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Bewertung von Andrea aus Darmstadt
am 22.03.2025
Die Schatten meines Lebens
de Jonge, Claudia

Die Schatten meines Lebens


schlecht

Erschreckend, wie man so etwas veröffentlichen kann. Die Tochter ist ohne Sex gezeugt worden, es wird vermutet, von Gott geschenkt. Also letztlich sich gleichgestellt mit Maria und Josef. Ich habe da andere Gedanken dazu, vor allem, weil die Eltern zum Zeitpunkt der Zeugung wohl getrennt waren. Auf gar keinen Fall lohnt es sich, dafür Geld auszugeben.
Andrea aus Darmstadt

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von VolkerM am 16.03.2025
Handbuch IT-System- und Plattformmanagement

Handbuch IT-System- und Plattformmanagement


ausgezeichnet

IT-Systeme sind vielfältig und komplex - nicht zuletzt durch immer neue Technologien wie Cloud Computing und die Integration mobiler Endgeräte wie Smartphones und Tablets in die bestehende Unternehmens-IT. Umso wichtiger ist es, das Thema ganzheitlich, effizient und strategisch anzugehen.

In seinem Handbuch zeigt Ernst Tiemeyer zusammen mit 12 Experten aus Praxis und Wissenschaft, wie erfolgreiches IT-System- und Plattformmanagement aussieht. Zielgruppen des Buches sind vor allem IT-Systemverantwortliche und -manager, interne und externe Berater sowie Informatikstudenten.
In 20 eigenständigen Kapiteln beleuchten die Autoren alle relevanten Themen rund um das IT-Systemmanagement. Dem Grundlagenkapitel, in dem zunächst alle Handlungsfelder skizziert werden, folgt eine detaillierte Darstellung: Wie erfolgt eine strategische Planung, eine Auswahl und der Betrieb von IT-Systemen und -Plattformen und welche Herausforderungen sind dabei zu meistern? Wie dokumentiert man eine IT-Landschaft? Wie werden IT-Systeme kostengünstig geplant und weiterentwickelt? Welche bewährten Methoden gibt es bereits? Wie sieht der Support bzgl. Organisation und Prozess aus? Wie wählt man die richtigen Anwendungen aus und verwaltet Lizenzen? Was ist bei der IT-Infrastruktur zu beachten (Desktop, Server, Storagesysteme)? Welche Handlungsfelder sind bei Netzwerken zu berücksichtigen? Wie muss ein erfolgreiches Risikomanagement aussehen und wie können Datenschutz- und Datensicherheitsaspekte gewährleistet werden? Ist eine IT-Notfallplanung erforderlich? Wie muss das Qualitätsmanagement aussehen und welche Standards gibt es?

Für die 3. überarbeitete und erweiterte Auflage wurden einige Themen neu aufgenommen bzw. ergänzt, wie z.B. Technologie- und Innovationsmanagement, Management der Cloud-Integration oder Sicherheitsmanagement von IT-Systemen. Dadurch ist das Buch um 100 Seiten auf 800 Seiten angewachsen. Erfreulicherweise ermöglicht das kostenlose E-Book (Download-Code im Buch) die Lektüre am PC, ohne das über 1,6 kg schwere Buch mitschleppen zu müssen.

In verständlicher, sachlicher Sprache und mit vielen Tabellen, Grafiken und Infoboxen gelingt es den Autoren, die trockene und teilweise komplizierte Materie systematisch zu vermitteln. Jedes Kapitel endet mit einer Zusammenfassung und weiterführenden Literaturempfehlungen (die aus meiner Sicht etwas umfangreicher hätten ausfallen können). Zusammen mit dem ausführlichen Stichwortverzeichnis kann man so gezielt nach Themen suchen, die einen interessieren. Gewünscht hätte ich mir noch Checklisten, Musterdokumente und Beispiele, die für das Verständnis und die praktische Umsetzung sicherlich hilfreich wären. Auch ein Glossar mit den wichtigsten Fachbegriffen und Abkürzungen wäre eine sinnvolle Erweiterung für die nächste Auflage.

Die besonderen Stärken des Buches liegen in der umfassenden, verständlichen und praxisnahen Darstellung des Themas. Alle Kapitel sind in sich abgeschlossen, und obwohl verschiedene Autoren mitgewirkt haben, wirkt das Buch – dank des Herausgebers Ernst Tiemeyer – insgesamt homogen und die Kapitel fügen sich zu einem einheitlichen Bild zusammen. Auch wer sich gezielt mit einem bestimmten Thema beschäftigen will, erhält mit den Fachbeiträgen jeweils eine abgeschlossene Darstellung.
VolkerM

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim
am 12.03.2025
Das NEINhorn Mitmachbuch
Kling, Marc-Uwe;Tielmann, Christian

Das NEINhorn Mitmachbuch


ausgezeichnet

Keine Chance für SchLANGEWEILE! Ein witziges Mitmachbuch voller Ideen und mit tollen Extras.


Inhalt:

Das NEINhorn hat einen ganz eigenen Kopf, macht nur selten das, was es soll, und viel lieber das, was es will.

Es liebt das Klitzeln und Krakeln ... sogar über den Rand!

Drohender SchLANGEWEILE wird keine Chance lassen.

Das Buch vereint:

- Ausmalbilder

- freies Malen bzw. Weitermalen

- Zahlenverbinden

- Fehlersuche

- Labyrinth

- Sudoku

- Backrezept

Mit heraustrennbarem Spielplan und Spielfiguren, einem Türschild zum Basteln sowie mit großem NEINhorn-Poster.


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Meine Meinung:

Wer die Abenteuer des NEINhorns kennt und liebt, kommt an diesem Mitmachbuch kaum vorbei.

Man kann nach Herzenslust Kritzeln und Klecksen. Von Rätselseiten über Bastelideen bis hin zum Selbstporträt können sich Kinder kreativ austoben.

Wichtiger Hinweis direkt zu Beginn: "Ganz wie du willst! Es ist schließlich dein Buch."
(vgl. S. 2)

Die Papier- und Druckqualität ist sehr gut. Ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Gewöhnliche Mitmachbücher kann jeder. Bei Marc-Uwe Kling allerdings muss man sich immer auf etwas Ungewöhnliches gefasst machen.

- Kurios, aber sehr unterhaltsam: Finde die Nicht-Fehler. In zwei auf den ersten Blick vollkommen verschiedenen Bildern sind sieben Dinge gleich. Fehlersuche mal anders.

- Statt wunderschöner Bilder, die in Regenbogenfarben ausgemalt werden können (keine Sorge, auch die sind im Buch enthalten), darf ein Krickelkrackel-Schlammbad in den scheußlichsten Matschfarben gezeichnet werden.

SchLANGEWEILE sollte nicht aufkommen.

Wenn man keine Lust mehr auf einsames Rätseln oder Malen hat, bietet ein heraustrennbares Spielfeld die Möglichkeit gemeinsam "Das große Wegrennen nach Nirgens" zu spielen. Herausschubsen ist übrigens ausdrücklich erlaubt ... man muss aber dabei "Tschuldi" sagen ;-) Die passenden Spielfiguren und Münzen werden ausgeschnitten und zusammengeklebt.

Auch kleine Hände kommen hier gut zurecht.

5 von 5 Schlammbäder: Die herrlich schrägen Geschichten des NEINhorns bekommen mit diesem Mitmachbuch eine gelungene Ergänzung.


Bonus:

Auf dasNEINhorn.de gibt es noch weitere Ideen, Anleitungen, Ausmalbilder usw. zum Download.


Fazit:

Ein mit viel Liebe gestaltetes, abwechslungsreiches Mitmachbuch für Jung und Alt und perfekt gegen SchLANGEWEILE!


...

Rezensiertes Buch: "Das NEINhorn Mitmachbuch" aus dem Jahr 2025
Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim
am 05.03.2025
Jeder im Zug ist verdächtig / Die mörderischen Cunninghams Bd.2
Stevenson, Benjamin

Jeder im Zug ist verdächtig / Die mörderischen Cunninghams Bd.2


ausgezeichnet

Klassischer Kriminalroman mit einem ungewöhnlichen Protagonisten und einer raffinierten Art zu Erzählen.


Inhalt:

Anlässlich des 50. Australischen Kriminalautoren-Festivals steigen sieben Krimiautoren in einen Zug.

Doch nicht alle werden diesen lebend wieder verlassen.

Ernest Cunningham ist Teil der geladenen Autoren und bereits vor Abfahrt gestresst.
Zwar ist er - da sein erstes Buch zu einem Bestseller wurde - inzwischen sehr gefragt, doch mangelt es gerade an Ideen für eine ebenbürtige Fortsetzung.

An Bord des berühmten Langstreckenzuges, der tagelang durch das australische Outback unterwegs sein wird, und in Gesellschaft von Gleichgesinnten, erhofft er sich, neue Inspiration zu finden.

Als einer der Fahrgäste stirbt, wittert Cunningham einen neuen Mordfall, obwohl alle anderen zunächst von einem natürlichen Tod ausgehen. Allerdings bleibt eine Leiche selten allein und plötzlich sind mehr Verdächtige im Spiel, als es Cunningham recht ist.

Kein Wunder, wo sie doch alle ihr Geld damit verdienen, perfekte Verbrechen zu planen ...


Mein Eindruck:

Obwohl es der zweite Fall für Ernest Cunningham ist, findet man sich mühelos zurecht. Ein paar Verweise auf den ersten Band wecken die Neugier - was der Autor unverblümt als gewollt zugibt.

Der Krimi ist eigenständig, spannend geschrieben und zugleich eine Hommage an die Königin der Kriminalliteratur, Agatha Christie sowie allgemein an klassische Detektivgeschichten.

Bereits beim Titel kommen Assoziationen zum "Mord im Orientexpress" auf, obwohl die Handlung in einem - mir bis dahin unbekannten - anderen Langstreckenzug stattfindet.

Der Ghan (auch: Afghan Express) ist ein touristischer Personenzug, der von der Nord- zur Südküste Australiens fährt von Darwin über Alice Springs bis Adelaide.

Dementsprechend ist für atmosphärische Kulissen und beeindruckende Beschreibungen der Natur gesorgt.

Was bereits nach wenigen Zeilen auffällt, ist die Offenheit des Erzählers:

"Ich bin, wie Sie vielleicht bemerkt haben, etwas gesprächiger als der Standard-Detektiv, den Sie aus dieser Art von Büchern kennen. Eben weil ich nichts vor Ihnen verbergen werde. Fair Play, wie gesagt.
Ich verspreche Ihnen also eine Rarität des modernen Kriminalromans: einen zuverlässigen Erzähler. Sie können jederzeit darauf vertrauen, dass ich die Wahrheit sage. Keine Tricksereien."
(vgl. S. 17)

Ein cleverer Schachzug. Lesende erhalten während der gesamten Ermittlung tatsächlich die Möglichkeit, gleichauf mit Ernest Cunningham zu ermitteln. Sie werden geradezu ermutigt, eigene Schlüsse zu ziehen und von allein auf die Lösung der Rätsel zu kommen.

Zugleich bietet diese Art der Erzählung den Vorteil, ein wenig hinter die Kulissen und die Entstehung eines Kriminalromans zu blicken.
Cunningham zieht mit viel Humor über Kniffe seines Genres her und nimmt auch sich selbst nicht allzu ernst.

Der Fall erinnert oberflächlich an "Mord im Orientexpress", entwickelt sich jedoch so ganz anders und punktet neben vielfältigen Charakteren mit raffinierten Wendungen.

5 von 5 Züge und eine Leseempfehlung an alle Krimifans, die klassische Detektivgeschichten lieben und offen sind für ein wenig Neues.

Benjamin Stevenson ist es gelungen:
"Die mörderischen Cunninghams - Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen" steht nun auf meiner Leseliste.


Fazit:

Spannung, falsche Fährten, unzählige Verdächtige ... Dieser raffinierte Kriminalfall hat alles, was man von einem klassischen Detektivroman erwartet. Und doch sorgt er auf eigene Art für frischen Wind.

Eine außergewöhnliche Erzählweise sorgt für unterhaltsames Lesevergnügen!


...

Rezensiertes Buch: "Die mörderischen Cunninghams - Jeder im Zug ist verdächtig" aus dem Jahr 2025
Fernweh_nach_Zamonien aus Buchhaim

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von SarahWants2Read am 01.03.2025
Was wir verloren glaubten / Problems Bd.2 (eBook, ePUB)
Cherry, Brittainy

Was wir verloren glaubten / Problems Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Worum geht es?: Avery Kingsleys großer Traum geht in Erfüllung, als sie das Angebot bekommt. In der nächsten Saison das Baseball-Team der Highschool als Head-Coach zu trainieren. Doch plötzlich ist Baseball-Star Nathan Pierce zurück in Honey Creek - und mit ihm sorgsam verstaute Erinnerungen an Averys erste große Liebe. Nathan soll sich mit ihr die Leitung des Teams teilen, dabei möchte Avery nichts lieber, als sich von ihm fernzuhalten und ihr Herz zu beschützen. Denn sie spürt bei jeder Begegnung, dass das Spiel zwischen ihnen auch für Nathan noch nicht vorbei ist...

Das Cover: Das Buchcover ist ein Blickfang und passt perfekt zu den anderen Büchern der Reihe. Ich liebe es.

Der Schreibstil: Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Avery und Nathan erzählt. Was mir auch in diesem Buch gefällt, ist, dass auch hier wieder Avery und Nathan die vierte Wand durchbrechen. Es peppt den Schreibstil auf. Die Kapitel haben mit etwas mehr als 20 Seiten die perfekte Länge. Ich fand es toll, dass, obwohl Avery und Nathan bereits eine Beziehung hatten, ich dennoch als Leser perfekt der Handlung folgen konnte. Brittainy C. Cherry hat die perfekte Mischung zwischen einigen Rückblenden und der Gegenwart geschaffen. Mir hat allerdings die Leichtigkeit in dieser Geschichte etwas gefehlt. Avery hat Depressionen, und so ist im gesamten Buch immer diese traurige Grundstimmung. Ich mag es lieber, wenn auch zwischendurch ein paar andere Facetten in einem Buch gezeigt werden. Das Ende war zuckersüß und hat perfekt zu dem doch melancholischen Buch gepasst.

Die Hauptfiguren: Avery ist die älteste der Kingsley-Schwestern. Sie ist kurz davor zu heiraten, als ihr Ex-Freund Nathan wieder in die Stadt zurückkommt. Nachdem Nathan aufgrund seiner Karriere seine Beziehung mit Avery beendet hat, will sie nichts mehr mit ihm zu tun haben. Sie beleidigt ihn bei jeder Gelegenheit und scheut auch nicht davor, ihm eindeutig ihre Abneigung zu zeigen. Als Nathan dann ihr Co-Trainer wird, ist sie dermaßen wütend. Sie hat jedoch keine Wahl, als nachzugeben und ihn als Co-Trainer zu akzeptieren. Beide nähern sich wieder an und freunden sich wieder an. Avery entwickelt wieder Gefühle für Nathan, doch kann sie ihm eine zweite Chance geben? Avery habe ich als sehr starke Frau wahrgenommen, die jedem nur hilft, wo es nur geht. Sie kann allerdings sehr schlecht loslassen und nimmt Hilfe nur ungern an. Avery leidet im Stillen immer noch an dem Tod ihrer Mutter, auch wenn sie es nicht so wirklich zugeben möchte.

Nathan ist die Jugendliebe von Avery. Nach langer Zeit kehrt er wieder in seine Heimatstadt zurück. Er bereut zutiefst, dass er damals die Beziehung zu Avery beendet hat. Nachdem er Avery wiedersieht, hat er sofort wieder Gefühle für sie. Er möchte wieder eine Beziehung zu ihr aufbauen, merkt allerdings schnell, dass Avery für diesen Schritt noch nicht so weit ist. Nathan ist einfach nur toll. Er kümmert sich rührend um seine Nichte und dann ist da noch sein herzlicher Umgang mit seiner Familie. Nathan ist einfach nur der perfekte Book-Boyfriend.

Endfazit: "Was wir verloren glaubten" ist die perfekte Fortsetzung. Der erste Band war gut, aber dieser hat mir um einiges besser gefallen. Die Themen werden hier deutlich besser verarbeitet und auch Avery und Nathan konnten mich gleichermaßen als Protagonisten begeistern. Mir persönlich hat die Leichtigkeit in diesem Buch allerdings gefehlt. Insbesondere bei Avery hätte ich mir mehr Facetten gewünscht. Sie ist das gesamte Buch traurig und es gibt kaum Abwechslung. Dennoch ist es wieder ein tolles Buch von Brittainy C. Cherry, das ich wärmstens weiterempfehlen kann.

Das Buch erhält von mir fast perfekte 4,5 von 5 Sternen.
SarahWants2Read

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von Siggi53 aus Göttingen
am 27.02.2025
Der Pinguin, der fliegen lernte
Hirschhausen, Eckart von

Der Pinguin, der fliegen lernte


ausgezeichnet

Schaue ich mir dieses Hartcover Buch an, dann zaubert es mir ein Lächeln auf die Lippen. Den Pinguin, der beherzt aus dem Meer springt, habe ich sofort lieb gewonnen. " Der Pinguin, der fliegen lernte " ist eine Geschichte über das Leben, die Liebe und das Glück. Ich habe schon viele Bücher von Dr. med. Eckard von Hirschhausen gelesen, und vor etlichen Jahren sein Live-Programm genießen dürfen. Mir ist die Geschichte nicht fremd, dennoch ist dieses Buch anders und Besonders. So wie der Pinguin auf den ersten Blick eine Fehlkonstruktion der Natur ist, erweist er sich auf den zweiten Blick als optimal konzipiert, genau richtig, denn er befindet sich in seinem Element.

Anhand dieses Pinguins, im Verlauf der Geschichte werden es immer mehr seiner Art sein, stellt Eckard von Hirschhausen Vergleiche zwischen dem Spezi Pinguin und dem Menschen an. Wie findet man heraus, wann wir in unserem Element sind? In welchem Element fühlen wir uns wohl? Was können wir ändern, um im eigenem persönlichen Element leben zu können?

Ich habe sehr viel über Kaiserpinguine gelernt, und gestaunt in welcher rauen Natur sie leben. Eckard von Hirschhausen erzählt locker beschwingt und humorvoll eine Geschichte die mein Herz berührt hat. Dazu befinden sich in dem Buch faszinierende Fotos von Stefan Christmann. Er ist Naturfotograf und Filmemacher und verbrachte zwei Winter auf dem antarktischen Kontinent. Ich habe noch nie so schöne Aufnahmen über Kaiserpinguine gesehen.

Hirschhausen hat mich immer wieder zum Nachdenken animiert. Er doziert nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern kitzelt vorsichtig an der Seele. Dies reicht um über die eigene Lebenssituation nachzudenken. Natürlich kann nicht jeder, auch wenn er Hirschhausen zustimmt, aus sich herausgehen, hin zu seinem Element, welches er für sich erkannt hat. Es gibt Verpflichtungen im Leben, denen kann man nicht den Rücken kehren. Mein "persönliches Element" muss entweder warten, oder ganz entfallen ,so traurig dies auch ist. Wer es aber kann, der sollte sich ernsthaft Gedanken darüber machen, seinem Leben neue Impulse und Veränderungen zu geben. Das Buch gibt viele Anregungen dazu. Am Ende des Buches lesen wir über ein sehr wichtiges allgemeines Thema:" Was du für die Pinguine tun kannst." Die Ratschläge sollte sich jeder zu Herzen nehmen und in seinem persönlichem Umfeld zu versuchen umzusetzen. Wir wollen doch alle, dass sich die nächsten Generationen noch an den intelligenten Pinguinen erfreuen können.

Für mich ist dieses Buch schon mein persönlicher Bestseller, wie andere Bücher von Hirschhausen auch. Ich habe es gerne gelesen und selbstverständlich vergebe ich 5 Sterne. Ich empfehle das Buch Jedem, denn diese Geschichte muss man kennen und weitererzählen.
Siggi53 aus Göttingen

3 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von mimitatis_buecherkiste aus Krefeld
am 17.02.2025
Die Nacht der Schildkröten
Olivo, Greta

Die Nacht der Schildkröten


ausgezeichnet

Als bei Livia eine Augenkrankheit diagnostiziert wird, möchte diese es nicht wahrhaben. Das junge Mädchen möchte ihr Leben genießen und tun, was gleichaltrige Kinder in ihrem Alter tun. Erst allmählich begreift sie, dass sie unaufhörlich auf den Zeitpunkt zusteuert, an dem die Dunkelheit auf sie wartet. Und damit das Erwachsensein.

»Mir wurde klar, was passiert war, was von Anfang an passieren sollte, nämlich dass die Welt jetzt diese war. Dass diese Straße, diese Gasse, in der ich noch nie zuvor gewesen war, für mich auf diese und keine andere Weise existierte und immer existieren würde.« (Seite 217)

Das Debüt von Greta Olivo, in dem Livia als Ich-Erzählerin fungiert, hat mir wunderbare Lesestunden beschert. Ich konnte förmlich mitfühlen, welche Verzweiflung sie ergriffen hat, als sie begriff, dass es keinen Ausweg, kein Entkommen gibt, und dass die gestellte Diagnose unumstößlich feststeht. Die kleine Hoffnung, die als leise Stimme im Hintergrund flüsterte, erstarb allmählich und trotzdem wehrte sich Livia vehement dagegen, wenn ihr Hilfe angeboten wurde und wollte es schaffen aus eigener Kraft. Sie dabei zu begleiten hat mich berührt, ihre Stärke hat mich beeindruckt und ihr Schmerz weckte immer wieder mein Mitgefühl. Ein großartiger Roman, den ich gerne weiterempfehlen möchte.
mimitatis_buecherkiste aus Krefeld

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von VolkerM am 14.02.2025
Gründerzeit 1200
Graichen, Gisela;Wemhoff, Matthias

Gründerzeit 1200


ausgezeichnet

Dass das Mittelalter nicht ganz so dunkel war, wie es mein Geschichtslehrer noch darstellte (und dann husch husch darüber hinweg ging), hat sich ein bisschen rumgesprochen. Um 1200 explodierte die mitteleuropäische Kultur geradezu, es kam zu gesellschaftlichen Umwälzungen, die an das heranreichen, was wir gerade erleben. Innerhalb kürzester Zeit wurden alleine in Deutschland Hunderte Städte gegründet, von denen die meisten tatsächlich heute noch existieren. Die Stadt war ein Erfolgsmodell. Wie kam es dazu? Und was für Folgen hatte es für die Menschen?

Gisela Graichen und Matthias Wemhoff – Namen, die man aus diversen ZDF-Dokumentationen kennt – haben zusammen ein Buch darüber geschrieben, in dem sie nicht nur die Ursachen untersuchen, sondern auch, wie Archäologie und Geschichtsforschung Licht in das vermeintliche Dunkel gebracht haben. Viele der Erkenntnisse sind noch keine 20 Jahre alt und sie haben altes „Überlieferungswissen“ oft genug widerlegt. Fake News gibt es nicht erst seit Donald Trump und Nancy Faeser.

Besonders gefallen hat mir der interdisziplinäre Ansatz der Autoren, die aus verschiedenen Richtungen an das Problem herangehen. Sie diskutieren das Klima(optimum) im Hochmittelalter, die Umbrüche im Rechtssystem (vom Gewohnheitsrecht zur Kodifizierung), die Rolle von Kirche und Klöstern, den Raubbau an der Natur und seine dramatischen Folgen, Epidemien, Handelsbündnisse und Stadtplanung. Und obwohl es ein spezielles Kapitel „Frauen in der Stadt“ gibt, ist das Buch erfreulich frei von woken Gedankenschranken und Sprachverhunzung. Man muss heute auf sowas leider extra hinweisen, weil es im akademischen Umfeld mittlerweile so weit verbreitet ist. Aber das geht wieder vorüber. Heute klopfen wir uns über das wolkige 68er-Gefasel („Die Gesamtsituation ist irgendwie unbefriedigend“) auch vor Lachen auf die Schenkel. Kleiner, notwendiger Exkurs, zurück zum Buch:

Ein zweiter Punkt, der mir positiv aufgefallen ist, ist die spürbare Begeisterung der Autoren, die sich beim Lesen überträgt. Die beiden brennen für ihr Thema. Exemplarisch an einzelnen Städten unterschiedlicher Größe und Lage diskutieren sie Gemeinsamkeiten der Entwicklungen und wichtige Unterschiede. Da spielen Handelsgeografie, Umwelt und Politik eine Rolle, aber nur selten ist eine Stadtgründung reiner Zufall. Im Verlauf des Buchs wird die eine oder andere Diskussion zwar redundant erzählt, aber das stört nicht viel, sondern festigt das Gelesene.
Die Darstellung ist fachlich auf dem allerneuesten Stand und insbesondere Matthias Wemhoff stellt die jeweiligen Wissenschaftler auch immer mit Namen vor, denn ihm als Archäologen ist offenbar sehr bewusst, wie wichtig Teamarbeit in seinem Job ist. Auch das ist mir positiv aufgefallen.

„Gründerzeit 1200“ setzt so aus Tausenden Einzelfakten das bunte Bild einer sehr dynamischen und in die Zukunft gerichteten Entwicklung zusammen, die bis heute unser Zusammenleben prägt. Erstmals nach der römischen Antike kam es zu hochgradiger Arbeitsteilung und zu bürgerlicher Selbstorganisation. Es sind die ersten Schritte hin zur Emanzipation des Individuums und letztlich der Demokratie.

Soll nochmal jemand sagen, das Mittelalter sei dunkel gewesen.
VolkerM

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von VolkerM am 12.02.2025
Ein Yankee aus Connecticut am Hof von König Artus
Twain, Mark

Ein Yankee aus Connecticut am Hof von König Artus


ausgezeichnet

Mit 14 habe ich den „Yankee“ zum ersten Mal gelesen, damals noch als reine Abenteuergeschichte. Es war tatsächlich meine erste literarische Begegnung mit Mark Twain, noch vor „Tom Sawyer“ oder dem herrlichen „Bummel durch Europa“, mit der wohl lustigsten Beschreibung der deutschen Grammatik überhaupt. Im Abstand von einigen Jahrzehnten habe ich den „Yankee“ jetzt wieder gelesen und er hat mich erneut gefesselt. Zu meinem Glück hatte ich viele Wendungen schon vergessen, so dass die Spannung nicht gelitten hat, hinzugekommen ist aber die Bewunderung für die originelle Geschichte, die tatsächlich ein echter Science-Fiction-Roman ist. Der Ich-Erzähler wird aus seiner Gegenwart, dem Ende des 19. Jahrhunderts, geradewegs ins Mittelalter katapultiert, wobei er mit seinem technischen und naturwissenschaftlichen Wissen einen unschlagbaren evolutionären Vorteil genießt. In kürzester Zeit erobert er sich die Stelle des Premierministers und beginnt, das Land umzubauen. Sein Fernziel ist die Abschaffung der Leibeigenschaft und des Adels, was erwartungsgemäß auf Widerstand trifft, doch Twains Überlegenheitsgefühl bekommt irgendwann Risse. Der Zauberer Merlin, mit dem er in inniger Feindschaft verbunden ist, wartet nämlich nur auf seine Gelegenheit. Und die wird kommen.

Twains Humor zeichnet sich besonders durch seine Menschenfreundlichkeit und feine Selbstironie aus, wodurch die menschlichen Schwächen sogar noch deutlicher hervortreten. Der Kampf von Wissenschaft und Logik gegen tumben Glauben ist selten so originell beschrieben worden und die Mechanismen, mit denen Menschen in einer weltanschaulichen Blase die Wahrheit ausblenden, erinnert doch sehr an unsere Gegenwart. Twain ist erstaunlich zeitgemäß, bedenkt man, dass das Buch fast 150 Jahre alt ist. Die Einfälle sind heute noch so originell wie damals und nicht umsonst wurde es mehrfach verfilmt. Übrigens erschien der „Yankee“ noch vor dem Roman „Die Zeitmaschine“ von H. G. Wells, der sich nicht wenige Ideen von Twain „geborgt“ hat.

Die Übersetzung ist gut, aber an einigen Stellen, bei denen englische Wortspiele im Hintergrund stehen, hätte ich mir etwas mehr Mühe bei der Übertragung gewünscht. Harry Rowohlt war einer der wenigen Übersetzer, der solche Transferleistungen ins Deutsche genial hinbekam, hier gelingt das nicht ganz so elegant. Auch die „mittelalterliche“ Wortwahl der Einheimischen erinnert mich eher an Living History als an authentischen Sprachgebrauch.

Trotzdem habe ich das Buch wieder mit großem Vergnügen gelesen, auch weil die liebevolle Buchausstattung der Manesse-Ausgabe dazu zusätzlich beiträgt. Eine Geschichte, die jede Generation aufs Neue begeistern wird.
VolkerM

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung von VolkerM am 12.02.2025
Briefe von morgen, die wir gern gestern schon gelesen hätten
Vermes, Timur

Briefe von morgen, die wir gern gestern schon gelesen hätten


ausgezeichnet

Unsere Welt ist mittlerweile so irre, dass die Zukunft nicht mehr das Versprechen, sondern die Drohung ist. Was wäre, wenn es immer so weitergeht? Wenn die künstliche Intelligenz irgendwann bemerkt, dass es gar keine natürliche gibt? Wenn uns Konzerne regieren, deren Beschwerde-Hotline nur noch eine Geheimnummer hat? Oder man stelle sich mal vor, Wahlprogramme würden sich von der Realität entkoppeln! Eine gruselige Vorstellung.

Timur Vermes hat unsere Gegenwart ein kleines bisschen weiter überdreht und daraus keinen Roman gemacht, sondern ein satirisches Kaleidoskop, das er nach jedem Kapitel schüttelt, damit ein neuer Irrwitz herauskommt: Eine KI-Augenlinse, die die Realität an die Wünsche des Trägers anpasst. Archäologen der Zukunft, die sich Gedanken über eine unterirdische Kultstätte machen, in der tödliche Strahlenschätze lagern. Ein virtueller Thomas Gottschalk, der aus dem Grab eine Laudatio auf Deutschlands erste Influencer-Kanzlerin hält. Einen Bestellschein für maßgeschneiderte Babies, mit eingebauter Ritalinpumpe und Fernbedienung. Ein Gespräch mit Gott, der sich um andere Dinge kümmert als die um die Menschheit. Und das ist noch lange nicht alles.

So unterschiedlich die Themen, so unterschiedlich die Formate: Briefe, Interviews, Werbebroschüren, Zeitungsartikel, geheime Gesprächsmitschnitte. Immer ganz dicht dran und knallhart nachgefragt. Lanz ist auch dabei.

Den meisten Spaß hatte ich an den Dialogen, die so auf den Punkt geschrieben sind, dass wirklich jede Pointe sitzt. Messerscharf, absurd, aber nicht weniger realistisch als unsere absurde Gegenwart. Etwa so wie der brachialrhetorische Schlagabtausch zwischen den Presseabteilungen der Hamas und Israelis. Nur Gewinner. Irgendwann.

Sogar Dennis Scheck lobt Timur Vermes, aber spätestens hier wird dann klar, dass das alles nur ausgedacht ist. Kurz, aber nicht schmerzlos.
VolkerM

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.