„Ich, mein Vater und die Frau seines Lebens“ hat mich zunächst schon mal durch den Neugier weckenden Titel und die witzige Covergestaltung angesprochen. Der Lebenslauf des Autors des Buches, Leo Königstein, weist einige Parallelen zu seinem Protagonisten Tom auf, die ihn sicher auch zu dieser Figur
inspiriert haben, zumal er im Nachwort erwähnt, dass er ursprünglich ein Sachbuch schreiben…mehr„Ich, mein Vater und die Frau seines Lebens“ hat mich zunächst schon mal durch den Neugier weckenden Titel und die witzige Covergestaltung angesprochen. Der Lebenslauf des Autors des Buches, Leo Königstein, weist einige Parallelen zu seinem Protagonisten Tom auf, die ihn sicher auch zu dieser Figur inspiriert haben, zumal er im Nachwort erwähnt, dass er ursprünglich ein Sachbuch schreiben wollte.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
Versicherungssachbearbeiter Tom, der sein ethnologisches Studium nie ganz abgeschlossen hat, ist alleinerziehender Vater des elfjährigen Paul, dessen Mutter vor acht Jahren gestorben ist. Eigentlich ist er auch gar nicht sein echter Vater, da dieser vor seiner Geburt gestorben ist und Tom Pauls Mutter nach dessen Tod kennengelernt hat. Das weiß Paul allerdings nicht, da Tom ihn schonen will. Charakteristisch für Tom ist, dass er Angst vor ganz vielen Dingen hat. Paul ist da genau das Gegenteil, sehr aufgeweckt für sein Alter und für alle möglichen gefährlichen Dinge zu haben. Außerdem wünscht sich Paul, dass Tom endlich wieder eine Frau kennenlernt, aber der stellt sich auch in dieser Hinsicht nicht allzu geschickt an. Bei der attraktiven neuen Nachbarin, die sich eine Fernsehsendung ausgedacht hat, bei der es um extreme Mutproben geht, soll es aber nun klappen. Also gilt es, etwas zu finden, an das sich auch der ängstliche Tom herantraut und womit man trotz der starken Konkurrenz die Million gewinnen kann. Denn die können die beiden sehr gut gebrauchen, nachdem Tom auch noch seinen Job verloren hat.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
Mir hat die Idee, die hinter der Geschichte steckt, gut gefallen. Auch, dass das Ganze in Hamburg spielt, was man beim Lesen auch immer wieder merkt, da für diese Stadt charakteristische Orte vorkommen, gefällt mir gut. Den elfjährigen Paul, der schon sehr reif für sein Alter wirkt und immer wieder auf verrückte Idee kommt, habe ich auf jeden Fall gleich lieb gewonnen. Bei Tom fällt mir das etwas schwerer, weil er mir manchmal doch einen Tick zu übertrieben ungeschickt und ängstlich erscheint. Manchmal ist es sehr amüsant und sympathisch, was er so treibt, zum Beispiel, wie er mit den Kunden umgeht, als er noch bei der Versicherung arbeitet, manchmal wird es mir aber auch etwas viel. Das gilt insgesamt für den Humor im Buch. Es finden sich immer wieder wirklich amüsante Stellen, teilweise wird dann aber, für meinen Geschmack, etwas zu sehr übertrieben. Gelegentlich sind auch Längen vorhanden. An wenigen Stellen hatte ich zudem den Eindruck, dass es sprachlich nicht ganz rund ist, bzw. dass kleinere Widersprüche zu vorangegangenen Aussagen vorhanden waren. Davon abgesehen handelt es sich aber auf jeden Fall um eine amüsante Lektüre, die sich zügig lesen lässt und deren Protagonisten nicht ganz alltäglich sind.