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Bewertungen
Insgesamt 157 BewertungenBewertung vom 20.06.2025 | ||
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Tokyo in naher Zukunft. Die gefeierte Stararchitektin Sara Makina darf sich an dem Wettbewerb zum Bau des „Tokyo Sympathy Tower“ beteiligen, aber was ihr fehlt, ist Inspiration. Der Turm wird in Nachbarschaft zum umstrittenen Nationalstadion von Zaha Hadid und Tokyos größtem Park entstehen und die Stadt überragen. Aber Sara Makina findet keinen mentalen Zugang zu dem Projekt, denn die Bezeichnung „Sympathy Tower“ verleugnet den wahren Zweck des Gebäudes: Es wird ein luxuriöses Gefängnis werden, aber nicht nur der unbeholfen englische Name des Turms, sondern auch die politischen Vorgaben und Ideologien machen es der Architektin schwer. Obwohl ihr Arbeitsmittel der Zeichenstift ist, sind es letztlich die fehlenden Worte, die sie blockieren, bis ihr jugendlicher Liebhaber den Schlüssel findet. Aber eine Erlösung wird es nicht. 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 20.06.2025 | ||
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Es ist eine echte Schande! Christopher Llyods „Wohltemperierter Garten“ gilt als eines der unterhaltsamsten, lehrreichsten und stilistisch brillantesten Gartenbücher, die jemals geschrieben wurden. Es sprüht vor Witz, klugen Gedanken und es ist ein unendlicher Schatz des Wissens, vor allem (aber nicht nur), wenn man in England wohnt, denn Lloyds Gartenwissen fokussiert auf diese Klimazone. Viele haben sich später in Ähnlichem versucht, erreicht haben es nur ganz wenige. |
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Bewertung vom 09.06.2025 | ||
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Der Masterplan der Trump-Regierung David A. Graham analysiert in „Der Masterplan der Trump-Regierung: Project 2025” die radikalen Pläne der konservativen Heritage Foundation. Diese zielen darauf ab, die Macht des Präsidenten zu zentralisieren und die Gewaltenteilung zu schwächen. Die Umstrukturierung der Regierung soll durch einen massiven Austausch von Verwaltungsmitarbeitern erfolgen, bei dem loyale Anhänger anstelle erfahrener Beamter eingesetzt werden. 3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 03.06.2025 | ||
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Linus und Valter sind die engsten Freunde seit Kindertagen. Sie wohnen am Rand eines Sperrgebiets, in dem sich in den Achtzigerjahren ein Zwischenfall ereignet hat, in der der schwedische Rüstungskonzern Swedish Machines verstrickt war. Was damals genau passierte, blieb geheim, aber Valter lässt das Geheimnis um das Sperrgebiet nicht los. Während Linus nach Stockholm zieht, bleibt Valter in Torsvik und heuert bei der Firma an, die das Sperrgebiet bewacht. Was er dort entdeckt, sprengt im wahrsten Sinn Raum und Zeit. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 02.06.2025 | ||
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Wer die Fotografien von Bernd und Hilla Becher kennt, der hat vielleicht ein kleines Déjà-vu in „Pastoralist Homes“. Während die Bechers sich den ästhetischen Qualitäten moderner (aber damals schon verschwindender) Industriearchitektur widmeten und in zahlreichen Serien festhielten, fotografiert Winfried Bullinger die temporären Behausungen nomadischer und seminomadischer Hirtenvölker in West- und Zentralafrika. Diese Architektur ist noch mehr vom Verschwinden bedroht als die Wassertürme und Stahlwerke zu Bechers Zeiten, denn sie ist ohne Ausnahme aus vergänglichen Materialien erbaut. Zwar stimmt nicht, was Thomas Schirmböck im Nachwort behauptet: „nomadic People leave no ruins“. Ein etwas zu kurz geratener Gedanke, denn gerade nomadische Architektur hinterlässt aufgrund der oft isolierten Wüstenlage ganz besonders langlebige „Ruinen“, aber sie sind meist im Boden verborgen. Dennoch ist die nomadische Lebensform im Rückzug und wie das industrielle Kulturerbe in den Sechzigern vom Verschwinden bedroht. Winfried Bullingers Monografie ist daher nicht nur ein serielles Kunstprojekt im Becherschen Sinn, sondern auch eine ethnologische Dokumentation, nicht zuletzt, da er die Orte und Kulturen genau zuordnet, aus denen seine Objekte stammen. Es ist keine touristisch angehauchte Fotografie. Es gibt keine Folklore, nur auf wenigen Abbildungen sieht man Menschen, die Bauten stehen als ästhetische Qualität für sich. Die Vielfalt, aber auch die kennzeichnenden Gemeinsamkeiten werden sichtbar: Organische Formen, zweckmäßig kombiniert mit einfachen Geometrien; das sind über Jahrtausende überlieferte Bautraditionen, die Archäologen schon in der Steinzeit nachweisen können. Dass ausgerechnet diese uralten, bewährten Behausungen vom Untergang bedroht sind, scheint der unvermeidliche Gang der Geschichte. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 01.06.2025 | ||
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Der 800 Seiten Wälzer liefert jede Menge Comic-Stoff zum Schmökern, natürlich in Farbe und mit allen Facetten, die das bunte Entenhausen zu bieten hat. Der Schwerpunkt liegt (zum Glück) bei der Familie Duck, besonders bei Donald, aber auch Goofy, Daniel Düsentrieb und der Oberstreber Micky Maus haben ihren Auftritt. Die Themen sind weit gefächert, abwechslungsreich, spannend, teilweise sehr originell übersetzt, auf Erika Fuchs-Niveau. Die Stories sind fast alle aus dem Jahr 2007, aus verschiedenen Ausgaben vom MM und den LTB „geborgt“, aber das ist jetzt fast 20 Jahre her, da darf man die auch gerne nochmal hervorholen. Richtig dankbar bin ich, dass die totalitäre Wokeness unserer Tage damals noch keine Rolle spielte und die Geschichten in erster Linie unterhalten wollen und nicht politisch korrekt belehren. Macht also auch heute noch Spaß zu lesen und man bekommt eine Menge Seiten fürs Geld. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 31.05.2025 | ||
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Japan - Die schönsten Zugreisen In letzter Zeit sind einige Bücher zum Thema Bahnfahren in Japan erschienen. Aimie Eliot hat von den Neuerscheinungen den wohl breitesten Ansatz, sie spricht sowohl Neulinge wie erfahrene Japanfans an. Zum einen erklärt sie auch grundsätzliche Dinge, wie die Benimmregeln in japanischen Zügen und an Bahnsteigen, oder wie man Tickets kauft. Auch folgen einige Touren den üblichen Reiserouten für Anfänger, auf denen auch die absoluten Top-Highlights liegen. Andererseits gibt es wieder andere Touren, die weit ins Hinterland vorstoßen, was man eher als erfahrener Japan-„Profi“ macht. Einfach deshalb, weil es aufwendiger ist, langsamer und damit auch teurer. Aber man bekommt dafür ein Japan zu sehen, das an den heute leider touristisch völlig überfüllten Top-Zielen so nicht mehr existiert. Ich reise seit fast 20 Jahren immer wieder nach Japan und bin über die Entwicklung gelinde gesagt entsetzt. Mir gingen wirklich die Ausweichziele aus, weil ich die Massen in Kyoto und Osaka einfach nicht mehr ertrage, aber in diesem Buch ist die Bandbreite so groß, abwechslungsreich und regional ausgewogen, dass ich jede Menge neue Anregungen gefunden habe. Die Angaben zu Reisedauer, zu nutzenden Bahnlinien und Kosten (unter Berücksichtigung des Japan Rail Passes) sind umfassend und erlauben auch Zwischenstopps. Bei den abgelegeneren Orten empfiehlt die Autorin auch gute Unterkünfte. Die Ziele haben sehr unterschiedliche Themenausrichtungen, von kulturell oder Aktivurlaub bis zur Kulinarik. Besonderen Wert legt die Autorin auf schöne Strecken, bei denen manchmal auch nur der Weg das Ziel ist, aber wer die Annehmlichkeiten japanischer Züge kennt, der weiß, dass das kein Nachteil ist. Oft gibt es da auch spezielle Themenzüge, die oft kurios ausgestattet sind. Die Tickets sind dann manchmal nur auf speziellen Webseiten zu bekommen, auch die Info findet man bei der Tour. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 30.05.2025 | ||
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Gebrauchsanweisung für Franken Die Franken sind schon ein eigenes Volk. „Aweng“ maulfaul, Fremden gegenüber nicht gerade aufgeschlossen, kulinarisch bodenständig, protestantisch lustfeindlich, aber pragmatisch und fleißig. Jou, klingt jetzt nicht direkt nach Urlaubsparadies, aber Ewald Arenz nimmt in seinem liebevoll geschriebenen Kulturführer den zweifelnden Leser an die Hand und führt ihn durch blühende Landschaften, auf kuriose Volksfeste, durch viel Geschichte (auch Weltgeschichte...) und in Städtchen, die heute noch fast so idyllisch sind wie vor 500 Jahren. Denn das ist ein Vorteil der relativen Abgeschiedenheit: Traditionen haben sich hier besser gehalten als in vielen anderen Regionen Deutschlands. Das klingt schon wieder mehr nach Urlaubsparadies. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 29.05.2025 | ||
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Die christlichen Katakomben in Rom Selbst wer einmal eine Führung in Roms Katakomben mitgemacht hat, ahnt nicht im Ansatz, wie gigantisch die unterirdischen Anlagen in Wahrheit sind. Und wie viele es davon gibt. Lange nicht alle sind öffentlich zugänglich und wären die Rundtouren nicht abgesichert und geführt, man könnte sich problemlos verlaufen und nie wieder herausfinden. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 26.05.2025 | ||
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In seinem Buch blickt Wolfgang Herles (geb. 1950) auf sein Leben als Journalist zurück und schildert die Veränderungen in Medien, Politik und Gesellschaft. Er erzählt von Begegnungen mit Persönlichkeiten wie Helmut Kohl, Bill Gates und Steve Jobs und reflektiert kritisch über Globalisierung und gesellschaftliche Entwicklungen. Dabei beschreibt er unter anderem seine Erfahrungen als Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios und seine Rolle als unbequemer Skeptiker, der Themen auch gegen den Mainstream kritisch hinterfragt. Dadurch eckte er häufig bei seinen Vorgesetzten und den von ihm interviewten Personen an, was ihn nicht selten an den Rand eines Rausschmisses brachte. Er war ein Querdenker im alten, positiv besetzten Sinn. 2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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