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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
T.Geyer
Wohnort: 
Gelsenkirchen

Bewertungen

Insgesamt 64 Bewertungen
Bewertung vom 18.04.2024
Loreley - Die Frau am Fluss
Popp, Susanne

Loreley - Die Frau am Fluss


ausgezeichnet

Ich kam sehr gut in den Roman hinein. Ich fand ihn kurzweilig und der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Darstellungen der Personen und auch der Umgebung fand ich toll, da Sie zwar detailreich, aber nicht zu detailverliebt waren. Man hatte nie das Gefühl, dass man mit (unnützen) Informationen überfrachtet wird.
Die Kurzweiligkeit kam nicht zuletzt daher, dass es verschiedene Handlungsstränge gibt. Man wartet regelrecht darauf, dass sie zusammengeführt werden.
Eine der Handlungsstränge erzählt die Geschichte von Julie, deren Herkunft irgendwie verworren erscheint und auch ihr Werdegang als junges Mädchen/junge Frau ist nicht gerade als einfach zu bezeichnen. Ich empfand Sie als starken Charakter. Daneben erlebte ich die Geschichte von Johann, die ebenso durch Höhen und Tiefen führt, bis er irgendwann auf Julie trifft.
Außerdem gibt es noch kleine Nebenhandlungen, die alle mehr oder weniger Einfluss auf die Geschichte nahmen. Es lohnte sich, bei einigen Nebencharakteren, sie anhaltend im Kopf zu haben, da sie doch hier und da wieder auftauchten.
Das Zusammenspiel der verschiedenen Handlungen führte dazu, dass man immer wieder Spekulationen diverser Art aufstellen konnte.
Der Schluss gestaltete sich recht dramatisch, es wurde auch noch nicht alles aufgeklärt und daher warte ich jetzt sehr gespannt, auf den 2. Teil.
Ein toller Roman für kurzweilige Leserabende.

Bewertung vom 27.03.2023
Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit / Lügenwahrheit Bd.1
Snow, Rose

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit / Lügenwahrheit Bd.1


sehr gut

Für mich war dies das erste Buch des Autorenduos und ich muss sagen dass es mir gut gefallen hat.
Es ist eine Jugendbuch-Romantasy, die in Teilen zwar etwas vorhersehbar wirkte, aber trotzdem kurzweilig und fesselnd war.

Der Schreibstil liest sich locker leicht und hat ein gutes Tempo.
Die weibliche pro Tag (June) war mir sehr sympathisch. Ihr gegenüber stehen mit Blake und Preston zwei Heranwachsende, die einen geheimnisvollen Badboy-Charme haben. Bei diesen beiden wusste ich lange Zeit nicht genau woran ich bin.
Die Geschichte nimmt zum Ende hin noch mal reichlich Fahrt auf, so dass ich mich jetzt schon auf Band 2 freue

Bewertung vom 30.08.2020
Zeiten des Sturms / Sheridan Grant Bd.3
Neuhaus, Nele

Zeiten des Sturms / Sheridan Grant Bd.3


ausgezeichnet

Dies ist bereits der dritte Roman über Sheridan Grant. Ich kannte die beiden Vorgänger nicht, aber trotzdem gelang es mir mit Leichtigkeit in die Geschichte hinein zu gleiten und ich fühlte mich sofort wohl.
Im kleinen Rückblicken beschreibt die Autorin markante Situationen der Vergangenheit, die für diesen Teil von Bedeutung sind. Das trägt entscheidend dazu bei, dass man die gerade gelesene Situationen besser verstehen und einordnen kann. Ich weiß nicht wie es LeseInnen geht, die die vorherigen Teile kennen, aber für mich waren die Beschreibungen der Vergangenheit vollkommen ausreichend um alles zu verstehen.

Fesselnd
Sheridans Geschichte hat mich sofort gepackt.
Sie gefiel mir als Hauptfigur sehr gut, wirkte absolut authentisch, auch wenn ich sie bisweilen etwas naiv fand. Das tat der Sympathie allerdings keinen Abbruch. Zudem hatte ich den Eindruck, dass sie irgendwie zerrissen wirkte... hin und hergerissen zwischen einem "guten", planbaren Leben und ihrer Vergangenheit, die sie nie so ganz abschütteln und vergessen konnte. Die schon angesprochenen Rückblenden schockierten mich bisweilen, aber es klärte sich dadurch auch einiges und ich habe jetzt schon den Entschluss gefasst, dass ich mir die ersten beiden Bände dieser Saga auch noch zulegen werde, um Sheridans Weg von Anfang an zu verfolgen.
Etwas Abwechslung kam in die Hauptgeschichte, weil sie sich mit Handlungen von Marcus Goldstein abwechselte. Mit dieser Nebenhandlung konnte ich anfangs noch wenig anfangen, doch der Zusammenhang erschloss sich im Laufe immer mehr. Auch wenn ich diese Figur nur wenig mochte, lockerte das den Roman zusätzlich etwas auf.

Toll geschrieben
Die Krimis von Nele Neuhaus mochte ich ohnehin und auch wenn sie hier (hauptsächlich) ein anderes Genre bedient, haben mir Ausdruck und Schreibstil wieder sehr gut gefallen.
Menschen, Landschaften und Situationen sind einfach wunderbar eingefangen und in Worte verpackt worden.

Ich habe das Lesen dieses Buches sehr genossen und empfehle es daher sehr gerne weiter!

Bewertung vom 10.08.2018
Ein Song bleibt für immer
Peterson, Alice

Ein Song bleibt für immer


ausgezeichnet

Ergreifend und fesselnd

Dieses Buch ging mir von Anfang an zu Herzen, aber woran das lag, kann ich gar nicht genau sagen. Vielleicht war es, weil Alice fast so alt wäre wie ich jetzt bin. Mag auch sein, dass ich mich in der Rolle der Mutter wiedererkannt habe. Sehr wahrscheinlich ist auch, dass ich von Anfang an ahnte, wie das Ende aussehen würde, auch wenn ich nicht mehr im Hinterkopf hatte, dass es sich hier um eine wahre Geschichte handelt. Ich denke es waren viele Faktoren, die mich ganz von selbst von Seite zu Seite zogen.

Die berührende Geschichte von einer, die berühmt werden wollte

Ich fand Alice toll. So stark, mutig, zuversichtlich, unermüdlich, unerschütterlich – und sie würde mir den Hintern verhauen, wenn sie das lesen würde. Denn all das wollte sie nie sein, sie wollte einfach nur jeden Tag „normal“ leben.
Alice ist mitten in ihrer Findungsphase, allerdings hat sie eine Krankheit, die ihr die Zeit stiehlt. Das betrifft ihr Privatleben, als auch ihre angestrebte Karriere. Sie hat es auf beiden Gebieten nicht leicht und ich konnte gar nicht anders, als alle Höhen und Tiefen mit ihr zu durchstehen.
Die Geschichte ist nicht nur berührend, sondern sie macht Mut immer weiter zu machen, egal wie schlecht es gerade steht.

Tolle Figuren und ein beeindruckendes Leben

Natürlich ist es ein wahre Geschichte. Die Kunst besteht allerdings darin, die Erzählung so authentisch wie möglich zu gestalten, und das ist der Autorin hervorragend gelungen. Die guten wie die schlechten Phasen waren hervorragend festgehalten, es gab ein auf und ab der Gefühle, was maßgeblich auch durch die anderen Figuren beeinflusst wurde. Manchmal konnte ich mich des Gedankens nicht erwehren, dass man wirklich nicht behindert ist, sondern lediglich von anderen in seinem Tun behindert wird. Ich freue mich jetzt noch riesig für Alice, dass sie Menschen außerhalb der Familie gefunden hat, die an sie glaubten.

Ein herzzerreißendes Mutmachbuch über eine tolle Frau, deren Geschichte einzigartig erzählt wurde. Lest dieses Buch, es ist ein Highlight – mehr kann ich dazu nicht sagen

Bewertung vom 04.08.2018
Bevor wir verschwinden
Fuchs, David

Bevor wir verschwinden


sehr gut

Voller Gefühl, aber nicht gefühlsduselig
Dies ist die Geschichte von Ben und Ambros. Einst ein schwules Paar, verloren sie sich aus den Augen und treffen sich einige Jahre später wieder. Diesmal ist Ben allerdings (angehender) Arzt und Ambros ist sein krebskranker Patient.
Anfangs war ich noch der Meinung, dass dieses Buch in Richtung Gay oder Gay-Romance gehen wird, tat es aber letztlich nicht. Es las sich eher wie eine Freundschaftsgeschichte, denn die einstmalige Liebesbeziehung zwischen Ben und Ambros wurde lediglich kurz geschildert. Ansonsten ging es um das Hier und Jetzt.
Das Buch ist emotional in vielerlei Hinsicht, nicht nur, weil es um das Thema Krebs geht. Es ist lustig, skurril, traurig, verwundernd, vielleicht auch ein wenig brutal und verstörend. Aber vor allem ist es echt! Man hat das Gefühl, dass sich diese Geschichte genau so zugetragen haben könnte. Das fand ich richtig gut.

Anfangs hatte ich etwas Probleme mit dem Schreibstil
Es finden viele Dialoge statt, allerdings ohne dass diese durch Anführungszeichen gekennzeichnet worden wären. Das verwirrte mich anfänglich recht stark, aber im Nachhinein betrachtet, fand ich das gar nicht schlecht. Was mich etwas mehr störte war, das viel mit dem Zusatz „sagte“ gearbeitet wurde. Aber auch darüber konnte ich schnell hinwegsehen.
Ansonsten entwickelte der Autor eine gute und in weiten Teilen lockere Geschichte, und das trotz des schwierigen Themas. Nicht zuletzt kam ihm sicherlich sein beruflicher Werdegang zugute.

Faszinierend und nachdenklich zugleich
Eine solche Geschichte auf so wenigen Seiten zu erzählen ist nicht leicht. Umso erstaunlicher, dass es sich hierbei auch noch um ein Debüt handelt.
Ich war irgendwann sehr gefesselt, da gekonnt zwischen Krankenhausalltag, Studium, privaten Interessen und Vergangenheit gewechselt wurde. Alles wirkte leicht und trotzdem anspruchsvoll.

Ein hervorragendes Debüt von einem Autor, den man sich merken sollte. Ich hoffe er schreibt weiter und bleibt seiner Linie treu.

Bewertung vom 04.08.2018
Das Mädchen, das in der Metro las
Féret-Fleury, Christine

Das Mädchen, das in der Metro las


sehr gut

Ein Buch über Bücher
Hier sprachen mich Titel und Inhalt sofort an, allerdings dauerte es einige Seiten, bis ich wirklich in der Geschichte angekommen war. Die Geschichte war anders, als ich zuerst gedacht hatte, doch mit zunehmender Seitenzahl wuchs die Faszination und damit auch die Lesefreude.

Vielfältige Figuren bestimmen die Geschichte, kommen aber oft zu kurz
Zunächst lernen wir die Immobilienmaklerin Juliette kennen. Sie bestimmt und leitet durch die Geschichte. Wirklich glücklich und zufrieden wirkte sie nie, bis sie durch Zufall auf Soliman und seine Bücher trifft. Die Philosophie, die Soliman mit seiner selbst errichteten Bibliothek verfolgt, konnte ich nur mit einem schmunzelnden Nicken kommentieren. Ich war da sehr auf seiner Wellenlänge. Er verteilt Bücher aus bestimmten Gründen, an bestimmte Menschen, und Juliette tat es ihm irgendwann gleich.
Auf diesen Buchwanderungen lernt man noch andere Personen kennen, aber ich muss gestehen, dass sie mir alle recht fern blieben. Auch die dazu genannten bzw. für diese Personen auserkorenen Bücher schwebten irgendwie im Hintergrund, was ich sehr schade fand.
Ich denke, dass vieles der Länge (Kürze) der Geschichte geschuldet ist, aber ich persönlich hätte gewünscht, dass ich mehr über die Personen-Buch-Beziehung und ihre Auswirkungen er fahren hätte. So wirkte es für mich nicht ganz vollständig und eher wie eine Art Literaturempfehlung.

Trotzdem fand ich das Buch sehr lesenswert
Alleine die Wandlung, die Juliette durchgemacht hat, machte das Buch besonders und verdeutlichte die Aussage der Geschichte. Die teils philosophische, teils melancholische Atmosphäre sorgte für eine besondere Grundstimmung, der ich mich gut hingeben konnte.

Hier bekommt man ein leises, nachdenklich machendes Buch, welches schöne Lesestunden beschert, wenn man sich auf die Geschichte einlassen kann.

Bewertung vom 04.08.2018
Der Kreidemann
Tudor, C. J.

Der Kreidemann


sehr gut

Eine Geschichte über die Zeiten hinweg
Dieser Thriller beginnt gruselig, auch wenn ich das Szenario noch nicht so richtig einzuordnen wusste. Damit hat es die Autorin von Anfang an geschafft mein Interesse zu wecken und mich letztlich von Seite zu Seite zu ziehen.

Sehr spannend, aber mit viel Romananteil
Obwohl es nach dem Eingangsteil gemächlicher weiter ging, herrschte unterschwellig immer eine gewisse Spannung. Die Geschichte entwickelt sich langsam aber stetig, was nicht zuletzt daran lag, dass sie in zwei Zeitebenen abläuft.
Man erlebt die Haupfiguren in der Vergangenheit, als sie noch Kinder waren und 30 Jahre später. In Teilen hat sich die einstige Kinderbande aufgelöst, doch als Kreidezeichnungen ins Spiel kamen wurde schnell klar, dass dieser Kreis irgendwie geschlossen werden würde, da hier der Schnittpunkt zur Verknüpfung lag. Der Weg dorthin war sehr spannend und teils unerwartet.
Interessant fand ich die gesellschaftspolitische Seite des Thrillers, denn auch hier gibt es reichlich Stoff zum grübeln und nachdenken, was die Geschichte umso interessanter machte.

Tolle Figuren bestimmen die Geschichte
Was ich der Autorin hoch anrechne, ist die Plastizität des Settings und der Figuren. Alles wirkte real und greifbar, egal welche Szene ich gerade las, ob spannend oder eher erzählend. Das bewirkte, dass mein Kopfkino ansprang und nach und nach (thrillerlike) ein Eigenleben entwickelte. Der Skizzierung der Figuren kam dabei besonders viel Aufmerksamkeit zu und zwar völlig unabhängig, ob es sich um Haupt- oder Nebencharaktere handelte.

Für mich war es kein typischer Thriller, aber dennoch ein sehr facettenreiches und spannendes Lesevergnügen, mit einem etwas gruseligen Ende.

Bewertung vom 24.06.2018
Ich dachte, älter werden dauert länger
Hutzenlaub, Lucinde;Abidi, Heike

Ich dachte, älter werden dauert länger


sehr gut

Den Untertitel kann man mit einem Augenzwinkern lesen,
denn er lautet „Ein Überlebenstraining für alle ab 50“. Hier bekommt man so manches aus dem Erfahrungsschatz der Autorinnen präsentiert, aber das ganze wurde mit sehr viel Humor gewürzt, was ich sehr erfrischend fand.
Ich habe mich schon am Anfang köstlich amüsiert, denn die beiden Autorinnen kommen immer abwechselnd zu Wort und man merkt schnell, dass beide vollkommen unterschiedlich mit dem Thema „älter werden“ umgehen. So sollte es ja auch sein: jeder muss seinen Weg finden, um sich bestmöglich damit zu arrangieren. Die Zwiesprache der Beiden war dabei richtig klasse und bot reichlich Stoff zum nachdenken. Nichts, was mit dem älter werden (oder auch speziell mit dem Klimakterium) zu tun hat, wurde totgeschwiegen. Ob Hitzewellen, Falten oder weinerliche Ausbrüche – alles wurde beleuchtet, versehen mit viel Realitätssinn und/oder Humor.

Ein Buch mit Tipps, Tricks, Selbsterfahrung und einem bisschen „Alters-Knigge“
Zuerst dachte ich ja, jetzt kommt der Werbeblock. Es wurden detaillierte Make-up-Tipps gegeben, man erfuhr welche Falten man mit welcher Creme am besten verzögert etc. Ich musste oft schmunzeln, aber ich habe mich hier und da auch selbst wiedererkannt, und nicht nur das. Ich konnte für mich tatsächlich etwas finden, von dem ich dachte „das ist genau meins“. Die beiden Autorinnen schilderten auch, wie sich die Persönlichkeit und deren Wahrnehmung verändert, nach innen und außen. Es wird offen über Marotten, plötzliche Lust auf sportliche Aktivitäten aller Art, das Verhältnis zur jüngeren Generation und vieles mehr gesprochen. Ich fand es interessant, humorvoll und habe mich auch hier in Teilen wiedererkannt.

Die Quintessenz? Nimm das Alter wie es kommt und mach das beste draus
Dieses Buch ist ein Rundumschlag für die Generation (fast) 50+. Sie vermittelt den positiven Eindruck, dass das älter werden nicht so schlimm ist wie es sich manchmal anfühlt, dass man immer noch viel Spaß haben kann und vor allem, dass man mit vielen Fragen und Problemchen nicht alleine dasteht. Schon deshalb mochte ich dieses Buch sehr und empfehle es gerne weiter.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.03.2018
Sie riechen dich / Pheromon Bd.1
Wekwerth, Rainer;Thariot

Sie riechen dich / Pheromon Bd.1


sehr gut

Ein Buch, zwei Autoren
Dies ist erneut ein Buch, welches von zwei Autoren geschrieben wurden. Die Kunst hierbei besteht für mein Empfinden darin, dass man eine zusammenhängende Geschichte kreiert, die sich in Form und Stil nicht zu sehr unterscheidet. Ich muss sagen, dass das bei dieser Geschichte sehr gut gelungen ist. Beide Schreibstile waren flüssig, gut zu lesen, und ich hätte nicht gewusst, wer jetzt welchen Abschnitt geschrieben hat. Es griff alles gut ineinander.

Eine Welt, zwei Zeiten
Die Autoren schreiben in zwei unterschiedlichen Zeitebenen, wobei die eine im Hier und Jetzt, die andere 100 Jahre in der Zukunft liegt. Beide Welten wurden sehr gut beschrieben, so dass ich mich gut darin zurecht fand. Die Zukunft ist, wie nicht anders zu erwarten war, weiter technisiert als die Gegenwart, die Forschung ist weit entwickelt. Es finden sich diverse Elemente, die sehr SciFi-geprägt sind und sehr deutlich wurde, dass die Wohlstandsschere sehr weit geöffnet ist.
Man kann diesen recht ausgeprägten SciFi-Anteil gut oder schlecht finden, für mich steh fest, dass zumindest das meiste zwar sehr fantastisch, aber nicht undenkbar klingt.

Zwei Hauptfiguren, ein Ziel
Die Hauptfiguren und ihr Handlungsfeld fand ich gut beschrieben, und auf Grund des recht hohen Altersunterschiedes behaupte ich einfach mal, dass dies nicht nur ein Buch für jugendliche Leser ist. Beide Hauptcharaktere wirken sehr bodenständig und authentisch. Dass man im Laufe viel über sie erfährt, trägt maßgeblich dazu bei.
Zum einen erlebte ich den 17jährigen Jake. Ein ganz normaler Junge, der plötzlich erkennt, dass er eine Art Gabe hat. Am Anfang erschien mir das wenig greifbar, aber die Entwicklung zu immer mehr Plastizität war sehr interessant zu verfolgen. Ihm stehen später noch Nebenfiguren zur Seite, wodurch die Geschichte noch mehr Substanz erhielt. Sein Teil der Geschichte lebt durch das Zusammenspiel aller Pro- und Antagonisten.
Die andere Geschichte wird durch Travis bestimmt. Er ist Arzt a.D., doch das soll sich irgendwann wieder ändern. Warum und weshalb muss jeder selbst heraus finden, aber es erklärt sich fast von selbst, dass auch seine Geschichte zunehmend mysteriöser wird und Parallelen zur Vergangenheit aufweist. Auch in seiner Zeit gibt es Nebenfiguren, die beständig Travis´ Weg kreuzen und die Geschichte maßgeblich mitbestimmen und vorantreiben.

Ein Pageturner, ein kleines „aber“
Ich war nahezu von Anfang an in der Geschichte gefangen. Selbst in Passagen, in welchen nicht so viel passiert, blätterte ich meist zügig Seite für Seite um. Besonders gut gelang mir das bei Jakes Geschichte, die irgendwie nicht langweilig wurde. Bei Travis hatte ich manchmal das Gefühl, dass es sich ein klein wenig zieht, aber wirklich nur ein klein wenig. Was ich etwas befremdlich fand war, dass ich zwar Parallelen zwischen den Geschichten erkennen konnte, aber ich fand wenige, greifbare Anknüpfungs- oder Verwebungspunkte. Für mich standen beide Geschichten lange „nur“ nebeneinander. Hinzu kam, dass vieles doch sehr phantastisch/ nach SciFi klang, wobei ich hier irgendwann sagen konnte „warum nicht“. Ich bin kein SciFi-Fan, aber es gelang mir trotzdem, mich in vieles hineinzudenken. Ich muss aber auch sagen, dass ich manches einfach auch nur hinnahm.

Ich empfehle das Buch vor allem jugendlichen Lesern, die SciFi nicht zu sehr abgeneigt und an Forschung/ungewöhnlichen Theorien interessiert sind. Aber auch für einige erwachsene Leser dürfte diese Geschichte interessant sein. Außerdem sollte man Cliffhanger vertragen können.
„Pheromon“ ist ein Buch, welches die Vorstellungskraft sehr fordert. Ungewöhnlich, spannend und innovativ.

Bewertung vom 13.01.2017
Geheimzutat Liebe / Taste of Love Bd.1
Anderson, Poppy J.

Geheimzutat Liebe / Taste of Love Bd.1


ausgezeichnet

Liebesgeschichten gibt es viele, auch solche, die mit der Gastronomie im weitesten Sinne verquickt wurden. Doch selten spielte das Essen eine so große Rolle wie hier. Der Autorin ist es gelungen, beide Themen/Lieben hervorragend in Einklang zu bringen, aber ohne dass sie sich gegenseitig die Show gestohlen hätten. Die Liebesgeschichte ist zwar ein beliebtes hin und her der Gefühle, aber keineswegs kitschig. Vor allem überlagert sie die eigentliche Nebenhandlung im Bereich der Gastronomie nicht vollkommen, sondern lässt sich von ihr beflügeln. Das bedeutet ebenfalls, dass es nie langweilig wird, denn wenn die Liebesgeschichte pausiert, schmeckt man immer noch die leckeren Gerichte auf der Zunge. Ich hatte bisher noch kein Buch, welches mir direkt auf zwei Arten das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.
Sehr gelungen fand ich auch die Haupt- und Nebenfiguren.
Andrew und Brook passen hervorragen zusammen und ergänzen sich super, was Brook allerdings irgendwann anders sieht. Ich brauche dieses hin und her nicht unbedingt, aber es hat mir super gefallen, weil Brook einfach eine taffe Frau ist, die im Normalfall genau weiß was sie will. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und packt gerne selber mit an, was mir sehr imponiert hat. Aber auch Andrew mochte ich sehr, weil er zeigte dass die höchsten Ziele nicht immer zwangsläufig glücklich machen. Gerde das machte ihn so authentisch.
Von einigen Nebenfiguren wurde ich auch überrascht. Manchmal kann man einfach nur lachen, manchmal mitfühlen oder die Augen rollen. Sie waren alle eine wunderbare Ergänzung.

Ich kenne und liebe die Boston-5-Reihe der Autorin, doch hier hat sie noch eins drauf gesetzt. Die Geschichte ist genauso geschmackvoll und würzig wie das Cover sie erscheinen lässt. Ich empfehle das Buch zu Latte Macchiato, Schoki und Kuscheldecke.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.