Agnès Poirier
Gebundenes Buch
An den Ufern der Seine
Die magischen Jahre von Paris 1940 - 1950
Übersetzung: Köpfer, Monika
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Vor dem Hintergrund weltgeschichtlicher Verwerfungen erlebt Paris in den Jahren 1940 bis 1950 seine Wiedergeburt: Mit großer Erzählkunst lässt Agnès Poirier den Flair und das geistig-künstlerische Leben in einer der aufregendsten Metropolen der Welt lebendig werden. Ein unvergleichlich inspirierendes Porträt einer ganzen Epoche, deren Errungenschaften unser Dasein und Lebensgefühl bis heute revolutionieren.Im besetzten und im befreiten Paris trafen sich während und nach dem Zweiten Weltkrieg die kreativsten Köpfe, die originellsten Stimmen und die leidenschaftlichsten Selbstdarsteller...
Vor dem Hintergrund weltgeschichtlicher Verwerfungen erlebt Paris in den Jahren 1940 bis 1950 seine Wiedergeburt: Mit großer Erzählkunst lässt Agnès Poirier den Flair und das geistig-künstlerische Leben in einer der aufregendsten Metropolen der Welt lebendig werden. Ein unvergleichlich inspirierendes Porträt einer ganzen Epoche, deren Errungenschaften unser Dasein und Lebensgefühl bis heute revolutionieren.
Im besetzten und im befreiten Paris trafen sich während und nach dem Zweiten Weltkrieg die kreativsten Köpfe, die originellsten Stimmen und die leidenschaftlichsten Selbstdarsteller ihrer Generation. Sie brachen mit dem kapitalistischen System und errichteten eine antibürgerliche Gegenwelt. Bei Absinth, Pastis und Ersatzkaffee mit Sacharin fragten sie sich im Café de Flore: Wer bin ich? Wie können wir überleben? Wie wollen wir leben? Jetzt, heute, morgen, überhaupt. Mit unwiderstehlichem Charme und großer Sachkenntnis erzählt Agnès Poirier von den menschlichen Dramen, die die Entstehung großer Werke der Kunst und Literatur begleiteten: In dem magischen Jahrzehnt zwischen 1940 und 1950 wagten es de Beauvoir, Sartre, Giacometti, Picasso, Beckett, Koestler u.v.a., radikal anders zu denken, zu handeln, zu leben.
Was sie damals intellektuell und künstlerisch entfalteten, prägt noch heute unser Denken und unsere Lebensweise und beeinflusst uns bis in die Art, wie wir uns kleiden und uns geben. Agnès Poirier entführt uns mitten hinein in eine Stadt mit all ihren Leidenschaften, menschlichen Tragödien und künstlerischen Triumphen.
»Paris ist eine mythische Stadt, und fast keine Periode ist reicher an Mythen als das Jahrzehnt, das Agnès Poirier in ihrem ausgezeichneten Buch entfaltet.«
Daily Telegraph
Im besetzten und im befreiten Paris trafen sich während und nach dem Zweiten Weltkrieg die kreativsten Köpfe, die originellsten Stimmen und die leidenschaftlichsten Selbstdarsteller ihrer Generation. Sie brachen mit dem kapitalistischen System und errichteten eine antibürgerliche Gegenwelt. Bei Absinth, Pastis und Ersatzkaffee mit Sacharin fragten sie sich im Café de Flore: Wer bin ich? Wie können wir überleben? Wie wollen wir leben? Jetzt, heute, morgen, überhaupt. Mit unwiderstehlichem Charme und großer Sachkenntnis erzählt Agnès Poirier von den menschlichen Dramen, die die Entstehung großer Werke der Kunst und Literatur begleiteten: In dem magischen Jahrzehnt zwischen 1940 und 1950 wagten es de Beauvoir, Sartre, Giacometti, Picasso, Beckett, Koestler u.v.a., radikal anders zu denken, zu handeln, zu leben.
Was sie damals intellektuell und künstlerisch entfalteten, prägt noch heute unser Denken und unsere Lebensweise und beeinflusst uns bis in die Art, wie wir uns kleiden und uns geben. Agnès Poirier entführt uns mitten hinein in eine Stadt mit all ihren Leidenschaften, menschlichen Tragödien und künstlerischen Triumphen.
»Paris ist eine mythische Stadt, und fast keine Periode ist reicher an Mythen als das Jahrzehnt, das Agnès Poirier in ihrem ausgezeichneten Buch entfaltet.«
Daily Telegraph
Agnès Catherine Poirier, 1975 in Paris geboren, studierte an der London School of Economics und war für 'Radio France' tätig. Seit 1998 lebt und arbeitet sie in London und Paris. Auf Englisch und Französisch schreibt sie in 'Le Monde', im 'Nouvel Observateur', im 'Guardian', in der 'Times' und im 'Observer'. Sie engagiert sich beim Filmfestival in Cannes für britische Filme und nimmt u.a. regelmäßig an außenpolitischen Diskussionen in der BBC teil.
Produktdetails
- Verlag: Klett-Cotta
- Originaltitel: Left Bank
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 508
- Erscheinungstermin: 23. Februar 2019
- Deutsch
- Abmessung: 221mm x 145mm x 38mm
- Gewicht: 730g
- ISBN-13: 9783608964011
- ISBN-10: 3608964010
- Artikelnr.: 54471305
Herstellerkennzeichnung
Cotta'sche, J. G., Buchhandlung Nachfolger GmbH
Rotebühlstr. 77
70178 Stuttgart
www.klett-cotta.de
+49 (0711) 6672-1519
Der freiesten aller Frauen
Agnès Poirier durchquert ein Pariser Jahrzehnt
Ein Röhrchen Othedrin oder besser noch Benzedrin oder Coryodran. Sofern nicht vielleicht Luminax, Leviton, Trenquidex, Psychotron oder Lidepran. Die Auswahl an Aufputschmitteln war bis in die sechziger Jahre hinein groß. Wahrscheinlich nicht nur in Frankreich. Jean-Paul Sartre jedenfalls brachte es auf einen kolossalen Verbrauch. Das von ihm unter anderen favorisierte Corydran wurde 1971 als gefährlich eingestuft und vom Markt genommen. Zur Erinnerung, Sartre wurde vierundsiebzig Jahre alt. Vermutlich wurden die schädlichen Wirkungen des Muntermachers ausbalanciert durch die Effekte der von Sartre reichlich eingeworfenen Schlaftabletten oder
Agnès Poirier durchquert ein Pariser Jahrzehnt
Ein Röhrchen Othedrin oder besser noch Benzedrin oder Coryodran. Sofern nicht vielleicht Luminax, Leviton, Trenquidex, Psychotron oder Lidepran. Die Auswahl an Aufputschmitteln war bis in die sechziger Jahre hinein groß. Wahrscheinlich nicht nur in Frankreich. Jean-Paul Sartre jedenfalls brachte es auf einen kolossalen Verbrauch. Das von ihm unter anderen favorisierte Corydran wurde 1971 als gefährlich eingestuft und vom Markt genommen. Zur Erinnerung, Sartre wurde vierundsiebzig Jahre alt. Vermutlich wurden die schädlichen Wirkungen des Muntermachers ausbalanciert durch die Effekte der von Sartre reichlich eingeworfenen Schlaftabletten oder
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der halben Flasche Whisky zur Nacht. Es gibt eben noch andere Wege in ein produktives Alter als Fitness-Studio und gesetzte Lebensweise.
Auf die Liste der kurrenten Aufputschmittel stößt man ungefähr in der Mitte von Agnès Poiriers Buch über intellektuelle und künstlerische Szenen in Paris der Jahre 1940 bis 1950. Da ist man bereits mittendrin in einem Gewitter von Anekdoten, welche die Autorin aus einem reichhaltigen und gewissenhaft exzerpierten Angebot von primären und sekundären Quellen schöpft. Und hat auch schon eingesehen, dass eine bevorzugte Weise des Übergangs innerhalb und zwischen den Szenen - von der illustren X zum bekannten Y weiter zum irrlichternden Z - über lange oder kurze Affären führt.
Zwar lassen sich natürlich nicht immer erotisch-sexuelle Verknüpfungen für die Vernetzung des reichhaltig aufgebotenen Personals in Anspruch nehmen, aber doch immerhin erstaunlich oft. Zumal, wenn man wie Poirier das Paar Sartre/Beauvoir so ziemlich ins Zentrum rückt und Letztere als "freieste aller Frauen" in Erinnerung ruft. Verblüffend ist ja wirklich, was sie und nicht wenige andere in eroticis bewältigten, während Bücher geschrieben, gemalt, philosophiert, Theater gespielt, durch Jazz-Clubs gezogen und heftige Polemiken ausgetragen wurden.
Es ist der Autorin hoch anzurechnen, dass sie sich bei ihrem Durchgang durchs Jahrzehnt, von der drôle de guerre über die Okkupationszeit zum Aufbruch der Nachkriegsjahre, durchaus nicht nur an Personal aus der ersten Reihe hält - also etwa Sartre, Beauvoir, Camus, Koestler, Picasso, Beckett (obwohl erotisch wenig ergiebig), Juliette Gréco . . . -, sondern etwa auch an Jean Paulhan, Dominique Aury (alias Cécile Desclos alias Pauline Réage), Edith Thomas, Maurice Merleau-Ponty und einige Amerikaner in Paris wie die Journalistin Janet Flanner, Richard Wright oder Saul Bellow.
Der politische Hintergrund, die Debatten und Schismen sind Poirier geläufig. Bloß muss sie oft dann, wenn es um ein noch etwas genaueres Bild ginge, weiter zu den nächsten Geschichten von X oder Y oder eben besser noch von X mit Y - weil sie ihr doch mindestens ebenso wichtig sind wie die Bücher, die sie schrieben, oder die Bilder, die sie malten, und über die man nicht immer viel und manches aus zweiter Hand erfährt.
Das wird nicht alle Leser stören, und wer weiterlesen, diese oder jene Figur oder Konstellation näher kennenlernen möchte, der findet genügend Anknüpfungspunkte.
HELMUT MAYER
Agnès Poirier:
"An den Ufern der Seine".
Die magischen Jahre von Paris 1940-1950.
Aus dem Englischen von Monika Köpfer. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2019. 508 S., Abb., geb., 25,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Auf die Liste der kurrenten Aufputschmittel stößt man ungefähr in der Mitte von Agnès Poiriers Buch über intellektuelle und künstlerische Szenen in Paris der Jahre 1940 bis 1950. Da ist man bereits mittendrin in einem Gewitter von Anekdoten, welche die Autorin aus einem reichhaltigen und gewissenhaft exzerpierten Angebot von primären und sekundären Quellen schöpft. Und hat auch schon eingesehen, dass eine bevorzugte Weise des Übergangs innerhalb und zwischen den Szenen - von der illustren X zum bekannten Y weiter zum irrlichternden Z - über lange oder kurze Affären führt.
Zwar lassen sich natürlich nicht immer erotisch-sexuelle Verknüpfungen für die Vernetzung des reichhaltig aufgebotenen Personals in Anspruch nehmen, aber doch immerhin erstaunlich oft. Zumal, wenn man wie Poirier das Paar Sartre/Beauvoir so ziemlich ins Zentrum rückt und Letztere als "freieste aller Frauen" in Erinnerung ruft. Verblüffend ist ja wirklich, was sie und nicht wenige andere in eroticis bewältigten, während Bücher geschrieben, gemalt, philosophiert, Theater gespielt, durch Jazz-Clubs gezogen und heftige Polemiken ausgetragen wurden.
Es ist der Autorin hoch anzurechnen, dass sie sich bei ihrem Durchgang durchs Jahrzehnt, von der drôle de guerre über die Okkupationszeit zum Aufbruch der Nachkriegsjahre, durchaus nicht nur an Personal aus der ersten Reihe hält - also etwa Sartre, Beauvoir, Camus, Koestler, Picasso, Beckett (obwohl erotisch wenig ergiebig), Juliette Gréco . . . -, sondern etwa auch an Jean Paulhan, Dominique Aury (alias Cécile Desclos alias Pauline Réage), Edith Thomas, Maurice Merleau-Ponty und einige Amerikaner in Paris wie die Journalistin Janet Flanner, Richard Wright oder Saul Bellow.
Der politische Hintergrund, die Debatten und Schismen sind Poirier geläufig. Bloß muss sie oft dann, wenn es um ein noch etwas genaueres Bild ginge, weiter zu den nächsten Geschichten von X oder Y oder eben besser noch von X mit Y - weil sie ihr doch mindestens ebenso wichtig sind wie die Bücher, die sie schrieben, oder die Bilder, die sie malten, und über die man nicht immer viel und manches aus zweiter Hand erfährt.
Das wird nicht alle Leser stören, und wer weiterlesen, diese oder jene Figur oder Konstellation näher kennenlernen möchte, der findet genügend Anknüpfungspunkte.
HELMUT MAYER
Agnès Poirier:
"An den Ufern der Seine".
Die magischen Jahre von Paris 1940-1950.
Aus dem Englischen von Monika Köpfer. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2019. 508 S., Abb., geb., 25,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»"Die magischen Jahre von Paris 1940-1950" erzählt Poirier so spannend und real, dass der Leser sofort in Zeit und Charaktere eintaucht.« P. M. History, Juli 2019 P.M. History 20190701
1930-1940 Paris. Über die Distanz von 10 Jahren und vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse in Europa und der Welt, dem Zweiten Weltkrieg und der Besetzung durch die Nazis lässt die Autorin Agnès Poirier fast in Romanform eindrucksvoll und in ganz besonders fesselnder …
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1930-1940 Paris. Über die Distanz von 10 Jahren und vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse in Europa und der Welt, dem Zweiten Weltkrieg und der Besetzung durch die Nazis lässt die Autorin Agnès Poirier fast in Romanform eindrucksvoll und in ganz besonders fesselnder Erzählweise die Stadt Paris in ihrem alten Glanz auferstehen. Der Leser klebt regelrecht an den Seiten und wird Teil einer Generation, deren Mut und Entschlossenheit bis heute nachwirkt.
Als Hauptstadt bildender und literarischer Künstler, die sich in dieser Stadt niedergelassen haben oder sie als Zuflucht heimsuchen in für sie politisch unruhigen Zeiten und in ihren Bildern, Büchern und ihrer Musik verarbeiten, steht Paris für ein ganz bestimmtes Lebensgefühl. Der Krieg lässt viele Franzosen rebellieren und in den Untergrund gehen, um gegen die verhassten Besatzer zu kämpfen und sich aufzulehnen. Mit Abzug der Deutschen und nach Ende des Krieges genießen die Menschen ihre neue Freiheit und gestatten sich, über alte Konventionen hinwegzusetzen und einer moderneren Zukunft entgegenzustreben. Paris erhebt sich förmlich wie Phoenix aus der Asche und steht gerade deswegen auch heute noch für Modernität und Fortschritt, wurden doch aus dieser Stadt die geistlichen, literarischen und künstlerischen Strömungen in die Welt getragen.
Poirier hat sich vorbehaltlich auf Intellektuelle wie Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir konzentriert, jedoch lässt sie auch andere bekannte Namen vorbeiziehen und macht dem Leser dadurch deutlich, wie bedeutend gerade jene Zeit doch gewesen ist. Obwohl gerade während und nach dem Krieg mit begrenzten Mitteln ausgestattet, gelang es den Künstlern mit eiserner Geduld, Durchhaltevermögen und Verzicht, ihre Kreativität breit zu entfalten und sich gleichzeitig auch untereinander zu unterstützen.
Besonderes Augenmerk ist auf die exzellente Recherchearbeit von Agnès Poitier zu legen, die ihre Ausführungen noch mit kleinsten Details ausstaffiert, um den Leser nicht nur gut zu unterhalten, sondern auch gekonnt zu informieren.
„An den Ufern der Seine“ ist nicht nur ein gelungener Streifzug durch ein Jahrzehnt in der damaligen Künstlerhauptstadt Paris, sondern ein Füllhorn an wunderbar zusammengetragenen Informationen und Zusammenhängen, die begeistern. Absolute Leseempfehlung für ein Buch der Extraklasse!
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Wer sich für Frankreich, Paris und die 40er Jahre interessiert, ist mit diesem Buch bestens ausgestattet. Die Geschichte von Paris wird chronologisch in vier Teilen erzählt,von den schwierigen Jahren des deutschen Regimes bis hin zur kulturellen Aufblühung, die Paris zur einer …
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Wer sich für Frankreich, Paris und die 40er Jahre interessiert, ist mit diesem Buch bestens ausgestattet. Die Geschichte von Paris wird chronologisch in vier Teilen erzählt,von den schwierigen Jahren des deutschen Regimes bis hin zur kulturellen Aufblühung, die Paris zur einer Metropole entwickelte.
Das Buch verbindet literarische und historische Fakte und die Autorin Agnès Poirier hat hier sicherlich hervorragende Recherche geleistet. Agnès Poirier zeichnet das Bild einer Generation, die nach dem Krieg das aufzuholen mag, was sie in den Kriegsjahren nicht für möglich gehalten hat. Der Schwerpunkt sind hierbei Schriftsteller, Künstler und andere Intellektuelle, wie z.B. Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre.
Das Buch liest sich flüssig und interessant, fast wie ein spannender Roman, deshalb gebe ich gerne meine Leseempfehlung für. Es ist natürlich von Vorteil, wenn man allerdings schon ein Bild der damaligen Situation hat, denn dann kann man sich einfacher in das Buch ind der damaligen Epoche hineinversetzen.
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Welch aufregende Zeit
Ich finde es schon sehr mutig, wenn eine Autorin des Jahrgangs 1975 sich die 'magischen Jahre' 1940 bis 1950 in Paris vornimmt, um eine Zeitenwende in Philosophie, Kunst und Literatur zu beschreiben! Das kann man wohl nur dann so gut wie in diesem Buch geschehen umsetzen, wenn …
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Welch aufregende Zeit
Ich finde es schon sehr mutig, wenn eine Autorin des Jahrgangs 1975 sich die 'magischen Jahre' 1940 bis 1950 in Paris vornimmt, um eine Zeitenwende in Philosophie, Kunst und Literatur zu beschreiben! Das kann man wohl nur dann so gut wie in diesem Buch geschehen umsetzen, wenn man eine eigene Faszination für die intellektuellen und künstlerischen 'Produkte' dieser Zeit empfindet, wenn sie auf das gegenwärtige Ich noch eine Faszination ausüben. Dem Buch ist zur besseren Übersicht eine Chronologie der Ereignisse vorangestellt. Schon da macht der werte Leser / die werte Leserin Bekanntschaft mit vielen bekannten und auch weniger bekannten Künstlern und Intellektuellen dieser Zeit. Wohnorte und Treffpunkte sind auf einem Stadtplan von Paris markiert. Der Autorin gelingt es ausgesprochen gut, das Besondere dieser Jahre herauszustellen: Der Kampf ums (nicht nur physische) Überleben im Zweiten Weltkrieg; alles schien irgendwie politisch; die Suche nach dem 'Dritten Weg' - eine neue Möglichkeit zur Freiheit, irgendwie zwischen Konservativismus und Kommunismus gelegen; neue Freiheiten in der Sexualität, Experimente in den Beziehungen; das Überbordwerfen des Altvertrauten. Sehr datailliert beschreibt die Autorin die Ereignisse dieser Jahre - vor allem auch das tägliche Überleben und das Aufleben nach der Befreiung. Als Leser hat man das Gefühl, hautnah dabei gewesen zu sein. Auch überraschende Details finden Erwähnung und runden das Bild über die handelnden Personen dieser Zeit ab! Und es waren schließlich mehr als nur Camus, Sartre und de Beauvoire. Unbedingte Leseempfehlung!
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Das Buch „An den Ufern der Seine“ geschrieben von Agnes Poirier ist ein Sachbuch über die schwierige Zeit der Künstler während und einige Jahre nach dem zweiten Weltkrieg in Paris. Der Leser erfährt von den Ängsten der pariser Künstler unter den deutschen …
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Das Buch „An den Ufern der Seine“ geschrieben von Agnes Poirier ist ein Sachbuch über die schwierige Zeit der Künstler während und einige Jahre nach dem zweiten Weltkrieg in Paris. Der Leser erfährt von den Ängsten der pariser Künstler unter den deutschen Besatzern im Land, viele fliehen, wer die schwierige Zeit überlebt, versucht nach dem Krieg wieder in der Stadt an der Seine Fuß zu fassen. Entgegen meiner Vermutung, ein nicht so leicht zu lesendes Sachbuch mit vielen Fakten und Namen zu lesen, hat es die Autorin wunderbar geschafft, den Leser mit auf eine Zeitreise durch die Pariser Künstlerszene zu nehmen mit ihrem flüssigen Schreibstil ohne langatmig zu werden. Positiv zu erwähnen ist auch die hervorragende Recherche der Autorin. Also ein Buch, dass speziell Interessierten für Kunst, Literatur und Paris zu empfehlen ist.
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Stupende Gelehrsamkeit
Ein Muss für intellektuelle Paris-Afficionados: knapp 500 Seiten geballte Information, ein Feuerwerk der Ereignisse innerhalb von zehn Jahren in einer Verflechtung von Literatur, Kunst und Musik, von Philosophie und Politik. Einzelheiten aus dem französischen …
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Stupende Gelehrsamkeit
Ein Muss für intellektuelle Paris-Afficionados: knapp 500 Seiten geballte Information, ein Feuerwerk der Ereignisse innerhalb von zehn Jahren in einer Verflechtung von Literatur, Kunst und Musik, von Philosophie und Politik. Einzelheiten aus dem französischen Kulturleben, Streiflichter dieser historisch bedeutsamen Epoche, herausragende Persönlichkeiten, Ereignisse von übergeordneter, internationaler Bedeutung - das alles ist dem Leser in Fragmenten vielleicht durchaus vertraut. Aber eine zusammenhängende Darstellung, wie sie die Autorin in dieser Monogrphie liefert, hat gute Chancen, den Leser mit dieser Stofffülle zu erschlagen. Die chronologische Darstellung birgt die Gefahr, dass es vielleicht nicht immer gelingt, Details aus verschiedenen Abschnitten in einen inhaltlichen Zusammenhang, in ein gedankliches Kontinuum zu setzen. Bedauerlich bei einem so renommierten Verlag wie Klett-Cotta, wenn ärgerliche Druckfehler nicht durch energisches Korrekturlesen ausgemerzt werden.
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Die Autorin nimmt einen mit auf eine Reise in das damalige Paris der Jahre 1940 - 1950. Und lässt einen nur staunen. Alles was Rang und Namen hat, scheint sich damals dort niedergelassen zu haben. Und wenn auch nur zeitweilig. Ständig dachte ich nur, ach was, der oder die war auch in …
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Die Autorin nimmt einen mit auf eine Reise in das damalige Paris der Jahre 1940 - 1950. Und lässt einen nur staunen. Alles was Rang und Namen hat, scheint sich damals dort niedergelassen zu haben. Und wenn auch nur zeitweilig. Ständig dachte ich nur, ach was, der oder die war auch in Paris! Ich bin wirklich beeindruckt von der offenbar sehr umfassenden Recherche. Ob dies alles tatsächlich so stattgefunden hat, entzieht sich meiner Kenntnis, denn bei der Fülle der Namen von Künstlern, Literaten und Denkern, konnte ich nun wirklich nicht alles nachschlagen, doch es wird schon so sein, wie sie schreibt. Zum Glück gab es auf den ersten Seiten eine Chronologie der Geschehnisse und eine Liste der handelnden Personen. Als jemand der nicht unbedingt mit der Materie vertraut ist, empfand ich dies als sehr hilfreich.
Das Buch liest sich nicht mal so nebenbei und ganz locker an einem Tag weg wie ein fesselnder Roman und dennoch habe ich das Buch lieb gewonnen. Und jede Menge dazu gelernt. Vor allem über die doch sehr unterschiedlichen Ansichten und Mentalitäten der USA und Frankreich und deren Kulturszene. Bislang war mir nicht recht klar, wie sich die künstlerische Szene während und nach dem Krieg, gerade in Paris, entwickelt hat und gestaltet wurde. Und nicht zu vergessen die ganzen geschichtlichen Details überhaupt! Wehrmacht in Paris, eiserner Vorhang, Marshallplan, die Frage nach Kommunismus oder Kapitalismus usw.
Nun bin ich um einiges schlauer, bzw konnte mein Wissen auffrischen und erweitern. Tolles Buch.
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Spannender als jeder Roman ist die vorliegende Publikation zu den "magischen" Jahren von Paris zwischen 1940 und 1950.
Es war durchgehend keine einfache Zeit, die mit einer der schwärzesten Phasen, die Frankreich je durchlebte, begann: nämlich mit Vichy-Frankreich; der mehrere …
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Spannender als jeder Roman ist die vorliegende Publikation zu den "magischen" Jahren von Paris zwischen 1940 und 1950.
Es war durchgehend keine einfache Zeit, die mit einer der schwärzesten Phasen, die Frankreich je durchlebte, begann: nämlich mit Vichy-Frankreich; der mehrere Jahre währenden Besatzung durch das nationalsozialistische Deutschland, in der das selbständige politische Leben Frankreichs quasi stillgelegt war. Man achte auf das Wörtchen "quasi": denn es entstand eine rührige Gegenbewegung, die Resistance, angeführt vom späteren französischen Präsidenten Charles de Gaulle, bis dahin ein Niemand.
Die Künstler und Kulturschaffenden jener Zeit, die im vorliegenden Band im Vordergrund stehen, ignorierten zum Teil die Politik - soweit das mit leeren Mägen und in kalten Räumen (wenn überhaupt vorhanden) möglich war, engagierten sich in der Resistance oder versuchten, sich irgendwie durchzuschlängeln. Einige kollaborierten auch ganz offen - mehr oder weniger, was ihnen natürlich zeitweise enorme Vorteile verschaffte, später allerdings Kritik, Ächtung oder auch den Tod einbrachte.
Was daran so magisch war? Nun, zum Teil sicher der Umstand, das trotz widriger, teilweise widrigster Umstände eine brodelnde Kreativität herrschte, die ihresgleichen suchte und aus mehreren Quellen genährt wurde: einmal dem Zusammenhalt, der in vielen Kreisen, die manches Mal zu einem zusammenschmolzen, herrschte. Dann der Umstand, dass Paris heil blieb, auch wenn die Wehrmacht vor ihrem Rückzug bereits Sprengsätze gelegt hatte. Und natürlich das Phänomen der Gleichheit, das für kurze Zeit geherrscht hatte. Ein Abglanz davon blieb und zog bspw. den afroamerikanischen Autor Richard Wright 1946 in die Stadt. Er blieb, weil er erlebte, was er aus den Staaten nicht kannte: man sah bzw. akzeptierte ihn als Amerikaner, seine Hautfarbe spielte keine Rolle.
Das sind ein paar kleine Puzzlesteine, die die Frage nach der Besonderheit von Paris in diesem einen Jahrzehnt zwar nur unzulänglich, aber doch teilweise beantworten. Sicher kann jeder Leser dieses erfüllenden Buches einen eigenen speziellen Aspekt, der ihm aufgefallen ist, hinzufügen.
Wieder und wieder ergriff mich Bewunderung für die Autorin Agnès Poitier: wie nur hatte sie diese ganzen Details herausfinden können? Das Wissen, das in diesem Buch gebündelt ist, ist einfach unglaublich. Doch man sollte darauf gefasst sein, dass sie Meinung bezieht - unabsichtlich sicher, doch als Konsequenz ihrer Recherchen sicher nicht zu vermeiden. So kommt bspw. Gerhard Heller, der für die Literaturpolitik der deutschen Besatzungsmacht in Frankreich war und mit dem als Bewunderer der französischen Kultur einiges geregelt werden konnte, von ihr als relativ liberal dargestellt - so, wie er sich selbst wohl sah. In anderen Schriften wird er um einiges strenger beurteilt. Doch dies ist ein Umstand, der aus meiner Sicht überhaupt nicht störend ist, man sollte sich seiner nur bewusst sein.
Insgesamt ist dieser Band, dieser durchaus ausführliche Spaziergang an den Ufern der Seine, ein ganz besonderes Kleinod, ein Kunstwerk für sich, das ich jedem, der Frankreich liebt, ans Herz lege!
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Dieses Buch besticht allein schon durch seine ausgesprochen gelungene Gestaltung – es enthält nicht nur ein Lesebändchen (sehr praktisch, wenn man einen Schoßkater hat, der hinter einem Buch bespaßt werden möchte, während man es liest), sondern dieses ist auch …
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Dieses Buch besticht allein schon durch seine ausgesprochen gelungene Gestaltung – es enthält nicht nur ein Lesebändchen (sehr praktisch, wenn man einen Schoßkater hat, der hinter einem Buch bespaßt werden möchte, während man es liest), sondern dieses ist auch noch wunderschön und passenderweise in den drei Farben der französischen Nationalflagge gehalten.
Da fand ich die vereinzelten Tippfehler, die mir über den Weg liefen, gar nicht mehr so schlimm – obwohl es mich doch immer wieder verwundert, wenn Fehler wie auf S. 307 „Ankuft“ statt „Ankunft“, die durch die Korrekturfunktion in Word leicht zu finden sind, übersehen werden. Aber es waren zum Glück nur sehr wenige, ansonsten liest sich der Text (bis auf die Einleitung, die ich etwas trocken fand) sehr angenehm.
Für mich war es sogar ein großer Genuss, das Buch zu lesen – und für Frankreichfans ist es auf jeden Fall ein Muss! Es steckt voller Wissensperlen wie der erstaunlich frivolen Geschichte hinter dem Titel Warten auf Godot (ich naiver Mensch dachte tatsächlich an eine komplizierte Erklärung wie der französischen Verkleinerungsform von des englischen „god“ …) oder der heroischen Geschichte des Verlags Éditions de minuit …
Es ist ja auch eine spannende Zeit, in die man mithilfe des Buches eintauchen kann – die Zeit des Zweiten Weltkriegs, die schwierige Moralprobe der Besatzung durch die Nazis und der Umgang mit den Kollaborateuren nach der Befreiung … Es war eine Zeit, in der die Menschen immer wieder Stellung beziehen musste, in der sie über sich hinauswachsen konnten, in der sie Angst um ihr Leben und die Zukunft der Welt, in der sie lebten, haben mussten … Und zugleich stellte Paris eine intellektuelle Hochburg dar, wurden dort wunderbare Werke geschaffen, die bis in die heutige Zeit hinein nachwirken, wurde leider auch bereits das Fundament des Kalten Krieges gelegt, aber zeichnete sich erfreulicherweise sogar schon das Entstehen der Europäischen Union ab …
Ich konnte viele Bildungslücken füllen und noch einmal einen ganz anderen Blick auf berühmte Schriftsteller werfen, deren Werke mich schon sehr lange begleiten. Vor allem freut mich, dass ich durch dieses Buch einen ganz anderen Zugang zu Sartre gefunden habe, der mir jetzt viel sympathischer ist. Gleichzeitig verstehe ich besser, warum Louis Aragons Bücher und ich nie wirklich Freunde wurden …
Interessant fand ich, wie stark die Rolle der Kommunisten in jenen Jahren in Frankreich war – und wie sie prompt an Einfluss verloren, als sie versuchten, den Künstlern ihre Freiheit zu nehmen (ausgerechnet Franzosen die Freiheit nehmen wollen …). Und auf der anderen Seite des Atlantiks die nicht weniger irrationale Hexenjagd auf Kommunisten, von panischen US-Amerikanern initiiert … die viele US-amerikanische Künstler wie Charlie Chaplin zur Auswanderung veranlasste … Erstaunlich, wie schnell der Einfluss der US-amerikanischen Hexenjäger in Europa Fuß fassen konnte, wobei Stalins Verbrechen dabei natürlich sehr hilfreich waren …
Ein eleganter Schreibstil, eine Fülle unterhaltsamer Anekdoten und ein spannender Blick in eine entscheidende Phase der europäischen Geschichte – für mich eine schöne Lektüre!
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Puh, hier hatte ich definitiv etwas anderes erwartet. Viele, na ja, fast zuviele Namen, zuviele Fakten, ein etwas eigenwilliger Schreib-/Erzählstil. Na ja, all dieses machte es für mich wirklich nicht einfach, der Geschichte zu folgen.
Sehr oft war ich versucht, einfach nur die Seiten …
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Puh, hier hatte ich definitiv etwas anderes erwartet. Viele, na ja, fast zuviele Namen, zuviele Fakten, ein etwas eigenwilliger Schreib-/Erzählstil. Na ja, all dieses machte es für mich wirklich nicht einfach, der Geschichte zu folgen.
Sehr oft war ich versucht, einfach nur die Seiten zu überblättern, aber in der Hoffnung, dass ich doch noch etwas spannendes oder fesselndes finden würde, ließ mich davon abhalten. Aber ... leider bin ich diesbezüglich nicht fündig geworden.
Als Künstler in der Nazizeit ist für uns, im Nachhinein schon spannend, aber leider hatte die Autorin hier meinen Nerv überhaupt nicht getroffen.
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Zum Inhalt:
Im besetzten und im befreiten Paris trafen sich während und nach dem Zweiten Weltkrieg die kreativsten Köpfe, die originellsten Stimmen und die leidenschaftlichsten Selbstdarsteller ihrer Generation. Sie brachen mit dem kapitalistischen System und errichteten eine …
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Zum Inhalt:
Im besetzten und im befreiten Paris trafen sich während und nach dem Zweiten Weltkrieg die kreativsten Köpfe, die originellsten Stimmen und die leidenschaftlichsten Selbstdarsteller ihrer Generation. Sie brachen mit dem kapitalistischen System und errichteten eine antibürgerliche Gegenwelt.
Meine Meinung:
Ich weiß nicht so richtig, was bei diesem Buch erwartet habe, aber sicher nicht das, was ich dann gelesen habe. In wenigen Worten würde ich sagen, dass das Buch für mich einfach zuviel von allem hatte. Zu viele Personen, zu viele Ereignisse, zu viele Sprünge. Am ende war ich eigentlich nur verwirrt und dieses Gefühl hatte ich durch das ganze Buch. Zu viel Information und zu wenig wirklich aufeinander aufgebaute Geschichte.
Fazit:
Nicht mein Buch.
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