Anna Gavalda
Audio-CD
Ab morgen wird alles anders
Erzählungen. 449 Min.. CD Standard Audio Format.Lesung.Ungekürzte Ausgabe
Übersetzung: Kronenberger, Ina;Gesprochen: Deutschmann, Heikko; Groth, Steffen; Metschurat, Barnaby
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Mathilde, 24, verliert, nachdem sie in einem Café einen Drink zu viel genossen hat, ihre Handtasche. Darin steckt eine Menge Geld, das ihr nicht gehört. Die Katastrophe ist vorprogrammiert, doch dann kommt alles anders. - Yann, 26, fühlt sich in einem langweiligen Beruf und einer spießigen Beziehung gefangen, bis ihm bei einem Abendessen in der Wohnung seiner Nachbarn ein Licht aufgeht und er beschließt, sein Leben zu ändern. »Ab morgen wird alles anders« ist das Motto von Anna Gavaldas neuen Geschichten, in denen sie von der unzerstörbaren Hoffnung der Menschen und der altmodischen M...
Mathilde, 24, verliert, nachdem sie in einem Café einen Drink zu viel genossen hat, ihre Handtasche. Darin steckt eine Menge Geld, das ihr nicht gehört. Die Katastrophe ist vorprogrammiert, doch dann kommt alles anders. - Yann, 26, fühlt sich in einem langweiligen Beruf und einer spießigen Beziehung gefangen, bis ihm bei einem Abendessen in der Wohnung seiner Nachbarn ein Licht aufgeht und er beschließt, sein Leben zu ändern. »Ab morgen wird alles anders« ist das Motto von Anna Gavaldas neuen Geschichten, in denen sie von der unzerstörbaren Hoffnung der Menschen und der altmodischen Macht der Liebe in unseren modernen Zeiten erzählt.
Anna Gavalda, 1970 geboren, ist eine der erfolgreichsten französischen Schriftstellerinnen der Gegenwart. Sie studierte Literatur in Paris und arbeitete als Lehrerin, bis sie mit ihrem ersten Buch schlagartig berühmt wurde. Bei Hörbuch Hamburg sind als Lesung erschienen Ich wünsche mir, daß irgendwo jemand auf mich wartet, Ich habe sie geliebt, Zusammen ist man weniger allein, der auch als Verfilmung ein großes Publikum in ganz Europa erreichte, und Alles Glück kommt nie sowie Nur wer fällt, lernt fliegen. Anna Gavalda lebt mit ihren beiden Kindern bei Paris.
Heikko Deutschmann, geboren 1962 in Innsbruck, studierte Schauspiel in Berlin und spielte u. a. im Ensemble der Berliner Schaubühne, später in Hamburg, Köln und Zürich. Das Fernsehpublikum kennt ihn aus preisgekrönten Produktionen wie »Der Laden« und »In Sachen Kaminski«, aus Serien wie »Polizeiruf 110« und »Der Kriminalist« sowie aus der ZDF-Reihe »Inga Lindström«. Er ist ein ebenso vielseitiger Hörbuchsprecher und hat neben Bestsellern von Guillaume Musso und Jo Nesbø Klassiker von Friedrich Schiller und Stendhal eingelesen.
Steffen Groth, geboren 1974 in Berlin, war bereits in »Traumschiff« und »Tatort« zu sehen und spielte in Dani Levys Film »Alles auf Zucker!« (Deutscher Filmpreis 2005) sowie in dem Mehrteiler »Weissensee« (Deutscher Fernsehpreis 2011) mit. Bekannt ist er vor allem durch seine Hauptrollen in der preisgekrönten Comedy-Serie »Doctor's Diary« und im »Großstadtrevier«. Groth ist ebenfalls ein erfahrener Synchron- und Hörbuchsprecher und las mit seiner warmen Stimme Romane von Autoren wie Nora Roberts, Anna Gavalda oder Nicolas Barreau.
Barnaby Metschurat, Theater-, Film- und Fernsehschauspieler, wurde international bekannt durch den Kinoerfolg L'auberge espagnole. Für seine Rollen in Anatomie II und Solino erhielt er den Bayerischen Filmpreis. Außerdem spielte er in der viel beachteten Serie KDD - Kriminaldauerdienst eine der Hauptfiguren.
Heikko Deutschmann, geboren 1962 in Innsbruck, studierte Schauspiel in Berlin und spielte u. a. im Ensemble der Berliner Schaubühne, später in Hamburg, Köln und Zürich. Das Fernsehpublikum kennt ihn aus preisgekrönten Produktionen wie »Der Laden« und »In Sachen Kaminski«, aus Serien wie »Polizeiruf 110« und »Der Kriminalist« sowie aus der ZDF-Reihe »Inga Lindström«. Er ist ein ebenso vielseitiger Hörbuchsprecher und hat neben Bestsellern von Guillaume Musso und Jo Nesbø Klassiker von Friedrich Schiller und Stendhal eingelesen.
Steffen Groth, geboren 1974 in Berlin, war bereits in »Traumschiff« und »Tatort« zu sehen und spielte in Dani Levys Film »Alles auf Zucker!« (Deutscher Filmpreis 2005) sowie in dem Mehrteiler »Weissensee« (Deutscher Fernsehpreis 2011) mit. Bekannt ist er vor allem durch seine Hauptrollen in der preisgekrönten Comedy-Serie »Doctor's Diary« und im »Großstadtrevier«. Groth ist ebenfalls ein erfahrener Synchron- und Hörbuchsprecher und las mit seiner warmen Stimme Romane von Autoren wie Nora Roberts, Anna Gavalda oder Nicolas Barreau.
Barnaby Metschurat, Theater-, Film- und Fernsehschauspieler, wurde international bekannt durch den Kinoerfolg L'auberge espagnole. Für seine Rollen in Anatomie II und Solino erhielt er den Bayerischen Filmpreis. Außerdem spielte er in der viel beachteten Serie KDD - Kriminaldauerdienst eine der Hauptfiguren.

© Vinent Leloup
Produktdetails
- Verlag: Hörbuch Hamburg
- Anzahl: 6 Audio CDs
- Gesamtlaufzeit: 449 Min.
- Erscheinungstermin: 26. Januar 2017
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783957130587
- Artikelnr.: 47073252
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
© BÜCHERmagazin, Katharina Granzin (kgr)
Ein Gaumen hat seine Gründe, die der Koch nicht kennt
Die französische Bestsellerautorin Anna Gavalda backt in ihrem neuen Erzählungsband sehr kleine Kuchen
Drei Dinge können die Franzosen sehr viel besser als wir: Romantik, Verve und drollige Verschrobenheit. Der Großteil der hierzulande erfolgreichen französischen Filme und Bücher versorgt das Publikum mit diesen Herrlichkeiten. Wenn deutsche Leser von einem französischen Buch eines nicht erwarten, dann Nüchternheit. In diesem Punkt sind Anna Gavaldas neue Erzählungen keine Enttäuschung - und trotzdem eher ein Fall für hartgesottene Anhänger der Autorin.
Denn der Erzählungsband wirkt seltsam unentschlossen. Gleich die erste Geschichte, "Mein Hund wird
Die französische Bestsellerautorin Anna Gavalda backt in ihrem neuen Erzählungsband sehr kleine Kuchen
Drei Dinge können die Franzosen sehr viel besser als wir: Romantik, Verve und drollige Verschrobenheit. Der Großteil der hierzulande erfolgreichen französischen Filme und Bücher versorgt das Publikum mit diesen Herrlichkeiten. Wenn deutsche Leser von einem französischen Buch eines nicht erwarten, dann Nüchternheit. In diesem Punkt sind Anna Gavaldas neue Erzählungen keine Enttäuschung - und trotzdem eher ein Fall für hartgesottene Anhänger der Autorin.
Denn der Erzählungsband wirkt seltsam unentschlossen. Gleich die erste Geschichte, "Mein Hund wird
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sterben", hat eher etwas von einem Romanfragment als von einer Erzählung, und später verwischt Gavalda die Form noch mehr: Eine Erzählung geht zu Ende, die nächste erzählt sie weiter, dann ist eine in viele kleine Versatzstücke unterteilt. Das könnte man als bewusste Ignoranz starrer Formen verstehen, aber diesen Eindruck macht es nicht. Eher den eines Eintopfs aus den Resten der Woche.
Ein Eintopf, der etwas süßlich schmeckt. Es geht unter anderem um eine Studentin der Kunstgeschichte namens Mathilde, die einen ihrer Meinung nach hässlichen und ungeschliffenen Koch kennenlernt, dem ein Fingerglied fehlt - und die ihn schließlich überall sucht, weil sie sich auf unerklärliche Weise verliebt hat. Jedem erzählt sie von dem Koch mit dem fehlenden Fingerglied, bis sie ihn schließlich findet. "Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt", wie der ebenfalls romantisch veranlagte Franzose Blaise Pascal einst feststellte. In den weiteren Hauptrollen: ein Lkw-Fahrer mit trauriger Ehe und sterbendem Hund, ein Vater, der zum Schluss kommt, dass die Familie das Wichtigste in seinem Leben ist, und ein junger Mann, der ein Paar kennenlernt, das sein Leben verändert: Er verlässt seine Freundin und die Stadt, um auf einem Weingut zu arbeiten.
Die Plots könnten kaum konventioneller sein, aber immerhin blitzt in der Erzählweise immer wieder etwas mehr Kreativität auf. Anna Gavalda spielt mit den Perspektiven, sie spricht etwa für die Leser: "Wir haben die Schnauze voll von deinen nächtlichen Selbstgesprächen! Deine Gemütszustände sind uns vollkommen schnuppe! Was wir wollen, ist eine Story! Dafür sind wir letztendlich hier!" Später antwortet die Erzählerin den Lesern auch: "Was habt ihr denn erwartet? Ihr seid mir eine sentimentale Clique."
Man muss schon sehr sentimental sein, um nicht über die Sprache zu stolpern. Kaum zu sagen, ob es an Anna Gavalda selbst oder der Übersetzerin Ina Kronenberger liegt, aber die Sprache ist hin und wieder unpassend antiquiert. Der ziemlich robuste Berufskraftfahrer nennt seinen Hund Frechdachs und Lausebengel. Lausebengel, wer solche Wörter noch in seinem aktiven Wortschatz hat, gehört wahrscheinlich zu einer Alterskohorte, die allmählich erwägen sollte, ihre Fahrtauglichkeit medizinisch überprüfen zu lassen. Aber auch ein ganz junger Mann drückt sich ähnlich aus: "Der Himmel ist ein Schelm." Fürwahr! Sie lese keine Zeitung, höre nicht Radio und sehe nicht fern, erzählte die ehemalige Lehrerin Anna Gavalda bei Gelegenheit in einem Gespräch. Das könnte einiges erklären.
An anderer Stelle reizt sie die Sprache absichtlich bis an die Grenzen des Erträglichen aus. Mathilde trägt in ihrer Handtasche einen alten Liebesbrief eines Verflossenen mit sich herum, der ihre körperlichen Vorzüge preist. "Deine zuckersüßen Ohrläppchen glichen der Kammspitze eines gut gemästeten Hahns - winzige Porzellankiesel, weich und mürbe schmolzen sie im Speichel meiner Küsse dahin - und deine Ohrmuscheln ein Juwel, Krapfen zur Fastenzeit, ein Frikassee aus Vogelköpfen." Seitenlang geht das so, schwankend zwischen Schwulst und Avantgarde.
"Ab morgen wird alles anders" sollte nicht das erste Buch der französischen Autorin sein, das jemand liest. Sie hat schlicht bereits bessere geschrieben - und den Charme, den jene atmen, muss der Leser sich hier erst heraussuchen. Erst in der letzten Geschichte nähert Anna Gavalda sich ihrer alten Form. Da gibt es ein paar beiläufige Wahrheiten: "Menschen, die man liebt, trifft man nicht, die erkennt man." Und einen phantastischen Monolog, den der junge Mann seiner Freundin auf Kassette spricht (jawohl, Kassette, wir erinnern uns: Die Autorin lebt ohne Radio und Fernseher auf einem Bauernhof). Er legt ihr die Trennungsgründe dar, und was ihn wütend macht, ist genau so ein dummer Kleinkram, an dem tatsächlich Beziehungen scheitern, weil sich jahrelang wiederholender dummer Kleinkram eben manchmal für Respektlosigkeit steht.
Nummer eins: Sie quasselt auf ihn ein, wenn er im Kino den Abspann gucken will. Nummer zwei: Sie bestellt nie ein Dessert, sondern nimmt immer die erste Gabel von seinem, dabei "ist die Spitze das Beste am ganzen Kuchen". Der dritte Grund ist dann immerhin ihre Arroganz gegenüber seinen Eltern, das wirkt rationaler, für so etwas würden auch deutsche Romanfiguren ihre Partner verlassen. Aber wegen der Spitze am Kuchen: So etwas Weises bringen auch nur die Franzosen fertig.
JULIA BÄHR
Anna Gavalda: "Ab morgen wird alles anders". Erzählungen.
Aus dem Französischen von Ina Kronenberger. Hanser Verlag, München 2017. 298 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Eintopf, der etwas süßlich schmeckt. Es geht unter anderem um eine Studentin der Kunstgeschichte namens Mathilde, die einen ihrer Meinung nach hässlichen und ungeschliffenen Koch kennenlernt, dem ein Fingerglied fehlt - und die ihn schließlich überall sucht, weil sie sich auf unerklärliche Weise verliebt hat. Jedem erzählt sie von dem Koch mit dem fehlenden Fingerglied, bis sie ihn schließlich findet. "Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt", wie der ebenfalls romantisch veranlagte Franzose Blaise Pascal einst feststellte. In den weiteren Hauptrollen: ein Lkw-Fahrer mit trauriger Ehe und sterbendem Hund, ein Vater, der zum Schluss kommt, dass die Familie das Wichtigste in seinem Leben ist, und ein junger Mann, der ein Paar kennenlernt, das sein Leben verändert: Er verlässt seine Freundin und die Stadt, um auf einem Weingut zu arbeiten.
Die Plots könnten kaum konventioneller sein, aber immerhin blitzt in der Erzählweise immer wieder etwas mehr Kreativität auf. Anna Gavalda spielt mit den Perspektiven, sie spricht etwa für die Leser: "Wir haben die Schnauze voll von deinen nächtlichen Selbstgesprächen! Deine Gemütszustände sind uns vollkommen schnuppe! Was wir wollen, ist eine Story! Dafür sind wir letztendlich hier!" Später antwortet die Erzählerin den Lesern auch: "Was habt ihr denn erwartet? Ihr seid mir eine sentimentale Clique."
Man muss schon sehr sentimental sein, um nicht über die Sprache zu stolpern. Kaum zu sagen, ob es an Anna Gavalda selbst oder der Übersetzerin Ina Kronenberger liegt, aber die Sprache ist hin und wieder unpassend antiquiert. Der ziemlich robuste Berufskraftfahrer nennt seinen Hund Frechdachs und Lausebengel. Lausebengel, wer solche Wörter noch in seinem aktiven Wortschatz hat, gehört wahrscheinlich zu einer Alterskohorte, die allmählich erwägen sollte, ihre Fahrtauglichkeit medizinisch überprüfen zu lassen. Aber auch ein ganz junger Mann drückt sich ähnlich aus: "Der Himmel ist ein Schelm." Fürwahr! Sie lese keine Zeitung, höre nicht Radio und sehe nicht fern, erzählte die ehemalige Lehrerin Anna Gavalda bei Gelegenheit in einem Gespräch. Das könnte einiges erklären.
An anderer Stelle reizt sie die Sprache absichtlich bis an die Grenzen des Erträglichen aus. Mathilde trägt in ihrer Handtasche einen alten Liebesbrief eines Verflossenen mit sich herum, der ihre körperlichen Vorzüge preist. "Deine zuckersüßen Ohrläppchen glichen der Kammspitze eines gut gemästeten Hahns - winzige Porzellankiesel, weich und mürbe schmolzen sie im Speichel meiner Küsse dahin - und deine Ohrmuscheln ein Juwel, Krapfen zur Fastenzeit, ein Frikassee aus Vogelköpfen." Seitenlang geht das so, schwankend zwischen Schwulst und Avantgarde.
"Ab morgen wird alles anders" sollte nicht das erste Buch der französischen Autorin sein, das jemand liest. Sie hat schlicht bereits bessere geschrieben - und den Charme, den jene atmen, muss der Leser sich hier erst heraussuchen. Erst in der letzten Geschichte nähert Anna Gavalda sich ihrer alten Form. Da gibt es ein paar beiläufige Wahrheiten: "Menschen, die man liebt, trifft man nicht, die erkennt man." Und einen phantastischen Monolog, den der junge Mann seiner Freundin auf Kassette spricht (jawohl, Kassette, wir erinnern uns: Die Autorin lebt ohne Radio und Fernseher auf einem Bauernhof). Er legt ihr die Trennungsgründe dar, und was ihn wütend macht, ist genau so ein dummer Kleinkram, an dem tatsächlich Beziehungen scheitern, weil sich jahrelang wiederholender dummer Kleinkram eben manchmal für Respektlosigkeit steht.
Nummer eins: Sie quasselt auf ihn ein, wenn er im Kino den Abspann gucken will. Nummer zwei: Sie bestellt nie ein Dessert, sondern nimmt immer die erste Gabel von seinem, dabei "ist die Spitze das Beste am ganzen Kuchen". Der dritte Grund ist dann immerhin ihre Arroganz gegenüber seinen Eltern, das wirkt rationaler, für so etwas würden auch deutsche Romanfiguren ihre Partner verlassen. Aber wegen der Spitze am Kuchen: So etwas Weises bringen auch nur die Franzosen fertig.
JULIA BÄHR
Anna Gavalda: "Ab morgen wird alles anders". Erzählungen.
Aus dem Französischen von Ina Kronenberger. Hanser Verlag, München 2017. 298 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Immer wieder gelingt es der Französin Anna Gavalda, eine intime Nähe zu schaffen zwischen Leser und literarischer Figur. Man taucht gerne ein in die Lebenswelten dieser Aussenseiter und Selbstzweifler, die genau wissen, dass die Umstände nur selten perfekt sind." Sandra Leis, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 25.06.17 "Dennoch kommt in diesem Gavalda-Band wieder dieses spezielle Lebensgefühl zum Ausdruck, das die Geschichten letztlich so eindringlich und gegenwärtig macht: die Zerrissenheit der jüngeren Generation (nicht nur in Frankreich) zwischen den Zumutungen der Moderne und der Sehnsucht nach 'Sinn'; zwischen Smartphone-Seligkeit, Startup-Euphorie - und dem melancholischen Gefühl, das 'wahre Leben' spiele sich woanders ab: im privaten
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Glück, auf dem Land, in der Langsamkeit." Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk "Buchkritik", 10.06.17 "Berührend. ... Gavaldas gut platzierte, gut dosierte Ironie ist es, die das Buch trotz erkennbarer Botschaften nicht ins Kitschige abgleiten und zum literarischen Ratgeber für alle Lebenslagen verkommen lässt." Clementine Skorpil, Die Presse, 04.06.17 "Anna Gavalda ist eine Meisterin der kleinen Form. Der kleinen, leichten Form, aber so leicht zu lesen diese Erzählungen sich einerseits geben, so sehr geht es darin andererseits ums Eingemachte. Um das ganz große Glück, das ganz große Unglück. Um das Ausbrechen aus dem Unerträglichen, die wagemutige Entscheidung für das Unbekannte." Katharina Granzin, taz, 06.05.17 "Leser von Anna Gavalda finden sich in diesem Universum sofort zurecht. Die Figuren wirken wie gute Bekannte. (...) Man begleitet Anna Gavalda hier wieder sehr gern bei ihrer Suche nach dem Glück." Katja Weise, NDR Kultur "Neue Bücher", 08.02.17 "Die Erzählungen verzaubern durch Charme, Leichtigkeit und klugen Witz. (...) Inspirierender Lesespaß, der Mut macht." freundin, 05/2017 "Anna Gavaldas Literatur ist dem Leben zugewandt (...) Sie schreibt federleicht und mit einem außergewöhnlich zärtlichen Blick auf ihrPersonal, über das Abenteuer, sich anderen Menschen zu öffnen." Brigitte Neumann, SWR 2, Die Buchkritik - Forum Buch, 12.02.17
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Gebundenes Buch
Das Cover zu diesem Buch ist sehr passend mit zwei verschwommenen Personen vor dem Eiffelturm gestaltet.
Verschiedene Schicksale werden in diesen Erzählungen gut ausgeleuchtet, deren Text angenehm verständlich zu lesen ist. Die Geschichten, die ab und zu einen Exkurs in die Vergangenheit …
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Das Cover zu diesem Buch ist sehr passend mit zwei verschwommenen Personen vor dem Eiffelturm gestaltet.
Verschiedene Schicksale werden in diesen Erzählungen gut ausgeleuchtet, deren Text angenehm verständlich zu lesen ist. Die Geschichten, die ab und zu einen Exkurs in die Vergangenheit beinhalten, werden aus Sicht der jeweiligen Protagonisten erzählt. Manchmal steigt in der größten Not eine gewisse Ironie auf, die den Ernst der Lage etwas entzerrt. Die Autorin findet sich mit sehr viel Sensibilität in die Gefühlswelt ihrer Protagonisten ein.
Die einzelnen Schicksale sind aus dem Leben gegriffen und handeln von Verlust, Trauer, Liebe, Sehnsucht und Einsamkeit.
Die Lektüre ist kurzweilig, aber interessant zu verfolgen.
Das Zitat: "Menschen, die man liebt, trifft man nicht; die erkennt man" ist mir in diesem Buch besonders angenehm aufgefallen.
Fazit:
Ein besonderes Buch für Liebhaber von Kurzgeschichten, dass ich wärmstens empfehlen kann.
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Gebundenes Buch
Ganz besondere Geschichten
Anna Gavaldas symbolhafte Kurzgeschichten vermögen zu berühren. Gerade auch die erste Geschichte mit dem Hund. Eine tragische Familiengeschichte.
Gavaldas Storys sind abwechslungsreich.
Wie anders ist z.B, dann die längste Geschichte „Mathilde, …
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Ganz besondere Geschichten
Anna Gavaldas symbolhafte Kurzgeschichten vermögen zu berühren. Gerade auch die erste Geschichte mit dem Hund. Eine tragische Familiengeschichte.
Gavaldas Storys sind abwechslungsreich.
Wie anders ist z.B, dann die längste Geschichte „Mathilde, über eine junge Studentin in Paris in der Krise. Sie überdramatisiert, aber ihre Situation ist prekär. Das nimmt noch zu, als sie die besondere Begegnung mit Jean-Babtiste hat.
Mathildes innere Gedankengänge sind ironisch gehalten. Das hat seine eigene Komik.
Schließlich wird das ganze unerwartet zu einer Art Lebensbeichte. Anlass ist der Fund eines Briefes in der einst verlorenen Handtasche.
Es folgt Meine Kraftpunkte. Eine eindrucksvolle, aber etwas sentimentale Familiengeschichte, die einen Vorfall in der Schule in den Mittelpunkt stellt. Schade, eigentlich, dass das Geheimnis der Geschichte schließlich doch gelüftet wird.
Dann kommen mit Yann und Minnesang noch 2 Stories, auf die ich jetzt inhaltlich nicht mehr eingehe, weil sie mich nicht ganz so stark erreicht haben, wie die 3 vorhergehenden und um den Rahmen nicht zu sprengen.
Die Autorin vermag es, einen Einblick in die jeweilige Lebenssituation zu geben, ein Zeichen für ihre Empathiefähigkeit, die sie auch an ihre Leser weitergeben kann.
Mein einziger Kritikpunkt an Anna Gavaldas Stil wäre, dass sie manchmal etwas schneller auf den Punkt kommen könnte. Aber sie schreibt lieber zwei Sätze mehr, als einen zu verdichten. Quasi als Ausgleich dafür enthält Gavaldas Sprache einen hohen Detailreichtum.
Die Geschichten funktionieren und beeindrucken durch ihre Originalität. Dafür sind vier fette Sterne mehr als verdient.
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Gebundenes Buch
Dies ist ein Buch, das ich gerne empfehlen möchte. Anna Gavalda hat fünf ganz wunderbare Geschichten geschrieben, über die nachzudenken sich lohnt. Immer sind die Protagonisten auf der Suche nach dem Glück und dem Sinn ihres Lebens. Da ist der sympathische Yann, der alles hinter …
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Dies ist ein Buch, das ich gerne empfehlen möchte. Anna Gavalda hat fünf ganz wunderbare Geschichten geschrieben, über die nachzudenken sich lohnt. Immer sind die Protagonisten auf der Suche nach dem Glück und dem Sinn ihres Lebens. Da ist der sympathische Yann, der alles hinter sich läßt und sich auf seine Stärken besinnt. Mathilde kann nicht glauben, daß jemand ihre vergessene Tasche mit viel Geld darin zurückbringt, ohne etwas herauszunehmen. Da ist der Vater, der seinen 6-jährigen Sohn in der Schule nach einem Vergehen beim Rektor abholen muß und der sich damit auseinandersetzt, weshalb sein Sohn einem behinderten Schulkameraden den Reifen des Rollstuhls zerstochen hat. Wie er das Wesen seines Sohnes beschreibt und sich dabei selbst findet, ist zutiefst bewegend. Einen solchen Vater wünscht man allen Kindern. Gestört haben mich an dem Buch die vielen Klammersätze, manchmal gleich 3 - 4 hintereinander, und die vielen Gedankensprünge der Autorin, besonders in der Geschichte um Mathilde, die das Lesen manchmal etwas anstrengend machten. Dafür ein Punkt Abzug, aber dennoch eine absolute Leseempfehlung.
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Gebundenes Buch
„Morgen wird alles anders“ ist ein toller Erzählband von Anna Gavalda, der 5 Geschichten enthält:
Mein Hund wird sterben (25 S.)
Mathilde (104 S.)
Meine Kraftpunkte (24 S.)
Yann (94 S.)
Minnesang (25 S.)
Jede davon schildert das heutige Leben in Paris. Die Menschen, ihre …
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„Morgen wird alles anders“ ist ein toller Erzählband von Anna Gavalda, der 5 Geschichten enthält:
Mein Hund wird sterben (25 S.)
Mathilde (104 S.)
Meine Kraftpunkte (24 S.)
Yann (94 S.)
Minnesang (25 S.)
Jede davon schildert das heutige Leben in Paris. Die Menschen, ihre Lebenslage, ihre Vorgeschichte, ihre Probleme und ihre Entscheidungen sind wunderbar/gekonnt in Szene gesetzt worden. Nach den ersten Seiten ist man vollends verzaubert und man kann nur eins: weiterlesen.
Keineswegs ist alles Friede und Freude. Entweder sind es die weniger erfreulichen Lebensumstände der jüngeren Generation, die ihren Platz im Leben nicht findet, manchmal sind es die Realien der heutigen Welt, die jeweilige Erzähler zum Ausdruck bringen.
In „Mathilde“ hat man den Eindruck, man unterhält sich mit ihr. Sie erzählt, im typischen Sprech einer 24-Jährigen Göre, was sie arbeitet, wo sie wohnt und was ihr passiert ist: Sie hat ihre Tasche mit 10000 Euro, die ihr nicht gehören, verloren. Ihre Verzweiflung kann man mit Händen greifen. Aber nicht nur des Geldes wegen. Sie denkt über ihr Leben nach, über die Perspektivenlosigkeit ihres Daseins, uvm.
„Yann“ ist ein 26-Jähriger Bretone, der trotz des teuren Designerstudiums nur einen Handelsvertreterjob in einer koreanischen Firma, dafür aber unbefristet, welch Ironie, ergattern konnte. Er lebt mit seiner spießigen Freundin in der Wohnung ihrer Tante in einem besseren Viertel von Paris. Scheinbar ist alles so, wie es sein soll. Aber eines Tages lernt Yann seine Nachbarn kennen und versteht, was das Leben lebenswert macht. „Aber, Yann… Junger Freund…“, sagt u.a. sein Nachbar, „Menschen, die man liebt, trifft man nicht, die erkennt man. Wussten Sie das nicht?“ Nach dieser Nacht mit viel gutem Wein und herzerwärmenden Gesprächen begreift Yann, was ihm fehlt, und trifft seine Entscheidung.
In der ersten Erzählung versucht ein Ehepaar mittleren Alters den Tod ihres Kindes zu verarbeiten, der schon eine Weile zurückliegt. Die Geschichte, wie die anderen auch, ist so eindringlich erzählt, dass ich sie erst nach Mathilde zu Ende lesen konnte.
„Meine Kraftpunkte“ erfährt man aus der Sicht des Vaters von drei Söhnen. Die Geschichte dreht sich um den jüngsten Sohn, den sechsjährigen Valentin. Der Vater muss dringend in die Schule, weil Valentin etwas angestellt hatte. Der Vater wundert sich, denn sein Valentin ist ein ruhiges und ganz liebes Kind. Die Geschichte muss man einfach selbst lesen. Manches geht gleich unter die Haut. Man wünscht sich so einen Vater, der nicht nur sein Vaterdasein und seine Kinder liebt, sondern auch so gut erzählen kann. So rührend und herzergreifend ist der Schluss!
„Minnesang“ ist ein würdiger Abschluss des Bandes. Da trifft man auf einen Dichter, einen jungen Mann, der wie die Minnesänger im Mittelalter Gedichte zur Lobpreisung der holden Magd aus dem Stehgreif dichten kann. Erzählt ist „Minnesang“ aus der Sicht der jungen Frau, die diesen Dichter auf einer Party der besseren Kreise kennenlernt.
Der Schreibstil von Anna Gavalda ist so wohltuend eigen und authentisch (Bei „Blindverkostung“ hätte ich gleich auf sie getippt), dass der Band auch deshalb viel Lesevergnügen bereitet.
Schön atmosphärisch sind die Geschichten. Man fühlt sich nach Paris unter diese Menschen versetzt. Witz und Leichtigkeit gehen Hand in Hand mit guter Portion Gesellschaftskritik. Die Autorin hält der Welt Spiegel vors Gesicht und macht so die Missstände sichtbar.
Das Coverbild mutete zunächst melancholisch an, aber so ist es nicht: die Geschichten sind facettenreich und farbenfroh.
Fast bei jedem ändert sich das Status Quo. Nichts ist mehr, wie es früher war. Deshalb ist der Titel sehr passend.
Fazit: Das Buch war für mich ein wahres Lesehighlight: Es hat mir viel Vergnügen bereitet, diese Menschen und ihre Geschichten, die man nicht so schnell vergisst, kennenzulernen. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!
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Gebundenes Buch
Yann führt eigentlich ein gutes Leben: er hat nach anfänglichen Schwierigkeiten einen Job gefunden, mit dem er Geld verdient. Er hat eine Freundin, eine günstige Wohnung. Es ist nicht sein Traumjob und seine Freundin geht ihm manchmal auf die Nerven, aber ist das nicht immer so? …
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Yann führt eigentlich ein gutes Leben: er hat nach anfänglichen Schwierigkeiten einen Job gefunden, mit dem er Geld verdient. Er hat eine Freundin, eine günstige Wohnung. Es ist nicht sein Traumjob und seine Freundin geht ihm manchmal auf die Nerven, aber ist das nicht immer so? Eines Tages lernt er durch Zufall seine Nachbarn kennen, Alice und Isaac, ein sehr ungleiches Paar mit zwei Kindern. Er spürt die Leidenschaft, mit der die beiden leben, die Liebe. Diese Begegnung öffnet ihm die Augen, lässt ihn über sein eigenes, bequemes Leben hinaus blicken.
Die Personen in Anna Gavaldas Erzählungen sind alle an einer Art Wendepunkt in ihrem Leben. Ich bin sonst nicht größte Fan von Erzählungen: oft sind sie mir zu rätselhaft, es bleiben zu viele Fragen offen. Die Romane von Anna Gavalda mochte ich sehr, deswegen hab ich mich hier auch an die Erzählungen gewagt. Die Autorin hat es geschafft jeder Geschichte eine ganz eigene Erzählweise, einen eigenen Ton zu verleihen, was mir sehr gefallen hat. Vor allem die umgangssprachliche Erzählweise von „Mathilde“ ist sehr unterhaltsam, wenn auch die Geschichte insgesamt tatsächlich etwas rätselhaft bleibt.
Die Geschichten „Yann“ und „Mathilde“ haben beide ca. 100 Seiten, die anderen drei sind deutlich kürzer. „Yann“ und „Meine Kraftpunkte“ sind meine persönlichen Favoriten.
Das Buch inspiriert den Leser darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist im Leben und ob wir wirklich immer den einfachsten und komfortabelsten Weg gehen sollten. Es ist ein Aufruf zur Lebensfreude, Begeisterung und Menschlichkeit. Besonders mag ich an Gavaldas Stil, dass die Charaktere so lebendig wirken. Wie gute Freunde: nicht perfekt, aber sehr liebenswert.
Ich bin sehr froh, dass ich dieses Buch zur Hand genommen habe, obwohl es „nur“ Erzählungen sind. Eine sehr kurzweilige und trotzdem berührende Lektüre.
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Gebundenes Buch
"Ab morgen wird alles anders" ist das erste Buch, welches ich von Anna Gavalda gelesen habe und ich bin nach der Leseprobe auch mit einer hohen Erwartung daran gegangen. Das Buch beinhaltet 2 längere Geschichten und 3 Kurzgeschichten.
Die erste Kurzgeschichte fand ich ganz gut. …
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"Ab morgen wird alles anders" ist das erste Buch, welches ich von Anna Gavalda gelesen habe und ich bin nach der Leseprobe auch mit einer hohen Erwartung daran gegangen. Das Buch beinhaltet 2 längere Geschichten und 3 Kurzgeschichten.
Die erste Kurzgeschichte fand ich ganz gut. Wie geht ein Mensch mit mehreren Verlusten um und wie geht das Leben nach einem gemeinsamen Schicksalschlag weiter?
Die zweite Geschichte "Mathilda" kannte ich schon aus der Leseprobe. Da war ich von dem Schreibstil begeistert, aber bei weiterem Lesen wurde es für mich sehr anstrengend bis nervig. Ich musste das Buch erstmal zur Seite legen, um ein anderes zu lesen. Diese Geschichte habe ich dann auch nicht zu Ende gelesen, sondern gleich mit der dritten Kurzgeschichte weitergemacht. Diese wiederum hat mir sehr gut gefallen. Ich fand die Botschaft klasse, dass Kinder erstmal unvoreingenommen sind und bei den Menschen keine Unterschiede machen.
Die letzen beiden Geschichten habe ich nur angefangen. Die Geschichte "Minnesang" war schon sehr vulgär. Ich bin durchaus nicht prüde und lese auch gerne mal erotische Geschichten, aber diese war mir dann doch zu derbe.
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Gebundenes Buch
Die fünf Kurzgeschichten in Anna Gavaldas "Ab morgen wird alles anders" unterscheiden sich stark in Thema, Sprache und Umfang. Gemeinsam ist ihnen die Erzählperspektive: alle Geschichten verfügen über einen Ich-Erzähler.
Die Geschichten spielen in Frankreich - …
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Die fünf Kurzgeschichten in Anna Gavaldas "Ab morgen wird alles anders" unterscheiden sich stark in Thema, Sprache und Umfang. Gemeinsam ist ihnen die Erzählperspektive: alle Geschichten verfügen über einen Ich-Erzähler.
Die Geschichten spielen in Frankreich - teilweise in Paris, teilweise ist die Stadt nicht weiter erwähnt. Anders als das Cover vermuten lässt, handelt es sich also nicht um ein typisches Paris-Buch.
So unterschiedlich die Protagonisten in Alter, Beruf und sozialer Herkunft, so verschieden auch ihre Sprache. Das ist für mich das Highlight dieses Buches: Anna Gavalda gibt jedem Ich-Erzähler seine eigene Ausdrucksweise und Sicht auf die Welt. Dabei trifft sie den Nerv der Zeit: Menschen auf der Suche nach sich selbst und auf ihrem Weg durch unsichere Zeiten. Interessanterweise spielt Terror hier keine Rolle - vielleicht auch, weil die Originalausgabe bereits 2014, also vor den großen Anschlägen in Frankreich, erschienen ist. Stattdessen sind wirtschaftliche Sorgen, prekäre Arbeitsverhältnisse, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie Thema. Wem das zu düster klingt, dem sei gesagt, dass Anna Gavalda diese Themen keinesfalls in deprimierenden Texten verpackt.
Insgesamt kann ich sagen, dass Sprache und Gedankengänge der Protagonisten vor der eigentlichen Handlung stehen. Hier gibt es schöne Sätze und Absätze. Wer sich an Sprache erfreut, vielleicht sogar gerne Passagen anstreicht oder herausschreibt, dem gefällt dieses Buch bestimmt.
Ich finde es aber schade, dass dafür der Plot der Geschichten hintenan steht. Wer große Überraschungen und Action erwartet, wird hier enttäuscht. Manche Geschichte ließ mich etwas ratlos zurück. So ist die Geschichte eines Familienvaters in "Meine Kraftpunkte" schon ziemlich lapidar.
Die beiden längeren Geschichten "Mathilde" und "Yann" (jeweils ca. 100 Seiten) gefielen mir hingegen gut. Liegt es daran, dass mir diese beiden Protagonisten am sympathischsten waren und nahe stehen oder eventuell auch daran, dass ich (im Vergleich zu den drei weitaus kürzeren Geschichten) mehr als doppelt so viele Buchseiten Zeit hatte, sie so gut kennen zulernen? Trotz der reduzierten Handlung fieberte ich hier mit den Protagonisten und konnte mich gut in sie hinein versetzen. Beide sind Anfang/Mitte zwanzig und sehen trotz Studium wenig Perspektive für ihre Zukunft.
Ein nicht ganz runder Geschichten-Band, bei dem es sich aber lohnt auf die Feinheiten zu achten.
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Gebundenes Buch
Ab morgen wird alles anders – in fünf Geschichten erzählt Anna Gavalda, wie sich für ihre Figuren das Leben verändert, den entscheidenden Moment, der den Morgen in einem anderen Licht und das Leben wieder lebenswert erscheinen lässt. Ein Mann muss seinen Hund in seinen …
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Ab morgen wird alles anders – in fünf Geschichten erzählt Anna Gavalda, wie sich für ihre Figuren das Leben verändert, den entscheidenden Moment, der den Morgen in einem anderen Licht und das Leben wieder lebenswert erscheinen lässt. Ein Mann muss seinen Hund in seinen letzten Stunden begleiten, doch der Verlust des geliebten Begleiters wird durch eine andere Beziehung abgelöst. Mathilde, die durch ihre Unachtsamkeit viel Geld verliert, das ihr nicht einmal gehört. Ein Vater, der in einer fast aussichtslosen Situation plötzlich den Kern erkennt. Yann, dem ein langer alkohollastiger Abend den nötigen Antrieb gibt und eine lange Partynacht, die zufrieden im ersten Zug des Morgens endet.
Anna Gavalda, die in Deutschland mehr durch ihre Romane bekannt geworden ist, liefert hier kurze Einblicke, die natürlich hinter der Langform zurückbleiben müssen, was Entwicklung und Tiefe der Figuren angeht, dies liegt in der Natur der Sache. Auch wenn einzelne Kurzgeschichte schon eine beachtliche Länge haben, bleiben es doch Momentaufnahmen, die – wie der Titel bereits suggeriert – auf diesen einen Moment konzentriert sind. Wie auch in ihren Roman erkennt man die Autorin hier wieder: Die typischen, ganz normalen Menschen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie kaum anders sind als der Leser selbst und dieser sich in ihnen wiederfinden kann. Dazu eine Sprache ohne Ecken und Kanten, die gemächlich dahinfließt und immer eine etwas süßlich, kuschelige Note hat.
Für mich interessant zu beobachten war die Tatsache, dass mich die drei Geschichten mit männlichen Protagonisten mehr ansprechen konnten als die weiblichen Figuren. Die Szene in der Schule, in der der Vater eine wirklich überzeugende Rede hält und eine bemerkenswerte Wendung herbeiführt, in dem er die Situation aus Kindersicht deutet und eben nicht den Blickwinkel der Erwachsenen annimmt, war dabei der insgesamt stärkste Moment des Buchs. Der abendliche Plausch bei den Nachbarn gefiel mir besonders wegen des ansprechenden Ambiente, in dem die Autorin die Szene verortete.
Alles in allem, ein in sich stimmiges Büchlein für zwischendurch, das keinen besonderen Tiefgang hat, aber als ein geselliger Begleiter für eine nette Lesezeit sorgt.
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Gebundenes Buch
Anna Gavalda erzählt in diesem Buch über fünf Menschen, fünf verschiedene Persönlichkeiten, die sich in einer Lebenswende befinden, denn etwas hat sie aus der Bahn geworfen und/oder sie möchten etwas in ihrem Leben ändern. Doch von nichts kommt nichts und so werden …
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Anna Gavalda erzählt in diesem Buch über fünf Menschen, fünf verschiedene Persönlichkeiten, die sich in einer Lebenswende befinden, denn etwas hat sie aus der Bahn geworfen und/oder sie möchten etwas in ihrem Leben ändern. Doch von nichts kommt nichts und so werden sie direkt oder indirekt auf die Probe gestellt. Sei es der Lkw-Fahrer dessen Sohn gestorben ist und der nun seinen Hund einschläfern muss, sei es die junge Frau, die ihre Handtasche mit einer ausgesprochen große Geldmenge verloren hat und nicht minder überrascht ist als sich ein Finder meldet, sei es der junge Mann, der mit seinem Leben nicht so sehr zufrieden ist und im Endeffekt eine große Veränderung schafft, sei es der Vater, der durch seinen Sohn einen neuen Lebensaspekt erlernt oder zu guter Letzt die Frau die in der Tierhandlung arbeitet und ihr Leben nur dort einen Sinn bekommt.
Der Schreibstil der Autorin ist besonders, das Lesen erfordert schon große Konzentration, viele Sätze haben Gewicht und lassen einen nachdenklich zurück. Jede Geschichte hat ihre eigene Moral und ich habe das Buch gerne gelesen, obwohl ich glaube, dass ich bei so manchen Geschichten, z.B bei Meine Kraftpunkte noch einen zweiten Anlauf brauche.
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konnte mich leider nicht so ganz packen
Anna Gavaldas „Ab morgen wird alles anders“ beinhaltet fünf Kurzgeschichten, in denen der Protagonist eine Wende in seinem Leben und der Suche nach Glück, Zufriedenheit, Sinn, Liebe... erfährt. Die Geschichten weisen …
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konnte mich leider nicht so ganz packen
Anna Gavaldas „Ab morgen wird alles anders“ beinhaltet fünf Kurzgeschichten, in denen der Protagonist eine Wende in seinem Leben und der Suche nach Glück, Zufriedenheit, Sinn, Liebe... erfährt. Die Geschichten weisen unterschiedliche Längen und Sprachgebrauch auf, spielen alle in Paris.
Mir haben die kurzen Geschichten am besten gefallen; gerade die längste, die von Mathilda, die ihre Handtasche vergißt, war mir stellenweise ein wenig zu zäh. Ich möchte gar nicht zuviel vom Inhalt verraten und beschränke mich deshalb darauf, die beiden Geschichten, die mir am besten gefallen haben nur kurz zu erwähnen: „Mein Hund wird sterben“ und „Meine Kraftpunkte“; beide gehören zu den kürzeren Erzählungen.
Die kreative Erzählweise, die bei jeder Geschichte wechselte, fand ich schon beeindruckend, jedoch auch so distanziert, dass mich keine der Geschichten wirklich packen konnte. Manches zog sich derart in die Länge oder war für mich nicht nachvollziehbar ( besonders bei Mathilde), dass es den Fluß der Geschichte eher aufhielt als weiterbrachte. Dieses war mein erstes Buch von Anna Gavalda und ich bin ein wenig enttäuscht davon. Im Großen und Ganzen hatte ich wohl zu hohe Erwartungen an dieses Buch, wohl auch bedingt durch die Beschreibungen des Klappentextes.
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