Shilpi Somaya Gowda
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Geheime Tochter (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 691 Min.
Sprecher: Arnhold, Sabine
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Somers Leben ist genauso, wie sie es sich immer vorgestellt hat. Frisch verheiratet, mit einem neuen Job als Ärztin in San Francisco. Doch dann stellt sie fest, dass sie keine Kinder bekommen kann. Zur gleichen Zeit wird in einem abgelegenen indischen Dorf ein Mädchen geboren. Kavita, die Mutter, erkennt, dass sie das Leben ihrer Tochter nur retten kann, wenn sie sie weggibt. Als Somer und ihr Ehemann ein Foto des Mädchens in einem Waisenhaus in Mumbai sehen, entscheiden sie sich für eine Adoption. Somer ahnt, dass dieser Weg nicht leicht wird. Aber sie hofft, dass Liebe alle Probleme lös...
Somers Leben ist genauso, wie sie es sich immer vorgestellt hat. Frisch verheiratet, mit einem neuen Job als Ärztin in San Francisco. Doch dann stellt sie fest, dass sie keine Kinder bekommen kann. Zur gleichen Zeit wird in einem abgelegenen indischen Dorf ein Mädchen geboren. Kavita, die Mutter, erkennt, dass sie das Leben ihrer Tochter nur retten kann, wenn sie sie weggibt. Als Somer und ihr Ehemann ein Foto des Mädchens in einem Waisenhaus in Mumbai sehen, entscheiden sie sich für eine Adoption. Somer ahnt, dass dieser Weg nicht leicht wird. Aber sie hofft, dass Liebe alle Probleme lösen kann.
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Shilpi Somaya Gowda ist in Toronto geboren und aufgewachsen. Ihre Eltern sind aus Mumbai nach Kanada immigriert. Mit ihrem Debütroman »Geheime Tochter« (KiWi 1286), der in über 20 Sprachen übersetzt wurde, stand sie weltweit auf den Bestsellerlisten. Sie lebt mit ihrer Familie in Kalifornien. Ulrike Wasel geb. 1955 in Bergneustadt. Magisterstudium: Anglistik, Amerikanistik, Romanistik. Ulrike Wasel und Klaus Timmermann entdeckten noch während des Studiums die Freude am gemeinsamen Übersetzen und beschlossen nach dem Examen, den Sprung in das Leben als Literaturübersetzer zu wagen. Nach ersten nebenberuflichen Anfängen im Bereich der Kriminalliteratur arbeiten wir seit 1991 hauptberuflich als literarische Übersetzer und sind für zahlreiche namhafte Verlage tätig. Nach nunmehr fast fünfundzwanzigjähriger Berufserfahrung blicken wir auf ein breites und buntes Spektrum übersetzter Titel zurück, das sich vom erfolgreichen Bestseller bis zum "Nischensachbuch" erstreckt. 2012 wurden wir gemeinsam mit dem Autor Dave Eggers für unsere Übersetzung seines Roman Zeitoun mit dem internationalen Albatros-Literaturpreis der Günther-Grass-Stiftung Bremen ausgezeichnet. Klaus Timmermann geb. 1955 in Bocholt. Lehramtsstudium Sek. II: Englisch, Französisch. Klaus Timmermann und Ulrike Wasel entdeckten noch während des Studiums die Freude am gemeinsamen Übersetzen und beschlossen nach dem Examen, den Sprung in das Leben als Literaturübersetzer zu wagen. Nach ersten nebenberuflichen Anfängen im Bereich der Kriminalliteratur arbeiten wir seit 1991 hauptberuflich als literarische Übersetzer und sind für zahlreiche namhafte Verlage tätig. Nach nunmehr fast fünfundzwanzigjähriger Berufserfahrung blicken wir auf ein breites und buntes Spektrum übersetzter Titel zurück, das sich vom erfolgreichen Bestseller bis zum "Nischensachbuch" erstreckt. 2012 wurden wir gemeinsam mit dem Autor Dave Eggers für unsere Übersetzung seines Roman Zeitoun mit dem internationalen Albatros-Literaturpreis der Günther-Grass-Stiftung Bremen ausgezeichnet.
Produktdetails
- Verlag: Lübbe Audio
- Gesamtlaufzeit: 691 Min.
- Erscheinungstermin: 15. Januar 2015
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783838770666
- Artikelnr.: 41953435
"Geheime Tochter" beginnt bereits auf den ersten Seiten sehr mitreißend, denn man erlebt den indischen Umgang mit einer neugeborenen Tochter aus nächster Nähe mit. Man erfährt, wie ungewollt ein Mädchen dort ist, so ungewollt, dass man es oft abtreibt, nach der …
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"Geheime Tochter" beginnt bereits auf den ersten Seiten sehr mitreißend, denn man erlebt den indischen Umgang mit einer neugeborenen Tochter aus nächster Nähe mit. Man erfährt, wie ungewollt ein Mädchen dort ist, so ungewollt, dass man es oft abtreibt, nach der Geburt tötet oder weggibt. Von Anfang an steckt man mittendrin in der indischen Lebensweise, wird aber bald durch einen Szenenwechsel an das andere Ende der Welt geschubst, um zu sehen, wie die Amerikanerin Somer mit ihrem indischen Ehemann Krishnan verzweifelt versucht, ein Kind zu bekommen. Nach jedem Kapitel dreht sich die Kugel wieder und man ist erneut in einer anderen Welt. Auf diese Weise werden die Leben der beiden Frauen perfekt gegenübergestellt und man hätte die Unterschiede nicht deutlicher machen können.
Es ist von Anfang an klar, dass es darauf hinauslaufen wird, dass Somer Kavitas Tochter adoptiert und ich war so gespannt darauf, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird, dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte. Man erlebt mit, wie Asha, das adoptierte indische Mädchen, in Amerika aufwächst und später ihre Wurzeln sucht. Man erfährt aber auch, wie es mit Kavita weitergeht, mit ihrem Mann, mit Somer und mit Krishnan. Und genau da kommt leider auch der Knackpunkt, der die Geschichte etwas zerfallen lässt: Zu viele Sichtweisen zerstören irgendwann die Atmosphäre des Buches. Ich fand es perfekt gewählt, immer zwischen Somer und Kavita hin und her zu springen und als der Blick dann auf die erwachsene Asha wechselte und die Geschichte aus ihrer Sicht weitererzählt wurde, fand ich das auch noch gut. Allerdings erfährt man ab da auch weiterhin Episoden aus Kavitas Sicht und aus Somers und hintendran kamen nun auch noch Krishnan und Jasu, Kavitas Ehemann, dazu. Das war einfach zu viel des Guten und ich hatte das Gefühl, das die Autorin einfach nicht loslassen konnte und unbedingt jede Geschichte bis ins Detail zu Ende erzählen musste.
Dennoch war das Ende dann wieder sehr schön erzählt, teilweise auch gerade wegen dieser vielen Sichtweise, sodass ich dem Ganzen etwas gespalten gegenüberstehe. Es ist auch kein Missgriff in dem Sinne, sondern halt einfach ein wenig zu viel des Guten. Durch den langen Zeitraum, der erzählt wird, blieben mir aber manchmal auch Situationen zu offen und einzelne Handlungsweisen der Personen konnte ich nicht nachvollziehen. Besonders Somers Denkweise war mir teilweise schleierhaft und sie war mir einfach zu gefühlskalt.
Viel besser fand ich dafür die Beschreibung Indiens, der Kultur und der Lebensweise dort. Nicht zu negativ beleuchtet, aber auch nicht hochgelobt. Viele Missstände wurden aufgezeigt, aber manchmal auch erklärt. Man erfährt, wie Kavitas bäuerliches Leben aussieht, es wird aber auch die Lebensweise von Krishnans höher gestellter Familie gezeigt. Viele Gegensätze, aber auch Gemeinsamkeiten zeigen sich dabei auf und durch die häufige Verwendung indischer Begriffe ist man schnell mittendrin in der Kultur und ich hatte kein Problem damit, mir die Frauen im Sari in der Hitze Indiens vorzustellen.
Insgesamt ist der Autorin ein guter Blick auf die indische Kultur (bzw. auf das, was sie davon zeigen wollte) gelungen, aber auch darauf, was Familie wirklich bedeutet. Gerade gegen Ende gibt sie dem Leser auch noch einige kleine Weisheiten mit auf dem Weg, die jeder für sich beherzigen kann.
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Die „Geheime Tochter“ entpuppt sich als ein Mädchen, das eine indische Mutter, Kavita, in ihrer Verzweiflung kurz nach der Geburt in ein Waisenhaus in Mumbay bringt und das ein Jahr später von dem kinderlosen Paar Somer und Krishnan aus Kalifornien adoptiert wird. Krishnans …
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Die „Geheime Tochter“ entpuppt sich als ein Mädchen, das eine indische Mutter, Kavita, in ihrer Verzweiflung kurz nach der Geburt in ein Waisenhaus in Mumbay bringt und das ein Jahr später von dem kinderlosen Paar Somer und Krishnan aus Kalifornien adoptiert wird. Krishnans Familie lebt in Mumbay und vermittelt die Adoption. Die kleine Asha wächst in behüteten Verhältnissen auf und wird optimal gefördert durch eine teure Privatschule und darf sogar ihre Wunschuniversität besuchen. Dennoch spürt Asha eine innere Leere und Sehnsucht, ihre leibliche Mutter kennen zu lernen. Für ein Stipendium kann sie nach Indien reisen, um an einem Artikel über Kinder in Slums zu recherchieren. Dort lebt sie in der Krishnans Familie, wird sehr liebevoll aufgenommen und in die indische Familientradition eingeführt. In einer anderen Perspektive wird die Geschichte von Kavita erzählt, die mit ihrem Mann und ihrem später geborenen Sohn aus ihrem Dorf nach Mumbay zieht. Jeden Tag denkt sie an ihre kleine „geheime“ Tochter.
In diesem Familienroman kann man durch zwei verschiedene Erzählstränge sowohl in den amerikanischen Alltag eines erfolgreichen Ärztepaares blicken, als auch das Leben in Indien kennen lernen. Dabei gewinnt man Einblicke in das Leben der ärmeren und aufstrebenden Bevölkerung sowie einer wohlhabenden Familie. Hinterlegt ist die Geschichte mit vielen Informationen zur Familientradition in einer hinduistisch gläubigen Familie sowie zahlreichen indischen Gerichten. Dabei sind sehr viele interessante Aspekte aufgegriffen und man erlebt die anfängliche Unsicherheit von Asha, die sich in eine Begeisterung wandelt und letztendlich aber zur Einsicht führt, dass ihr Leben, das sie mit ihren Adoptiveltern führen konnte, gar nicht schlecht war. Ihre zeitweilige Ablehnung gegenüber ihrer Mutter Somer, die ihr Indien bewusst vorenthalten hat, um sie als typische Amerikanerin aufwachsen zu lassen, ändert sich in Respekt und Verständnis. Somer erkennt, dass sie ihre Asha nicht verliert, auch wenn sie ihr die Freiheit gibt, ihren indischen Wurzeln nach zu gehen.
Mir hat sehr gut gefallen, dass sich die Figuren zum Großteil entwickeln. Dabei sind die Frauen sehr viel anpassungsfähiger als die Männer. Allerdings hatte ich zwischendurch etwas den Eindruck, dass eine indische Eigenheit an die andere gehängt ist und die Gerichte eines indischen Kochbuchs unbedingt auch noch ihren Platz finden mussten. Dazu gab es meiner Meinung nach Zeitsprünge, die man etwas eleganter hätte lösen können. Der Themenbereich, (fehlende) Schwangerschaft, Geburten beziehungsweise Fehlgeburten und das um sich selbst kreisende, an Nabelschau grenzende Gefühlsleben der Protagonistinnen war für mich etwas aufdringlich abgehandelt.
Ein einfach zu lesender, gefühlvoller Roman über Beziehungen, der die Probleme von Menschen zwischen den Kulturen sehr gut veranschaulicht, zumindest was Frauen betrifft.
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Das Buch wird in zwei Handlungssträngen erzählt, die sich in den Kapiteln jeweils abwechseln. Der eine Handlungsstrang erzählt die Geschichte des indischen Ehepaares Kavita und Jasu. Kavita hat nach einem Mädchen, welches ihr nach der Geburt von ihrem Mann entrissen wurde, erneut …
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Das Buch wird in zwei Handlungssträngen erzählt, die sich in den Kapiteln jeweils abwechseln. Der eine Handlungsstrang erzählt die Geschichte des indischen Ehepaares Kavita und Jasu. Kavita hat nach einem Mädchen, welches ihr nach der Geburt von ihrem Mann entrissen wurde, erneut eine kleine Tochter zur Welt gebracht. In ihrer Angst, dass auch dieses Mädchen aufgrund der gesellschaftlichen und politischen Einstellung in Indien nicht überleben wird, gibt sie dem Kind den Namen Usha (Morgendämmerung) und bringt es in ein Waisenhaus, damit es in Sicherheit aufwachsen kann. Danach bekommt Kavita endlich den erwünschten Sohn. Die weitere Geschichte dieses Handlungsstrangs berichtet das Alltagsleben des Ehepaares mit ihrem Sohn, dem Umzug in die Großstadt Mumbai und dem ewigen Schmerz von Kavita um die Tochter, die sie weggegeben hat.
Der zweite Erzählstrang bringt einem das Ehepaar Somer und Krishna aus Californien nahe. Beide sind Ärzte, lernen sich während des Studiums kennen. Somer ist Amerikanerin, Krishna ein ehemaliger Student aus Indien. Die beiden wünschen sich sehnlichst ein Kind, doch bei Somer wird mit Anfang 30 eine verfrühte Menopause diagnostiziert. Das Ehepaar entscheidet sich, mit Hilfe von Krishnas Familie ein Kind aus Indien zu adoptieren. Dieses Kind ist Usha, die inzwischen durch einen Schreibfehler Asha (Hoffnung) heißt. Im weiteren Handlungsverlauf gibt sich Somer persönlich immer mehr auf, legt sogar ihre Arztkarriere auf Eis, um alles für ihre Familie zu tun. Gedankt wird es ihr nicht, denn die Tochter fühlt sich ihrem Vater immer näher als ihr, vielleicht auch, weil sie sich aufgrund ihres indischen Hintergrunds ähnlicher sehen. Asha weiß von kleinauf, dass sie adoptiert ist. Als Teenager entfremdet sie sich ihrer Mutter immer mehr und während ihres Journalistikstudiums kommt es zu einem Bruch. Asha gewinnt ein Stipendium für ein Jahr bei einer Zeitung in Indien und reist mit Unterstützung ihres Vaters nach Mumbai. Dort lernt sie endlich die indische Verwandschaft seitens ihres Vaters kennen. Gleichzeitig macht sie sich auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern.
Weiter möchte ich die Geschichte gar nicht erzählen, damit noch Spannung für die Leser bleibt. Der Roman von Shilpi Somaya Gowda ist mit so viel Liebe und Einfühlungsvermögen für ein schwieriges Thema geschrieben, die Charaktere sind sehr schön beschrieben und die Handlung macht einen sehr nachdenklich. Man spürt die Zerrissenheit, die schmerzvollen Gefühle, die Eheschwierigkeiten, die kulturellen Probleme.
Das Buch hat mich persönlich sehr berührt und ich kann es nur jedem wärmstens empfehlen, der sich für die Themen Indien und Adoption oder auch nur für große Gefühle interessiert. Hoffentlich hört man noch einiges von dieser Autorin. Für mich war es ein besonders Buchhighlight für dieses Jahr und eine echte Entdeckung.
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Vorneweg: als Vielleserin habe ich nicht ein, sondern gleich Dutzende von Lieblingsbüchern, zu denen sich jedes Jahr etwa 5-6 neue dazu gesellen. Dieses Buch hat eindeutig das Potential dazu.
Im Fokus stehen zunächst zwei Frauen: Somer in Kalifornien, U.S.A. und Kadita in Indien. …
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Vorneweg: als Vielleserin habe ich nicht ein, sondern gleich Dutzende von Lieblingsbüchern, zu denen sich jedes Jahr etwa 5-6 neue dazu gesellen. Dieses Buch hat eindeutig das Potential dazu.
Im Fokus stehen zunächst zwei Frauen: Somer in Kalifornien, U.S.A. und Kadita in Indien. Während die junge und ambitionierte Ärztin Somer, die mit einem Kollegen, dem Exil-Inder Krishnan, verheiratet ist, an ihrer Kinderlosigkeit verzweifelt, hat Kadita andere Probleme: sie bekommt Kinder, allerdings zunächst nur Töchter und die gelten in Indien nur als Geldverschwendung. Ihr Ehemann veranlasst die Tötung der ersten Tochter, bei der zweiten, Usha, greift Kadita ein und bringt sie in einem Kinderheim unter. Man ahnt es schon: aus Usha wird Asha und sie findet ihren Weg in die Staaten, wo sie als Tochter von Somer und Krishnan, die ihr die Adoption nie verschwiegen haben, aufwächst. Von Indien weiss sie nicht viel, bis sie erwachsen ist und ihren eigenen Weg gehen will: das grundlegende Kennenlernen ihres Geburtslandes ist ein entscheidender Schritt.
Das alles könnte kitschig und platt sein, ist es aber nicht. Einfühlsam und gleichzeitig mitreißend schildert die Autorin die Problematik von beiden Seiten, der amerikanischen und auch der indischen.
Eine Geschichte mit vielen Windungen, die vor allem eines zeigt: dass nichts nur schwarz und weiß ist. Auch wenn die Autorin, eine Amerikanerin mit indischem Migrationshintergrund, ihre westliche Sichtweise nicht verbergen kann und dies auch gar nicht will, wird dem Leser die Situation in Indien nahegebracht und veranschaulicht.
Ein Buch mit Ecken und Kanten, aber für mich vor allem eines, in dem man schwelgen kann - nicht nur wegen der mitreißenden und aufwühlenden Geschichte, nein, auch aufgrund der liebevollen Gestaltung des Bandes. Ein Buch für Genießer und eine wunderbare Geschenkidee!
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Einfühlsamer, kitschloser Roman mit gesellschaftskritischen Ansätzen
Indien, 1984: Kavita ist schwanger, darf das Baby aber nicht behalten, weil es ein Mädchen ist. Auch ihr zweites Kind wird ein Mädchen und Kavita gibt es in einem Waisenhaus in Mumbai ab. Es zerreißt …
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Einfühlsamer, kitschloser Roman mit gesellschaftskritischen Ansätzen
Indien, 1984: Kavita ist schwanger, darf das Baby aber nicht behalten, weil es ein Mädchen ist. Auch ihr zweites Kind wird ein Mädchen und Kavita gibt es in einem Waisenhaus in Mumbai ab. Es zerreißt ihr das Herz.
Zeitgleich stellt das Ärzte-Ehepaar Somer und Kris in den USA fest, dass sie keine leiblichen Kinder bekommen können. Sie entschließen sich, in Kris' Heimat Indien ein Kind zu adoptieren und das kleine Mädchen Asha mit in die USA zu nehmen. Doch es wird nicht leicht für die kleine Familie.
"Du weißt es erst, wenn es dir passiert. Es ist die stärkste Liebe, die man sich vorstellen kann." (S. 26)
Shilpi Gowda hat mit "Geheime Tochter" ein sehr berührendes Buch vorgelegt. Bereits in den ersten Kapiteln zeigt sie ein schier unglaubliches Maß an Einfühlungsvermögen. Sie kann sowohl Kavitas Situation und Kummer eindringlich darstellen, als auch Somers Verzweiflung darüber, keine Kinder haben zu können. Zumindest viele weibliche Leser dürften die ersten Kapitel zu Tränen rühren. Schonungslos stellt die Autorin kulturelle Ansichten einander gegenüber: Kavita gilt nichts, solange sie keinen Sohn bekommen kann während Somer beruflich erfolgreich sein kann, aber sich wiederum als Frau gescheitert fühlt, weil sie keine Kinder bekommen kann. Die Autorin greift viele heikle und immer noch sehr aktuelle gesellschaftliche Themen auf wie den Umgang mit weiblichen Föten und Neugeborenen in Indien, Lebens- und Arbeitsbedingungen, Integrationsprobleme und Probleme, die eine Adoption für eine Beziehung mit sich bringen kann. Die Kapitel wechseln zunächst immer zwischen Indien und den USA hin und her, was sich jedoch auch je nach Abschnitt des Buches ändert. Der Leser begleitet das Leben der beiden Familien und "sieht" die Kinder aufwachsen, wobei manchmal leider einige sehr große Zeitsprünge gemacht werden. So kann man diverse Entwicklungswege nicht immer genau nachvollziehen. Und während Asha in den USA immer tiefer in eine Identitätskrise rutscht, weil sie keinerlei Bezug zu Indien hat, versuchen Kavita und ihre Familie sich durch Landflucht ein besseres Leben aufzubauen. Man mag glauben, dass die Probleme der einen im Vergleich zur anderen nichtig sind, doch der Autorin gelingt es immer wieder, die seelischen Qualen anschaulich darzustellen. Im Vergleich zu vielen Sehnsuchtsromanen ist dieser komplex und tiefgründig. Er hat nichts von einem kitschigen Liebesroman und auch die Suche nach Ashas Wurzeln ist nicht übermäßig romantisiert.
Ich habe dieses Buch absolut genossen, mitgelitten und immer wieder Denkanstöße erhalten. Viele der Themen sind auch in den Massenmedien immer wieder aktuell. Indien wird weder beschönigt, noch verteufelt. Viele der Ursachen werden logisch nachvollziehbar dargestellt und man erlebt sowohl eine farbenfrohe Seite wie auch die ärgste Armut des Landes in diesem Buch. Der Leser begleitet zwei Familien in deren Kampf ums Überleben, die Familie und die Liebe. Die Autorin ermöglicht es, sich in die Figuren einzufühlen, auch wenn manche davon nicht immer sympathisch ist. Dies ist eines der besten Mainstream-Belletristik-Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Ich würde Vergleiche zu Zadie Smiths "Zähne zeigen" ziehen, das ich auch erst kürzlich gelesen habe. "Geheime Tochter" war sehr emotional, mitreißend und spannend. Ich bin gespannt, ob dieses Buch einen (verdienten) Platz auf den Bestseller-Listen findet.
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Ein junges Ehepaar in Indien, in einem Dorf in der Nähe von Mumbai. Auch das zweite Kind von Kavita ist ein Mädchen. Ohne ihrem Mann etwas zu sagen bringt sie es nach Mumbai in ein Waisenhaus. In den USA erfährt ein junges Ärzteehepaar, dass sie keine eigenen Kinder bekommen …
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Ein junges Ehepaar in Indien, in einem Dorf in der Nähe von Mumbai. Auch das zweite Kind von Kavita ist ein Mädchen. Ohne ihrem Mann etwas zu sagen bringt sie es nach Mumbai in ein Waisenhaus. In den USA erfährt ein junges Ärzteehepaar, dass sie keine eigenen Kinder bekommen können. Somer und Krishnan entscheiden sich für eine Adoption aus Indien, schon allein, weil Krishnans Familie aus Mumbai kommt.
Erzählt wird abwechselnd über Jahre vom Leben von Kavita und ihrem Mann, und von Somer und Krishnan mit ihrer Tochter Asha. Asha entwickelt sich zu einer intelligenten jungen Frau, studiert Journalismus und entfernt sich immer weiter gerade von ihrer Mutter. Durch ein Stipendium reist sie nach Indien und lernt die Familie ihres Vaters kennen.
Dieser Roman ist wirklich gut geschrieben. Für mich wurde er besser, je weiter ich las. Er stellt die verschiedenen Lebenssituationen auf den so unterschiedlichen Kontinenten dar, speziell dieser Familien, die durch Heirat miteinander verbunden sind, oder auch durch die Adoption. Es wird ein so breites Gefühlsspektrum dargestellt, was einen als Leser fesselt, zum nachdenken bringt, und vielleicht auch ein wenig klar macht, was wichtig ist.
Ein ganz wunderbares Buch, schön und leicht zu lesen, über das Leben, und was lange nachklingt
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Ich habe selten so ein Buch gelesen, was mich vergleichbar emotional gepackt wie Shilpi Somaya Gowdas Weltbestseller »Geheime Tochter«. Das Debüt der Autorin, dessen Originalausgabe bereits im März 2010 bei William Morrow erschienen ist und in den USA & Kanada große …
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Ich habe selten so ein Buch gelesen, was mich vergleichbar emotional gepackt wie Shilpi Somaya Gowdas Weltbestseller »Geheime Tochter«. Das Debüt der Autorin, dessen Originalausgabe bereits im März 2010 bei William Morrow erschienen ist und in den USA & Kanada große Erfolge zu feiern hatte, steht nun seit dem 1. August auch in unseren Buchhandlungen in Deutschland. Renommierten Tageszeitungen auf der ganzen Welt überschlagen sich geradezu vor Lob und ich muss ehrlich zugeben, nachdem ich das Buch nun fertig gelesen habe, komme ich zu dem Schluss, dass es dieses Lob voll verdient hat!
Indien 1984. Ein kleines Mädchen mit haselnussbraunen Augen namens Usha - Morgendämmerung - erblickt in einem kleinen Dorf das Licht der Welt. Doch diese Welt ist von Armut, Entbehrung & dem nackten Kampf ums Überleben geprägt. Mädchen sind nicht erwünscht, sie können nichts für die Erhaltung der familiären Existenz beitragen. Schweren Herzens entschließt sich ihre Mutter Kavita, ihr Kind in ein Waisenhaus zu geben, um es vor dem sicheren Tod zu bewahren. Zeitgleich, am anderen Ende des Erdballs, in San Francisco, mitten im Land des Überflusses, das nicht gegensätzlicher sein kann, erleidet eine junge Ärztin eine Fehlgeburt. Verzweiflung breitet sich in Somer Thakkar aus, sie wünscht sich doch so sehnlichst ein Kind. Als das Ehepaar feststellt, dass Somer keine eigenen Kinder bekommen kann, entschließen sie sich, ein Kind aus Indien zu adoptieren und ihm damit die Chance auf ein neues Leben zu geben. Doch ist Liebe allein genug, um die Grenzen zwischen den beiden Kulturen zu überwinden?
Der äußerst gefühlvolle, aufwühlende Roman ist in zwei zeitlich parallel laufende Handlungsstränge aufgeteilt, die zwei völlig verschiedene Welten, zwei Schicksale im Verlauf von 20 Jahren gegenüber setzen, einzig vereint durch die Mutterliebe zu Usha. Mädchen sind in Indien eine Belastung, die Tötung der Säuglinge ist für viele Familien die einzige Chance zu überleben. Grausame Realität, die Frau Gowda mit einem unglaublich intensiven Erzählstil näher bringt. Man leidet mit, die Emotionen kochen, das Herz pocht bei dem Gedanken, wie schrecklich das Leben in den Slums Dharavis sein muss.
Ich bin restlos begeistert von diesem Buch. Einzig Ashas Verhalten nervte mich, da sie sich ihrer Mutter gegenüber sehr unangemessen verhält. Das pubertäre Verhalten der jungen Dame stellt Frau Gowda aber sehr überzeugend dar.
Die Autorin hat ihre persönlichen Erfahrungen in ihr Buch mitgenommen, da ihre Eltern aus Mumbai stammen. Während ihrer Studienzeit hat die aus Toronto stammende Autorin auch in einem Kinderheim in Indien gearbeitet, was sich ebenfalls in ihrem Schreiben widerspiegelt. Das war nicht nur einfaches Recherchieren, das man eben erledigen muss wenn man ein lebendiges Buch schreiben möchte, das spürte ich deutlich während des Lesens. Ihre Eindrücke machen ihren Roman so lebendig, farbig, feinfühlig.
Ein unglaublich packendes, feinfühliges Feuerwerk der Emotion, ein Buch voller Herzenswärme und Liebe, das man gelesen haben muss! Ein Buch, das zum Nachdenken & Rekapitulieren seines eigenen Lebens anregt…
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Eine junge Frau zwischen zwei Welten
Kavita, eine junge Bäuerin aus dem „Hinterland“ Indiens hadert mit den Göttern. Zum zweiten Mal ist sie schwanger. Und nach der Geburt stellt sich heraus, dass es zum zweiten Mal ein Mädchen ist! Das erste Kind brachte ihr Mann …
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Eine junge Frau zwischen zwei Welten
Kavita, eine junge Bäuerin aus dem „Hinterland“ Indiens hadert mit den Göttern. Zum zweiten Mal ist sie schwanger. Und nach der Geburt stellt sich heraus, dass es zum zweiten Mal ein Mädchen ist! Das erste Kind brachte ihr Mann Jasu direkt weg. Das zweite verteidigt sie indem sie ihren Mann bitten, eine Nacht mit ihrer Tochter verbringen zu dürfen und bringt es mithilfe ihrer Schwester dann in ein Waisenhaus in Mumbai in der Hoffnung, dass ihre Tochter Usha ein „gutes“ Leben haben wird.
Zur gleichen Zeit erfährt das in Kalifornien lebende Ärztepaar Thakkar, dass es keine eigenen Kinder haben kann. Somer erfährt, dass sie mit Anfang Dreißig schon in der Menopause ist und sie keine Kinder mehr bekommen kann. Für sie bricht eine Welt zusammen. Ihr Ehemann Kris braucht lange um Somer von einer Adoption zu überzeugen. Sie entschließen sich, einem Kind aus Indien, dem Heimatland von Kris, ein besseres zu Hause zu geben. Wie es der Zufall so will ist dieses kleine Mädchen Usha, die Tochter von Kavita und Jasu.
Asha, wie sie jetzt heißt, wächst sehr behütet bei Ihren Adoptiveltern in Kalifornien auf.
Kavita geht mit ihrem Mann und dem sehnlichst erwarteten Sohn nach Missernten und Geldnot nach Mumbai, um dort ein besseres Leben führen zu können. Die ersten Jahre leben sie im größten Slum Asiens, Dharavi. Erst nachdem ihr Sohn durch illegale Geschäfte zu viel Geld kommt, können sie endlich das Leben führen, was Jasu für sie vorgesehen hatte, bevor er mit ihnen nach Mumbai gegangen ist und es selber nicht trotz harter Arbeit nicht geschafft hat.
Asha fährt 20 Jahre nach ihrer Adoption wegen eines Stipendiums bei der Indian Times für ein Jahr nach Indien und lebt dort im Haushalt ihrer Großeltern. Nachdem sie für ihr Projekt Interviews mit Frauen und Kindern aus den Slums geführt hat wird ihr Wunsch, ihre leiblichen Eltern kennen zu lernen, immer größer. Nach langen Überlegungen entschließt sie sich in das Waisenhaus zu fahren, aus dem sie vor 20 Jahren weggeholt wurde in der Hoffnung, dort etwas über ihre Eltern zu erfahren. Nachdem sie die für sie lebensverändernden Informationen erhalten hat, macht sie sich auf die Suche. Was sie dann erfährt, verstört sie total.
Ihre Eltern haben nach ihr noch ein Kind bekommen. Einen Sohn. Warum haben sie ihn behalten und sie nicht?
Am Ende des Buches liegt Kavita im Fieberwahn und Jasu macht sich auf den Weg, um Usha zu finden. Im Waisenhaus erhält er dann den Brief, den Asha vier Jahre zuvor dort zurückgelassen hat.
Ich weiß gar nicht so recht, wie ich meine Meinung zu diesem Buch äußern soll…
Die Geschichte an sich finde ich sehr authentisch und ich hatte richtig „Spaß“ beim Lesen. Ich weiß nur nicht, ob man bei diesem Thema von Spaß sprechen kann, aber ich wollte doch unbedingt wissen, wie es denn weiter geht. Es gab aber auch zwei drei Stellen, an denen musste ich doch echt schwer schlucken. Zum Beispiel die Einäscherung von Ashas Großvater oder die Verstreuung der Asche von Kavitas Mutter.
Schade finde ich, dass das Buch ein offenes Ende hat. Ich hätte mir gewünscht, dass Asha und Kavita am Ende doch noch zueinander finden und „alles gut wird“.
Ich persönlich denke, dass es doch sehr nahe an der Realität geschrieben ist, was mich dann doch wiederum auch sehr erschreckt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es Länder gibt, in denen Frauen / Mädchen nichts wert sind und sie deswegen direkt nach der Geburt getötet werden. Wenn man sich mal überlegt, wo das in der Zukunft in Indien oder anderen Ländern, in denen es ähnlich ist, hinführen soll, wird mir echt schlecht. Man braucht doch die Frauen um neues Leben zu geben. Was, wenn es keine Frauen mehr gibt, die den Männern in diesem Fall in Indien den heiß ersehnten Sohn schenken können. Aber das ist ein Thema, um das sich andere ihren Kopf zerbrechen…
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Somer und Krishnan, die in San Francisco leben und an sich glücklich sind, aber keine Kinder bekommen können und Jasu und Kavita, die zwar Kinder bekommen können, aber in ihrem Leben in Indien keine Möglichkeit haben, die Mitgift für das Mädchen aufzubringen, zudem …
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Somer und Krishnan, die in San Francisco leben und an sich glücklich sind, aber keine Kinder bekommen können und Jasu und Kavita, die zwar Kinder bekommen können, aber in ihrem Leben in Indien keine Möglichkeit haben, die Mitgift für das Mädchen aufzubringen, zudem kommt noch dazu, dass Töchter in den Dorf als Unglücksbringer gelten, sind zwei Familie aus komplett unterschiedlichen Lebenswelten, aber die Geburt von Usha verbindet die Familie auf eine emotionale Weise. Denn während Somer auf Wolke Sieben mit ihrem Kind schwebt, ist Kavita in tiefer Trauer um ihre Tochter...
Shilpi Somaya Gowda gewöhrt zu Beginn des Buches erstmal einen Einblick in das Leben in Indien - und das ist bei weiten nicht alles Bollywood, wie man gerne in den Filmen zeigt. Die Realität ist hart und schonungslos und das Leben ist nicht leicht und so müssen manchmal Entscheidungen getroffen werden, wie emotional nur schwer zu verkraften sind. Töchter gelten in den Dörfern Indien als Unglücksbringer und dann wird Usha geboren - und verbindet 2 Familie als unterschiedlichen Welten auf eine sehr tiefe emotionale Weise.
Shilpi Somaya Gowda gelingt in ihrem Buch ein schwieriger Spagat zwischen zwei Lebenswelten und sie zeigt emotional, wie schwer es für alle ist, wenn ein Kind aus Indien in die USA adoptiert wird und welche Schwierigkeiten auf alle Beteiligten zukommen. Sie schafft es durch ihre gefühlvolle Art, die verschiedenen Probleme und Schwierigkeiten sehr nach an den Leser zu bringen und das Gefühl, was alle Beteiligen schütteln, auch an den Leser weiter zu vermitteln. Unterstützt wird die Vermittlung an den Leser durch die verschiedenen Blickwinkel aus denen das Buch erzählt wird, so lernt man dann auch alle Protagonisten recht gut kennen.
Etwas Abzug gibt es aber, weil das Buch etwas zu sehr kulturell an der Oberfläche bleibt, da fehlt etwas die Tiefe um zu zeigen, wie verschiedenen die Kulturen doch sind und auch der Abschluss der Geschichte ist zwar realistisch, aber irgendwie etwas unbefriedigend.
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Mein Name ist Asha ......
Gleich zu Anfang bekommen wir einen Einblick auf das Leben in Indien. Ein Indien anders als uns Bollywoodfilme vorgaukeln, denn wir befinden uns in einem Dorf, in dem die Armut herrscht und die Geburt einer Tochter Unglück über die Familie bringt. Einer jungen …
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Mein Name ist Asha ......
Gleich zu Anfang bekommen wir einen Einblick auf das Leben in Indien. Ein Indien anders als uns Bollywoodfilme vorgaukeln, denn wir befinden uns in einem Dorf, in dem die Armut herrscht und die Geburt einer Tochter Unglück über die Familie bringt. Einer jungen Mutter wird ihr Kind direkt nach der Entbindung aus den Armen gerissen und sie wird es nie wiedersehen und sie wird auch nie wissen, was mit ihrer Tochter geschehen ist. Es tut weh und da dies eine Tatsache ist un nicht ausgedacht, bekommt dieses zu lesen einen noch bitteren Nachgeschmack. Ich weiß um die Zustände in Indien, es aber erneut zu lesen bringt mich ins Nachdenken und führt dazu, das ich noch dankbarer für meine beiden wunderbaren Töchter bin. Denn ich darf sie großziehen und sie zur Schule schicken, da wir in einem Land wohnen, wo Mädchen und Jungen doch in etwa gleich behandelt werden. Kavita wird wieder schwanger und auch dieses Mal entbindet sie ein Mädchen. was für eine Schande! Sie bringt das Kind heimlich in ein Waisenhaus, da sie hofft das ihrer Tochter, die sie Usha (Morgendämmerung) nennt um ihr zu einem besseres Leben zu verhelfen. Ihr die Chance zu geben zu überleben.
Erzählt wird die Geschichte der beiden Familien, die durch die Geburt von Usha miteinander verknüpft sind und das passiert sehr warmherzig und authentisch. Wir lernen alle beteiligten Personen gut kennen und beginnen nach und nach ihre Handlungen zu verstehen. Somer und Krishnan, die keine Kinder bekommen können und Jasu und Kavita, die Kinder bekommen, es sich aber nicht leisten können ein Mädchen groß zuziehen, da sie die Mitgift von 20.000 Rupien nicht aufbringen können. Kavita trauert jeden Tag um ihre verlorene Tochter und betet für sie. Es tut mir weh, das sie so leiden muss, aber letztendlich erkennt sie und auch später Asha (die von ihrer Mutter Usha genannt wurde) das dieser Weg gut war, auch wenn es erst sehr weh gehtan hat und es immer noch tut.
Ich fand das Buch sehr bewegend und Dinge wie Brautverbrennung oder die hohen Zahlen getöteter Mädchen in Indien hinterlassen mich sprachlos und vertört. Auch Kavita lässt in der 3. Schwangerschaft eine Ultraschalluntersuchung machen um festzustellen ob das Baby was sie austrägt endlich der ersehnte Junge ist. Es ist natürlich von der Regierung verboten, aber dennoch wird es so gehandhabt und wenn der Fötus ein Mädchen ist, wird abgetrieben. Ich musste schwer schlucken und es hat ein völlig neues Bild in mir entstehen lassen.
Auf einem Konzert von Daniel Kallauch wurde ich schon sensibilisiert auf die Umstände die Indien herrschen und aufmerksam gemacht auf ein Projekt, welches Mädchen unterstützt, die zwar in einem Waisenhaus leben, aber eine Schulbildung genießen dürfen.
Einmal der Link auf die Seite von Daniel Kallauch - unter "In Aktion" - Indien Projekt:
http://www.danielkallauch.de/
und der Link einer christlichen Organisation, die sich auch für Indien einsetzt:
http://www.cifi.de/ (Christliche Initiative für Indien)
Asha heißt übersetzt "Hoffnung" und so ist dieses Buch auch, voller Hoffnung und Liebe. Asha, die sich nach ihren leiblichen Eltern sehnt, erkennt irgendwann das nicht die Suche nach ihren Wurzeln ausschlaggebend ist für ihr Glück sondern viele Faktoren dabei eine Rolle spielen. Ein Buch welches voller Liebe steckt und uns doch ein Indien präsentiert, wie wir es so vielleicht noch nie gesehen oder gelesen haben. Die Kultur wird uns nahe gebracht, sowie die Menschen die in Mumbai leben. Arm und reich und dennoch miteinander verbunden.
Das Buch steckt voller leiser, aber auch voll von lauten Tönen, die je nachdem wie wir das Buch lesen, inwieweit wir uns öffnen sicherlich noch lange nachklingen werden.
Ich empfehle es gerne weiter und muss ganz, ganz deutlich eine Leseempfehlung aussprechen!
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