Dieser Roman ist weit von einer oberflächlichen, bluttriefenden Thrillerwelt entfernt und überrascht mit einer einfühlsam geschilderten Erzählung und spannenden Einblicken in die Kunst des Schreibens. Ein ansprechender Schreibstil trifft bei diesem Hörbuch auf einen hervorragenden Erzähler, Torben Kessler, dessen Stimme mich ganz in den Bann der Geschichte zog.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Zack, der aufgrund des Zeitungssterbens seinen Job verloren hat und nun versucht, im kreativen Bereich Zuflucht zu finden. Seine Idee, ein Buch über den Fall eines verschwundenen und vermutlich
ermordeten Schriftstellers Leo Stark, der sich während seiner Studienzeit ereignet hatte, zu schreiben, weckt die Geister der Vergangenheit …
Zack war mir aufgrund seiner Gradlinigkeit sehr sympathisch.…mehrDieser Roman ist weit von einer oberflächlichen, bluttriefenden Thrillerwelt entfernt und überrascht mit einer einfühlsam geschilderten Erzählung und spannenden Einblicken in die Kunst des Schreibens. Ein ansprechender Schreibstil trifft bei diesem Hörbuch auf einen hervorragenden Erzähler, Torben Kessler, dessen Stimme mich ganz in den Bann der Geschichte zog.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Zack, der aufgrund des Zeitungssterbens seinen Job verloren hat und nun versucht, im kreativen Bereich Zuflucht zu finden. Seine Idee, ein Buch über den Fall eines verschwundenen und vermutlich ermordeten Schriftstellers Leo Stark, der sich während seiner Studienzeit ereignet hatte, zu schreiben, weckt die Geister der Vergangenheit …
Zack war mir aufgrund seiner Gradlinigkeit sehr sympathisch. Dass die Hörer die beiden Handlungsebenen, die Vergangenheit und die Gegenwart, zum größten Teil aus seiner subjektiven Sicht erleben, ist allerdings nicht ganz unproblematisch, was auch vom Autor auf geschickte Weise thematisiert wird, beispielsweise merkt Zack selbst, dass er sich lange Zeit ein völlig falsches Bild von seiner Tante gemacht hat. Vielleicht liegt es also an der Tatsache, dass auf Zacks Einschätzung nicht unbedingt Verlass ist, dass der große gefeierte Autor Leo Stark, das mutmaßliche Opfer, auf mich so extrem eindimensional und abstoßend wirkt. Leo Stark benutzt und verachtet andere Menschen nur und die Faszination, die er auf sein Umfeld ausübt, wird so nur schwer nachvollziehbar.
Auch Zacks Mutter ist (aus Zacks Sicht erlebt) etwas übertrieben karikaturistisch dargestellt. Allerdings schenkt dies den Szenen mit Zack und seiner Mutter eine erfrischend lustige Note, was der ansonsten eher traurigen Erzählung guttat.
Durch den literarischen Kurs, den Zack und seine Freunde während ihrer Studienzeit belegt hatten und der sie auch mit Leo Stark in Kontakt brachte, bietet dieses Hörbuch auch eine Fülle von Thesen und Überlegungen zur Kunst des Schreibens, die ich als Bücherwurm unglaublich interessant fand, auch wenn mich das enge und elitäre Bild, das Zacks Dozentin und Leo Stark zeichnen, eher abstößt.
Ein Thriller der etwas anderen Art – hat mir gut gefallen!