Yvonne Adhiambo Owuor
Gebundenes Buch
Der Ort, an dem die Reise endet
Roman
Übersetzung von Simone Jakob
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Kenia, 2007. Odidi Oganda, ein hochtalentierter Student, wird in den Straßen Nairobis erschossen. Seine Schwester Ajany kehrt aus Brasilien zurück, um mit ihrem Vater seinen Leichnam nach Hause zu überführen. Doch die Heimkehr auf die verfallene Farm im Norden des Landes hält keinen Trost für sie bereit. Zu schmerzhaft sind die Erinnerungen, die der Mord heraufbeschworen hat und die die Familie im Griff halten: an die koloniale Gewaltherrschaft und die blutigen Auseinandersetzungen nach der Unabhängigkeit. Ajanys Mutter flieht von Wut und Trauer erfüllt in die Wildnis. Und ihr Vater mu...
Kenia, 2007. Odidi Oganda, ein hochtalentierter Student, wird in den Straßen Nairobis erschossen. Seine Schwester Ajany kehrt aus Brasilien zurück, um mit ihrem Vater seinen Leichnam nach Hause zu überführen. Doch die Heimkehr auf die verfallene Farm im Norden des Landes hält keinen Trost für sie bereit. Zu schmerzhaft sind die Erinnerungen, die der Mord heraufbeschworen hat und die die Familie im Griff halten: an die koloniale Gewaltherrschaft und die blutigen Auseinandersetzungen nach der Unabhängigkeit. Ajanys Mutter flieht von Wut und Trauer erfüllt in die Wildnis. Und ihr Vater muss sich einer brutalen Wahrheit stellen. Doch im Moment größter Verzweiflung entsteht auch etwas Neues: Eine Liebe - oder zumindest eine Verbindung - nimmt ihren Anfang.
'Der Ort, an dem die Reise endet' ist ein großer Roman über eine versehrte Familie und ein zerrissenes Land. Mit einer Sprache, die einem den Atem raubt, voller Kraft und Intensität, erzählt Yvonne Adhiambo Owuor eine Geschichte von universeller Dringlichkeit - eine Geschichte von Macht und Täuschung, von unerwiderter Liebe und dem unbeirrbaren Willen zum Überleben.
"Dieser kraftvolle erste Roman wird Vergleiche mit William Boyd und sogar Graham Greene und Joseph Conrad evozieren ... Eine wichtige Ergänzung der Literatur der afrikanischen Gegenwart." BOOKLIST
"Owuor beweist auf diesen Seiten außergewöhnliches Talent und eine beachtliche Bandbreite. Ihr Stil ist im Wechsel impressionistisch und rau, beschwörend und drängend. Ein bemerkenswerter Roman." THE WASHINGTON POST
"Owuor macht etwas Seltenes und Mutiges: Sie fühlt und lässt ihre Leser fühlen." Taiye Selasi
'Der Ort, an dem die Reise endet' ist ein großer Roman über eine versehrte Familie und ein zerrissenes Land. Mit einer Sprache, die einem den Atem raubt, voller Kraft und Intensität, erzählt Yvonne Adhiambo Owuor eine Geschichte von universeller Dringlichkeit - eine Geschichte von Macht und Täuschung, von unerwiderter Liebe und dem unbeirrbaren Willen zum Überleben.
"Dieser kraftvolle erste Roman wird Vergleiche mit William Boyd und sogar Graham Greene und Joseph Conrad evozieren ... Eine wichtige Ergänzung der Literatur der afrikanischen Gegenwart." BOOKLIST
"Owuor beweist auf diesen Seiten außergewöhnliches Talent und eine beachtliche Bandbreite. Ihr Stil ist im Wechsel impressionistisch und rau, beschwörend und drängend. Ein bemerkenswerter Roman." THE WASHINGTON POST
"Owuor macht etwas Seltenes und Mutiges: Sie fühlt und lässt ihre Leser fühlen." Taiye Selasi
YVONNE ADHIAMBO OWUOR wurde 1968 in Kenia geboren. Ihre Kurzgeschichten erschienen in internationalen Literaturmagazinen. 2003 wurde sie mit dem Caine Prize for African Writing ausgezeichnet. "Der Ort, an dem die Reise endet" ist ihr erster Roman, der 2015 auf der Shortlist für den Folio Prize stand und für den sie den Jomo Kenyatta Prize for Literature erhielt. Yvonne Adhiambo Owuor lebt in Nairobi. Simone Jakob übersetzt englische Literatur ins Deutsche, u. a. von Anne Tyler, David Nicholls, Karen Russell, Gregory Sherl und Shreyas Rajagopal.
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag
- Seitenzahl: 508
- Erscheinungstermin: 15. März 2016
- Deutsch
- Abmessung: 213mm x 150mm x 40mm
- Gewicht: 683g
- ISBN-13: 9783832198206
- ISBN-10: 3832198202
- Artikelnr.: 44256100
Herstellerkennzeichnung
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Katharina Granzin preist Yvonne Adhiambo Owuors ersten Roman als Weltliteratur. Dafür spricht laut Granzin nicht nur, dass die Autorin ein Stück Geschichte Kenias in der Geschichte ihrer Figuren spiegelt, sondern auch, dass die Gestalten und Orte so lebendig werden, Farben, Geräusche und die Hitze der Stadt Nairobi. Restlos erklärlich werden die Figuren aber nicht, versichert Granzin. Hochsymbolisch und hochkomplex gefasst, meint Granzin, kommt eine Familiengeschichte über mehrere Generationen ins Bild, ihre Hoffnungen und Alpträume im Kenia der 50er und 60er Jahre. Der Autorin attestiert Granzin narrative Kraft, stellvertretend sichtbar in der drastischen Eingangsszene des Buches.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Durch den Staub von Nairobi
Die Schriftstellerin Yvonne Adhiambo Owuor in Frankfurt
Sie träumt auf Englisch. Denn sie liebt die Sprache der einstigen Kolonialherren. Das gestand Yvonne Adhiambo Owuor ihrem Publikum im Haus des Buches in Frankfurt. Und sie schreibt auch auf Englisch. Gleich für ihre erste Kurzgeschichte wurde die 49 Jahre alte kenianische Schriftstellerin zu Beginn des Jahrtausends mit dem britischen Caine Prize for African Writing ausgezeichnet. Ihr erster Roman, eine historische Familiensaga, ist 2013 unter dem Titel "Dust" in Nairobi erschienen und mit dem Jomo Kenyatta Prize gewürdigt worden. In Simone Jakobs deutscher Übersetzung war das Buch dieses Jahr für den Liberaturpreis nominiert, der
Die Schriftstellerin Yvonne Adhiambo Owuor in Frankfurt
Sie träumt auf Englisch. Denn sie liebt die Sprache der einstigen Kolonialherren. Das gestand Yvonne Adhiambo Owuor ihrem Publikum im Haus des Buches in Frankfurt. Und sie schreibt auch auf Englisch. Gleich für ihre erste Kurzgeschichte wurde die 49 Jahre alte kenianische Schriftstellerin zu Beginn des Jahrtausends mit dem britischen Caine Prize for African Writing ausgezeichnet. Ihr erster Roman, eine historische Familiensaga, ist 2013 unter dem Titel "Dust" in Nairobi erschienen und mit dem Jomo Kenyatta Prize gewürdigt worden. In Simone Jakobs deutscher Übersetzung war das Buch dieses Jahr für den Liberaturpreis nominiert, der
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von Litprom, der in Frankfurt ansässigen Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika, und der Frankfurter Buchmesse vergeben wird.
"Odidi rennt." Aber er kann seinen Feinden nicht entkommen. Im Staub der Straßen von Nairobi endet das Leben des jungen Ingenieurs. Mit dieser grausamen Szene beginnt der Roman, und dem Schauspieler Jochen Nix gelang es wieder einmal, seine Zuhörer zu bannen. Vorher hatte die Verfasserin die Eingangspassage im Original vorgetragen. Dabei blieb es, denn die Literaturkritikerin und Moderatorin Claudia Kramatschek und das Publikum wollten so viel wie nur irgend möglich von Owuor wissen. Eine gute Entscheidung, denn die traumatische Geschichte der Familie Oganda kann man schließlich selbst lesen. Auf der Farm der Eltern in Nordkenia wird Odidi begraben. Das ist "Der Ort, an dem die Reise endet", wie der deutsche Titel des Romans lautet - eine Reise durch die Geschichte des Landes seit der Unabhängigkeit 1963.
Odidi stirbt während der blutigen Unruhen nach der Wahl von 2007. Owuor hatte ihren Roman aber schon zuvor im Kopf, als Kenia ein Referendum über seine Verfassung abhielt und das Volk sich spaltete. Die Gesellschaft leide an kollektiver Amnesie, sagt sie: "Man muss sich den Geistern der Geschichte stellen, in den Abgrund der politischen Vergangenheit hineinblicken." Dafür hat sie ihren Roman geschrieben. Viel Vorarbeit war nötig, in zahlreichen Archiven und im Gespräch mit Menschen. Die Versprechen des Unabhängigkeitsjahres seien nie eingelöst worden, sagt die Autorin, selbst ein behütetes Kind der Mittelschicht. Die Visionäre von damals seien ermordet worden: "Alle wissen, was geschehen ist, aber sie schweigen." Ihr Roman ist in Kenia inzwischen ein Bestseller geworden, der vor allem von der jungen Generation gelesen wird. Und in Kapstadt regt er die Leser dazu an, sich mit der südafrikanischen Geschichte auseinanderzusetzen. Owuor spricht übrigens nicht nur Englisch, sondern wie die meisten ihrer Landsleute auch die zweite Amtssprache Swahili und eine weitere der vielen Volkssprachen. Aber: "Wir haben das Englische zu unserer Sprache gemacht, zum Tor der Welt und der Imagination", sagt sie. Ende des Jahres erscheint ein neuer Roman, an einem dritten arbeitet sie.
CLAUDIA SCHÜLKE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Odidi rennt." Aber er kann seinen Feinden nicht entkommen. Im Staub der Straßen von Nairobi endet das Leben des jungen Ingenieurs. Mit dieser grausamen Szene beginnt der Roman, und dem Schauspieler Jochen Nix gelang es wieder einmal, seine Zuhörer zu bannen. Vorher hatte die Verfasserin die Eingangspassage im Original vorgetragen. Dabei blieb es, denn die Literaturkritikerin und Moderatorin Claudia Kramatschek und das Publikum wollten so viel wie nur irgend möglich von Owuor wissen. Eine gute Entscheidung, denn die traumatische Geschichte der Familie Oganda kann man schließlich selbst lesen. Auf der Farm der Eltern in Nordkenia wird Odidi begraben. Das ist "Der Ort, an dem die Reise endet", wie der deutsche Titel des Romans lautet - eine Reise durch die Geschichte des Landes seit der Unabhängigkeit 1963.
Odidi stirbt während der blutigen Unruhen nach der Wahl von 2007. Owuor hatte ihren Roman aber schon zuvor im Kopf, als Kenia ein Referendum über seine Verfassung abhielt und das Volk sich spaltete. Die Gesellschaft leide an kollektiver Amnesie, sagt sie: "Man muss sich den Geistern der Geschichte stellen, in den Abgrund der politischen Vergangenheit hineinblicken." Dafür hat sie ihren Roman geschrieben. Viel Vorarbeit war nötig, in zahlreichen Archiven und im Gespräch mit Menschen. Die Versprechen des Unabhängigkeitsjahres seien nie eingelöst worden, sagt die Autorin, selbst ein behütetes Kind der Mittelschicht. Die Visionäre von damals seien ermordet worden: "Alle wissen, was geschehen ist, aber sie schweigen." Ihr Roman ist in Kenia inzwischen ein Bestseller geworden, der vor allem von der jungen Generation gelesen wird. Und in Kapstadt regt er die Leser dazu an, sich mit der südafrikanischen Geschichte auseinanderzusetzen. Owuor spricht übrigens nicht nur Englisch, sondern wie die meisten ihrer Landsleute auch die zweite Amtssprache Swahili und eine weitere der vielen Volkssprachen. Aber: "Wir haben das Englische zu unserer Sprache gemacht, zum Tor der Welt und der Imagination", sagt sie. Ende des Jahres erscheint ein neuer Roman, an einem dritten arbeitet sie.
CLAUDIA SCHÜLKE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Yvonne Owuor hat mit ihrem ersten Roman ein Stück Weltliteratur geschrieben."
Katharina Granzin, TAZ
"Yvonne Owuor bündelt Wut und Trauer über das Scheitern Kenias in einem packenden Roman."
Thekla Dannenberg, NZZ
"Große Literatur"
Marie-Spohie Adeoso, FRANKFURTER RUNDSCHAU
"Kenia wurde von Ng g wa Thiong'o auf die literarische Weltkarte gesetzt, Yvonne Adhiambo Owuor schraffiert nun diese Karte neu."
Ilija Trojanow, WELTEMPFÄNGER LITPROM-BESTENLISTE
"Poetisch, brutal und präzise"
Katja Nele Bode, BRIGITTE WOMAN
"Ein großes Buch [...] atemberaubende, poetische Sprache."
EMMA
"Am Ende ist man dieser [...] Familie unsagbar nah und will sofort los zum 'Ort, an
Katharina Granzin, TAZ
"Yvonne Owuor bündelt Wut und Trauer über das Scheitern Kenias in einem packenden Roman."
Thekla Dannenberg, NZZ
"Große Literatur"
Marie-Spohie Adeoso, FRANKFURTER RUNDSCHAU
"Kenia wurde von Ng g wa Thiong'o auf die literarische Weltkarte gesetzt, Yvonne Adhiambo Owuor schraffiert nun diese Karte neu."
Ilija Trojanow, WELTEMPFÄNGER LITPROM-BESTENLISTE
"Poetisch, brutal und präzise"
Katja Nele Bode, BRIGITTE WOMAN
"Ein großes Buch [...] atemberaubende, poetische Sprache."
EMMA
"Am Ende ist man dieser [...] Familie unsagbar nah und will sofort los zum 'Ort, an
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dem die Reise endet' - so fantastisch und groß muss er trotz aller seiner Schrecken sein."
Angela Wittmann, BRIGITTE
"BRUTAL & BRILLIANT"
Lara Gonschorowski, COSMOPOLITAN
"Menschheitsgeschichte aus Kenia - Literatur für die ganze Welt."
Mareike Ilsemann, WDR 3
"Faszinierend, anschaulich und panoramatisch ausgefächertes Porträt einer kämpfenden, leidenden, aber nicht hoffnungslosen afrikanischen Gesellschaft."
Sigrid Löffler, ORF
"Ein Debütroman und dann gleich so einer! [...] [Es ist] Owuor absolut gelungen, kein politisches Pamphlet, sondern einen fesselnden Roman zu schreiben."
Dina Netz, SWR2
"Unheimlich sicher tritt Owuor mit 'Der Ort an dem die Reise endet' neben Ngugi wa Thiong'o, den berühmten Erzähler der neueren Geschichte Kenias, als Größe eigener Art."
Rainer Hartmann, KÖLNER STADT-ANZEIGER MAGAZIN
"Yvonne Adhiambo Owuor lehrt uns, was Sprache kann."
Lisa Ndokwu, AFRIKANET
"Voller poetischer Momente."
Saskia Stöcker, FREUNDIN
"Mitreißend und fesselnd."
HÖRZU
"So dicht und physisch geschrieben, dass man zwischendurch nach Luft schnappen muss vor lauter Abgasen, fremden Parfums, Staub, Blut und Zaubersprüchen."
Susanne Vohwinkel, L'OFFICIEL
"Ein in seiner Bildsprache ungemein kraftvoller Roman, peilend zwischen poetisch zarten und drastischen Tönen, aus Rückblenden und Vorausverweisen kunstvoll gewoben."
Hartmut Buchholz, BADISCHE ZEITUNG
"[Eine] Sprache, die voller Bilder und Metaphern steckt und einen schon nach wenigen Worten in ihren Bann zieht."
Katrin Schmiedekampf, NIDO
Angela Wittmann, BRIGITTE
"BRUTAL & BRILLIANT"
Lara Gonschorowski, COSMOPOLITAN
"Menschheitsgeschichte aus Kenia - Literatur für die ganze Welt."
Mareike Ilsemann, WDR 3
"Faszinierend, anschaulich und panoramatisch ausgefächertes Porträt einer kämpfenden, leidenden, aber nicht hoffnungslosen afrikanischen Gesellschaft."
Sigrid Löffler, ORF
"Ein Debütroman und dann gleich so einer! [...] [Es ist] Owuor absolut gelungen, kein politisches Pamphlet, sondern einen fesselnden Roman zu schreiben."
Dina Netz, SWR2
"Unheimlich sicher tritt Owuor mit 'Der Ort an dem die Reise endet' neben Ngugi wa Thiong'o, den berühmten Erzähler der neueren Geschichte Kenias, als Größe eigener Art."
Rainer Hartmann, KÖLNER STADT-ANZEIGER MAGAZIN
"Yvonne Adhiambo Owuor lehrt uns, was Sprache kann."
Lisa Ndokwu, AFRIKANET
"Voller poetischer Momente."
Saskia Stöcker, FREUNDIN
"Mitreißend und fesselnd."
HÖRZU
"So dicht und physisch geschrieben, dass man zwischendurch nach Luft schnappen muss vor lauter Abgasen, fremden Parfums, Staub, Blut und Zaubersprüchen."
Susanne Vohwinkel, L'OFFICIEL
"Ein in seiner Bildsprache ungemein kraftvoller Roman, peilend zwischen poetisch zarten und drastischen Tönen, aus Rückblenden und Vorausverweisen kunstvoll gewoben."
Hartmut Buchholz, BADISCHE ZEITUNG
"[Eine] Sprache, die voller Bilder und Metaphern steckt und einen schon nach wenigen Worten in ihren Bann zieht."
Katrin Schmiedekampf, NIDO
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»Große Literatur« Marie-Spohie Adeoso, FRANKFURTER RUNDSCHAU »Kenia wurde von Ng_g_ wa Thiong'o auf die literarische Weltkarte gesetzt, Yvonne Adhiambo Owuor schraffiert nun diese Karte neu, mit viel Mut zu prägnanten Sätzen, aufgeladenen Metaphern und einer schillernden Geheimnishaftigkeit, die ohne platte Erklärungen in ostafrikanische Geisteswelten hineinführt; ein zeitgeschichtliches Panorama [...] von intimer Intensität.« Ilija Trojanow, WELTEMPFÄNGER LITPROM-BESTENLISTE »poetisch, brutal und präzise« Katja Nele Bode, BRIGITTE WOMAN »Yvonne Owuor bündelt Wut und Trauer über das Scheitern Kenyas in einem packenden Roman [...] Mit dem Roman wurde die 1968 geborene Yvonne Owuor zu einer der wichtigsten Stimmen Kenyas.« Thekla Dannenberg,
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NZZ »Ein großes Buch [...] atemberaubende, poetische Sprache.« EMMA »[...] alles verzehrende Liebe, ein mörderischer Unabhängigkeitskrieg, Heimat.« Angela Wittmann, BRIGITTE »BRUTAL & BRILLIANT« Lara Gonschorowski, COSMOPOLITAN »Yvonne Owuor erzählt ihre Geschichte mit einer narrativen Kraft, die auf sehr eigentümliche Art ästhetisch aufgeladen ist: Fast glaubt man beim Lesen Farben zu sehen, die Hitze zu spüren, beginnt den Sound der Großstadt Nairobi zu imaginieren. [...] Yvonne Owuor hat mit ihrem ersten Roman ein Stück Weltliteratur geschrieben.« Katharina Granzin, TAZ »Owuor bildet in ihrem Roman den Vielvölkerstaat Kenia und seine Komplexität ab. [...] In einer Sprache, so dicht, brutal und sinnlich, wie die Umgebung, in der die Handlung spielt. Menschheitsgeschichte aus Kenia - Literatur für die ganze Welt.« Mareike Ilsemann, WDR 3 »Faszinierend, anschaulich und panoramatisch ausgefächertes Porträt einer kämpfenden, leidenden, aber nicht hoffnungslosen afrikanischen Gesellschaft.« Sigrid Löffler, ORF »Ein Debütroman und dann gleich so einer! [...] [Es ist] Owuor absolut gelungen, kein politisches Pamphlet, sondern einen fesselnden Roman zu schreiben. [...] Yvonne Adhiambo Owuor hat einen sehr eigenen Ton für ihre sehr eigene Geschichte gefunden. Wirklich erstaunlich - besonders für ein Debüt -, wie sie diesen Ton mehr als 500 Seiten lang durchhält. Manche Sätze raunen wie ein Märchen, andere geben im Telegrammstil bloß die Fakten wieder.« Dina Netz, SWR2 »Unheimlich sicher tritt Owuor mit 'Der Ort an dem die Reise endet' neben Ngugi waThiong'o, den berühmten Erzähler der neueren Geschichte Kenias, als Größe eigener Art.« Rainer Hartmann, KÖLNER STADT-ANZEIGER MAGAZIN »Echte Weltliteratur, anspruchsvoller Hochgenuss.« Rebekka Hambuch, WIENER ZEITUNG »Yvonne Adhiambo Owuor lehrt uns, was Sprache kann. Macht und Ohnmacht sind in diesem Roman die poetischen Parameter des Erzählens. Worte, feinsinnig und gewaltig, immer richtig gewählt bestimmen von Beginn an dieses ostafrikanische Epos.« Lisa Ndokwu, AFRIKANET »Yvonne Adhiambo Owuor verfügt über eine Sprache, die vor großen Worten nicht zurückschreckt [...]. In ihren Worten entstehen die Landschaften Kenias, schrecklich und schön, voll von Gerüchen, die man als Europäer nicht kennt. [...] Owuor erzählt mit kühnen Temposchwankungen, nah an den rohen, unmittelbaren Gefühlen.« Sieglinde Geisel, TELL »Sie erzählt von all den Schrecknissen mit viel Phantasie - und mit Humor.« Dina Netz, WDR 5 BÜCHER »Voller poetischer Momente.« Saskia Stöcker, FREUNDIN »Yvonne Adhiambo Owuor hat mit diesem Debütroman ein großartiges kenianisches Epos geschaffen über die wechselvolle Geschichte dieses Landes und seiner Bewohner, die zwischen Hoffnung und Desillusionierung, in Schuld, Anpassung oder Stillschweigen verstrickt, den Glauben an eine bessere Zukunft nicht aufgeben.« Patricia Brooks, BUCHKULTUR »Owuor ist mit ihrem Roman ein moderner Epos gelungen.« Uwe Dammann, WESER-KURIER AM SONNTAG »Mitreißend und fesselnd.« HÖRZU »So dicht und physisch geschrieben, dass man zwischendurch nach Luft schnappen muss vor lauter Abgasen, fremden Parfums, Staub, Blut und Zaubersprüchen.« Susanne Vohwinkel, L'OFFICIEL Der Roman setzt ein »in einer atemlosen, rasanten sprachlichen Tour de Force, die die stilistische Eigenart von Yvonne Owuors Erzählstil deutlich macht. Es ist ein physischer, rauer, abgehackter Erzählstil in gehetztem Staccato. Diese Autorin macht Tempo, drängt vorwärts.« Sigrid Löffler, SALZBURGER NACHRICHTEN »Ein in seiner Bildsprache ungemein kraftvoller Roman, peilend zwischen poetisch zarten und drastischen Tönen, aus Rückblenden und Vorausverweisen kunstvoll gewoben, ein eminent politisches Buch.« Hartmut Buchholz, BADISCHE ZEITUNG »[Eine] Sprache, die voller Bilder und Metaphern steckt und einen schon nach wenigen Worten in ihren Bann zieht.« Katrin Schmiedekampf, NIDO
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Kenia, 2007. Odidi Oganda, ein hochtalentierter Student, wird in den Straßen Nairobis erschossen. Seine Schwester Ajany kehrt aus Brasilien zurück, um mit ihrem Vater seinen Leichnam nach Hause zu überführen. Doch die Heimkehr auf die verfallene Farm im Norden des Landes …
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Kenia, 2007. Odidi Oganda, ein hochtalentierter Student, wird in den Straßen Nairobis erschossen. Seine Schwester Ajany kehrt aus Brasilien zurück, um mit ihrem Vater seinen Leichnam nach Hause zu überführen. Doch die Heimkehr auf die verfallene Farm im Norden des Landes hält keinen Trost für sie bereit. Zu schmerzhaft sind die Erinnerungen, die der Mord heraufbeschworen hat und die die Familie im Griff halten: an die koloniale Gewaltherrschaft und die blutigen Auseinandersetzungen nach der Unabhängigkeit. Ajanys Mutter flieht von Wut und Trauer erfüllt in die Wildnis. Und ihr Vater muss sich einer brutalen Wahrheit stellen. Doch im Moment größter Verzweiflung entsteht auch etwas Neues: Eine Liebe – oder zumindest eine Verbindung – nimmt ihren Anfang.
Ajani, die in Brasilien lebt, kehrt in ihre Heimat zurück, um mit ihrem Vater den Leichnam ihres erschossenen Bruders Odidi nach Hause zu überführen. Die Familie ist von der Trauer überwältigt. Die Mutter von Odidi flüchtet in die Wildnis.
Kurz darauf erscheint Isaiah Bolton auf der Farm, ein Brite, der auf den Spuren seines Vaters ist. Seine Familie war nach zweiten Weltkrieg nach Kenia ausgewandert.
Es beginnt eine Reise mit vielen Erinnerungen, eine Reise angefangen vom zweiten Weltkrieg bis zum Jahr 2007, mit den teilweise brutalen Verhältnissen im Land, der Gewaltherrschaft, Korruption, Flucht und Krieg. Es wird von den politischen Zusammenhängen berichtet und der Hoffnung, die das Land immer wieder hervorholt, dass alles besser werden wird. Es geht um die Geheimnisse der Familie Oganda, genauso wie um das Leben der Familie Bolton.
Der Schreibstil der Autorin Yvonne Adhiambo Owuor ist nicht ganz einfach, durch teilweise schnelle Gedankensprünge und Episodenwechsel sowie afrikanische Namen und Redewendungen, welche aber im Anhang erklärt werden, ist hohe Konzentration gefragt.
Owuor hat mit einem schnellen Episodenwechsel, bildhaften Erzählungen, eindrucksvollen poetischen Aussagen, wechselhafte Gefühle erzeugend, es geschafft, dass man klare Bilder vor Augen erschaffend in diesem Roman abtauchend, immer weiterlesen musste. Mit viel Konzentration beim Lesen, durch die schnellen Episodenwechsel, des historischen Hintergrundes und der politischen Zusammenhänge des Landes, wurde man hineingezogen in dieses Buch. Aufgefordert zu einer Reise in ein fernes, fremdes Land, es kennenzulernen und zu staunen, erschrocken und überrascht zu sein, oder einfach nur traurig und entsetzt über das schwere Leben dort, die Gewalt sowie die Zerrissenheit, war es für mich eine überaus interessante und lehrreiche Reise in eine andere Welt, die sich mehr als gelohnt hat.
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Für dieses Buch fällt es mir besonders schwer eine Rezension zu schreiben, denn bis zum Schluss bekam ich keinen richtigen Zugang zur Geschichte. Das lag nicht am Thema, denn gerade die Geschichte Ostafrikas interessiere ich mich sehr und habe auch einige Vorkenntnisse. Erzählt wird …
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Für dieses Buch fällt es mir besonders schwer eine Rezension zu schreiben, denn bis zum Schluss bekam ich keinen richtigen Zugang zur Geschichte. Das lag nicht am Thema, denn gerade die Geschichte Ostafrikas interessiere ich mich sehr und habe auch einige Vorkenntnisse. Erzählt wird die Geschichte der Familie Oganda. Der Sohn der Familie Odidi Oganda, Student in Nairobi wird erschossen. Seine Schwester Ajani kehrt zu seiner Beerdigung aus Brasilien zurück. Die Familie hält aber nicht zusammen und fängt sich gegenseitig auf. Der Tod von Odidi zeigt eigentlich wie zerrissen die Familie ist. Die Mutter flüchtet in die Wildnis, der Vater verzweifelt an Trauer und Schuld. Durch die Ankunft von Isaiah Bolton, einem Briten, der den Spuren seines Vaters folgt, werden alte Wunden aufgerissen.
Durch die Geschichte der Familie erfährt der Leser einiges über die Entwicklung Kenias nach dem zweiten Weltkrieg, über Gewalt, Korruption und Krieg. Es ein trauriges und grausames, aber auch realistisches Bild welches die Autorin zeichnet. Als große Stärke ihres Erzählstil empfand ich die Landschaftsbeschreibungen. Der Norden Kenias ist ein trockenes karges Land. Yvonne Adhiambo Owuor beschreibt es so, dass man die Verbundenheit sofort fühlt und ich mir, obwohl es soweit entfernt schien, direkt vorstellen konnte. Aber insgesamt kam ich mit ihrem Erzählstil nicht so gut klar, ich schleppte mich regelrecht durch das Buch. Ich fand einfach keinen Zugang zu den Charakteren. Es sind harte Schicksale, die sie zum Teil erleiden mussten, dennoch konnte ich kaum Gefühle zu ihnen aufbauen.
Es ist kein schlechtes Buch und ich denke jeder findet seinen eigenen Zugang oder eben nicht. Es ist kein einfacher Roman und fordert einen heraus. Ich bin gescheitert, es ist einfach kein Roman für mich.
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Beim Lesen dieses überwältigen Debüt Romans „Der Ort, an dem die Reise endet, der Kenianischen Autorin Yvonne Adhiambo Owour, hatte ich das Gefühl, dass ein neuer Autoren Stern am Afrikanischen Himmel aufzugehen scheint. Sie schreibt mit einer sehr großen gewaltigen, …
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Beim Lesen dieses überwältigen Debüt Romans „Der Ort, an dem die Reise endet, der Kenianischen Autorin Yvonne Adhiambo Owour, hatte ich das Gefühl, dass ein neuer Autoren Stern am Afrikanischen Himmel aufzugehen scheint. Sie schreibt mit einer sehr großen gewaltigen, mutigen und Kraftvollen Sprache, über eine zerrissene Familie, ihr Land und dessen Vergangenheit.
Über die Mau Mau Bewegung, Korruption, Erpressung, Mord, Schmerz, Trauer, Wut und Liebe. Eine Geschichte die einem beim Lesen sehr fordert, oft springt sie in ihren Sätzen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, hin und her. Daher ist große Konzentration angesagt, eine Roman für Anspruchsvolle Leser. Stellenweise klingt er sehr poetisch, man spürt wie viel Herzblut sie in diese Geschichte über ihre Heimat Kenia einfließen ließ. Sie erlaubt uns tiefe Einblicke ins dunkle Herz von Afrika, ob Geisterbeschwörung, Aberglaube, Ängste und Träume alles ist Bildhaft beschrieben. Ihr Schreibstil ist Klar, flüssig und voller dunkler Geheimnisse, über Menschen auf der Suche nach der Wahrheit. Sie zeigt uns Afrikas wahres Gesicht. Sie hat ein sehr großes Porträt über ihr Land , dessen Bedrohung ,Kämpfe, Ängste und über die Menschen geschaffen. Das Leben in den Städten oder in den Dörfern des Landes, kommt sehr gut herüber.
Meine Meinung zum Inhalt:
Sehr einfühlsam erzählt sie von dem jungen Studenten Oddi Oganda denn man auf offener Straße, in Nairobi am helllichten Tag erschießt. Man spürt die Trauer und Wut,von Ajany seiner Schwester
die von Brasilien aus anreiste, wo sie als Künstlerin lebt. Sie will Oddi nach Hause holen, in ihr Dorf wo sie geboren wurden. Auch diese Trauer der Eltern, ihre Mutter die aus Verzweiflung in die Wüste flieht. Wir versinken mit der Familie in ihre Träume, tauchen ab in deren Vergangenheit. Machen uns mit ihnen auf , auf die Suche nach der Wahrheit. Ebenso wie Oddis , englischen Freund Isaiah Bolton, der nach seinem Vater sucht und der Wahrheit über dessen verschwinden sucht. Wir durchstreifen nach der Suche, Nairobi, bekommen tiefe Einblicke in das Leben dieser Stadt, den Nachtclubs,der Prostitution, Korruption, Erpressung, Mord , und den Machenschaften der Polizei und Behörden. Wir lernen das Land und die Wüste beim durchwandern auf der Suche kennen, ebenso Geisterbeschwörung, Diebstahl, erleben, ihre Ängste, Träume und Hoffnungen...
Und hoffen das wir am Ende der Reise mit ihnen wahre die Wahrheit und Hintergründe entdecken....
„ Ein sehr gewaltiger und außergewöhnlicher und facettenreicher Roman „
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Die Suche nach der Wahrheit
Dieser Debütroman von Yvonne Adhiambo Owuor hat mich von Anfang an gefesselt und ich fand sofort einen Bezug zum Buch und zur Handlung.
Der Schreibstil hat mir gefallen, obwohl es eine hohe Konzentration beim Lesen erfordert, da oft zwischen der Gegenwart und …
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Die Suche nach der Wahrheit
Dieser Debütroman von Yvonne Adhiambo Owuor hat mich von Anfang an gefesselt und ich fand sofort einen Bezug zum Buch und zur Handlung.
Der Schreibstil hat mir gefallen, obwohl es eine hohe Konzentration beim Lesen erfordert, da oft zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit gewechselt wird. Die Autorin beschreibt in packender Sprache über die Schwierigkeiten in ihrem Land und über die zerrissene Familie.
Die Autorin beschreibt in ihrem Debütroman die wahre Geschichte Afrikas und gibt tiefe Einblicke in die Gepflogenheiten, Sitten und Bräuche des Landes. Man erfährt in diesem Buch viel über die Lebensumstände und die landestypischen Besonderheiten. Ich konnte mir das zum Teil sehr schlichte und schwierige Leben auf den Dörfern sehr gut vorstellen und konnte mich in viele Situationen die beschrieben waren gut hineinversetzen.
Die Kenianerin Ajany lebt in Brasilien, kehrt aber nach Kenia zurück, als ihr Bruder Odidi in den Straßen Nairobis erschossen wird. Ajany begibt sich auf die Spuren des Lebens von Odidi und versucht die Wahrheit herauszufinden.
Trotz der zum Teil schwierigen Sprache und auch der zum Teil nicht zu Ende erzählten Gedanken fand ich es einen gelungenen Debütroman und bin sehr gespannt, ob es von der Autorin noch weitere Bücher geben wird.
Ein durchaus lesenswertes Buch, das jedoch eine hohe Konzentration beim Lesen erfordert und keine leichte Lektüre ist.
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Ajany kehrt aus Brasilien nach Kenia zurück. Anlass ist der Tod ihres Bruders Odidi, der in den Straßen Nairobis erschossen wurde. Mit Ihrem Vater zusammen will Ajany den Leichnam nach Hause bringen, nach Hause auf eine heruntergekommene Farm im Norden des Landes. Mit der Trauer kommen …
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Ajany kehrt aus Brasilien nach Kenia zurück. Anlass ist der Tod ihres Bruders Odidi, der in den Straßen Nairobis erschossen wurde. Mit Ihrem Vater zusammen will Ajany den Leichnam nach Hause bringen, nach Hause auf eine heruntergekommene Farm im Norden des Landes. Mit der Trauer kommen auch die Erinnerungen.
Dann taucht auch noch Brite Isaiah Bolton auf, der auf der Suche nach seinem Vater Hugh ist, den er nie kennengelernt hat. Auch er kommt zu spät um von Odidi noch etwas über seinen Vater zu erfahren. Odidis Familie ist in der Trauer gefangen und will sich nicht auch noch mit dem Fremden auseinander setzen. Ajanys Mutter entzieht sich dem allen durch Flucht in die Wildnis.
Das Buch ist nicht einfach zu lesen. Es gibt viele Rückblicke und die Zeiten wechseln häufig, auf den ersten Blick nicht immer erkennbar. Der Schreibstil wirkt zerrissen und ist mit fremder Sprache durchsetzt. Die Erklärung gibt es zwar im Anhang, aber ich blättere ungern ständig während des Lesens zurück. Es dauerte eine Weile bis ich mich auf die Geschichte einlassen konnte, doch dann sah ich in der Zerrissenheit der Sprache die Zerrissenheit der Gefühle. Die Sprache ist außerordentlich kraftvoll und voller Bilder und Metaphern.
Es ist eine uns fremde Welt, die wir kennenlernen und auch wenn einem beim Lesen manches verständlicher wird, bleibt sie uns weiterhin fremd. Nichtsdestotrotz nimmt einen die Geschichte gefangen.
In Ajanys Erinnerungen erfahren wir sehr viel darüber, wie die Geschwister aufgewachsen sind. Aber auch die Erinnerungen an die koloniale Gewaltherrschaft und die blutigen Auseinandersetzungen nach der Unabhängigkeit haben die Familienmitglieder weiterhin im Griff. Es ist sicherlich hilfreich, wenn man schon ein wenig über die Geschichte Kenias weiß.
Die Figuren sind alle ganz besondere Charaktere, die authentisch und interessant dargestellt sind. Sie sind versteinert in ihrer Trauer und verzweifelt.
Ich kann das Buch nur empfehlen.
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In Nairobi im Jahr 2007 wurde mitten auf der Straße Odidi Oganda erschossen, ein junger Mann, der sich für Gerechtigkeit und gegen Korruption einsetzte. Seine Schwester Ajany ist aus Brasilien zurückgekehrt um mit ihrem Vater Nyipir den Toten nach Hause, nach Wuoth Ogik, zurück …
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In Nairobi im Jahr 2007 wurde mitten auf der Straße Odidi Oganda erschossen, ein junger Mann, der sich für Gerechtigkeit und gegen Korruption einsetzte. Seine Schwester Ajany ist aus Brasilien zurückgekehrt um mit ihrem Vater Nyipir den Toten nach Hause, nach Wuoth Ogik, zurück zu bringen. Der Tot wirft bereits viele Fragen auf, doch auch die Familiengeschichte ist voller Brüche und Seltsamkeiten. Ajany erinnert sich an die Zeiten die sie mit ihrem Bruder verbracht hat, daran, dass der nur 4 Jahre ältere sich um sie gekümmert hat und nicht ihre Mutter. Daran, wie sie in einer - verbotenen - Höhle gespielt haben und dort Schreckliches erlebt haben. Ihre Zeit im Schulinternat war auch alles andere als glücklich. Ihr Zuhause, Wuoth Ogik, liegt im trockenen Norden Kenias, weit weg von der Zivilisation, und dieses haben sie zu spüren bekommen. Auch Nyipir erinnert sich an vergangene Zeiten, wie er als Kind versuchte Geld zu verdienen um nach Burma reisen zu können zu seinem Vater und Bruder, die als Soldaten dort hingeschickt wurden und nicht zurückkamen. Daran, wie er selbst zu den Soldaten kam, Folter und Leid ertrug und einen Weg aus dem Elend fand.
Die Beerdigung Odidis verzögert sich, ihre Mutter Akai flüchtet aus Verzweiflung über den Tod des geliebten Sohnes. Ajany entdeckt in Haus ein Nacktbild ihrer schwangerer Mutter, gemalt von einem Hugh Bolton. Wer ist dieser Mann, was hat er mit der Familie zu tun? Kurz darauf erscheint Hughs Sohn Isaiah, der im regen Briefkontakt mit Odidi war, um mehr über seinen Vater und dessen Verbleib zu erfahren.
Yvonne Adhiambo Owuor schreibt einen sehr umfangreichen Roman über das Leben und die Lebensart Kenias. Politik, Familie, Zusammengehörigkeitsgefühl, Religion und Übersinnliches nehmen einen großen Raum ein, auch die Natur, die Landschaft und Tierwelt und die Eigenheiten des Klimas, der Dürre werden thematisiert. Man erfährt viel über ein doch recht fremde Welt. Immer wieder springt die Geschichte in verschiedene Zeiten, werden Geschichten aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Ein interessanter Roman, der eine erhöhte Aufmerksamkeit beim Lesen erfordert. Die Sprünge sind mir an manchen Stellen zu radikal, zu schwer nachzuvollziehen. Im Anhang hätte ich mir eine kurze Abhandlung über die politische Geschichte Kenias gewünscht.
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Sprachgewaltig und gehaltvoll
Ajany kehrt aus Brasilien nach Kenia zurück, um gemeinsam mit ihrem Vater die Leiche ihres Bruders zu ihrer Farm zurückzuführen. Odidi wurde in den Straßen Nairobis erschossen. Nun bewegt sich Ajany auf den Spuren ihres Bruders, während die …
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Sprachgewaltig und gehaltvoll
Ajany kehrt aus Brasilien nach Kenia zurück, um gemeinsam mit ihrem Vater die Leiche ihres Bruders zu ihrer Farm zurückzuführen. Odidi wurde in den Straßen Nairobis erschossen. Nun bewegt sich Ajany auf den Spuren ihres Bruders, während die Mutter vor Kummer in die Wildnis geflohen ist. Zeitgleich taucht der Brite Isaiah auf, der auf der Suche nach seinem eigenen Vater auf der verfallenen Farm von Ajanys Familie landet. Alte Wunden reißen auf, die auch mit der Geschichte Kenias zusammenhängen, während langsam aber auch eine zarte Hoffnung entsteht.
"Der Ort, an dem die Reise endet" ist ein ziemlich sprachgewaltiges Buch, das leider auch die Gefahr birgt, den Leser zu überfluten. Während einige Passagen eher direkt und zielstrebig der Handlung folgen, sind andere verschachtelt, verwinkelt, voller Andeutungen und sprachlichen Bildern, die nicht immer von der Handlung klar zu trennen sind. Die Figuren schweifen in ihren Betrachtungen immer wieder ab und zwischen den Lebensabschnitten hin und her. Und generell ist das Buch nicht leicht zu lesen. Gerade die Abschnitte mit und über Ajany sind sehr poetisch und metaphorisch. Das Buch ist stark durchdrungen von Mystik und Aberglauben, gemischt mit politischen Entwicklungen. Die Handlung ist mitunter sehr bruchstückhaft und sprunghaft geschildert. Leicht weglesen lässt sich dieses Buch sicherlich nicht. Es gibt viel Unausgesprochenes, das hineininterpretiert werden will und muss. Dennoch ist das Buch beeindruckend. Denn es gibt einen interessanten Einblick in eine völlig andere Welt und bringt einem ein Stück afrikanische Geschichte nahe, die man nicht unbedingt als Allgemeinwissen hat. Es zeigt auf, welch ein Pulverfass ein Land mit verschiedenen Völkern und Stämmen sein kann und welche Narben eine Kolonialherrschaft hinterlässt. Dazu kommt die alles durchdringende Korruption. Verschiedene Bedeutungsebenen öffnen sich nach und nach, selbst noch nach Beendigung des Buches. Nicht alles allerdings erschließt sich auch komplett.
Leider ist der Klappentext irreführend, da ich lange Zeit davon ausging, dass es sich bei Ajany und Odidi um recht junge Leute in den 20ern handelt. Eine Todesanzeige Ajanys für ihren Bruder bescheinigt diesem jedoch ein Alter von über 40, was auch mit der Zeitschiene der Handlung besser passt, da der Vater bereits in den 1950ern und 60ern aktiv war. Diese Verwirrung fand ich unnötig und hat mich beim Lesen gestört. Außerdem nicht ganz überzeugend war die Tatsache, dass sich der Brite Isaiah direkt in die Mystik und Mythologie fügt und dass seine Gedankengänge in den gleichen Bahnen verlaufen, obwohl er aus einem komplett anderen Kulturkreis kommt.
Nach einer Leseprobe des Buches stand ich dem Roman eher skeptisch gegenüber, da ein Auszug des Buches ohne Kontext sehr verwirrt und die Komplexität der Sprache sehr abgeschreckt hat. Vor diesem Exzerpt steht jedoch ein Prolog, der die Geschichte von Anfang an verständlicher machen konnte. Letztlich hat das Buch eine gewisse, dunkle Magie entfalten können und hat einen Alltag zwischen Korruption, Gewalt und Wildnis greifbar gemacht. So konnte mich das Buch in weiten Teilen, abgesehen von den oben genannten Kritikpunkten, überzeugen.
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Die kenianische Autorin nimmt den Leser mit auf eine atemlose Reise durch die jüngere Kenianische Geschichte vom zweiten Weltkrieg bis zum Jahr 2007, jagd vorbei am Mau-Mau-Krieg in den 50er Jahren bis zur Unabhängigkeit, bebildert brutal und eindringlich Massenverfolgung und Vertreibung …
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Die kenianische Autorin nimmt den Leser mit auf eine atemlose Reise durch die jüngere Kenianische Geschichte vom zweiten Weltkrieg bis zum Jahr 2007, jagd vorbei am Mau-Mau-Krieg in den 50er Jahren bis zur Unabhängigkeit, bebildert brutal und eindringlich Massenverfolgung und Vertreibung ganzer ethnischer Gruppen nach Vertreibung der Kolonialmacht, malt Bilder von Korruption im ganz großen Stil ebenso wie wirtschaftliche Probleme, Betrügereien und alte Seilschaften mit den ehemaligen Kolonialherren.
Die Protagonisten der Geschichte, die Mitglieder der Kenianischen Familie Oganda und die nach dem zweiten Weltkrieg nach Kenia ausgewanderten Briten der Familie Bolton balancieren auf dem schmalen Grat zwischen Hoffnung und völliger Niedergeschlagenheit. Sie alle umgeben sich mit unausgesprochenen Geheimnissen, an denen sie schwer zu tragen haben und fast zerbrechen.
Owuor treibt die bruchstückhafte und durch viele Rückblicke und verschiedene Zeitebenen geprägte Geschichte in einem für mich völlig ungewöhnlichen, fast atemlosen Stil voran. Schneller Episodenwechsel, virtuose, bildhafte, eindringliche Sprache mit vielen poetischen und metaphorischen Andeutungen, kraftvolle Bilder der Verzweiflung, aber auch des Glückes schaffen einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann.
Dies erfordert allerdings auch hohe Konzentration beim Lesen, sowohl in Bezug auf Verfolgung der Handlung als auch hinsichtlich des historischen Hintergrundes. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich während der Lektüre sehr oft Wikipedia hinsichtlich bestimmter Ereignisse bemüht habe.
Für mich hat das Buch den erschreckenden Alltag des Lebens zwischen Gewalt, Korruption, Verzweiflung und Zerrissenheit sehr greifbar gemacht. Ich betrachte es als sehr moralisches und poetisches Buch, dem man nicht anmerkt, dass es ein Debütroman ist.
Ich vergebe vier Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.
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Ein junger Mann, Odidi, wird durch die Straßen Nairobis gejagt und erschossen. Seine Schwester Ajany reist aus dem fernen Brasilien nach Kenia, um zusammen mit ihrem Vater den Leichnam nach Hause zu überführen. Aber auch ein Fremder ist auf dem Weg nach Wuoth Ogik, ihrem einsam …
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Ein junger Mann, Odidi, wird durch die Straßen Nairobis gejagt und erschossen. Seine Schwester Ajany reist aus dem fernen Brasilien nach Kenia, um zusammen mit ihrem Vater den Leichnam nach Hause zu überführen. Aber auch ein Fremder ist auf dem Weg nach Wuoth Ogik, ihrem einsam gelegenen korallenfarbigen Haus in der Wüste, über das der Schatten eines alten Familiengeheimnisses zu fallen droht …
Ein atemberaubend schöner Roman aus Kenia, der mich begeistert hat:
Die Autorin hat eine ganz eigene, sehr poetische Erzählweise, die mich ein wenig an die bildenden Künste erinnert. Sie schildert Personen und Situationen so plastisch, dass ich mich mitten in der Geschichte und von den Ereignissen und Gefühlen mitgerissen fühlte. Trotz dieser Nähe, die ich zu den Charakteren empfand, blieben diese jedoch immer auch etwas geheimnisvoll und diese Mischung aus Verbundenheit und Rätselhaftigkeit machte diesen Roman für mich besonders reizvoll. Auch konzentriert sich die Autorin nicht auf eine Hauptfigur, sondern erzählt mit viel Geschick die Geschichte mehrerer, recht unterschiedlicher Menschen, deren Schicksale miteinander verwoben sind. Und so ganz nebenbei erhielt ich als Leserin Einblick in die dramatische Geschichte Kenias, über die ich bisher leider nur wenig wusste und die natürlich die Entwicklung der Charaktere in diesem Roman mitprägte…
Einfach ist die Lektüre nicht, einige geschilderte Szenen fand ich nur schwer zu verkraften. Dennoch prägen eine lebenbejahende Kraft, ein tiefes Verständnis für alles Menschliche und eine düstere Schönheit diesen Roman, der sich nur schwer aus der Hand legen lässt.
Vor allem aber sprachlich habe ich dieses Buch sehr genossen. Es ist ihm anzumerken, dass es mit viel Sorgfalt und Talent von einer Schriftstellerin verfasst wurde, die Sprache als künstlerisches Mittel wahrnimmt, ebenso wie die Übersetzerin, Simone Jakob, ganz offensichtlich eine Meisterin ihres Fachs ist.
Auch die Gestaltung des Buches finde ich rundum gelungen: mit Lesebändchen, einer praktischen Karte von Kenia und einem Interview mit der Autorin im vorderen Teil sowie einem Glossar im Anhang.
Eines der faszinierendsten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe!
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Odidi Oganda wird in Nairobi erschossen. Sein Vater Nyipir und seine Schwester Ajany holen seinen Leichnam nach Hause. Er soll seine letzte Ruhestätte auf der Farm der Familie bekommen. Das ist das Einzige, das sie noch für ihn tun können. Durch Odidis Tod werden auch die dunklen …
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Odidi Oganda wird in Nairobi erschossen. Sein Vater Nyipir und seine Schwester Ajany holen seinen Leichnam nach Hause. Er soll seine letzte Ruhestätte auf der Farm der Familie bekommen. Das ist das Einzige, das sie noch für ihn tun können. Durch Odidis Tod werden auch die dunklen Erinnerungen der Familie aufgewirbelt. Jeder versucht, so gut es geht, mit dieser Situation fertig zu werden. Letzten Endes merken sie, dass man das Schweigen brechen muss um Frieden zu finden ...
Meine Meinung:
Durch Odidis Tod kommen in der Familie Oganda viele unausgesprochene Erinnerungen und Fragen ans Licht. Jeder der Familie hat seinen ganz eigenen "Dämon", den er bekämpfen muss. Alle zerbrechen fast an Odidis Tod und gehen erst einmal ganz unterschiedlich damit um. Die Mutter Akai verschwindet in die Wildnis, seine Schwester Ajany will Odidis Leben in Nairobi finden und der Vater versucht, die Geister der Vergangenheit fernzuhalten. Vor allem das Schweigen trennt sie voneinander. Sie können einander nicht trösten, da sie nicht wissen, was den anderen umtreibt. Die Gefühle und Gedanken der Personen werden durch den ganz eigenen Erzählstil richtig eindrücklich und greifbar. Es werden Gedanken in den Raum geworfen, Fragen gestellt, die niemand beantworten kann. Sätze abgebrochen. Dieser Schreibstil ist nicht immer leicht zu lesen, aber faszinierend, so dass man in der Geschichte gefangen ist. Man taucht tief in Kenias Geschichte ein.
Dann taucht auch noch der Engländer Isaiah Bolton auf, der auf der Suche nach seinem Vater ist. Durch ihn werden die Erinnerungen endgültig aufgewirbelt und die Geister erwachen zum Leben. Niemand kann sich ihnen nun noch entgegenstellen. Doch es dauert lange, bis alle Antworten auf ihre Fragen bekommen.
Die Vergangenheit der verschiedenen Charaktere ist miteinander verwoben. Vor allem die Zeit der kolonialen Gewaltherrschaft und der blutigen Auseinandersetzungen nach der Unabhängigkeit Kenias hat die Personen geprägt. Sie tragen nun schwer an ihrer Vergangenheit und ihren Taten. Die Geister der Toten verfolgen sie und sie hoffen auf Vergebung. Erst, als sie bereit sind, über das Geschehene zu reden, wird auch diese Last leichter.
Fazit:
Eine Geschichte voller Gewalt, Trauer und verlorener Träume. Am Ende bleibt aber ein Funke Hoffnung, dass sich die Dinge nun ändern. Lesenswert!
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