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Die Unschuld der Täter.München, 1946. In einer Siedlung am Nordrand der Stadt wird die Leiche einer Frau gefunden. Am Tatort begegnet Mordermittler Emil Graf ausgerechnet der jungen Reporterin Billa Löwenfeld, die mit ihrer neuen Reportage Licht ins Dunkel der Verbrechen der Nationalsozialisten bringen will. Im Zuge ihrer Recherchen macht sie den ehemaligen Blockwart der Siedlung ausfindig. Nur widerwillig räumt er ein, dass seine Frau spurlos verschwunden ist. Billa und Emil suchen nach weiteren Hinweisen und kommen einem Geheimnis auf die Spur, das sie bis in die Keller des Hauses der Ku...
Die Unschuld der Täter.
München, 1946. In einer Siedlung am Nordrand der Stadt wird die Leiche einer Frau gefunden. Am Tatort begegnet Mordermittler Emil Graf ausgerechnet der jungen Reporterin Billa Löwenfeld, die mit ihrer neuen Reportage Licht ins Dunkel der Verbrechen der Nationalsozialisten bringen will. Im Zuge ihrer Recherchen macht sie den ehemaligen Blockwart der Siedlung ausfindig. Nur widerwillig räumt er ein, dass seine Frau spurlos verschwunden ist. Billa und Emil suchen nach weiteren Hinweisen und kommen einem Geheimnis auf die Spur, das sie bis in die Keller des Hauses der Kunst - Hitlers vormaligen "Kunsttempel" - führt ...
Ein hervorragend recherchierter Kriminalroman über die Frage, welchen Preis die eigene Unschuld hat
München, 1946. In einer Siedlung am Nordrand der Stadt wird die Leiche einer Frau gefunden. Am Tatort begegnet Mordermittler Emil Graf ausgerechnet der jungen Reporterin Billa Löwenfeld, die mit ihrer neuen Reportage Licht ins Dunkel der Verbrechen der Nationalsozialisten bringen will. Im Zuge ihrer Recherchen macht sie den ehemaligen Blockwart der Siedlung ausfindig. Nur widerwillig räumt er ein, dass seine Frau spurlos verschwunden ist. Billa und Emil suchen nach weiteren Hinweisen und kommen einem Geheimnis auf die Spur, das sie bis in die Keller des Hauses der Kunst - Hitlers vormaligen "Kunsttempel" - führt ...
Ein hervorragend recherchierter Kriminalroman über die Frage, welchen Preis die eigene Unschuld hat
Heidi Rehn, geboren 1966, studierte Germanistik und Geschichte in München. Seit vielen Jahren schreibt sie hauptberuflich. In München bietet sie literarische Spaziergänge "Auf den Spuren von ..." zu den Themen ihrer Romane an, bei denen das fiktive Geschehen eindrucksvoll mit der Historie verbunden wird. Im Aufbau Taschenbuch sind von ihr der Roman "Die Tochter des Zauberers - Erika Mann und ihre Flucht ins Leben" sowie "Das doppelte Gesicht" und "Die letzte Schuld", die ersten beiden Bände der Krimireihe um Emil Graf und Billa Löwenfeld, erschienen. Mehr zur Autorin unter www.heidi-rehn.de.
© Erol Gurian 2011
Produktdetails
- Ein Fall für Emil Graf 2
- Verlag: Aufbau TB
- Artikelnr. des Verlages: 656/33708
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 364
- Erscheinungstermin: 15. November 2021
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 134mm x 32mm
- Gewicht: 370g
- ISBN-13: 9783746637082
- ISBN-10: 3746637082
- Artikelnr.: 61432344
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Taschenbuch Verlag
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
Kommissar Emil Graf ist auch im Frühjahr 1946 noch in Amt und Würden und ermittelt gemeinsam mit den Alliierten, in diesem Fall den Amerikanern. Diesmal geht es um eine Leiche in einer ehemalige Nazi-Wohnsiedlung, die inzwischen bereits kräftig durchgemischt ist, die Tote war aber …
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Kommissar Emil Graf ist auch im Frühjahr 1946 noch in Amt und Würden und ermittelt gemeinsam mit den Alliierten, in diesem Fall den Amerikanern. Diesmal geht es um eine Leiche in einer ehemalige Nazi-Wohnsiedlung, die inzwischen bereits kräftig durchgemischt ist, die Tote war aber durchaus eine Vertreterin der Braunen, die sich mit deren Absetzung schwer tat. Somit gab es so manchen, der sich möglicherweise ihrer entledigen wollte.
Im Laufe seines Ermittlungen begegnet ihm wieder Journalistin Billa Löwenfeld, eine Jüdin, die damals ihre Heimatstadt München im allerletzten Moment in Richtung USA verlassen konnte. Nun ist sie als Reporterin gemeinsam mit der amerikanischen Army wieder da und man kann sich vorstellen, welch diffuse Gefühle und Eindrücke sie durchdringen. Nicht nur in Bezug auf den Fall, sondern auch auf Emil und die sind durchaus gegenseitig!
Hier wird es aus meiner Sicht ganz besonders spannend, da dieser Fall den Leser ins Kunsthaus München führt und auch einige "Überraschungsgäste" in diesen verwickelt sind. Autorin Heidi Rehn hat sich einmal mehr tief in die historischen Zusammenhänge eingearbeitet und präsentiert sie dem Leser auf gewohnt spannende und fesselnde Art.
Nicht zuletzt deswegen lege ich Ihnen diesen wundervollen Krimi ausdrücklich ans Herz, er ist zu allem anderen auch spritzig und gut recherchiert . Und wer Heidi Rehn kennt, weiß, dass sie niemals ohne Humor auskommt. Meine vollste Empfehlung nicht nur für dunkle Winterzeiten - Sie werden begeistert sein!
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Mord in der Vorstadt
„Was wir Juden hier vor dem Krieg erlebt haben, war ein Alptraum. Dabei waren wir hier zu Hause, haben uns als Münchnerinnen und Deutsche gefühlt wie alle anderen auch. Wir müssen zurückkommen und dabei helfen, das Unrecht wiedergutzumachen.“ …
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Mord in der Vorstadt
„Was wir Juden hier vor dem Krieg erlebt haben, war ein Alptraum. Dabei waren wir hier zu Hause, haben uns als Münchnerinnen und Deutsche gefühlt wie alle anderen auch. Wir müssen zurückkommen und dabei helfen, das Unrecht wiedergutzumachen.“ (S. 18) Billa und ihre Freundin Lydia befragen für einen Artikel die Bewohner einer Münchner Vorstadtsiedlung zu den Entnazifizierungsbögen, als sie das Auto der Mordkommission entdecken. Eine tote Frau wurde gefunden, ermordet, und die Auffindesituation sieht wie eine Hinrichtung oder ein Racheakt aus. Wer ist sie und warum musste sie jetzt, ein Jahr nach Kriegsende, sterben? Am Tatort treffen sie auf den Mordermittler Emil Graf. Da Billa ihm letztes Jahr schon einmal bei einer Ermittlung geholfen hatte, bittet er sie, sich bei ihrer Recherche auch nach der Frau umzuhören. Dabei bekommt Billa den Tipp, dass es bei den „Persilscheinen“ Mauscheleien gibt. Emil hingegen stößt auf eine Spur, die zu Kunstwerken aus dem „Haus der Kunst“ führt, Hitlers ehemaliger Sammlung ...
„Die letzte Schuld“ ist der zweite Teil der Reihe um den Polizeiermittler Emil Graf und die jüdischen Reporterin Billa Löwenfeld. Man kann die Bücher aber unabhängig voneinander lesen.
Heidi Rehn schafft es, den Leser sofort in die Geschichte zu ziehen und nicht wieder loszulassen. Ich fand es sehr gelungen, wie sie auf das inzwischen vergangene Jahr und die Veränderungen bzw. Fortschritte in München eingeht. Billa und Emil hatten sich nach dem ersten Fall aus den Augen verloren und müssen sich erst einmal wieder annähern, zumal es zwischen ihnen ordentlich knistert.
Mir gefällt, wie Emils Zerrissenheit dargestellt wird. Einerseits macht er seine Arbeit gern und gut, andererseits hadert er immer noch mit seiner Schuld als Mitläufer. Er will nie wieder eine Waffe führen, nie wieder jemanden töten – das könnte bei der Polizeiarbeit zum Problem werden, es macht ihn aber auch sehr menschlich.
Billa ist sehr forsch und scheint vor kaum etwas Angst zu haben, wird dadurch aber auch leichtsinnig und gerät mehr als einmal in gefährliche Situationen. Ich bin fasziniert und beeindruckt, wie geschickt sie die Leute mit Zigaretten, Kaffee oder Schokolade zum Reden bringt und wie offen sie in die Gespräche mit ihnen geht. Sie könnte ja auch einfach alle Deutschen hassen, aber sie hat ihre Vorurteile gut im Griff. Außerdem ist sie immer noch ihrer Abstammung auf der Spur, um die ihre Mutter ein großes Geheimnis macht. Weiß Emils Bruder Fritz mehr? Seine Andeutungen lassen es zumindest vermuten …
Der Fall ist sehr spannend und wirklich gut konstruiert. Ich habe die ganze Zeit mitgerätselt und Vermutungen angestellt, wie alles zusammenhängt. Mir gefällt, wie der Prozess der Entnazifizierung und der Umgang der mit Nazi-Kunst zu dieser Zeit in die Handlung eingeflossen ist – das hat Heidi Rehn hervorragend recherchiert.
Auch die von Angst und gegenseitiger Abhängigkeit geprägt Atmosphäre in der Siedlung war förmlich spürbar. Die Bewohner wissen natürlich genau, welcher Nachbar sich bei den Nazis verdient gemacht hatte, schweigen aber aus verschiedenen Gründen. Nur der Blogwart scheint das Wissen für seine Pläne zu nutzen. Und obwohl kaum einer ein gutes Wort für die Tote übrighat, können Billa und Emil kein Mordmotive feststellen. Fakt ist nur, dass sie sehr ehrgeizig war und hoch hinaus wollte. Ist ihr das zum Verhängnis geworden?
Mein Fazit: Auch „Die letzte Schuld“ ist ein fesselnder, hervorragend recherchierter Krimi mit historisch verbürgten Fakten und einem tollen Ermittlerpaar – ich hoffe, dass sie noch weitere Fälle im München der Nachkriegszeit lösen werden.
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Schuldig oder nicht?
In München wollen die Bewohner den Schrecken des Krieges überwinden und zu einem sorglosen Leben zurück kehren.
Die Journalisten Billa und Lydia waren unterwegs für eine Reportage, als sie zufällig auf die Mordermittler und eine weibliche Leiche …
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Schuldig oder nicht?
In München wollen die Bewohner den Schrecken des Krieges überwinden und zu einem sorglosen Leben zurück kehren.
Die Journalisten Billa und Lydia waren unterwegs für eine Reportage, als sie zufällig auf die Mordermittler und eine weibliche Leiche stießen.
Hängt der Mord mit dem Handel von Devotionalien und/oder den sogenannten Persilscheinen zusammen. Ein bisschen Geschichtsunterricht, denn einiges war mir nicht bekannt, wie z.B. die Fragebögen zur Entnazifizierung. Der Witwer, ein ehemaliger Blockwart, kam mir ebenfalls sehr verdächtig vor.
Ich war sofort wieder in der Geschichte drin und habe die bekannten Charaktere wieder erkannt. Ebenso konnte ich mir alles sehr gut vorstellen.
Billa und Emil machen langsam Fortschritte, aber dann geraten sie wieder ins Stocken und drehen sich im Kreis. Emils Bruder Fritz macht die Sache auch noch kompliziert…
Bei den Amis, die die Ordnung wieder herstellen sollen, gibt es leider auch schwarze Schafe - ebenso wie in jeder anderen Gesellschaftsschicht.
Das Ende war wieder ein wahrer Showdown, aber leider etwas abrupt - es wurde jedoch alles aufgeklärt. Es gab zwar noch die ein oder andere Frage, die auf einen weiteren Band schließen lässt - aber der Fall und die Geschehnisse sind gelöst. Ich vergebe 4,5 Sterne.
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Der zweite Band rund um den Mordermittler Emil Graf und der Reporterin Billa Löwenfeld spielt im Jahr 1946 in München. Knapp ein Jahr nach Kriegsende versucht die amerikanische Besatzungsmacht mit Hilfe eines Fragebogens bei der Entnazifizierung voranzukommen. Während ihrer Recherchen …
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Der zweite Band rund um den Mordermittler Emil Graf und der Reporterin Billa Löwenfeld spielt im Jahr 1946 in München. Knapp ein Jahr nach Kriegsende versucht die amerikanische Besatzungsmacht mit Hilfe eines Fragebogens bei der Entnazifizierung voranzukommen. Während ihrer Recherchen hierüber stolpert Billa mitten in einen neuen Mordfall. Den übernimmt kein geringerer als Emil, mit dem sie sich ihre erste Begegnung nach der übereilten Abreise im ersten Band etwas anders vorgestellt hat. Im Zuge der Ermittlungen kommen die beiden einem Geheimnis auf die Spur, das viel verzwickter ist als gedacht und seine Kreise bis ins ‚Haus der Kunst‘ zieht.
Der Schreibstil ist fesselnd und angepasst an die Nachkriegszeit, sodass man sich direkt in die Trümmerfelder von München versetzt fühlt. Dabei schafft es die Heidi Rehn, dass man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen kann, jedoch Lust auf mehr Hintergrundinformationen über Billa und Emil bekommt. Auch wenn man (so wie ich) durchaus erst mit dem zweiten Band in die Geschichte einsteigen kann, so will man dann doch noch den ersten Band lesen.
Die Atmosphäre des Buches entführt die Leser:innen in ein München, das sich ein Jahr nach Kriegsende im Wiederaufbau befindet. Die historischen Details wurden genaustens recherchiert und obwohl die Geschichte nur erfunden ist, lässt sich nicht ausschließen, dass es genauso hätte passieren können.
Während ich an manchen Stellen dachte, man würde zu sehr von den Mordermittlungen abdriften, so fügt sich das Puzzle am Ende wunderbar zusammen. Neben den Ermittlungsarbeiten geht es im Buch aber auch um die Aufarbeitung der Vergangenheit und darum, wie die Menschen versuchen ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Eine Gesellschaft, in der fast jeder leugnet jemals ein Anhänger Hitlers gewesen zu sein. Eine Gesellschaft, in der „der Feind“, der Amerikaner, die deutschen Mädchen verführt und Kinder mit Kaugummis & Schokolade zu begeistern weiß.
Ein wunderbarer Kriminalroman, mit viel liebe zum (historischen) Detail und die Lust auf den nächsten Band. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.
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München 1946, die Stadt ist von den Amerikaner besetzt und die Bevölkerung soll Entnazifizierungs-Fragebögen mit 131 Fragen ausfüllen, damit nur Personen ohne Nazihintergrund einen vertrauensvollen Posten bekommen können. Als eine Frauenleiche gefunden wird, bekommt …
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München 1946, die Stadt ist von den Amerikaner besetzt und die Bevölkerung soll Entnazifizierungs-Fragebögen mit 131 Fragen ausfüllen, damit nur Personen ohne Nazihintergrund einen vertrauensvollen Posten bekommen können. Als eine Frauenleiche gefunden wird, bekommt Mordermittler Emil Graf Schwierigkeiten mögliche Zeugen zu befragen. Die Reporterin Billa Löwenfeld, die am Tatort auftaucht , ist keine Unbekannte für Emil. Sie kennen sich aus einem vorherigen Fall, ist Jüdin und der Verfolgung der Nazis durch ihre Flucht in die Staaten entkommen. Holt ihre Vergangenheit sie ein?
Das Cover gefällt mir sehr gut. Mit dem Titel kann ich allerdings nichts anfangen. Die Protagonisten gefallen mir sehr gut. Die Handlung beschert eine Zeitreise in eine besondere Zeit. Der Krieg ist vorbei. Die Bevölkerung hungert. Die Amerikaner verteilen großzügig Zigaretten, Kaffee, Kaugummi usw. um an Informationen zu bekommen. Das wird hier sehr gut beschrieben. Der eigentlich Fall nimmt immer wieder andere Wendungen mit einem erstaunlichen Ende. Mir hat dieser Kriminalfall sehr gut gefallen.
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Ein spannender Fall und interessante historische Einblicke – einfach genial!
Worum geht’s?
In München wird die Leiche einer Frau gefunden. Ihre Hände sind gefesselt und sie wurde zu Tode stranguliert. Doch wer ist der Täter? Und warum musste sie sterben? Kommissar Emil …
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Ein spannender Fall und interessante historische Einblicke – einfach genial!
Worum geht’s?
In München wird die Leiche einer Frau gefunden. Ihre Hände sind gefesselt und sie wurde zu Tode stranguliert. Doch wer ist der Täter? Und warum musste sie sterben? Kommissar Emil Graf trifft am Tatort auf Billa Löwenfeld, die er seit einem Jahr nicht mehr gesehen hat. Und neben den gemeinsamen Ermittlungen flammen auch alte Gefühle wieder auf.
Meine Meinung:
Mit „Die letzte Schuld“ von Heidi Rehn (Aufbau Verlage GmbH & Co. KG, Berlin, November 2021) dürfen wir endlich den zweiten Fall um Emil Graf und Billa Löwenfeld lesen. Und es ist wie schon der erste Teil einfach nur beeindruckend! Die Autorin bringt hervorragend recherchiert teils bekannte aber auch mir eher unbekannte Tatsachen aus dem Dritten Reich ans Licht und vertieft diese, was mich absolut fasziniert. Dazu die lebendige Beschreibung der Personen und der Orte, die ich teilweise selbst kenne und direkt vor mir gesehen habe. Und dazu noch ein spannender Fall, der alles mit einbezieht – ich bin einfach wieder absolut begeistert!
Hauptmerk liegt in diesem Band auf dem Devotionalienhandel, von dem ich schon gehört hatte, aber dessen Ausmaß mir so nicht bekannt war. Nebenbei erfahren wir noch etwas über den Prozess der Entnazifizierung, die hierfür auszufüllenden Fragebögen und den Schwarzmarkt mit falschen Leumundszeugnissen, um vor den Besatzern besser dazustehen und die eigene Tätigkeit im Dritten Reich zu vertuschen. Es ist unglaublich, obwohl man in der Schule viel lernt, bringt die Autorin diese Dinge, die mir teilweise komplett unbekannt waren, auf so spannende Weise mit in die Geschichte ein, dass man einerseits gefesselt ist von der Story und zugleich noch sein Allgemeinwissen erweitert. Der Fall ist wieder direkt angelehnt an diese historischen Hintergründe und fügt sich harmonisch ein. Diesmal hat mich die Autorin bereits auf den ersten Seiten komplett überrascht, da ich nach dem Prolog eine komplett andere Leiche erwartet hätte. Und wie sie dann den Fall um all diese Details aufgebaut hat und die Spannung immer mehr steigerte, einfach perfekt!
Und auch Billa und Emil – die beiden sind einfach goldig. Ebenso Lydia, Billas Kollegin und Freundin und die anderen Charaktere, z.B. Emils Mentor Joe. Ich mag es, dass wir persönlich mit der Truppe ermitteln und sie auch näher kennenlernen dürfen, weil sie einfach ein genialer Haufen sind. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band und bin gespannt, was die Autorin uns da für weitere bekannte oder weniger bekannte Details offenbart!
Fazit:
Mit dem zweiten Fall für Emil Graf und Billa Löwenfeld „Die letzte Schuld“ übertrifft Heidi Rehn fast noch den ersten Teil. Das Buch hat wirklich alles! Historische Details, wie den Devotionalienhandel, die Entnazifizierung und Leumundszeugnisse. Einen spannenden Fall mit mindestens einer Leiche. Und ein bisschen Emotionen mit Emil und Billa. All das gekonnt zusammengebracht in einem Buch, das spannend beginnt und zwischen spannenden historischen Ausführungen und dem spannenden Kriminalfall hin- und herwechselt, obwohl doch alles zusammenhängt. Das Buch hat mich absolut begeistert!
5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung für alle Krimi- und Historienfans von mir!
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München 1946. Die Amerikaner haben Fragebögen verteilt in dem jeder Bürger eintragen soll, in welcher Beziehung er zum Regime stand und welche Aufgaben er in dieser Zeit erfüllt hat. Egal ob als Lehrer, Straßenbahnfahrer, Putzfrau oder Aufseher in einem Konzentrationslager. …
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München 1946. Die Amerikaner haben Fragebögen verteilt in dem jeder Bürger eintragen soll, in welcher Beziehung er zum Regime stand und welche Aufgaben er in dieser Zeit erfüllt hat. Egal ob als Lehrer, Straßenbahnfahrer, Putzfrau oder Aufseher in einem Konzentrationslager. Billa eine zurückgekehrte Jüdin forscht als Reporterin nach den Reaktionen der Menschen. Emil ein angehender Kriminalbeamter soll in diesen schwierigen Zeiten Morde aufklären, die sehr oft mit der Vergangenheit zu tun haben.
Die Beschreibung der Umstände, der Gefühle und auch der Trümmerstadt München sind so gut gezeichnet das ein reales Bild in meinem Kopf entsteht. Die Informationen sind sehr detailliert, wie gehen die Amerikaner mit Tätern und Opfern um, wer versucht sich mit sogenannten "Persilscheinen" sich aus der Verantwortung zu stehlen. Die Figuren Emil und Billa sind sehr komplex an ihnen wird das zwiespältige Empfinden von den so unterschiedlich Lebensentwürfen dargestellt. Emil war Wehrmachtssoldat, er hat getötet. In Kriegsgefangenschaft wird er Dolmetscher des amerikanischen Kommandanten für München. Dieser organisiert unter anderem die Polizeiarbeit in der Stadt und bildet Emil aus. Jetzt soll er Morde ahnden und vorher selber getötet. Seine Selbstreflexion und seine Schuldgefühle vermitteln einen positiven Eindruck. Billa hat Deutschland als junges Mädchen rechtzeitig verlassen. Auch sie hat ihre Probleme, Menschen zu begegnen die sie vor Jahren beleidigt und misshandelt hatten.
Zu den beiden kommen dann noch die Opfer die nicht wissen wohin, die Schweigenden mit oder ohne schlechtes Gewissen, die Täter die kein Unrecht zu kennen scheinen.
Nicht der Krimi steht hier im Vordergrund sondern die gesamte gesellschaftliche Situation.
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München, April 1946: Ausgerechnet bei der Leiche einer Frau treffen der Kriminalkommissar Emil Graf und die Fotoreporterin Billa Löwenfeld wieder aufeinander. Nach dem sie sich vor einigen Monaten näher gekommen waren, ist Billa überraschend in die USA zurückgekehrt und erst …
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München, April 1946: Ausgerechnet bei der Leiche einer Frau treffen der Kriminalkommissar Emil Graf und die Fotoreporterin Billa Löwenfeld wieder aufeinander. Nach dem sie sich vor einigen Monaten näher gekommen waren, ist Billa überraschend in die USA zurückgekehrt und erst seit kurzem wieder in München. Wieder ist es ein Mord, der die beiden zusammenbringt. „Die letzte Schuld“ ist die Fortsetzung von „Das doppelte Gesicht“.
Und wieder verpackt Heidi Rehn den Mordfall in den historischen Hintergrund. Billa recherchiert zum Thema Entnazifizierung, das gerade in der amerikanischen Besatzungszone hochaktuell ist, denn jede:r muss dafür einen ausführlichen Fragebogen ausfüllen. Aber auch andere Themen jener Zeit fließen in das Geschehen ein, so gehört ein Charakter zu den Momument Men, das Haus der Kunst spielt eine wichtige Rolle, und auch die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse werden thematisiert. Aber auch das alltägliche Leben, die Trümmer an jeder Straßenecke, der Hunger, der viele bei den kärglichen Essenszuteilungen plagt, sowie die gesellschaftlichen Problematiken fließt mit ein. Letzteres betrifft auch Billa, die als Jüdin mit ihrer Mutter 1938 gerade noch in die USA ausreisen konnte. Allerdings ist gerade die Vielfältigkeit des historischen Hintergrunds auf den Mordfall bezogen leider etwas zu viel.
Die tote Frau kann schnell identifiziert werden, es handelt sich um Gundl Niedermeier, die in einer sogenannten Reichskleinsiedlung wohnte, ihr Mann war Blockwart, sie Vorsitzende der Frauenschaft. Gundl war in ihrem Umfeld nicht gerade beliebt, ein Grund sie grausam zu töten, lässt sich zunächst aber nicht ausmachen. Die Mordermittlung gestaltet sich daher nicht so einfach. Billa bekommt zwar den ein oder anderen Tipp, doch ob und wie das mit dem Mord zusammenhängen könnte, bleibt lange unklar. Die Auflösung am Ende ist okay, aber, wie schon im Vorgängerband, bin ich nicht so ganz zufrieden damit.
Die Charaktere haben ihre, oft der Zeit geschuldeten, Probleme, ich konnte sie mir alle gut vorstellen. Auch hier ist der historische Hintergrund gut eingepasst. Das macht den Roman insgesamt sehr atmosphärisch.
Offenbar ist mit diesem Band die Reihe bereits wieder zu Ende, jedenfalls ist bisher kein dritter Band erschienen. Für mich ist das okay, ich kann die Charaktere hier gut ihrem weiteren Schicksal überlassen.
Der Roman punktet im wesentlichen mit seinem historischen Hintergrund, man erfährt viel über jene Zeit kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges. Dieser macht den Roman zwar sehr atmosphärisch, für den Mordfall, der daneben fast nebensächlich erscheint, ist er in seiner Vielfalt aber fast etwas zu viel.
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Bereits der erste Fall für den Kommissaranwärter Emil Graf „Das doppelte Gesicht“ hatte mir sehr gut gefallen. Also war für mich klar, dass ich die Fortsetzung „Die letzte Schuld“ ebenfalls lesen wollte. Heidi Rehn ist es erneut gelungen, einen spannenden Roman …
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Bereits der erste Fall für den Kommissaranwärter Emil Graf „Das doppelte Gesicht“ hatte mir sehr gut gefallen. Also war für mich klar, dass ich die Fortsetzung „Die letzte Schuld“ ebenfalls lesen wollte. Heidi Rehn ist es erneut gelungen, einen spannenden Roman mit vielen interessanten Fakten zu schaffen. Ihre Bücher zeichnen sich stets durch hervorragende Recherchearbeit aus, deren Ergebnisse sie höchst unterhaltsam zu Papier zu bringen weiß.
Die junge Reporterin Billa Löwenfeld ist mit ihrer Kollegin Lydia in einer Siedlung im Norden Münchens zu Recherchezwecken unterwegs. Auf dem Rückweg zu ihrem Fahrer kommen sie am Fundort einer weiblichen Leiche vorbei. Mit der Lösung des Falls ist der Kommissaranwärter Emil Graf betraut. Zunächst ist die Identität des Opfers unbekannt. Aber nach einigen Nachforschungen wird klar, dass es sich um die Ehefrau des ehemaligen Blockwarts der Siedlung handelt. Aber warum musste sie sterben? Geht es um die Ausstellung sogenannter „Persilscheine“, also Leumundszeugnisse, die so kurz nach dem Krieg heiß begehrt waren? Oder ist gar Kunstraub im Spiel? Sowohl der Ehemann des Opfers als auch der Freund und Nachbar der beiden arbeiten als Nachtwächter im Haus der Kunst. Und was hat Emils Bruder Fritz, der ehemalige Staatsanwalt mit Nazivergangenheit, mit der Sache zu tun? Eine Menge spannender Fragen wollen geklärt werden …
Mit den beiden Protagonisten Emil und Billa sind Heidi Rehn zwei Figuren gelungen, die mir beide ausgesprochen sympathisch sind. Billa ist Jüdin und musste mit ihrer Mutter Lilo vor den Nazis in die USA fliehen. Nach dem Krieg kehrt sie als Reporterin in den Diensten der amerikanischen Armee zurück nach München. Ihr Ziel ist es, durch ihre Arbeit die Verbrechen der Nazis aufzudecken. Emil stand im Krieg auf der anderen Seite: Er war zwar nur Mitläufer und kein überzeugter Nationalsozialist, aber er macht sich trotzdem Vorwürfe, gegen das Unrecht nicht aufbegehrt zu haben. Als ehemaliger Jurastudent mit guten Kenntnissen der englischen Sprache wird er von den Amerikanern als angehender Kommissar angestellt. Gemeinsam ermitteln Emil und Billa nun schon zum zweiten Mal, wobei sie sich auch näherkommen und Gefallen aneinander finden.
Aber auch die anderen Figuren sind der Autorin gut gelungen. Durch ihre lebendigen Beschreibungen habe ich mir alles bildlich vorstellen können. Die Lösung des Falls hat mich überrascht. Ich war lange auf dem Holzweg. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall für Emil und Billa, den ich mit Sicherheit auch wieder lesen werde.
Fazit:
Heidi Rehn hat einen spannenden Einblick in die Gesellschaft der Nachkriegszeit in München gewährt und diesen mit einem spannenden Mordfall verknüpft.
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Eine andere Welt;
Ein Kriminalfall in den Nachkriegsjahren ist mal etwas ganz anderes. Es gelingt der Autorin sehr gut, die damalige Zeit lebendig werden zu lassen und in die ganz andere Welt einzutauchen. Die Hauptpersonen und ihre Nöte und Gedanken kann man gut nachvollziehen und das …
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Eine andere Welt;
Ein Kriminalfall in den Nachkriegsjahren ist mal etwas ganz anderes. Es gelingt der Autorin sehr gut, die damalige Zeit lebendig werden zu lassen und in die ganz andere Welt einzutauchen. Die Hauptpersonen und ihre Nöte und Gedanken kann man gut nachvollziehen und das Zusammenspiel zwischen Besatzern und Einheimischen ist gut getroffen. Ich fand es faszinierend, was sich aus diesem Setting doch für andere Tatmotive ableiten lassen, die so heutzutage nicht mehr denkbar sind. Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Einige Wiederholungen schaffen manchmal unnötige Längen. Trotzdem war ich jederzeit gut unterhalten. Den ersten Teil aus der Reihe habe ich nicht gelesen, was kein Problem war, da Rückblicke auf das Nötigste beschränkt wurden. Wenn man München heute kennt, hat die Beschreibung der Stadt in den Nachkriegsjahren besonderen Charme und wurde gut recherchiert.
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