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StMoonlight

Bewertungen

Insgesamt 127 Bewertungen
Bewertung vom 08.06.2019
Die Lotosblüte
Sok-Yong, Hwang

Die Lotosblüte


weniger gut

Lustobjekt

Chong ist 15 Jahre alt und hat es nicht leicht im Leben. Statt behütet aufzuwachsen und einfach Kind zu sein, wird das Mädchen von ihrer Stiefmutter verkauft. Für den alten Chinesen, der sie in Lenhwa umbenennt, ist sie von nun an Zweitfrau und Lustobjekt. Doch schon bald segnet er das zeitliche und wird von dessen Sohn Kuan aufgenommen. Leider betreibt dieser jedoch, im Hafen von Chinchiang, einen Lustschuppen, in dem es alles gibt was das Herz begehrt: Drogen, Glücksspiel und Sex. Die junge Frau kann fliehen, doch schon bald gerät sie in die nächste Gefangenschaft… Wird Chong jemals die Möglichkeit haben ein selbstbestimmtes Leben zu führen? Gibt es jemanden, der mehr in ihr sieht, als nur ihren Körper?

Von der Leseprobe war ich begeister, weshalb ich mich für dieses Buch entschied. Doch was nach diesen Zeilen kam, ging leider immer weiter Berg ab. So wirkte Chong schon bald wie eine willenlose Marionette, die alles mit sich machen lässt. Hier hätte ich mir mehr Emotionen gewünscht. Auch die Richtung, in die sie sich (und die Geschichte insgesamt) entwickelt, ist irgendwie „unbefriedigend“. Hier wird sprichwörtlich Feuer mit Feuer bekämpft und das obwohl gerade Chong doch Verständnis haben sollte… Über die Randgeschehnisse (z.B. den Opiumkrieg) erfährt der Leser sehr wenig. Teilweise hätte ich mir ein wenig mehr Informationen gewünscht.

Der Schreibstil ist angenehm, so dass ich gut vorankam. Ein kleines Manko habe ich hier dennoch: Normalerweise mag ich bildliche Beschreibungen. Doch hier sind die Szenen teilweise etwas zu detailliert geschrieben. Nicht, dass ich prüde wäre, aber an der einen oder anderen Stelle hatte ich fast das Gefühl, als würde es dem Autor förmlich Spass machen, Chong so leiden zu lassen… (Manchmal ist weniger eben doch mehr!)

Insgesamt zwar eine bewegende Geschichte, aber leider rutscht der Roman bald (zu sehr) ins sündhafte ab.

Bewertung vom 08.06.2019
Zehn Stunden tot / Fabian Risk Bd.4
Ahnhem, Stefan

Zehn Stunden tot / Fabian Risk Bd.4


sehr gut

Todesarten einfach auswürfeln
Bei diesem Thriller hat mich nicht das Cover angezogen, eher im Gegenteil. Ich kann sogar eher raten, was dort dargestellt wird. (Ein Flussbett?)
Die Beschreibung hat mich dann jedoch sehr neugierig gemacht. Ein Mörder, der Opfer, Zeitpunkt und Todesart auswürfelt!? Da zuckte glatt meine Rollenspieler-Würfelhand und wollte das Buch ergreifen! Letzten Endes fand es dann ja auch seinen Weg zu mir und ich konnte mich in knapp 500 spannenden verlieren. Mag anfangs etwas viel klingen. - Ich persönlich bevorzuge ja auch eher etwas dünnere Bücher. - Doch dank der flüssigen Schreibweise und den spannenden Handlungssträngen, waren die „10 Stunden“ schnell vorbei. Angenehm kurze Kapitel lassen den Leser das Buch auch mal aus der Hand legen und später schnell wieder einsteigen.

Ein Mörder, der an die Macht der Würfel glaubt, ist an sich ja schon mal eine interessante Sache. Doch hier passiert wesentlich mehr, als nur ein Mord: Während die Polizei in einem Mordfall ermittelt, bei dem ein syrischer Junge in einer Waschmaschine zu Tode kam, brennt eine Asylbewerberunterkunft. Der Verdacht einer fremdenfeindlichen Tat liegt nahe. Doch dann geschehen weitere Morde, einer perfider als der andere. Je mehr Hinweise die Polizei findet, desto schneller scheint sich alles was sie haben, in Luft aufzulösen und sie stehen wieder am Anfang. Fabian Risk, der eigentlich aktuell nicht im Dienst ist, wird zurückgeholt und lässt sich auf ein doppeltes Spiel ein…

Was mir hier gut gefallen hat, sind die vielen verschiedenen Mordarten. Oft ist es so, dass Serienkiller eine Vorliebe für eine Waffe etc. haben. Hier hat der Mörder es ausgewürfelt und, dank des „Schicksals“, wurde jedem Opfer ein anderer Abschied zu teil. Diese Szenarien sind so anschaulich erklärt, dass es fast ein wenig so war, als würde man über eine Kamera zusehen. Ein wenig erschreckend, aber auch deswegen unglaublich packend. Hinzu kommt, dass es mehrere Handlungsfäden gibt. So gibt es nicht nur die Morde und den Brandanschlag, sondern auch teils noch ganz eigene Päckchen, welche die Charaktere zu tragen haben. Und hier hat der Autor sich dann auch etwas verzettelt: Während am Anfang langsam eins zum anderen kommt und die Fäden zusammen laufen, gab es am Ende eher ein Knäuel, welches sich ein wenig verheddert hat. Ich kann nicht sagen, ob hier bei der Übersetzung etwas verloren gegangen ist. Es wirkt jedenfalls so, als würden gleich mehrere Kapitel fehlen. Sehr schade!

Trotz allem: Ein rasanter und durchweg spannender Thriller, der endlich mal etwas anderes bietet. Wer bildlich Beschreibungen und einen rasanten Schreibstil liebt, wird hier (Lese-)Spaß haben.

---

Bei „10 Stunden tot“ handelt es sich um den vierten Band einer Reihe, rund um Kommissar Fabian Risk. Ich selbst kenne keinen der Vorgänger und fand nicht, dass mir hier etwas an (Vor)Wissen fehlte. Ein Einstig ist also direkt mit diesem tollen Thriller möglich.

~°~ Reihenfolge ~°~

10 Stunden tot [Band 4]
Minus 18° [Band 3]
Herzsammler [Band 2]
Und Morgen du [Band 1]

Bewertung vom 23.08.2018
In 8 Tagen um die Welt
Bertram, Rüdiger

In 8 Tagen um die Welt


gut

Tobi ist Torwart in einem Fußballverein - in der gleichen Mannschaft wie Alexandra, da es nicht genügend Mädchen für eine eigene Mannschaft gab. An sich wäre das gar nicht schlimm, auch nicht dass Tobias immer auf der Ersatzbank sitzt. Das findet er sogar richtig klasse, denn dann kann er das Spiel nicht negativ beeinflussen. Trotzdem kann Tobi Alex nicht ausstehen, denn sie ist der Star der Mannschaft: Sie spielt mega gut Fußball, ihre Eltern jetten als Stewardess und Pilot durch die Welt und, natürlich, ist Alexandra Klassenbeste. Als Tobi die Schuld für ein verlorenes Spiel bekommt, platzt ihm der Kragen: Es wäre ihm völlig egal, ob sie besser Fußball spiele oder in 80 Tagen um die Welt reisen könne! Sein Gegenüber steckt das nicht nur locker weg, sondern kontert, dass sie es in 8 Tagen schaffen würde. Und ehe Tobias sich versieht ist er unterwegs auf einer Weltreise - zusammen mit seiner Erzfeindin. Heimlich, versteht sich, denn die Eltern hätten das wohl nie erlaubt. Doch seine Begleitung hat noch ein ganz anderes Geheimnis, da ist Tobi sich sicher. Und er setzt viel daran, es herauszufinden…

Die Handlung der Geschichte fand ich etwas abgedreht. Damit meine ich nicht, dass Tobi Alex so gar nicht mag oder ein Mädchen in einer Jungenmannschaft spielt. Vielmehr hat mich hier gestört, dass zwei Kinder - ohne Begleitung eines Erwachsenen - mal „einfach so“ um die Welt fliegen können. Zwar werden sie zwischendurch gefragt, ob und warum sie alleine unterwegs sind, aber auf die Idee, dass beide vielleicht flunkern, scheint niemand zu kommen.

Der Schreibstil ist locker und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Ich bin, mit dem Buch, gut vorangekommen. Leider hat das Buch mehrere Rechtschreibe- und Grammatikfehler. So ergaben einige Satzstellungen überhaupt keinen Sinn und ich musste rätseln, was der Autor mir eigentlich gerade zu sagen versucht. Besonders bei einem Kinderbuch halte ich so etwas immer für ein wenig bedenklich.

Die Altersempfehlung liegt bei 10-12 Jahre. Das ist durchaus angemessen, denn in dem Alter lässt sich das Gelesene gut vorstellen und auch das eine oder andere Reiseziel ist sicher schon bekannt. Aber auch wer keine Reiseerfahrung hat, kommt auf seine Kosten - und lernt ganz nebenbei noch etwas, denn auch Tobias war bisher immer nur an der Ostsee und so erklärt die Jetsetterin Alexandra ihm alles. (Was übrigens durchaus amüsant sein kann, da der Junge sich nicht immer geschickt anstellt.)

~°~ Fazit ~°~
Die Geschichte ist interessant, ja, aber so wirklich warm bin ich mit ihr leider nicht geworden. Dazu die bereits angedeuteten Fehler im Text selbst. Von mir gibt es für dieses Buch keine Kaufempfehlung, eher so ein: „Lässt sich lesen, wenn nichts anderes da ist.“

Bewertung vom 23.08.2018
Meja Meergrün und das sagenhafte Seeungeheuer / Meja Meergrün Bd.4
Lindström, Erik O.

Meja Meergrün und das sagenhafte Seeungeheuer / Meja Meergrün Bd.4


sehr gut

Meja hat lange auf diesen Moment gewartet, auch wenn es schön war, ohne Eltern, freut sie sich doch dass die beiden endlich von ihrer Forschungsreise zurückkehren. Statt den beiden Erwachsenen kommt allerdings der Postbote und bringt ein Paket für die kleine Meernix. Und dieses Paket bewegt sich! Auch wenn Meja sich über ihren neuen Spielkameraden freut, so ist sie doch von Sorge gezeichnet, denn irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Als dann auch noch das Gerücht umgeht, das der fiese Grönorm sein Unwesen treibt, gibt es kein Halten mehr. Zusammen mit ihren Freunden macht Maja sich auf, um ihre Eltern zu finden - und vor dem Seeungeheuer zu retten! Eine durch und durch spannende Geschichte mit viel Lerneffekt. Was mich hier höchstens stört, ist das Tiere hier regelmäßig mit der Unterwasserpost verschickt werden. (Kam bereits im ersten Teil vor.) Sieht man davon ab, ein tolles Abenteuer für Unterwasserliebhaber.
Der Schreibstil des Autors ist wirklich wunderbar. Von Zeile zu Zeile schwimmt man förmlich mit Meja durch das Meer (und die Geschichte). Untermalt wird das Ganze durch zauberhafte Bilder. Alle farbig und viele sogar über zwei Seiten.
Die Geschichte richtet sich in etwa an Leser im Alter von 6-8 Jahren. Dieses finde ich durchaus angemessen. Für jüngere Kinder ist der Text ein wenig schwierig, da nicht unbedingt immer einfach Begriffe verwendet werden. Älteren könnte die Geschichte schon fast ein wenig zu langweilig sein.

~°~ Fazit ~°~
Wer Pipi Langstrumpf liebt(e), der wird Meja Meergrün schnell ins Herz schließen. Sie wohnt zwar nicht in einer Villa und hat auch weder Äffchen, noch Pferd, dafür aber eine bezaubernde Unterwasserwelt und jede Menge toller Freunde.

~ Reihe ~
Meja Meergrün und das sagenhafte Seeungeheuer [Band 4]
Meja Meergrün und das versunkene Schiff [Band 3]
Meja Meergrün rettet den kleinen Delfin [Band 2]
Meja Meergrün [Band 1]

Bewertung vom 23.08.2018
Agalstra
Herzog, Anna

Agalstra


weniger gut

Wirklich anschaulich und witzig gemacht ist das Cover dieses Jugendromans. Während auf der ersten Seite eine Szene aus dem Buch gezeigt wird, stellt der vordere Buchdeckel einen Theatervorgang dar.

Zusammen mit zwei Jungen sollen Nele und Felix, während eines Workshops, ein Theaterstück schreiben und aufführen. Die Gruppe mit der besseren Aufführung gewinnt die neuesten Smartphones!
Doch so ein Stück zu schreiben, ist gar nicht so einfach. Während die erste Gruppe endlich einen Ansatz findet, stößt die zweite auf etwas Geheimnisvolles und es scheint ganz so, als wäre dieses die Lösung. Doch sie ahnen nicht, dass sie damit etwas heraufbeschwören…
Zwar spielen die Kinder immer mal wieder einige Szenen und machen sich auch Gedanken, aber eben diese Szenen sind manchmal etwas wirr. Vielleicht liegt es daran, dass diese „Rückblicke“ in die Vergangenheit, immer wieder eingeschoben sind und durch die Zerstreutheit im Buch, lange keinen Sinn ergeben. (Letzten Endes geben sie es dann doch noch.) Gefühlt war es irgendwie „unrund“.

Viele Zeichnungen gibt es leider nicht. Das Cover, sowie das Eingangsbild sind schon fast alles an Bildern.

Ein Cover das anzieht und sympathische Charaktere, dazu eine Geschichte mit Lerngehalt. Leider war es das dann auch schon mit „Agalstra“.

Die vollständige Rezension findet ihr (aus Platzgründen) hier:
https://gedankenteiler.blog/2018/06/09/theater-theater-rezension-jugendfantasy/

Bewertung vom 23.08.2018
Das Fest der Wünsche / Einhorn-Paradies Bd.3
Blum, Anna

Das Fest der Wünsche / Einhorn-Paradies Bd.3


ausgezeichnet

Bereits das Cover ist wunderbar einladend. Nicht nur die Wunschblüten funkeln hier im Licht. Auch Suria und die drei Geschwister-Einhörner glitzern um die Wette. Das macht bereits richtig Lust, das Buch in die Hand zu nehmen und darin zu blättern.
Rosie, Vanilla und Blue sind zurück mit einem neuem Abenteuer: „Das Fest der Wünsche“. Bei diesem Fest bekommt JEDER Bewohner eine Blüte vom Wunschbaum, der nur sehr selten blüht. Mit dieser Blüte kann sich jeder seinen Herzenswunsch erfüllen. Gar nicht so einfach, sich da für einen zu entscheiden! Während jeder seinen Wunsch wünscht, warten die drei Einhörner darauf, dass auch zu ihnen eine Blüte geschwebt kommt. Doch es passiert nichts. Die drei Geschwister gehen leer aus! Etwas das unmöglich ist, denn es wächst für JEDEN genau eine Blüte am Wunschbaum. Wo sind die Blüten für die Beschützer des Reiches also hin? Wie gut das Suria, das Sonneneinhorn, dem Hilferuf folgt und sich auf die Suche nach den kostbaren Blüten macht. Doch wird sie diese finden und was steckt hinter den verschwundenen Pflanzen? Werden sich die Wünsche der Drei doch noch erfüllen?
Eine schöne und zugleich leerhafte Geschichte. Es kommen dieses Mal sehr viele verschiedene Protagonisten vor, die alle einen anderen Charakter haben. Das zeigt wunderbar wie verschiedenen die Individuen sind. Nicht jeder hat die gleiche Sichtweise oder mag das Gleiche. Zusammenhalt und füreinander da sein werden hier (wieder) groß geschrieben.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich wunderbar lesen. Es gibt keine schwierigen Wörter oder Satzstellungen, so dass die Geschichtezügig gelesen werden kann. Das empfohlene Lesealter von 5-7 Jahren halte ich, zum Selberlesen, allerdings zu jung. Dafür ist alleine schon der Text viel zu klein gedruckt. Wunderbar sind dafür die vielen tollen, bunten, lustigen und schönen Bilder, welche auf (fast) jeder Seite zu finden sind.

Bewertung vom 23.08.2018
Ein Keim kommt selten allein
Egert, Markus;Thadeusz, Frank

Ein Keim kommt selten allein


sehr gut

Das Cover ist witzig gestaltet und lässt den Betrachter erst denken, es handele sich um einen humorvollen Roman. Doch irgendwie ist sogar das Gegenteil der Fall: Dieses Buch behaltet ein ernstes Thema: Hygiene. - Allerdings habe es die Autoren geschafft geballtes Wissen so auseinander zu nehmen, dass appetitliche Wissenshappen entstanden sind - und das alles auf durchaus humorvolle Weise.
Juhu, wieder ein Panikmachebuch! Zumindest war das mein erster Gedanke. Aber nein, die Autoren betrachten die Fakten und machen sie verständlich. Was ich wirklich gut finde: Es geht nicht nur um die fehlende Hygiene, sondern auch um übertriebene Hygiene. Da Markus Egert aus dem Bereich Biologie/ Ökologie kommt, glaubt man als Leser hier auch was man da eigentlich liest. Wirklich neue Erkenntnisse habe ich zwar nicht gewonnen, für Neulinge (oder Hygienefanatiker, die ohne Desinfektionsmittel nicht leben können), gibt es hier aber sicher einiges zu lernen!
Doch offenbar möchte der Autor den Lesern hier wesentlich mehr bieten, nämlich einen "gesunden" Umgang mit der Materie. Nicht alle Bakterien sind schlecht, viele sogar lebensnotwendig. Hoffentlich lesen die "Richtigen" dieses Buch und lassen ihre Kinder endlich im Dreck spielen. ;-)

Bewertung vom 23.08.2018
In Schönheit sterben / Robert Lichtenwald Bd.2
Ulrich, Stefan

In Schönheit sterben / Robert Lichtenwald Bd.2


sehr gut

Mord auf Italienisch

Ein eher unscheinbares Cover, doch der Inhalt hat es in sich:
Annibale Colasanti war Sammler, jetzt ist er tot. Er wurde ermordet. Aus seiner Wohnung fehlt allerdings nur ein Kunstwerk - und ausgerechnet dieses hatte der Tote vor der Außenwelt geheim gehalten. Woher wusste/n der/ die Täter davon? Ausgerechnet zwei Amateure - Die quirlige Journalistin Giada Bianchi und der besonnene Rechtsanwalt Robert Lichtenwald wollen genau das herausfinden.
Kein langes Vorgeplänkel, sondern direkt rein ins "Vergnügen". So gefällt es mir! Eine toller packender Schreibstil, der auch durch die bildlichen Beschreibungen besonders aufwartet. Allerdings benutzt der Autor hier viele italienische Begriffe. Anfangs ist das interessant, da neu und anders. Irgendwann fand ich es dann aber doch etwas nervig, da es vom eigentlichen Thema ablenkte. An den Gedanken das sich hier zwei Laien an die Aufklärung eines Verbrechens machen, muss man sich als Leser ein wenig gewöhnen. Wer sich darauf einlässt, bekommt aber eine spannenden Geschichte.
Das eine oder andere bleibt offen, aber eben daher entstehen eine Menge "Hirngespinste" beim Leser, daher eine Empfehlung für alle die mit (einigen) offenen Fragen und ein wenig (zu viel) italienischen Flair leben können.

Bewertung vom 23.08.2018
DuMont Bildatlas Sardinien
Höh, Peter

DuMont Bildatlas Sardinien


ausgezeichnet

Auch wenn es als ein Bildatlas ausgezeichnet ist, so würde ich dieses Format eher mit einer (hochpreisigen) Zeitschrift vergleichen. Nicht nur wegen dem Format, sondern auch von der Aufmachung. Es wirkt eben wie ein Reisemagazin. Tatsächlich fällt es aber gerade dadurch leichter, das „Magazin“ in die Hand zu nehmen und sich auf den Inhalt einzulassen und dieser ist wirklich bunt:
Es beginnt mit Impressionen, welche erste (Reise)Lust schüren. Anschließend durchwandert der Leser das Land von Norden nach Süden. Zu jedem dieser Abschnitte wird viel Spannendes erzählt und das mit so viel Liebe, dass man (fast) das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Die Beschreibungen sind so bildlich und lebhaft, dass diese Leidenschaft ansteckt. Untermalt ist das Ganze von vielen, großen und kleinen, aber immer farbigen, Fotos.
Ob nun Natur, Kultur, Shopping oder einfach nur Entspannung. Von der Costa Verde über Santa Cristina über Alghero bis hin zu Cagliari bietet Sardinien für jeden Geschmack etwas. Für alle die sich noch nicht sicher sind, ob das Land etwas für sie ist, aber keinen (teuren) Reiseführer kaufen möchten, ist dieser Bildatlas genau das Richtige. Durch die bunte Mischung liest man hier nicht nur einseitig, sondern bekommt ein gutes Gefühl für Land und Leute.

Bewertung vom 23.08.2018
Baedeker Reiseführer Rom
Reincke, Madeleine;Bourmer, Achim;Strüber, Reinhard

Baedeker Reiseführer Rom


ausgezeichnet

Ich liebe sie einfach, diese neuen und kompakteren Baedeker. Im Gegensatz zu ihren „großen Brüdern“ sind sie um einiges leichter, aber nicht was den Inhalt angeht:
Ob Sehenswürdigkeiten von A bis Z, selbstgestaltete Touren(vorschläge), Erlebnisse oder praktische Informationen. In diesem handlichen Reiseführer findet sich all das, was man (an Wissen) für die ewige Stadt braucht. Sehr praktisch ist dabei auch die Angabe von Preiskategorien für Restaurants und Hotels. So lässt sich schon im Vorfeld in etwa einschätzen, ob eine Lokalität in Frage kommt. Sehr begrüße ich auch die moderne Aufmachung, seien es die vielen Lust machenden Fotos oder der lockere Schreibstil.
Am Ende des Buches befindet sich ein Faltplan zum Herausnehmen. Praktischerweise ist dieser nicht festgeheftet, sondern in einer Tasche untergebracht. Das Papier der Stadtkarte ist stabil genug, so dass sie sicher auch einem zweiten Einsatz standhält.
Ein Zuggummi, welches am Buch befestigt ist, kann entweder zum Seiten markieren oder auch als guter Halt für z.B. Tickets genutzt werden. Es ist stramm genug, so dass auch dünneres Papier guten Halt hierunter findet.
Schön gestaltet, handlich, praktisch und informativ, so präsentiert sich der Beadeker Rom und lädt ein zu einer Reise zwischen Antike und Moderne.