Bei „Emba: Bittersüße Lüge“ fiel es mir sehr schwer, das Buch zu bewerten, denn das Werk hat sehr viele Stärken, aber leider auch einige Schwächen. Zu den Stärken gehört definitiv das Setting. Die Welt, in der Emba und ihre Mitmenschen leben, fand ich grandios. Eine sehr technische und
energiegeladene Umgebung, ein Umfeld, mit ganz neuen Aspekten, wie wir sie von unserer jetzigen Welt nicht…mehrBei „Emba: Bittersüße Lüge“ fiel es mir sehr schwer, das Buch zu bewerten, denn das Werk hat sehr viele Stärken, aber leider auch einige Schwächen. Zu den Stärken gehört definitiv das Setting. Die Welt, in der Emba und ihre Mitmenschen leben, fand ich grandios. Eine sehr technische und energiegeladene Umgebung, ein Umfeld, mit ganz neuen Aspekten, wie wir sie von unserer jetzigen Welt nicht kennen. Man muss sich erst an diesen ganzen technischen Schnick-Schnack gewöhnen. PMEs am Handgelenk, ähnlich wie Handys, Aeroboards als Fortbewegungsmittel, die nur auf Energiestraßen funktionieren, Minikonsolen, mit denen unterwegs Spiele gespielt werden können, Waffen, mit denen magische Wesen eingefangen und getötet werden können. Aber nicht nur die Welt an sich empfand ich als gelungen, auch die Jägerschule, die mit ihren verschiedenen Farben pro Jahrgang, ihrem Unterricht in kleinen Gruppen und ihrer angedeuteten Magie ein wenig an "Harry Potter" oder "Magisterium" erinnerte.
Auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Emba will unbedingt Jägerin werden, gibt alles für ihren Traum, manövriert sich allerdings durch ihre temperamentvolle und direkte Art bei ihren Lehrern selbst oft ins Aus. Manchmal war sie ein richtiger Trampel, weil ihr jedwedes Gefühl von Diplomatie fehlt, sie Situationen fehlinterpretiert und einfach nicht weiß, wann es besser wäre, einfach die Klappe zu halten. Man merkt ihr aber eine persönliche Entwicklung an, was ich sehr gerne beobachtet habe. Auch die anderen Figuren haben mir gefallen. Elias als liebenden Vater, Fynn als eifrigen und lieben Menschen und Coco als besorgte, Mut zuredende, gute Freundin. Die Charaktere haben sich gut ergänzt und somit einiges zur guten Geschichte beigetragen. Ein bisschen Liebe, Eifersuchtsszenen und Intrigen haben Abwechslung gebracht.
Großer Schwachpunkt an der Geschichte ist allerdings, dass das gegebene Potenzial nicht gänzlich ausgeschöpft wurde. Den Plot fand ich gut, doch er war leider sehr vorhersehbar. Emba hat meiner Meinung nach – dafür, dass sie einiges an Cleverness besitzt – sehr lange gebraucht um zu begreifen, dass sie manipuliert wird, dass etwas nicht stimmt und vor allem wer dahinter steckt. Die letzten Seiten waren mir zu drama-lastig, dafür, dass ich schon sehr schnell verstanden hatte, wer Embas Traum zum Platzen bringen will. Gerettet wurde das Ende dann aber doch noch durch das Geheimnis der Runare – magische Wesen, die eine besondere Rolle spielen. Dieses Mysterium legt auch den Grundstein für den zweiten Teil, auf den ich sehr gespannt bin.
Sowohl der Schreibstil, als auch das Cover empfinde ich als gelungen. Ich mochte die Art der Autorin, die Welt und die Schule zu beschreiben, die Gedanken von Emba auf den Punkt zu bringen und ein tolles Setting zu erschaffen. Das Cover find ich wirklich schön und harmoniert perfekt mit dem nächsten Band.
Fazit
"Emba: Bittersüße Lüge" ist ein gelungener Roman, der einiges an futuristischer Welt und Unterhaltung bereithält. Trotz der Schwächen kann ich Band 1 empfehlen und freue ich mich auf Band 2.