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Die 18-jährige Elisabeth macht sich 1934 ins fremde Japan auf, um ihren von den Eltern bestimmten zukünftigen Ehemann zu treffen: Ernst Wilhelm, 39, Diplomat in Tokio, der mit der Heirat seinen Posten im Dienst des Deutschen Reichs sichern will. Die Situation, in der sie sich wiederfindet, ist verwirrend. Warum ist Ernst so zurückhaltend? Ist sein Freund Alexander ein Spion? Und wie soll sie damit umgehen, dass ihr Herz für den falschen Mann schlägt?
Katharina Seewald lebt und arbeitet auf Mallorca und im Rhein-Main-Gebiet als freie Autorin. Ihr Interesse an den besonderen geschichtlichen Verstrickungen zwischen Japan und Deutschland während des Nationalsozialismus erwachte 2009 während einer Recherchereise nach Okinawa/Japan, dem Schauplatz einer der größten Schlachten des Zweiten Weltkriegs.
Produktbeschreibung
- Verlag: Europa Verlag München
- Artikelnr. des Verlages: 26000372
- Seitenzahl: 416
- Erscheinungstermin: 21. Mai 2021
- Deutsch
- Abmessung: 187mm x 118mm x 31mm
- Gewicht: 425g
- ISBN-13: 9783958903722
- ISBN-10: 395890372X
- Artikelnr.: 60483192
Herstellerkennzeichnung
Europa Verlag GmbH
Waltergasse 6/Top 11
1040 Wien, AT
sp@europa-verlag.com
www.europa-verlag.com
Mit 18 Jahren heiratet Elisabeth den über 30 Jahre älteren Ernst Wilhelm und folgt ihm 1934 an die deutsche Botschaft in Tokio. In der heutigen schnelllebigen Zeit,( dass meine ich im wörtlichen Sinn, wir fliegen in ein paar Stunden nach Tokio, damals war es ein mehrwöchige Reise …
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Mit 18 Jahren heiratet Elisabeth den über 30 Jahre älteren Ernst Wilhelm und folgt ihm 1934 an die deutsche Botschaft in Tokio. In der heutigen schnelllebigen Zeit,( dass meine ich im wörtlichen Sinn, wir fliegen in ein paar Stunden nach Tokio, damals war es ein mehrwöchige Reise mit dem Zug) können wir uns diese Reise kaum vorstellen, Ein sehr behütetes Mädchen und ein Diplomat auf schwierigen Parkett in der Zeit der Nationalisten in allen Ländern. Aus welchen Gründen entsteht so eine Ehe? Wie lebte es sich damals in Japan? Wie war es nach dem Ende des zweiten Weltkriegs? Wie hat die junge Frau die politische Lage in Japan erlebt? Was hat sie von dem Chinesisch/Japanischen Krieg gewusst? Wie stand sie zu den Nationalsozialisten?
All diese Fragen beantwortet die Ich-Erzählerin auf eine sehr persönliche Art und Weise. Es sind alles fiktive Personen, aber Menschen wie sie hier beschrieben werden haben so gelebt und gearbeitet.
Als Leser erfahren wir wie sich aus dem unbedarften jungen Mädchen, eine politisch aktive Frau entwickelt. Wir lesen sehr persönliche Berichte von einer Ehe, einer Liebesbeziehung und von ungewöhnlichen Freundschaften.
Am Ende eines langen Lebens berichtet Elisabeth ihrer Tochter von dieser Zeit.
Es war kein aufregendes Buch, spannend wurde es durch die ausführliche Beschreibung der geschichtlichen Hintergründe. Es ist keine reine Liebesgeschichte, es ist auch kein geschichtlicher Roman, es ist eine gelungene Mischung aus beiden.
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Eine unvergessliche Geschichte, spannend und berührend
Inhaltsangabe:
Meine Meinung zur Autorin:
Katharina Seewald hat mit ihrem Roman ein großartiges Werk geschaffen, ich bin sehr begeistert von diesem Buch. Sehr gut hat sie die damaligen Verstrickungen zwischen Japan und …
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Eine unvergessliche Geschichte, spannend und berührend
Inhaltsangabe:
Meine Meinung zur Autorin:
Katharina Seewald hat mit ihrem Roman ein großartiges Werk geschaffen, ich bin sehr begeistert von diesem Buch. Sehr gut hat sie die damaligen Verstrickungen zwischen Japan und Deutschland recherchiert, das Leben der Diplomaten und den Botschaftsangehörigen dort. Es war hochinteressant das ganze zu lesen, sie hat alles sehr spannend verpackt. Überhaupt bedient sie sich einer sehr bildhaften Sprache man ist mit ihr durch Tokio und die Landschaft spaziert und fühlte sich in das Land dort hineinversetzt. Der Erzählstil ist sehr klar , Kraftvoll und mitreißend. Ihren Protagonisten hauchte sie Leben ein, sodass sie real rüber kamen. Fiktion und wahres Zeitgeschehen sind geschickt miteinander verwebt.Man konnte sich sehr gut in die einzelnen Figuren hinein versetzen und mit ihnen Freud und Leid teilen, auch die einzelnen Charakterzüge sind gut heraus gearbeitet, so das man hinter die einzelnen Masken blicken konnte. Mich hat das ganze Buch sehr gefesselt und mitgerissen, ich würde es sehr bereuen wenn ich es nicht gelesen hätte.
Meine Zusammenfassung zum Inhalt:
Sehr schön ist die 18 Jährige Elisabeth dargestellt, die es wirklich nicht leicht hatte zu Hause mit ihrem herrischen und Despotischem Vater, ein Anhänger seines Führers Hitler. Die Mutter war für mich eine scheue Person, die sich unter der Knute ihres Mannes duckte. Schon schlimm das er entschied seine Tochter bei Nacht und Nebel mit Ernst Wilhelm, dem Sohn seines Chefs zu verheiraten. Er hat sie praktisch verkauft , so wurde er zum 2. Chef und stieg auf, und half Ernst Wilhelm damit aus der Patsche, der als Diplomat nach Tokio geht, eine Frau dafür braucht und um aus der Schusslinie der Nazis zu kommen. Ich war erst wie Elisabeth entsetzt, aber stellte fest das sie eigentlich mit ihrem Mann das große Los gezogen hat, was sie mit der Zeit auch feststellte.
Er war zurückhalten, großzügig , Liebevoll ihr gegenüber und ließ ihr alle Freiheiten, die sie nie gekannt hatte. Elisabeths Leben ist schön in Tokio, sie mausert sich aus dem scheuen Wesen wird eine selbstbewusste junge Frau. Als Diplomatengattin brilliert sie geradezu, Ernst Freund Alexander liegt ihr zu Füßen und umwirbt sie. Es beginnen unbeschwerte und fröhliche Tage. Alexander und Elisabeth kommen sich immer näher, man spürt ihre innere Zerrissenheit und Gefühle, zu den beiden Männern. Diese Zuneigung von Alexander und das schlechte Gewissen und die Heimlichkeiten belasten sie sehr. So schön das Leben in der Botschaft ist, es gibt auch Neider und Beobachter, was man sagt und wie sich man äußert, könnte sehr gefährlich sein. So wie es immer im Leben ist, wenn es am schönsten ist ziehen dunkle Wolken auf, der Krieg in Deutschland Eskaliert und wird zum Flächenbrand, die Japaner liegen mit Amerika im Krieg und Alexander wird als Spion verdächtigt. Alexander scheint mir undurchschaubar, ein Mann mit zwei Gesichtern? Eine wirklich Facettenreiche Geschichte und unerwarteten Wendungen, so manches dunkles Geheimnis kommt ans Tageslicht, auch die Wahrheit wegen der Überstürzten Hochzeit. Keiner scheint wie er ist. Ein sehr überraschendes Ende erwartet einem.......
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Nazis, Diplomaten, Spione und eine junge Frau in Tokio
Deutschland in der Nazizeit: Die 18jährige Elisabeth lebt mit ihrer ängstlichen Mutter und dem despotischen Vater - einem strammen Nazi - in einer süddeutschen Kleinstadt. Eines Tages wird sie vom Vater mehr oder weniger …
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Nazis, Diplomaten, Spione und eine junge Frau in Tokio
Deutschland in der Nazizeit: Die 18jährige Elisabeth lebt mit ihrer ängstlichen Mutter und dem despotischen Vater - einem strammen Nazi - in einer süddeutschen Kleinstadt. Eines Tages wird sie vom Vater mehr oder weniger verkauft; der hat eingewilligt, dass sie ganz plötzlich Ernst Wilhelm, den mit 39 Jahren noch unverheirateten Sohn seines Chefs, des Fabrikanten von Traunstein, heiraten soll, der dann nach der Zeremonie sofort nach Japan aufbricht und sich mit "Demnächst in Tokio" von ihr verabschiedet.
Elisabeth werden die Zusammenhänge erst später klar, da sie noch recht naiv ist, aber der Leser erfährt, bzw. erahnt bald, was es mit dieser Eheschließung auf sich hat. Die offizielle Begründung der Familie von Traunstein lautet, dass Ernst sich wegen seines Jobs an der Tokioter Botschaft schnell verheiraten muss, denn unverheiratete Diplomaten werden nicht gern gesehen. Doch tatsächlich geht er so überstürzt nach Tokio, weil seine Famile quasi am Vorabend des sogenannten Röhm-Putsches noch rechtzeitig gewarnt worden war. Ernst stand politisch dem Ex-Kanzler von Schleicher nah, und die Familie hatte gerade noch früh genug erfahren, dass eine Säuberungsaktion bevorstand und Beziehungen spielen lassen, um ihn an der deutschen Botschaft unterzubringen. Außerdem ist Ernst homosexuell, was der Leser sofort ahnt, Elisabeth aber erst sehr viel später versteht.
Im Grunde ist es eine Coming of Age-Story: Elisabeths abenteuerliche Reise nach Japan, das kameradschaftliche Zusammenleben mit ihrem neuen Ehemann, das fremde Land, das Leben in Diplomatenkreisen und wie sie allmählich lernt, die Rolle als Dipomatengattin auszufüllen. Außerdem fühlt sie sich von ihrem Vater befreit und genießt den ungewohnten Wohlstand.
Und dann tritt noch Ernsts bester Freund Alexander in ihr Leben, ein verwegener Journalist, der sich wenig um Konventionen schert und mit dem sich eine Art Ménage à trois entwickelt. Die Autorin verrät im Nachwort, dass diese Figur dem real existierenden Spion Richard Sorge nachempfunden ist. Die Traunsteins halten sich von 1934 - 1942 in Japan auf und wir erfahren viel über die deutsche, die japanische und die Weltpolitik dieser Zeit. Danach folgen noch einige Jahre im Pekinger Exil, die jedoch nur en passant geschildert werden, und dann ein kurzer Abriss des weiteren Lebens im Nachkriegsdeutschland.
Es beginnt damit, dass Elisabeths Tochter Karoline überraschend für ein Interview nach Japan reisen muss und Elisabeth - mittlerweile weit über 90 Jahre alt - dadurch den Anstoß zu dem schon längst überfälligen Bericht für ihre Tochter über die Tokioter Zeit, die Art ihrer Ehe und einige andere Geheimnisse gibt. Der Roman besteht hauptsächlich aus einem langen Brief an Karoline.
Obwohl ich nicht mehr die Jüngste bin, fiel es mir als heutiger Leserin schon schwer, die Denk- und Verhaltensweisen dieser Zeit nachzuvollziehen, die ja noch viel stärker von Tabus geprägt wurden, z.B. erschien mir Elisabeths Naivität manchmal als zu extrem und fast unglaubwürdig. Trotzdem hat mir der Roman sehr gut gefallen, er bietet einen spannenden Einblick in eine ander Zeit und eine andere Welt.
Ein gut recherchierter, spannender historischer Roman mit viel Gefühl, Drama und Exotik.
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Demnächst in Tokio, Roman von Katharina Seewald, 414 Seiten, erschienen im Europa Verlag.
Gefühlvoll beschriebene Dreiecksbeziehung mit historischem Hintergrund der Verstrickungen von Japan und Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus.
Die 18jährige Elisabeth wird von ihrem …
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Demnächst in Tokio, Roman von Katharina Seewald, 414 Seiten, erschienen im Europa Verlag.
Gefühlvoll beschriebene Dreiecksbeziehung mit historischem Hintergrund der Verstrickungen von Japan und Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus.
Die 18jährige Elisabeth wird von ihrem Vater für eine gute Stellung und das Wohnrecht in einer Villa „verkauft“. Der 20 Jahre ältere Ernst Wilhelm von Traunstein muss aus der „Schusslinie“ kommen, weil er in den Röhm-Putsch verwickelt ist. In einer Hau-Ruck Aktion werden die beiden verheiratet, Ernst Wilhelm verschwindet nach Japan in den diplomatischen Dienst. Elisabeth folgt ihm einige Zeit später. Zunächst ist die naive junge Frau von den vielen neuen Eindrücken eingeschüchtert, Ihr Gatte erspart ihr die „ehelichen Pflichten“ und zeigt sich ansonsten als sehr fürsorglich und großzügig. Befreit von den Fesseln und Grobheiten ihres Vaters, erscheint das Leben in Tokio für Elisabeth wie im Paradies. Zunächst kann sie mit ihrer neugewonnenen Freiheit kaum umgehen. Schon bald beteiligt sie sich jedoch an den Tändeleien der Botschaftsdamen, merkt aber bald, dass ihr diese Oberflächlichkeit nicht genügt und langweilt sich. Da tritt Alexander Arendt ein Freund von Ernst in ihr Leben, anfangs ist sie auf den Journalisten eifersüchtig, der Ernst viel zu oft zu einem Herrenabend „entführt“. Elisabeths Gefühle zu Alexander ändern sich jedoch und schon bald führen die drei eine Ehe zu dritt, in die Elisabeth sich wie ein Mosaikstein einfügt. Der 2. Weltkrieg und die Nazifizierung der Botschaft beginnt. Alexander wird als Spion verhaftet und auch Elisabeth und Ernst Wilhelm müssen fliehen.
Die vorliegende Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Kathrin Seewald schaffte es in einer gefühlvollen bildhaften Sprache z.B.: „er schwieg, dass die Spannung die Luft zu zerreißen drohte wie ein Blitzschlag“, das Setting und die Menschen so gut zu beschreiben, dass man das Gefühl hat mitten drin im Geschehen zu sein. Die Spannung beginnt langsam und kann sich zum Ende der Geschichte noch steigern. Bei vorliegendem Roman handelt es sich um eine Ich-Erzählung aus der Sicht Elisabeths welche ihre Lebensgeschichte für ihre Tochter aufschreibt. Die Figur Elisabeth mochte ich von Anfang an sehr gerne, es machte mir Freude zu beobachten wie die Protagonistin eine große Entwicklung vom eingeschüchterten naiven Mädchen zur souveränen selbstbewussten Botschaftergattin durchlebt. Die Autorin hat auch nicht an emotionalen Szenen gespart, bei denen mir Tränen der Rührung oder des Schmerzes in die Augen stiegen, ich habe mit gefiebert mit gelitten und mit gezittert. Ich mag Literatur mit historischem Hintergrund sehr gerne, Seewald hat es trefflich verstanden den Leser über die Lage in Japan und China während des 3. Reiches zu informieren. Die Schilderung des „Deutschen Weihnachtsfestes“ wurde interessant beschrieben, ein Weihnachten mit Figuren aus dem Morgenland die einem Kind von dubioser Rasse huldigten, war unmöglich in einer Zeit da der „Führer“ dem Volk Licht und Erlösung brachte, noch nie vorher habe ich in dieser Weise darüber nachgedacht, was Weihnachten in jener Zeit für manche Menschen bedeuten konnte.
Während der Lektüre des Buches habe ich ständig über die Beziehung zwischen Elisabeth und ihrem Mann gegrübelt, was ganz am Ende durch einen Brief Ernst Wilhelms aufgeklärt wird.
Ich bin rundum begeistert von diesem Roman, deshalb gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Leser die sich für Beziehungsgeschichten mit historischem Hintergrund interessieren oder Bücher mögen deren Geschichte in Japan spielt. Außerdem gibt es von mir verdiente 5 Sterne.
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"Demnächst in Tokio" von der Autorin Katharina Seewald nimmt den Leser mit in die Jahre des Naziregimes. Die 18-jährige Elisabeth wird ungefragt von ihrem extrem dominanten Vater mit dem viel älteren Ernst Wilhelm verheiratet, einerseits zum geschäftlichen Vorteil des …
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"Demnächst in Tokio" von der Autorin Katharina Seewald nimmt den Leser mit in die Jahre des Naziregimes. Die 18-jährige Elisabeth wird ungefragt von ihrem extrem dominanten Vater mit dem viel älteren Ernst Wilhelm verheiratet, einerseits zum geschäftlichen Vorteil des Vaters, andererseits benötigt Ernst Wilhelm aus politischen Gründen dringend eine Frau. Für Elisabeth bricht zunächst eine Welt zusammen. Und dann erfährt sie zu allem Überfluss noch, dass ihr gemeinsamer Weg sie nach Tokio führen wird, da Ernst Wilhelm dort einen Posten im diplomatischen Dienst übernehmen soll.
Ihr Leben wird ganz plötzlich umgekrempelt und während in der Welt die Nazis und der Krieg toben, lebt Elisabeth in Tokio wie in einem schützenden Kokon. Ihre Ehe mit Ernst Wilhelm ist unspektakulär, aber nicht unangenehm, bleibt jedoch ohne körperliche Nähe. Und dann taucht da noch Alexander, ein alter Freund von Ernst Wilhelm, auf, der eine große Rolle für ihr Leben spielen wird. Doch wer ist der geheimnisvolle Mann wirklich?
Ein wunderbares Buch! Anhand des Einzelschicksals von Elisabeth erfährt der Leser sehr viel über die Politik der damaligen Zeit und das Naziregime wird aus einem ganz anderen Blickwinkel deutlich. Was in den Nachrichten zu den im Ausland lebenden Deutschen dringt, scheint längst nicht das zu sein, was wirklich passiert ist. Außerdem wird Elisabeths Weg spannend und voller Mitgefühl erzählt, man kann sich gut in sie hineinversetzen und liebt und leidet mit ihr mit.
„Demnächst in Tokio“ ist ein äußerst empfehlenswertes Buch, bei dem man viel über die Geschichte Deutschlands und die damaligen Beziehungen Japans lernt, sich aber gleichzeitig mit der persönlichen Geschichte einer jungen Frau konfrontiert sieht. Spannend – und hält so manche Überraschung für den Leser bereit.
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Elisabeth ist 95 und weiß, dass sie nicht mehr lange leben wird. Aber sie möchte nicht abtreten, ohne ihrer Tochter Karoline die Wahrheit über deren Vater erzählt zu haben, die ganze Wahrheit. Schon so oft hat sie einen Brief an sie angefangen, ihn aber nie zu Ende gebracht. Wie …
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Elisabeth ist 95 und weiß, dass sie nicht mehr lange leben wird. Aber sie möchte nicht abtreten, ohne ihrer Tochter Karoline die Wahrheit über deren Vater erzählt zu haben, die ganze Wahrheit. Schon so oft hat sie einen Brief an sie angefangen, ihn aber nie zu Ende gebracht. Wie erklärt man seinem Kind, was man sein ganzes Leben lang verschwiegen hat? Am Ende wird es kein Brief, sondern eine Lebensbeichte – wunderschön, berührend, mitreißend – und vor allem schonungslos ehrlich.
1934 erfährt Elisabeth, dass sie noch am selben Tag Ernst Wilhelm heiraten und ihm bald nach Japan folgen wird. Aber was hat Elisabeth davon? Einen Diplomatenpass, eine gesellschaftlich hohe Stellung und Geld. Will sie das alles überhaupt? Es interessiert niemanden!
Schon die Reise mit ihrer "Anstandsdame" Frl. Degenhardt in der Transsibirischen Eisenbahn nach Wladiwostok wirkt surreal. Frl. Degenhardt redet kaum mit ihr. An jedem Halt ist die Landschaft eine andere, von den Menschen ganz zu schweigen. Sie hat Angst vor dem, was sie in Japan erwartet. Sie kennt weder das Land, noch ihren Mann. Ja sie weiß nicht einmal, was in der Hochzeitsnacht passiert. Aber zumindest ihre Angst davor ist unbegründet, ihr Mann hat ein eigenes Schlafzimmer ... Noch mehr überrascht sie, dass er ihr alle Freiheiten lässt – nur stolz soll sie bitte auftreten, schließlich ist sie jetzt eine „von Traunstein“!
Auch Japan ist anders, als sie es sich vorgestellt hat. In Tokio mischen sich westliche Moderne und japanische Tradition, Straßenbahnen neben Rikschas, elektrische Straßenbeleuchtung neben Papierlaternen.
Während die Deutsche Botschaft eine eigene kleine Welt ist, wie in einem Kokon vor den Geschehnissen draußen verborgen, werden die Nazis erst in Deutschland und dann auch in Japan immer stärker und bestimmen bald auch den Alltag in der Botschaft.
Elisabeths Leben ändert sich grundlegend, als Alexander, ein Freund ihres Mannes, auftaucht. Die drei werden unzertrennlich. Aufgrund ihres Alters und ihrer Größe nennt er sie Zwerg. Aber als der Krieg ausbricht, wächst sie über sich hinaus und beweist mehr als einmal Courage. Aus dem Zwerg wird eine Löwin. Dann werden Vorwürfe gegen Alexander laut, er soll einen ganzen Spionagering geleitet haben?!
Elisabeth ist eine unglaublich beeindruckende Frau. Ihre Mutter war zeitlebens devot und hatte sie ebenfalls so erzogen. Als Ernst Wilhelms Frau muss sie das schnell ablegen, damit die anderen sie ernstnehmen, vor allem, als ihr Mann Botschafter wird. Auch ihre politische Bildung wird von ihm und Alexander geprägt. Sie ist sehr mitfühlend. Es interessiert sie, wie die Japaner wirklich leben, was sie denken, wie sehr sie ausgebeutet und unterdrückt werden. Sie begegnet ihnen auf Augenhöhe, nicht nur durch ihre Größe, sondern weil sie ihre eigene ärmliche Herkunft nie vergisst und versucht, hinter die ewig lächelnden und dienernden Gesichter zu schauen. Sie hat im Laufe der Handlung eine außergewöhnliche Entwicklung durchgemacht.
Zur besonderen Spannung des Romans trägt auch die Dynamik des Dreiergespanns bei – das Wechselspiel aus strengem Botschaftsalltag und der regelmäßigen Flucht in ihr Sommerquartier.
Die Beschreibungen Japans und der dortigen Verhältnisse sowie des Kriegsgeschehens sind sehr beeindruckenden. Man weiß ja, worauf Deutschland und Japan zusteuern und trotzdem hofft man bis zuletzt, dass es spurlos an Elisabeth, Ernst Wilhelm und Alexander vorbeigeht. Ein Auf- und Ab der Gefühle beim Lesen ist unvermeidlich. Ich habe mit Elisabeth gelebt und geliebt, gehofft und gelitten – bis zuletzt, bis auch das letzte Geheimnis gelüftet wurde.
„Demnächst in Tokio“ ist eins meiner diesjährigen Highlights: spannend, gefühlvoll, lehrreich, fesselnd und zum Nachdenken anregend. Mehr kann man von einem Buch kaum erwarten.
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Es ist der Sommer 1934 als die 18-jährige Elisabeth Hals über Kopf mit dem deutlich älteren Ernst Wilhelm verheiratet wird. Die Hochzeit bleibt jedoch nicht die einzige Überraschung: Ernst Wilhelm arbeitet für die deutsche Botschaft in Tokio und Elisabeth soll ihm folgen. …
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Es ist der Sommer 1934 als die 18-jährige Elisabeth Hals über Kopf mit dem deutlich älteren Ernst Wilhelm verheiratet wird. Die Hochzeit bleibt jedoch nicht die einzige Überraschung: Ernst Wilhelm arbeitet für die deutsche Botschaft in Tokio und Elisabeth soll ihm folgen. Voller Angst vor dem Eheleben mit einem Unbekannten und der fremden neuen Welt tritt Elisabeth ihre Reise gen Osten an. Die Berührungsängste sind schnell verflogen und Elisabeth lebt sich mit jedem Tag mehr ein, findet Freunde und Aktivitäten, die ihr Spaß machen. Doch als eines Tages Alexander vor der Tür steht, steht Elisabeths Leben Kopf. Nicht nur ihre Gefühle zu Ernst Wilhelms guten Freund, sondern auch die zunehmende Nazifizierung an der Botschaft und der drohende Krieg begleiten Elisabeth fortan.
Für mich ist dieses Buch etwas ganz Besonderes. Katharina Seewalds Schreibstil ist eher sanft, aber durchaus einnehmend und gewaltig. Das Seelenlebens Elisabeths ist so authentisch dargestellt, mit all ihren Gewissensbissen und dem inneren Zerwürfnis bezüglich ihrer Einstellung zum Nationalsozialismus, dass ich mich als Leserin wunderbar in die Figur einfinden konnte. Die historischen Begebenheiten in Asien kann ich nicht kompetent beurteilen, aber mir erschien alles sehr schlüssig. Mich hat das Buch auf ganzer Länge überzeugt.
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Der geschichtliche Hintergrund und der Ort der Kulisse haben mich anfangs bei diesem Buch angesprochen. Die Zeit des Nationalsozialismus und der Krieg in Japan sind meiner Meinung nach in diesem Buch sehr gut recherchiert worden und der Roman ist sehr geschickt mit historischen Ereignissen verbunden …
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Der geschichtliche Hintergrund und der Ort der Kulisse haben mich anfangs bei diesem Buch angesprochen. Die Zeit des Nationalsozialismus und der Krieg in Japan sind meiner Meinung nach in diesem Buch sehr gut recherchiert worden und der Roman ist sehr geschickt mit historischen Ereignissen verbunden worden. Somit liest sich das Buch in einem Zug, denn es enthält alles was einen Leser fesselt: Spannung, Liebe, Historie und einen Hauch Exotik.
Zum Inhalt: Elisabeth wandert ins ferne Japan aus um 1934 einen ihr unbekannten Mann zu heiraten, Ernst Wilhelm, ein Diplomat in Tokio. Schnell erkennt sie aber, dass ihr Herz nicht für den für sie bestimmten Mann schlägt sondern für seinen Freund Alexander. Als dieser nach Ausbruch des Krieges als Spion verdächtig wird und sogar laut Gerüchten hingerichtet wird, während sie und Ernst ins Exil nach Peking müssen, bricht anfangs für Elisabeth eine Welt zusammen. Doch die junge Frau entpupt sich als starke Persönlichkeit in den turbulenten Zeiten der vierziger Jahre.
Ich habe mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt und noch einiges an Wissen dazugewonnen, somit gebe ich hierfür segr gerne eine klare Leseempfehlung.
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Das Cover des Buches ist ansprechend gestaltet. Die drei Personen, die sich auf den Weg machen, einfach absolut passend zum Titel.
Inhalt: Die 18 jährige Elisabeth muss den deutlich älteren Ernst Wilhelm heiraten. Obwohl sich beide recht gut verstehen, führen sie keine wirklich …
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Das Cover des Buches ist ansprechend gestaltet. Die drei Personen, die sich auf den Weg machen, einfach absolut passend zum Titel.
Inhalt: Die 18 jährige Elisabeth muss den deutlich älteren Ernst Wilhelm heiraten. Obwohl sich beide recht gut verstehen, führen sie keine wirklich gute Ehe. Als ihr Mann als Diplomat nach Tokio versetzt wird muss sich Elisabeth mit vielen Frauen aus höheren Kreisen zurecht finden. So schwer es ihr auch fällt, sie arrangiert sich mit ihrem Schicksal und Gott sei Dank gibt es ja noch Ernsts Freund Alexander.
Meine Meinung: Ein wirklich gelungener Roman über das Leben einer Frau, die eine Zweckgemeinschaft gezwungen wurde und aus dieser Beziehung stärker denn je heraus ging. Der Schreibstil ist sehr flüssig, interessant, teilweise etwas melancholisch. Besonders hat mir gefallen, das die Situation in den Kriegszeiten aus Elisabeths Sicht geschrieben ist. Man konnte sich vom ersten Moment in Elisabeth rein versetzen und hat regelrecht mit ihr mit gelitten. Ihre Wandlung vom schüchternen Mädchen zu einer starken Frau konnte man förmlich spüren. Auch die Situation während der Krieges sowohl in Deutschland als auch im verbündeten Japan wurde sehr realistisch beschrieben.
Mein Fazit: Absolut gelungen. Ich kann das Buch bedingungslos empfehlen.
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Zur Handlung: Im Alter von 95 Jahren erzählt Elisabeth von Traunstein ihrer Tochter ihre Lebensgeschichte die damit begann, dass sie gegen ihren Willen Hals über Kopf mit Ernst Wilhelm von Traunstein verheiratet wurde. Und damit begann für sie eine turbulente Zeit …
Beim Lesen …
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Zur Handlung: Im Alter von 95 Jahren erzählt Elisabeth von Traunstein ihrer Tochter ihre Lebensgeschichte die damit begann, dass sie gegen ihren Willen Hals über Kopf mit Ernst Wilhelm von Traunstein verheiratet wurde. Und damit begann für sie eine turbulente Zeit …
Beim Lesen des Buches fiel mir immer wieder die Weitschweifigkeit in der Erzählweise von Elisabeth auf. Dann habe ich mir aber überlegt, dass ja alte Menschen dazu neigen recht weitschweifig zu erzählen und zu beschreiben. Somit hat die Autorin die Eigenart des Alters mit im Buch verankert. Die Geschichte entwickelt sich sehr langsam. Aber wenn man die Disziplin aufbringt und weiterliest, dann wird man doch recht gut unterhalten. Der Leser erhält durch dieses Buch auch Einblicke in die Geschichte der Nazis, deren Verwicklungen mit den Japanern und Russen. Das war schon interessant und prima in die Geschichte eingearbeitet.
Elisabeth erscheint mir aber, in ihrer Denkweise als junge Frau schon sehr naiv. Ich konnte mich, vielleicht weil auch Emotionen im Buch kaum zum Ausdruck kamen, nicht wirklich „verbrüdern“. Das hat mir irgendwie beim Lesen gefehlt. Egal welche Schicksalsschläge sie auch ereilten, sie nahm alles demütig hin. Kann ein Mensch nur wegen des strengen Vaters zu so einem Duckmäuschen werden? Irgendwie kann ich mir das selbst in der damaligen Zeit nicht vorstellen. Viel interessanter fand ich da schon diesen Alexander, dunkel, geheimnisvoll, verführerisch, das Leben genießend, liebevoll, einfach ein toller Typ.
Insgesamt fühlte ich mich recht gut unterhalten. Von mir gibt’s 3 Lesesterne.
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