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»Eine wunderbare Idee, ich will diesen Roman unbedingt lesen. Hoffentlich hält der Brexit niemanden ab, ihn ins Englische zu übersetzen.« Nick Hornby.Jahrelang hat Karl May behauptet, er selbst sei Old Shatterhand: unbesiegbarer Abenteurer, bärenstarker Fährtenleser und Winnetous Blutsbruder. Hunderttausende Leser glauben ihm, obwohl er Sachsen praktisch nie verlassen hat. 1899 aber bricht er zum ersten Mal wirklich in den Orient auf.Monatelang reist Karl - der angeblich 800 Sprachen spricht, alle Kontinente durchstreift hat und Gegner mit einem Fausthieb niederstreckt - mit dem Reisefü...
»Eine wunderbare Idee, ich will diesen Roman unbedingt lesen. Hoffentlich hält der Brexit niemanden ab, ihn ins Englische zu übersetzen.« Nick Hornby.
Jahrelang hat Karl May behauptet, er selbst sei Old Shatterhand: unbesiegbarer Abenteurer, bärenstarker Fährtenleser und Winnetous Blutsbruder. Hunderttausende Leser glauben ihm, obwohl er Sachsen praktisch nie verlassen hat. 1899 aber bricht er zum ersten Mal wirklich in den Orient auf.
Monatelang reist Karl - der angeblich 800 Sprachen spricht, alle Kontinente durchstreift hat und Gegner mit einem Fausthieb niederstreckt - mit dem Reiseführer in der Hand durch den Orient. Doch alles ist ihm eine Enttäuschung. Die Länder, die Sehenswürdigkeiten und am allermeisten der Mann, den auch er für Old Shatterhand gehalten hat: er selbst. Dann aber blasen die Zeitungen daheim zur Jagd auf ihn, und unterwegs muss Karl May plötzlich ein noch größerer Held werden als der, den er immer gegeben hat. Denn vielleicht kann er so noch seinen Ruf retten. Oder zumindest die Welt.
Philipp Schwenkes Roman ist eine irrwitzige Erzählung über Briefe aus dem Jenseits, Sexskandale und die Lügenpresse, über eine Goldader im Dschungel und Winnetous Haare. Die Geschichte von Karl Mays Orientreise 1899 beruht dabei auf Tatsachen. Und auf alternativen Tatsachen. Und auf Tatsachen, die auf jeden Fall wahrer sind als alles, was Karl May selbst je behauptet hat.
Jahrelang hat Karl May behauptet, er selbst sei Old Shatterhand: unbesiegbarer Abenteurer, bärenstarker Fährtenleser und Winnetous Blutsbruder. Hunderttausende Leser glauben ihm, obwohl er Sachsen praktisch nie verlassen hat. 1899 aber bricht er zum ersten Mal wirklich in den Orient auf.
Monatelang reist Karl - der angeblich 800 Sprachen spricht, alle Kontinente durchstreift hat und Gegner mit einem Fausthieb niederstreckt - mit dem Reiseführer in der Hand durch den Orient. Doch alles ist ihm eine Enttäuschung. Die Länder, die Sehenswürdigkeiten und am allermeisten der Mann, den auch er für Old Shatterhand gehalten hat: er selbst. Dann aber blasen die Zeitungen daheim zur Jagd auf ihn, und unterwegs muss Karl May plötzlich ein noch größerer Held werden als der, den er immer gegeben hat. Denn vielleicht kann er so noch seinen Ruf retten. Oder zumindest die Welt.
Philipp Schwenkes Roman ist eine irrwitzige Erzählung über Briefe aus dem Jenseits, Sexskandale und die Lügenpresse, über eine Goldader im Dschungel und Winnetous Haare. Die Geschichte von Karl Mays Orientreise 1899 beruht dabei auf Tatsachen. Und auf alternativen Tatsachen. Und auf Tatsachen, die auf jeden Fall wahrer sind als alles, was Karl May selbst je behauptet hat.
Philipp Schwenke, geboren 1978, arbeitet als Journalist und Autor in Berlin. Er ist Textchef beim Wirtschaftsmagazin Capital und war jahrelang Kolumnist beim Monatsmagazins Neon. 'Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste' ist sein erster Roman.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- Artikelnr. des Verlages: 4002025
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 608
- Erscheinungstermin: 7. September 2018
- Deutsch
- Abmessung: 218mm x 139mm x 48mm
- Gewicht: 778g
- ISBN-13: 9783462051070
- ISBN-10: 3462051075
- Artikelnr.: 52437311
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG, Verlag
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
verlag@kiwi-verlag.de
www.kiwi-verlag.de
+49 (0221) 37685-0
»grandioses Romandebüt [Es] entsteht die Magie eines bizarren Kunstlebens, die Philipp Schwenke in seinem aufwendig recherchierten, rasant montierten und klug kombinierenden Roman einzufangen und weiterzuspinnen weiß.« Samuel Hamen Deutschlandfunk 20181108
Der Schriftsteller Karl May läßt seine Leserschaft fest im Glauben, er habe alle Abenteuer, die er in seinen Romanen schildert, selbst erlebt.
Er höchstpersönlich sei der Held Old Shatterhand, spreche über 800 Sprachen und habe den Orient bereist, obwohl May das Land …
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Der Schriftsteller Karl May läßt seine Leserschaft fest im Glauben, er habe alle Abenteuer, die er in seinen Romanen schildert, selbst erlebt.
Er höchstpersönlich sei der Held Old Shatterhand, spreche über 800 Sprachen und habe den Orient bereist, obwohl May das Land Sachsen nie verlassen hatte.
Um diese größenwahnsinnigen Behauptungen zu belegen, läßt er sogar verschiedene Gewehre und Kostüme anfertigen und läßt sich in dieser Verkleidung fotografieren.
1899 bricht er dann aber zu einer einjährigen Orientreise auf, um auf den Spuren Kara Ben Nemsis zu wandeln.
Während dieser Zeit gibt es durch die Presse heftige Angriffe auf May.
Es gibt immer mehr Skeptiker, die bezweifeln, daß er die Person Old Shatterhand ist und auch so viele Sprachen spricht und verlangen entsprechende Beweise, die May aber nicht liefern kann.
Bewundernswert, wie geschickt es May immer wieder gelingt, sich aus solchen peinlichen Situationen zu retten.
Der Karl-May-Roman ist ein ca. 600 Seiten umfassendes Buch.
Gelungen finde ich die Idee, auf der vorderen, inneren Buchdeckelseite eine Landkarte mit den ehemaligen Kolonialgebieten Afrikas abzubilden und auf
der letzten Seite ein authentisches Foto von Karl May mit seiner Ehefrau Emma und dem befreundetem Ehepaar Plöhn.
Der Roman umfaßt allerdings nur die Jahre 1899, also die Orientreise und die beiden Jahre danach.
Für mich gibt es dadurch viele Längen im Buch, die keine rechte Spannung entstehen lassen.
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Das Cover des Buches ist relativ schlicht gehalten und wenig auffällig. Auch der Titel ist nicht einschlagend. Vom Autor habe ich bis jetzt noch nichts gelesen. Der Schreibstil ist sehr flapsig und witzig. Zu Beginn hat mir das ganz gut gefallen, jedoch geht mir der Schreibstil mit der Zeit …
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Das Cover des Buches ist relativ schlicht gehalten und wenig auffällig. Auch der Titel ist nicht einschlagend. Vom Autor habe ich bis jetzt noch nichts gelesen. Der Schreibstil ist sehr flapsig und witzig. Zu Beginn hat mir das ganz gut gefallen, jedoch geht mir der Schreibstil mit der Zeit etwas auf die Nerven. Er ist zu gekünstelt auf witzig gemacht. Die einzelnen Personen sind ganz interessant aufgemacht. Karl May erscheint mir hier als sehr arrogant und von sich eingenommen.
Zur Geschichte, Karl May behauptet lange Zeit, dass er selbst Old Shutterhand sei. Doch Karl May ist nie aus seiner Heimat herausgekommen. 1899 begibt er sich erstmals auf eine Reise und wird dort mit so einigem konfrontiert, so dass viele Ungereimtheiten auftauchen, die er versucht zu widerlegen. Doch mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
Das Buch hat mich während ungefähr den ersten hundert Seiten gut unterhalten, doch danach kam nichts wirklich Neues mehr. Mir hat es definitiv an Spannung gefehlt. Die Geschichte ist mehr oder weniger ein Reisebericht, der meines Erachtens nach mit weit weniger Seiten ausgekommen wäre. Das Buch war leider überhaupt nicht meins.
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Winnetou war der Held meiner Kindheit und ich habe alle Bücher von Karl May verschlungen, auch wenn ich sie teilweise nicht verstanden habe. Deshalb war dieses Buch für mich eine Reise zurück in meine Kindheit. Natürlich wusste ich einige Dinge über den Autor, dass er z.B. …
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Winnetou war der Held meiner Kindheit und ich habe alle Bücher von Karl May verschlungen, auch wenn ich sie teilweise nicht verstanden habe. Deshalb war dieses Buch für mich eine Reise zurück in meine Kindheit. Natürlich wusste ich einige Dinge über den Autor, dass er z.B. öfters im Gefängnis gesessen hat, und in seiner Villa Shatterhand in Radebeul waren wir auch schon.
Philipp Schwenke hat mir May dann doch noch von ganz anderen Seiten gezeigt und das fand ich trotz der 600 Seiten doch sehr erhellend.
Das Buch spielt in zwei Zeitebenen, einmal die (erste) Reise von Karl May in den Orient. Er fremdelt mit der Umgebung und sieht seine Träume zerbrechen.
Die zweite Ebene spielt einige Jahre später. Mays Ehe mit Emma ist zerrüttet, statt dessen wendet er sich Klara, der Witwe seines besten Freundes, zu, die ihn besser versteht als die oberflächliche Emma. Gleichzeitig muss er sich vieler Verdächtigungen erwehren, weil Journalisten ihn anfeinden und vermuten, dass er nicht der Held ist, als der er sich in seinen Büchern präsentiert.
May entpuppt sich als egozentrischer, geltungssüchtiger Phantast, der immer wieder geschickt versteht sich aus der Schlinge zu ziehen, wenn es brenzlig wird. Aber er ist auch ein Leidender, den seine Umgebung nicht versteht und der sich oft einsam fühlt, weil die Welt so ganz anders ist, als er sie sich wünscht.
Das Buch ist manchmal komisch, manchmal langatmig, aber immer unterhaltsam und ich habe es gern gelesen. Es hat mir den Helden meiner Kindheit auf andere Weise näher gebracht.
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Karl May war Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi und hat die tollsten Abenteuer erlebt. Jedenfalls sorgte er dafür, dass das die Welt glaubte. In Wirklichkeit war er ein Mann, der kaum herumgekommen ist und der straffällig wurde. Erst mit 57 Jahren macht er sich auf eine Reise in den …
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Karl May war Old Shatterhand und Kara Ben Nemsi und hat die tollsten Abenteuer erlebt. Jedenfalls sorgte er dafür, dass das die Welt glaubte. In Wirklichkeit war er ein Mann, der kaum herumgekommen ist und der straffällig wurde. Erst mit 57 Jahren macht er sich auf eine Reise in den Orient. Aber alles ist so anders, als seine Phantasie es ihm immer vorgegaukelt hat.
Ich habe die Bücher von Karl May geliebt, auch wenn ich wusste, dass alles anders ist, als uns der gute Mensch glauben machen wollte. Ich habe mich auch mit seiner Biographie beschäftigt, war in seinem Haus „Villa Shatterhand“ und in der „Villa Bärenfett“ in Radebeul und daher war mir das Meiste schon bekannt. Philipp Schwenke beschäftigt sich nun in seinem Buch „Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste“ noch einmal mit dem Menschen Karl May, der gerade seine erste große Reise unternimmt und erzählt uns, wie es gewesen ist oder gewesen sein könnte.
Die Geschichte ist spannend und unterhaltsam zugleich, hat aber auch ein paar Längen. Der Protagonist ist sehr authentisch dargestellt und auch die anderen Charaktere sind interessant. Oft hatte ich den Eindruck, dass Karl May selbst nicht so recht wusste, was Wahrheit ist oder was Phantasie.
Karl May hat mit seinen Büchern die Menschen begeistert und auch Philipp Schwenke hat mit diesem Buch einen unterhaltsamen und spannenden Roman geliefert, der nicht nur Fans von Karl May gefallen wird.
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Spannend und amüsant
Ich möchte vorausschicken, dass ich bislang keinen einzigen Roman Karl Mays gelesen habe. Lediglich die Winnetoufilme habe ich in meiner Kindheit gesehen, wohl deshalb, weil mein Vater ein Fan des Autors war.
Neugierig auf den Roman von Philipp Schwenke wurde ich …
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Spannend und amüsant
Ich möchte vorausschicken, dass ich bislang keinen einzigen Roman Karl Mays gelesen habe. Lediglich die Winnetoufilme habe ich in meiner Kindheit gesehen, wohl deshalb, weil mein Vater ein Fan des Autors war.
Neugierig auf den Roman von Philipp Schwenke wurde ich durch den Klappentext, der eine amüsante Geschichte und Einblicke in die Biografie eines berühmten deutschen Schriftstellers verspricht und durch das toll gestaltete Cover.
Karl May, der seine Romane stets so verfasste, als hätte er die darin beschriebenen Abenteuer selbst erlebt, muss sich mit vielen Zweiflern auseinandersetzen. Vor allem die Presse mutmaßt, dass seine beschriebenen Abenteuer allesamt seiner Phantasie entsprungen sind. Da Karl dies vehement abstreitet, kommt es zu allerlei Verwicklungen.
Mit knapp 60 Jahren begibt er sich auf eine eineinhalbjährige Reise "zu seinen eigenen Abenteuern" und muss feststellen, dass er einem Kara Ben Nemsi nicht wirklich das Wasser reichen kann. Es geht auch um das Zusammenleben mit seiner Frau Emma und um ein "beste Freunde" Ehepaar, das eine große Rolle in Karl Mays Leben spielt.
Vor allem aber geht es um Wahrheiten, die ja oftmals im Auge des Betrachters liegen.
Die Kapitel wechseln zwischen den Erlebnissen auf seiner Reise und den Geschehnissen in seiner Heimat ab. Durch die Überschriften weiß man stets wo man sich in der Geschichte befindet.
Im Prolog wird aus Karls jungen Jahren berichtet, während es im Epilog um die Jahre geht, die sich an die Geschehnisse des Hauptteils anschließen.
Ich fand die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite spannend, amüsant, schön strukturiert und vor allem sehr unterhaltend.
Dies ist ein Verdienst der lockeren Erzählweise des Autors, der es versteht, den Leser - teilweise durch persönliche Ansprache - mitzureißen.
Die Charaktere, insbesondere der des Karl May, sind sehr gelungen dargestellt. Über seinen Hang zur Selbstüberschätzung musste ich mehr als einmal lachen - ein Charakterzug, den er mit seiner Frau Emma teilte.
Auch sämtliche Nebenfiguren - die realen, wie die phantasierten - sind sehr interessant und unterhaltsam.
Man muss kein Karl-May-Kenner oder -Fan sein, um diesen Roman zu mögen.
Ich wünsche Nick Hornby - und allen, die das Buch in englischer Sprache lesen möchten oder müssen -, dass der Brexit einer Übersetzung nicht im Wege steht.
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Interessant & spannend – ein Roman über Karl May
„Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste“ von dem Autor Philipp Schwenke ist ein Roman über einen der meistgelesenen Schriftsteller der deutschen Sprache und einen der am häufigsten übersetzten …
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Interessant & spannend – ein Roman über Karl May
„Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste“ von dem Autor Philipp Schwenke ist ein Roman über einen der meistgelesenen Schriftsteller der deutschen Sprache und einen der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller – über Karl May.
Karl May ist einer der größten bekannten Abenteurer, der in seinen Büchern immer wieder von seinen Erlebnissen berichtet hat. Er behauptet 800 Sprachen zu sprechen und alle Kontinente zu kennen. Aber es kommen Zweifel auf und um diese zu widerlegen, bricht er zu seiner ersten großen Reise in den Orient auf. Des Weiteren erhält man Einblicke in Karl Mays Kindheit und seine Beziehungen zu seinen Frauen.
Der Schreibstil von Philipp Schwenke ist humorvoll, flüssig und lässt sich angenehm lesen. Dabei passt er sich der Sprache Karl Mays an, was ich amüsant und gut gelungen fand. Er berichtet aus verschiedenen Zeitebnen wodurch es durchgehend abwechslungsreich und spannend bleibt. Die einzelnen Kapitel sind jeweils mit dem Handlungsort und der Handlungszeit betitelt, so dass man immer weiß wo und in welcher Zeit man sich gerade befindet. Die Gestaltung des Buches mit Landkarte und Foto in den Innencovern, fand ich ebenfalls sehr gelungen.
Im Grunde ist das Buch eine Reisegeschichte mit historischem Hintergrund, die ich ausgesprochen interessant und spannend zu lesen fand. Von daher kann ich das Buch nicht nur Karl-May-Fans empfehlen.
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DIE FLIMMERNDE WIRKLICHKEIT
Es gibt einen wesentlichen Grund, warum ich das Erstlingswerk von Philipp Schwenke unbedingt lesen wollte. Ich bin gebürtige Sächsin und im zarten Alter von 10 Jahren machte ich die erste Bekanntschaft mit den Büchern Karl Mays in seinem Geburtsort …
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DIE FLIMMERNDE WIRKLICHKEIT
Es gibt einen wesentlichen Grund, warum ich das Erstlingswerk von Philipp Schwenke unbedingt lesen wollte. Ich bin gebürtige Sächsin und im zarten Alter von 10 Jahren machte ich die erste Bekanntschaft mit den Büchern Karl Mays in seinem Geburtsort Hohenstein-Ernstthal, unweit seines Geburtshauses. Durch meine Verwandten, die in dem Ort wohnten, erfuhr ich damals schon sehr viel über den berühmten Schriftsteller, den sie einen ziemlichen „Hallodri“ und „Hochstapler“ nannten. Warum, das konnte ich damals nicht verstehen, denn ich fand seine Geschichten außerordentlich unterhaltsam.
Das Buch beginnt mit dem Jahr 1862 mit einer Verhandlung in einem Chemnitzer Gericht. Karl May muss sich wegen eines geringen Vergehens verantworten und wird mit Zuchthaus bestraft. Der Prolog endet mit dem bemerkenswerten Satz:
„Noch ehe er 21 Jahre zählte, war Karl Mays Leben vorüber.“
Der Autor stellt dieses einschneidende Erlebnis der drastischen, maßlos übertriebenen Bestrafung nochmal zur Disposition in einer Beichte Karl Mays Richard Plöhn gegenüber. Sein bester Freund befragt ihn wegen dem Wahrheitsgehalt seiner Werke und May antwortet u. a.:
„Es bildete sich bei mir das Bewußtsein heraus, dass ich kein Ganzes mehr sei. Stattdessen gab es in mir verschiedene handelnde Personen, die sich bald gar nicht, bald aber auch sehr genau voneinander unterschieden.“ S. 492
Im wesentlichen beschreibt „Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste“ die Jahre 1899 bis 1902. Die Orte der Handlung wechseln ständig. Sie zeigen einen Karl May, der mit seinen Werken einen Riesenerfolg hatte, aber den ersten Stimmen begegnen will, die ihn als einen Phantasten, als Lügner, als Spinner beschimpfen. „Der größte Abenteurer des Deutschen Reichs“ (S. 47) ist bereits 57 Jahre alt, als er beschließt seine erste, tatsächliche Reise in ferne Länder zu bestreiten und wird dabei recht bald mit seinen eigenen Illusionen in höchst unangenehmer Art und Weise konfrontiert.
„Die Wirklichkeit aber, sie hatte zu flimmern begonnen. ...in dem Irrsinn, mit dem man ihn liebt, entgleitet Karl sich selbst.“ S. 99
Seine wirkliche Orientreise ist erneut von erdachten Situationen, gepaart mit einer nicht wirklich existierenden Person, durchdrungen. Der Mann mit der „Schmetterfaust“ bringt sich mit seinen Flunkereien und Phantastereien sehr oft und vollkommen unnötig in teils arge Schwierigkeiten und Bedrängnis. Er verstrickt sich immer mehr in seine eigene, abstruse Wirklichkeit und gerät mehr und mehr unter physischen und psychischen Druck. Wie Karl May damit, dazu mit den heftigen Angriffen der Nachrichtenblätter aus der Heimat während seiner Reise, und noch mit privaten Problemen fertig wird, davon erzählt Philipp Schwenke in seinem Roman sehr gekonnt und abwechslungsreich. Mir gefällt es sehr, wie sich der Autor auch in der schwülstig, geschraubten Sprache des „Old Shatterhand“, „Kara Ben Nemsi“ ausdrückt.
Karl May ist ein sehr dankbares Thema für einen Roman. Er war ein Schriftsteller, der es mit der Wahrheit nie so genau nahm, der vermutlich auch im privaten Umfeld unter einer verzerrten Wahrnehmung litt. Hier beziehe ich mich hauptsächlich auf sein Verhältnis zu seiner ersten Ehefrau Emma sowie auch zu der Beziehung zu Klara Plöhn, die maßgeblichen Einfluß auf ihn hatte. Philipp Schwenke hielt sich an die authentischen Gegebenheiten (dazu gibt es viele Quellen), um Karl Mays Leben darzustellen. Er läßt dem Leser weiten Raum zu Spekulationen.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen, aber es war mir teilweise zu weitschweifig. Ca. 200 Seiten weniger hätten es auch getan.
Informativ sind die Karte im Innenteil vorn und das Foto der Ehepaare May und Plöhn im hinteren Teil des Buches.
Meine Bewertung: 4 von 5 Sternen. Ich vergebe meine Empfehlung für alle Freunde des historischen Romans und Karl Mays.
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Blick auf einen Erfolgsautor
Bei der Lektüre der Leseprobe war ich ja noch Feuer und Flamme: selbst in jungen Jahren begeisterte Karl May-Leserin (Bände vom großen Bruder ausgeliehen), stürzte ich mich begeistert auf das gelieferte Exemplar. Bedenklich stimmte nach dem ersten …
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Blick auf einen Erfolgsautor
Bei der Lektüre der Leseprobe war ich ja noch Feuer und Flamme: selbst in jungen Jahren begeisterte Karl May-Leserin (Bände vom großen Bruder ausgeliehen), stürzte ich mich begeistert auf das gelieferte Exemplar. Bedenklich stimmte nach dem ersten Blick der enorme Umfang: mehr als 600 Seiten - sollte das die Biographie eines Kolportage-Autors aus dem 19. Jahrhundert hergeben? Meine Sorge erwies sich als berechtigt. Der Autor ist sehr gewieft, wie er mit den verschiedenen Zeitebenen spielt. Aber die einzelnen Episoden, so amüsant sie im Verlauf der Erzählhandlung dargestellt werden, ziehen sich doch mächtig! Bereits nach der Hälfte des Textes weiß der Leser, wohin die Reise geht, und kommt zu dem Ergebnis: eine energische Kürzung hätte dem Roman mehr als gut getan!
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Verwirrende Wahrheit - 60 Jahre alt war Karl May, als er wahrscheinlich seine erste große Reise angetreten hat, die ihn in den Orient führte. Doch schon viele Jahre zuvor wurde er bekannt durch seine Reiseerzählungen. Viele Bücher schrieb er in der Ich-Form und …
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Verwirrende Wahrheit - 60 Jahre alt war Karl May, als er wahrscheinlich seine erste große Reise angetreten hat, die ihn in den Orient führte. Doch schon viele Jahre zuvor wurde er bekannt durch seine Reiseerzählungen. Viele Bücher schrieb er in der Ich-Form und vermittelte dadurch den Eindruck, er selbst wäre einer seiner Buchhelden wie Old Shatterhand oder auch Kara Ben Nemsi und hätte auch verschiedene Länder bereist.
In diesem Buch lernen wir den privaten Karl May, seine Ehefrau und seine Freunde Richard und Klara Plöhn kennen und erfahren viel über deren Leben.
Mich hat die Geschichte sehr beeindruckt, die sich gut lesen und mich oft schmunzeln lässt. Der Autor Philipp Schwenke hat seinen Schreibstil der Zeit angepasst, aus der er erzählt, ca. zwei Jahre vor bis zwei Jahre nach 1900.
„Das Flimmern der Wahrheit über der Wüste“ ist ein gut gewählter und passender Name für diesen Roman. Es ist tatsächlich so, dass dieses Flimmern mich beim Lesen ständig begleitet und ich mich mehr als einmal frage, ist das, was ich gerade lese, Wahrheit, Lüge oder Illusion? Das hat sich Karl wohl auch häufig gefragt, denn es wirkt tatsächlich so, als ob er seine Geschichten selbst glaubt.
Wechselweise geht es in der Geschichte einmal um seine Reise in den Orient, in der er aufregende, spannende und verrückte Abenteuer erlebt, und zum anderen um sein Leben in seiner deutschen Heimat nach dieser Reise. Dieser Wechsel hat mir zu Beginn gut gefallen, in dem letzten Drittel des Buches allerdings nicht mehr, weil es meinen Lesefluss oft unterbrochen hat. Außerdem waren mir einige Passagen zu umfangreich erzählt, aber es geht natürlich um Karl May, der nicht nur selbst gern sehr ausschweifend erzählen, sondern sich scheinbar auch selbst endlos lange zuhören mochte. Die Orte und damit die Erzählungen auf den letzten Buchseiten wechselten manches Mal mehrmals pro Seite. Komischerweise hat mir das wieder gut gefallen, weil es irgendwann irgendwie zu einem Ganzen verschmolz.
Karls Beziehung zu von Hoven war für mich ganz besonders interessant.
Dass Karl May bis zu seinem 5. Lebensjahr blind war, habe ich nicht gewusst, bevor ich dieses Buch gelesen hatte. Das erklärt mir einiges über das „Flimmern“ und über Karls Fantasie.
Tolle Geschichte – nicht nur für Karl-May-Fans!
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Chemnitz 12. Februar 1862. Ein junger Mann steht vor Gericht. Er soll seinem Mitbewohner eine Uhr gestohlen haben…
Diese und noch andere Straftaten beging Karl May…
In seiner Heimat glaubt ihm nicht mehr jeder seine Geschichte, die er doch selbst erlebt haben will…
Nun macht …
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Chemnitz 12. Februar 1862. Ein junger Mann steht vor Gericht. Er soll seinem Mitbewohner eine Uhr gestohlen haben…
Diese und noch andere Straftaten beging Karl May…
In seiner Heimat glaubt ihm nicht mehr jeder seine Geschichte, die er doch selbst erlebt haben will…
Nun macht sich Karl May auf zu seiner ersten tatsächlichen Reise in den Orient… Seine Frau Emma ist nicht sehr begeistert davon….
May kommt bis nach Ceylon und mit ihm ein Begleiter und sein Diener Sejd…
Er hatte laut seinem Begleiter Gold gefunden, das er nach Hause zur Überprüfung schickt…
Zu Hause werden die Stimmen immer lauter, die ihn einen Betrüger und Schwindler schimpfen…
Und dann sind da auch noch die sogenannten Kolportageromane…
Außerdem wird May des Öfteren mit Dr. Karl May angesprochen…
Hat May die Uhr wirklich gestohlen, oder nur geliehen, wie er behauptete? Welche Straftaten beging May noch? Wie kam es dazu, dass ihm nicht mehr alles geglaubt wurde, was er selbst erlebt haben wollte? Warum fuhr Karl May im Alter von 57 Jahren noch in den Orient? Stimmt es, dass er bis nach Ceylon gekommen ist? Was hatte es mit diesem ominösen Goldfund auf sich? Wie kam er dazu? Wer schimpfte ihn zu Hause einen Betrüger? Was hat es mit den Kolportageromanen auf sich? Warum ließ er sich mit Dr. ansprechen? Nicht alle diese Fragen – aber noch einige andere – werden in diesem Buch beantwortet.
Meine Meinung
Auch dieses Buch ist ein Roman. Ich vermute, dass der Autor die Details von Mays Orientreise vom Verlag hat. Sehr viel Neues habe ich in diesem Buch nicht erfahren, aber das Eine oder Andere schon. Denn einiges wurde ja schon in seinem Buch ‚ICH‘ erzählt. Am meisten verurteile ich ihn dafür, dass er dem Doktortitel nie widersprochen hat. Ansonsten wusste ich schon als Neunjährige, als ich meinen ersten Karl May Roman nämlich ‚Winnetou I‘ in deutscher Schrift las, dass er das nie und nimmer selbst erlebt hat. Aber es störte mich absolut gar nicht, denn ich mag die in Ich-Form geschriebenen Romane sehr gerne. Aber damals war es eben so, dass die Leute annahmen, er habe dies alles selbst erlebt, was er ja auch immer wieder bestätigte. Und doch bin ich froh, dass er diese ‚Reiseerzählungen‘ geschrieben hat, denn sonst hätten wir wohl nie etwas über Winnetou, Old Shatterhand etc., Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar gehört. Es ist mir persönlich schnurzegal, ob Wahrheit oder nicht, Hauptsache die Bücher sind spannend. Dieses Buch hat meine Kenntnisse über den Menschen Karl May etwas erweitert, allerdings hat es – wie ich oben schrieb – nicht alle Fragen beantwortet. Zum Beispiel wie weit er im Orient gekommen ist. Ist Ceylon Wahrheit oder hat der Autor das erfunden? Es ist durchaus auch möglich, dass er dies vom Verlag so erfahren hat. Er muss ja schließlich recherchiert haben. Aber ich habe hier auch zum ersten Mal erfahren, wie seine Frau Emma sich ihm gegenüber benahm. Wenn das stimmt, dann hätte ich ihr schon früher (aber vermutlich ging das damals noch nicht) einen Tritt in den Hintern verpasst. Obwohl Klara, Mays zweite Frau, auch kein Engel war. Ganz schön durchtrieben, wenn das alles stimmt. Ich mag Klara auch noch aus einem anderen Grund nicht, den ich hier jetzt nicht erläutern möchte. Wer weiß, wenn sie nicht Emmas Freundin gewesen wäre, dann hätte May die Scheidung vielleicht nie eingereicht, sie war ein ganz durchtriebenes Luder. Auch wenn Emma ihrem Mann nie gerecht werden gekonnt hätte. Übrigens, was diese Kolportageromane betrifft, (ich musste ja erst nachlesen, was das überhaupt ist) so habe ich gerade auch die mit Begeisterung gelesen. Und das eine oder andere Wahre gibt es in diesen Romanen auch, wenn es auch nicht viel sein mag. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen, denn ich erfuhr eben doch Dinge, die ich noch nicht wusste. Aber ich bin mir nicht so ganz im Klaren, was jetzt alles Wahrheit, und was nur erfunden ist, egal von wem. Von mir bekommt das Buch daher vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.
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