Charlotte McConaghy
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Zugvögel (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 591 Min.
Sprecher: Meckbach, Eva
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Auf der Suche nach Erlösung folgt sie den letzten Vögeln in die Antarktis Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines Fischerboots macht sie sich auf den Weg in die Antarktis, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer auÃ...
Auf der Suche nach Erlösung folgt sie den letzten Vögeln in die Antarktis Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines Fischerboots macht sie sich auf den Weg in die Antarktis, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.
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Charlotte McConaghy, Jahrgang 1988, hat irisch-schottische Wurzeln und wuchs in Australien auf. Ihre Passion für die Natur und Tierwelt und ihre Erschütterung über die Auswirkungen des Klimawandels inspirierten sie zu 'Zugvögel', ihrem literarischen Debütroman, mit dem sie den internationalen Durchbruch erreichte. Sie hat einen Abschluss als Drehbuchautorin der Australian Film Television and Radio School. McConaghy lebt heute in Sydney. Tanja Handels, geboren 1971 in Aachen, lebt und arbeitet in München, übersetzt zeitgenössische britische und amerikanische Romane, u.a. von Zadie Smith, Anna Quindlen, Pamela Moore und Elizabeth Gilbert, und ist auch als Dozentin für Literarisches Übersetzen tätig. Für ihre Übersetzungen wurde Tanja Handels 2019 mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet.Â
Produktdetails
- Verlag: argon
- Gesamtlaufzeit: 591 Min.
- Erscheinungstermin: 26. August 2020
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783732418183
- Artikelnr.: 59925265
ein intensives, einprägsames Buch, das einen nicht so schnell loslässt. Wochenspiegel Thüringen 20210717
Auf den Spuren der Küstenseeschwalben
In ihrem Debütroman führt uns Charlotte McConaghy in eine dystopische Welt der nahen Zukunft, in der es so gut wie keine wildlebenden Tiere mehr gibt. Nicht nur Elefanten und Tiger sind ausgestorben, auch Insekten, Fische, Füchse usw. Nur …
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Auf den Spuren der Küstenseeschwalben
In ihrem Debütroman führt uns Charlotte McConaghy in eine dystopische Welt der nahen Zukunft, in der es so gut wie keine wildlebenden Tiere mehr gibt. Nicht nur Elefanten und Tiger sind ausgestorben, auch Insekten, Fische, Füchse usw. Nur Nutztiere werden noch gezüchtet.
Die junge Franny ist sehr naturverbunden und das Artensterben nimmt sie sehr mit. An der Universität, wo sie als Putzfrau arbeitet, lernt sie den Dozenten Niall kennen, der das Verhalten von Zugvögeln erforscht. Die beiden heiraten aus einer Augenblickslaune heraus, bereuen ihre Heirat jedoch nie.
Franny verspürt schon seit jeher eine Unruhe in sich, sie hält es nie lange an einem Ort aus. Ständig ist sie auf der Suche. Niall kann sich nie sicher sein, ob sie zu ihm zurückkehrt. Doch dann ist er es, der eines Tages geht...
Zu Beginn des Buchs sucht Franny ein Schiff, das sie mitnimmt, um dem Zug der letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Frannys Theorie ist, dass die drei von ihr beringten Seeschwalben ein Fischerboot zu den wenigen verbleibenden Fischvorkommen führen werden. Ihre letzte Hoffnung ist ein Schiff namens Saghani, und tatsächlich lässt sich deren Kapitän Ennis darauf ein, Franny mit an Bord zu nehmen. Zuerst misstrauisch beäugt vom Rest der Besatzung, gewinnt Franny ihre Anerkennung, denn sie arbeitet so hart wie der Rest. In Rückblicken erfahren wir, dass Franny in Irland im Gefängnis saß, was genau passierte, bleibt lange im Dunkeln. Eigentlich dürfte sie nicht an Bord des Schiffes sein, denn damit verstößt sie gegen ihre Bewährungsauflagen. Die Reise an Bord der Saghani ist ein einziges gefährliches Abenteuer, mehr als einmal befinden sie sich alle in Lebensgefahr.
„Zugvögel“ ist ein sehr poetisches und traurig machendes Buch, das einem vor Augen führt, wohin unser Lebenswandel und die grassierende Umweltverschmutzung führen könnten. Die Geschichte um Franny ist spannend erzählt, wenngleich manches ein wenig unlogisch erscheint. Mir hat das Buch gut gefallen.
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kraftvolle Prosa
Die Schriftstellerin Charlotte McConaghy schreibt kraftvolle Prosa und sie setzt eine besondere Hauptfigur als Ichzählerin ein. Franny, die seltenen, vom Aussterben bedrohten Vögeln folgt, selbst als alle Förderprogramme schon eingestellt sind. Wie die Autorin ist …
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kraftvolle Prosa
Die Schriftstellerin Charlotte McConaghy schreibt kraftvolle Prosa und sie setzt eine besondere Hauptfigur als Ichzählerin ein. Franny, die seltenen, vom Aussterben bedrohten Vögeln folgt, selbst als alle Förderprogramme schon eingestellt sind. Wie die Autorin ist auch Franny Australierin mit irischen Wurzeln. In ihr steckt Entschlossenheit, aber auch versteckte Wut.
Der Text ist geprägt von der Melancholie der Protagonistin.
Zwischen den Abschnitten ihrer aktuelle Reise in die Antarktis gibt es viele Rückblicke, Erinnerungen z.B an ihr erstes Treffen mit ihrem Mann Niall, die Heirat und erste Probleme, auch einen Zwischenfall, der sie sogar ins Gefängnis brachte. Mit den Schilderungen erlebt der Leser schließlich ihre Geschichte.
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Auf dem Meer
Mit "Zugvögel" hat die Autorin Charlotte McConaghy ihren Debütroman geschrieben, den ich so schnell nicht aus dem Kopf bekommen werde.
Die Geschichte spielt in der Zukunft, ist dystopisch, aber so dicht dran an unserem Leben, dass man es oftmals als ziemlich echt …
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Auf dem Meer
Mit "Zugvögel" hat die Autorin Charlotte McConaghy ihren Debütroman geschrieben, den ich so schnell nicht aus dem Kopf bekommen werde.
Die Geschichte spielt in der Zukunft, ist dystopisch, aber so dicht dran an unserem Leben, dass man es oftmals als ziemlich echt empindet.
Franny will den Küstenseeschwalben auf ihrem weiten Weg in die Antarktis folgen und überzeugt den Kapitän eines Fischkutters, der Saghani, sie mit an Bord zu nehmen.
In verschiedenen Rückblenden wird dann von ihren irischen und australischen Wurzeln und der Suche nach Heimat und Familie erzählt und auch wie sie heiratete, einen Mann, den sie noch gar nicht kennt. Von ihrer großen Liebe zum Meer wird berichtet und auch von ihren "Wanderfüßen", einem Drang, dem sie sich nicht entziehen kann.
Beim lesen bekommt man eine Ahnung von schlimmen Geschehnissen in ihrer Vergangenheit, auf die die Geschichte genauso zusteuert wie in der Gegenwart auf eine Katastrophe auf dem Schiff. Alle Fäden werden am Ende des Buches zusammengeführt und alle Fragen geklärt.
Besonders gut hat mir hier gefallen mit welchen poetischen, ruhigen Worten die Autorin hier ganz eindrückliche Bilder zu zeichnen vermag, von einem Krähenschwarm, der einem Mädchen folgt, von einem Menschen am Grunde eines Fjords sitzend, von einem gruselig leeren und ruhigem Himmel ohne Vögel, von einem Planeten Erde ohne Wildtiere. Es sind Bilder, die noch lange in mir nachwirken, ein Buch, dass mich tief berührt hat und dass einen die Natur noch mehr lieben und ehren lässt.
"Man kann die Wirkung eines Lebens an dem messen, was es gibt und was es hinterlässt, aber man kann sie auch an dem messen, was es der Welt wegnimmt."
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Das melancholische Leben von Franny in einer traurig-tierlosen Zukunft. Sehr speziell, aber berührend.
Kurz zum Inhalt:
Franny ist schon ihr ganzes Leben lang von Vögeln fasziniert. Ihren Mann Niall lernt sie in einer Vorlesung kennen; er unterrichtet Ornithologie an der …
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Das melancholische Leben von Franny in einer traurig-tierlosen Zukunft. Sehr speziell, aber berührend.
Kurz zum Inhalt:
Franny ist schon ihr ganzes Leben lang von Vögeln fasziniert. Ihren Mann Niall lernt sie in einer Vorlesung kennen; er unterrichtet Ornithologie an der Universität.
Als nach und nach alle Vögel beginnen zu verschwinden, beschließt sie, den letzten Küstenseeschwalben auf ihrer Reise zu folgen und macht sich mit der ausgefallenen Crew eines der letzten Fischerboote auf den Weg in die Antarktis. Auf der Suche nach den letzten Fischen, immer den roten Punkt der GPS-Sender der Vögel im Auge; allen Naturgewalten zum Trotz.
Doch wohin die Tiere sie auch führen, ihrer Vergangenheit kann Franny nicht entfliehen...
Meine Meinung:
Die Schreibweise von "Zugvögel" ist am Anfang speziell, aber wenn man sich darauf eingelassen hat, ist man von der blumig umschreibenden Sprache gefangen genommen. Die Atmosphäre ist düster und melancholisch.
Die Autorin arbeitet mit vielen Zeitsprüngen, die leider nicht chronologisch sind. So muss man sich erst zurechtfinden.
Durch die vielen Dialoge ist die Geschichte lebendig; und die Autorin hat schöne Naturbeschreibungen (was davon noch übrig ist) eingefügt - auch wenn man erst mal herausfinden musste, dass die Geschichte wohl in einer fiktiven, nicht so fernen Zukunft spielt, da die Natur zerstört ist und es fast keine Wildtiere mehr gibt. Somit beinhaltet das Buch das aktuelle und brisante Thema Umweltzerstörung und Klimawandel.
Die Atmosphäre, die Verzweiflung und Angst vor der Naturgewalt, aber auch den Zusammenhalt und die Hilfe beim Seesturm hat die Autorin aufwühlend emotional beschrieben, man leidet mit Franny und der Crew mit und hat Kopfkino pur.
Die handelnden Personen sind detailreich beschrieben, sodass man sie bildlich vor Augen hat. Mir haben v.a. die total verschiedenen Charaktere der Crew auf dem Fischerboot gefallen; jeder ist anders mit Ecken und Kanten, speziell und eigen. Vor allem der Kapitän Ennis geht einem Nahe.
Franny ist ein vielschichtiger Charakter mit einer geheimnisvollen Vergangenheit, von der man viele Gedanken zu lesen bekommt. Sie will einerseits zu sich selbst finden, ist andererseits ruhelos und rastlos. Sie kann nicht an einem Ort sesshaft werden und hat "Wanderfüße", wie sie immer sagt. Auch ist sie psychisch angeschlagen und instabil. Sie ist hin- und hergerissen und hat Selbstzweifel; weiß nicht, wo sie hingehört. Doch sie weiß, wo sie hinwill: den Küstenseeschwalben über den Ozean bis in die Antarktis folgen.
Nachdem die Autorin anfangs immer nur kleine Puzzlestücke über die Person Franny hinwirft, ist die Neugierde über ihre Vergangenheit geweckt. Anfangs kann man die Bruchstücke noch nicht zusammensetzen, um zu erkennen, was in ihrem Leben passiert ist.
Leider ging mir genau das nach einiger Zeit auf die Nerven, da diese kleinen Happen immer wiederholt wurden, aber man keine weiteren Infos bekam und die einzelnen Teile nicht zusammensetzen konnte. Erst gegen Ende der Geschichte eröffnet sich das Gesamtbild, das sich aber schon früher herauskristallisiert hatte.
Das Ende ist schön, emotional, und gibt Hoffnung.
Fazit:
Die melodramatische Geschichte einer jungen Frau, die Erlösung sucht, indem sie den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis folgt. Speziell, aufwühlend, tief berührend.
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Unzähmbare Geschöpfe
Franny ist Mitte Dreißig und hat neben ihrer tiefen Affinität zu Tieren eine dunkle Vergangenheit – ihre Mission in „Zugvögel“ ist es, den letzten verbliebenen Küstenseeschwalben auf ihrem weiten Zugweg in die Antarktis zu folgen …
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Unzähmbare Geschöpfe
Franny ist Mitte Dreißig und hat neben ihrer tiefen Affinität zu Tieren eine dunkle Vergangenheit – ihre Mission in „Zugvögel“ ist es, den letzten verbliebenen Küstenseeschwalben auf ihrem weiten Zugweg in die Antarktis zu folgen – koste es, was es wolle. Das Setting des mystischen Romans spielt in einer möglichen, nahen Zukunft – fast alle Wildtiere sind ausgestorben, der Klimawandel hat den Großteil des Waldbestandes zerstört. Franny heuert auf einem der letzten Fischereiboote in Grönland an – die Besatzung rund um den geheimnisvollen Kapitän Ennis werden ihre Begleiter für die nächsten Monate Richtung Antarktis sein. Sie verspricht Ihnen einen großen Fischfang – etwas, was in den leergeraubten Meeren nur noch selten vorkommt.
Und so stürmisch diese Überfahrt wird, begleitet von Unfällen und kleineren Katastrophen, so aufgewirbelt wird auch Frannys emotionales Innenleben – in Rückblenden erfährt der Leser von ihren Traumata und psychischen Verwundungen, die bis heute nachwirken, und was sie an diesen gefährlichen Ort gebracht hat. Sie schreibt Briefe und denkt an die Zeit mit ihrem Ehemann Niall zurück, einem Professor und Ornithologen. Anfangs ist noch alles rätselhaft – warum sucht sie ihre Mutter? Was erwartet sie am Ende bei den Küstenseeschwalben? Wird sie Niall wiedersehen? Warum war sie im Gefängnis? Mystisch und stückchenweise taucht der Leser tief ein in die Psyche der jungen Frau und begleitet sie auf ihrem weiten Weg zur Heilung. Franny hat einen unbeugsamen Willen und die Kraft eines wilden Tiers – metaphorisch steht ihre getriebene Persönlichkeit zu dem am Aussterben bedrohten Zugvogel und fast könnte sie selbst ein Tier sein: Unzähmbar, wild, unsteuerbare Kräfte von außen – und seit ihrer Kindheit mit Wanderfüßen ausgestattet, nie kann sie lange an einem Ort weilen, muss immer weiterziehen.
Verträumt, poetisch, magisch, düster und bildgewaltig führt der Roman, der eine Mischung aus Klimafiktion, Abenteuer, Psychogramm, Märchen und Liebesgeschichte ist, der jungen (Drehbuch-)autorin Charlotte McConaghy durch dystopische Landschaften, Naturgewalten und seelischen Untergründen. An manchen Stellen war es mir etwas zu viel Dramatik und zu viele tragische Ereignisse für eine Person alleine, aber insgesamt hat mich der Debütroman tief berührt. Zudem hat er eine aufrüttelnde Kernaussage: Was wird aus uns, wenn wir ohne Tiere und Wälder auf der Erde zurückbleiben?
Der englische Originaltitel gefällt mir noch etwas besser und ich kann mir eine Verfilmung des Romans sehr gut vorstellen.
"Man kann die Wirkung eines Lebens an dem messen, was es gibt und hinterlässt, aber man kann sie auch an dem messen, was es der Welt wegnimmt " S. 151
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Im Bann des Meeres
Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der …
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Im Bann des Meeres
Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.
Ich weiß nicht, was ich von diesem Buch erwartet habe aber das hier ganz bestimmt nicht.
Charlotte McConaghys „Zugvögel“ nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit und Gegenwart. Es geht um Leben und Tod, Freiheit und Gefangenschaft, Liebe und Leid.
Es geht um die Geschichte einer einzelnen Frau und doch um die Geschichte der ganzen Welt. All das getragen von der beständigen Gewalt des Meeres.
Franny ist innerlich getrieben. Getrieben von einer Mission, deren Erfolg vom Überleben der Küstenseeschwalbe abhängt und das in einer Zeit, in der die Menschen fast alle wildlebenden Tiere ausgerottet haben. Der Leser lernt die Hauptprotagonistin nach und nach kennen und merkt schnell, dass sie mit starken Dämonen zu kämpfen hat.
Wir erleben sie in der Gegenwart, wie sie alles versucht, um ihr Ziel zu erreichen. Ständig in Gedanken bei ihrem Mann. Durch Rückblenden erfahren wir mehr über sie. Über ihr Kindheitstrauma, über ihre Wanderfüße und über ihr Kennenlernen und die Hochzeit mit ihrem Mann. Bei allem besteht ständig das Gefühl, dass man noch nicht tief genug ist, dass da noch mehr kommt und was dann nach und nach ans Licht kommt, lässt den Leser erstarren.
Ihre Reise auf dem Fischerboot ist gewaltig und fesselnd und doch irgendwie nebensächlich. Die Naturbeschreibungen versetzen den Leser an die entferntesten Orte und Frannys Gespräche und Erlebnisse mit der Crew bewegen und lassen und auch das Leserherz warm werden, für diese leicht verrückten und liebenswürdigen Menschen.
Diese Geschichte, ist bewegend und tiefgründig, abenteuerreich und philosophisch. Sie krallt sich in den Gedanken fest und lässt nicht mehr so schnell los.
Am Ende bleibt nur eins zu sagen: Unbedingt lesen!
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" Die Mitternachtssonne hat die Welt in Indigoblau getaucht, und etwas an diesem Licht erinnert mich an das Land, in dem ich aufgewachsen bin, dieses ganz bestimmte Galway Blau. Ich habe ein gutes Stück von der Welt gesehen, und am meisten verblüfft mich , dass es kein Licht zweimal …
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" Die Mitternachtssonne hat die Welt in Indigoblau getaucht, und etwas an diesem Licht erinnert mich an das Land, in dem ich aufgewachsen bin, dieses ganz bestimmte Galway Blau. Ich habe ein gutes Stück von der Welt gesehen, und am meisten verblüfft mich , dass es kein Licht zweimal gibt, egal wo man hinkommt." Ein Zitat aus dem Buch Zugvögel von Charlotte Mc Conaghy.
Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht und auf der Suche nach Erlösung folgt sie den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis. Auf einem der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg.
Der Charakter Franny ist eine junge Frau, psychisch gestört seit frühester Kindheit und auf ständiger Suche nach sich selbst. Ein eher schwieriger Charakter, deren Handeln und Wirken man nicht immer unbedingt nachvollziehen kann. Erst so nach und nach im Laufe des Geschehens, erfährt man mehr über sie und ihr Leben, denn das Buch besteht aus drei Kapiteln und zum Ende hin mag man sie doch verstehen. Die Expedition auf den Meeren ist sehr atmosphärisch dargestellt und es gestaltet sich so nach und nach immer spannender. Man spürt die Naturgewalten sowie die Empfindungen von Franny und bekommt eine leise Ahnung davon, was in naher Zukunft noch auf uns zukommen könnte.
Für mich hat Charlotte Mc Conaghy ein äusserst emotionsgeladenens Werk erschaffen. Der Schreibstil ist fesselnd und hat mich Seite für Seite mehr begeistern können. Es ist ein erschütternder Roman, der einen packt, mitnimmt, inne halten lässt und nachdenklich stimmt.
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Es sind eher düstere Aussichten, die die Autorin Charlotte McConaghy in Ihrem Roman "Zugvögel" beschreibt. 80 % der Wildtiere sind bereits ausgestorben, Bär, Wolf und Rotwild sind verschwunden. Die Fische sind fast ausgestorben. Als auch die Vögel beginnen zu …
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Es sind eher düstere Aussichten, die die Autorin Charlotte McConaghy in Ihrem Roman "Zugvögel" beschreibt. 80 % der Wildtiere sind bereits ausgestorben, Bär, Wolf und Rotwild sind verschwunden. Die Fische sind fast ausgestorben. Als auch die Vögel beginnen zu verschwinden, beschließt Franny, den letzten Küstenseeschwalben auf ihrem Weg in die Antarktis zu folgen.
Franny ist die Hauptfigur des Buches und birgt eine Menge Probleme in sich. Kapitel für Kapitel erfährt man mehr über sie, versteht, warum sie zu der Person geworden ist, die sie ist.
Der Roman ist Liebesgeschichte und Abenteuerroman zugleich, obwohl er in der Zukunft angesiedelt ist, erscheint die Zerstörung der Umwelt durch den Menschen so real - leider.
Man muss sich anfangs auf das Buch einlassen, wird dann aber mit einem tollen Leseabenteuer belohnt. Ein beeindruckender Roman, der einen ein bisschen nachdenklich zurücklässt.
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Frannys Vergangenheit hat sie zu einer schwierigen, komplexen und traumatisierten Persönlichkeit heranwachsen lassen, die sich in der nahen Zukunft auf eine Schiffsreise begibt, um den verbliebenen Küstenseeschwalben, den letzten ihrer Art, nachzujagen. Diese Schiffspassage ist für …
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Frannys Vergangenheit hat sie zu einer schwierigen, komplexen und traumatisierten Persönlichkeit heranwachsen lassen, die sich in der nahen Zukunft auf eine Schiffsreise begibt, um den verbliebenen Küstenseeschwalben, den letzten ihrer Art, nachzujagen. Diese Schiffspassage ist für Franny ein Übergangsritus – so wie man es aus der Literatur hinlänglich kennt – denn sie stellt sich ihren Dämonen, ergründet ihre eigene Geschichte, wirft Ballast ab und findet eine neue Familie.
Zugvögel ist ein außergewöhnlicher, besonderer, aktueller, intensiver und bestechender Roman. Zwar gibt es auch schwächere (vielleicht auch für den Leser unangenehmere) Etappen in diesem Buch, aber insgesamt macht dieser Roman sehr, sehr viel so richtig, dass es zeitweise fast schwindelerregend ist.
Die Handlung ist in Grundzügen die der klassischen „rites of passage“, des Übergangs zwischen zwei Lebensabschnitten, der durch die Schiffspassage repräsentiert wird und Franny verändert und reifen lässt. Dabei bekommt diese Reise retrospektiv schon fast einen biblischen Charakter, deutliche Assoziationen mit einer umgekehrten Schöpfungsgeschichte oder der Arche Noah sind kaum auszublenden. Und genau das ist es, was diesen Roman dann auch groß macht: er ist keinesfalls Unterhaltungsliteratur, page turner oder annehmbare „Fridays for Future“-Variation, sondern zeigt auf allen Ebenen deutliche literarische Ambitionen, die man in den mannigfaltigen Interpretationsmöglichkeiten spüren kann. Dieser Anspruch macht sich auch im Gattungsmix bemerkbar, denn der Roman vereinigt Krimihandlung, Liebesgeschichte, Coming-of-Age-Elemente und vor allem ökologische Gedanken, die ein Lesen des Textes vom Ansatz des Ecocriticism aus unabdingbar machen. Auch wenn die ökologische Kritik den Roman wie ein roter Faden durchzieht, so verzichtet er doch darauf, allzu plump oder mit erhobenem Zeigefinger Missstände hervorzuheben, vielmehr schwebt auf subtile Weise ein melancholischer Klang über allem, was erzählt wird.
Die verschiedenen Genres, die der Roman vereint, werden durch die geschickte Handlungsstruktur gekonnt kombiniert. So erfährt der Leser in zahlreichen Rückblenden, die nicht chronologisch erfolgen, sondern von einer Zeitebene zur nächsten springen und wieder zurück, viel über die Protagonistin Franny, ihre Vergangenheit und ihr Wesen. Allerdings sind diese Einblicke immer kurze Schlaglichter, sodass alles, was Franny betrifft, sehr mysteriös bleibt und man sich nur sehr langsam dem Kern der Geschichte annähert. Verwirrend ist der Roman dennoch nicht, da er von der Schiffsreise zusammengehalten wird und die einzelnen Erinnerungsteile klar als solche markiert werden.
Franny ist dabei zwar der Orientierungs-, aber sicher nicht der Ordnungspunkt. Zu eigenwillig, beladen und nebulös ist sie als Protagonistin und unzuverlässige Erzählerin. Als Figur ist sie jedoch ausgezeichnet konzipiert. Sie ist widersprüchlich und schwierig, unverständlich und durchaus auch unsympathisch, aber gerade deswegen äußerst spannend. Dies gilt auch für ihre „neue“ Familie, die Crew der Saghani, in deren Mitte sie eine Art Heimat findet.
Heimat findet auch der Leser in diesem sprachlich sehr anrührenden, bewegenden und stilistisch konsequenten Roman, der sicherlich auch von seiner herausragenden deutschen Übersetzung profitiert. Der Text ist zeitweise distanziert, fast emotionslos und holt einen dann wieder mit seiner Sprachgewalt, seinem Vermögen, die Kraft des Meeres, des Windes, der Wellen, die Schönheit Irlands und die Einsamkeit der Welt aufs Papier zu bannen, wieder ein. Das ist absolut begeisternd.
Bis auf einen kleinen Makel, der für mich an einer Stelle in einer etwas unausgereiften Handlungskonstruktion im letzten Teil deutlich wird, ist Zugvögel für mich sicher einer der Top-Romane 2020. Er ist einfach besonders, wichtig, packend, ruhelos und poetisch.
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Bei diesem Buch war ich kurz vor dem Abbruch.
Mir war über weite Strecken des Buches nicht klar, worauf die Geschichte überhaupt abzielt. Worum geht es? Eine Anklage auf die Zerstörung der Lebensräume und den Klimawandel?
Eine Reise einer Frau zu sich selbst, zur …
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Bei diesem Buch war ich kurz vor dem Abbruch.
Mir war über weite Strecken des Buches nicht klar, worauf die Geschichte überhaupt abzielt. Worum geht es? Eine Anklage auf die Zerstörung der Lebensräume und den Klimawandel?
Eine Reise einer Frau zu sich selbst, zur Absolution?
Eine düstere Zukunftsvision?
Auch jetzt, nach dem Lesen, kann ich das gar nicht so ganz beantworten. Erworben habe ich das Buch, weil mir das Cover so gut gefallen hat, es vermittelt eine Leichtigkeit, die der Klappentext aber schon gar nicht verspricht, hier war dann schon klar, dass es schwere Kost sein wird.
Über viele Seiten plätscherte ich so dahin mit der Handlung und auf einem Schiff Richtung Küstenseeschwalben. Durchbrochen von Rückblicken im Leben der Hauptdarstellerin. Obwohl tragisch, hat mich das über lange Strecken völlig gelangweilt und ich musste mich zwingen, die Seiten nicht nur zu überfliegen.
Gegen Ende hin dann - als sich die Fäden zusammenfanden - passt das alles dann aber ganz wunderbar, das Gesamtbild war so stimmig und hat mich auch Im Rückblick mit den Durststrecken versöhnt.
Beispielsweise waren Ruhelosigkeit und das Stets-Unterwegssein-Müssen einer der Wesenszüge der Hauptdarstellerin und das wurde so überzeugend vermittelt.
Anstrengend zu lesen, weil ich mich zur Konzentration zwingen musste, aber durchaus lohnenswert.
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