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Isländer

Bewertungen

Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2023
Graffitikatz
Panizza, Kaspar

Graffitikatz


ausgezeichnet

Ich habe mich sehr auf ein Wiedersehen mit Kommissar Steinböck und seiner sprechenden Katze Frau Merkel gefreut und wurde auch von diesem Krimi nicht enttäuscht. Dieses Mal bekommt es Steinböck zunächst mit zwei Toten zu tun, deren Gemeinsamkeit bei ihren Tattoos liegt und diese von ein und demselben Tattowierer gestochen worden sind. Außerdem tauchen in München auf einmal Kunstwerke von Bansky an Hauswänden auf.

Gespannt und amüsiert verfolge ich die Ermittlungen und das Privatleben von Steinböck und seinem Team, wo ich auf viele mir altbekannte Gesichter treffe. Die zahlreichen Protagonisten des Buches, werden jedoch kurz und knapp mittels Personenregister gleich zu Beginn vorgestellt, so dass es auch Quereinsteigern in die Reihe leicht fallen wird, sich in der Story einzufinden. Der Krimi lässt auch aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen in die Story einfließen und die Dialoge ließen mich aufgrund der darinenthaltenden Wortspielereien oder Spitzfindigkeiten oft schmunzeln. Die Katze nimmt kein Blatt vor den Mund und ihre Sprüche oder Gedanken sind oft sehr heftig.

Die Suche nach dem Täter/der Täterin war verzwickt und es gab für mich ebenso wie für Steinböck und sein Team immer wieder überraschende Entwicklungen.Fünf Sterne für diesen grandiosen Krimi, der es hervorragend schafft, die Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit zu halten.

Bewertung vom 07.10.2022
Fischkatz
Panizza, Kaspar

Fischkatz


ausgezeichnet

Kommissar Steinböck, der Mann mit der äußerst kommunikativen und zynischen Katze Frau Merkel, ist mir schon wohl bekannt und bekommt es dieses mal mit einem Toten zu tun, der auf der Eisbachwelle surft. Die Ermittlungsarbeiten gestalten sich vielfältig und verzwickt, so dass ich mich gedanklich auch auf Spurensuche befinde. Das Besondere an diesem Krimi sind neben dem Hauptermittlungsstrang, sind die kritischen Töne bezüglich Politik, Geschichte, Politikern, Ernährung, etc., die mich zum Schmunzeln aber auch teils sehr nachdenklich stimmen. Ein weiteres Highlight des Buches sind die Figuren, denen der Autor sovile Menschlichkeit und Lebendigkeit einhaucht, dass sie auf mich wie real existierende Personen wirkten und zudem sind sie äußerst unterschiedlich. Ich fand den Krimi spannend und unterhaltsam gleichermaßen, sowie ich außerdem noch einiges bezüglich unserer deutschen Geschichte dazu gelernt habe.

Fünf Sterne und ich würde mehr geben, wenn ich könnte.

Bewertung vom 26.09.2021
Gourmetkatz
Panizza, Kaspar

Gourmetkatz


ausgezeichnet

Kriminalkommissar Steinböck bekommt es mit zwei Fällen parallel zu tun. Auf dem Jakobsweg ist ein berühmter Sternekoch aus München zu Tode gekommen, wobei zwei Reporterinnen ebenfalls aus München auch ihre eigenen Nachforschungen anstellen. Der zweite Fall ist die Leiche eines jungen Mannes, der ans Isarufer gespült wird und von Sokrates, dem obdachlosen Freund von Steinböck gefunden wird. Was ist mit dem jungen Mann passiert?

Dieser Kriminalroman, in dem neben Kommissar Steinböck, sein berufliches und privates Umfeld eine Rolle spielen, kommt auch Steinböcks Katze Frau Merkel nicht zu kurz, mit der er sich unterhält.

Während die Kommentare der Katze, die ich in kursiv gedruckter Schrift, mich zum Schmunzeln bringen - nie wirkt es kitschig, wie es sonst schon mal bei sprechenden Tieren in Romanen vorkommt - bin ich schockiert von dem Grauen, was Steinböck bei seinen Ermittlungen aufdeckt. Der Autor hielt mir als Leser den Spiegel vor, brachte mich zum Nachdenken, denn was kann ich selbst tun, um zu mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft beitzutragen. Der Kriminalroman ist keine Seite langweilig und bietet eine ausgewogene Balance zwischen humorvoller Unterhaltung sowie brisanten Themen samt Spannung. Wortspielereien, besondere Namensgebungen der Protagonisten, spritzige Dialoge, wunderbare Szenenbeschreibungen - geben sich quasi die Klinke in die Hand.

Ich hoffe sehr, dass es einen neuen Fall für Steinböck gibt.

*****Sterne

Bewertung vom 15.12.2020
99 harmlose Fragen für überraschende Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern
Caspers, Ralph

99 harmlose Fragen für überraschende Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern


ausgezeichnet

Grandioses Hörbuch
Das Hörbuch "99 harmlose Fragen" von Ralph Caspers hat mir sehr gut gefallen. Ralph Caspers als Person und seine Stimme ist mir durch verschiedene Fernsehformate bekannt und er schafft es mich selbst als Erwachsenen mit seinen scheinbar harmlosen Fragen, die sich eigentlich an Kinder richten, sehr nachdenklich zu stimmen.

Wenn er die Frage stellt und ich bei manchen Fragen spontan eine Antwort im Kopf habe, bin ich dann meist doch überrascht aus welchem Blickwinkel er die Frage für sich beantwortet. Die Fragen scheinen auf den ersten Blick oder beim ersten Hören "harmlos", aber sind oft viel tiefgründiger und gar nicht sich so einfach zu beantworten. " Vergelten oder Vergeben?; Wenn wir aus Fehlern lernen, warum haben wir Angst?;Was tun, wenn die Ampel nicht grün wird? :Machst du gern, was du gut kannst? Oder umgekehrt?

Ich selber habe über einige meiner Antworten nochmals nachgedacht.

Dieses Hörbuch bietet Gesprächsanlässe für Groß und Klein daheim. Ich kann es mir sehr gut aber auch im Einsatz in der Schule vorstellen bzw. bietet es Inspiration für Gespräche oder Aufsätze.

Bewertung vom 01.10.2020
Tage mit Ida
Baier, Hiltrud

Tage mit Ida


ausgezeichnet

Die 47jährige Susanne wohnt fast ihr ganzes Leben lang in Kirchheim unter Teck - außer der Studienzeit hat sie die Kleinstadt nie verlassen - momentan hillft sie im Café ihres Bruders als Bedienung aus, welches sich seit fast acht Jahrzehnten in Familienbesitz befindet. Ihr Zuhause ist ihr altes Elternhaus, das schon ihren Großeltern gehörte und ihre Mutter ihr überschrieben hat. Die meiste Zeit ist sie dort alleine, da ihr Sohn kurz vor dem Abi mehr bei der Freundin ist, die Tochter schon ausgezogen und der Ehemann beruflich die Woche über in München wohnt. Zu ihrer neuen Tagesroutine gehört der Besuch ihrer demenzkranken Mutter im Pflegeheim, zu der sie stes ein angespanntes Verhältnis hatte. Als eine Frau mit langen weißén Zopf auftaucht und ihr mitteilt, dass sie ihre Tante ist, wird Susannes gesamtes Leben auf den Kopf gestellt. Es beginnt eine Reise in die Vergangenheit, die nun aufgearbeitet wird.

Dieser Roman hat sehr gut gefallen, gerade bin ich noch bei Susanne in der Gegenwart 1999, da kommt es zur Rückblende 1927 und weiteren, die in Zeit weiter voranschreiten und in der dann Susannes verstorbener Großvater und ihre Mutter sowie die Tante auftauchen. Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich ab.

Langsam werden mir die Zusammenhänge klar und ich erfahre viel über das Leben während des Nationalsozialismus. Susanne bekommt nun einen völlig neuen Blick auf das Leben ihrer Mutter und deren Verhalten. Am Ende wird ein langes gehütetes Geheimnis gelüftet. Ich bin froh, dass der Besuch von Ida für die gesamte Familie von Susanne, ihrer Ehe und auch für Ida selbst eine Chance auf neue gemeinsame Zukunft ist, in der jeder offener miteinander umgeht.

Wundervoll erzählte Geschichte!

Fünf Sterne!

Bewertung vom 01.10.2020
Grantlkatz
Panizza, Kaspar

Grantlkatz


ausgezeichnet

Ich habe noch keines der Vorgängerbände gelesen und das werde ich nach diesem Lesevergnügen nun bald nachholen.

Als Neueinsteiger in diese Reihe wurde mir der Einstieg leicht gemacht, da das Buch schon zu Beginn mit einem Personenverzeichnis aufwartet und ich mir so schon einen Überblick verschaffen konnte.

Kommissar Steinböck bekommt es zunächst mit dem Fall zu tun, in dem ein dubioser Bauunternehmer brutal ermordet wird und zudem sein Freund, der Polizeipsychologe Horsti Schmalzl blutüberströmt mit einer Frau mit durchgeschnittener Kehle in seinem Arm aufgefunden wird.

Ich habe mich selten so intelligent und humorvoll zugleich unterhalten gefühlt, wie mit diesem Krimi. Die Protagonisten selber Steinböck, seine mit ihm kommunizierende Katze Merkel, sein Kollege Emil Mayer jun., seine Kollegin Ilona, der Staatsanwalt Nepomuck Sanghäusel, Steinböcks Freund und Informant Peter Obstler, ein Dackel sowie diverse andere, die ich mir allesamt sehr gut vorstellen konnte, rundeten einen vielschichtigen Fall, der menschliche Tragödien anbei offenbarte, ab. Der Autor Kaspar Panizza schaffte es einen spannenden, vielschichtigen Fall zu servieren und dazu ohne erhobenen Zeigefinger sich sozialkritisch zu äußern. Er greift dabei Themen wie Ausbeutung von Menschen, den Hype um Influencer u. a. Altersarmut auf.

Ich mochte den bayrischen Dialekt, der in Dialogen durchkam, aber nie übertrieben wirkte und ich ihn auch als "Laie" verstehen konnte, der die Story bzw. die Figuren so authentisch wirken ließ.

Sehr gerne würde ich einen weiteren Fall mit den sympathischen Protagonisten lesen, um zu erfahren, was es in ihrem Privatleben neues gibt, sowie mit den Kommissaren nebst der Katze Merkel auf Spurensuche in einem neuen Fall zu gehen.

Bewertung vom 01.10.2020
Turbulenzen
Szalay, David

Turbulenzen


sehr gut

In zwölf kurzen Kapiteln erzählt der Autor jeweils einen kurzen Auschnitt aus dem Leben von meist zwei Menschen, wobei einer der Menschen, die Hauptfigur im nächsten Kapitel ist. Diese besondere Art des Erzählens, zeigt auch auf, dass die Menschheit über weiter Strecken irgendwie miteinander in Verbindung steht. Der Autor stellt das anhand der Flüge, die die Menschen unternehmen und der Flugstrecke, die er auf einer Karte einzeichnet, bildlich dar.

Was in dem Kapitel geschieht, regt mein Kopfkino an und manchmal möchte ich dann doch genau wissen, wie das Leben für die jeweilige Figur weitergeht. Teilweise stehen mir die Tränen in den Augen, ich freue mich und bin gerührt, denn es geht um Liebe, Hoffnung, Verzweifelung, Angst, Mut,....

Dieses Buch habe ich innerhalb weniger Stunden durchgelesen und es hat mich sehr nachdenklich und emotional bewegt zurückgelassen. Wer gerne Romane mit einem Happy-end mag oder mit einem geschlossenen Ende, der liegt hier verkehrt. Wer jedoch gerne Bücher liest, dei einen anregen über das Leben nachzudenken, der liegt hier völlig richtig.

Bewertung vom 27.09.2020
Fromme Sünde
Rauch, Josef;Gwaltinger, Xaver Maria

Fromme Sünde


sehr gut

Der Privatdetektiv Philipp Marlein wird von dem Autoren Klüngelbein als Personenschützer engagiert, der sich und sein Leben bedroht fühlt. Er hat vor ein Buch mit neuen Erkenntnissen über die Rolle von Maria Magdalena zu veröffentlichen. Gleichzeitig macht sich die Nachbarin von Hobbydetektiv Emil Bär Sorgen um ihre Töchter, die sich verändert haben und sich mittlerweile spinnefeind sind. Womit beschäftigen sie sich gerade? Außerdem laufen der Kirche die jungen Frauen weg und die Kirchenoberen machen sich Sorgen um ihren Mitgliederschwund. Des weiteren werden Männer zusammengeschlagen, die sich frauenfeindlich oder sich gegenüber Schwächeren mies verhalten.

Dies ist für mich das erste Buch aus einer Reihe mit Marlein und Bär, wobei ich keine Schwierigkeiten hatte mich zurechtzufinden. Sehr spannend fand ich die Rechercheergebnisse von Klüngelbein, von denen ich äußerst fasziniert bin und nun sehe ich Maria Magdalena mit völlig anderen Augen. Auch wenn eigentlich Emil und Philipp die Hauptfiguren sein sollen, war in meinen Augen die Figur des Klüngelbein viel interesanter. Die Story fand ich in den ersten 2/3 Dritteln sehr unterhaltsam und spannend, doch im letzten Drittel nahm für mich die Spannung und Unterhaltung ab, obwohl es noch ganz am Ende zum filmreifen Showdown kam.

Insgesamt vier Sterne für einen Krimi, der Spuren von Komödie enthält und sich auf sehr spannende Weise Hintergründe des Christentums beleuchtet.

Bewertung vom 24.09.2020
Kalmann
Schmidt, Joachim B.

Kalmann


ausgezeichnet

Die Geschichte, die Joachim B. Schmidt in "Kalmann" erzählt, spielt in einem kleinen Küstenort in Island, der real existiert. Hier lebt der Protagonist Kalmann, der Experte für Gammelhai, mittlerweile alleine in dem Haus seines Großvaters. Kalmann vereinigt in sich als Person einige Besonderheiten, denn einiges kann er oder darf er nicht, wie Autofahren, sein Haus in Ordnung halten ect., aber er ist sehr fit im Umgang mit der Waffe und der Jagd bzw. dem Fang von Haien, wozu auch das Fahren des Bootes zählt und der Herstellung von Gammelhai, einer Delikatesse, die aufgrund des Geschmacks und starken Geruchs aber nicht alle lieben.

Während Kalmann "friedlich" so vor hinlebt, findet er eine Blutlache, ein Mann verschwindet und es passiert so einges mehr.

Der Autor beschreibt sehr detailliert Ausschnitte aus dem Leben von Kalmann und den Ereignissen im Ort. Während der Ort erst realativ verschlafen dargestellt wird und ich die Natur Islands mir sehr gut vorstellen kann, wachen alle quasi auf, als die Polizei auftaucht und Kalmann scheint immer mittendrin in den Ereignissen zu sein. Es gibt einige Spuren, es wird immer verzwickter, spannender und der Autor schafft es mich in die Irre zu führen. Mit dem Ende hatte ich so nie gerechnet, aber es stimmig und gefällt mir sehr gut.

Ein besonderer Roman mit einem besonderen Protagonisten! Fünf Sterne!

Bewertung vom 23.09.2020
Und die Welt war jung / Drei-Städte-Saga Bd.1
Korn, Carmen

Und die Welt war jung / Drei-Städte-Saga Bd.1


ausgezeichnet

In diesem Buch erzählt die Autorin Carmen Korn die Geschichte dreier Familien, die miteinander verwandt bzw. befreundet sind und die in Köln, San Remo und Hamburg wohnen. Während die Familie in Köln mittlerweile mit Geldproblemen zu kämpfen hat, dabei zwar keinen Hunger leidern, aber ihre berufliche Existenz durch die Galerie am seidenen Faden hängt, geht es in der anderen Familie nicht um Geldsorgen sondern um die Tatsache, dass in der Vergangenheit verharren, weil sie auf die Rückkehr des im Krieg verschollenen Schwiegersohn, Vater und Ehemannes warten. Bei der Familie in San Remo ist es die Tatsache dass die italienische Schwiegermutter die Familie insbesondere die Schwiegertochter dominiert und sie einengt. Alles ist jedoch einem Wandel unterlegen und so gibt es viele Veränderungen, die ihrerseits Veränderungen hervorrufen.
Ich konnte mir sämtliche Personen in diesem Roman sehr gut vorstellen und fühlte mich nicht als außenstehender Beobachter, sondern als wäre ich mitten unter ihnen. Außerdem gibt es gleich zu Beginn des Romans ein Personenregister sowie Stammbäume, die mir zusätzlich den Überblick erleichterten. Die Autorin verknüpft das Leben der unterschiedlichen Personen sehr geschickt miteinander und ich bin fasziniert von deren Leben. Ich hoffe gemeinsam mit ihnen, nehme die unterschiedlichen Ansichten war ebenso wie den damaligen Zeitgeist und stelle fest ledige Mütter sind der Gesellschaft zum größten Teil ein Dorn im Auge während Männer durchaus Liebschaften haben können. Was die anderen Menschen von einem denken oder über einen sagen, hatte in der damaligen Zeit gefühlt noch einen größeren Stellenwert. Mir hat diese Geschichte über den Alltag dreier Familien, gepaart mit Trauer, Freude und Hoffnung auf eine positive Zukunft, sehr gut gefallen.