Amor Towles
Audio-CD
Ein Gentleman in Moskau
676 Min.. CD Standard Audio Format.Lesung.Gekürzte Ausgabe
Übersetzung: Höbel, Susanne;Gesprochen: Stockerl, Hans Jürgen
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»Towles ist ein Meistererzähler.« New York Times Book ReviewMoskau, 1922. Der genussfreudige Lebemann Graf Rostov wird verhaftet und zu lebenslangem Hausarrest verurteilt, ausgerechnet im Hotel Metropol, dem ersten Haus am Platz. Er muss alle bisher genossenen Privilegien aufgeben und eine Arbeit als Hilfskellner annehmen. Mit seinen 30 Jahren ist Rostov ein äußerst liebenswürdiger, immer optimistischer Gentleman. Trotz seiner eingeschränkten Umstände lebt er ganz seine Überzeugung, dass selbst kleine gute Taten einer chaotischen Welt Sinn verleihen. Aber ihm bleibt nur der Blick aus ...
»Towles ist ein Meistererzähler.« New York Times Book Review
Moskau, 1922. Der genussfreudige Lebemann Graf Rostov wird verhaftet und zu lebenslangem Hausarrest verurteilt, ausgerechnet im Hotel Metropol, dem ersten Haus am Platz. Er muss alle bisher genossenen Privilegien aufgeben und eine Arbeit als Hilfskellner annehmen. Mit seinen 30 Jahren ist Rostov ein äußerst liebenswürdiger, immer optimistischer Gentleman. Trotz seiner eingeschränkten Umstände lebt er ganz seine Überzeugung, dass selbst kleine gute Taten einer chaotischen Welt Sinn verleihen. Aber ihm bleibt nur der Blick aus dem Fenster, während draußen Russland stürmische Dekaden durchlebt. Seine Stunde kommt, als eine alte Freundin ihm ihre kleine Tochter anvertraut. Das Kind ändert sein Leben von Grund auf. Für das Mädchen wächst er über sich hinaus.
»Eine charmante Erinnerung an die Bedeutung von gutem Stil« Washington Post
»Elegant, dabei gleichzeitig filigran und üppig wie ein Schmuckei von Fabergé« O, the Oprah Magazine
Moskau, 1922. Der genussfreudige Lebemann Graf Rostov wird verhaftet und zu lebenslangem Hausarrest verurteilt, ausgerechnet im Hotel Metropol, dem ersten Haus am Platz. Er muss alle bisher genossenen Privilegien aufgeben und eine Arbeit als Hilfskellner annehmen. Mit seinen 30 Jahren ist Rostov ein äußerst liebenswürdiger, immer optimistischer Gentleman. Trotz seiner eingeschränkten Umstände lebt er ganz seine Überzeugung, dass selbst kleine gute Taten einer chaotischen Welt Sinn verleihen. Aber ihm bleibt nur der Blick aus dem Fenster, während draußen Russland stürmische Dekaden durchlebt. Seine Stunde kommt, als eine alte Freundin ihm ihre kleine Tochter anvertraut. Das Kind ändert sein Leben von Grund auf. Für das Mädchen wächst er über sich hinaus.
»Eine charmante Erinnerung an die Bedeutung von gutem Stil« Washington Post
»Elegant, dabei gleichzeitig filigran und üppig wie ein Schmuckei von Fabergé« O, the Oprah Magazine
Amor Towles, geboren 1964 in Boston, Massachusetts, hat in Yale und Stanford studiert. Er ist in der Finanzbranche tätig und gehört dem Vorstand der Library of America und der Yale Art Gallery an. Sein zweiter Roman, 'Ein Gentleman in Moskau', stand 57 Wochen auf der Bestsellerliste der New York Times, war 2016 Finalist des Kirkus Prize in Fiction & Literature und wurde für den International Dublin Literary Award nominiert. Towles lebt in Manhattan. Hans Jürgen Stockerl, geboren 1958, studierte an der Neuen Münchner Schauspielschule. Er ist auf verschiedenen Theaterbühnen und in Film und Fernsehen zu sehen. Als Hörbuchsprecher kennt ihn das Publikum aus zahlreichen Radiohörspielen oder durch seine Interpretation von Romanen, Spannungstiteln und Klassikern von Friedrich Ani über Nicola Förg bis hin zu Clemens Brentano.
Produktdetails
- Verlag: Hörbuch Hamburg
- Anzahl: 9 Audio CDs
- Gesamtlaufzeit: 676 Min.
- Erscheinungstermin: 8. September 2017
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783957130891
- Artikelnr.: 48225472
Herstellerkennzeichnung
Hörbuch Hamburg
Völckerstraße 18
22765 Hamburg
info@hoerbuch-hamburg.de
»Ein Leben im Hotel in einem Land im Ausnahmezustand, mitreißend geschildert.« Meike Schnitzler Brigitte 20180131
Stimmungsvolles Portrait
Der Roman ist ein Portrait eines Mannes, der in schweren Zeiten in Moskau in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts an seinen Lebensstil festhält. Amor Towles arbeitet dessen Werte heraus, wie zum Beispiel Gentleman-likes Verhalten, die russische Literatur …
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Stimmungsvolles Portrait
Der Roman ist ein Portrait eines Mannes, der in schweren Zeiten in Moskau in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts an seinen Lebensstil festhält. Amor Towles arbeitet dessen Werte heraus, wie zum Beispiel Gentleman-likes Verhalten, die russische Literatur (Tolstoi, Tschechow, Gogol …), klassische Musik,
Standhaftigkeit. Seine Welt spielt sich auf Jahrzehnte ausschließlich im Moskauer Hotel Metropol ab, in dem er ab 1922 Hausarrest hat. Natürlich verliert er viele seine Privilegien, muss von seiner Suite in eine kleine Dachkammer ziehen und schließlich sogar Kellner werden.
Der Graf bleibt stets positiv und behält seine Geisteshaltung unbeirrt bei. Sein Verhalten wird von einigen Bekannten, auf die er zählen kann, goutiert. Dazu gehört auch Sophia, das 4-jährige Mädchen, dessen Mutter er schon kannte, als die noch ein kannte. Er nimmt Sophia als Tochter an und erzieht das begabte, intelligente Mädchen mit seinen Werten.
Amor Towles Stärke liegen in seinem eleganten Stil und wie er das alte Moskau zum Leben erweckt. Probleme hatte ich nur mit der Glaubwürdigkeit, wie der Graf sein Schicksal klaglos annimmt und besteht. Realistisch wäre wohl eher, die komplette Isoliertheit und die Schikanen deutlicher zu zeigen, die folge des Wandels sein musste.
Aber das stört mich nicht wirklich, da die Geschichte anrührt und die Erzählart sehr unterhaltend ist. Obwohl sich die Handlung fast ausschließlich in einem Hotel abspielt, wird es nie langweilig. Towles erzählt dialogbetont und wirft immer wieder interessante Fragestellungen auf.
Ich habe das Hörbuch gehört, eine gute Entscheidung, denn mit dem ausdrucksstarken Sprecher Hans Jürgen Stockerl führt einen eine passende Stimme durch die Handlung von immerhin 9 CDs.
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Ein Gentleman und wie er die Welt sah
Moskau, 1922: Das Zarentum ist abgeschafft,die Bildung der Sowjetunion steht bevor. In dieser Zeit wird Graf Alexander Iljitsch Rostov zu lebenslangem Hausarrest verurteilt: Er bewohnt fortan eine kleine Bedienstetenkammer im hochangesehenen Hotel am Platz, dem …
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Ein Gentleman und wie er die Welt sah
Moskau, 1922: Das Zarentum ist abgeschafft,die Bildung der Sowjetunion steht bevor. In dieser Zeit wird Graf Alexander Iljitsch Rostov zu lebenslangem Hausarrest verurteilt: Er bewohnt fortan eine kleine Bedienstetenkammer im hochangesehenen Hotel am Platz, dem "Metropol", in welchem er bisher fürstlich wohnte. Nur dank eines regime-kritischen Gedichts, welches er Jahre zuvor unter seinem Namen veröffentlichte, entgeht er der Hinrichtung des Adels.
Grav Rostov ist ein Gentleman der Alten Schule. Galant bringt er die neuen Machthaber um das Erfolgserlebnis, ihm seine Zukunft verbaut zu haben, und macht stets das Beste aus der Situation. Geschickt versteht der Feingeist und Genießer, die richtigen Freundschaften im Hotel zu schließen und beobachtet die Veränderungen der folgenden Jahrzehnte aus dem Hotel heraus.
Amor Towles hat mit diesem Roman wahrlich einen kleinen Schatz zu Papier gebracht. Graf Alexander "Sascha" Rostov ist eine Person, welche einem einfach sympathisch sein muss. Mit seinen alten Werten von Freundlichkeit und Höflichkeit, gepaart mit einem großen kulturellen und politischen Wissen, ist er wahrlich eine beeindruckende Figur. Am meisten faszinierte mich, wie er über längere Zeit seine Ziele stets vor Augen hatte, welche jedoch dem Leser vorerst verborgen blieben. Bis auf seine Freiheit mangelt es dem Grafen kaum an etwas, und als er die kleine Tochter einer alten Freundin bei sich aufnimmt und großzieht, lernt auch der Graf eine unerwartete, väterliche Seite an sich kennen. Geschickt eingewoben in das Leben des Grafen ist auch die sowjetische bzw. Weltgeschichte von 1922 bis 1954, erzählt durch die Augen des Protagonisten sowie seiner Bekannten im Hotel und verdeutlicht durch das Cover des Romans: Dem Grafen, wie er die Welt vom Fenster des Hotels aus beobachtet.
Ich hatte das Vergnügen, "Ein Gentleman in Moskau" als Hörbuch genießen zu dürfen. Das 9 CDs starke Hörbuch in gekürzter Fassung wird gelesen von Hans Jürgen Stockerl, welcher die Stimmung sowie die Erscheinung des Grafen gekonnt einfängt und dem Hörer auf eine Art wiedergibt, welche es schwer macht, zwischendurch eine Pause einzulegen. Als wahres Highlight kann ich dieses Hörbuch wirklich jedem uneingeschränkt empfehlen.
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Ich fand die Idee, ein ganzes Buch in einem Hotel spielen zu lassen, echt toll. Für den Graf muss das anfangs bestimmt sehr komisch gewesen sein. Die Schilderungen über seinen Tagesablauf und seine Gewohnheiten, die er anfing zu pflegen, fand ich sehr interessant. Was macht man so den …
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Ich fand die Idee, ein ganzes Buch in einem Hotel spielen zu lassen, echt toll. Für den Graf muss das anfangs bestimmt sehr komisch gewesen sein. Die Schilderungen über seinen Tagesablauf und seine Gewohnheiten, die er anfing zu pflegen, fand ich sehr interessant. Was macht man so den ganzen Tag, wenn man in einem Hotel eingeschlossen ist? Durch Nina kam dann Leben in die Bude und sie machte Alexanders Leben abwechslungsreich. Doch dann wurde mir das Buch zu langatmig, denn es zog sich sehr, bis Sophie in sein Leben tritt. Für mich wurde es sehr mühsam bis zum Ende durchzuhalten, weil der Zeitraum der Erzählung doch sehr groß wurde und man aufpassen musste, den Zusammenhang nicht zu verlieren. Die Charaktere sind sehr detailliert und überzeugend dargestellt, die muss man einfach gern haben. Graf Alexander ist eine Figur, die liebenswert, charmant und niemals aufbrausend rüber kam, obwohl er nach dem Urteil, das über ihn gesprochen wurde, bestimmt Aggressionen hätte aufbauen können. Er war ein sehr sanfter Mensch, der nicht haderte, sondern aus seinem Schicksal das Beste machte und immer positiv blieb.
Fazit: eine interessante Idee, die mich bis zur Hälfte gepackt hatte, jedoch dann in langatmige Erzählungen ausartete und dadurch mühsam zu lesen wurde. Jedoch konnten die Charaktere sehr überzeugen und waren liebevoll dargestellt und das macht das Buch durchaus lesenwert.
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Ich bin selten nach der letzten Seite eines Romans so bedingungslos positiv gestimmt. Schriftstellerisch gibt es an diesem Roman absolut nichts zu meckern. Er ist auf einem wundervollen gehobenen Niveau geschrieben, das dem Leser endlich einmal, zwischen all diesen oberflächlich dahin …
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Ich bin selten nach der letzten Seite eines Romans so bedingungslos positiv gestimmt. Schriftstellerisch gibt es an diesem Roman absolut nichts zu meckern. Er ist auf einem wundervollen gehobenen Niveau geschrieben, das dem Leser endlich einmal, zwischen all diesen oberflächlich dahin geschriebenen Romanen, etwas Verstand abverlangt.
Zu der Handlung kann man eigentlich nicht so sehr viel sagen. Natürlich geht es um diesen Mann, der unter Hausarrest in einem Hotel lebt. Aber man kann außer diesem Aspekt kaum einen Handlungsstrang nennen, der einen roten Faden darstellen würde. Der Roman ist zu vielschichtig, um ihn kurz und knapp zusammen zufassen. Das ist einer der Gründe, warum ich so begeistert von dem Roman bin. Man hat nicht diese eine Storyline von der man am Ende total geflasht ist. In ein Gentleman in Moskau geht es um Menschen, die es so wirklich gegeben haben könnte. Und aus der Perspektive von dem Grafen wird der Wandel der Menschen und ihrer Zeit dargestellt. Diese Leben und Epochen waren so interessant, dass es einem nie langweilig wurde weiterzulesen und man war auch froh, dass es immer weiter ging. So dürfen wir den Grafen von Mitte Zwanzig bis ca. 60 in seinem Leben in diesem Hotel begleiten und erfahren so natürlich auch die Höhen und Tiefen seines Lebens.
Besonders gut hat es mir gefallen, dass der Roman so geschrieben war, dass er dem Leser noch einiges an Interpretationsspielraum bot. Natürlich wurde man auf gewisse Dinge dezent hingewiesen, aber man musste oft genug doch auch sehr aufmerksam lesen, um das volle Maß der Gefühle und Gedanken der Protagonisten einordnen zu können.
Dabei war mir der Graf als Hauptperson immer sehr sympathisch. Er war sehr clever und ein wirklicher Gentleman. Trotz vieler Dinge, die nicht immer gut in seinem Leben waren, war er doch immer bemüht die Dinge positiv zu sehen und das Beste aus der Situation zu machen. Dabei war er als Charakter keineswegs ohne Fehler kreiert. Er war einfach eine Hauptperson, die man sich auch im wahren Leben vorstellen kann und die man gerne kennen gelernt hätte.
Ich bin rundum begeistert.
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1922: Graf Alexander Iljitsch Rostov wird vom kommunistischen Volkskommissariat für innere Angelegenheiten zu lebenslangem Hausarrest im Hotel Metropol in Moskau verurteilt. Der ehemalige Aristokrat, der sonst in diesem erstklassigen Haus in seiner eigenen Suite residiert hat, muss nun in einer …
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1922: Graf Alexander Iljitsch Rostov wird vom kommunistischen Volkskommissariat für innere Angelegenheiten zu lebenslangem Hausarrest im Hotel Metropol in Moskau verurteilt. Der ehemalige Aristokrat, der sonst in diesem erstklassigen Haus in seiner eigenen Suite residiert hat, muss nun in einer alten Dachkammer leben und sich mit dem begnügen, was sich innerhalb der sonst sehr luxuriösen Gefängnismauern abspielt... .
Amor Towles hat hier eine wunderbare Handlung entworfen, die innerhalb eines politisch schwierigen Regimes einen außergewöhnlichen Mann zeigt, der trotz aller Widrigkeiten immer gutes Benehmen an den Tag legt und stets den idealen Gentleman verkörpert.
Als ich anfing zu lesen, war ich sofort dem unglaublichen Charme, den die Erzählung ausstrahlt, erlegen. Auch wenn im Mittelpunkt der Handlung stets Graf Rostov selbst steht, übernehmen auch die vielen Nebenfiguren tragende Rollen. So begegnet man zum Beispiel Michail Fjodorowitsch, einem Freund des Grafen aus Zeiten des Studiums, der für ihn wie ein Bruder ist und gegen ihn ein wenig ungehobelt erscheint, aber trotzdem fest zu ihm steht. Eine besondere Position nimmt auch die kleine Nina ein. Wenn der Graf mit ihr oder in späteren Jahren mit ihrer Tochter zusammen ist, merkt man, dass er wirklich ein großes Herz hat und auch gut mit Kindern umgehen kann. Mir hat unglaublich gut gefallen, wie er mit Nina debattiert, ihren Wunsch,einmal Prinzessin zu sein, ernst nimmt und ihr Geschichten aus der adeligen Welt erzählt.
Amor Towles schreibt sehr feinsinnig und mit sehr viel Gefühl. Manchmal hat ich beim lesen sogar den Eindruck, ein Werk von Tolstoi vor mir liegen zu haben. Auch ist das Buch spannend, hält Überraschungen bereit und führt auch in die Welt der russischen Gepflogenheiten ein.
Insgesamt hat mich ,,Ein Gentleman in Moskau" gut unterhalten und oft zum schmunzeln gebracht. Der Autor hat es wirklich verstanden, aus dem Hotel Metropol eine Art Mikrokosmos zu machen, indem der Graf lebt und dem Regime statt Rache gutes Benehmen entgegen setzt. Für mich ist dieses Buch eines meiner Jahreshighlights und ein absolutes Muss für alle, die gerne feinsinnige und gut geschriebene Romane lesen. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.
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Die Geschichte rund um den jungen russischen Grafen Alexander Iljitsch Rostov, der 1922 wegen regimekritischer Literatur zu lebenslänglichen Hausarrest im Moskauer Hotel Metropol verurteilt wird, las sich ausgesprochen gut. Besonders Kultur und Philosophie begeisterte Leser werden diesen 460 …
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Die Geschichte rund um den jungen russischen Grafen Alexander Iljitsch Rostov, der 1922 wegen regimekritischer Literatur zu lebenslänglichen Hausarrest im Moskauer Hotel Metropol verurteilt wird, las sich ausgesprochen gut. Besonders Kultur und Philosophie begeisterte Leser werden diesen 460 Seiten starken Roman lieben. Denn der Hauptprotagonist Graf Rostov ist ein überaus kultivierter Zeitgenosse – ein wahrer Gentleman, der niveauvolle Unterhaltungen und stilvolle Wohnungen schätzt. Er umgibt sich gern mit Kulturschaffenden und kann dem Hausarrest daher anfangs wenig abgewinnen. Doch mit der Zeit kommen die Mächtigen und Freunde zu ihm ins Hotel, so dass er sich bald mit seinem Eingesperrtsein arrangiert. Letzteres liegt vor allem an zwei jungen altklugen Mädchen, beide Gäste, die ihn in die Rolle des Unterhalters und Lehrers schlüpfen lassen. Erst durch sie reift Rostov abseits von der hektischen Außenwelt zu einem Erwachsenen heran. Obschon er die geschichtlichen Ereignisse in Russland (revolutionäre Umwälzungen und Zweiter Weltkrieg) nur am Rande miterlebt, so befindet er sich durch diverse Zeitungen und Berichten von Freunden und Bekannten doch stets nah am Geschehen. Der amerikanische Autor Amor Towles hat aus Rostovs Leben in der glamourösen Haftanstalt, dem Hotel Metropol, etwas Besonderes gemacht. Trotz räumlicher Enge kann der intellektuelle Graf hier weiterhin seinen Leidenschaften frönen und dabei die verschiedensten Gäste studieren. Ihm dabei als Leser über die Schulter zu schauen macht Laune, da es sich um anspruchsvolle Bildungslektüre handelt. Zeitgenössische und antike philosophische wie literarische Autoren werden mit spielerischer Leichtigkeit zitiert und passend in die Gesamthandlung integriert. Wer sich dieser nicht ganz leicht zu lesenden Lektüre stellt, wird auf jeden Fall reich belohnt werden.
FAZIT
Ein charmanter und durchweg bildungsschwangerer Roman, der das geistige Klima in Russland vom Beginn bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts realistisch einfängt. Absolut lesenswert.
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Hausarrest für einen Gentleman
Armor Towles Roman "Ein Gentleman in Moskau" spielt in der Zeit von 1922 bis 1954. Graf Alexander Iljitsch Rostov, Träger des Ordens des Heiligen Andreas, Mitglied des Jockey-Clubs, Meister der Jagd, geb. am 24. Oktober 1889 in St. Petersburg wird …
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Hausarrest für einen Gentleman
Armor Towles Roman "Ein Gentleman in Moskau" spielt in der Zeit von 1922 bis 1954. Graf Alexander Iljitsch Rostov, Träger des Ordens des Heiligen Andreas, Mitglied des Jockey-Clubs, Meister der Jagd, geb. am 24. Oktober 1889 in St. Petersburg wird am 21. Juni 1922 für ein 1913 unter seinem Namen veröffentlichtes revolutionäres Gedicht zum Tode verurteilt; die Strafe in Hausarrest in dem luxuriösen Hotel Metropol umgewandelt. Sollte er das Hotel jemals verlassen, wird er erschossen. Nach der Urteilsverkündung kehrt der Graf jedoch nicht in seine herrschaftliche Suite zurück. Ihm wird eine Kammer mit einem Fenster, das nicht größer als eine Briefmarke war, auf dem Dachboden zugeteilt, ein Großteil seines Hab und Gutes geht in Volkseigentum über. Während der nächsten 30 Jahre passt sich der Graf seinem Mikrokosmos an, und vor der Hoteltür nimmt die Geschichte Russlands und der ganzen Welt ihren Lauf.
Amor Towles hat einen wundervollen Roman geschrieben, der dem Leser viele Informationen über die Geschichte Russlands und das Leben des Aristokraten Rostov in seiner Jugend in der Provinz Nischni Nowgorod nahebringt. Der Graf ist ein Ästhet, ein Feingeist, ein sehr gebildeter und kultivierter, höflicher und sympathischer Mann, mit einer großen Leidenschaft für Musik und Literatur. Er hat nicht die Arroganz des Aristokraten, der sich auf seinen Status und seinen Reichtum verlässt. Die hat er ohnehin weitgehend verloren. Stattdessen entwickelt er viel menschliches Mitgefühl und ist zu tiefen Bindungen fähig. Er freundet sich nicht nur mit hochrangigen Persönlichkeiten und der wunderschönen Schauspielerin Anna, sondern auch mit dem Portier Wassili, der Schneiderin Marina, dem Barkeeper Andrei und Emile, dem Maître d’Hôtel an. Auch wenn der Graf sich seiner Gefangenschaft ungebeugt stellt und versucht sich anzupassen, ist er einmal so hoffnungslos, dass er bereit ist, sich das Leben zu nehmen. Er entscheidet sich jedoch dafür weiterzuleben. Er wird der neunjährigen Nina ein wunderbarer Freund und Spielkamerad. Sie zeigt ihm die geheimsten Orte des Metropols, und kehrt Jahre später als junge Frau zurück. Sie ist verzweifelt und bittet den Grafen, sich ihrer Tochter Sofia anzunehmen, der er ein liebevoller und aufopferungsvoller Ziehvater ist. Tief verbunden ist er mit seinem Freund Mischka aus Jugendzeiten, der ihn viele Jahre später als den glücklichsten Menschen Russlands bezeichnen wird, denn trotz seiner eingeschränkten Lebensumstände ist er immer noch fähig, Freude und Glück zu empfinden. Er ist auch nicht völlig von der Realität abgeschnitten. Informationen über das Weltgeschehen und die Lage in Russland erhält er von den Bediensteten und Hotelgästen. Ihm bleibt nur der Blick aus dem Fenster, von dem aus er das Bolschoi-Theater und die Mauern des Kreml sieht. Der Graf ist nicht Ich-Erzähler einer eigenen Geschichte. Der Autor lässt sie von einem allwissenden Erzähler in der dritten Person erzählen.
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und empfehle ihn uneingeschränkt weiter.
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Der junge Graf Rostov ist im besten Lebensalter und doch zu Untätigkeit verdammt. Eingesperrt im Hotel Metropol - zuerst in einer standesgemäßen Suite, dann in einem Dienstbotenzimmer - verliert er trotzdem weder Lebensfreude noch seinen Charme. Keine einfache Aufgabe, ist er doch …
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Der junge Graf Rostov ist im besten Lebensalter und doch zu Untätigkeit verdammt. Eingesperrt im Hotel Metropol - zuerst in einer standesgemäßen Suite, dann in einem Dienstbotenzimmer - verliert er trotzdem weder Lebensfreude noch seinen Charme. Keine einfache Aufgabe, ist er doch ein Niemand, nach der Oktoberrevolution in Russland wurden ihm Land und Titel aberkannt. Verlässt er das Metropol, wartet auf ihn der Tod...
Towles‘ Geschichte hat wirklich das gewisse Etwas. Das Etwas heißt der Graf. Eine charismatische Figur, die an ihrem aussichtslosen Schicksal nicht etwa verzweifelt, sondern das Allerbeste daraus macht. Der beschließt endlich mal alle Bücher aus der väterlichen Bibliothek zu lesen (vorher hatte man ja schließlich keine Zeit) und dann schon nach Essay zwei grandios elegant scheitert (was den Leser wiederum schmunzeln lässt). Man sollte meinen, dass es ihm nach jahrelangem Aufenthalt im Metropol sterbenslangweilig würde. Mitnichten. Es entwickeln sich tiefe Freundschaften, ob mit der kleinen Nina oder dem Hackmesser schwingenden Küchenchef. Diese zwischenmenschlichen Beziehungen werden von allen Seiten beleuchtet und es macht Spaß ihre Entwicklungen zu verfolgen. Dem Metropol ist eine ausgezeichnete Küche (ja, es gehört auch ein Weinkeller dazu) zu eigen, sodass der Graf dem Leser auch allerlei Gaumenfreuden näher bringt. Da er ja nicht in die Welt hinaus darf, kommt die Welt eben zu ihm hinein. Seien es hohe Funktionäre, amerikanische Spione oder große russische Schauspielerinnen, alle finden den Weg ins Metropol und so ist der Mikrokosmos des Hotels immer auch ein Abbild der Verhältnisse in der großen weiten Welt.
Die ganze Geschichte wird vom Autor wunderbar leicht und gleichzeitig elegant erzählt, man könnte meinen, dass es der Graf selbst nicht besser gekonnt hätte. Und so fesselten mich nicht nur die mitreißende Handlung, sondern auch der elegante Stil an die Seiten. Sollte der Graf jemals wieder im Metropol gastieren, ich würde mich jederzeit mit ihm auf ein gutes Glas Wein und ein noch besseres Gespräch treffen.
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Amor Towles weiß den Leser an seine Geschichte zu binden und ihn in die Vergangenheit zu führen. Bereits mit "Eine Frage der Höflichkeit" hatte er mich beeindruckt und auch diesmal hat er ein wunderbares Buch geschrieben, welches den Leser in das alte Russland …
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Amor Towles weiß den Leser an seine Geschichte zu binden und ihn in die Vergangenheit zu führen. Bereits mit "Eine Frage der Höflichkeit" hatte er mich beeindruckt und auch diesmal hat er ein wunderbares Buch geschrieben, welches den Leser in das alte Russland führt.
Graf Rostov schließt man sehr schnell in sein Leserherz, da er einfach ein Mann der alten Schule ist. Manieren und Etikette sind sehr wichtig und diese müssen eingehalten werden, egal in welcher Lage man sich gerade befindet. Graf Rostov weiß sich auf die Widrigkeiten, die auf ihn warten, einzustellen und er macht das Beste daraus. Er ist witzig, klug und diplomatisch und loyal.
Amor Towles beschreibt das sehr eingeschränkte Leben von Graf Rostov in diesem Hotel. Er geht dabei manchmal zu sehr ins Detail und hat (aus meiner Sicht) diesmal zu viele Figuren geschaffen. Dazu kommt eine große Portion russische Geschichte, die interessant ist, aber dadurch wird die Geschichte auch sehr umfangreich. Ich hatte manchmal zu tun, die Figuren richtig einzuordnen und mir auch zu merken in welchem Verhältnis sie zu Graf Rostov stehen. Für mich hätten es gern ein paar Details und Figuren weniger sein dürfen.
Ich fand sein Buch "Eine Frage der Höflichkeit" besser, aber trotzdem sollte man Graf Rostov lesen, da es Spaß macht, das Hotelleben, die Eigenheiten der Gäste, die ganze politische Geschichte und vorallem die Beziehung zu dem Kind mitzuerleben.
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Meine Meinung:
Durch die vielen Ereignisse, Personen und den großen Zeitraum fand ich das Buch enorm anstrengend zu lesen. Ich hatte das Gefühl mir ungeheuer viel merken zu müssen um der Geschichte folgen zu können. Durch die sehr ausführlichen Beschreibungen fand ich auch …
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Meine Meinung:
Durch die vielen Ereignisse, Personen und den großen Zeitraum fand ich das Buch enorm anstrengend zu lesen. Ich hatte das Gefühl mir ungeheuer viel merken zu müssen um der Geschichte folgen zu können. Durch die sehr ausführlichen Beschreibungen fand ich auch den Schreibstil nicht sehr eingängig sondern eher schwerfällig. Den Protagonisten fand dagegen sehr sympathisch und das war auch der Hauptgrund warum ich bei dem Buch durchgehalten habe. Interessant fand ich auch die geschichtlichen Dinge, die einem eher nebenbei vermittelt wurden.
Fazit:
Gute Geschichte aber anstrengend zu lesen.
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