Der Tod eines Jungen führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der beliebten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten - und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die es einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Und in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones gibt es kein Entkommen ...
Kampf dem gläsernen Menschen
Der Bestsellerautor Marc Elsberg nimmt es in seinem neuen Thriller "ZERO" mit den dunklen Machenschaften der digitalen Revolution auf.
Cynthia Bonsant ist nicht unbedingt das, was man einen Techniknerd nennt. Sie ist Journalistin bei der "London Daily", sie kann einen Computer bedienen und nutzt das Internet für ihre Arbeit. Aber wenn es um die Vertiefungen, Verstrickungen und Vernetzungen der digitalen Welt geht, muss die Heldin in "ZERO", dem neuen Thriller des österreichischen Bestsellerautors Marc Elsberg, passen.
Dem Hacker ZERO gelingt es, eine Kameradrohne bei einem Besuch des US-Präsidenten in Stellung zu bringen und so dessen Rede live ins Internet zu übertragen. Cynthia wird daraufhin von ihrem Chefredakteur beauftragt, mehr über diesen geheimnisvollen Hacker in Erfahrung zu bringen. Bei ihren Recherchen kommt sie schließlich auch mit der IT-Firma "Freemee" in Kontakt. Diese betreibt eine Internetplattform, auf der User ihre persönlichen Vorlieben, Fähigkeiten und Interessen kundtun können - und alle User werden in einem Ranking bewertet. Durch das Nutzen bestimmter werbefinanzierter Apps können diese persönlichen Daten, der aktuelle Rankingplatz, aufgewertet werden, indem man in bestimmte angesagte Clubs geht, indem man einen teuren Friseur besucht, seine Sprachfähigkeiten bei einem ausgesuchten Sprachkurs verbessert oder indem man in einem Luxushotel übernachtet. "Freemee" entfacht so einen Wettkampf, bei dem der User immer mehr persönliche Daten preisgibt. Mithilfe einer Datenbrille sind die Nutzer rund um die Uhr in der Lage, ihre Daten via Internet weiterzugeben, zu analysieren und zu verbessern.
"Freemee" - User-Daten als Munition für Manipulation
"Freemee" - ein Name, in dem sich bereits die zynischen Absichten des Unternehmens verbergen - gelangt so in den Besitz einer Unmenge von Daten, welche die Firma in die Lage versetzt, die User in ihren täglichen Entscheidungen manipulieren zu können. Das Unternehmen ist Elsbergs fiktive Weiterentwicklung von dem, was heute schon von unzähligen IT-Firmen praktiziert wird: Personendaten, die wir beispielsweise beim Surfen im Netz, durch den Einsatz von Supermarkt-Paybackkarten oder das Nutzen von sozialen Netzwerken hinterlassen, werden gesammelt und an Unternehmen verkauft. Die nutzen diese Daten, um mit Werbebotschaften direkt auf unsere Bedürfnisse und Interessen reagieren zu können. Komplexe Algorithmen, die helfen, unsere Daten zu erfassen, haben so längst den "gläsernen Menschen" erschaffen.
"Sie wissen, was du tust" ...
"Sie wissen, was du tust", lautet denn auch der Untertitel des Buches, das hohe Erwartungen weckt, nachdem Elsberg mit dem packenden Thriller "Blackout" im Jahr 2012 für Furore sorgte. Damals verpackte der Schriftsteller einen Anschlag auf die europäischen Stromnetze in eine Geschichte, deren Spannung und Realitätsnähe dem Leser den Atem nahm. Elsberg machte damals darauf aufmerksam, wie es um die Sicherheit unserer Stromnetzwerke bestellt ist - alles andere als gut ... In diesem Bereich avancierte er daraufhin schnell zum gefragten Experten.
Mit "ZERO" könnte ihm ein neuerlicher Scoop gelingen. Die Journalistin Cynthia gräbt sich in die Funktionsweise von "Freemee" ein und entdeckt, dass die Seite für ein monströses Experiment instrumentalisiert wurde. Ein Experiment, das viele Opfer gefordert hat und in das Politik und Medien eingebunden sind. Sie selbst wird zur Gejagten und muss sich gegen eine skrupellose Firma, gegen korrupte Politiker und Kollegen durchsetzen.
Nervenkitzel, komplexe Handlung, starke Charaktere
Elsberg gelingt es einmal mehr, eine durch und durch nervenkitzelnde und komplexe Handlung auszurollen, die mit starken, interessanten Charakteren besetzt ist. Dabei werden Finten um Finten ausgelegt, um den Leser miträtseln zu lassen. Erstaunlich ist vor allem, wie gut, exakt und auch lehrreich Elsberg seine schwierigen und tief gehenden Recherchen aufbereitet hat. Der Leser hat es bei "ZERO" natürlich mit einem Roman zu tun. Aber indem er den Weg der zunächst unwissenden Cynthia mitgeht, erfährt er selbst eine Menge über Gamification, über TOR oder über Arpanet - und darüber, wie groß die Gefahr ist, dass wir zu Sklaven der digitalen Revolution werden, wenn wir nicht lernen, unsere mühsam erworbenen Freiheiten zu schützen. Elsberg gibt dem Leser ein erstes Instrumentarium an die Hand, mit dem er sich über die Gefahren des durchleuchteten Menschen vertraut machen kann - und mit dem er sein künftiges Verhalten bezüglich digitaler Techniken überdenken könnte.
Elsberg, Marc
Marc Elsberg wurde 1967 in Wien geboren. Er war Strategieberater und Kreativdirektor für Werbung in Wien und Hamburg sowie Kolumnist der österreichischen Tageszeitung »Der Standard«. Heute lebt und arbeitet er in Wien. Mit seinen internationalen Bestsellern BLACKOUT, ZERO und HELIX etablierte er sich auch als Meister des Science-Thrillers. BLACKOUT und ZERO wurden von »Bild der Wissenschaft« als Wissensbuch des Jahres in der Rubrik Unterhaltung ausgezeichnet und machten ihn zu einem gefragten Gesprächspartner von Politik und Wirtschaft.
Marc Elsberg wurde 1967 in Wien geboren. Er war Strategieberater und Kreativdirektor für Werbung in Wien und Hamburg sowie Kolumnist der österreichischen Tageszeitung »Der Standard«. Heute lebt und arbeitet er in Wien. Mit seinen internationalen Bestsellern BLACKOUT, ZERO und HELIX etablierte er sich auch als Meister des Science-Thrillers. BLACKOUT und ZERO wurden von »Bild der Wissenschaft« als Wissensbuch des Jahres in der Rubrik Unterhaltung ausgezeichnet und machten ihn zu einem gefragten Gesprächspartner von Politik und Wirtschaft.

© Clemens Lechner
Produktbeschreibung
- Verlag: Blanvalet
- Seitenzahl: 480
- Erscheinungstermin: 21. Mai 2014
- Deutsch
- Abmessung: 217mm x 140mm x 37mm
- Gewicht: 661g
- ISBN-13: 9783764504922
- ISBN-10: 3764504927
- Artikelnr.: 40018515
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Die Story verspricht spannend zu werden." -- Handelsblatt
"[...] mit seinem neuen Buch hat [Elsberg] die Gelegenheit, endgültig einer der Vorsprecher dieses vielleicht wichtigsten gesellschaftlichen Diskurses unserer Zeit zu werden." Handelsblatt
»Im Buch denkt der Autor vor dem Hintergrund kommerzieller Totalüberwachung [...] über das Ende der freien Willensbildung nach. Obwohl bereits 2014 erschienen,[...] war das ziemlich hellsichtig.« Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Der Schauspieler Steffen Groth macht seine Sache gut (…)"
Eigentlich kennt sie die Journalistin Cynthia Bonsant mit den technischen Neuerungen nicht so gut aus. Als sie jedoch von ihrem Chefredakteur beauftragt wird, den berühmten Online-Aktivisten Zero
ausfindig zu machen, muss sie sich diesen Neuerungen stellen. Dabei führt die Recherche und …
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Eigentlich kennt sie die Journalistin Cynthia Bonsant mit den technischen Neuerungen nicht so gut aus. Als sie jedoch von ihrem Chefredakteur beauftragt wird, den berühmten Online-Aktivisten Zero
ausfindig zu machen, muss sie sich diesen Neuerungen stellen. Dabei führt die Recherche und auch der Tod eines Jugendlichen zu der Internetplattform Freemee. Deren Aufgabe ist es, Daten zu sammeln und zu verwerten. Cynthias Nachforschungen führen sie immer weiter in den Datendschungel und dabei kommen Dinge ans Licht, die besser in den Tiefen des Webs verborgen geblieben wären.
Zitat:
[...1948 schrieb George Orwell ein Buch. Er nannte es 1984.... Darin überwacht eine allmächtige Spitzeldiktatur ihre Bürger lückenlos und schreibt ihnen vor, wie sie zu leben haben...]
Dieses Szenario allein ist schon beängstigend und ich kann mir vorstellen, dass das Buch von George Orwell 1948 als lächerlich abgetan wurde. Dazu wird es nie kommen, wurden vielleicht Stimmen laut.
Mittlerweile ist 1984 längst vorbei und wir befinden uns – 30 Jahre später – im Jahr 2014! Und diese erschreckende Szenario ist Wirklichkeit geworden.
Der Autor treibt in seiner Geschichte natürlich alles nochmals auf die Spitze. Datenbrillen übernehmen sämtliches Denken für uns. Sie zeigen, wer sich mit uns in der U-Bahn befindet, wer neben uns zu Mittag isst oder im Park joggt. Ob diese Person gesucht wird, ob sie verheiratet ist, fremd geht oder unheilbar krank ist.
Schonungslos wird dargestellt, wie schlimm die Überwachung mittlerweile ist und das wir – als gläserner Mensch – teilweise gar nichts dagegen tun können, so überwacht zu werden. Kameras in den Städten, öffentlichen Gebäuden, Bahnhöfen und Supermärkten. Gibt man bei Google seinen Namen ein, kommen unzählige Treffer. In unserer schnelllebigen Zeit bekommt man allerdings auch vieles nicht mit.
Zitat:
[...Wir möchten Google zu deiner dritten Gehirnhälfte machen. Sergey Brin am 08.09.2010....]
Diese erschreckenden Wahrheiten werden einem nochmals verdeutlicht, obwohl sie doch schon in unserem Gedächtnis hausen. Aber wieso tut man so wenig dagegen? Warum lässt man diese Überwachung zu?
Der Autor hat mich schon mit seinem Roman „Blackout“ begeistern können und zieht mit „Zero“ nochmal ordentlich nach. Auch wenn das Buch gerade im Mittelteil einige kleine Längen aufweist, war es doch spannend zu lesen.
Die Fachbegriffe haben mich zwar erschlagen und ich musste bei manchen dann doch im Internet nachschauen, was sie bedeuten. Somit ist das Web doch wieder unverzichtbar.
Andererseits fühle ich mich dort auch sehr zu Hause. Gerade über Facebook & Co. kann man Kontakte pflegen. Mein Email-Programm ist für mich unverzichtbar geworden, mein Smartphone ist mein ständiger Begleiter. Man lernt neue Leute kennen und schließt Freundschaften, die auch über Kilometer hinweg Bestand haben.
Insoweit muss jeder selbst abwägen, wie viel er von sich preis gibt.
Fazit:
Spannend, rasant: Big Brother is watching you!
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Was die Möglichkeiten der Überwachung angeht, sind wir mittlerweile um ein Vielfaches weiter, als es George Orwell in seinem Roman „1984“ beschrieben hat. Und auch die Informationen, die Edward Snowden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat, wurden in der …
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Was die Möglichkeiten der Überwachung angeht, sind wir mittlerweile um ein Vielfaches weiter, als es George Orwell in seinem Roman „1984“ beschrieben hat. Und auch die Informationen, die Edward Snowden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat, wurden in der Zwischenzeit wahrscheinlich schon längst von der Realität überholt.
Der Autor Marc Elsberg scheut nicht davor zurück, heikle Themen in Romanform zu verpacken, was er bereits mit „Blackout“ bewiesen hat. In „Zero“, seinem neuesten Werk, beschäftigt er sich mit den Möglichkeiten der Manipulation, die die neuesten Technologien bieten, um das Leben der User nachhaltig zu beeinflussen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten Menschen überhaupt nicht wissen, wie „gläsern“ und damit auch ausrechenbar sie mittlerweile sind – und das funktioniert auch ohne Datenbrille und Smartwatch.
Aber Zero sieht die Gefahren. Er ist ein Online-Aktivist, ein Rufer in der Wüste, denn niemand nimmt seine Warnungen ernst, selbst dann, als er in einem spektakulären Video der Öffentlichkeit beweist, dass der bestbeschützte Mann der Welt, der amerikanische Präsident, durch einen Drohnenangriff getötet werden kann. Und er warnt auch vor Freemee, einem Unternehmen, das seinen Nutzern vorgaukelt, durch die Verwendung einer App ein besseres, erfolgreiches Leben führen zu können, denn in Wirklichkeit stehen natürlich kommerzielle Interessen hinter diesem Geschäftsmodell: die Gewohnheiten der User werden ausgespäht, die Daten gesammelt, ausgewertet und dann veräußert, was der Firma satte Gewinne beschert. Dass damit den Datenkäufern Tür und Tor für Manipulationen in alle Richtungen geöffnet werden, kümmert niemanden.
Die Journalistin Cynthia Bonsant kommt erstmals mit dieser „smarten“ Welt in Kontakt, als ein Freund ihrer Tochter bei einer Verfolgungsjagd getötet wird und sie diesen Todesfall genauer unter die Lupe nimmt. Was sie bei ihren Recherchen herausfindet, passte einigen Menschen überhaupt nicht und bringt sie selbst in Lebensgefahr.
Kundenkarten, Online-Banking, Google und Online-Shopping, überall hinterlassen wir Spuren, wenn wir uns im Internet bewegen. Und dabei geht es nicht nur um vertrauliche Mitteilungen, die sorglose Nutzer in Sozialen Netzwerken posten, sondern auch um Kaufverhalten, politische Interessen und persönliche Vorlieben – ein gefundenes Fressen für die diversen Datenkraken, die all das herausfiltern, was für sie von Nutzen ist.
Der Autor legt zwar ein rasantes Tempo vor, zwingt den Leser aber auch immer wieder zum Innehalten und Reflektieren, gerade dann, wenn er die technischen Möglichkeiten der Cyberwelt erläutert. Hochspannung und fundierte Information sind die beiden Säulen, auf denen dieser Roman fußt, denn Marc Elsberg hat für diesen Techno-Thriller hervorragende Recherchearbeit geleistet. Und wenn er nur einen Leser für dieses Thema sensibilisiert und zum Nachdenken bringt, hat er meiner Meinung nach sein Ziel bereits erreicht.
Nachdrücklich empfohlen!
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Antworten 29 von 31 finden diese Rezension hilfreich
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Hier wurde das daueraktuelle Thema der Datensammlung und -auswertung, sowie des Datenmissbrauchs aufgegriffen, und das auf sehr spannende Art und Weise.
Der Einstieg ins Buch ist mir leicht und schwer zugleich gefallen.
Leicht, weil der Anfang einfach packend war. Wenn ein Mann, der als …
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Hier wurde das daueraktuelle Thema der Datensammlung und -auswertung, sowie des Datenmissbrauchs aufgegriffen, und das auf sehr spannende Art und Weise.
Der Einstieg ins Buch ist mir leicht und schwer zugleich gefallen.
Leicht, weil der Anfang einfach packend war. Wenn ein Mann, der als unantastbar gilt, von einer Aktivistengruppe („Zero“) derart bloßgestellt wird, das hat schon was unfassbar fesselndes.
Danach wurde es aber vorerst etwas schwieriger mit der Geschichte klar zu kommen, denn es folgten viele weitere Personen deren Namen es sich zu merken galt. Sehr hilfreich war hier das Personenregister im Anhang, wo ich bei Unklarheiten auch immer wieder nachgeschlagen habe.
Die Haupt- und Nebenfiguren haben mir alle gut gefallen, auch wenn ich nicht richtig mit ihnen warm wurde. Es hat mich aber auf Grund der interessanten und spannenden Geschichte nicht besonders gestört.
Trotzdem irritierte mich zumindest anfänglich, dass Cyn für ihr Alter und ihren Beruf sehr technikfern, fast schon technikfeindlich war und vielleicht auch ein wenig weltfremd. Ich musste mir dann allerdings eingestehen, dass ich persönlich genau solche Menschen kenne. Nicht viele, aber es gibt sie. Was mir bei Cyn zudem fehlte war der kritische, konstruktive Austausch über diese ganzen Technologien mit ihrer Tochter. Daher wunderte es mich eigentlich nicht, dass die Tochter (samt ihres Freundeskreises) ganz im Gegensatz zu Cyn sehr sorglos vorgeht, alles als Normalität begreift und lediglich versucht eigene Vorteile daraus zu ziehen. Es war bei genauer Betrachtung eine logische Folge, die ohnehin heute schon vielfach Realität ist.
Den Kern der Geschichte zu erfassen ist recht leicht. Anfangs beschreibt der Autor viele, mir überwiegend bekannte Firmen, Technologien und ihre Möglichkeiten. Doch auch wenn im Verlauf noch etwas (bisherige) Fiktion hinzu kam, fand ich es trotzdem nicht übertrieben techniklastig. Ich konnte alles sehr gut verstehen, und wenn nicht half auch hier eine Auflistung im Anhang.
Die Geschichte wirft sehr viele Fragen auf, über die es nachzudenken lohnt. Wer macht was mit meinen Daten und warum? Wie gläsern bin ich? Wie nutze ich welche Technologien und wie abhängig bin ich davon? Die Liste kann beliebig erweitert werden, und ich persönlich fand es erschreckend und interessant zugleich, dass mir hier in Teilen ein Spiegel vorgehalten wurde.
Doch es geht in der Geschichte natürlich auch Jene, die mit Nachdruck auf diese vermeintlichen Missstände aufmerksam machen wollen, und daher gejagt werden.... Zusammen ergab das eine sehr gute, abwechslungsreiche Mischung.
Rasant, interessant und spannend. Ein Buch das nachhallt...
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Vielen Dank an den blanvalet Verlag für dieses tolle Buch!
Worum gehts?
In einer Londoner Zeitung wird eine Hetzjagd auf Internetaktivisten gemacht. Die junge Journalistin Cynthia wird auf das Internetportal Freemee aufmerksam, welches das Leben eines Menschen somit positiv verändern …
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Vielen Dank an den blanvalet Verlag für dieses tolle Buch!
Worum gehts?
In einer Londoner Zeitung wird eine Hetzjagd auf Internetaktivisten gemacht. Die junge Journalistin Cynthia wird auf das Internetportal Freemee aufmerksam, welches das Leben eines Menschen somit positiv verändern soll. Apps dienen als Lebensratgeber dafür. Auch ihre Tochter Vi bekommt von Freemee nicht genug. Nur ahnt Cynthia noch nicht, welche Gefahr wirklich dahinter steckt, denn es gibt Kritiker dieser Seite, die sich "Zero" nennen. Eine gefählrliche Recherche und eine Hetzjagd beginnt...
Meinung:
Da ich schon von "Blackout" so sehr begeistert war, freute ich mich richtig, als ich das neue Buch des Autors endlich in den Händen halten konnte. Ich legte also direkt los und stellte wieder sehr schnell fest, dass Marc Elsberg mich von Beginn der ersten Seite an, packen konnte. An ein Weglegen des Buches war ab sofort nicht mehr zu denken. Der Schreibstil war sehr leicht und so ließ sich das Buch flüssig lesen, trotz der vielen Charaktere, die gleich zu Beginn das Buch füllten. Die Spannung jedoch absofort aufgebaut und hielt auch durchweg an. Schnell bemerkte man auch den Hintergrund, wie sehr sich der Mensch doch von der Internet und Computerwelt beinflussen lässt und somit auch diverse Gefahren nicht ausgeschlossen werden konnte. Wirklich erschreckend und es ließ den Leser eher nachdenklich zurück. Gerade Jugendliche scheinen von solchen Medien einer besonderer Gefahr ausgesetzt zu sein. Marc Elsberg schaffte es, dieses Geschehen so detailliert wie möglich darzustellen, was mir sehr gefiel. Ebenso war das Hintergrundwissen, über die zukünfigen Medien wirklich verblüffend. Von Datenbrillen, bis Smartwatches war hier wirklich alles Mögliche vertreten.
Das Cover des Buches ist eher sehr schlicht gehalten. Wie auch bei Blackout, wurde hier der Name des Buchtitels in einem schönen hellen Ton gestaltet, hier in blau, und der Hintergrund schwarz gelassen.
Die Protagonistin Cynthia gefiel mir sehr. Man erfuhr zwar über ihren Charakter recht wenig, doch das, was man erfuhr reichte, um sich vorzustellen, wie sie lebte, was ihre Tochter für sie bedeutete und welchen Gefahren sie sich stellen musste. Sie wirkte tapfer und mutig, arbeitete zielstrebig, leider ab und zu auch etwas leichtsinnig und setzte alles daran, um das Leben der Jugendlichen zu beschützen, denn schließlich war erst kürzlich ein Freund der Tochter urplötzlich verstorben.
Doch auch das Team "Zero" konnte von sich überzeugen, da dieses immer in jeweiligen Chatausschnitten darsgestellt wurde. Jedoch wurde auch hier nicht viel über die Charaktere erzählt. Schade!
Fazit:
Ein Buch, was mich nachdenklich zurückließ, mich jedoch sehr überzeugen und begeistern konnte. Ein Buch, was man nicht so schnell vergisst und mir richtig spannende Lesemomente schenkte! Mein Highlight in diesem Monat!
- Cover: 5/5
- Story: 5/5
- Charaktere: 4/5
- Schreibstil: 5/5
- Emotionen: 5/5
Gesamt: 5/5 Palmen
© Sharons Bücherparadies
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Antworten 28 von 32 finden diese Rezension hilfreich
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Inhalt:
Wir alle hinterlassen Spuren im Netz und der neueste Trend besteht darin, diese zu Geld zu machen. Dabei hilft Freemee. Als jedoch bei der Verfolgung eines Verbrechers ein Junge umkommt, beginnt sich die Journalistin Cynthia Bonsant genauer mit der Thematik auseinanderzusetzen und selbst in …
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Inhalt:
Wir alle hinterlassen Spuren im Netz und der neueste Trend besteht darin, diese zu Geld zu machen. Dabei hilft Freemee. Als jedoch bei der Verfolgung eines Verbrechers ein Junge umkommt, beginnt sich die Journalistin Cynthia Bonsant genauer mit der Thematik auseinanderzusetzen und selbst in die Welt der Datensammler einzutauchen. Ihr Verdacht wird durch ZEROs Aktivitäten verstärkt, einer geheimnisvollen Aktivistengruppe, die sich mit spektakulären Aktionen zu Wort meldet.
Setting und Stil:
Eine englische Journalistin legt sich mit einem amerikanischen Internetgiganten an, ein Abstecher nach Wien darf nicht fehlen. Die Orte sind authentisch beschrieben, die Personen und Begebenheiten aus dem Leben gegriffen. Dies erhöht ungemein die Realitätsnähe und fesselt umso mehr. Elektronische Spielereien gibt es zum größten Teil auf die beschriebene Weise, nur ihre Vernetzung wurde noch einen Schritt weiter getrieben.
Das Buch liest sich flüssig, größtenteils schaut man dabei Cynthia über die Schulter, bekommt jedoch auch Einblick in die Freemee-Chefetage und Zero-Gespräche. Die Handlung packt von Beginn bis Ende und es fällt schwer, das Buch zur Seite zu legen. Spannende Verfolgungsjagten dürfen nicht fehlen und dem journalistischen Recherchieren wird genug Raum eingeräumt. Gelungen ist der Blick hinter die Kulissen und die Pläne der unterschiedlichsten Parteien Freemee und die Presse zu benutzen.
Charaktere:
Cynthia Bonsant hat eher nichts mit Internet und modernen Technikspielzeugen am Hut und schwört auf klassische Journalistentechniken. Doch ehe sie sich versieht, ist sie mitten drin in dem Hightechfall und erlaubt es dem Leser so, viele Erklärungen in die neue Technik zu bekommen.
Dabei hilft unter anderem ihre Tochter, die mit ihren Freunden überzeugte Freemee-Anhängerin ist.
Die Freemee-Chefetage besteht aus schön nerdigen Charakteren, die zeigen, dass Transparenz ein und alles ist.
Die Geheimdienste kommen insgesamt etwas schlecht weg und sind Cynthia und ihren Kollegen meist einen Schritt hinterher.
ZERO ist eine gelungen geheimnisvolle Gruppe, die erfolgreich den Kampf gegen die Internetgiganten führt, wobei ihnen jedoch auch der eine oder andere Fehler unterläuft.
Eine überzeugende Mischung verschiedenster Charaktere, bei denen man ohne Probleme den Überblick behält und die den Einblick des Lesers in die verschiedensten Sichtweisen ermöglicht.
Geschichte:
Das Internet und die Beeinflussung jedes einzelnen, große Firmen und ihre Pläne, Regierungen und ihre Machtsicherung, ein riesiges Themengebiet, das Marc Elsberg gekonnt bis auf den Einzelnen herunterbricht. Die Handlung ist aktuell, die Freemee-Idee möglich und die Möglichkeiten, die sich ergeben, plausibel. Trotzdem hat es mich nicht so gefesselt wie Blackout. Wahrscheinlich bin ich zu internetaffin, um sowohl den Aufstieg, als auch den Fall Freemees so für möglich zu halten. Insbesondere die Folgerungen, die Freemee ins Schleudern bringen, haben mich nicht überzeugt. Es ist halt wieder eine Thematik, von der sich jeder selbst überzeugen lassen muss. Es ändert auch nichts daran, dass ich das Buch gerne gelesen habe und mich mit Cynthia auf die Recherche ihres Lebens begeben habe.
Fazit:
Einen Nachfolgetitel nach einem Welterfolg zu schreiben, ist glaube ich das Schwerste, was es geben kann. Zum Glück ist es Marc Elsberg gelungen, ein weiteres interessantes Thema zu finden, dem er auf seine eigene Art seinen Stempel aufdrücken konnte. Charaktere mitten aus dem Leben, eine Geschichte, die durchaus möglich ist, viele bekannte Internetthematiken, die aufgegriffen werden. Eine gelungene Mischung, die Lesespaß garantiert und Thrillerfans begeistern wird. Ein Buch, das zum Diskutieren anregen und Marc etliche Vorträge sichern wird. Ein Thriller, d
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Ein Appell an die Generation Facebook
Vor einiger Zeit habe ich Blackout vom selben Autor gelesen und war hellauf begeistert. Deshalb habe ich zugesehen, Zero auch zu erwischen - und es hat sich gelohnt. Das Szenario ist genauso plausibel wie bei Blackout, nur liegen hier die Schwerpunkte anders: …
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Ein Appell an die Generation Facebook
Vor einiger Zeit habe ich Blackout vom selben Autor gelesen und war hellauf begeistert. Deshalb habe ich zugesehen, Zero auch zu erwischen - und es hat sich gelohnt. Das Szenario ist genauso plausibel wie bei Blackout, nur liegen hier die Schwerpunkte anders: Passend für die Generation Facebook werden Datenbrillen und anderes Zubehör eingeführt, die den Menschen gläsern werden lassen.
Es ist nicht so, daß die Menschen um ihre Daten betrogen werden, sie geben sie freiwillig raus. Genau wie bei Facebook, nur unvergleichlich viel intensiver. Es werden praktisch alle Daten erhoben, die man nur erheben kann, bis zur Pulsfrequenz und Schweißabsonderung. Der Clou ist dann aber die "Beratung". Jeder Nutzer hat einen virtuellen Freund, der ihm Tips gibt, wie er seine "Wertung" verbessern kann. Dabei ist gar nicht klar, woher diese Wertung kommt und aus welchen Daten sie generiert wird. Niemand hat Zugang zu den zugrundeliegenden Algorithmen.
Auf jeden Fall werden mehr und mehr Menschen von ihrem virtuellen Wert beeinflußt, und das geht so weit, daß sie Dinge tun, die gegen die eigenen Überzeugungen stehen - und es nicht merken. Hinter dieser ganzen innovativen Technik steht ein ziemlich kleiner Personenkreis, der damit nicht nur riesige Vermögen anhäuft, sondern auf dem besten Weg ist, die Weltherrschaft zu übernehmen. Bis Cynthia ins Geschehen involviert wird. Notgedrungen klärt sie die Vorfälle auf - undercover unterstützt von Zero, einer Gruppe von Computergenies, die ursprünglich den Datenmißbrauch aufgedeckt hatten.
Keiner weiß, wer der andere ist, man weiß nicht, was noch alles hinter den Kulissen läuft, und dann greifen auch noch NSA, CIA und alle möglichen anderen Polizeitrupps ins Geschehen ein, was die Verwirrung maximal steigert...
Das Szenario ist so aktuell wie nur möglich, und hoffentlich lesen viele das Buch, die jetzt so vertrauensselig ihre Daten im Internet kursieren lassen. Hier wird eine Entwicklung skizziert, die schon seit gestern plausibel und folgerichtig ist. Die Möglichkeiten sind schon da, und niemand weiß, wann jemand das ausnutzt. Was dabei passieren kann, kann jeder auf spannende und unterhaltsame Weise hier lesen. Aber keiner wird wollen, daß das jemals Wirklichkeit wird...
Was mir wieder sehr gefallen hat, ist die moralische Sicht: Keine unnötigen Bettszenen und keine ausufernden Liebeleien, sondern knallharte Spannung. Sehr schön gemacht! Wer es noch nicht kennt, unbedingt lesen!
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Zum Inhalt:
Als die Journalistin Cynthia „Cyn“ Bonsant ihrer Tochter eine Datenbrille leiht, die sie von ihrem Chef zum Testen bekommen hat, ahnt sie noch nicht, welch dramatische Ereignisse sie damit auslösen wird. Keine 48 Stunden später steht Cyn im Mittelpunkt des …
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Zum Inhalt:
Als die Journalistin Cynthia „Cyn“ Bonsant ihrer Tochter eine Datenbrille leiht, die sie von ihrem Chef zum Testen bekommen hat, ahnt sie noch nicht, welch dramatische Ereignisse sie damit auslösen wird. Keine 48 Stunden später steht Cyn im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses und im Fokus verschiedener Organisationen. Eine gefährliche Jagd beginnt, die scheinbar jederzeit und überall überwacht werden kann…
Meine Meinung:
Autor Marc Elsberg steigt mit seinem neuen Roman „ZERO“ tief in die Welten des Cyber-Space und der internationalen Digitalisierung ein. Entsprechend tauchen viele technische Fachbegriffe auf, so dass mir das Glossar im Anhang teilweise ein guter Begleiter war. Das Gleiche gilt auch für das Personenverzeichnis im Anhang, dass ich immer wieder konsultiert habe, um den Überblick über die handelnden Personen und deren Zugehörigkeit zu behalten.
Es ist ein sehr interessantes wie hoch aktuelles Thema, dass Marc Elsberg bewegt. Vieles, was beim Lesen noch als Fiktion erscheint, stellt sich nach etwas Recherchearbeit als durchaus real dar. Verpackt in eine spannende, stellenweise sehr action- und temporeiche Story sensibilisiert der Autor den Leser „nebenbei“ für die Thematik.
Einziges kleines Manko aus meiner Sicht ist, dass ich es nicht geschafft habe, zu einer der Hauptpersonen eine wirkliche Bindung zu entwickeln und mit dieser dann richtig mitzuzittern und mitzufiebern.
FAZIT:
Rund um die Themen Digitalisierung, globale Vernetzung und Überwachung präsentiert Marc Elsberg eine spannende, teilweise action- und temporeiche Story, die nicht nur kurzweilig ist und gut unterhält, sondern den Leser auch für die aufgeworfenen Themen sensibilisiert und zum Nachdenken, auch über das eigene Verhalten, anregt.
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Willkommen in Paranoia. Das trifft es eigentlich ganz gut.
Das Thema Datensicherheit wird in unserer Gesellschaft von Tag zu Tag bedeutender. Jeden Tag fließen mehr unserer Daten in den Äther und wir werden noch "vernetzter". Dieses Thema hat sich nun also Herr Elsberg …
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Willkommen in Paranoia. Das trifft es eigentlich ganz gut.
Das Thema Datensicherheit wird in unserer Gesellschaft von Tag zu Tag bedeutender. Jeden Tag fließen mehr unserer Daten in den Äther und wir werden noch "vernetzter". Dieses Thema hat sich nun also Herr Elsberg für sein Buch "Zero" ausgesucht und konfrontiert uns darin mit Cyn, einer ca. 40-jährigen Mutter, die mit Technik nichts anfangen kann und die langsam herausfindet das Datensicherheit schon lange ein Mythos ist.
Wäre ich eine 40-jährige Mutter, hätte ich dieses Buch vielleicht auch schockierend und spannend gefunden. Aber ich entspreche eher der Generation von Cyns Tochter und bin damit aufgewachsen, dass jeder jeden googlen kann und das man sich halt keinen Facebook Account anlegen sollte, wenn man nicht möchte, das irgendwer die Dinge weiß, die man da über sich preisgibt. Ich bin mir auch darüber im Klaren, dass mir der Supermarkt die Payback-Karte und ihre Vergünstigungen nicht aus reiner Nächstenliebe schenkt, sondern, dass die im Gegenzug meine Daten dafür möchten...Und das ist ok für mich!
Abgesehen davon, dass das Thema für mich zu sehr nach Technikhetze geschmeckt hat, fand ich auch die Ausführung mangelhaft.
Es wirkte alles ungemein konstruiert. Alles was es an technischen Neuerungen in diesem Bereich gibt, wurde auf Teufel komm raus in die Geschichte mit eingewebt. Die Charaktere waren platt und leicht durchschaubar und dadurch wurde die Geschichte sehr vorhersehbar. An diesem Buch hat mich nichts, aber auch garnichts überrascht und ich glaube, das ist für einen Thriller nicht so gut. Und obwohl es eigentlich gar nicht so viele Charaktere gab, war es mir nicht möglich zu verfolgen, wer da eigentlich was gerade macht (und normalerweise habe ich damit keine Probleme).
Da es auch ein paar interessante Stellen gab (Die "Terrorgruppe" Zero ist ein echt sympathischer Haufen und das Ende incl. Verfolgungsjagd, hat wenigsten ein bisschen gute alte Actionfilm-Spannung geboten), war ich trotzdem in der Lage, das Buch relativ zügig durchzulesen, würde es jedoch nicht weiterempfehlen.
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Wie gläsern bist Du?
Das ich im Internet Spuren hinterlasse war mir bewusst, aber das es dennoch so viele sind empfand ich als sehr erschreckend. Interessanterweise hatten wir das Thema "Das Netz vergisst nicht" im Deutschunterricht zu einem Zeitungsartikel. Ebenso wie in …
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Wie gläsern bist Du?
Das ich im Internet Spuren hinterlasse war mir bewusst, aber das es dennoch so viele sind empfand ich als sehr erschreckend. Interessanterweise hatten wir das Thema "Das Netz vergisst nicht" im Deutschunterricht zu einem Zeitungsartikel. Ebenso wie in "Zero" wird dort eine Zwangsversteigerung erwähnt, die auch im Buch ihren Platz fand. Zwar nur in einem Satz, der für mich aber Erinnerungswert hatte. Auch wenn "Zero" utopisch ist von dem was an Fortschritt in der Internetwelt möglich ist, ist es erschreckend zu sehen, wie weit die Technik doch schon ist und wie wir unser Leben als Nutzer von diversen Apps unser Leben fremdbestimmen lassen. Ist "Zero" nicht nur ein Thriller, sondern auch ein Weckruf an mich und meinen Konsum? Sollte ich auch mit meinen Kinder sprechen in wie weit sie gläsern machen und was sie von sich preisgeben? "Zero"ist wirklich genial geschrieben, auch wenn man sich erst einmal an den Schreibstil und die vielen technischen Begriffe gewöhnen muss. Für Laien wie mich gibt es hinten im Buch ein Glossar an dem ich mich orientieren konnte, wenn mir ein Fachbegriff nichtssagend erschien. "Zero" verlangte mir ab, das ich mich voll und ganz konzentrieren musste, damit mir auch ja nichts entgeht. Für mich daher ein Thriller mit Wiedererkennungswert. Mord und Totschlag war gestern, heute kann uns "Zero" begeistern. Auch wenn sich die Ereignisse mitunter überschlagen und ich auch zwischendurch das Gefühl hatte in eine andere Welt abzutauchen, saß ich wie festgeklebt an dem Buch, da ich dem Ende förmlich entgegenfieberte. Marc Elsberg ist es gelungen eine fiktive Geschichte zu schreiben, die auch durch ihre Protagonisten glänzen kann. Wir haben da die ahnungslose Journalistin Cyn, die ohne es zu wollen in ein echtes Abenteuer gerät, die ihr Leben und das ihrer Tochter Vi gefährdet. Wir haben Carl, den Erfinder und Gründer von Free Mee, einer App, die dein Leben verbessern soll, der nicht nur sprichwörtlich über Leichen geht. Außerdem noch "Zero" einen Verwandlungskünstler, der auch zum Ende hin leider unerkannt bleibt. Dieses tut dem Geschehen aber keinen Abbruch, denn ich fühle mich nicht betrogen darum, nicht zu wissen, wer hinter "Zero" steckt, sondern so bereichert, das ich tatsächlich erwähnt hatte meinen Blog zu schließen und meinen Facebookaccount löschen zu lassen. In mir hat "Zero" einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen, da auch wenn es bisher nur Fiktion ist, weiß ich nicht, was irgendwann in naher oder ferner Zukunft möglich ist und wir dann tatsächlich gläsern für alles sind. Völlige Überwachung und durch diverse Apps fremdbestimmt. Will ich das wirklich oder werde ich dennoch die bleiben, die ich heute bin? Für mich ein echtes Leseerlebnis, welches ich euch gerne weiterempfehlen möchte. Ein Thriller mit echter Hochspannung und auch wenn es erst einmal echt abgedreht erscheint, wirken die Ereignisse nach und lassen mich erschrocken und erstaunt zurück.
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Wohin flieht man in der heutigen, vernetzten Welt wenn man nie unbeobachtet ist?
Diese Frage stellt sich Cyn, nachdem sie in den Strudel um Datenüberwachung und Manipulation gerät. Fast zufällig stolpert die Journalistin in dieses Abenteuer und merkt sehr schnell, dass diese …
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Wohin flieht man in der heutigen, vernetzten Welt wenn man nie unbeobachtet ist?
Diese Frage stellt sich Cyn, nachdem sie in den Strudel um Datenüberwachung und Manipulation gerät. Fast zufällig stolpert die Journalistin in dieses Abenteuer und merkt sehr schnell, dass diese virtuelle Welt sehr verlockend ist.
Sehr erschreckend ist der neue Roman von Marc Elsberg. Einesteils ist hier der Segen der modernen, technisierten Welt zu sehen, auf der anderen Seite, wie schnell so etwas ins Negative abdriften kann. Wie schnell man davon abhängig wird zeigt sich nicht nur an den Beispielen der Jugendlichen im Buch, nein, Millionen von Erwachsenen sind bereit, ihre Daten ans Netz zu verkaufen.
Ganz weit hergeholt ist diese Thematik ja nicht, was das Buch zu einem sehr aktuellen Reißer macht. Die Snowden-Affäre, NSA und facebook werden ebenso erwähnt wie die Erfassung der Kreditkartendaten und die Sammlung und Bündelung unserer Suchen, Einkäufe und Wege im Internet durch Google. Beim Lesen hat man das Gefühl, dass sich die Organisation „Zero“ immer direkt an den Leser wendet und nahezu jeder fühlt sich hier auch angesprochen! Denn wer hat kein Facebookprofil? Kauft nicht mal eben bei Amazon ein oder bucht eine Reise nach Italien? So sind die Wege nahezu jedes Internetnutzers verfolgbar – und genau das hält uns Marc Elsberg hier vor Augen.
Ich für mich habe mir vorgenommen, in Zukunft noch etwas sensibler mit meinen Daten umzugehen. Wobei ja eh jede Email mitgelesen werden kann. Ganz zurück geht wohl nicht mehr, aber mehr Vorsicht ist auf jeden Fall geboten, sonst gibt es wirklich bald eine Diktatur des Internets, wie sie der Autor hier entwirft.
Sicher, alles ist fiktiv, aber teilweise existiert die Technik dazu schon! Anfangs fand ich ein wenig schwer ins Buch, weil die Techniken recht ausführlich beschrieben waren und Otto Normalinternetter hier stellenweise wohl etwas überfordert ist. Auch die vielen Charaktere, die am Anfang eingeführt werden und die verschiedenen Organisationen mit ihren Zielen muss der Leser erst einmal sortieren bevor sich der richtige Lesegenuss dann auch einstellt. Aber dann ist man genauso gefangen wie die User von „freemee“
Einige Zitate aus dem Buch, die nachdenklich machen:
"Die Tatsache der Überwachung sichert die Unterwerfung" *s. 355*
Zum Thema Stromsparzähler. Allein dass ich weiß, dass mich jemand sieht oder kontrolliert lässt mich mein Verhalten ändern. - lässt sich die Menschheit so sehr verbiegen?
"Wir wissen mehr denn je über jeden einzelnen, aber weniger denn je, wem wir vertrauen können" * S. 358* Erstens das und zweitens wird alles ja auch viel unpersönlicher. Was soll ich noch jemandem erzählen, der eh schon alles über mich weiß`? Welchen Wert bekommen in solch einem Zukunftsszenario persönliche Gespräche?
„Ist IHR Besser auch besser als MEIN Besser?“ Woher nimmt Carl die Zuversicht, dass nur seine Ideen und Werte zählen? Jeder Mensch ist individuell und denkt anders, daraus einen Einheitsmenschen stricken zu wollen passt nicht in unsere Gesellschaft.
Der Schlusssatz: "... oder ist es ein Satellit?" hat mir ganz besonders gut als Abschluss gefallen. Er rundet das Buch ab und bringt alles noch einmal auf den Punkt.
Fazit: ganz sicher kein Buch, das man mal eben so liest. Dieses Buch benötigt etwas Zeit, in manche Dinge muss man sich erst hineindenken oder darüber nachdenken. Aber ein Buch, das nachdenklich macht und vielleicht ein wenig Sensibilität in der Bevölkerung weckt.
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