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Domenico Dara
Gebundenes Buch
Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall
Roman
Übersetzung: Mehrmann, Anja
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Eine Zeitreise in ein längst vergessenes Italien.Süditalien 1969. Im verschlafenen Girifalco geht alles seinen gewohnten Gang - die anstehenden Kommunalwahlen sind schon das Aufregendste, was auf absehbare Zeit zu erwarten ist. Doch im Geheimen zieht ein guter Geist die Fäden, ohne dass die anderen Dorfbewohner es ahnen: Denn der Postbote des Ortes ist ein melancholischer Einzelgänger, der die Philosophie liebt und Zufälle sammelt - und nebenbei heimlich in den Briefverkehr des Dorfes eingreift. So versucht er, den Dingen die richtige Richtung zu geben.Unglücklich Liebende werden zusamme...
Eine Zeitreise in ein längst vergessenes Italien.
Süditalien 1969. Im verschlafenen Girifalco geht alles seinen gewohnten Gang - die anstehenden Kommunalwahlen sind schon das Aufregendste, was auf absehbare Zeit zu erwarten ist. Doch im Geheimen zieht ein guter Geist die Fäden, ohne dass die anderen Dorfbewohner es ahnen: Denn der Postbote des Ortes ist ein melancholischer Einzelgänger, der die Philosophie liebt und Zufälle sammelt - und nebenbei heimlich in den Briefverkehr des Dorfes eingreift. So versucht er, den Dingen die richtige Richtung zu geben.
Unglücklich Liebende werden zusammengeführt, politische und amouröse Betrugsversuche verhindert, und Mütter bekommen plötzlich Post von ihren in der Ferne verschollen geglaubten Söhnen. Der Postbote von Girifalco scheint sich in seinem zurückgezogenen Dasein eingerichtet zu haben - bis ein mysteriöser Brief aus der Vergangenheit auftaucht, der das Dorfleben im Allgemeinen und seines im Besonderen gehörig ins Wanken bringt. Ein charmanter, lustiger, rührender Roman mit einem zu Herzen gehenden Protagonisten, der uns mitnimmt auf eine nostalgische Italienreise.Im Buch finden Sie ein ausführliches Verzeichnis der agierenden Personen.
Süditalien 1969. Im verschlafenen Girifalco geht alles seinen gewohnten Gang - die anstehenden Kommunalwahlen sind schon das Aufregendste, was auf absehbare Zeit zu erwarten ist. Doch im Geheimen zieht ein guter Geist die Fäden, ohne dass die anderen Dorfbewohner es ahnen: Denn der Postbote des Ortes ist ein melancholischer Einzelgänger, der die Philosophie liebt und Zufälle sammelt - und nebenbei heimlich in den Briefverkehr des Dorfes eingreift. So versucht er, den Dingen die richtige Richtung zu geben.
Unglücklich Liebende werden zusammengeführt, politische und amouröse Betrugsversuche verhindert, und Mütter bekommen plötzlich Post von ihren in der Ferne verschollen geglaubten Söhnen. Der Postbote von Girifalco scheint sich in seinem zurückgezogenen Dasein eingerichtet zu haben - bis ein mysteriöser Brief aus der Vergangenheit auftaucht, der das Dorfleben im Allgemeinen und seines im Besonderen gehörig ins Wanken bringt. Ein charmanter, lustiger, rührender Roman mit einem zu Herzen gehenden Protagonisten, der uns mitnimmt auf eine nostalgische Italienreise.Im Buch finden Sie ein ausführliches Verzeichnis der agierenden Personen.
Dara, DomenicoDomenico Dara, geboren 1971 in Catanzaro, Kalabrien, aufgewachsen in Girifalco. Sein Debütroman »Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall« ist in Italien von Lesern und Kritik gleichermaßen begeistert aufgenommen worden. Domenico Dara war damit nominiert für den renommierten Italo-Calvino-Preis und hat zahlreiche weitere Preise gewonnen, u.a. den Premio Palmi, Premio Viadana und die Debütpreise des Premio Corrado Alvaro und des Premio Città di Como. Auch sein zweiter Roman »Der Zirkus von Girifalco« erscheint bei Kiepenheuer & Witsch.
Mehrmann, AnjaAnja Mehrmann, geboren 1965, studierte Romanistik in Osnabrück. Dort lebt sie auch heute und übersetzt aus dem Englischen, Französischen und Italienischen.
Mehrmann, AnjaAnja Mehrmann, geboren 1965, studierte Romanistik in Osnabrück. Dort lebt sie auch heute und übersetzt aus dem Englischen, Französischen und Italienischen.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- Artikelnr. des Verlages: 4002172
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 480
- Erscheinungstermin: 8. April 2019
- Deutsch
- Abmessung: 207mm x 136mm x 37mm
- Gewicht: 568g
- ISBN-13: 9783462051711
- ISBN-10: 3462051717
- Artikelnr.: 54468942
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Knapp, aber begeistert bespricht Mira Nagel diesen Debütroman des italienischen Autors Domenico Dara, der ihr die Geschichte eines einsamen Postboten in einem italienischen Dorf der Sechziger erzählt, der mitunter in die zuzustellenden Briefe eingreift und Schicksal spielt. Wenn Daras Held schließlich in einem Brief auf eine tragische Liebesgeschichte und ein zurückliegendes Verbrechen stößt, nimmt die Story an Tempo auf, versichert die Kritikerin, die dem Postboten dank Daras "subtiler" Erzählweise da aber schon längst näher gekommen ist. Und wie der Autor einzelne Geschichten verknüpft, dabei philosophische Exkurse einbaut und Leseerwartungen unterläuft, hat Nagel ebenfalls gut gefallen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Wenn der Postmann zu oft klingelt
Philosophie im Taschenformat: Domenico Dara hat einen schrulligen Roman über den Zufall geschrieben
Zum Zufall unterhält die Literatur eine zwiespältige Beziehung. Bei der Niederschrift kann sie ihn nicht mögen: Ein gelungenes Werk ist eines, in dem alle Teile zusammenpassen, und sei es dadurch, dass sie grell kontrastieren - zufällig darf hier nichts sein. Als Handlungselement hingegen ist der Zufall literarisch fruchtbar: Große wie Robert Musil oder Luigi Pirandello haben ihn genutzt, um die Form des Romans neu zu erfinden; ihre von der Kontingenz gebeutelten Charaktere sind gerade deshalb als offene entworfen. Auch der Umkehrschluss gilt für die moderne Literatur: je
Philosophie im Taschenformat: Domenico Dara hat einen schrulligen Roman über den Zufall geschrieben
Zum Zufall unterhält die Literatur eine zwiespältige Beziehung. Bei der Niederschrift kann sie ihn nicht mögen: Ein gelungenes Werk ist eines, in dem alle Teile zusammenpassen, und sei es dadurch, dass sie grell kontrastieren - zufällig darf hier nichts sein. Als Handlungselement hingegen ist der Zufall literarisch fruchtbar: Große wie Robert Musil oder Luigi Pirandello haben ihn genutzt, um die Form des Romans neu zu erfinden; ihre von der Kontingenz gebeutelten Charaktere sind gerade deshalb als offene entworfen. Auch der Umkehrschluss gilt für die moderne Literatur: je
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kontrollierter ihre Welt, desto größer die Kitschgefahr.
In "Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall" erzählt Domenico Dara von einem Briefträger, der sich Zufälle notiert. Zu Beginn der Handlung ist er bei Nr. 438 angekommen; es ist der 7. April 1969, die Amerikaner schicken Menschen gen Mond. Ziel des Beamten ist nicht, dem Zufall auf die Spur zu kommen, im Gegenteil, er will ihn ausschalten: "Nichts auf der Welt geschah zufällig, nichts wurde zerstört und nichts erschaffen, sondern alles verwandelte sich auf sinnvolle Weise." Der einsame Träumer, der bei anderen mitlebt, statt die eigene Existenz zu gestalten, will den verborgenen Sinn im Leben entdecken, die Fäden zu einem verständlichen Ganzen binden. Tatsächlich werden dreieinhalb Monate und 27 Zufälle später mehrere Geschichten abgeschlossen und die Aufgabe des Postboten erfüllt sein.
Das erzählt Dara in einem vitalen Roman: Girifalco wimmelt so sehr von sinnenfrohen und schrulligen Figuren, dass sie in einem vierseitigen Verzeichnis am Ende resümiert werden. Die kalabrische Fülle trägt jedes einzelne Kapitel durch seine Überschrift, die gern Existentielles und Sinnliches, Poetisches und Kulinarisches mixt, wie überreife Tomaten in einem Bauchladen vor sich her: "Von Vonella, der freiwillig nach Russland fährt, von einem Flämmchen, das allmählich erlischt, von einem ungewöhnlichen bösen Blick, von Bratkartoffeln mit Paprika und von einer Fotografie vergangener Sorglosigkeit". Auch wenn das Städtchen real existiert und Dara in Girifalco aufgewachsen ist, bedient der Roman doch das, was man so an stereotypen Erwartungen haben könnte: Es begegnen darin kupplerische Tanten, dralle Damen, die das Gemächt des Priesteranwärters erobern, korrupte christdemokratische Bürgermeister, die die Landschaft mit Mülldeponien verschandeln möchten, knorrige, sauflustige und analphabetische Kommunisten oder eben ein Postbote, der heimlich Briefe öffnet und das Schicksal seiner Mitmenschen in bessere Bahnen zu leiten sucht.
Im Zentrum des Buches stehen die Briefe eines Unbekannten an Teresa Sperarò, eine verheiratete Frau und Mutter: Offensichtlich handelt es sich um eine Stimme aus der Vergangenheit, die eine frühere Liebe wiederbeleben möchte. Der Briefträger stellt seine Nachforschungen an und kommt darauf, dass es sich um Salvatore Crisante handeln muss, Teresas ehemaligen Verlobten, der wegen einer Vergewaltigung, die er nicht begangen hatte, zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde. Diese Liebe nimmt den Postboten ganz in Beschlag: Sie lässt die Erinnerung an seine verflossene Leidenschaft für Rosa wieder aufleben und führt ihn sogar in das bislang gemiedene Nachbardorf San Floro, wo sein Vater, der seine Mutter und ihn verlassen hatte, sein Leben verbracht hat.
Mit seinem Debüt hat der 1971 geborene Domenico Dara viel Erfolg bei Publikum, Kritik und den Juroren diverser Preise erzielt. Teils kann man es nachvollziehen: Die Charaktere sind sympathisch, vorneweg der philosophierende Postbote; es wimmelt an saftigen Anekdoten und malerischen Details, die Geschichte wird flott erzählt, die eine oder andere Wendung der Hauptintrige um Teresa spielt die Lesererwartung elegant aus. Die allermeisten tun das allerdings leider nicht: "Der Postbote von Girifalco" läuft mit einem gutbestückten Vorrat an Klischees über den Markt und versucht, sie alle an den Mann zu bringen. Zu Geschlechterrollen: "Der arme Kerl! Seine Frau war das einzig Schöne, das ihm das Leben geschenkt hatte; nur in ihren Armen und zwischen ihren Beinen empfand er Freude, und jetzt drohte er durch die Launen eines Frauenhelds im Westentaschenformat, eines figghiu de puttana, alles zu verlieren." Zu Leben und Liebe (hier mit den Worten des Postboten): "Alles geht zu Ende, denn wir sind Früchte am Baum, aber manchmal ist etwas, das wie ein Ende aussieht, der Beginn einer anderen Geschichte, und so wird unsere Liebe wiedergeboren werden, Teresa, denn manchmal brauchen Schicksale mehr als ein Leben, um sich zu erfüllen." Zu Büchern: "Es war, wie wenn die Bücher ihm die Augen öffneten und ihm andere Länder und Menschen zeigten."
Dara liefert mehr oder weniger gehobene Unterhaltung, und man wundert sich, dass die Juroren des renommierten Italo-Calvino-Preises, der nicht publizierte Erstlingswerke auszeichnet, den Roman in die engere Auswahl genommen haben. Denn der süditalienische Mikrokosmos wird im Postkartenformat geliefert, da helfen auch Homer- und Dante-Anspielungen nichts. Und der Zufall, diese Zumutung, die in Reinform nur wenige ertragen, hat in Daras Welt wenig zu suchen: Ihn ersetzt ein Aufguss poetischer Gerechtigkeit, in Hochglanz, mit Sepiatönung.
NIKLAS BENDER
Domenico Dara: "Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall". Roman.
Aus dem Italienischen von Anja Mehrmann. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2019. 480 S., geb., 23,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In "Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall" erzählt Domenico Dara von einem Briefträger, der sich Zufälle notiert. Zu Beginn der Handlung ist er bei Nr. 438 angekommen; es ist der 7. April 1969, die Amerikaner schicken Menschen gen Mond. Ziel des Beamten ist nicht, dem Zufall auf die Spur zu kommen, im Gegenteil, er will ihn ausschalten: "Nichts auf der Welt geschah zufällig, nichts wurde zerstört und nichts erschaffen, sondern alles verwandelte sich auf sinnvolle Weise." Der einsame Träumer, der bei anderen mitlebt, statt die eigene Existenz zu gestalten, will den verborgenen Sinn im Leben entdecken, die Fäden zu einem verständlichen Ganzen binden. Tatsächlich werden dreieinhalb Monate und 27 Zufälle später mehrere Geschichten abgeschlossen und die Aufgabe des Postboten erfüllt sein.
Das erzählt Dara in einem vitalen Roman: Girifalco wimmelt so sehr von sinnenfrohen und schrulligen Figuren, dass sie in einem vierseitigen Verzeichnis am Ende resümiert werden. Die kalabrische Fülle trägt jedes einzelne Kapitel durch seine Überschrift, die gern Existentielles und Sinnliches, Poetisches und Kulinarisches mixt, wie überreife Tomaten in einem Bauchladen vor sich her: "Von Vonella, der freiwillig nach Russland fährt, von einem Flämmchen, das allmählich erlischt, von einem ungewöhnlichen bösen Blick, von Bratkartoffeln mit Paprika und von einer Fotografie vergangener Sorglosigkeit". Auch wenn das Städtchen real existiert und Dara in Girifalco aufgewachsen ist, bedient der Roman doch das, was man so an stereotypen Erwartungen haben könnte: Es begegnen darin kupplerische Tanten, dralle Damen, die das Gemächt des Priesteranwärters erobern, korrupte christdemokratische Bürgermeister, die die Landschaft mit Mülldeponien verschandeln möchten, knorrige, sauflustige und analphabetische Kommunisten oder eben ein Postbote, der heimlich Briefe öffnet und das Schicksal seiner Mitmenschen in bessere Bahnen zu leiten sucht.
Im Zentrum des Buches stehen die Briefe eines Unbekannten an Teresa Sperarò, eine verheiratete Frau und Mutter: Offensichtlich handelt es sich um eine Stimme aus der Vergangenheit, die eine frühere Liebe wiederbeleben möchte. Der Briefträger stellt seine Nachforschungen an und kommt darauf, dass es sich um Salvatore Crisante handeln muss, Teresas ehemaligen Verlobten, der wegen einer Vergewaltigung, die er nicht begangen hatte, zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde. Diese Liebe nimmt den Postboten ganz in Beschlag: Sie lässt die Erinnerung an seine verflossene Leidenschaft für Rosa wieder aufleben und führt ihn sogar in das bislang gemiedene Nachbardorf San Floro, wo sein Vater, der seine Mutter und ihn verlassen hatte, sein Leben verbracht hat.
Mit seinem Debüt hat der 1971 geborene Domenico Dara viel Erfolg bei Publikum, Kritik und den Juroren diverser Preise erzielt. Teils kann man es nachvollziehen: Die Charaktere sind sympathisch, vorneweg der philosophierende Postbote; es wimmelt an saftigen Anekdoten und malerischen Details, die Geschichte wird flott erzählt, die eine oder andere Wendung der Hauptintrige um Teresa spielt die Lesererwartung elegant aus. Die allermeisten tun das allerdings leider nicht: "Der Postbote von Girifalco" läuft mit einem gutbestückten Vorrat an Klischees über den Markt und versucht, sie alle an den Mann zu bringen. Zu Geschlechterrollen: "Der arme Kerl! Seine Frau war das einzig Schöne, das ihm das Leben geschenkt hatte; nur in ihren Armen und zwischen ihren Beinen empfand er Freude, und jetzt drohte er durch die Launen eines Frauenhelds im Westentaschenformat, eines figghiu de puttana, alles zu verlieren." Zu Leben und Liebe (hier mit den Worten des Postboten): "Alles geht zu Ende, denn wir sind Früchte am Baum, aber manchmal ist etwas, das wie ein Ende aussieht, der Beginn einer anderen Geschichte, und so wird unsere Liebe wiedergeboren werden, Teresa, denn manchmal brauchen Schicksale mehr als ein Leben, um sich zu erfüllen." Zu Büchern: "Es war, wie wenn die Bücher ihm die Augen öffneten und ihm andere Länder und Menschen zeigten."
Dara liefert mehr oder weniger gehobene Unterhaltung, und man wundert sich, dass die Juroren des renommierten Italo-Calvino-Preises, der nicht publizierte Erstlingswerke auszeichnet, den Roman in die engere Auswahl genommen haben. Denn der süditalienische Mikrokosmos wird im Postkartenformat geliefert, da helfen auch Homer- und Dante-Anspielungen nichts. Und der Zufall, diese Zumutung, die in Reinform nur wenige ertragen, hat in Daras Welt wenig zu suchen: Ihn ersetzt ein Aufguss poetischer Gerechtigkeit, in Hochglanz, mit Sepiatönung.
NIKLAS BENDER
Domenico Dara: "Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall". Roman.
Aus dem Italienischen von Anja Mehrmann. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2019. 480 S., geb., 23,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»ein toller Roman voller italienischer Gefühle« Franziska Schleicher rezensoehnchen.de 20190808
1969, Girifalco in Süditalien. Der ortsansässige Postbote lebt zurückgezogen sein Leben, liebt die Philosophie und hat eine Gabe: Er kann jede Handschrift nachstellen. Durch diese Gabe kann er auch Briefe fälschen - und dies macht er, denn er öffnet und liest die Briefe, die …
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1969, Girifalco in Süditalien. Der ortsansässige Postbote lebt zurückgezogen sein Leben, liebt die Philosophie und hat eine Gabe: Er kann jede Handschrift nachstellen. Durch diese Gabe kann er auch Briefe fälschen - und dies macht er, denn er öffnet und liest die Briefe, die durch seine Hände gehen. Und wenn es nötig ist, greift er ein. Egal ob es sich um Liebesdinge, familiäre Probleme oder politische Geschicke handelt - der Postbote macht das Beste daraus.
Vorweg: Dieses Buch ist keine leichte Kost für Zwischendurch. Man muß es langsam lesen und auf sich wirken lassen, um es wirklich zu verstehen. Denn dann ist dieses Buch purer Genuß! Es spielt in einer Zeit, in der es weder Computer noch Handys gab und Briefe einen hohen Stellenwert hatten. Für manche heute unvorstellbar. Aber man merkt hier deutlich, daß auch der Umgang der Menschen miteinander noch viel liebenswerter war, der einzelne Mensch hatte einen Wert und es wurde sich um ihn gesorgt. Dies macht das Buch einfach zauberhaft. Domenico Dara schafft es perfekt, den Leser in diese Welt zu versetzen. Und man fühlt sich in dieser Welt wohl! Die Charaktere sind hier vielseitig wie eine Dorfbevölkerung ist. Einfach jeder Charakter ist vertreten und liebenswert. Der Postbote selbst ist absoluter Sympathieträger. Seine Versuche, für jeden das Beste zu tun und jeden glücklich machen zu wollen, lassen sogar seine Verfehlungen verzeihen. Er möchte ja nur, daß jeder glücklich ist und nicht durch einen Brief unglücklich wird. Domenico Dara schreibt sehr poetisch. Es ist dem Thema angemessen und wirkt entschleunigend. Man kommt innerlich zur Ruhe. Ich empfand dies als sehr angenehm. Man kann entspannen, träumen und sich fallen lassen.
So wunderschön wie das Cover vermuten läßt, ist das gesamte Buch. Passender hätte das Cover nicht gewählt werden können.
Dies Buch möchte verstanden werden - und dafür muß man sich Zeit nehmen. Man wird mit einem außergewöhnlichen Buch belohnt!
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Der Postbote des kleinen Städchens Girifalco trägt nicht nur die Pist aus sondern liest auch mit großer Neugier alle Briefe, bevor er sie den Empfängern zustellt. Manchmal verändert er diese bei Gelegenheit nach seinen Empfindungen, um damit vielleicht in Liebesdingen …
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Der Postbote des kleinen Städchens Girifalco trägt nicht nur die Pist aus sondern liest auch mit großer Neugier alle Briefe, bevor er sie den Empfängern zustellt. Manchmal verändert er diese bei Gelegenheit nach seinen Empfindungen, um damit vielleicht in Liebesdingen nachzuhelfen oder diverse andere Situationen zu beeinflussen. Doch eines Tages fällt ihm ein Brief in die Hände, der in ihm Erinnerungen wachruft – Erinnerungen an ein vergangenes Verbrechen und an einer tragischen Liebesgeschichte. Die führt dazz, dass das Dorfleben aus dem Gleichgewicht gerät und sein eigenes Leben ebenfalls, denn die tragische Liebesgeschichte, von der die Rede war, war seine eigene...
Poetisch geschildert, verführt uns diese Geschichte ins Italien der Nachkriegszeit. Nicht für jedermann denoch außergewöhnlich.
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Zum Inhalt:
Der Postbote des Ortes Girifalco ist ein Einzelgänger, der die Philosophie liebt und Zufälle sammelt und heimlich in den Briefverkehr des Dorfes eingreift.
Unglücklich Liebende werden zusammengeführt, politische und amouröse Betrugsversuche verhindert und …
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Zum Inhalt:
Der Postbote des Ortes Girifalco ist ein Einzelgänger, der die Philosophie liebt und Zufälle sammelt und heimlich in den Briefverkehr des Dorfes eingreift.
Unglücklich Liebende werden zusammengeführt, politische und amouröse Betrugsversuche verhindert und Mütter bekommen plötzlich Post von ihren in der Ferne verschollen geglaubten Söhnen. So scheint alles einen guten Weg zu gehen, bis dieser eine Brief kommt und alles ins Wanken bringt.
Meine Meinung:
Die Inhaltsbeschreibung liest sich ja schon ein wenig strange aber im Grund ist es einfach ein bezauberndes Buch. Man vergisst auch sehr schnell, dass das Mitlesen und gar eingreifen ja nicht die feine englische Art ist. Denn das Buch ist einfach so rührend und berührend, dass man fast nicht anders kann als dahinzuschmälzen. er Schreibstil ist sehr gut und sehr gut lesbar. Man fühlt sich tatsächlich auch in die Zeit, in der das Buch spielt zurückversetzt und wäre fast gerne da. Die Protagonisten sind sympathisch und das Buch hat einfach ein sehr hohen Unterhaltungsfaktor.
Fazit:
Zauberhafte Geschichte.
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Meine Meinung zum Buch :
Wer ein zauberhaftes, charmantes und wunderschönes Buch für den Sommer sucht, der sollte definitiv "Der Postbote von Girifalco..." zur Hand nehmen.
Selten habe ich eine so warmherzig erzählte und voller Atmosphäre gespickte Geschichte lesen …
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Meine Meinung zum Buch :
Wer ein zauberhaftes, charmantes und wunderschönes Buch für den Sommer sucht, der sollte definitiv "Der Postbote von Girifalco..." zur Hand nehmen.
Selten habe ich eine so warmherzig erzählte und voller Atmosphäre gespickte Geschichte lesen dürfen, wie diesen Roman. Der Autor schafft es mit dem verschlafenen Städtchen Girifalco, ein setting zu erschaffen, welches die Atmosphäre Süditalien, bis in die Haarspitzen des Lesers zu transportieren vermag und dazu zeichnet e Charaktere, die tiefgründig sind, die einem ans Herz wachen und jeder von ihnen hat eine eigene authentische Geschichte zu erzählen.
Und diese Geschichten, sind gerade durch den flüssigen und tiefsinnigen, dennoch leichten Schreibstil, ein wahrer Lese genügt für warme Sommertage.
Mein Fazit :
Ein lesenswertes Büchlein, über authentische Menschen und deren Geschichten, vor einer Kulisse, die zum Träumen einlädt!
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Die Idee des Buches hat mir gut gefallen. Beim Lesen wird man zurückversetzt nach Süditalien ins Jahr 1969. Der Postbote von Girifalco trägt brav seine Briefe aus. Aber unbemerkt liest er die ganzen Korrespondenzen und schaltet sich sogar ein, indem er selbst schreibt. Interessant …
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Die Idee des Buches hat mir gut gefallen. Beim Lesen wird man zurückversetzt nach Süditalien ins Jahr 1969. Der Postbote von Girifalco trägt brav seine Briefe aus. Aber unbemerkt liest er die ganzen Korrespondenzen und schaltet sich sogar ein, indem er selbst schreibt. Interessant fand ich, welche Mühe sich der Postbote mit allem gemacht hat und wie sorgfältig er vorging, damit ja niemand etwas merkt. Der Schreibstil ist beschaulich und auch das ganze Feeling ist gemächlich. Mir war die Geschichte leider viel zu langatmig beschrieben, es fehlte mir einfach ein bisschen Pep im Ganzen. Dafür, dass es im Titel heißt, eine kurze Geschichte, war sie doch sehr lang geraten. Da hätte es nichts geschadet, wenn sie etwas gekürzt geworden wäre.
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Süditalien 1969:
Der Postbote von Girifalco ist sehr einsam und er liebt die Philosophie.
Außerdem sammelt er Zufälle.
Doch im Geheimen zieht er die Fäden in dem er in den Briefverkehr der Dorfbewohner eingreift.
Er ist den Menschen und der Welt gegenüber freundlich …
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Süditalien 1969:
Der Postbote von Girifalco ist sehr einsam und er liebt die Philosophie.
Außerdem sammelt er Zufälle.
Doch im Geheimen zieht er die Fäden in dem er in den Briefverkehr der Dorfbewohner eingreift.
Er ist den Menschen und der Welt gegenüber freundlich gesonnen.
Seiner Meinung nach sind Wunder nichts anderes als absolute Zufälle.
Mit einer wunderbaren leichten Sprache nimmt uns
der Autor mit eine längst vergangene Welt.
Fast schon märchenhaft wirken die Charaktere.
Vor allem der Postbote geht einem zu Herzen.
Seine Einsamkeit und der Wille den Dingen die richtige
Richtung zu geben ist sehr berührend.
Die Beschreibung der 1969 Jahre ist sehr gelungen.
Atmosphärisch dicht und sehr detailgetreu werden die Erlebnisse
wieder gegeben. Man hat das Gefühl direkt mit vor Ort zu sein.
Der Leser taucht ein und nimmt Anteil an der ganzen
Dorfbevölkerung. Man lebt und leidet mit den Charakteren.
Jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Einleitung und
am Ende des Buches gibt es ein Personenregister.
Das ist auch gut so, denn es gibt eine ganze Menge Personen.
Eine bezaubernde Geschichte, federleicht und mit einer
großen Portion Liebe geschrieben.
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Weniger wäre mehr
Der Postbote von Girifalco oder Eine "kurze" Geschichte über den Zufall ist eher langwierig. Kurz ist schon witzig, das Buch hat über 480 Seiten. Vom Inhalt her könnte das Buch gut nur halb so viele Seiten haben, denn die Geschichte vom Postboten, …
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Weniger wäre mehr
Der Postbote von Girifalco oder Eine "kurze" Geschichte über den Zufall ist eher langwierig. Kurz ist schon witzig, das Buch hat über 480 Seiten. Vom Inhalt her könnte das Buch gut nur halb so viele Seiten haben, denn die Geschichte vom Postboten, der die Briefe seiner Postkunden öffnet, ziehen sich manchmal ganz schön in die Länge, was manchmal leider auch bedeutet, dass es langweilig wird.
Das Cover lässt den/die Leser/in einen Roman erwarten, der in die 1969 -1970er Jahre in ein kleines italienisches Dorf entführt. Mehrfach spielt die Mondlandung eine Rolle.
Ich glaube hätte der Postbote von Girifalco geahnt, wie nah ihm die geöffneten Briefe kommen, weiß man nicht, ob er damit begonnen hätte. Denn die Briefe werden auch für ihn sehr persönlich.
Von mir bekommt Domenico Dara 4 Sterne. Das Buch ist schon irgendwie lustig geschrieben, aber eben auch zäh und langwierig. In dem Fall wäre weniger mehr gewesen.
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Der Postbote von Girifalco ist ein ganz besonderer: er liefert die Post nicht nur aus, nein, er liest die Briefe, nimmt Anteil an den Absendern wie an den Empfängern und manchmal greift er sogar ein, fälscht Briefe, hält andere zurück. Es ist das Jahr 1969 in Süditalien und …
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Der Postbote von Girifalco ist ein ganz besonderer: er liefert die Post nicht nur aus, nein, er liest die Briefe, nimmt Anteil an den Absendern wie an den Empfängern und manchmal greift er sogar ein, fälscht Briefe, hält andere zurück. Es ist das Jahr 1969 in Süditalien und der Leser lernt viele der unterschiedlichen Bewohner Girifalcos kennen. Das kann etwas unübersichtlich werden, aber dafür gibt es ein Personenverzeichnis. Es sind alles liebenswerte, manchmal ein wenig schräge Menschen, die hier wohnen. Das und die poetische, leise Erzählweise tragen zum märchenhaften Charakter des Buches bei. Es entfaltet sich nur langsam, man benötigt ein wenig langen Atem, dann aber kann man dieses bezaubernde Buch richtig genießen.
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Leider hat das Buch nicht so ganz meine Erwartungen erfüllt.
"Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall " von Domenico Dara ist über weite Strecken langatmig und verliert sich für mich in vielen Nebenerzählsträngen. Der Postbote …
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Leider hat das Buch nicht so ganz meine Erwartungen erfüllt.
"Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall " von Domenico Dara ist über weite Strecken langatmig und verliert sich für mich in vielen Nebenerzählsträngen. Der Postbote versucht durch sein Eingreifen und Verändern der Briefe in seinem Dorf das Leben zu lenken. Es kommen jedoch teilweise sehr viele Namen vor, die dann im späteren Verlauf jedoch nicht mehr von Bedeutung sind. Auch das Seelenleben des auf mich sehr sonderbar wirkenden Postboten hat sich mir nicht so sehr erschlossen und ich wurde mit der Hauptfigur nicht richtig "warm". Vielleicht hatte ich mir von dem Buch einfach etwas anderes erwartet.
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Eine Zeitreise in ein längst vergessenes Italien.
Süditalien 1969. Im verschlafenen Girifalco geht alles seinen gewohnten Gang - die anstehenden Kommunalwahlen sind schon das Aufregendste, was auf absehbare Zeit zu erwarten ist. Doch im Geheimen zieht ein guter Geist die Fäden, ohne …
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Eine Zeitreise in ein längst vergessenes Italien.
Süditalien 1969. Im verschlafenen Girifalco geht alles seinen gewohnten Gang - die anstehenden Kommunalwahlen sind schon das Aufregendste, was auf absehbare Zeit zu erwarten ist. Doch im Geheimen zieht ein guter Geist die Fäden, ohne dass die anderen Dorfbewohner es ahnen: Denn der Postbote des Ortes ist ein melancholischer Einzelgänger, der die Philosophie liebt und Zufälle sammelt - und nebenbei heimlich in den Briefverkehr des Dorfes eingreift. So versucht er, den Dingen die richtige Richtung zu geben.
Unglücklich Liebende werden zusammengeführt, politische und amouröse Betrugsversuche verhindert, und Mütter bekommen plötzlich Post von ihren in der Ferne verschollen geglaubten Söhnen. Der Postbote von Girifalco scheint sich in seinem zurückgezogenen Dasein eingerichtet zu haben - bis ein mysteriöser Brief aus der Vergangenheit auftaucht, der das Dorfleben im Allgemeinen und seines im Besonderen gehörig ins Wanken bringt. Ein charmanter, lustiger, rührender Roman mit einem zu Herzen gehenden Protagonisten, der uns mitnimmt auf eine nostalgische Italienreise.Im Buch finden Sie ein ausführliches Verzeichnis der agierenden Personen.
Es ist ein ungewöhnlich leises Buch das trotzdem die volle Aufmerksamkeit fordert und auch bekommt. Der Postbote liest die Briefe die er verteilen soll und beantwortet sie auch. Er spielt Schicksal. Er meint es gut. Aber heiligt der Zweck immer die Mittel? Die Geschichte ist sehr intensiv und verlangt alle Sinne beim Lesen, der Leser riecht den Duft der Blumen, des frischen Brotes, er hört die Stimmen der Menschen wenn sie ihre Geschichte erzählen oder ihren Gesang, er sieht die verführerischen Frauen und die Schönheit der Landschaft, er fühlt die Sonne auf seiner Haut und den Regen im Gesicht. Er schmeckt den Wein und den Eintopf als ob er selber am Tisch sitzt. Es war ein seltenes Ereignis so ein Buch zu lesen, denn solche Autoren gibt es nicht oft..
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