Ginette Kolinka
MP3-CD
Rückkehr nach Birkenau
Wie ich überlebt habe. 105 Min.. Lesung
Übersetzung: Denis, Nicola;Gesprochen: Maydell, Sabine von
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Im März 1944 wird Ginette Kolinka zusammen mit ihrem Vater, ihrem Bruder und ihrem Neffen von Avignon nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Ginette ist die Einzige, die Monate später nach Paris zurückkehrt. Sie schildert eindringlich, wie sie die Schläge, den Hunger, die Kälte, die Nacktheit, den Hass, das Grauen im Lager überlebt hat. Und sie erzählt, wie notwendig das Festhalten an der Weiblichkeit für sie war. Ein Kleid, das Simone Veil ihr im Lager schenkte, gab ihr Würde und Kraft zum Überleben. Ginette Kolinka, Jahrgang 1925, war früher Verkäuferin in Paris. Die Monate in Ausch...
Im März 1944 wird Ginette Kolinka zusammen mit ihrem Vater, ihrem Bruder und ihrem Neffen von Avignon nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Ginette ist die Einzige, die Monate später nach Paris zurückkehrt. Sie schildert eindringlich, wie sie die Schläge, den Hunger, die Kälte, die Nacktheit, den Hass, das Grauen im Lager überlebt hat. Und sie erzählt, wie notwendig das Festhalten an der Weiblichkeit für sie war. Ein Kleid, das Simone Veil ihr im Lager schenkte, gab ihr Würde und Kraft zum Überleben. Ginette Kolinka, Jahrgang 1925, war früher Verkäuferin in Paris. Die Monate in Auschwitz-Birkenau hat sie lange für sich behalten. Ihr außergewöhnlicher Lagerbericht wurde in Frankreich umgehend zum Bestseller. Ginette Kolinka lebt heute in Paris, hält Vorträge und führt regelmäßig Schulklassen durch Auschwitz.
Ginette Kolinka, Jahrgang 1925, war früher Verkäuferin in Paris. Die Monate in Auschwitz-Birkenau hat sie lange für sich behalten. Ihr außergewöhnlicher Lagerbericht wurde in Frankreich umgehend zum Bestseller. Ginette Kolinka lebt heute in Paris, hält Vorträge und führt regelmäßig Schulklassen durch Auschwitz. Nicola Denis wurde mit einer Arbeit zur Übersetzungsgeschichte promoviert. Sie übersetzte u. a. Werke von Alexandre Dumas, Honoré de Balzac, Éric Vuillard, Olivier Guez und Anne Dufourmantelle. Nicola Denis lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie in Frankreich.
Produktdetails
- Verlag: Medienverlag Kohfeldt
- Gesamtlaufzeit: 105 Min.
- Erscheinungstermin: Juni 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783863524920
- Artikelnr.: 60852683
Herstellerkennzeichnung
Kohfeldt, Christian
Luise-Uhlhorn-Str. 7
26188 Edewecht
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+49 (04486) 9377-64
eBook, ePUB
"Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon." (Max Mannheimer)
März 1944 die 19-jährige Ginette Kolinka wird zusammen mit Teilen ihrer Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Eine schreckliche Zugfahrt …
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"Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon." (Max Mannheimer)
März 1944 die 19-jährige Ginette Kolinka wird zusammen mit Teilen ihrer Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Eine schreckliche Zugfahrt unter viel Hunger, Entbehrungen und Tod muss sie überstehen. Was sie nicht ahnt, ist das sie getrennt werden und nach der Trennung sich nie wiedersehen werden. Unter viel Hunger, Folter und Entbehrungen durchlebt sie die letzten Monate bis Kriegsende in Birkenau, ehe es zum Todesmarsch geht. Hunger, Kälte und die Angst vor dem Tod retten ihr durch viel Zufall das Leben. Unter anderem hat auch ein Kleid von Simone Veil ihr maßgeblich Hoffnung geschenkt. Lange konnte Ginette nichts von ihren Erlebnissen schildern, erst als man Zeitzeugen für Steven Spielbergs Film "Schindlers Liste" suchte, konnte sie sich öffnen. Heute begleitet sie Schulklassen an den Ort des Grauen und erzählt ihnen wie dieser Ort wirklich aussah und was dort geschah.
Meine Meinung:
Das eindrucksvolle Cover mit dem Kleid und dem Haupttor von Birkenau ist sehr bewegend. Ich wollte dieses Buch deshalb unbedingt kennenlernen, war jedoch etwas enttäuscht wegen der Kürze dieses Lebensberichts. Der Schreibstil zwar bewegend, doch eher etwas nüchterner gehalten wie ich es sonst von anderen Lebensberichte von Überlebenden kenne. Natürlich war Ginette Kolinka nicht so lange in Birkenau wie mancher andere Zeitzeuge. Trotzdem kann sie von wirklich vielen schrecklichen und brutalen Vorfällen berichten, die sie in dieser Zeit am eigenen Körper erleben musste. Das die inzwischen fast 95-Jährige aber auch ein paar Gedächtnislücken hat, kann ich sehr gut nachvollziehen und sie macht da auch keinen Hehl daraus. Trotz allem hätte ich mir ab und an ein bisschen mehr Tiefgang gewünscht. Irgendwie hat mich dieses Buch nicht so emotional bewegt, wie andere Lebensberichte, die ich zuvor gelesen habe. Am schlimmsten fand ich den Todesmarsch, den sie gegen Ende schildert und dessen Vorstellung mich alleine schon sehr erschüttert. Dass die Wiederkehr nach Birkenau ihr am Anfang Angst gemacht hat, kann ich sehr gut verstehen. Dass man als Besucher nicht mehr alles spüren und nachvollziehen kann, was dort passiert ist, kann ich eher nicht sagen. Bei meinem Besuch habe ich sehr wohl das Elend gespürt, was von diesem Ort ausgeht. Ich denke, wenn man mit offenen Ohren und Augen dort hingeht, dann spürt man sehr wohl, was von diesem Ort ausgeht. Zumal, wenn man so viel über den Holocaust gelesen hat wie ich zum Beispiel. Ich jedenfalls finde es gut, dass sie heute noch Schulklassen nach Birkenau begleitet. Auch wenn sie hier in diesem Buch eindrucksvoll von ihren Erlebnissen berichtet, hätte ich doch ein bisschen mehr als nicht mal 100 Seiten eines E-Books erwartet. Trotzdem berichtet sie hier, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, von einigem, was sie mitmachen musste. Ein bisschen mehr Emotionen und weniger Nüchternheit hätte dem Buch aber noch gutgetan. Deshalb von mir leider nur 4 von 5 Sterne.
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Am 16. April 1944 stoppt der Zug kurz vor dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, in dem die 19-jährige Jüdin Ginette Kolinka zusammen mit ihrem 61-jährigen Vater, ihrem 12-jährigen Bruder Gilbert und ihrem 14-jährigen Neffen seit dem französischen Drancy …
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Am 16. April 1944 stoppt der Zug kurz vor dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, in dem die 19-jährige Jüdin Ginette Kolinka zusammen mit ihrem 61-jährigen Vater, ihrem 12-jährigen Bruder Gilbert und ihrem 14-jährigen Neffen seit dem französischen Drancy eingepfercht waren. Sie wurden bei einer Razzia der SS in der eigenen Wohnung verhaftet, während die Mutter krank darnieder lag und Ginettes sechs Schwestern in der Stadt unterwegs waren. Als sie den Zug verlassen, stehen Lastwagen bereit, die diejenigen, die keine Kraft mehr haben, ins Lager bringen sollen, während der Rest zu Fuß dorthin gelangt. Ginette schickt ihren Vater und ihren kleinen Bruder auf den LKW, während sie und ihr Neffe den Weg laufen. Nur kurze Zeit später erfährt sie, dass alle auf dem LKW direkt in die Gaskammern kommen. Ihre Ankunft im Lager erwischt sie mit aller nur denkbaren Brutalität. Das Tätowieren, das Scheren der Haare, die Demütigung, sich bis auf die Haut ausziehen zu müssen, aber auch die überfüllten Barracken, die Schläge sowie die Essenszuteilungen sind an Grausamkeit kaum zu überbieten. Auch die Arbeitsbedingungen sind unmenschlich, doch Ginette überlebt und kommt nach Kriegsende zurück nach Frankreich, wo sie in ihrer alten Familienwohnung tatsächlich auf ihre Mutter und ihre Schwestern trifft. Sie braucht lange, um sich dem normalen Alltag wieder zu stellen und begegnet nach dem Krieg auch anderen Frauen wieder, die mit ihr inhaftiert waren. Aber sie kehrt auch nach über 70 Jahren nach Birkenau zurück, um sich ihren Erinnerungen zu stellen.
Die persönliche Geschichte der Ginette Kolinka mit dem Titel „Rückkehr nach Birkenau“ ist nur 128 Seiten lang, jedoch ein Zeitzeugnis einer Überlebenden, das berührt. Der Erzählstil ist in der Ich-Form eher pragmatisch gehalten und lässt den Leser an Ginettes Seite schlüpfen, mit ihren Augen sehen und eine Achterbahn der Gefühle erleben, die ihre Schilderungen hervorrufen. Überhaupt wirkt die Geschichte eher wie ein Bericht in Echtzeit, wobei immer wieder deutlich wird, dass es sich um ihre Erinnerungen handelt. Ungewöhnlich ist der Sprung im zweiten Drittel der Handlung, als Ginette nach Frankreich zurückkehrt, denn erst da erfährt der Leser um die genaueren Umstände ihrer Gefangennahme. Die Grausamkeit der Nazis ist schon unerträglich, doch noch viel schlimmer wirken die Bestrafungen durch Mithäftlinge oder Aufsichtspersonen, die ebenfalls zu den Gefangenen gehören, nur um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. All dies hat Ginette ausgehalten, doch der unglaubliche Hunger, den sie alle erleiden mussten und am Ende nur noch ein Knochengerüst darstellten, das kaum noch aus eigener Kraft laufen konnte, ist das Schlimmste von allem und verfolgt sie auch nach dem Krieg weiterhin. Besonders mutig ist die Tatsache zu nennen, dass Ginette sich tatsächlich noch einmal dem Ort stellt, der zum Alptraum ihres Lebens wurde. Sie ist nach Birkenau zurückgekehrt und führt dort Schülerklassen durch Räume voll von Gegenständen der damals Ermordeten. Das erfordert Mut und Stärke.
„Rückkehr nach Birkenau“ ist sachlich, wobei der Leser einen persönlichen Eindruck von Ginettes Erlebnissen erhält. Schon allein der Tatsache, dass sie diesen Alptraum überlebt und sich nicht aufgegeben hat, gebührt der größte Respekt.
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Antworten 13 von 22 finden diese Rezension hilfreich
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Womöglich wird sich der ein oder andere Fragen was in einem kleinen Buch mit „nur“ 124 Seiten Geschichte sich großartig verbergen kann.
Die wahre Geschichte der Jüdin Ginette Kolinka, die in wenigen Worten, in direkter Art, ihre Deportation nach Birkenau beschreibt, …
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Womöglich wird sich der ein oder andere Fragen was in einem kleinen Buch mit „nur“ 124 Seiten Geschichte sich großartig verbergen kann.
Die wahre Geschichte der Jüdin Ginette Kolinka, die in wenigen Worten, in direkter Art, ihre Deportation nach Birkenau beschreibt, zusammen mit ihrem Vater, ihrem kleinen Bruder und ihrem Neffen. Und da es nicht viel Umschweife macht, sondern die Dame einfach erzählt was sich zugetragen hat, ist dieses Buch eines was wieder so fassungslos zurücklässt, einen innehalten lässt und zum erneuten nachdenken anregt.
Das kleine Büchlein gibt auf wenigen Seiten dieses ganze Grauen gegen die Menschlichkeit wider, lässt einen innehalten und man merkt sehr schnell – es darf nicht vergessen werden, es darf nie wieder geschehen!
Ginette erzählt sehr ehrlich, ohne Umschweife, direkt, fragt auch hin und wieder den Leser ob er denn die Beweggründe ihrer Erzählung verstehen kann und man steht als Leser da und denkt sich nur- Nein, weil ich diese Situation nie kennenlernen musste, ich kann und darf mir darüber gar kein Urteil bilden. Doch hier liegt die Stärke denn so verschafft sich die Autorin, in meinen Augen, einen direkten Zugang zum Leser und obwohl man sich nicht gegenüber sitzt hat man doch das Gefühl dass die Autorin einen Dialog mit einem hält.
Viele Namen, Begebenheiten, Gesichter kann Ginette gar nicht mehr alle widergeben, das gibt sie offen zu. Ihren ersten Besuch zurück nach Birkenau ging mir sehr ans Herz weil die Gegend sich so stark geändert hat. Während wir sie als neu und blühend sehen sieht Ginette ganz andere Bilder, die sie auch nie wieder loswerden wird. Sie kann es erst mal nicht fassen was ihr Kopf widergibt, was sie mit dem Auge wahrnimmt, hier fühlt man als Leser schon stark mit.
Schuld, Mitgefühl, Liebe, Hoffnung –dies alles wird Ginette immer mit sich tragen, in der Zeit als sie in Birkenau inhaftiert war. Mit den Geistern der Vergangenheit wird sie leben müssen und beim erzählen, beim wiedergeben merkt man doch oft wie schwer es ihr fällt, wie die Geister immer wieder hochkommen und ihr gewisse Dinge vor Augen führen die sie gut gemeint hat und die dann in ein anderes Gegenteil gewandelt wurden, ohne dass sie die wahre Schuld daran trägt.
Ich danke Ginette dass sie ihre Geschichte niedergeschrieben hat, ehrlich, unverblümt, ungeschönt und als wahrer Augenöffner zu sehen. Ich danke ihr und habe den höchsten Respekt dass sie heute noch in Schulen ihre Geschichte erzählt, in Birkenau ihre Geschichte erzählt. Denn vergessen dürfen wir niemals, die vielen Geschichten, die wahren Geschehnisse, auch nicht die von Ginette.
Eine ganz klare Leseempfehlung!
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Ginette Kolinka ist 19, als sie mit Vater, Bruder und Neffe im März 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert wird. Sie hat als Einzige überlebt und führt noch heute mit fast 95 Schulklassen durch den Ort, an dem sie unvorstellbares Grauen erfahren hat. Jahrzehntelang hat sie …
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Ginette Kolinka ist 19, als sie mit Vater, Bruder und Neffe im März 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert wird. Sie hat als Einzige überlebt und führt noch heute mit fast 95 Schulklassen durch den Ort, an dem sie unvorstellbares Grauen erfahren hat. Jahrzehntelang hat sie geschwiegen. Nun beschreibt sie eindringlich ihre Erlebnisse in Birkenau, ihren Weg dorthin und auch wie sie nach Kriegsende wieder auf die Beine kam.
Meine Meinung:
Es ist nicht mein erstes Buch über den Holocaust und wird sicher nicht mein letztes sein. Auch wenn es streckenweise beinahe körperlich wehtut, über die damals stattgefundenen Grausamkeiten zu lesen, so finde ich es doch immer wieder wichtig, gerade diesen Teil der deutschen Geschichte nicht aus den Augen zu verlieren. Und das nicht nur vor dem Hintergrund des gerade deutlich spürbaren Rechtsrucks in unserer Gesellschaft.
Ginette Kolinka konnte den größten Teil ihres Lebens nicht über ihre Zeit im KZ sprechen, erst als Steven Spielberg Zeitzeugen für seinen Film „Schindlers Liste“ suchte, brach sie ihr Schweigen. Nicht mehr lange werden wir Berichte aus erster Hand bekommen, deshalb ist es so wichtig, jeder einzelnen Stimme Gehör zu verschaffen.
Die Erlebnisse der Französin werden achronologisch erzählt und beginnen mit der Ankunft in Auschwitz und dem Vorwurf, den sie sich wohl ewig machen wird. In ihrer Naivität riet sie ihrem Vater und Bruder aufgrund ihrer Schwäche die bereitstehenden LKW zu nutzen und schickte sie damit direkt in den sicheren Tod. Die zweite Hälfte des für den geringen Inhalt recht preisintensiven Büchleins befasst sich mit der Gefangennahme und der Zeit nach dem KZ-Aufenthalt. Diese Zeitsprünge wirken teilweise etwas verwirrend.
Von den Grausamkeiten wird sehr sachlich und nüchtern berichtet, was wahrscheinlich aufgrund der Thematik gar nicht anders möglich ist. Einen Tick mehr Emotion hätte ich mir dennoch gewünscht. Es wird auch immer wieder betont, dass sich Ginette gar nicht mehr an alles erinnern kann, was sicher auch ihrem hohen Alter geschuldet ist. Zu den Details brauche ich mich nicht zu äußern. Es erschüttert mich nur jedes Mal wieder aufs Neue, zu was Menschen fähig sind.
Mein erster Besuch in Auschwitz ist für dieses Jahr fest eingeplant und ein wenig habe ich Angst, dem Unbeschreibbaren so nah zu kommen. Dennoch möchte ich mich dieser Vergangenheit stellen.
Das Buch ist ein weiterer wichtiger Beitrag zur Aufklärung der im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten verübten Verbrechen und sollte gleichzeitig als Prävention und Mahnmal Berücksichtigung finden.
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Unbeschreiblich und erschütternd
Meine Meinung zum Buch und der Autorin:
Nie ist es mir so schwer gefallen eine Rezension über ein Buch und die Autorin Ginette Kolinka zu schreiben. Es ist ihre wahre Lebensgeschichte, ihre Zeit im Lager in Birkenau. Ich bewundere sie für …
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Unbeschreiblich und erschütternd
Meine Meinung zum Buch und der Autorin:
Nie ist es mir so schwer gefallen eine Rezension über ein Buch und die Autorin Ginette Kolinka zu schreiben. Es ist ihre wahre Lebensgeschichte, ihre Zeit im Lager in Birkenau. Ich bewundere sie für ihren Mut uns ihre Gedanken und Erlebnisse mit zuteilen. Noch mehr Hochachtung zolle ich ihr, das sie über Ihren eigenen Schatten gesprungen ist und noch im hohen Alter von 94 Jahren, dort in Birkenau Führungen macht, um vielen Schülern dort von den Grausamkeiten zu berichten. Ich habe mich oft beim Lesen gefragt, warum Menschen so grausam und voller Hass sein konnten, und die Welt zugeschaut hat. Sie erzählt alles sehr Bildhaft, mit leisen Worten und ohne Hass, ob ich das könnte wenn ich Ginette gewesen wäre, ich weiß es nicht. Das Buch hat tiefe Spuren und Schuldgefühle in mir hinterlassen, über unsere Vergangenheit. Deshalb finde ich es wichtig das es noch Zeitzeugen gibt von damals, die uns davon erzählen. Ich fand es schlimm, wie man sie in Waggons wie Vieh einsperrte, und nach Polen in die Lager verfrachtete, Dunkelheit, nichts zu essen, von Hygiene und Notdurft ganz zu Schweigen. Der Ankunft im Lager, das selektieren der Ankömmlinge, entweder in die Baracken oder gleich in die Gaskammern. Viel Kraft und Würde gab ihr ein Kleid, das sie von Simone Veil, bekam, der späteren Ministerpräsidentin von Frankreich. Dieser Hunger im Lager, kaum Nahrung, das entblößen und Nacktheit, Menschenwürde die mit Füßen getreten wurde, dieses Grauen im Lager, die Angst als nächste im Krematorium zu landen, und in Rauch aufzugehen, wie ihr Vater, der kleine Bruder und ihr Neffe. Ich danke Ginette Kolinka, dafür das sie uns so tiefe Einblicke in ihre Gefühle, Erlebnisse und Seele gewährt hat, eine Geschichte die ich nie vergessen werde, und kann es nur vielen Lesern ans Herz legen es zu lesen.
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eBook, ePUB
Am 27.01.1945 wurde die Gefangenen des Konzentrationslagers in Auschwitz befreit. Auch in diesem Jahr gibt es wieder Gedenkfeiern und die Politikprominenz fliegt nach Israel. Das ist auch gut so. Was mich stört und ja, sogar abstößt, das sind die Aussagen etlicher meiner Landsleute. …
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Am 27.01.1945 wurde die Gefangenen des Konzentrationslagers in Auschwitz befreit. Auch in diesem Jahr gibt es wieder Gedenkfeiern und die Politikprominenz fliegt nach Israel. Das ist auch gut so. Was mich stört und ja, sogar abstößt, das sind die Aussagen etlicher meiner Landsleute. Sie meinen doch tatsächlich, dass es nun endlich mal genug sein solle, mit dem „Erinnerungskult“. Schließlich träfe sie keine Schuld an der damaligen Tragödie. Oder, was noch schlimmer ist, einige leugnen gar die Gräuel der Mörder. Was ist los in der Welt? Gibt es keine Empathie mehr?
Rückkehr nach Birkenau ist ein Buch, welches berührt und entsetzt. Gilette Kolinka gab sich nach vielen Jahren einen Ruck und schrieb ihre Erlebnisse nieder, die sie in Birkenau machen musste. Den Ausschlag dafür gab der Regisseur des Films „Schindlers Liste“. Er suchte nach Zeitzeugen und wollte sie befragen. Und erst durch Herrn Spielberg konnte Frau Kolinka darüber sprechen. Und zum Glück hielt sie ihre Traumen in diesem wertvollen Buch fest.
Gilette Kolinka ist Französin und sie war erst 19 Jahre alt, als sie mit ihren Eltern und weiteren Familienangehörigen nach Buchenwald deportiert wurde. Sie beschreibt ihre Ankunft, den endgültigen Abschied von Vater und Bruder sowie Erlebnisse, die weit außerhalb meiner Vorstellungskraft liegen. Beim Lesen kam es mir vor, als seien es besonders Frauen gewesen, die das Quälen ihrer Artgenossinnen auskosteten. Waren sie stolz, dass sie Macht hatten? Hatten sie sonst nichts, worauf sie blicken konnten?
Rückkehr nach Birkenau macht sprachlos und traurig. Ja, auch noch so viele Jahre danach weine ich um die Qualen der Betroffenen. Und ich hoffe sehr, dass die Gedenkfeiern weiter stattfinden und stets solche Menschen in der Mehrzahl sind, die so denken wie ich. Dass solche Ereignisse auch heute wieder geschehen können, davon bin ich überzeugt. Ich brauche nicht in der Vergangenheit zu suchen. Es gibt zu viele Diktatoren im Mäntelchen eines Demokraten, denen das Schicksal von Hilfesuchenden egal ist.
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Ginette Kolinka ist Jüdin. Gemeinsam mit ihrem Vater, ihrem Bruder und ihrem Neffen wird sie von Avignon nach Auschwitz-Birkenau gebracht. Zwar mit dem Zug, aber in einem Güterwagen, ohne Licht, ohne Sitzmöglichkeiten, ohne Wasser oder Nahrung, ohne die Möglichkeit ihre Notdurft …
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Ginette Kolinka ist Jüdin. Gemeinsam mit ihrem Vater, ihrem Bruder und ihrem Neffen wird sie von Avignon nach Auschwitz-Birkenau gebracht. Zwar mit dem Zug, aber in einem Güterwagen, ohne Licht, ohne Sitzmöglichkeiten, ohne Wasser oder Nahrung, ohne die Möglichkeit ihre Notdurft zu verrichten und das über mehrere Tage.
Mit diesen grausigen Schilderungen beginnt dieser Schicksalsroman. Ginette Kolinka konfrontiert den Leser also gleich mit dem von ihr durchlebten Grauen. Das geht beim Lesen unter die Haut. Dabei verfällt die Autorin bei den Schilderungen nicht in Selbstmitleid, sondern beschreibt wie zum Teil naiv ihre damaligen Gedanken waren. Die Naivität war sicher ihrer Jugend geschuldet und auch der Tatsache, dass man sich derartige Grausamkeiten gar nicht vorstellen und ausmalen kann. Hart hat sie damit zu kämpfen, dass sie ihren Vater und ihren Bruder bei ihrer Ankunft in Birkenau geraten hat auf den bereitstehenden LKW zu steigen und sie damit direkt in den sicheren Tod geschickt hat. Sie selbst muss bei keiner, an guten Tagen minimaler, Nahrung Schwerstarbeit verrichten, ihre ständigen Begleiter waren Schikane, Hunger, Scham und Angst. Ich habe beim Lesen mitgelitten. Diese Erlebnisse sind für sie so traumatisch, dass sie selbst nach der Rückkehr nicht darüber reden kann. Erst Jahrzehnte später als Spielberg Zeitzeugen für "Schindlers Liste" suchte, hat sie erstmals darüber geredet.
Umso größer und bewundernswerter finde ich den Schritt, dass sie jetzt Führungen für Schüler in Auswitz-Birkenau macht. Wie sehr sie sich dabei selbst überwinden musste beschreibt sie im Buch in meinen Augen sehr anschaulich. So weist sie die ersten Schüler als diese völlig unbedacht aus dem Bus stiegen darauf hin, dass hier unter jedem Quadratmeter Boden mindestens eine Leiche liegt. Das drückt das Grauen doch in wenigen Worten sehr gut aus.
Mich hat dieses Buch sehr bewegt und stark berührt. In Gintette Kolinka sehe ich eine starke Frau, die uns mit diesem Buch auch heute noch wichtige Dinge zu sagen hat. Von mir gibt's eine Leseempfehlung und 5 Lese-Sterne.
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Inhalt:
Carolin Emcke Im März 1944 wird Ginette Kolinka zusammen mit ihrem Vater, ihrem Bruder und ihrem Neffen von Avignon nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Ginette ist die Einzige, die Monate später nach Paris zurückkehrt.
Ginette Kolinka hat lange geschwiegen und ihre …
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Inhalt:
Carolin Emcke Im März 1944 wird Ginette Kolinka zusammen mit ihrem Vater, ihrem Bruder und ihrem Neffen von Avignon nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Ginette ist die Einzige, die Monate später nach Paris zurückkehrt.
Ginette Kolinka hat lange geschwiegen und ihre Geschichte zum ersten Mal erzählt, als Steven Spielberg Zeitzeugen für "Schindlers Liste" suchte. Ihr außergewöhnlicher Lagerbericht wurde in Frankreich umgehend zum Bestseller. Heute führt sie regelmäßig Schulklassen durch Auschwitz. Sie ist 94 Jahre alt und lebt in Paris.
Rezension:
Auch wenn das Buch nicht lang ist, reicht es aus um das Gefühl des Leides zu bekommen. Natürlich - und das würde ich mir nie anmaßen - kann das Niemand nachvollziehen, der nicht selbst dabei war. Doch Ginette schildert ihre Erfahrungen so, dass man jedesmal schreien möchte und sich auch heute noch fragt, fragen muss, wie es zu so viel Leid kommen konnte. Wenn ich derartige Erfahrungen lese, kann ich nicht verstehen, dass es Menschen gibt die all das leugnen wollen und sogar solch einen Zustand zurück wollen. Gerade die müssten solche Bücher lesen um zu verstehen, wie es war und wie viel Leid dadurch zustande kam.
Ich kann es nur empfehlen. Lest es, vergesst nie was geschah und wir alle müssen dafür sorgen das solch ein Zustand nie wieder vorkommen wird.
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Dieses intensiv wirkende Buch entzieht sich dem Rahmen einer üblichen Bewertung in Form einer Daume rauf/Daume-runter-Rezension, da es sich um den Bericht einer Überlebenden von Auschwitz-Birkenau handelt. Ginette Kolinka wurde 1944 dorthin deportiert, ihr Vater und ihr Bruder wurden …
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Dieses intensiv wirkende Buch entzieht sich dem Rahmen einer üblichen Bewertung in Form einer Daume rauf/Daume-runter-Rezension, da es sich um den Bericht einer Überlebenden von Auschwitz-Birkenau handelt. Ginette Kolinka wurde 1944 dorthin deportiert, ihr Vater und ihr Bruder wurden gleich vergast. Sie war später auch in Bergen-Belsen und Theresienstadt.
Ginette Kolinka benennt die Unmenschlichkeit, die sie erlebte. Umfassender Hunger, Kälte, Schläge und Entwürdigung bis hin zur Entmenschlichekeit. Schwer zu ertragen, auch weil die Erinnernungen so lebendig werden.
Ihre Erlebnisse im KZ sind das Kernstück des Buches. Es erinnert mich an Primo Levis Bericht „Ist das ein Mensch?“ und an „Und du bist nicht zurückgekommen“ von Marceline Loridan-Ivens, die im selben Konvoi wie Ginette Kolinka war.
Später im Buch gibt es auch noch die Vorgeschichte und schließlich wie sie völlig entkräftet wieder nach hause kommt. Ihre Mutter und Schwestern haben den Holocaust auch überlebt.
Lange hat Ginette Kolinka über ihre Erfahrungen geschwiegen. Erst im Rahmen der Interviews um Spielbergs Schindlers Liste fängt sie langsam an zu berichten.
Ein wichtiger Teil des Buches sind auch ihre Reflektionen über die Erinnerungskultur um den Holocaust. Sie kehrt nach Birkenau zurück und führt Besucher, auch Schulklassen dort herum.
Der Bericht ist relativ kurz und verdichtet. Als Leser kann man sich dem nicht entziehen.
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