Das Glück ist hier und jetzt, oder es ist gar nicht
Das Buch "Herrn Haiduks Laden der Wünsche" von Florian Beckerhoff hat mich aus zwei Gründen neugierig gemacht. Zum Einen das tolle Cover - man möchte unbedingt mehr über den kleinen Laden erfahren, was darin vor sich geht, was es mit Herrn Haiduk und seinen Kunden auf sich hat. Zum Anderen natürlich der Titel und die Idee hinter dem Buch. Das Thema Glück bzw. Wünsche der Menschen hat mich geradezu dazu aufgefordert, das Buch zu lesen!
Der Autor hat in seinem Buch ganz besondere Charaktere erschaffen. Erzählt wird die Geschichte aus der
Sicht von Monsieur l`auteur, einem Mann, der vor ein paar Jahren gegenüber Herrn Haiduks Laden gewohnt hat und einen Roman geschrieben hat, von dem Herr Haiduk begeistert war. Als die beiden sich…mehrDas Glück ist hier und jetzt, oder es ist gar nicht
Das Buch "Herrn Haiduks Laden der Wünsche" von Florian Beckerhoff hat mich aus zwei Gründen neugierig gemacht. Zum Einen das tolle Cover - man möchte unbedingt mehr über den kleinen Laden erfahren, was darin vor sich geht, was es mit Herrn Haiduk und seinen Kunden auf sich hat. Zum Anderen natürlich der Titel und die Idee hinter dem Buch. Das Thema Glück bzw. Wünsche der Menschen hat mich geradezu dazu aufgefordert, das Buch zu lesen!
Der Autor hat in seinem Buch ganz besondere Charaktere erschaffen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Monsieur l`auteur, einem Mann, der vor ein paar Jahren gegenüber Herrn Haiduks Laden gewohnt hat und einen Roman geschrieben hat, von dem Herr Haiduk begeistert war. Als die beiden sich eines Tages wiedersehen beschließt Herr Haiduk dem vermeintlichen Schriftsteller eine ganz besondere Geschichte zu erzählen - die Geschichte von Alma, die auf der Straße eine Lottoquittung gefunden hat, mit der der Jackpot in Höhe von 13 Millionen Euro geknackt wurde, und den rechtmäßigen Besitzer finden möchte. Alma ist eine sehr eigenwillige junge Frau, von der man lange nicht so recht weiß, was man von ihr halten soll. Aber zum Ende hin erfährt man Hintergründe, die verständlich machen, warum sie sich so verhält.
Die bisher sehr stille Alma blüht plötzlich auf in ihrer selbst gestellten Aufgabe, herauszufinden, wer der Besitzer der Quittung ist. Sie möchte heraus finden, welches Leben er führt und ob der Gewinn ihm gut tun würde. Als bekannt wird, dass der Gewinner seinen Spielschein in Herrn Haiduks Laden abgegeben hat, stürmen sehr viele Menschen den Laden, um auf ihren Anspruch zu bestehen. Alma möchte mit jedem dieser Menschen ein persönliches Gespräch führen um zu erfahren, welcher Mensch er ist und sich ein Bild davon zu machen, ob er lügt oder die Wahrheit sagt. So trifft sie im idyllischen Hinterhof, der definitiv mit zum Zauber der Geschichte beiträgt, in der kommenden Woche viele sehr unterschiedliche Menschen, mit sehr unterschiedlichen Charakteren und Geschichten, sehr verschiedenen Wünschen und Plänen, was sie mit dem Gewinn machen würden. Auch das Verhalten ist sehr verschieden, jedoch alle werden sie mehr oder weniger gierig und verrückt, wo ihnen ein so großer Gewinn in Aussicht steht, und werden mehr oder weniger erfinderisch, welche Lügen sie Alma auftischen. Ebenso ist die Reaktion, wenn sie als Lügner enttarnt werden, sehr interessant. Immerhin ein Teil davon kann sogar positiv aus den Gesprächen hervor gehen und sein Leben wird dadurch in andere Bahnen gelenkt. Als schließlich auch noch die Presse Wind von der ganzen Geschichte bekommt und ein Journalist einen Artikel in die Zeitung setzt, eskaliert die Situation in Herrn Haiduks Laden total.
Der Autor präsentiert dem Leser schließlich ein unerwartetes und besonderes Ende, das auf alle Fälle gut zu der Geschichte passt.
Sehr gut gefallen hat mir, dass der Text ein paar sehr schöne Weisheiten enthält, die sich der Leser neben der Frage nach Wünschen und Glück an sich selbst auf alle Fälle zu Herzen nehmen kann. Leider hat mich der Schreibstil allgemein nicht richtig mitgerissen und ich empfand es Großteils als zäh und mühsam, weiterzulesen. Erschwert hat mir das Lesen auch, dass die Geschichten von heute und damals - also das aktuelle Geschehen, in dem Herr Haiduk seine Erinnerungen erzählt, und die Erinnerungen selbst - ineinander verschwimmen. Dies hätte meiner Ansicht nach mit Absätzen besser voneinander getrennt werden müssen. Ich vergebe deswegen vier von fünf Sternen.