Delia Owens
MP3-CD
Der Gesang der Flusskrebse
2 CDs, Lesung. MP3 Format. Gekürzte Ausgabe. 600 Min.
Übersetzung: Timmermann, Klaus; Wasel, Ulrike;Gesprochen: Helm, Luise
Nicht lieferbar
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"Ein Debüt mit durchschlagendem Erfolg" The Wall Street JournalDie Geschichte einer eigenwilligen Außenseiterin - einfühlsam und packend gelesen von Luise HelmIn den 1960er-Jahren schwirren viele Gerüchte über Kya Clark durch die ruhige Küstenstadt Barkley Cove. Isoliert lebt sie im Marschland mit seinen Salzwiesen, Sandbänken, Buchten. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Zwei junge Männer werden auf die wilde Schöne aufmerksam, und Kya öffnet sich einem neuen Leben - mit dramatischen Folgen. Als einer der beiden tot aufgefunden wird, sind sich die Bewohner ...
"Ein Debüt mit durchschlagendem Erfolg" The Wall Street Journal
Die Geschichte einer eigenwilligen Außenseiterin - einfühlsam und packend gelesen von Luise Helm
In den 1960er-Jahren schwirren viele Gerüchte über Kya Clark durch die ruhige Küstenstadt Barkley Cove. Isoliert lebt sie im Marschland mit seinen Salzwiesen, Sandbänken, Buchten. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Zwei junge Männer werden auf die wilde Schöne aufmerksam, und Kya öffnet sich einem neuen Leben - mit dramatischen Folgen. Als einer der beiden tot aufgefunden wird, sind sich die Bewohner sicher: Das "Marschmädchen" ist schuld.
Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.
Die Geschichte einer eigenwilligen Außenseiterin - einfühlsam und packend gelesen von Luise Helm
In den 1960er-Jahren schwirren viele Gerüchte über Kya Clark durch die ruhige Küstenstadt Barkley Cove. Isoliert lebt sie im Marschland mit seinen Salzwiesen, Sandbänken, Buchten. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Zwei junge Männer werden auf die wilde Schöne aufmerksam, und Kya öffnet sich einem neuen Leben - mit dramatischen Folgen. Als einer der beiden tot aufgefunden wird, sind sich die Bewohner sicher: Das "Marschmädchen" ist schuld.
Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.
Owens, Delia
Delia Owens, geboren in Georgia, erforschte über zwanzig Jahre als Zoologin in verschiedenen afrikanischen Ländern Elefanten, Löwen und Hyänen. Vor Kurzem ist sie nach North Carolina gezogen, an den Schauplatz ihres Romandebüts, wo sie als Kind mit ihren Eltern die Sommerurlaube verlebte.
Helm, Luise
Luise Helm, 1983 in Berlin geboren, wurde als Schauspielerin durch die Komödie Harte Jungs bekannt. Seither spielte sie in vielen Filmen mit und lieh als Synchronsprecherin Hollywoodstars wie Scarlett Johansson oder Megan Fox ihre Stimme. Ihre große emotionale Ausdruckskraft macht Luise Helm außerdem zu einer beliebten Hörbuchsprecherin. Sie las unter anderem Titel von Jojo Moyes oder Cecelia Ahern.
Delia Owens, geboren in Georgia, erforschte über zwanzig Jahre als Zoologin in verschiedenen afrikanischen Ländern Elefanten, Löwen und Hyänen. Vor Kurzem ist sie nach North Carolina gezogen, an den Schauplatz ihres Romandebüts, wo sie als Kind mit ihren Eltern die Sommerurlaube verlebte.
Helm, Luise
Luise Helm, 1983 in Berlin geboren, wurde als Schauspielerin durch die Komödie Harte Jungs bekannt. Seither spielte sie in vielen Filmen mit und lieh als Synchronsprecherin Hollywoodstars wie Scarlett Johansson oder Megan Fox ihre Stimme. Ihre große emotionale Ausdruckskraft macht Luise Helm außerdem zu einer beliebten Hörbuchsprecherin. Sie las unter anderem Titel von Jojo Moyes oder Cecelia Ahern.
Produktdetails
- Verlag: Hörbuch Hamburg
- Gesamtlaufzeit: 600 Min.
- Erscheinungstermin: 19. Juli 2019
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783957131775
- Artikelnr.: 56301137
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Ein ganz wundervolles Buch, eines der schönsten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Ein einzigartiges Buch." Elke Heidenreich, WDR4, 30.09.19 "Delia Owens einzigartige Schöpfung aber, das Marschmädchen Kya, gehört schon jetzt in eine Reihe mit Mark Twains Huckleberry Finn, J. D. Salingers Holden Caulfield oder Harper Lees Scout Finch, den ikonischen Figuren des Coming-of-Age-Romans." Marcus Müntefering, SPIEGEL online, 24.07.19 "Ich habe selten in einem Roman so beeindruckende, schwärmerische Naturschilderungen gelesen. Delia Owens hat ein modernes Märchen geschrieben. Ein herzergreifender, berührender Schmöker." Johannes Kaiser, hr2 Kultur, 02.08.19 "Eine Verbeugung vor der Schönheit dieser Sumpflandschaft, eine grandios erzählte
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Liebesgeschichte und ein packender Kriminalroman. Insgesamt ein Lektüreerlebnis, wie man es selten findet." Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur, 30.07.19 "Zauberhaft schön." SPIEGEL, 14.09.19 "Noch nie wurde Einsamkeit so bittersüß beschrieben. Es ist ein unwiderstehliches Stück Literatur. Ein Buch von außergewöhnlicher Schönheit und Poesie." Roana Brogsitter, BR 5, 28.09.19 "Ein Buch für Menschen, die gern mit dem Kopf verreisen." Denis Scheck, Der Tagesspiegel, 01.11.20 "Ein Schmöker, aber einer mit literarischen DNA. Ein Debüt, das durch unvergessliche Naturschilderungen besticht." Denis Scheck, Tagesspiegel, 15.09.19 "Eine wundervolle Hommage an eine dem Untergang geweihte Natur." Brigitte Woman, 05.09.19 "Einer der großartigsten Romane des Jahres. Die Passagen von der Stille, der Einsamkeit und dem Alltag inmitten der Wildnis sind von erhabener Intensität und Schönheit und voller hinreißender Naturbeschreibungen. Ein großartiges Stück Literatur mit fesselnder Handlung und endloser Faszination der Natur." Wilhelmshavener Zeitung, 16.08.19 "Die Schilderungen der Natur und ihrer Kraft, die einfach nur begeistern können, weil sie packend und treffend erzählt sind. Ein wirklich tolles Buch. Es treibt einem zum Schluss die Tränen in die Augen." WDR 2 Kultur, Dr. Walter Vennen, Buchhandlung Schmetz am Dom, Aachen, 14.08.19 "Bezaubernd, berührend, dramatisch: 'Der Gesang der Flusskrebse' von Delia Owens ist ein literarisches Naturereignis." Werner Krause, Kleine Zeitung, 10.08.19 "Verwunschen, wild, bewegend und hochspannend." Stern, 25.07.19 "Der Gesang der Flusskrebse ist ein umwerfendes Leseerlebnis." Madame, Oktober 2019 Es gibt Romane, die lange nachwirken: 'Der Gesang der Flusskrebse' ist eine besondere Entdeckung." Anke Jahns, NDR 1, 15.12.29 Ein wortgewaltige, poetisches Buch. Die Worte gehen sofort ins Herz." Evelyn Röwekamp, NDR Kultur 15.12.19 "Eine Ode an die Natur und Liebe." Angela Wittmann, Brigitte, 15.1.20 "Spannung und großartige Naturbeschreibungen zeichnen dieses Romandebut der studierten Zoologin aus, die lange in der afrikanischen Wildnis lebte." Martin Bewerunge, Rheinische Post, 02.11.20
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Sumpf ist Trumpf
Der riesige Erfolg des Romans „Der Gesang der Flusskrebse“ von
Delia Owens kam völlig überraschend und hält verblüffend lange an. Woran liegt’s?
VON CORNELIUS POLLMER
Wie seit dieser Woche aktenkundig ist, spielt das in Deutschland meistverkaufte Buch des vergangenen Jahres an einem Ort, der sonst egal ist, in einer Zeit, die kaum noch jemanden interessiert und es wurde geschrieben von einer Rentnerin, die bis zu seinem Erscheinen zwei Sommer zuvor (!) keine Schriftstellerin gewesen war. Aber, aber, fragt da Kommissar Hugendubel, dann muss doch wenigstens der Titel ein prächtiger Lockvogel gewesen sein, mit bunten Federn und monströser Flügelspannweite? Nun, das Mega-, nein, Tera-Erfolgsbuch
Der riesige Erfolg des Romans „Der Gesang der Flusskrebse“ von
Delia Owens kam völlig überraschend und hält verblüffend lange an. Woran liegt’s?
VON CORNELIUS POLLMER
Wie seit dieser Woche aktenkundig ist, spielt das in Deutschland meistverkaufte Buch des vergangenen Jahres an einem Ort, der sonst egal ist, in einer Zeit, die kaum noch jemanden interessiert und es wurde geschrieben von einer Rentnerin, die bis zu seinem Erscheinen zwei Sommer zuvor (!) keine Schriftstellerin gewesen war. Aber, aber, fragt da Kommissar Hugendubel, dann muss doch wenigstens der Titel ein prächtiger Lockvogel gewesen sein, mit bunten Federn und monströser Flügelspannweite? Nun, das Mega-, nein, Tera-Erfolgsbuch
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von Delia Owens heißt „Der Gesang der Flusskrebse“. Die Autorin könnte unter dieser Zeile auch ein schlecht gebuchtes Naturschutzbund-Seminar anbieten. Und wer je Flusskrebse gesehen hat, will nicht zwingend wissen, wie sie klingen, wenn sie singen.
Die New York Times jedenfalls nannte „Where the Crawdads Sing“ in gerade so noch nobler Zurückhaltung einen „seltsamen Titel“ für ein Buch. Sie trug aber Ende 2019 auch einige interessante Beobachtungen zu einem Phänomen zusammen, das in den mehr als zwei Jahren seitdem nur noch phänomenaler geworden ist. Demnach umfasste die englische Erstauflage der Flusskrebse bei Putnam sehr überschaubare 28 000 Bücher, ein kleiner Stapel, der fast verschwindet gemessen an den weltweit zehn Millionen verkauften Exemplaren, die vor einem knappen Jahr in der Zwischenbilanz standen.
Der Erfolg lässt sich noch anders messen als einzig im Verkauf. So krabbelte die Vokabel „Flusskrebs“ seinerzeit in die Top Ten der meistgesuchten Wörter im Online-Nachschlagewerk von Merriam-Webster, nachdem die Anfragen um 1200 Prozent zugelegt hatten. Als bemerkenswert stellte sich auch die Breite der Leserschaft nach Parametern heraus, etwa der politischen Einstellung. In einer Umfrage von Codex unter 4000 Käufern und Lesern des Buches bezeichneten sich 55 Prozent als progressiv und 30 Prozent als konservativ, der Rest sortierte sich dazwischen ein.
Diese Erstaunlichkeiten im amerikanischen Markt brachte in der New York Times Jaci Updike auf einen Punkt, President of sales for Penguin Random House und vermarktungsstrategisch geschult an vorherigen Übertiteln wie dem „Da Vinci Code“ oder „Gone Girl“. Nie zuvor in dreißig Jahren habe sie derlei erlebt, sagte Updike, „dieses Buch hat alle Regeln gebrochen“. Damit meinte Updike auch den erstaunlichen Verlauf der Verkaufskurve, die nicht wie anderen Titel üblich ihr Maximum mit dem Erscheinen erreichte.
Auch in Deutschland war es so, dass die Flusskrebse 2019 zunächst lediglich von den Buchhändlern als Lieblingstitel benannt wurden, dass es 2020 für Platz zwei in den Jahresverkaufscharts reichte und das erst ein weiteres Jahr später mit 700 000 verkauften Büchern in 2021 der erste Platz steht. Hauptursächlich dafür ist die in Deutschland vor etwa einem Jahr erschienene Taschenbuchausgabe – und wie über vieles andere lässt sich auch über Owens’ Flusskrebse sagen: Corona hat diesen heftigen Ausschlag nicht verursacht, doch aber sicher mit begünstigt.
Damit zu ein paar Mutmaßungen über Muscheln, Flusskrebse, Federn – also zum Inhalt des Buches. Zu verfolgen ist das Coming-of-Age der Robinson-Figur Kya in der Sumpf- und Marschlandschaft North Carolinas in den 1950er und 1960er Jahren, zu verfolgen ist also ein früh auf sich allein gestelltes Mädchen, das fernab fast aller Zivilisation und ohne engeren Kontakt zu anderen Menschen in der Wildnis heranwächst wie auch selbst verwildert. Die Zoologin Owens, inzwischen 72 Jahre alt, packt in den Plot von Kya unter anderem die Größtthemen Familie, Einsamkeit, Liebe und Kriminalität, sie packt all dies in diese Geschichte wie etwas zu viele Sachen in einen etwas zu kleinen Koffer. Das Ergebnis ist fantastischer gehobener Kitsch, in dem seltsamer Weise ausgerechnet die Naturbeschreibungen ein wenig hinter andere Qualitäten des Buches zurückbleiben. Es klingelt kein Handy in diesem Buch, es sind kaum fahrende Autos zu sehen, die Landschaft ist einfach nur Landschaft und muss sich nicht als Hintergrund für Selfies bei Instagram prostituieren. An einen solchen Ort zu reisen, wenigstens in Gedanken, wirkt in der gegenwärtigen Gegenwart dauerattraktiv. Und es wirkte noch attraktiver in Zeiten lockdownähnlicher Zustände, in denen man nicht mal mehr an andere Orte fahren konnte, an denen zwar Handys klingelten und Autos fuhren, an denen es aber wenigstens warm gewesen wäre und sonnig.
Natürlich lässt sich das gewaltige Interesse an den Flusskrebse auch küchenpsychologisch ausdeuten, das mag jeder für sich in der eigenen Küche gerne tun, hier soll es vorrangig die Autorin selbst. Sie sagte in einem Interview, die Erfahrung existenzieller Einsamkeit sei sicher für Leser des Buches von Interesse, darüber hinaus ließe sich von der Natur selbst viel lernen über die Natur des Menschen. Die Wildnis sei das Ur-Zuhause aller Menschen und lehre diese Menschen alles mögliche, etwa Instinkt und Stärke, selbst gegen größte Widerstände zu überleben.
„Der Gesang der Flusskrebse“ ist ein Zeit- und Fernreisevergnügen in diese Wildnis. Im Verlauf des Lesens dieses Buches kann der Wunsch wachsen, sich noch stärker von der restlichen Welt zu isolieren. Stärker, als das schon vor Corona der Fall gewesen sein mag und stärker sogar, als es mit dem Aufkommen von Corona plötzlich geraten war. Das Einzelgängertum und die Introvertiertheit der Heldin Kya, ja, sogar ihre Misanthropie, all das ist in ihrer persönlichen Lebenswelt nicht ausschließlich eine Bürde.
Wiederum zu den äußerlichen Erfolgsfaktoren dieses Buches schließlich gehört auch die teilweise bedauernswerte Vermarktungslogik, dass erst großer Erfolg noch größeren Erfolg herbeiführen kann. Große Verkäufe von Büchern führen zu großer Sichtbarkeit und vielen Empfehlungen dieser Bücher, die dann zu noch größeren Verkäufen, und so weiter. Das Prinzip „Winner takes it all“ gilt, aber es begünstigt eben manchmal auch Sympathieträger wie dieses Buch und dessen Autorin.
Jede Wette, dass im garstigen Jahr 2021 mindestens hundertfach Menschen irgendwo mit einem leichten Film auf den Augen dieses Buch ausgelesen und zugeklappt haben, dass sie sich für ein paar Stunden nicht vom Lockdown erdrückt, von Einsamkeit zersetzt oder sonst wie verloren oder einfach nur beschissen fühlten. Dass sie sich stattdessen verbunden fühlten, konkret mit der sehr ambivalenten Heldin dieser Geschichte oder auch ganz abstrakt mit so etwas wie Sinn, „und letzten Endes“, schreibt Delia Owens, „ist alles, was wir haben, Verbundenheit“.
Marschland, auf den ersten Blick nicht unbedingt das spannendste Romansetting.
Foto: PantherMedia /Lee Torrens
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Die New York Times jedenfalls nannte „Where the Crawdads Sing“ in gerade so noch nobler Zurückhaltung einen „seltsamen Titel“ für ein Buch. Sie trug aber Ende 2019 auch einige interessante Beobachtungen zu einem Phänomen zusammen, das in den mehr als zwei Jahren seitdem nur noch phänomenaler geworden ist. Demnach umfasste die englische Erstauflage der Flusskrebse bei Putnam sehr überschaubare 28 000 Bücher, ein kleiner Stapel, der fast verschwindet gemessen an den weltweit zehn Millionen verkauften Exemplaren, die vor einem knappen Jahr in der Zwischenbilanz standen.
Der Erfolg lässt sich noch anders messen als einzig im Verkauf. So krabbelte die Vokabel „Flusskrebs“ seinerzeit in die Top Ten der meistgesuchten Wörter im Online-Nachschlagewerk von Merriam-Webster, nachdem die Anfragen um 1200 Prozent zugelegt hatten. Als bemerkenswert stellte sich auch die Breite der Leserschaft nach Parametern heraus, etwa der politischen Einstellung. In einer Umfrage von Codex unter 4000 Käufern und Lesern des Buches bezeichneten sich 55 Prozent als progressiv und 30 Prozent als konservativ, der Rest sortierte sich dazwischen ein.
Diese Erstaunlichkeiten im amerikanischen Markt brachte in der New York Times Jaci Updike auf einen Punkt, President of sales for Penguin Random House und vermarktungsstrategisch geschult an vorherigen Übertiteln wie dem „Da Vinci Code“ oder „Gone Girl“. Nie zuvor in dreißig Jahren habe sie derlei erlebt, sagte Updike, „dieses Buch hat alle Regeln gebrochen“. Damit meinte Updike auch den erstaunlichen Verlauf der Verkaufskurve, die nicht wie anderen Titel üblich ihr Maximum mit dem Erscheinen erreichte.
Auch in Deutschland war es so, dass die Flusskrebse 2019 zunächst lediglich von den Buchhändlern als Lieblingstitel benannt wurden, dass es 2020 für Platz zwei in den Jahresverkaufscharts reichte und das erst ein weiteres Jahr später mit 700 000 verkauften Büchern in 2021 der erste Platz steht. Hauptursächlich dafür ist die in Deutschland vor etwa einem Jahr erschienene Taschenbuchausgabe – und wie über vieles andere lässt sich auch über Owens’ Flusskrebse sagen: Corona hat diesen heftigen Ausschlag nicht verursacht, doch aber sicher mit begünstigt.
Damit zu ein paar Mutmaßungen über Muscheln, Flusskrebse, Federn – also zum Inhalt des Buches. Zu verfolgen ist das Coming-of-Age der Robinson-Figur Kya in der Sumpf- und Marschlandschaft North Carolinas in den 1950er und 1960er Jahren, zu verfolgen ist also ein früh auf sich allein gestelltes Mädchen, das fernab fast aller Zivilisation und ohne engeren Kontakt zu anderen Menschen in der Wildnis heranwächst wie auch selbst verwildert. Die Zoologin Owens, inzwischen 72 Jahre alt, packt in den Plot von Kya unter anderem die Größtthemen Familie, Einsamkeit, Liebe und Kriminalität, sie packt all dies in diese Geschichte wie etwas zu viele Sachen in einen etwas zu kleinen Koffer. Das Ergebnis ist fantastischer gehobener Kitsch, in dem seltsamer Weise ausgerechnet die Naturbeschreibungen ein wenig hinter andere Qualitäten des Buches zurückbleiben. Es klingelt kein Handy in diesem Buch, es sind kaum fahrende Autos zu sehen, die Landschaft ist einfach nur Landschaft und muss sich nicht als Hintergrund für Selfies bei Instagram prostituieren. An einen solchen Ort zu reisen, wenigstens in Gedanken, wirkt in der gegenwärtigen Gegenwart dauerattraktiv. Und es wirkte noch attraktiver in Zeiten lockdownähnlicher Zustände, in denen man nicht mal mehr an andere Orte fahren konnte, an denen zwar Handys klingelten und Autos fuhren, an denen es aber wenigstens warm gewesen wäre und sonnig.
Natürlich lässt sich das gewaltige Interesse an den Flusskrebse auch küchenpsychologisch ausdeuten, das mag jeder für sich in der eigenen Küche gerne tun, hier soll es vorrangig die Autorin selbst. Sie sagte in einem Interview, die Erfahrung existenzieller Einsamkeit sei sicher für Leser des Buches von Interesse, darüber hinaus ließe sich von der Natur selbst viel lernen über die Natur des Menschen. Die Wildnis sei das Ur-Zuhause aller Menschen und lehre diese Menschen alles mögliche, etwa Instinkt und Stärke, selbst gegen größte Widerstände zu überleben.
„Der Gesang der Flusskrebse“ ist ein Zeit- und Fernreisevergnügen in diese Wildnis. Im Verlauf des Lesens dieses Buches kann der Wunsch wachsen, sich noch stärker von der restlichen Welt zu isolieren. Stärker, als das schon vor Corona der Fall gewesen sein mag und stärker sogar, als es mit dem Aufkommen von Corona plötzlich geraten war. Das Einzelgängertum und die Introvertiertheit der Heldin Kya, ja, sogar ihre Misanthropie, all das ist in ihrer persönlichen Lebenswelt nicht ausschließlich eine Bürde.
Wiederum zu den äußerlichen Erfolgsfaktoren dieses Buches schließlich gehört auch die teilweise bedauernswerte Vermarktungslogik, dass erst großer Erfolg noch größeren Erfolg herbeiführen kann. Große Verkäufe von Büchern führen zu großer Sichtbarkeit und vielen Empfehlungen dieser Bücher, die dann zu noch größeren Verkäufen, und so weiter. Das Prinzip „Winner takes it all“ gilt, aber es begünstigt eben manchmal auch Sympathieträger wie dieses Buch und dessen Autorin.
Jede Wette, dass im garstigen Jahr 2021 mindestens hundertfach Menschen irgendwo mit einem leichten Film auf den Augen dieses Buch ausgelesen und zugeklappt haben, dass sie sich für ein paar Stunden nicht vom Lockdown erdrückt, von Einsamkeit zersetzt oder sonst wie verloren oder einfach nur beschissen fühlten. Dass sie sich stattdessen verbunden fühlten, konkret mit der sehr ambivalenten Heldin dieser Geschichte oder auch ganz abstrakt mit so etwas wie Sinn, „und letzten Endes“, schreibt Delia Owens, „ist alles, was wir haben, Verbundenheit“.
Marschland, auf den ersten Blick nicht unbedingt das spannendste Romansetting.
Foto: PantherMedia /Lee Torrens
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Eine sanfte Schönheit
Eine sanft schreibende Schriftstellerin trifft auf eine sanft sprechende Vorleserin und das Ergebnis ist kaum zu überbieten. Auch wenn dieses Buch herausgehoben wird, muss man sagen : Zurecht! Es ist einfach mal wieder etwas ganz anderes.... Doch …
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Eine sanfte Schönheit
Eine sanft schreibende Schriftstellerin trifft auf eine sanft sprechende Vorleserin und das Ergebnis ist kaum zu überbieten. Auch wenn dieses Buch herausgehoben wird, muss man sagen : Zurecht! Es ist einfach mal wieder etwas ganz anderes.... Doch zur
Geschichte:
Northcarolina in den 60er Jahren. Das Marschland ist der Zufluchtsort für viele Zwielichtige Gestalten, die in den Sümpfen jagen, Ihre Hütte bauen und mit dem Rest der Gesellschaft nicht viel zu tun haben wollen. Es gelten eigene Gesetze und die "normale " Gesellschaft will mit dem Sumpfpack nichts zu tun haben. Mit Farbigen schon gar nicht und somit haben wir 3 Völkergruppen auf engstem Raum. Kya ist 6 Jahre alt und lebt mit Ihren 4 Geschwistern und ihren Eltern in einer kleinen Hütte in den Sümpfen. Ihr Vater ist oft tagelang verschwunden und wenn er da ist, säuft er und schlägt seine Frau. Eines Tages nimmt Kya`s Mutter Ihren Koffer und verlässt die Familie für immer... Die großen Geschwister halten es mit dem versoffenen Vater nicht aus und verschwinden ebenfalls einfach so. Kya alleine muss lernen Ihrem Vater auszuweichen und dennoch zu überleben. Sie entdeckt die Marsch für sich und der Überlebenskampf begint.Der Anfang einer unglaublichen Geschichte über Einsamkeit ….
Personen:
Wunderbare gezeichnete Personen, die einem sofort ans Herz wachsen, wie Jumpin, ein Farbiger, der einen kleinen Laden betreibt und Benzin für die Bootsmotoren verkauft.Seine Frau Mabel, Tate der Jugendfreund von Kya, Jodi ihr Bruder, aber auch die restlichen Bewohner des nahe gelegenen Ortes. Die Dialoge sind fein und voller Poesie inmitten der wunderschön beschriebenen Landschaft mit all Ihren Vögeln, Gräsern, Muscheln. Die Sprecherin Luise Helm muss hier besonders erwähnt werden. Diese traurige und teilweise abgehackte Stimme zieht einen erst herunter bis man sich daran gewöhnt hat und lässt die Stimmung von Kya erst wirklich deutlich werden. Eine Superleistung in meinen Augen.
Meinung:
Schon das Cover und der Titel sind so wunderschön ausgewählt, dass man sich auf das Buch freut. Und man wird nicht enttäuscht!
Wunderschön erzählt, berührend in jedem Zeitpunkt, leidend wenn Kya wieder einmal von jemand verlassen wird, strahlend, wenn Kya das Leben genießen kann und spannend,durch die permanenten Zeitsprünge, des aktuellen Verbrechens und der gesamten Vergangenheitsgeschichte. Klasse der Prozess, der gut beschrieben wurde. Kriminalroman, Liebesgeschichte, Drama und wundervolle Landschaftsbeschreibung.
Fazit: Dieses Buch hätte nicht aufhören müssen! Volle Punktzahl !
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Das Buch "Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens ist 464 Seiten lang und über Hansaverlag als Hardcover und Ebook sowie Hörbuch erschienen.
Das Hörbuch hat eine Länge von 13 Stunden und 4 Minuten und ist ungekürzt. Ich finde die kratzige Stimme der …
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Das Buch "Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens ist 464 Seiten lang und über Hansaverlag als Hardcover und Ebook sowie Hörbuch erschienen.
Das Hörbuch hat eine Länge von 13 Stunden und 4 Minuten und ist ungekürzt. Ich finde die kratzige Stimme der Hörbuchsprecherin zu rau und zu alt für die Protagonistin im Buch.
Dies ist die Geschichte über das Marschmädchen, welches allein im Marschland lebt. Es kursieren Gerüchte über die Tochter der Marsch und über das raue Land indem sie lebt. Als eine Leiche gefunden wird, fällt der Verdacht gleich auf die Außenseiterin.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr atmosphärisch. Man kann das Land quasi im Geiste sehen und das Meerwasser schmecken. Die Geschichte ist traurig, emotional und tiefgehend. Immer wieder gibt es auch Poesie, die sehr zum Nachdenken anregt. Man baut eine tiefe Bindung zur Protagonistin und dem Land beim Lesen auf. Zum Ende hin musste ich mehrmals schlucken. Das Buch bezaubert, berührt und hallt noch lange nach. Es erzählt eine Geschichte über die Einsamkeit und das Verlassen werden.
Fazit: Eine tiefgehende Geschichte über Einsamkeit, Gewalt und das Verlassen werden. Sehr atmosphärisch und berührend geschildert. Absolute Lese- und Hörempfehlung!
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Kya, das Marschmädchen - allein gelassen, aufgefangen von der Natur, vorverurteilt von der Gesellschaft...
Ich bin wirklich hin und weg von diesem wundervollen Hörbuch!
Die Autorin hat in meinen Augen ein wahres Meisterwerk vollbracht - emotional aufwühlend, voller Spannung, …
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Kya, das Marschmädchen - allein gelassen, aufgefangen von der Natur, vorverurteilt von der Gesellschaft...
Ich bin wirklich hin und weg von diesem wundervollen Hörbuch!
Die Autorin hat in meinen Augen ein wahres Meisterwerk vollbracht - emotional aufwühlend, voller Spannung, wunderschönen Natur-und Tierbeschreibungen sowie einem überraschenden Ende.
Von Beginn an, war ich vom Schreibstil dieses Buches gefesselt. Es ist eher ruhig, aber durchweg flüssig geschrieben.
Durch die wunderschönen, bildhaften Erzählungen konnte ich Kya´s Welt förmlich spüren und wurde in die Marschlandschaft entführt.
Und nicht nur das, Delia Owens erweckt die Protagonisten durch ihre geschickte Schreibweise und dem gekonnten sprachlichen Umgang, förmlich zum Leben. Man kann mit ihnen mitfühlen, Freud und Leid fühlen. Da ist Gänsehaut vorprogrammiert.
Je mehr sich die Protagonisten entwickeln, desto mehr Spannung wird auch aufgebaut und man hat einfach den Drang immer weiter hören zu wollen. Das Ende...wow...grandios und absolut nicht vorhersehbar!
Ich möchte gar nichts vom Inhalt des Buches verraten, nur jedem anraten, sich Zeit zu nehmen, dieses wundervolle Werk zu lesen oder zu hören! :-)
Ein ganz großes Lob gebührt außerdem der Sprecherin, Luise Helm, die auch diesem Hörbuch wieder die besondere Note gibt. Luise Helm hat eine sympathische Stimme und schafft es, die unterschiedlichsten Charaktere sprachlich perfekt in Szene zu setzen.
Würde es die Möglichkeit geben, mehr als 5 Sterne zu vergeben, würde ich dieses auf jeden Fall tun!!!
Eine absolute Kaufempfehlung, die noch lange nachwirkt!
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Es war für mich eines der schönsten und bestimmt auch anspruchsvolltes Buch, das ich je gelesen habe. Die Geschichte zu Anfang etwas irritierend, dann fesselnd und zum Schluss fühlt man sich besser und versöhnt mit dem, was man selbst erlebt und erfahren hat. Würde mich …
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Es war für mich eines der schönsten und bestimmt auch anspruchsvolltes Buch, das ich je gelesen habe. Die Geschichte zu Anfang etwas irritierend, dann fesselnd und zum Schluss fühlt man sich besser und versöhnt mit dem, was man selbst erlebt und erfahren hat. Würde mich freuen, wieder von dieser Schriftstellerin lesen zu dürfen.
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Ein gefühlvoller Roman über das Erwachsen werden und die Schönheit der Natur. Ein Mordfall, dessen Aufklärung eine ganze Stadt in Ausnahmezustand versetzt. Ein Mädchen, das unschuldig von Dorfbewohnern vorverurteilt wird. Eine Frau, die die Einsamkeit verändert. …
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Ein gefühlvoller Roman über das Erwachsen werden und die Schönheit der Natur. Ein Mordfall, dessen Aufklärung eine ganze Stadt in Ausnahmezustand versetzt. Ein Mädchen, das unschuldig von Dorfbewohnern vorverurteilt wird. Eine Frau, die die Einsamkeit verändert. „Der Gesang der Flusskrebse“ ist einfach anders und „anders“ gefällt mir. Aber lest selbst:
Inhalt:
Die Handlung des Romans spielt vorwiegend in den 50er und 60er Jahren im Marschland North Carolinas und im dort gelegenen Küstenstädtchen Barkley Cove. Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Im ersten Handlungsstrang lernen die Leser die kleine sechsjährige Kya und ihre Familie kennen. Wobei sich die Familie gleich zu Beginn auflöst. Ein Familienmitglied nach dem Nächsten verlässt das Marschland, verlässt Kya. Sie lernt dadurch sehr früh die Einsamkeit, aber auch die Schönheit der Natur kennen. Kya kennt jede Muschel, Möwe, Bucht und Sandbank. Obwohl sie so jung an Jahren ist, schlägt sie sich fortan selbst durch, bringt sich fischen bei, sammelt Muscheln, baut Gemüse an, lernt kochen. Der zweite Erzählstrang befasst sich mit einem Mordfall. Ein Mord, der durch Kya, „das Marschmädchen“, begangen worden soll. Die Indizien sprechen gegen sie. Es kommt zur Festnahme und zur Gerichtsverhandlung. Hin und wieder gibt es Zeitsprünge zwischen dem aktuellen Verbrechen und Kyas Vergangenheit. Diese Zeitsprünge sind nicht zu häufig, verleihen dem Buch aber eine gewisse Spannung, da sie immer mehr aufeinander zulaufen. Im ersten Teil des Hörbuchs überwiegt jedoch der Teil der Kindheit, im zweiten Teil dann die Aufklärung des Verbrechens.
Meinung:
Der Überlebenskampf des kleinen Mädchens und ihre unschuldige Sicht auf die Dinge führten dazu, dass ich sie sehr schnell ins Herz geschlossen habe. Sie tat mir unendlich leid und ich wünschte mir die ganze Zeit über, dass Kya die Einsamkeit abstreifen könnte. Dass jemand kommt und ihr jemand dabei hilft erwachsen zu werden. Obwohl sie sich so tapfer und unerschrocken gibt, so spürt man doch ihre Verzweiflung, die die Isolation mit sich brachte.
Aber nicht nur die Hauptfigur wurde von der Autorin liebevoll ausgestaltet und gezeichnet. Es gibt einige wunderbar dargestellte Personen, die mir während der Geschichte ans Herz wuchsen. Ganz besonders mochte ich zum Beispiel Jumpin und seine Frau. Die beiden sind schwarz und haben es dadurch zu der Zeit in North Carolina auch nicht leicht und trotzdem unterstützen sie Kya durch Kleinigkeiten. Toll fand ich dabei auch, wie die Sprecherin des Hörbuchs Jumpin Leben (und einen ganz eigenen Stil) eingehaucht hat.
Ganz besonders die Verhandlung und Kyas Leben danach haben es mir noch einmal richtig angetan. Ich fand es großartig wie Delia Owens das Ende gefunden hat. Mir stiegen vorallem auf den letzten Seiten einige Male die Tränen und die Augen und ich musste weinen. Vielleicht finden es einige zu romantisch oder kitschig wie sich Kya entwickelt hat, aber ich fand es einfach grandios. Ich war überrascht und doch glücklich mit dem Ende.
Fazit:
Nachdem ich das Hörbuch beendet hatte, habe ich noch oft an diese Geschichte gedacht. Das Buch enthält so viele Botschaften, die es sanft und zwischen den Zeilen übermittelt. Diese Botschaften hallen immer noch in mir nach und regen mich zum Nachdenken an. Besonders faszinierend finde ich dabei, wie geschickt hier so viele Themen und Genre verwoben worden ohne den roten Faden zu verlieren, ohne sich zu sehr in Details zu verlieren und trotzdem so detailverliebt zu schreiben. (Ja, das klingt widersprüchlich. Ist es aber in diesem Roman nicht.) Es gibt präzise Naturschilderungen, einen Kriminalfall, eine Geschichte übers Erwachsenwerden, eine Liebesgeschichte, Dramatik, Spannung,… und all das kam mir zu keinem Zeitpunkt unecht oder übertrieben vor.
Der Sprecherin Luise Helm ist es dabei fantastisch gelungen all diese Facetten des Buchs authentisch wiederzugeben und die Atmosphäre dieses Buchs stimmlich einzufangen.
Ein toller Roman!
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Gebundenes Buch
Chase Andrews stirbt und plötzlich steht Kya, das Marschmädchen, in Verdacht, ihn ermordet zu haben. Kya lebt isoliert im Marschland, nachdem erst ihre Mutter, dann ihre Geschwister und am Ende ihr Vater sie verlassen haben. Zu dem Zeitpunkt war Kya sieben Jahre alt. Allein und mit der …
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Chase Andrews stirbt und plötzlich steht Kya, das Marschmädchen, in Verdacht, ihn ermordet zu haben. Kya lebt isoliert im Marschland, nachdem erst ihre Mutter, dann ihre Geschwister und am Ende ihr Vater sie verlassen haben. Zu dem Zeitpunkt war Kya sieben Jahre alt. Allein und mit der Natur der Marsch verbunden, schlägt sie sich durch. Sammelt Muscheln und räuchert Fisch, um sich ernähren zu können. Bis sie älter wird und Chase Andrews kennenlernt. Doch nun steht sie als Mordverdächtige vor Gericht und glaubt, die ganze Stadt, die sie nur das Marschmädchen nennt, ist gegen sie.
Die Geschichte um Kya spielt in North Carolina, in der Küstenstadt Barkley Cove. Kya ist scheu, da sie alleine zurückgezogen in der Hütte wohnt, mit der sie vorher mit der ganzen Familie gelebt hatte. Sie hat keine Freunde, keine Familie. Einzig Jumpin und seine Frau Mabel, ihm gehört ein kleiner Laden am Meer, wo auch die Boote betankt werden, stehen hinter ihr und helfen ihr ein wenig.
Ich habe lange kein so schön und liebevoll geschriebenes Buch gelesen. Die Geschichte um Kya ging mir sehr ans Herz. Der Aufbau der Geschichte, die einzelnen Charaktere, die Landschaft und die detailreiche Beschreibung der Marsch waren hervorragend beschrieben und man hatte nicht nur Kya selbst, sondern die gesamte Umgebung bildlich vor Augen.
Die Autorin Delia Owens hat mit so einer Hingabe und Liebe zur Natur geschrieben, dass sie mich völlig in ihren Bann gezogen hat. Der Hype um dieses besondere Buch war diesmal völlig treffend. Ich hoffe sehr, dass Delia Owens noch viele Romane schreiben wird, auf die ich mich jetzt schon freue.
Dieser Roman ist für mich das Lesehighlight dieses Jahres. Es hat mich sehr berührt und begeistert und ich war teilweise so ergriffen, dass ich die eine oder andere Träne vergossen habe. Ich habe jede einzelne Seite genossen.
Fazit:
Ein wunderschön, liebevoll und ergreifend geschriebener Roman, der mir sehr zu Herzen ging und mich total begeistert hat.
Mein Lesehighlight in diesem Jahr!
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Gebundenes Buch
Ein unglaublich fesselndes Romandebüt, emotional und mit atemberaubenden Naturschilderungen
Delia Owens ist Zoologin und schrieb ihren ersten Roman mit dem Titel "Der Gesang der Flusskrebse". Ihr Debüt erscheint als deutsche Übersetzung durch Ulrike Wasel und Klaus …
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Ein unglaublich fesselndes Romandebüt, emotional und mit atemberaubenden Naturschilderungen
Delia Owens ist Zoologin und schrieb ihren ersten Roman mit dem Titel "Der Gesang der Flusskrebse". Ihr Debüt erscheint als deutsche Übersetzung durch Ulrike Wasel und Klaus Timmermann im Hanserblau Verlag.
Kya Clark ist 6 Jahre alt, als sie ihre instabile Familie zerbricht und sie von ihrer Familie in der unwegsamen Einsamkeit des Marschlandes allein zurückgelassen wird. Man nennt sie das Marschmädchen, sie lebt unter einfachsten Bedingungen und kämpft um jede Mahlzeit. Die Natur wird ihr Freund, sie beobachtet die Seevögel, die Fische, Pflanzen und die Muscheln am Ufer. Mit Menschen hat Kya nur wenig Kontakt, sie sind ihr fremd, eine Schule besucht sie deshalb nicht, nur dank eines Jugendfreundes ihres Bruders lernt sie Lesen und Schreiben und reift zu einer Künstlerin heran. In der nahen Küstenstadt Barkley Cove wird über Kya geredet und sie lernt Chase Andrews kennen und lieben, doch sie bleibt misstrauisch und vertraut niemandem. Als Chase tot aufgefunden wird, wird Kya zur Verdächtigen.
"Es mochte ein hartes Land sein, aber es war keineswegs karg. Vielschichtiges Leben - wuselige Strandkrabben, schlammstakende Sumpfkrebse, Wasservögel, Fische, Garnelen, Austern, fette Hirsche und dicke Gänse - tummelte sich an Land oder im Wasser." Zitat Seite 17
Die Geschichte wird abwechselnd aus verschiedenen Zeitebenen erzählt, es beginnt 1952 als Kyas Mutter verschwindet und zeigt dann im Jahr 1969 den Tod von Chase Andrews und die nachfolgenden Ermittlungen.
Mit der Protagonistin tauchen wir ein in das als Kind Erlebte, in die ärmlichen Lebensverhältnisse der Sumpfhütte, die dank ihrer liebevollen Mutter und der Geschwister zu einem besonderen und heimischen Ort wurde. Doch nach dem Weggang der Mutter ändert sich das Leben für Kya, nach und nach verlassen auch die anderen Geschwister die Hütte im Marschland und Kya muss mit ihrem gewalttätigen und trinkenden Vater allein auskommen. Anfangs hat man noch Hoffnung, das ein Zusammenleben beider Personen möglich sein könnte, doch dann stirbt auch diese Hoffnung. Kya bleibt als einzige zurück und ist auf sich allein gestellt. In dieser Einsamkeit findet sie nur Trost bei den Tieren, den Strandmöwen und in der Natur. Und sie findet einen Weg, zu überleben und sich mit dieser menschenlosen Umgebung zu arrangieren und sie zu lieben. Menschen geht sie aus dem Weg, nur wenige lässt sie an sich heran. Aber auch daraus erwächst dann später eine Problematik, die sie und ihr Leben im Sumpf bedroht.
Die Ermittlungen zum Todesfall von Chase bringen immer wieder neue Einblicke in das Geschehen, während man die Außenseiterin Kya zu einer schönen Frau heranwachsen sieht, beginnen die Vorverurteilungen über ihren Lebenswandel durch die Bewohner von Barkley Cove.
Diese Mischung aus Heranwachsen unter schwierigsten Bedingungen, ohne liebevolle Zuwendung von anderen Menschen und die aktuelle Mordermittlung sorgen für einen unglaublichen Lesesog, man kann diesen Roman nur gefesselt verschlingen.
Der Erzählstil der Autorin ist ein besonderer Genuss, bei dem mich mit die einzigartigen Naturschilderungen in ihren Bann gezogen haben. Man erlebt die Flora und Fauna aus allernächster Nähe und erkennt, nicht immer ist die Natur gut und wunderschön, auch im Tierreich verschlingt die Gottesanbeterin ihren Partner.
"Der Gesang der Flusskrebse" erinnert mich ein wenig an den Thriller Die Moortochter von Karen Dionne, auch dort hat die Protagonistin die Leser auf ihre Seite gezogen.
Dieser Roman ist sensationell mitreißend geschrieben, man erlebt die Einsamkeit und Schönheit der Wildnis im Marschland und wie Kya allein auf sich gestellt ums Überleben kämpft, eins wird mit der Natur und dort Schutz findet.
Für mich die Buchentdeckung im Juli!
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Antworten 20 von 22 finden diese Rezension hilfreich
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Gebundenes Buch
Das Cover des Buches hat etwas romantisches, aber auch etwas düsteres. Nachdem man das Buch gelesen hat, passt es aber absolut zum Inhalt.
Inhalt: Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark …
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Das Cover des Buches hat etwas romantisches, aber auch etwas düsteres. Nachdem man das Buch gelesen hat, passt es aber absolut zum Inhalt.
Inhalt: Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.
Meine Meinung: Delia Owens hat mit „Der Gesang der Flußkrebse“ ein wirklich tolles Buch geschrieben. Der Schreibstil ist sehr flüssig, interessant und gefühlvoll.
Die Hauptprotagonistin Kya ist mir gleich zu Beginn ans Herz gewachsen. Eine 6 jährige, die von allen verlassen nur mit ihrem doch sehr herrischen Vater aufwächst und sich trotz allem zu einer bewunderswerten Frau entwickelt. Die einzelnen Szenen werden sehr bildlich und detailliert dargestellt, so das man die kleine Hütte im Marsch genau vor Augen hat. Auch Kyas Entwicklung wird sehr genau beschrieben und man kann als Leser immer besser verstehen, warum Kya so geworden ist, wie sie ist.
Komisch fand ich hingegen die Dorfbewohner, die selbst einem kleinen Mädchen keine Chance gegeben haben. Aber letztendlich hat es Kya nicht wirklich geschadet.
Besonders gefallen hat mir auch, das man sehr viel aus der Natur erfährt, gerade das ist echt spannend. Gerade wie Kya sich um die Wildtiere kümmert, diese beobachtet, diese beschützt.
Der Tod von Chase Andrews ist für mich letztendlich nebensächlich, auch wenn mich das anfangs gereizt hat. Doch aufgrund der wunderbaren Naturbeschreibungen und Kyas toller Entwicklung, spielt er nur eine Nebenrolle.
Mein Fazit: Eine ganz wunderbare, tragische Lebensgeschichte, die ich sehr gerne weiterempfehle.
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Broschiertes Buch
Von allen verlassen, lebt Kya jahrelang allein und isoliert im Marschland. Die Bewohner Barkley Coves behandeln sie wie eine Aussätzige, beäugen sie kritisch und misstrauisch. Alles trauen sie ihr zu, sogar Mord. Doch kaum einer hat sich je die Mühe gemacht hinter die Fassade der …
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Von allen verlassen, lebt Kya jahrelang allein und isoliert im Marschland. Die Bewohner Barkley Coves behandeln sie wie eine Aussätzige, beäugen sie kritisch und misstrauisch. Alles trauen sie ihr zu, sogar Mord. Doch kaum einer hat sich je die Mühe gemacht hinter die Fassade der zerbrechlichen Gestalt zu blicken, ihre Ängste und Sorgen nachzuvollziehen. Muss es erst zum Prozess kommen, damit die Menschen begreifen?
Zunächst noch skeptisch, ob der ungewohnten sprachlichen Darstellung, verliert der Leser sich schnell in der ungewöhnlichen Erzählung rund um das geheimnisvolle Marschmädchen und ihre Leidenschaft zu Flora und Fauna. Poetisch und mit ganz viel Liebe zum Detail erschafft die Autorin eine außergewöhnliche Verbindung zwischen Figuren und Gegebenheiten, nicht nur innerhalb der Geschichte.
Je mehr man sich selbst öffnet, desto facettenreicher und intensiver nimmt man die Beschreibungen wahr und auf. Feinste Schwankungen in der atmosphärischen Darstellung lassen den Leser aufhorchen. Vermutlich schlägt man sich recht früh auf Kyas Seite, sei es um ihr symbolischen Halt zu geben oder auch ‘nur’ aus profanen emotionalen Gründen, trotz allem ist eine unvoreingenommene Sichtweise nicht verkehrt. Es gilt zahlreiche Zeichen zu deuten, die mal mehr mal weniger relevant für den Fortgang des Geschehens, aber immer auf ganz eigene Weise wertvoll, sind.
Einerseits hat man nach der Lektüre unheimlich viel zu sagen, andererseits gibt es kaum ausreichend Worte, um auszudrücken was man gerade erlebt hat. Der Nachklang ist enorm, die Gefühle drohen schier überzulaufen, gleichzeitig kann man sich nicht entscheiden welcher Emotion man nun den Vorrang gibt. Unbeschreiblich und dabei eigentlich doch ganz schlicht.
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Antworten 10 von 17 finden diese Rezension hilfreich
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Gebundenes Buch
Melancholische Geschichte, die berührt
Zwei Jungen finden einem Toten im Marschland – und für die Bewohner der nahe gelegenen Stadt steht schnell die vermutliche Täterin fest: Es kann nur die weit weg von der Stadt lebende und von allen isolierte Frau Kya sein, die auch als …
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Melancholische Geschichte, die berührt
Zwei Jungen finden einem Toten im Marschland – und für die Bewohner der nahe gelegenen Stadt steht schnell die vermutliche Täterin fest: Es kann nur die weit weg von der Stadt lebende und von allen isolierte Frau Kya sein, die auch als Marschmädchen bekannt ist. Nach und nach von Eltern und Geschwistern verlassen, lebt sie bereits seit vielen Jahren ganz alleine in einer kleinen Hütte am Meer.
Das Buch ist in zwei Erzählstränge aufgeteilt, was einen sehr guten Lesefluss ermöglicht und die Spannung aufrechterhält – obwohl an sich nicht viel passiert: Die Handlung und damit der erste Erzählstrang beginnt im Jahr 1952 mit der sechsjährigen Kya Clark. Ihre Familie ist sehr arm, lebt von der Rente des Vaters und hat kaum genug zu essen, da der Vater einen Großteil vertrinkt. Die ärmlichen Verhältnisse werden besonders durch die Beschreibungen der Hütte deutlich, die kaum genug Platz für eine Familie bietet. Dieser erste Erzählstrang beschreibt die Kindheit und Jugend Kyas, wie sie lernte in der Marsch zu überleben, alleine zur Frau wurde und wie sie sich verliebte. Besonders gefesselt haben hier die detaillierten Naturbeschreibungen und die dichte Atmosphäre, der immer eine leichte Melancholie anhängt. Allerdings ist die Erzählung auch etwas düster und traurig. Kya ist viel allein, hungrig und oft einsam, auch scheint im Marschland nie die Sonne zu scheinen. Parallel zu der Entwicklung Kyas wird die Geschichte des (vermutlichen) Mordes im Jahr 1969 erzählt.
„Der Gesang der Flusskrebse“ ist ein sehr ruhiges Buch und scheint in einer eigenen kleinen Welt zu spielen, in der politisches Geschehen und Zeitgeschichte keine Bedeutung haben. Lediglich durch einzelne Personen, die von „außen“ in die Handlung eintreten, wird bewusst gemacht, dass es nicht nur das Marschland und seine kleine Stadt gibt. Das macht es einem leicht, tief in die Handlung und in das Buch zu versinken und sich die Landschaftsbeschreibungen vor Auge zu führen. Der Leser fühlt mit Kya, hat Mitleid mit ihr und wünscht ihr von ganzem Herzen, dass sie doch endlich glücklich wird.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch: Gegen Ende (ca. die letzten 100 Seiten) zieht sich das Buch leider etwas in die Länge. Hier werden wiederholt Dinge erzählt und benannt, die dem Leser schon bekannt sind, was dem Lesevergnügen leider einen kleinen Abbruch tut.
Übrigens: Wer hier einen klassischen Krimi erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden. Zwar gibt es einen (vermutlichen) Mord und das typische Ermittler-Duo, ansonsten fehlen dem Buch jedoch die üblichen Kriminalroman-Züge wie beispielsweise ein kontinuierlicher Spannungsaufbau. „Der Gesang der Flusskrebse“ ist ein Buch für alle, die nicht zwangsläufig eine spannende Handlung erwarten, sondern atmosphärische Naturbeschreibungen schätzen und eine bildhafte Sprache wertlegen.
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