Anne Berest
Gebundenes Buch
Die Postkarte
Roman "Ein grandioses Familienepos." - ZDF aspekte
Übersetzung: Thoma, Amelie; Meßner, Michaela
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»Eine Suche, in der sich Thriller und Requiem vereinen.« Le PointIm Januar 2003 fand Anne Berests Mutter unter den Neujahrswünschen eine verstörende Postkarte mit nichts als den Namen ihrer vier Angehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden; ohne Absender, ohne Unterschrift. Anne fragt nach und die Mutter erzählt ihr die tragische Geschichte der Familie Rabinovitch. Aber erst als ihre kleine Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt, beschließt Anne, der Sache wirklich auf den Grund zu gehen. Mithilfe eines Privatdetektivs und eines Kriminologen recherchiert sie in alle erdenklichen...
»Eine Suche, in der sich Thriller und Requiem vereinen.« Le Point
Im Januar 2003 fand Anne Berests Mutter unter den Neujahrswünschen eine verstörende Postkarte mit nichts als den Namen ihrer vier Angehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden; ohne Absender, ohne Unterschrift. Anne fragt nach und die Mutter erzählt ihr die tragische Geschichte der Familie Rabinovitch. Aber erst als ihre kleine Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt, beschließt Anne, der Sache wirklich auf den Grund zu gehen. Mithilfe eines Privatdetektivs und eines Kriminologen recherchiert sie in alle erdenklichen Richtungen. Das Ergebnis ist dieser Ausnahmeroman. Er zeichnet nicht nur den ungewöhnlichen Weg der Familie nach, sondern fragt auch, ob es gelingen kann, in unserer Zeit als Jüdin ein »ganz normales« Leben zu führen.
»Ein großer Roman, der Fragen aufwirft.« Le Figaro
Anne Berest geht dem Schicksal ihrer eigenen Familie nach - und landete damit einen preisgekrönten literarischen Coup, der seit Erscheinen im Herbst 2021 auf der französischen Bestellerliste steht.
Im Januar 2003 fand Anne Berests Mutter unter den Neujahrswünschen eine verstörende Postkarte mit nichts als den Namen ihrer vier Angehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden; ohne Absender, ohne Unterschrift. Anne fragt nach und die Mutter erzählt ihr die tragische Geschichte der Familie Rabinovitch. Aber erst als ihre kleine Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt, beschließt Anne, der Sache wirklich auf den Grund zu gehen. Mithilfe eines Privatdetektivs und eines Kriminologen recherchiert sie in alle erdenklichen Richtungen. Das Ergebnis ist dieser Ausnahmeroman. Er zeichnet nicht nur den ungewöhnlichen Weg der Familie nach, sondern fragt auch, ob es gelingen kann, in unserer Zeit als Jüdin ein »ganz normales« Leben zu führen.
»Ein großer Roman, der Fragen aufwirft.« Le Figaro
Anne Berest geht dem Schicksal ihrer eigenen Familie nach - und landete damit einen preisgekrönten literarischen Coup, der seit Erscheinen im Herbst 2021 auf der französischen Bestellerliste steht.
Anne Berest wurde 1979 in Paris geboren. Sie arbeitete als Schauspielerin, Regisseurin und gab eine Theaterzetischrift heraus, bevor sie 2010 ihren ersten Romanveröffentlichte, ¿Traurig bin ich schon lange nicht mehr¿ . Es folgten ¿Les Patriarches ( 2012), ein Buch über Francoise Sagan (2014) und ¿Emilienne oder die Suche nach der perfekten Fraü (2015). Sie ist Co-Autorin des Bestsellers ¿How to be a Parisian - Wherever you are. Liebe, Stil & Lässigkeit à la française¿, das in mehr als 35 Sprachen übersetzt wurde. 2017 schrieb sie gemeinsam mit ihrer Schwester Claire ein Buch über ihre Urgroßmutter: ¿Ein Leben für die Avantgarde - Die Geschichte von Gabriële Buffet-Picabiä. Mit ¿Die Postkarte¿ gelang Anne Berest ein literarischer Coup - das Buch war auf der Shortlist sämtlicher großer Literaturpreise in Frankreich und steht dort seit Erscheinen im September 2021 auf der Bestsellerliste.
Produktdetails
- Verlag: Berlin Verlag
- Originaltitel: La Carte Postale
- 10. Aufl.
- Seitenzahl: 544
- Erscheinungstermin: 1. Juni 2023
- Deutsch
- Abmessung: 221mm x 142mm x 50mm
- Gewicht: 648g
- ISBN-13: 9783827014641
- ISBN-10: 3827014646
- Artikelnr.: 66000097
Herstellerkennzeichnung
Berlin Verlag
Hedemannstraße 14
10969 Berlin
info@piper.de
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Dirk Fuhrig benennt die durchaus oberflächlich wirkende Eingängigkeit des Buches von Anne Berest, aber auch den Aha-Effekt, den die Mischung aus Familienbiografie und Geschichtswerk bewirkt. Als Aufarbeitung der Kollaboration in Frankreich wartet Berest mit erschütternden, noch unbekannten Details auf, wenn sie zwei Frauen die Denunziation und Deportation ihrer Vorfahren untersuchen lässt, erklärt Fuhrig. Eine mitreißende Spurensuche, findet er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Anne Berests Buch, das mit einer rätselhaften Postkarte beginnt, ist ein kluger, tragischer, schöner und durch den Humor der Familie Rabinovitch phasenweise unglaublich lustiger Familienroman (...), eine Liebes- und Detektivgeschichte - aber auch einer der beeindruckendsten Romane der letzten Zeit, die vom 20. Jahrhundert handeln, von der Moderne und davon, warum ihre wildesten und optimistischsten Träume im Horror endeten.« Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 20230702
Schicksal einer Familie;
Das Buch ist in vier ganz unterschiedliche Abschnitte unterteilt, ja regelrecht komponiert. Lélia, die nach dem Erhalt der rätselhaften Postkarte ihrer Tochter Anne erzählt, was sie über das Schicksal ihrer Familie von der mehrfachen Flucht bis deren …
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Schicksal einer Familie;
Das Buch ist in vier ganz unterschiedliche Abschnitte unterteilt, ja regelrecht komponiert. Lélia, die nach dem Erhalt der rätselhaften Postkarte ihrer Tochter Anne erzählt, was sie über das Schicksal ihrer Familie von der mehrfachen Flucht bis deren Tod in Auschwitz herausgefunden hat. Mir hat die chronologische Darstellung gut gefallen, da es bei diesem Thema keine dramaturgischen Kniffe braucht und man sich so den Personen sehr nah fühlen konnte. Ab dem zweiten Teil beginnt Anne einige Jahre später Nachforschungen zu dieser Postkarte anzustellen und das ist eine bewegende Entdeckungsreise und Detektivarbeit. Die französische Perspektive fand ich sehr interessant. Die Unberechenbarkeit von Zufall und Willkür wird einem wieder eindringlich bewusst gemacht. Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch ist ansprechend geschrieben und trotz der teilweise schlimmen Inhalte wollte ich immer weiter lesen und mehr über das Leben der Familie erfahren, deren Schicksal bereits bekannt war. Ein tolles Buch, das zu Recht so erfolgreich ist.
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eine Postkarte – zwei Geschichten
Einer Familie wird eine Postkarte mit nur 4 Namen geschickt. Da stellt sich selbst über 10 Jahre nach Erhalt der Karte die beiden Fragen: Wer sind die vier und wer hat die Postkarte geschrieben?
Ephraim und Emma sind die Großeltern der Mutter …
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eine Postkarte – zwei Geschichten
Einer Familie wird eine Postkarte mit nur 4 Namen geschickt. Da stellt sich selbst über 10 Jahre nach Erhalt der Karte die beiden Fragen: Wer sind die vier und wer hat die Postkarte geschrieben?
Ephraim und Emma sind die Großeltern der Mutter der Ich-Erzählerin, Noemie und Jacques ihre Tante bzw. ihr Onkel. Sie gehören zur jüdischen Familie Rabinovitsch, die ursprünglich in Moskau lebte, nach der Revolution aber nach Riga auswandert. Schlechter Kaviar ruiniert ihren Ruf und sie fliehen nach Palästina. Das heiße Mittelmeerklima ist aber nichts für sie und auch die Arbeit in der Landwirtschaft bekommt den beiden nicht. Sie gehen nach Frankreich, aber die Entwicklung in Nazi-Deutschland verhindert ihre Einbürgerung. Dort werden dann zunächst die Kinder Noemie und Jacques von der Gestapo ins Lager gebracht und trotz Widerstand der Lagerärztin nach Ausschwitz gebracht. Auch die Eltern werden später vergast. Nur die älteste Tochter Myriam überlebt, weil sie schon geheiratet hat und nicht mehr am Wohnort der Eltern auf der Liste der Juden steht.
Klar, kannst du sagen, solche Geschichten höre ich nicht zum ersten Mal, aber jedes Unglück ist doch irgendwie anders. Beeindruckt hat mich auch, dass die Auswanderung nach Palästina für die Rabinovitschs zur Nazi-Zeit keine Alternative mehr war.
Der zweite Teil beginnt – in meinen Augen unpassend – mit Antisemitismus in heutiger Zeit, natürlich längst vor dem 7. Oktober 2023, weil die Vorfälle nicht mit der Nazi-Zeit zu vergleichen sind. Dann aber wird die packende Geschichte der Großmutter geklärt und auch aufgelöst, wie die Postkarte zu den Rabinovitschs kam, was ich aber hier nicht verraten werde.
Ein dickes und spannendes Buch, das nur am Anfang des zweiten Kapitels Längen hatte. 4 völlig verdiente Sterne
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Ich habe schon viele Romane gelesen, die sich mit dem Thema Nationalsozialismus beschäftigt haben, aber dieser ist irgendwie anders. Die Autorin erzählt die Geschichte ihrer jüdischen Familie, klar das ist nicht neu. Aber wie sie erzählt war sehr interessant. Alles beginnt mit …
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Ich habe schon viele Romane gelesen, die sich mit dem Thema Nationalsozialismus beschäftigt haben, aber dieser ist irgendwie anders. Die Autorin erzählt die Geschichte ihrer jüdischen Familie, klar das ist nicht neu. Aber wie sie erzählt war sehr interessant. Alles beginnt mit der Titelgebenden Postkarte. Selten fand ich einen Titel so passend wie hier.
Aufgrund der Karte erzählt Annes Mutter ihr die Geschichte ihrer Familie. Deren Großeltern , ihrer Mutter, Tante und Onkel. Es beginnt mit der Flucht aus Russland und endet für Großeltern, Tante und Onkel mit dem Tod durch den Holocaust. Nur Myriam die Großmutter der Autorin überlebt,Dieser Teil hat mich sehr bewegt.
Im zweiten Teil geht es um die Recherche von Anne nach dem Verfasser der Postkarte. Dieser Teil war für mich der schwächste Teil des Romans. Im Gegensatz zum ersten Teil würde ich hier nicht so sehr mitgerissen. Aber dann kam der dritte Teil in dem es um Myriams Leben nachdem ihre Familie deportiert wurde. Ihr Leben mit der Angst doch noch entdeckt zu werden und den Schuldgefühlen die sie plagen, da sie sich versteckt hat, statt mit den Geschwistern zu gehen. Ihr Leben mit ihrem Mann Vincente, der eine interessante Person war. Das war wirklich sehr gut geschrieben.
Für mich ist dieser Roman unbedingt empfehlenswert. Ein Roman gegen das Vergessen.
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Ein Requiem der besonderen Art!
Anne Berest geht dem Schicksal ihrer Familie nach. Auslöser ist eine Postkarte, die lediglich vier Namen enthält und damit an die vier Mitglieder der Familie erinnert, die interniert, deportiert und schließlich in Auschwitz ermordet wurden. Schon …
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Ein Requiem der besonderen Art!
Anne Berest geht dem Schicksal ihrer Familie nach. Auslöser ist eine Postkarte, die lediglich vier Namen enthält und damit an die vier Mitglieder der Familie erinnert, die interniert, deportiert und schließlich in Auschwitz ermordet wurden. Schon die Mutter der Autorin hatte Nachforschungen zur Familiengeschichte angestellt, die sie im 1. Buch in einem großen Dialog der Tochter Anne erzählt.
Hier entfaltet sich nun die erschütternde Geschichte einer großbürgerlichen und gebildeten jüdischen Familie, die mit der Flucht der russischen Urgroßeltern nach der Oktoberrevolution beginnt. Sie fliehen nach Riga und schließlich nach Palästina, wo sie sich mehr recht als schlecht als Landwirte durchbringen, bis der Sohn sich zur Ausreise nach Frankreich entschließt, in das Land der Menschenrechte, das Land von Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit. Er ist als selbständiger Ingenieur mit Patenten und eigener Firma erfolgreich und seine Töchter besuchen renommierte Schulen, aber Frankreich verwehrt ihm mehrmals die Einbürgerung. Trotz aller Bemühungen bleibt er so der Unbehauste, und damit und mit dem Schicksal der Familie erinnert er das Bild des Juden Ahasver, der ruhelos umherirrt und keine Heimat findet.
Voller Vertrauen in seine neue Heimat will er den wachsenden Antisemitismus nicht wahrnehmen und meint, der zunehmenden Entrechtung der Juden dadurch zu entgehen, dass er den Hauptwohnsitz der Familie in sein Landhaus in der Normandie verlegt. Eine Flucht kommt für ihn nicht in Frage, und so zieht sich die Schlinge zu: die beiden jüngeren Kinder werden abgeholt, von den Verwandten aus Polen treffen keine Nachrichten mehr ein, schließlich werden sie selber interniert und deportiert. Einzig Myriam, die ältere Tochter, kann der Vernichtung entkommen.
Das 2. Buch spielt in der Gegenwart. An die Erzählung der Mutter schließt sich eine Art Krimi an, nämlich die Suche nach dem Absender der Postkarte, die alles ins Rollen gebracht hatte. Mutter und Tochter spüren in unterschiedlichsten Quellen dem Lebenslauf Myriams, der Großmutter nach. Auf Erzählungen der Großmutter können sie nicht zurückgreifen, weil die Großmutter schwieg, um die schrecklichen Erlebnisse nicht erneut zu beleben. Und weil sie, wie so viele andere Überlebende auch, ein schlechtes Gewissen gegenüber den Opfern hatte.
Wie ein großes Puzzle setzt sich so Stück für Stück das Schicksal der Familie zusammen.
Dabei muss sich der Leser mit zusätzlichen beklemmenden Tatsachen auseinandersetzen. So erfahren wir, sehr verhalten erzählt, wie Franzosen ihre Mitbürger durch Denunziation in die Folterkeller der Gestapo und wie sich die Nachbarn am Eigentum der Familie nach deren Deportation bereichert haben. Der Leser erfährt auch von dem blinden Fleck im französischen Auge, der die Kollaboration vieler Franzosen, z. B. auch der Polizei und Verwaltungsbehörden, mit den Deutschen lange Zeit verschwieg. Und dass erst 1996 die Todesursache „gestorben in der Deportation“ und die Verfolgung aus rassistischen Gründen anerkannt wurde.
Sehr beklemmend sind auch die Passagen, in denen die Autorin beschreibt, welche Auswirkungen die Tragödie ihrer Familie und ihr (laisiertes) Jüdisch-Sein auf iuhr eigenes Leben hat. Sie erzählt von ihren Ängsten und verleiht dem Phänomen deutliche Konturen, das man inzwischen als transgenerationale Traumaweitergabe bezeichnet.
Und zusätzliche Aktualität bekommt durch den nicht nur in Frankreich wieder zunehmenden Antisemitismus.
Wie Anne Berest diese Geschichte erzählt, ist ungemein packend. Das Erzählen der Familiengeschichte wird immer wieder von Fragen unterbrochen und damit immer in die Gegenwart hineingezogen; dazu trägt auch bei, dass die Mutter im Präsens erzählt. Damit gelingt es, die Personen nahe an den Leser heranzurücken, und diese Vermengung von Vergangenheit und Gegenwart macht den Roman so lebendig.
Das Hörbuch wurde eingelesen von Simone Kabst, die mit ihrer warmen und lebendigen Stimme den Erzählton des Romans perfekt trifft.
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Ich hatte von diesem Buch schon viel gehört, und da ich zur Zeit viel Handarbeit mache, habe ich mich entschieden, es nicht zu lesen sondern zu hören. Und es ließ sich wirklich gut hören, die Sprecherin ist wirklich gut gewählt worden und hat es geschafft, mit ihrer Stimme …
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Ich hatte von diesem Buch schon viel gehört, und da ich zur Zeit viel Handarbeit mache, habe ich mich entschieden, es nicht zu lesen sondern zu hören. Und es ließ sich wirklich gut hören, die Sprecherin ist wirklich gut gewählt worden und hat es geschafft, mit ihrer Stimme gleichzeitig zu fesseln und zu berühren.
Dennoch habe ich zwischendurch mehrfach gedacht, dass ich es doch besser hätte lesen sollen, denn teilweise fiel es mir schwer, die vielen im Buch vorkommenden Personen und gleichzeitig die zeitlich versetzten Handlungen, völlig zu überblicken. So habe ich manche Kapitel bewusst zweimal gehört. Beim selber lesen habe ich mit so etwas keine Schwierigkeiten.
Anne Berest, die Autorin, erzählt in diesem Buch die Geschichte ihrer Vorfahren bzw. lässt die Geschichte von anderen Familienmitgliedern erzählen. Geschichten über das Schicksal der Juden in der Nazizeit sind nicht neu - aber diese Geschichte spielt in Frankreich. Und es geht auch nicht nur um das Schicksal der Vorfahren der Autorin sondern auch darum, wie sie selbst aufgewachsen ist. Nämlich als Jüdin, ohne diese Religion zu leben. Es geht um Antisemitismus nach dem Krieg, aber auch um Antisemitismus heute. Ein Aspekt, der mich sehr erschrocken hat.
Das Buch ist in mehrere Bücher unterteilt, alle beschäftigen sich mit unterschiedlichen Zeiten und Situationen. Einmal erzählt Annes Mutter von den Eltern und Geschwistern der Großmutter, dann ist da die Suche nach dem Verfasser der titelgebenden Postkarte und die Schilderung des Lebens der Großmutter, nachdem die Eltern und Geschwister deportiert wurden. Und immer wieder wird ach die Gegenwart einbezogen, die aktuelle Situation in Frankreich, die Auseinandersetzung mit der Religion als ganz persönliches Thema. Alle Bücher gehören und passen zusammen, aber einige Teile habe ich schwächer als andere empfunden. Dennoch haben alle mich gefesselt und berührt und ich finde, dieses Buch hat sein Lob verdient. Ich denke, dass ich es auch noch lesen werde.
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Inhalt:
Die Autorin, Anne Berest, arbeitet die Geschichte ihrer Familie auf. Die Auslöser sind ihre Schwangerschaft und eine Postkarte, auf der vier Namen von Familienmitgliedern stehen, die in Ausschwitz ermordet worden sind. Die Autorin versucht herauszufinden, wer diese Postkarte an ihre …
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Inhalt:
Die Autorin, Anne Berest, arbeitet die Geschichte ihrer Familie auf. Die Auslöser sind ihre Schwangerschaft und eine Postkarte, auf der vier Namen von Familienmitgliedern stehen, die in Ausschwitz ermordet worden sind. Die Autorin versucht herauszufinden, wer diese Postkarte an ihre Mutter geschickt hat und warum.
Meine Meinung:
Es fällt mir schwer, dieses Hörbuch zu bewerten und die richtigen Worte zu finden. Kurz gesagt: Das Buch ist unsagbar wichtig und dir Arbeit der Autorin beeindruckend. Insofern kann ich es nur weiterempfehlen. Allerdings geht es auch sehr nahe, die Gräueltaten sind bekanntermaßen unbeschreiblich und man ist sehr nahe an den Menschen dran. Als Leser sollte man sich vorher im Klaren sein, dass das wahrscheinlich nicht für jeden erträglich ist. Ich hoffe, ich kann dabei helfen, das einzuschätzen, wenn ich näher auf den Aufbau des Hörbuchs eingehe.
Ich habe recht lange gebraucht, um in das Hörbuch reinzukommen. Ich denke, der Grund dafür ist, dass ich zwar in der Schule sehr viel über die Zeit nach dem ersten bis Ende des zweiten Weltkriegs gelernt habe, aber immer nur mit dem Fokus auf Deutschland. Ich wusste nicht wirklich viel über andere Staaten und ich wusste gar nichts darüber, wie das Leben insbesondere für Juden und Jüdinnen zu dieser Zeit außerhalb Deutschlands war. Daher war ich mit den vielen ausländischen Namen, den verschiedenen Staaten und der kurz angerissenen Lebenssituationen etwas überfordert und habe den Überblick verloren. Das wäre mir sicherlich einfacher gefallen, wenn ich das Buch gelesen und nicht gehört hätte. Dann hätte ich hin und her blättern und einfacher schnell etwas googeln können.
Diese Probleme hatte ich jedoch nicht mehr, als die Urgroßeltern der Autorin in Frankreich angekommen sind und erzählt wird, wie sie sich dort ihr Leben aufbauen. Nach und nach nimmt der Antisemitismus zu. Ab dem Moment wurde das Buch für mich immer schwerer zu hören. Natürlich wusste ich, worauf ich mich eingelassen habe. Das ist keine Kritik! Ganz im Gegenteil. Das Buch ist wichtig, gerade weil es so unerträglich und dennoch passiert ist. Es ist wichtig zu verstehen, wie aus einzelnen Aussagen mit dem O-Ton "Das wird man jawohl noch sagen dürfen." die Verfolgung und Deportation von Menschen werden konnte. Wie Nachbarn das ausgenutzt haben oder gar zufrieden waren.
Der Fokus liegt nicht wie bei vielen anderen Berichten Überlebender oder auch vielen Geschichtsbüchern auf den Vernichtungslagern. Das ist leider auch nicht möglich, weil alle nach Ausschwitz deportierten Familienmitglieder dort ermordet worden sind. Stattdessen berichtet die Autorin sehr lange, was Epharim, Emma, Noemie und Jacques für Menschen waren, was sie für Träume und Wünsche hatten, wie ihr Leben war. Man erahnt, was für ein Leben sie vielleicht einmal gehabt hätten, wenn sie nicht in Ausschwitz ermordet worden wären.
Die zweite Hälfte des Hörbuchs ist eine starke Mischung. Die Autorin setzt sich mit ihrer eigenen Identität als gebürtige Jüdin ein und mit ihrer Verbindung zu ihren Vorfahren auseinander. Sie sucht Wege mit dem aktuellen Antisemitismus umzugehen. Sie recherchiert und erfährt, wie das Leben ihrer Großmutter weiterging, nachdem deren Familie ermordet worden war. Sie lernt Menschen kennen, die ihre Großmutter gekannt hatten und sieht, was aus dem Besitz ihrer ermordeten Vorfahren geworden ist. Sie beschreibt auch unabhängig von ihrer Familiengeschichte, wie Menschen aus Konzentrationslagern nach Ende des zweiten Weltkriegs nach Deutschland heimgekehrt sind. Das sind Berichte die für mich neu waren und mich auch nochmal sehr betroffen gemacht haben.
Insgesamt:
Es ist ein wirklich gutes, vielschichtiges Buch, dass zur Bildung über diese furchtbaren Ereignisse beiträgt.
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Anne Berest ist mit diesem Roman etwas sehr Bemerkenswertes gelungen: Sie erzählt vom tragischen Schicksal ihrer jüdischen Familie, sie gräbt sich tief in ihre eigene Familiengeschichte ein und bringt durch detektivische Spurensuche Licht in die dunkelste Vergangenheit. Und dabei hat …
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Anne Berest ist mit diesem Roman etwas sehr Bemerkenswertes gelungen: Sie erzählt vom tragischen Schicksal ihrer jüdischen Familie, sie gräbt sich tief in ihre eigene Familiengeschichte ein und bringt durch detektivische Spurensuche Licht in die dunkelste Vergangenheit. Und dabei hat man an keiner Stelle den Eindruck, unangebrachte intime Einblicke zu erhalten - wie das leider bei anderen aktuellen autobiografischen Werken so oft der Fall ist.
Brest gewährt ihren Leser*innen tiefe Einblicke in ihr Leben und das ihrer Verwandten, und dennoch hatte ich nie das Gefühl, heimlich durchs Schüsselloch zu blicken, was sicher auch daran liegt, dass die Erzählung von tiefem Verständnis für und mit großem Respekt vor den Romanfiguren geprägt ist. Romanfiguren, bei denen es sich eben nicht um erfundene Figuren handelt, sondern die reale Menschen sind bzw. waren. Der Schreibstil erinnert größtenteils an eine Reportage und wird immer wieder durch Zitate aus E-Mails, Briefen oder Tagebüchern ergänzt. Die Geschichte ist spannend wie ein Kriminalroman und zutiefst bewegend. Auffällig ist, dass Berest im Zwiegespräch mit ihrer Mutter immer wieder deren Erklärungen anzweifelt bzw. Beweise für Aussagen anfordert, ganz so als hätte sie geahnt, dass einem bei der Lektüre sonst Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Darstellung kommen könnten.
Der Roman ist lehrreicher als so manches Geschichtsbuch und hat dabei zugleich das Potenzial, zu einem Klassiker zu werden. Einmal gelesen wird man ihn so schnell nicht mehr vergessen.
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DIE POSTKARTE
Anne Berest
Im Januar 2003 bekommt Anne Berests Mutter Lélia mit der Post eine ominöse Postkarte ohne Absender.
Auf ihr stehen nur vier Namen:
Ephraim
Emma
Noemi
Jaques
Alle Namen haben eines gemeinsam: Alle vier sind Angehörige der Familie Berest und im …
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DIE POSTKARTE
Anne Berest
Im Januar 2003 bekommt Anne Berests Mutter Lélia mit der Post eine ominöse Postkarte ohne Absender.
Auf ihr stehen nur vier Namen:
Ephraim
Emma
Noemi
Jaques
Alle Namen haben eines gemeinsam: Alle vier sind Angehörige der Familie Berest und im Konzentrationslager Auschwitz gestorben.
Doch wer hat ihr diese Postkarte geschickt?
Das Interesse an der Postkarte versiegt und so wird diese in die Schublade gelegt und erst Jahre später wieder herausgeholt, als Annes Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt.
Anne möchte das Rätsel der Postkarte lösen und begibt sich auf die Suche des anonymen Verfassers. Bei dieser Recherche deckt sie schreckliche Familiengeschehnisse auf.
In vier Abschnitten erfahren wir die Geschichten von Annes Großmutter Myriam und deren Geschwister. Diese Geschwister durchliefen eine wahre Odyssee, bis sie schlussendlich in Auschwitz starben.
Dabei spielten viele äußerliche Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel Amerika, welches seine Grenzen für die politisch verfolgten Juden schloss oder Verrat in den eigenen Reihen des französischen Widerstandes.
Zwischen all diesen traurigen Geschichten aus der Vergangenheit gibt es immer wieder Gespräche, die Anna mit ihrer Mutter Lélia im Hier und Jetzt führt, unter anderen über die bedrohliche Zunahme des Antisemitismus in Europa.
Anne Berest hat ein unglaublich umfangreiches und aufschlussreiches Werk geschaffen. Meisterlich verwebt sie ihre Familiengeschichten von damals und heute. Dabei schafft sie es, einen dermaßen hohen Spannungsbogen aufzubauen und ihn bis zum Ende zu halten.
Besonders mochte ich, dass das Buch nicht mit der Befreiung der Insassen von Auschwitz endete, sondern dass wir die Befreiten weiter begleiteten. Dort konnte ich Dinge erfahren, die mir zuvor unbekannt waren.
Ein grosses Werk und ein weiteres Buch, das jeder gelesen haben sollte - am besten bereits als Schüler
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eBook, ePUB
Wenn Zufall und Willkür über Tod oder Leben entscheiden.
Dieser Roman ist eine gleichsam berührende wie fesselnde Spurensuche nach den eigenen Wurzeln.
Anne Berest erzählt in vier unterschiedlichen Abschnitten über die Herkunft ihrer Familie. Da ist zum einem die …
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Wenn Zufall und Willkür über Tod oder Leben entscheiden.
Dieser Roman ist eine gleichsam berührende wie fesselnde Spurensuche nach den eigenen Wurzeln.
Anne Berest erzählt in vier unterschiedlichen Abschnitten über die Herkunft ihrer Familie. Da ist zum einem die Gegenwart, in der ihre kleine Tochter Clara in der Schule von einem Mitschüler hören muss, dass sie Jüdin ist und diese nicht gemocht werden. Diese Episode ist Anlass für Anne sich mit ihrer jüdischen Herkunft zu befassen. Das geschieht unter anderen mit Hilfe ihrer Mutter Lélia, die eine alte Postkarte erhalten hat, auf der die vier Namen von Familienmitgliedern angeführt sind, die in Auschwitz ermordet worden sind: Ephraïm, Emma, Noémi und Jacques. Wie Lélia erklärt sind Ephraïm und Emma Annes Urgroßeltern, Noémi und Jacques sind Großtante und Großonkel. Ein Name fehlt, nämlich der von ihrer Großmutter: Myriam. Sie ist die Einzige, die den Holocaust überlebte, heiratete und Tochter Lélia bekam.
Einige Jahre später beginnt Anne ihre Familiengeschichte anhand der Postkarte und anderen Dokumente ihrer Mutter akribisch zu recherchieren. Nicht immer gelingt es auf geradem Weg, Erkenntnisse zu erhalten. Immer wieder blockt auch Lélia ab, zu schrecklich sind die überlieferten Ereignisse. Doch Anne lässt sich nicht beirren und erhält mitunter Hilfe von unerwarteter Seite.
Lange bleibt unklar, wie die Postkarte aus der Vergangenheit in den Briefkasten der Gegenwart geraten ist.
Meine Meinung:
Dieser historische Roman, der die dramatische Geschichte einer Spurensuche nach den eigenen Wurzeln beschreibt, ist nicht mein erstes Buch zu diesem Thema. Was es so besonders bzw. anders macht?
Anne Berests Schreibstil ist eindringlich. Als Leser ist man - so schrecklich es auch ist - mitten im Geschehen. Das liegt zum Großteil an der peniblen Recherche der Autorin. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Für viele Leser wird der französische Anteil an der Ermordung Tausender Juden, die nach Frankreich geflüchtet sind, vielleicht neu und verstörend wirken. Mir ist dies schon lange bekannt, trotzdem habe ich bislang unbekannte Details erfahren. Faszinierend zu lesen ist, wie Zufall und Willkür über Tod oder Leben entscheiden.
Fazit:
Dieser fesselnden wie berührender Spurensuche nach den eigenen Wurzeln gebe ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
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Alle Fragen beginnen mit einer Postkarte, die Anne Berests Mutter Lilia 2003 unter den Neujahrswünschen findet: eine schlichte Karte mit den Namen Ephraim, Emma, Naomi und Jaques. Doch von wem stammt diese Karte? Was hat sie zu bedeuten? Und wer sind diese Personen?
Anne fragt bei Lilia nach …
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Alle Fragen beginnen mit einer Postkarte, die Anne Berests Mutter Lilia 2003 unter den Neujahrswünschen findet: eine schlichte Karte mit den Namen Ephraim, Emma, Naomi und Jaques. Doch von wem stammt diese Karte? Was hat sie zu bedeuten? Und wer sind diese Personen?
Anne fragt bei Lilia nach und weil diese nur bruchstückhaft erzählt, begibt sich Anne auf eigene Spurensuche. Bei ihrer Recherche kristallisiert sich mehr und mehr die tragische Geschichte ihrer Familie, der Familie Rabinowicz, heraus, von der nur Tochter Miriam überlebte - Annes Großmutter...
Fesselnd und erschreckend zugleich sind die Schilderungen der Autorin auf ihrer Suche in der Vergangenheit. Die Handlungen spielen sich dabei auf zwei Zeitebenen ab: die Geschehnisse zur Lebenszeit der Rabinoviczs und die Ereignisse in der Gegenwart. Sehr deutlich wird dabei das sich der (latente) Antisemitismus nicht nur auf die Vergangenheit beschränkt. Letztendlich wird Anne Berests Suche somit auch eine Reise zum eigenen Ich, dem Bewusstwerden der Herkunft als auch dem eigenen Umgang damit.
Das überaus lesenswerte und berührende Buch wird abschließend noch vom schlichten wie einprägsamen Ende, der Botschaft, getoppt: Wider dem Vergessen!!
Ein Buch, was noch lange in mir nachklingt - klare Hörempfehlung!!
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