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Island
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Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 532 Bewertungen
Bewertung vom 17.09.2024
Zwei in einem Leben
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


ausgezeichnet

Im Mittelpunkt von David Nicholls neuen Roman mit dem auffällig pinken Cover und dem orangefarbenen Buchschnitt stehen zwei mehr oder weniger freiwillige Singles. Lektorin Marnie, 38, ist erfolgreich in ihrem Beruf und arbeitet im Home-Office, einen Partner hatte sie schon lange nicht mehr, ihre Freundinnen haben fast alle mittlerweile geheiratet und/oder eine Familie gegründet oder sind aus beruflichen Gründen weggezogen. So hat sie ziemlich wenige soziale Kontakte. Auch die Ehe von Lehrer Michael ist gescheitert und er flüchtet sich zur Ablenkung in lange Wanderungen, am liebsten alleine. Dann leiert eine gemeinsame Freundin von Marnie und Michael aber eine mehrtägige Wanderung gemeinsam mit den beiden an.

Ich habe die beiden Protagonist:innen direkt gemocht und konnte mich sehr gut in ihre Situation hineinversetzen, wie sie sich mehr oder weniger mit ihrem Alleinsein arrangiert haben, aber insgeheim doch nicht glücklich damit sind. David Nicholls schildert das Verhalten seiner Hauptpersonen und insbesondere auch deren beruflichen Alltag total anschaulich und, obwohl es dabei auch immer wieder etwas zu schmunzeln gibt, ohne irgendetwas ins Lächerliche zu ziehen. Das gefällt mir sehr gut an seinem Schreibstil. Auch die Idee mit der Wanderung durch eher unbekanntere Flecken Großbritanniens hat mir sehr gut gefallen, die den jeweiligen Kapiteln vorangestellten Karten sind dabei sehr hilfreich, weil man sich so besser orientieren kann. Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Buch, das einerseits unterhaltsam ist, andererseits aber auch einen ernsthaften Hintergrund hat, weil trotz Social Media und Co trotzdem nicht nur alte Menschen einsam sind.

Bewertung vom 17.09.2024
Lauter als das Meeresrauschen
Voß, Nina

Lauter als das Meeresrauschen


sehr gut

Das Cover von "Lauter als das Meeresrauschen" ist, wie aktuell häufig, eher abstrakt gehalten, dennoch passt es bezüglich der Gestaltung sehr gut zum Thema Meer und wirkt durch die pink und golden geprägten Stellen recht hochwertig. Der Young Adult Roman ist der erste Teil einer dreibändigen Reihe, in deren Mittelpunkt jeweils eine von drei Hamburger Schwestern steht, zunächst die Meeresbiologie-Studentin Emmi.

Emmi leidet unter einer posttraumatischen Belastungsstörung nach einem Autounfall vor mittlerweile eineinhalb Jahren. Seitdem flößen ihr alle möglichen Situationen Angst ein, insbesondere natürlich das Autofahren, selbst wenn sie nur Beifahrerin ist, weil sie selbst seit dem Unfall nicht mehr gefahren ist. In den Semesterferien fliegt sie nach Neuseeland, um auf andere Gedanken zu kommen und im Whale-Watching-Unternehmen von Freunden ihrer Familie auszuhelfen. Deren Sohn Valentin verhält sich ihr gegenüber merkwürdig, mal total an ihr interessiert und hilfsbereit und dann doch wieder total abweisend, wenn sie sich etwas näher gekommen sind. Anscheinend hat auch er etwas, was ihn belastet, worüber er aber nicht mit ihr sprechen will.

Den Schauplatz des Romans, Neuseeland fand ich sehr spannend, für mich hätte das Whale-Watching aber durchaus noch etwas mehr Raum einnehmen dürfen, auch wenn diverse Natur-Highlights des Landes im Verlauf der Handlung eine Rolle spielen. Emmi und Valentin waren mir grundsätzlich sympathisch, für meinen Geschmack haben sie sich nur manchmal etwas zu viele Gedanken gemacht und Selbstzweifel zugelassen, die eigentlich unnötig gewesen wären. Nicht ganz realistisch fand ich, dass es im Roman so rüberkam, als wäre so ein Hin- und Rückflug von Deutschland nach Neuseeland kein großer Posten für jemanden, der noch studiert, nicht nur bei Emmi, die dann ja immerhin dort jobbt, sondern auch noch bei weiteren Personen. Ansonsten fand ich die Geschichte aber gut lesbar und auch mein Interesse für die weiteren Bände, in denen dann Emmis Schwestern im Mittelpunkt stehen, wurde geweckt. Hätte ich das Geld und auch keine Skrupel bezüglich Langstreckenflügen, würde ich mir die im Roman beschriebenen Orte auch gern mal in echt anschauen.

Bewertung vom 14.09.2024
Hoffnungsvolle Aussichten / Das Erbe der Greiffenbergs Bd.3
Schönhoff, Isabell

Hoffnungsvolle Aussichten / Das Erbe der Greiffenbergs Bd.3


sehr gut

Es handelt sich hier um den dritten und letzten Teil der Reihe um die Familie Greiffenberg, die seit Generationen am Chiemsee ein Feinkostunternehmen betreibt und eine Villa am Seeufer ihr Eigen nennt. Der zuvor verschollene Vater von Pauline, Ferdinand und Antonia ist zurückgekehrt und hat auch die Geschäftsführung im Familienunternehmen wieder an sich gerissen. Dabei zeigt er sich wenig offen, für Innovationen und Pauline hadert damit, ob sie unter diesen Bedingungen weiter dort arbeiten möchte. Und auch ihr Bruder Ferdinand hat ein reizvolles anderes Angebot. Und dann scheint es auch noch ein dunkles Geheimnis aus der jüngeren Firmengeschichte zu geben, das Vater und Onkel vertuschen wollen.

Ich habe mich über das Wiedersehen mit den Greiffenbergs gefreut und würde auch empfehlen, dass man zunächst die ersten beiden Teile dieser Familiensaga liest, um alle Zusammenhänge zu verstehen. Der Schauplatz am Chiemsee ist sehr reizvoll und auch die drei Geschwister und ihre Grosmutter waren mir weitgehend sympathisch. Manche Vorgänge hätten für mich etwas realistischer ausgestaltet werden können und manches war mir auch etwas zu klischeebehaftet. Insgesamt ist die Reihe aber eine schöne entspannte Lektüre, mit der man sich etwas an den Chiemsee träumen kann.

Bewertung vom 02.09.2024
Vaterländer
Tambrea, Sabin

Vaterländer


ausgezeichnet

Das Erstlingswerk von Sabin Tambrea, der bisher als Schauspieler bekannt war, beschäftigt sich mit den dunklen Zeiten in der rumänischen Heimat seiner Vorfahren am Beispiel seines Vaters und seines Großvaters und dem Neuanfang in Deutschland inklusive seiner Schattenseiten. Damit beginnt dann auch die Erzählung, mit der Ankunft des dreijährigen Sabin Tambrea zusammen mit seiner Mutter und seiner älteren Schwester. Der Vater war schon zuvor nach Deutschland geflohen. Es wird sehr deutlich, wie die Familie zerrissen ist, zwischen dem Vermissen der alten Heimat und dem Ankommen in Deutschland, inklusive neuer beruflicher Möglichkeiten für die Eltern. Im zweiten Teil geht es um das, was der Großvater in Rumänien zur Zeit des kommunistischen Regimes erleiden musste und zum Schluss um die Beweggründe, die bei Sabins Vater dafür gesorgt haben, seine Heimat zu verlassen und auch seine Frau und seine Kinder erst einmal zurückzulassen.

Alles in allem ein sehr interessanter Roman, der sehr einfühlsam erzählt, Einblicke in das Leben in Rumänien in den vergangenen Jahrzehnten gibt. Darüber bekommt man im Geschichtsunterricht ja eher wenig mit. Auch wie es ist, als Kind in einem fremden Land neu anzukommen, wird sehr eindrucksvoll geschildert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.09.2024
Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
Gilmore, Laurie

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance


gut

Jeanie bekommt von ihrer Tante deren Pumpkin Spice Café in der Kleinstadt Dream Harbor geschenkt und ergreift zunächst die Chance auf eine Neuanfang, nachdem sie in ihrem Bürojob ein traumatisches Erlebnis hatte. Andererseits ist sie sich aber auch nicht ganz sicher, ob das Leben als Cafébetreiberin in einer Kleinstadt etwas für sie ist. Schon sehr bald lernt sie den Farmer Logan näher kennen, der eine Beziehung hinter sich hat, die in einer Enttäuschung endete und noch im Haus seiner Großeltern lebt. Dieser möchte sich eigentlich von Jeanie fernhalten, da Parallelen zu seiner Ex vorhanden sind.

Was das Cover und den Klappentext anging, hatte ich eine herbstliche Liebesgeschichte erwartet, die in einer US-Kleinstadt spielt, sodass so einige Herbstklischees bedient werden. Aber, das wäre ja auch im Ordnung so gewesen und sorgt für Herbststimmung beim Lesen. Gestört hat mich dann aber die Entwicklung der Beziehung zwischen Jeanie und Logan, alles geht sehr schnell und wirkt sehr oberflächlich, wozu auch der Erzählstil in der dritten Person Singular zusätzlich beiträgt, durch den ich ein noch distanzierteres Verhältnis zu den Protagonist:innen hatte. Sie wirken auch recht unreif und scheinen nicht so recht zu wissen, was sie wollen, abgesehen von Sex miteinander. Davon war mir zu viel vorhanden, weniger wäre definitiv mehr gewesen, zumal die ausführlich beschriebenen expliziten Szenen nichts zur Handlung beitrugen und gerade am Ende dann irgendwie wie zusätzliches Füllmaterial wirkten, nachdem die eigentliche Geschichte zu Ende erzählt war.

Bewertung vom 24.08.2024
Nanny über Nacht - Lakeland Love
Zöbeli, Alexandra

Nanny über Nacht - Lakeland Love


sehr gut

Wie das Cover bereits vermuten lässt, spielt der Roman in Großbritannien, genauer im Lake District, einem der britischen Nationalparks. Harriet ist gerade in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter gezogen und arbeitet als Rettungsassistentin bei der Luftrettung. An ihrem freien Tag kommt sie zufällig zu einem Autounfall, bei dem Tom schwer verletzt wird. Dieser bittet sie, sich um seine Tochter Poppy zu kümmern, die mit Trisomie 21 geboren wurde. Sie schließt das Mädchen und dessen Vater schnell in ihr Herz, allerdings verbirgt dieser auch anscheinend etwas vor ihr.

Es handelt sich hier um einen angenehm zu lesenden Roman, der an einem schönen Schauplatz spielt. Die Protagonist:innen sind sympathisch und auch etwas Tiefgang ist vorhanden, indem anhand von Poppy deutlich wird, dass auch Menschen mit Trisomie 21 recht eigenständig leben können, wenn man ihnen dies zutraut und zugesteht. Ansonsten bekommt man eine recht klassische Liebesgeschichte mit ein bisschen Hin und Her und Missverständnissen und ohne große Überraschungen.

Bewertung vom 23.08.2024
Wir treffen uns im nächsten Kapitel
Bickers, Tessa

Wir treffen uns im nächsten Kapitel


sehr gut

Bei diesem Buch haben mich das fröhlich-bunt gestaltete Cover und auch der Klappentext direkt angesprochen. Alles beginnt damit, dass die 30-jährige Erin Bücher aussortiert und in einen öffentlichen Bücherschrank in London einstellt. Aus Versehen hat sie aber auch ihr Lieblingsbuch, in dem sich eine Postkarte mit einem letzten Gruß ihrer an Krebs verstorbenen besten Freundin befindet, mit in den Bücherschrank gestellt. Zum Glück bekommt sie es wieder, findet darin aber nun zusätzliche Notizen eines vermeintlich Fremden und die "Einladung" vor, sich in einem anderen Buch aus diesem Bücherschrank "wiederzutreffen". Diese Nachrichten stammen von James, den sie eigentlich aus ihrer Jugend kennt, mit dem sie aber im Streit auseinander gegangen ist. Das ahnt aber zunächst keine:r der beiden und so entspinnt sich eine Kommunikation durch den Austausch von Lieblingsbüchern mit persönlichen Botschaften aneinander versehen.

An sich ist das eine sehr schöne Geschichte und es gibt auch eine Dosis Tiefgang, durch die jeweilige Lebensgeschichte und familiäre Situation der beiden Hauptpersonen. Allerdings wirkt insbesondere Erin durch ihr Verhalten sehr unreif auf mich, eher wie Anfang 20 als 30. Sie ist auch sehr nachtragend, sowohl James als auch ihrer Mutter gegenüber und versucht selbst nach langer Zeit nicht, über die Auslöser der Differenzen zu sprechen, sondern schaltet lieber auf stur. Dadurch wurde ich nicht so recht warm mit ihr. Zudem sollte die Liebesgeschichte meiner Meinung nach etwas mehr Raum in der Handlung einnehmen, damit nachvollziehbar wird, was Erin und James abgesehen von den Botschaften in den Büchern und der Liebe zur Literatur verbindet.

Bewertung vom 23.08.2024
Der längste Schlaf
Raabe, Melanie

Der längste Schlaf


sehr gut

Bei diesem Roman hat mich das Cover auf den ersten Blick nicht so angesprochen, da es mich einen historischen Roman vermuten ließ, der vor einigen hundert Jahren spielt. Der Klappentext hat meine Neugierde dann aber doch geweckt.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die junge deutsche Wissenschaftlerin Mara Lux, die in London zum Thema Schlaf forscht. Sie selbst leidet schon lange an Schlaflosigkeit und wird seit ihrer Kindheit von Träumen heimgesucht, die prophetischen Charakter haben. So träumte sie auch vom Unfalltod ihrer Eltern, der dann wirklich eintraf, was sie verständlicherweise traumatisiert zurückließ. Direkt nach dem Abitur ging sie für ihr Studium nach Großbritannien und hat seitdem, angesehen von ihrer Adoptivschwester kaum noch Kontakt nach Deutschland. Umso überraschter ist sie, als ein ihr unbekannter älterer Mann ihr plötzlich ein geheimnisvolles Herrenhaus in einem kleinen Ort nahe Frankfurt schenken möchte. Dennoch reist sie nach Deutschland, um das Angebot anzunehmen und es ereignen sich einige mysteriöse Dinge in dem Haus und um das Haus herum.

Grundsätzlich fand ich die Idee des Romans mit der Wissenschaftlerin, die zum Thema Schlaflosigkeit forscht, weil sie selbst davon betroffen ist und insbesondere Mara, weil sie schon sehr jung eine Professur angeboten bekommen hat, sehr spannend. Es fließen auch immer wieder interessante Erkenntnisse zum Thema Schlaf ein, was mir gut gefallen hat. Auch das Thema der geheimnisvollen Schenkung hat meine Neugierde geweckt und ich wollte wissen, was denn nun dahinter steckt. Leider gleitet der Roman aber auch immer wieder ins Mysteriöse und nicht mehr wirklich wissenschaftlich zu Erklärende ab und das mag ich gar nicht. Ich hätte mir gewünscht, dass sich alles im Bereich des Realistischen abspielt, gerne auch mit einigen spannenden Szenen, wie bei einem Thriller, aber ohne fantastische Elemente, auf die mich der Klappentext so nicht vorbereitet hat. Aber wer anders mag vielleicht gerade das. Ansonsten war der Schreibstil sehr angenehm lesbar und auch anschaulich.

Bewertung vom 19.08.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


ausgezeichnet

Oscar ist 16, hochbegabt, aus einer wohlhabenden adeligen Familie und weist definitiv autistische Züge auf. Er hat sich für ein Studium der Mathematik eingeschrieben und begegnet im Hörsaal Moni Kosinsky, die bereits Oma ist, neben dem Studium mehrere Jobs hat und von Schulmathematik wenig Ahnung. Dennoch lernen sie sich nach und nach besser kennen und profitieren sogar voneinander, indem sie sich in den Dingen unterstützen, die dem jeweils anderen so gar nicht liegen.

Das Cover des Romans hat mich angesprochen, so richtig passt es, nun im Nachhinein betrachtet, aber nicht zur Geschichte. Mir hat das Buch gut gefallen. Die Hauptpersonen sind alles andere als gewöhnlich und haben definitiv ihre Ecken und Kanten, aber sie sind dennoch sehr liebenswert. Moni mit ihrer liebevollen und zupackenden Art, die sich in ihrem Alter noch den Traum vom Mathematikstudium erfüllen möchte und Oscar, der so gut wie immer gerade heraus sagt, was er denkt und möchte, auch wenn er damit aneckt. Es gab auch immer wieder humorvolle Situationen, in denen aber nie zu plump irgendwas ins Lächerliche gezogen wurde. Ein Buch, das Mut macht, auch Menschen, die auf den ersten Blick etwas anders sind, eine Chance zu geben und sich auch mal etwas zuzutrauen, das andere Menschen als aussichtslos bezeichnen würden. Der Schreibstil der Autorin war gewohnt gut lesbar und sie hat es geschafft, dass ich mich gut in ihre beiden Hauptpersonen hineinversetzen konnte, auch wenn ich wenig mit ihnen gemeinsam habe.

Bewertung vom 19.08.2024
Glück
Thomae, Jackie

Glück


sehr gut

Zunächst muss ich sagen, dass die Covergestaltung mich auf den ersten Blick nicht besonders angesprochen hat, da ich aufgrund der Abbildung zunächst einen historischen Roman vermutet habe und keinen, der ausschließlich in der Gegenwart, bzw. nahen Zukunft spielt. Die Thematik hat dann aber doch mein Interesse geweckt, nachdem ich mir den Klappentext durchgelesen hatte.

Die beiden Protagonistinnen des Romans sind Marie-Claire, kurz MC, (Radio-)Moderatorin von Beruf und die erfolgreiche Politikerin mit Migrationshintergrund Anahita. Beide sind knapp 40 und bis jetzt kinderlos und aktuell auch nicht in einer festen Beziehung. Ihnen selbst ist bewusst, dass ihre biologische Uhr tickt und auch von ihrem Umfeld bekommen sie das immer wieder mehr oder weniger direkt vermittelt. Im leicht fiktiven Teil des Romans geht es zudem um ein neues Medikament, das die Fruchtbarkeit der Frau verlängern soll, sodass auch Frauen sich, ebenso wie Männer, mehr Zeit mit dem Kinderkriegen lassen können.

Ich konnte mich gut in die beiden Frauen und insbesondere in MC hineinversetzen, da mir die Thematik nicht fremd ist und ich mich in einigen der im Roman geschilderten Situationen wiedergefunden habe. Auch die Erzählweise hat mir gut gefallen, da neben der ernsthafteren Thematik der (ungewollten) Kinderlosigkeit auch immer wieder Passagen mit recht scharfzüngigem Humor enthalten sind, beispielsweise, wenn es um unangenehme Situationen mit Familien im Bekanntenkreis oder im Ruheabteil im ICE geht. Im Verlauf des Romans schweift mir die Handlung aber teilweise zu sehr ab, indem immer wieder weitere Frauen eingeführt werden, die in irgendeiner Verbindung zu den beiden Protagonistinnen stehen und auch deren Leben genauer beleuchtet wird. Dafür wird der medizinische Aspekt mit dem Verlängern der Fruchtbarkeit der Frau eher nur angerissen. Auch das Ende hat mich so nicht vollkommen zufriedengestellt.