueinander. Die Autorin beschreibt viele scheinbar nebensächliche Dinge sehr detailreich, z.B. das Klacken der Türen eines Badezimmerschranks oder die Atmosphäre in Antonias erster eigener Wohnung. Ich habe mich dadurch wie die Tochter selber gefühlt, die das Leben ihrer Mutter noch einmal wie einen Film Revue passieren lässt. Über den Zeitabschnitt der sechziger Jahre habe ich vorher erst wenig gelesen. Für mich war er umso spannender, da meine Eltern sich ungefähr zur gleichen Zeit kennengelernt haben. Ich war überrascht welche gesellschaftlichen Konventionen und Zwänge auch Ender der sechziger Jahre noch vorherrschten. Umso beachtlicher sind Antonias Bemühungen einzuschätzen, ein emanzipiertes, freies Leben zu führen. Das Buch wirft dabei auch die Frage auf, wieweit der Wunsch nach Freiheit des einzelnen gehen darf, wie sehr auch das Leben von anderen dadurch beeinflusst wird und man sich mit Schuldgefühlen konfrontiert sieht. Absolut lesenswert.
Fazit: „Eine Liebe, in Gedanken“ ist ein wundervolles, tiefgründiges Buch. Die Geschichte um Antonia und Edgar spielt zu einer spannenden Zeit, die durch den Wunsch nach Aufbruch und Veränderung geprägt ist und sich dennoch in starren gesellschaftlichen Zwängen wiederfindet. Die Spurensuche der Tochter wird sehr gefühlvoll erzählt. Das Buch hat mich zutiefst bewegt und die Frage, wieweit die Freiheit des einzelnen gehen kann, beschäftigt mich nachhaltig.
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Gebundenes Buch
„Ich wünschte, sie könnte mir davon erzählen. Doch Stille, meine Mutter, dort, auf der Küchenbank, und ich, wir haben diese letzten Stunden nicht in unserem Repertoire.“ (S. 11)
Antonia Weber war eine kluge, mutige Frau, die eigene Wege gehen wollte und ihrer Zeit …
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„Ich wünschte, sie könnte mir davon erzählen. Doch Stille, meine Mutter, dort, auf der Küchenbank, und ich, wir haben diese letzten Stunden nicht in unserem Repertoire.“ (S. 11)
Antonia Weber war eine kluge, mutige Frau, die eigene Wege gehen wollte und ihrer Zeit immer ein wenig voraus war. Selbstbewusst stand sie für ihre Wünsche und Entscheidungen ein und wurde doch ihr Leben lang von einem Schatten aus Erinnerungen und Sehsüchten verfolgt, ihrer großen Liebe Edgar Jansen. Toni und Edgar waren in den 60er Jahren ein glückliches Paar – sie: lebensklug, unkonventionell und voller Ziele, Hoffnungen und Träume, er: ein höflicher, schüchterner Gentleman, geradlinig, aber auch sehr verkopft und bestimmt von den Konventionen seiner Zeit. Sie ergänzten sich gut, sie liebten sich, diskutierten und schmiedeten Pläne für die Zukunft. Doch dann kam alles anders... 50 Jahre später ist Antonia nach schwerer Krankheit verstorben und hinterlässt ihrer Tochter, der Ich-Erzählerin, eine Wohnung voller Erinnerungsstücke eines selbstbestimmten Lebens und eine Menge unbeantworteter Fragen. Was ist damals passiert, wieso hatte diese junge Liebe keine Chance? Wer war Antonia Weber wirklich, was bewegte sie? Führte sie das Leben, das sie sich gewünscht hatte? Oder waren die Opfer, die sie für ein freies Leben bringen musste, am Ende doch zu groß?
Was auf den ersten Blick wie ein Kitschroman unter vielen anmutet, ist bei genauerem Hinsehen eine Geschichte, die komplexe Themengebiete aufarbeitet und gerade dadurch berührt. Die Liebesgeschichte zwischen Toni und Edgar nimmt viel Raum ein und könnte dem einen oder anderen Leser insgesamt zu unaufgeregt oder bieder erscheinen. Doch meiner Meinung nach trifft die Autorin hier genau den Nerv der damaligen Zeit und gibt dadurch Einblick in eine Lebenswelt, die wir uns heute kaum noch vorstellen können: Eine Welt, in der eine Beziehung zwangsläufig in einer Ehe zu enden hatte und in der eine Frau als „gescheitert“ galt, wenn sie vorgegebene Wege nicht gehen wollte... Beinahe leichtfüßig entwickelt der Roman vor allem im letzten Drittel eine Tiefe, die ich wirklich beeindruckend fand. Der Schwerpunkt verschiebt sich weg von der Liebesgeschichte und hin zu einer Analyse der Mutter-Tochter-Beziehung, in welcher verschiedene Lebensentwürfe über Generationen hinweg thematisiert werden.
„Eine hatte Freiheit gesucht. Ihre Tochter hatte sich nach Beständigkeit gesehnt. Und deren Tochter sehnte sich wieder nach Freiheit.“ (S. 226)
Spannend fand ich auch die immer wiederkehrenden Spiegelungen in der Erzählung. Da wäre zum einen die Ich-Erzählerin, die ihre Beziehung zur Mutter reflektiert und dabei selbst eine Tochter hat, die bald ausziehen und ihren eigenen Weg gehen wird; aber auch die Parallelen im Lebensweg von Antonia Weber und einer berühmten Künstlerin, die sie bewundert hatte... Auch die Themen Alter, Gebrechlichkeit und Krankheit werden angesprochen und behutsam durch die Ich-Erzählerin aufgearbeitet:
„Am Ende des Gesprächs sagte ich ihr, ich würde anfangen, mich vor dem Alter zu fürchten, vor dem Alleinsein [...] dass es mir schwerfiel zu sehen, wie sie an ihre Wohnung gebunden war [...]. ‚Du musst dir keine Sorgen machen‘, hatte sie zu mir gesagt, mit ihrer jungen, zuversichtlichen Stimme. ‚Du wirst den Reichtum deiner Gedanken haben.‘“ (S. 241)
Kristine Bilkau besitzt ein beeindruckendes Erzähltalent. Ihr leichter Erzählstil lebt von den leisen Zwischentönen und ihrer feinen Beobachtungsgabe für Personen- und Situationsbeschreibungen. Die Tochter, die nach dem Tod der Mutter in der Küche Zwiegespräche mit ihr führt, die erste Begegnung zwischen Toni und Edgar in der Straßenbahn oder erste, aufgeregte Besuch bei den jeweils anderen Eltern – man ist den geschilderten Personen auf eine unaufdringliche Art und Weise nahe. Handlungen, Entscheidungen und Gefühle werden nicht bewertet oder verurteilt, sondern lassen dem Leser Raum für eigene Gedanken und Interpretationen.
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Gebundenes Buch
Was für eine Liebesgeschichte, an der uns die Ich-Erzählerin teilhaben lässt! Es ist nicht ihre eigene, sondern die ihrer Mutter Antonia, genannt Toni, die gerade verstorben ist. Erst jetzt, während der Wohnungsauflösung, wird ihr bewusst, was sie in der Beziehung zu ihrer …
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Was für eine Liebesgeschichte, an der uns die Ich-Erzählerin teilhaben lässt! Es ist nicht ihre eigene, sondern die ihrer Mutter Antonia, genannt Toni, die gerade verstorben ist. Erst jetzt, während der Wohnungsauflösung, wird ihr bewusst, was sie in der Beziehung zu ihrer Mutter versäumt hat und bereut ihr Desinteresse in den vergangenen Jahren. Vor allem hätte sie gern mehr gewusst über Tonis große Liebe, die sie nun anhand von Briefen, Erinnerungen und eigenen Gedanken zu rekonstruieren versucht.
Toni und Edgar begegnen sich 1964 in einer Straßenbahn in Hamburg. Ihre ersten Rendezvous und ihr Umgang miteinander werden zauberhaft und mit viel Charme geschildert. Besonders Toni habe ich gleich ins Herz geschlossen. Sie ist klug, abenteuerlustig, selbstbewusst und verkörpert die Aufbruchstimmung in den sechziger Jahren. Genau das fasziniert wohl auch Edgar, ein altmodischer und zurückhaltender Gentleman, der seine Gefühle in romantische Briefe verpackt. Ihre gegenseitige Zuneigung wirkt mal zärtlich und fragil, mal leidenschaftlich und intensiv. Als Edgar jedoch eine berufliche Chance in Hongkong ergreift, ist Toni gezwungen, ihre gemeinsamen Träume in Frage zu stellen.
Berührt hat mich nicht nur Tonis Entschlossenheit und Mut, für die Liebe ihres Lebens alles aufzugeben, sondern auch das Thema Nähe und Distanz zwischen Müttern und Töchtern. Die Ich-Erzählerin muss nicht nur Abschied von ihrer Mutter nehmen, sondern auch von ihrer Tochter Hanna, die bald das Elternhaus verlassen wird. Kristine Bilkau baut durch den Wechsel der Zeitebenen nicht nur Spannung auf, sondern schafft auch eine tolle Balance zwischen Beschwingtheit und Melancholie, zwischen Tagträumerei und Realität.
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Gebundenes Buch
In den sechziger Jahren gibt die junge Antonia alles auf, um ihrem Verlobten Edgar nach Hong Kong zu folgen – eine gute Anstellung, die eigene Wohnung, und letztendlich auch das Ansehen ihrer Familie. Denn das von Edgar versprochene Flugticket kommt nicht. Nach über einem Jahr geduldigen …
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In den sechziger Jahren gibt die junge Antonia alles auf, um ihrem Verlobten Edgar nach Hong Kong zu folgen – eine gute Anstellung, die eigene Wohnung, und letztendlich auch das Ansehen ihrer Familie. Denn das von Edgar versprochene Flugticket kommt nicht. Nach über einem Jahr geduldigen Wartens löst sie die Verlobung. Doch sie kann Edgar ihr Leben lang nicht vergessen. Mehr als fünf Jahrzehnte später sucht Tonis Tochter nach dem Tod ihrer Mutter nach Antworten. Wer war Edgar Janssen, wie hat er gelebt, und vor allem: warum ohne ihre Mutter Toni?
Kristine Bilkaus Erzählstil ist wunderbar einfühlsam und authentisch. Sie beschreibt Charaktere, die eigenwillig und charakterstark sind, und in die man sich dennoch sehr gut hineinversetzen kann. Mit großer Liebe zum Detail schildert sie ganz alltägliche und doch erhellende Lebensweisheiten. Ein Buch über starke Frauen, über die Liebe, das Leben und das Altern. Ein Buch, das traurig stimmt und zugleich Mut macht, das eigene Leben jedem Tag neu beherzt und intensiv nach dem eigenen Willen zu leben. Ein Buch wie ein bester Freund.
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Gebundenes Buch
Auf den Spuren einer gescheiterten Liebe
„Eine Liebe in Gedanken“ ist nach „Die Glücklichen“ der zweite Roman der Hamburger Autorin Kristine Bilkau.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal befindet man sich im Jahre 1964, in der Zeit …
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Auf den Spuren einer gescheiterten Liebe
„Eine Liebe in Gedanken“ ist nach „Die Glücklichen“ der zweite Roman der Hamburger Autorin Kristine Bilkau.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Einmal befindet man sich im Jahre 1964, in der Zeit in der Toni und Edgar von einer gemeinsamen Zukunft träumen und dann fünfzig Jahre später in der die Tochter von Toni mehr über das Leben und die unglückliche Liebe ihrer Mutter erfahren möchte.
Toni und Edgar träumen von einer gemeinsamen Zukunft. Nachdem Edgar aus beruflichen Gründen nach Honkong gegangen ist, soll Toni ihm bald folgen. Nach einem Jahr des Wartens, erträgt Toni die Situation nicht mehr und löst die Verlobung und möchte weiterleben. Aber weder Toni noch Edgar können die gemeinsame Zeit vergessen…
Fünfzig Jahre später möchte Tonis Tochter nach dem Tod ihrer Mutter mehr über diese Liebe erfahren, die sie nur aus Erzählungen und den Unterlagen der Wohnungsauflösung kennt und möchte den inzwischen über 70-jährigen Edgar besuchen. Sie möchte ihren Vater kennenlernen und endlich mehr über ihn erfahren.
Der Schreibstil von Kristine Bilkau ist angenehm, leicht poetisch, lebendig und lässt sich flüssig lesen.
Während ich Edgars Art mit Toni zu umzugehen sowohl verbal als auch schriftlich nur schwer nachvollziehen konnte, wodurch er mir nicht wirklich sympathisch wurde, fand ich Tonis Gefühle und Sehnsüchte sehr gut dargestellt. Ihr Zwiespalt zwischen ihrem Entschluss sich von Edgar zu trennen, um einen Neubeginn zu starten und der Sehnsucht nach ihm, fand ich sehr nachvollziehbar.
Die Charaktere wirken ebenso authentisch wie die Hintergründe der Geschichte von Toni und Edgar.
Tonis Leben verlief nicht gradlinig und man kann mit ihr mitfühlen. Selbstbetrug und Täuschung sowie Erwartungen an sich und die Umwelt sind einige der Themen, die zwischen den Zeilen stehen und die dafür sorgen, dass das Buch auch nach dem Lesen noch nachklingt.
Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es jedem, der auch gerne zwischen den Zeilen liest nur empfehlen.
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eBook, ePUB
Geschicktes Erzählen zwischen den Zeiten
Die Klaus-Michael-Kühne Preisträgerin Kristine Bilkau schreibt in ihrem zweitem Roman “Eine Liebe, in Gedanken” über eine gescheiterte Liebe in den sechziger Jahren. Die Hamburger Autorin verfügt über sprachliche …
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Geschicktes Erzählen zwischen den Zeiten
Die Klaus-Michael-Kühne Preisträgerin Kristine Bilkau schreibt in ihrem zweitem Roman “Eine Liebe, in Gedanken” über eine gescheiterte Liebe in den sechziger Jahren. Die Hamburger Autorin verfügt über sprachliche Qualitäten, sie schreibt aber auch verhalten. Die Zurückhaltung ihrer Figuren Antonioa und Edgar ist wohl auch einer norddeutschen Mentalität geschuldet. Jedoch sind sie nicht emotionslos, im Gegenteil. Doch ihre Emotionen verbergen sie, insbesondere Edgar schreckt vor zu viel Intensität zurück, schützt sich mit sprachlich aberwitzigen Briefen und wie im Klappentext bereits angedeutet schließlich auch mit räumlicher Distanz. Er geht nach Hongkong, Antonia bleibt voller Hoffnungen zurück, die sich nie erfüllen.
Ich frage mich, wie der Roman auf den Leser wohl wirken würde, wenn der Klappentext nicht die Handlung vorwegnehmen würde. Ich denke, damm wäre das Leseerlebnis noch stärker.
Ein Merkmal des Romans ist das Zeitportrait. Verhaltensweisen des Paars und der Gesellschaft werden genau gezeigt, fast könnte man sagen entlarvt.
Auffällig ist Antonias Stärke, die sie natürlich nicht vor Verletzungen schützt, aber doch immerhin ermöglicht, dass sie sich ihr eigenes Leben aufbaut. Reflektiert wird das Ganze durch ihre erwachsene Tochter, die nach dem Tod der Mutter dieser vergangenen Liebe nachspürt. Dieser Kunstgriff erlaubt ein geschicktes Erzählen zwischen den Zeiten, das ist deutlich effektiver als ein lineares Erzählen. So entsteht ein Beziehungsroman, der nicht nur ein Liebesroman ist und jegliche Elemente des Kitsches ausschließt.
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Gebundenes Buch
Dies ist ein berührender, aber nie kitschiger Roman, in dem zum Einen eine Tochter versucht, sich nach dem Tod ihrer Mutter vorzustellen, was für ein Mensch sie war. Und zum Andern eine Liebesgeschichte, die schon lange zurückliegt.
Als die Mutter stirbt, bleibt ihre Tochter mit …
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Dies ist ein berührender, aber nie kitschiger Roman, in dem zum Einen eine Tochter versucht, sich nach dem Tod ihrer Mutter vorzustellen, was für ein Mensch sie war. Und zum Andern eine Liebesgeschichte, die schon lange zurückliegt.
Als die Mutter stirbt, bleibt ihre Tochter mit schlechtem Gewissen zurück. Viel zu wenig Zeit verbrachte man in den letzten Wochen, Monaten, Jahren miteinander. Was weiß sie überhaupt von ihr? Wie war sie als junge Frau? Wie war das mit ihrer großen Liebe, damals, mit der sie sich in Hongkong ein gemeinsames Leben aufbauen wollte?
Abwechselnd liest man, wie die Tochter mit dem Verlust klar kommt und die Auflösung des Haushalts die Erinnerungen an ihre Mutter hervorbringt sowie das, was damals tatsächlich geschah. Die Liebesgeschichte zwischen ihr, Toni, und Edgar, Mitte der Sechziger Jahre. Die Geschichte einer lebenslustigen, intelligenten und selbstbewussten jungen Frau, die die Welt kennenlernen wollte, aber nicht um jeden Preis. Den Preis ihres selbst bestimmten Lebens zum Beispiel, wofür sie auch Entscheidungen traf, die ihr ganzes Leben änderten.
Kristine Bilkau gelingt es gut, den Tonfall der trauernden Tochter so wiederzugeben, dass man auch ohne Klagen und Jammern die Liebe und den Verlust spürt, den diese empfindet. Aber auch die Stimme der jungen Toni ist gut getroffen: ein bisschen frech, neugierig auf die Welt und trotz mancher Zweifel durchaus selbstbewusst. Ein gelungenes Porträt wie auch eine überzeugend wirkende Darstellung der damaligen Verhältnisse in den Sechzigern.
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Gebundenes Buch
Jetzt muss sie noch etwas Zeit vertreichen lassen, um herauszufinden, ob er jemand ist, der wartet, ob sie jemand ist, auf den gewartet wird.
Antonia und Edgar scheinen wie füreinander bestimmt. Im Krieg geboren und mit Härte und Verdrängung aufgewachsen, will vor allem Antonia die …
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Jetzt muss sie noch etwas Zeit vertreichen lassen, um herauszufinden, ob er jemand ist, der wartet, ob sie jemand ist, auf den gewartet wird.
Antonia und Edgar scheinen wie füreinander bestimmt. Im Krieg geboren und mit Härte und Verdrängung aufgewachsen, will vor allem Antonia die Welt kennenlernen, anders leben und lieben als ihre Eltern.
Toni steckt in einem Konflikt zwischen ihren Idealen von Freiheit und Unabhängigkeit und dem Wunsch sich fest zu binden.
Fünfzig Jahre später, nach Tonis Tod, geht ihrer Tochter der Frage nach, ob ihre Mutter im Leben gescheitert ist oder genauso leben wollte...
~ * ~ * ~ *
Eine sehr zarte, ruhige Liebesgeschichte aus den 60-iger Jahren und zugleich eine Emanzipationsgeschichte. Antonia ist schon in jungen Jahren eine sehr starke Frau, die sich auch in ihrer Familie nicht unterordnen möchte. Die eigene Wege geht, ihren eigenen Kopf hat und dadurch ihre große Liebe riskiert.
Kristine Bilkau hat das großartig umgesetzt, diese Zerisschenheit zwischen Konvention und Eigenständigkeit in einer sehr spröden Sprache, die mich tatsächlich auch manchmal zweifeln lies, wie tief diese Liebe überhaupt ist. Und trotzdem hat sie mich in ihrer Art sehr berührt.
Mir gefällt die Herangehensweise an das Thema. Wie die Tochter mit ihrer grade verstorbenen Mutter leise Zwiesprache hält und sich erst jetzt, viel zu spät eigentlich, anfängt sich mit ihrer Lebensgeschichte und einzigen großen Liebe zu beschäftigen. (So ging es mir selber nach dem Tod meines Großvaters. Man denkt immer, man hat noch so viel Zeit.)
Das ist ein schöner Einstieg. Die Geschichte selber wird aus der Perspektive von Antonia geschildert. Dadurch erfährt man viel über ihre Gedanken, Träume, Wünsche und Sehnsüchte und kommt ihr trotz des spröden, klaren Schreibstils immer wieder sehr nah.
Fazit: "Eine Liebe, in Gedanken" ist ein Sittenbild der 60-iger Jahre, eine Liebesgeschichte und eine Mutter-Tochter-Beziehung. Es geht um Vergebung, Ideale und die ganz große Liebe.
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Gebundenes Buch
Antonia wurde in den letzten Kriegsjahren geboren. Sie litt unter der Härte, der Gefühllosigkeit und der Negativhaltung ihrer Mutter, die ihre Kinder alleine erzog. Mit ihrem ersten Job zog von zu Hause aus. 1964 begegnete sie Edgar, ein junger, ernsthafter Mann, der es wert war, sich mit …
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Antonia wurde in den letzten Kriegsjahren geboren. Sie litt unter der Härte, der Gefühllosigkeit und der Negativhaltung ihrer Mutter, die ihre Kinder alleine erzog. Mit ihrem ersten Job zog von zu Hause aus. 1964 begegnete sie Edgar, ein junger, ernsthafter Mann, der es wert war, sich mit ihm zu treffen. Sie verliebten sich ineinander, verbrachten viel Zeit miteinander. Während Toni in ihrem Job sehr zufrieden war und ihre Chancen zum Weiterkommen wahrnahm, wurde Edgar immer unzufriedener. Als sein Chef ihm die Stelle zum Aufbau einer Dependance in Hongkong anbot, sah Toni darin eine Chance für ihn, aber auch für sich selbst. Sie wollte dem deutschen Filz entkommen, einen Neuanfang wagen. Sie war immer die mutigere gewesen. Doch nun, als Edgar schon längere Zeit in Asien war und sie immer noch in Deutschland, verließ sie langsam der Mut. Dann kam das erlösende Telegramm, er bat sie zu kommen, alles hinter sich zu lassen, ihre Arbeit, ihre Wohnung zu kündigen, das Flugticket kommt bald. Sie wartete und wartete, ein Jahr lang lebte sie bei seiner und ihrer Familie, dann brach sie die Verlobung. Das Warten hatte für sie ein Ende.
Nun ist Antonia gestorben und ihre Tochter findet die Briefe von damals. Sie kannte die Geschichte der unerfüllten Liebe und möchte diesen Mann kennenlernen und verstehen, wie es zur Trennung kam.
Ein sehr berührender Roman, teils aus der Sicht der Tochter, teils in die Vergangenheit wechselnd, Gedankenfetzen und größere Abschnitte werden aus dem Leben erzählt, Hoffnungen und Ängste aus dem Leben der Kriegs- und Nachkriegsgeneration, aus einer Zeit des Aufbruchs und der Veränderungen. Durch den ungewohnten Schreibstil muss man sich erst hineinfinden, dann kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
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