Abbas Khider
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Palast der Miserablen (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 538 Min.
Sprecher: Flassig, Torsten
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Lebendig geschrieben und voller unvergesslicher Figuren – vom meisterhaften Geschichtenerzähler Abbas Khider Shams Hussein ist ein ganz normaler Junge mit ganz normalen Träumen. In der Hoffnung auf ein friedlicheres Leben ziehen seine Eltern mit ihm und seiner Schwester aus dem Süden des Landes nach Bagdad. Bald wohnen sie im Blechviertel neben einem riesigen Müllberg. Es sind die Jahre des Wirtschaftsembargos gegen das von Saddam Hussein beherrschte Land. Aus dem Streben nach einer besseren Zukunft wird schnell ein Leben in existenzieller Not. Shams hat keine Zeit zum Erwachsenwerden: E...
Lebendig geschrieben und voller unvergesslicher Figuren – vom meisterhaften Geschichtenerzähler Abbas Khider Shams Hussein ist ein ganz normaler Junge mit ganz normalen Träumen. In der Hoffnung auf ein friedlicheres Leben ziehen seine Eltern mit ihm und seiner Schwester aus dem Süden des Landes nach Bagdad. Bald wohnen sie im Blechviertel neben einem riesigen Müllberg. Es sind die Jahre des Wirtschaftsembargos gegen das von Saddam Hussein beherrschte Land. Aus dem Streben nach einer besseren Zukunft wird schnell ein Leben in existenzieller Not. Shams hat keine Zeit zum Erwachsenwerden: Er arbeitet als Plastiktütenverkäufer am Basar, als Busfahrergehilfe, als Lastenträger. Und er liebt Bücher. In einer Zeit jedoch, in der ein falsches Wort den Tod bedeuten kann, begibt er sich damit in eine Welt, deren Gefahren er nicht kommen sieht. Eindringlich, aber mit viel Leichtigkeit erzählt Sprecher Torsten Flassig die Geschichte eines Jungen aus den Slums von Bagdad – bis zu dem Moment, in dem sein Leben für immer auseinanderfällt.
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Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. Mit 19 Jahren wurde er wegen seiner politischen Aktivitäten verhaftet. Nach der Entlassung floh er 1996 aus dem Irak und hielt sich in verschiedenen Ländern auf. Seit 2000 lebt er in Deutschland und studierte Literatur und Philosophie in München und Potsdam. 2008 erschien sein Debütroman 'Der falsche Inder', es folgten die Romane 'Die Orangen des Präsidenten' (2011) und 'Brief in die Auberginenrepublik' (2013). Er erhielt verschiedene Auszeichnungen, zuletzt wurde er mit dem Nelly-Sachs-Preis, dem Hilde-Domin-Preis, dem Adelbert-von-Chamisso-Preis und dem Berliner Literaturpreis geehrt. Außerdem war er im Jahre 2017 Mainzer Stadtschreiber. Abbas Khider lebt zurzeit in Berlin. Bei Hanser erschienen von ihm 'Ohrfeige' (Roman, 2016), 'Deutsch für alle' (Das endgültige Lehrbuch, 2019), 'Palast der Miserablen' (Roman, 2020) und 'Der Erinnerungsfälscher' (Roman, 2022).
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© Peter-Andreas Hassiepen
Produktdetails
- Verlag: Hörbuch Hamburg
- Erscheinungstermin: 17. Februar 2020
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783844923445
- Artikelnr.: 58561681
© BÜCHERmagazin, Katharina Manzke
Willkommen in der herzlichen Hölle
Der Schriftsteller Abbas Khider ist aus dem Irak geflohen, schreibt deutsch - und blickt in seinem neuen Roman auf seine Heimat zurück: "Palast der Miserablen"
Es ist genau vier Jahre her, dass Abbas Khiders Roman "Ohrfeige" erschien und Khider, wie schon im Sommer davor, in deutsche Talkshows und Reportagesendungen eingeladen wurde, die ihn, den ehemaligen Flüchtling aus dem Irak, zur Flüchtlingskrise befragen wollten. Denn "Ohrfeige" war ein Roman über einen Asylbewerber, der mit Hilfe eines Schleppers aus dem Irak flieht und als Illegaler ausgerechnet im verschneiten Dachau landet, das er zunächst für einen Vorort von Paris hält. Es war eine Geschichte, die der Rede und der
Der Schriftsteller Abbas Khider ist aus dem Irak geflohen, schreibt deutsch - und blickt in seinem neuen Roman auf seine Heimat zurück: "Palast der Miserablen"
Es ist genau vier Jahre her, dass Abbas Khiders Roman "Ohrfeige" erschien und Khider, wie schon im Sommer davor, in deutsche Talkshows und Reportagesendungen eingeladen wurde, die ihn, den ehemaligen Flüchtling aus dem Irak, zur Flüchtlingskrise befragen wollten. Denn "Ohrfeige" war ein Roman über einen Asylbewerber, der mit Hilfe eines Schleppers aus dem Irak flieht und als Illegaler ausgerechnet im verschneiten Dachau landet, das er zunächst für einen Vorort von Paris hält. Es war eine Geschichte, die der Rede und der
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Sichtweise desjenigen, der hier nach Deutschland gekommen war, Gehör verschaffte und zugleich in beeindruckender Weise davon erzählte, wie alle alle manipulieren. Wie bei Befragungen in deutschen Behörden diejenigen, die Asyl beantragen, von einem einzigen Menschen, von dessen Launen und Vorstellungen abhängig sind und wie diese Abhängigkeit immer neue Biographien hervortreibt: In "Ohrfeige" ist im Asylantenheim am beliebtesten, wer den anderen die beim Richter erfolgreichste Lebensgeschichte erfindet.
Abbas Khider ging damals nicht in die Talkshows, die ihn eingeladen hatten. "Ich bin Schriftsteller, kein Vampir. Ich lebe nicht vom Blut der anderen", sagte er. Er schrieb weiter - auf Deutsch. Mit 19 war er im Irak verhaftet worden, als er mit Freunden Flugblätter gegen Saddam Hussein verteilt hatte; zwei Jahre war er in den Gefängnissen Bagdads interniert, bevor es ihm, nach seiner Entlassung, gelang, aus dem Irak zu fliehen. 2000 kam er nach Deutschland, fand Asyl, studierte in München und Potsdam Literatur und Philosophie und fing damals an, in der Sprache, die er hier lernte, zu schreiben. Der Abbas-Khider-Sound entstand so, mit dem er längst zu den wichtigen deutschsprachigen Schriftstellern der Gegenwart gehört. Seine Literatur ist überraschend nüchtern, mit kurzen Sätzen, einem schonungslosen Blick für die Grausamkeiten von Krieg und Folter und voller Humor, der halb befreiend, halb bitter ist.
Jetzt ist endlich - er wirkt erleichtert - sein neuer Roman fertig, "Palast der Miserablen", der ihm alles abverlangt habe, wie er in Berlin in einem Café am Hermannplatz erzählt: so sehr, dass er zwischendurch mit der Arbeit daran aufhören musste. "Ich hatte von diesem Buch acht Fassungen, und nach der vierten Fassung dachte ich, ich brauche eine lange Pause, brauche Distanz zu meinem Text, um mit anderen Augen daran arbeiten zu können. Ich dachte, ich muss etwas anderes machen, und habe angefangen, über mein Verhältnis zur deutschen Sprache zu schreiben, weil ich danach immer wieder gefragt werde. Sieben Wochen lang habe ich einfach alles aufgeschrieben, was mir einfiel. Das war wirklich Spaß pur." Das Spaßprodukt hieß "Deutsch für alle" und wurde vor einem Jahr völlig zu Recht zu einem Erfolg. Khider schilderte, wie er, als er in der Bundesrepublik ankam, nur drei deutsche Wörter kannte: "Hitler, Scheiße und Lufthansa", allerdings den Anspruch hatte, Kant, Hegel und Hölderlin im Original lesen zu wollen. Wozu mussten Adjektive passend zum Substantiv gebeugt werden? Wozu gab es fast mehr Präpositionen als französische Käsesorten? In seiner Satire entwarf er ein neues, viel weniger kompliziertes Deutsch - und schrieb im komplizierten Deutsch an seinem Roman weiter, der diesmal nicht von Deutschland handelt, sondern vom Irak.
Gleich auf der ersten Seite wirft Khider darin seine Leser und seinen Ich-Erzähler in jene Gefängniskeller, die der Autor genauso kennt wie die Folterpraxis in ihnen. Aus den Kellern heraus erzählt er in Rückblenden (oder - das bleibt unentschieden - sind die Kerkerszenen Vorausblenden?) die Geschichte seines Landes, die einer Familie und vor allem die eines im Süden in einem schiitischen Dorf aufwachsenden Jungen. "Helle", "herzlich" hatte das Dorf früher einmal unter der Herrschaft der Osmanen geheißen. Ein riesiges befestigtes Lager sollte hier existiert haben, wo die Landesherren mit ihren Streitkräften logierten, wenn sie sich im Südirak aufhielten. Als die Engländer mit ihrer Armee aufmarschierten und die Türken verjagten, fanden sie unter dem Fort ein abscheuliches Gefängnis, in dem sich Hinrichtungsräume und Folterkammern befanden. Sie stießen auf mehrere Massengräber und tauften den Ort "Hell". Nach der Gründung des Königreichs Irak wurde daraus Ahlan Dschahannam: "Herzliche Hölle".
"Palast der Miserablen" beginnt kurz vor dem Ausbruch des ersten Golfkriegs, erzählt vom Einmarsch in Kuweit und den "Bomben des Bush", die die Familie im Kleiderschrank überlebt. Er berichtet von den Aufständischen, die sich organisieren und die Regierung stürzen wollen; jugendliche Freiheitskämpfer, die auf der Straße von Pick-ups eingesammelt werden und nie wieder zurückkommen. Vom beliebten Kinderspiel "Saddam jagen" - und vom Präsidenten Saddam, der Bagdad und die Städte, in denen mehrheitlich Sunniten lebten, unter Kontrolle behält und die Gegend im Süden mit einem Bombardement überzieht. Bis die Familie begreift, dass es ihre einzige Chance ist, die Heimat zu verlassen und nach Bagdad aufzubrechen, wo sie zunächst bei einem Stammesverwandten und dann in der sogenannten Blechsiedlung unterkommen.
"Die Zeit von 1991 bis 2003 war im Irak die Zeit des Embargos", erzählt Abbas Khider. "Wir wissen, dass das Embargo als politisches Druckmittel eingesetzt wurde, aber nicht, was es für die Menschen bedeutet hat. Dazu kam, dass es um eine Zeit nach dem Krieg und in der Diktatur geht, das sind unheimliche Umstände. Und darüber einen Roman zu schreiben ist eine große Herausforderung. Es gibt Romane über Kriege, Diktaturen, dafür gibt es Muster, aber hierfür gibt es eigentlich kein Muster."
"Palast der Miserablen" wird so zu einem Überlebensroman in einer nicht nur politisch unübersichtlichen Zeit ohne Strom und fließend Wasser und dennoch nicht ohne Glück. Der Junge verkauft Tüten und, was eigentlich verboten ist, mit seiner rebellischen Schwester, der vielschichtigsten Figur in diesem Roman, Wasser. Später verkauft er Bücher und wird in einen Literaturzirkel eingeführt, der sich immer freitags trifft: "Das also waren wir", heißt es, "acht Literaturbegeisterte in der Wohnung eines Blinden. Der Palast der Miserablen."
Abbas Khider sagt, dass er selbst in drei solchen Zirkeln war, auch in Libyen im Exil. Und dass sie die schönste Erinnerung seien, die er in seinem Leben habe. "Das war eine Zuflucht für mich. Ich habe mir ein Leben gewünscht, in dem alle Tage Freitag wären. Man ist zwischen Intellektuellen, die kein Geld von dir wollen, sondern Austausch, Miteinander. Ich war wie ein Wörteraufsauger, und seitdem glaube ich an die Literatur", die im Irak allerdings ein revolutionärer Akt, ein Spiel auf Leben und Tod gewesen sei. Er kenne einen irakischen Dichter, der hier in Berlin lebe, Fadhil al-Azzawi, erzählt er. Als der in Bagdad im Gefängnis gesessen habe, sei er jungen Leuten aus Basra begegnet, die einsaßen, weil man bei ihnen eine Zeitschrift gefunden hatte, in der ein Gedicht dieses Dichters abgedruckt gewesen war. Er ruft es laut durchs ganze Café: "Ein Gedicht!"
Sein mitreißender neuer Roman ist durch eine Abfolge von Rückschlägen strukturiert. Immer wenn in der Bevölkerung Hoffnung wieder aufkeimt; wenn so etwas wie Normalität sich wieder einzustellen scheint, eine Bewegung in eine gute Richtung - wird im nächsten Moment jäh alles wieder zunichtegemacht. Es ist diese Zerrüttung gesellschaftlicher Entwicklung durch Interventionen von außen und innen, die ihn interessiert: "Nehmen Sie Donald Trump", sagt er. "Er hat zwei Idioten getötet." Er meint Ghassem Soleimani, Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Einheiten, und den Milizenführer Abu Mahdi al-Muhandis. "Vorher gab es einen Aufstand im Irak, die Frauen haben dabei eine große Rolle gespielt. Das war eine normale Entwicklung, auf der Straße waren Millionen - dann kommt Trump, tötet zwei Leute, und die Geschichte ändert sich. Jetzt heißt es: Diejenigen, die auf die Straße gingen, seien die Spione der Amerikaner. Im Westen interessiert sich keiner dafür. Für die jungen Leute bedeutet das, dass ihr Aufstand vorbei ist, ihre Träume, ihre Visionen."
Und genau das verstehe er nicht: Vor dem arabischen Frühling seien hier viele skeptisch gewesen, als dann die Islamisten kamen, war man enttäuscht. Aber was man heute vergesse, sei, dass diejenigen, die gerade auf die Straße gingen, alle gegen Diktatur, Islamismus und Militär seien: in Algerien ("seit verdammtem einem Jahr!"), in Sudan, im Libanon, im Irak, alle gleichzeitig, junge Leute, seit Monaten, Frauen und Männer, was auch neu sei, besonders für den Irak. Und das sei doch ein Traum! Junge Menschen wollen Demokratie und gehen dafür auf die Straße. Wenn sie davon etwas realisieren könnten, würde das bedeuten, dass es auch hier ein Problem weniger gäbe, weil weniger Flüchtlinge kämen. Aber das werde gar nicht wahrgenommen, weil alle auf die Rechtsradikalen fixiert seien.
"Mir kommt es so vor, als wenn die jungen Leute dort mehr für die europäischen Werte kämpfen als die Menschen hier", sagt Abbas Khider. "Denn nur diese können ihnen ein besseres Leben ermöglichen. Diejenigen, die dort für die Demokratie eintreten, brauchen Unterstützung. Aber die kriegen sie nicht. Die Gesellschaften in Europa haben sich durch das Beschäftigtsein mit sich selbst und mit den giftigen Problemen der Rechtsradikalen total geändert in den letzten Jahren. Sie sind immerzu mit ihren eigenen Problemen beschäftigt."
"Palast der Miserablen" ist in diesem Sinne auch als Unterbrechung dieser exzessiven Beschäftigung mit sich selbst zu sehen. Denn auch dafür ist Literatur da: um von sich selbst abzusehen und sich in die Perspektive jener hineinzubegeben, die in der "Herzlichen Hölle" leben.
JULIA ENCKE.
Abbas Khider: "Palast der Miserablen". Roman. Hanser Verlag, 320 Seiten, 23 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Abbas Khider ging damals nicht in die Talkshows, die ihn eingeladen hatten. "Ich bin Schriftsteller, kein Vampir. Ich lebe nicht vom Blut der anderen", sagte er. Er schrieb weiter - auf Deutsch. Mit 19 war er im Irak verhaftet worden, als er mit Freunden Flugblätter gegen Saddam Hussein verteilt hatte; zwei Jahre war er in den Gefängnissen Bagdads interniert, bevor es ihm, nach seiner Entlassung, gelang, aus dem Irak zu fliehen. 2000 kam er nach Deutschland, fand Asyl, studierte in München und Potsdam Literatur und Philosophie und fing damals an, in der Sprache, die er hier lernte, zu schreiben. Der Abbas-Khider-Sound entstand so, mit dem er längst zu den wichtigen deutschsprachigen Schriftstellern der Gegenwart gehört. Seine Literatur ist überraschend nüchtern, mit kurzen Sätzen, einem schonungslosen Blick für die Grausamkeiten von Krieg und Folter und voller Humor, der halb befreiend, halb bitter ist.
Jetzt ist endlich - er wirkt erleichtert - sein neuer Roman fertig, "Palast der Miserablen", der ihm alles abverlangt habe, wie er in Berlin in einem Café am Hermannplatz erzählt: so sehr, dass er zwischendurch mit der Arbeit daran aufhören musste. "Ich hatte von diesem Buch acht Fassungen, und nach der vierten Fassung dachte ich, ich brauche eine lange Pause, brauche Distanz zu meinem Text, um mit anderen Augen daran arbeiten zu können. Ich dachte, ich muss etwas anderes machen, und habe angefangen, über mein Verhältnis zur deutschen Sprache zu schreiben, weil ich danach immer wieder gefragt werde. Sieben Wochen lang habe ich einfach alles aufgeschrieben, was mir einfiel. Das war wirklich Spaß pur." Das Spaßprodukt hieß "Deutsch für alle" und wurde vor einem Jahr völlig zu Recht zu einem Erfolg. Khider schilderte, wie er, als er in der Bundesrepublik ankam, nur drei deutsche Wörter kannte: "Hitler, Scheiße und Lufthansa", allerdings den Anspruch hatte, Kant, Hegel und Hölderlin im Original lesen zu wollen. Wozu mussten Adjektive passend zum Substantiv gebeugt werden? Wozu gab es fast mehr Präpositionen als französische Käsesorten? In seiner Satire entwarf er ein neues, viel weniger kompliziertes Deutsch - und schrieb im komplizierten Deutsch an seinem Roman weiter, der diesmal nicht von Deutschland handelt, sondern vom Irak.
Gleich auf der ersten Seite wirft Khider darin seine Leser und seinen Ich-Erzähler in jene Gefängniskeller, die der Autor genauso kennt wie die Folterpraxis in ihnen. Aus den Kellern heraus erzählt er in Rückblenden (oder - das bleibt unentschieden - sind die Kerkerszenen Vorausblenden?) die Geschichte seines Landes, die einer Familie und vor allem die eines im Süden in einem schiitischen Dorf aufwachsenden Jungen. "Helle", "herzlich" hatte das Dorf früher einmal unter der Herrschaft der Osmanen geheißen. Ein riesiges befestigtes Lager sollte hier existiert haben, wo die Landesherren mit ihren Streitkräften logierten, wenn sie sich im Südirak aufhielten. Als die Engländer mit ihrer Armee aufmarschierten und die Türken verjagten, fanden sie unter dem Fort ein abscheuliches Gefängnis, in dem sich Hinrichtungsräume und Folterkammern befanden. Sie stießen auf mehrere Massengräber und tauften den Ort "Hell". Nach der Gründung des Königreichs Irak wurde daraus Ahlan Dschahannam: "Herzliche Hölle".
"Palast der Miserablen" beginnt kurz vor dem Ausbruch des ersten Golfkriegs, erzählt vom Einmarsch in Kuweit und den "Bomben des Bush", die die Familie im Kleiderschrank überlebt. Er berichtet von den Aufständischen, die sich organisieren und die Regierung stürzen wollen; jugendliche Freiheitskämpfer, die auf der Straße von Pick-ups eingesammelt werden und nie wieder zurückkommen. Vom beliebten Kinderspiel "Saddam jagen" - und vom Präsidenten Saddam, der Bagdad und die Städte, in denen mehrheitlich Sunniten lebten, unter Kontrolle behält und die Gegend im Süden mit einem Bombardement überzieht. Bis die Familie begreift, dass es ihre einzige Chance ist, die Heimat zu verlassen und nach Bagdad aufzubrechen, wo sie zunächst bei einem Stammesverwandten und dann in der sogenannten Blechsiedlung unterkommen.
"Die Zeit von 1991 bis 2003 war im Irak die Zeit des Embargos", erzählt Abbas Khider. "Wir wissen, dass das Embargo als politisches Druckmittel eingesetzt wurde, aber nicht, was es für die Menschen bedeutet hat. Dazu kam, dass es um eine Zeit nach dem Krieg und in der Diktatur geht, das sind unheimliche Umstände. Und darüber einen Roman zu schreiben ist eine große Herausforderung. Es gibt Romane über Kriege, Diktaturen, dafür gibt es Muster, aber hierfür gibt es eigentlich kein Muster."
"Palast der Miserablen" wird so zu einem Überlebensroman in einer nicht nur politisch unübersichtlichen Zeit ohne Strom und fließend Wasser und dennoch nicht ohne Glück. Der Junge verkauft Tüten und, was eigentlich verboten ist, mit seiner rebellischen Schwester, der vielschichtigsten Figur in diesem Roman, Wasser. Später verkauft er Bücher und wird in einen Literaturzirkel eingeführt, der sich immer freitags trifft: "Das also waren wir", heißt es, "acht Literaturbegeisterte in der Wohnung eines Blinden. Der Palast der Miserablen."
Abbas Khider sagt, dass er selbst in drei solchen Zirkeln war, auch in Libyen im Exil. Und dass sie die schönste Erinnerung seien, die er in seinem Leben habe. "Das war eine Zuflucht für mich. Ich habe mir ein Leben gewünscht, in dem alle Tage Freitag wären. Man ist zwischen Intellektuellen, die kein Geld von dir wollen, sondern Austausch, Miteinander. Ich war wie ein Wörteraufsauger, und seitdem glaube ich an die Literatur", die im Irak allerdings ein revolutionärer Akt, ein Spiel auf Leben und Tod gewesen sei. Er kenne einen irakischen Dichter, der hier in Berlin lebe, Fadhil al-Azzawi, erzählt er. Als der in Bagdad im Gefängnis gesessen habe, sei er jungen Leuten aus Basra begegnet, die einsaßen, weil man bei ihnen eine Zeitschrift gefunden hatte, in der ein Gedicht dieses Dichters abgedruckt gewesen war. Er ruft es laut durchs ganze Café: "Ein Gedicht!"
Sein mitreißender neuer Roman ist durch eine Abfolge von Rückschlägen strukturiert. Immer wenn in der Bevölkerung Hoffnung wieder aufkeimt; wenn so etwas wie Normalität sich wieder einzustellen scheint, eine Bewegung in eine gute Richtung - wird im nächsten Moment jäh alles wieder zunichtegemacht. Es ist diese Zerrüttung gesellschaftlicher Entwicklung durch Interventionen von außen und innen, die ihn interessiert: "Nehmen Sie Donald Trump", sagt er. "Er hat zwei Idioten getötet." Er meint Ghassem Soleimani, Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Einheiten, und den Milizenführer Abu Mahdi al-Muhandis. "Vorher gab es einen Aufstand im Irak, die Frauen haben dabei eine große Rolle gespielt. Das war eine normale Entwicklung, auf der Straße waren Millionen - dann kommt Trump, tötet zwei Leute, und die Geschichte ändert sich. Jetzt heißt es: Diejenigen, die auf die Straße gingen, seien die Spione der Amerikaner. Im Westen interessiert sich keiner dafür. Für die jungen Leute bedeutet das, dass ihr Aufstand vorbei ist, ihre Träume, ihre Visionen."
Und genau das verstehe er nicht: Vor dem arabischen Frühling seien hier viele skeptisch gewesen, als dann die Islamisten kamen, war man enttäuscht. Aber was man heute vergesse, sei, dass diejenigen, die gerade auf die Straße gingen, alle gegen Diktatur, Islamismus und Militär seien: in Algerien ("seit verdammtem einem Jahr!"), in Sudan, im Libanon, im Irak, alle gleichzeitig, junge Leute, seit Monaten, Frauen und Männer, was auch neu sei, besonders für den Irak. Und das sei doch ein Traum! Junge Menschen wollen Demokratie und gehen dafür auf die Straße. Wenn sie davon etwas realisieren könnten, würde das bedeuten, dass es auch hier ein Problem weniger gäbe, weil weniger Flüchtlinge kämen. Aber das werde gar nicht wahrgenommen, weil alle auf die Rechtsradikalen fixiert seien.
"Mir kommt es so vor, als wenn die jungen Leute dort mehr für die europäischen Werte kämpfen als die Menschen hier", sagt Abbas Khider. "Denn nur diese können ihnen ein besseres Leben ermöglichen. Diejenigen, die dort für die Demokratie eintreten, brauchen Unterstützung. Aber die kriegen sie nicht. Die Gesellschaften in Europa haben sich durch das Beschäftigtsein mit sich selbst und mit den giftigen Problemen der Rechtsradikalen total geändert in den letzten Jahren. Sie sind immerzu mit ihren eigenen Problemen beschäftigt."
"Palast der Miserablen" ist in diesem Sinne auch als Unterbrechung dieser exzessiven Beschäftigung mit sich selbst zu sehen. Denn auch dafür ist Literatur da: um von sich selbst abzusehen und sich in die Perspektive jener hineinzubegeben, die in der "Herzlichen Hölle" leben.
JULIA ENCKE.
Abbas Khider: "Palast der Miserablen". Roman. Hanser Verlag, 320 Seiten, 23 Euro
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Abbas Khider erzählt seine Geschichte aus dem "Palast der Miserablen" aus der Perspektive des jugendlichen Protagonisten - vermutlich, damit Sprache und Stil des Romans nicht gänzlich niedergedrückt werden von den Lasten eines Lebens unter Saddam Hussein, meint Rezensent Hans-Peter Kunisch. Ganz gelungen scheint ihm das nicht. Vielmehr ist ihm manches "zu brav" geraten, etwa wenn der im Irak geborene Autor seiner deutschen Leserschaft den Alltag in einem fiktiven Armenviertel von Bagdad zu erklären sucht. Dann wieder lobt der Kritiker den Roman für seinen radikalen und unabgelenkten Blick auf die Verhältnisse im Irak während des Embargos. Schwer beeindruckt ist Kunisch auch von Khiders Darstellung von Folter und moralischer Ausweglosigkeit.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"'Palast der Miserablen' geht nahe. Besonders, weil er zeigt, wie Menschen selbst in aussichtsloser Lage ihr Leben mit Hoffnung und Sinn erfüllen können - wenn sie es denn können." Die Presse, 11.12.20 "Ein packendes Panorama irakischer Geschichte. ... Politik, Soziologie, Psychologie, Tradition und individuelle Hoffnungen und Wünsche verbinden sich zu einer großen Erzählung über den Zustand des Irak in den Jahren vor dem Sturz Saddam Husseins." Franziska Hirsbrunner, SRF 2 Kultur, 10.05.20 "Ein Buch, das über die Geschichte des Iraks weit hinausgeht." Insa Wilke, 3sat Kulturzeit, 08.04.20 "Die vielleicht größte Stärke der Kunstform Literatur, das zeigt Abbas Khider, liegt nicht darin, Handlungsempfehlungen zu geben, sondern zu erinnern,
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nicht locker zu lassen, die Sprache nicht zu verlieren angesichts des Unsäglichen, sondern es auch dann zu begleiten, wenn es in absehbarer Zeit nicht verschwinden wird, und damit diejenigen zu würdigen, die ihm ausgesetzt sind." Lea Schneider, Süddeutsche Zeitung, 07.03.20 "Abbas Khider schreibt so mitreißend dass es schaudern macht. Doch ist es die Wirklichkeit, die diesem Roman die hoffnungsvollen Seiten verdunkelt." Cornelia Geissler, Frankfurter Rundschau, 27.02.20 "Abbas Khider hat wunderbare Figuren geschaffen, und es tut weh, sie scheitern zu sehen. ... Er hat die Grausamkeiten des irakischen Regimes überlebt, nun lässt er die sprechen, die es selbst nicht mehr können." Leonie Berger, SWR, 29.02.20 "Abbas Khider gehört längst zu den wichtigen deutschsprachigen Schriftstellern der Gegenwart. Seine Literatur ist überraschend nüchtern, mit kurzen Sätzen, einem schonungslosen Blick für die Grausamkeiten von Krieg und Folter und voller Humor, der halb befreiend, halb bitter ist. ... Ein mitreißender neuer Roman." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 23.02.20 "Khider erzählt mit weltkluger Zärtlichkeit von seinen Figuren. Und begeisternd von der Leidenschaft für Literatur... Der Roman ist das Porträt eines Landes, das bis heute nicht zur Ruhe kommt. Eine irakische Coming of age-Geschichte. Ein Faustschlag gegen eine geschlossene Tür." Carsten Hueck, Deutschlandfunk Kultur, 20.02.20 "Wie immer schreibt Abbas Khider unverschnörkelt realistisch und direkt. Seine Sprache ist so geschmeidig und genau geworden, dass man nicht nur atemlos der Handlung folgt, sondern auch dem Rhythmus seiner Sätze. Palast der Miserablen' ist sein bisher bestes Buch." Klaus Hübner, Tagesspiegel, 18.02.20 "Hart ist diese Geschichte und schwer zu ertragen. Es gibt nichts, was ihre Wucht dämpfen könnte. So ist das in diesem wundervollen, traurigen Roman: Immer, wenn irgendetwas auch nur den Anschein erweckt, vielleicht in eine gute Richtung zu gehen, kommt ein gewaltiges 'Doch dann', das alles erschlägt." Alexander Solloch, NDR Kultur, 17.02.20
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Gebundenes Buch
Abbas Khider erzählt die Geschichte eines Irakers, eines ganzen Dorfes, eines ganzen Landes. Für mich sind die Grenzen verschwommen, da der Ich-Erzähler so intensiv und lebendig erzählt, dass ich mich oft gefragt habe, wie viel von dem Autor selbst in ihm steckt. Viele Emotionen …
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Abbas Khider erzählt die Geschichte eines Irakers, eines ganzen Dorfes, eines ganzen Landes. Für mich sind die Grenzen verschwommen, da der Ich-Erzähler so intensiv und lebendig erzählt, dass ich mich oft gefragt habe, wie viel von dem Autor selbst in ihm steckt. Viele Emotionen wurden in mir wachgerüttelt. Über den Großvater des Ich-Erzählers konnte ich schmunzeln, andere Szenen haben mich schockiert, erschreckt und auch ein wenig abgestoßen. Der Autor schreibt direkt, verschönert nichts, schmückt nichts aus, dichtet nichts hinzu. Es ist fast ein Tatsachenbericht, eine Biographie. Und für mich war sie vor allem ein Einblick in ein Land und in eine Zeit, über das und über die ich noch nicht allzu viel wusste.
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Gebundenes Buch
Anhand des Klappentextes und der Lp hatte ich mich richtig auf das Buch gefreut, leider habe ich nicht das bekommen was ich mir davon erhofft hatte.
Shams Hussein lebt in dem von Saddam Hussein beherrschten Land und hofft auf ein friedvolleres Leben. Um dies zu erreichen zieht er mit seinen …
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Anhand des Klappentextes und der Lp hatte ich mich richtig auf das Buch gefreut, leider habe ich nicht das bekommen was ich mir davon erhofft hatte.
Shams Hussein lebt in dem von Saddam Hussein beherrschten Land und hofft auf ein friedvolleres Leben. Um dies zu erreichen zieht er mit seinen Eltern aus dem Süden des Landes nach Bagdad. Dort landen sie jedoch in einem Blechviertel neben dem Müllberg, wo sie versuchen weiterhin auf die Sonnenseite des Lebens zu gelangen.
Es wird in zwei Erzählsträngen berichtet. Einmal aus Shams bisherigen Leben und einmal wo er bereits seit längerem im Gefängnis sitzt. Der Erzählstil plätschert die ganze Zeit nur so vor sich hin, ohne besondere Höhen und Tiefen. Das Leben dort, die Armut, das Miteinander, das Aussehen der Umgebung ist so beschrieben, dass hier wenig Raum für irgendwelche Emotionen bleibt. Man liest und liest und fragt sich wann denn da noch was kommt. Selbst die Charaktere sind hier sowas von fade dargestellt, da bleibt keine Möglichkeit für einen Sympathieträger.
Schade, eigentlich ein Roman mit wahnsinnig viel Potenzial.
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MP3-CD
Abbas Khider hat die Geschichte von Shams Hussein in seinem Roman „Palast der Miserablen“ erzählt. Eine Geschichte, die im Irak zu der Zeit spielt, als Saddam Hussein an der Macht ist.
Der Leser bzw. Hörer begleitet den Jungen Shams Hussein, der mit seinen Eltern im Süden …
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Abbas Khider hat die Geschichte von Shams Hussein in seinem Roman „Palast der Miserablen“ erzählt. Eine Geschichte, die im Irak zu der Zeit spielt, als Saddam Hussein an der Macht ist.
Der Leser bzw. Hörer begleitet den Jungen Shams Hussein, der mit seinen Eltern im Süden Iraks lebt, der von Kriegen und Aufständen gezeichnet ist. Seine Eltern erhoffen sich in Bagdad ein besseres Leben – das schaffen sie nur bedingt, denn die Familie baut sich ein Haus im Blechviertel neben dem Müllberg und muss tagtäglich ums Überleben kämpfen. Und so nimmt Shams viele Jobs an, um sich über Wasser zu halten. Doch mit einem Mal treten Bücher in sein Leben und er entdeckt seine Liebe zu ihnen. Er trifft sich regelmäßig mit Gleichgesinnten, um über Literatur zu diskutieren. Damit begibt sich Shams in eine Welt voller Gefahren, die er nicht kommen sieht. Denn Kritik am Regime Saddams zu äußern, ist selbst hinter vorgehaltener Hand brandgefährlich.
Der Schreibstil des Autors ist recht einfach, sodass man das Buch gut lesen oder hören kann. Der Anfang hat mir ganz gut gefallen und die Erzählweise des Ich-Erzählers hat gut zu dem jungen Shams gepasst, dessen Vater in den Krieg zog.
Leider schlichen sich dann Längen ein, mir fehlte schlichtweg die Spannung. Gegen Ende des Buchs ist Shams ein Student, aber die Erzählweise blieb die des kleinen Jungen, was mich schon etwas gestört hat. Und ja, ich weiß, dass die Muttersprache des Autors arabisch ist, dennoch hat mich die durchgehend einfache, schnörkellose Sprache nicht überzeugen können.
Die Story selber ist interessant und gibt einen guten und faszinierenden Einblick in das Leben im Irak. Man kann sich als Europäer gar nicht vorstellen, welche Lebensbedingungen in der ärmeren Bevölkerungsschicht Bagdads herrschen.
Aber der Autor kratzt nur an der der Oberfläche. Ich hätte mir sowohl die Charaktere als auch die Story tiefgründiger gewünscht.
Neben dem Erzählstrang von Shams Leben werden jeweils in kurzen Einschüben das trostlose Leben eines Gefangenen und dessen Probleme geschildert und das jeweils kurz und knackig. Diese Einschübe haben die Spannung etwas erhöht und ich wollte wissen, wie es mit dem Gefangenen weitergeht.
Je weiter der Autor über Shams Leben schrieb, desto mehr hatte ich das Gefühl, das er sich in Nebensächlichkeiten verliert.
Die Charaktere, insbesondere Shams, waren sympathisch und authentisch dargestellt. Aber auch hier hat mir eine gewisse Tiefe der Figuren gefehlt.
Das Ende hat kam für mich wie aus dem Nichts und hat mich enttäuscht zurückgelassen. Also, ich mag grundsätzlich ein Ende, das so nicht vorhersehbar ist, das ist es nicht. „Der Palast der Miserablen“ endete jedoch so abrupt und seltsam, dass ich mit dem Schluss der Story unzufrieden war.
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Gebundenes Buch
Shams Hussein wächst wohlbehütet in einfachen, bescheidenen Verhältnissen in einem Dorf im Irak auf.
Der Krieg mit dem Nachbarland Iran scheint in weiter Ferne, seine Familie kann einen normalen Alltag leben.
Als sein Vater verletzt und traumatisiert aus dem Krieg zurückkommt, …
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Shams Hussein wächst wohlbehütet in einfachen, bescheidenen Verhältnissen in einem Dorf im Irak auf.
Der Krieg mit dem Nachbarland Iran scheint in weiter Ferne, seine Familie kann einen normalen Alltag leben.
Als sein Vater verletzt und traumatisiert aus dem Krieg zurückkommt, beschließt die Familie nach Bagdad umzusiedeln, in der Hoffnung auf ein besseres Leben.
Aber sie finden keine Wohnung und sind deshalb gezwungen, eine Blechhütte nahe der Müllhalde, einem Slum, zu bauen.
Der Vater ergattert nur Gelegenheit-Jobs, so daß die ganze Familie, auch der kleine Shams mit arbeiten muß.
Trotz all dieser Widrigkeiten besuchen die Kinder eine Schule, seine Schwester absolviert anschließend eine Ausbildung und Shams selbst schafft unter erschwerten Umständen das Abitur und beginnt ein Studium.
Seine ganze Lebensfreude in dieser Zeit sind Bücher, die ihm aber noch zum Verhängnis werden sollen....
Der Roman erzählt das bewegende Leben des Shams Hussein in chronologischer Reihenfolge, seine Entwicklung als Kind, Jugendlicher und junger Erwachsener.
Dazwischen wird in immer kürzer werdenden Kapiteln das Leben eines politischen Gefangenen während der Ära Saddam Husseins geschildert.
Der Leser bekommt dadurch einen Einblick in die entsetzlichen Haftbedingungen und schrecklichen Verhörmethoden.
Zum Ende des Buchs erfährt man, obwohl schon vorhersehbar, um wen es sich bei dem Häftling handelt.
Mich persönlich haben die Charaktere der Familie Hussein stark beeindruckt.
Obwohl sie in einem Slumviertel in Bagdad leben, haben sie alle ihre Würde bewahrt und entwickeln durch ihren Familienzusammenhalt eine unwahrscheinliche Stärke.
Besonderst tragisch finde ich das Ende, daß gerade Bücher, die Shams so viel Positives in sein Leben gebracht haben, seinen Untergang bedeuten.
"Palast der Miserablen" ist ein gelungener Roman von Abbas Khidder, mit vielen autobiographischen Zügen, der ganz viele Denkanstöße bietet.
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Leben im Irak Saddam Husseins
Der junge Shams Hussein lebt mit seiner Familie im Süden Iraks. Da sie hoffen, in der Hauptstadt ein besseres Leben führen zu können, zieht die Familie um. In Bagdad angekommen, schlagen sie sich mehr schlecht als recht durch. Zunächst können …
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Leben im Irak Saddam Husseins
Der junge Shams Hussein lebt mit seiner Familie im Süden Iraks. Da sie hoffen, in der Hauptstadt ein besseres Leben führen zu können, zieht die Familie um. In Bagdad angekommen, schlagen sie sich mehr schlecht als recht durch. Zunächst können sie noch bei einem entfernten Verwandten wohnen, doch dann bleibt ihnen nichts anderes übrig, als in die sogenannte Blechstadt, ein Slum neben einem riesigen Müllberg, umzuziehen. Wie fast alle Bewohner der Blechstadt suchen Shams und sein Vater Gegenstände aus dem Müll, die sie verkaufen können.
Trotz der ärmlichen Verhältnisse entdeckt Shams bald die Liebe zum Lesen. Durch einen Cousin wird er in den „Palast der Miserablen“, einen Zirkel von literaturbegeisterten Gleichgesinnten, eingeführt. Allerdings werden dort auch systemkritische Schriften diskutiert, was im Irak des Saddam Hussein ein gefährliches Unterfangen ist.
Shams schlägt sich als Wasserverkäufer und Busfahrergehilfe durch und lernt gleichzeitig für seinen Schulabschluss. Nur wenn er den schafft, bleibt ihm ein Leben als Soldat erspart. Als er die Möglichkeit bekommt, Lesebegeisterte wie ihn selbst mit verbotenen Büchern aus dem Ausland zu beliefern, greift er zu. Ein folgenschwerer Fehler, wie sich herausstellt...
„Palast der Miserablen“ gibt Einblicke in ein von einem Diktator beherrschtes Land, in dem es aufgrund des von den USA verhängten Handelsembargos an allem fehlt. Wer kann, flieht außer Landes.
Ich habe „Palast der Miserablen“ als Hörbuch gehört, hervorragend gelesen von Torsten Flassig. Man erfährt viel über das Leben in einem totalitären Staat, in dem es Tag für Tag ums nackte Überleben geht. Der Autor Abbas Khider weiß, wovon er spricht: er war selbst als junger Mann im Irak inhaftiert und es ist ihm gelungen zu fliehen. Ein bewegendes und empfehlenswertes (Hör-)Buch.
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Gebundenes Buch
Ein total schönes und tiefgründiges Buch, das die Geschichte von einer kleinen Familie im Irak erzählt, die um's überleben kämpft.
Abbas Khadir hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, wodurch man förmlich die einzelnen Seiten verschlungen hat.
Die …
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Ein total schönes und tiefgründiges Buch, das die Geschichte von einer kleinen Familie im Irak erzählt, die um's überleben kämpft.
Abbas Khadir hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, wodurch man förmlich die einzelnen Seiten verschlungen hat.
Die Charaktere waren allesamt unglaublich realistisch und ich konnte mich in jede einzelnen Charakter hineinversetzen.
Ein Buch, was zum Nachdenken anregt! Wir müssen den Frieden waren, die Alternative wäre fatal.
Kein Mensch ist schuld am Wahnsinn manch anderer... doch meistens sind es immer die Unschuldigen, die der Abgrund aufsaugt, die ihre Familien verlieren, deren komplettes Leben zerstört wird.
Gerade in der momentanen Situation ist Aufklärung, Bildung, gegenseitiges Respektieren, Tolerieren und Akzeptieren von immenser Bedeutung.
Eine weltoffene, tolerante Gesellschaft ist hundertmal wertvoller und harmonischer als eine in sich gekehrte homogene Struktur.
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Gebundenes Buch
Ein Leben voller Entbehrungen im Irak
Der Junge Shams Hussein lebt mit seiner Schwester und seinen Eltern in einem kleinen Dorf im Südirak und bekommt dort die Auswirkungen des Saddam-Regimes bereits zu spüren. Nach einer gescheiterten Rebellion gegen den Diktator wird das Leben immer …
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Ein Leben voller Entbehrungen im Irak
Der Junge Shams Hussein lebt mit seiner Schwester und seinen Eltern in einem kleinen Dorf im Südirak und bekommt dort die Auswirkungen des Saddam-Regimes bereits zu spüren. Nach einer gescheiterten Rebellion gegen den Diktator wird das Leben immer unerträglicher, so dass die Familie beschließt, alles aufzugeben und nach Bagdad zu ziehen, in der Hoffnung auf ein friedlicheres Leben. Doch sie kommen vom Regen in die Traufe, denn nachdem sie vorerst bei Bekannten unterkommen, was aber auf Dauer nicht in Frage kommt, bauen sie sich eine Blechhütte nahe der Müllkippe im 'Blechviertel'. Das Leben bleibt entbehrungsreich trotz ständiger Bemühungen der ganzen Familie, der Armut zu entkommen. Aber auch politisch wird die Lage immer bedrohlicher, und besonders Shams bekommt dies aus nächster Nähe mit. Er hat kaum Zeit für Hobbys, da er neben der Schule, die ihn vor dem Soldatwerden bewahren soll, auch ständig Geld verdienen muss. Sein einziger Lichtblick als junger Mensch sind Treffen mit literatur- und kunstbegeisterten jungen Leuten und die zahlreichen Bücher, die er verschlingt, um seiner eintönigen und grauen Welt zu entkommen. Die jungen Leute treffen sich im 'Palast der Miserablen', ein privater Salon, und hier bekommt Shams Einblicke politischer und kultureller Art, die vorher von ihm ferngehalten wurden und zu denen seine Familie keinen Zugang fand.
In einem zweiten Erzählstrang befindet sich ein Häftling zunächst in einer 6-Mann-Zelle unter schlimmsten Bedingungen, zieht dann um in eine Einzelzelle auf einer Krankenstation, wo es ihm zunächst relativ gut geht, da er genug zu essen bekommt, die Zelleneinrichtung komfortabler ist und er auch medizinisch behandelt wird, da er starke Beschwerden hat. Aber plötzlich fällt der Strom aus, die Versorgung wird reduziert und er vegetiert vor sich hin......
Das Buch hat mir tiefe Einblicke in das Leben im Irak unter Saddam gegeben, was ich mir so auch gewünscht hatte, so dass ich nach der Lektüre sehr zufrieden bin. Was für ein entbehrungsreiches Leben, und trotzdem immer wieder das ÜBERleben! In unserer westlichen Konsumgesellschaft kann man sich schwer vorstellen, welche beängstigenden und bedrohlichen Situationen ein Mensch durchstehen kann....für uns ist es unvorstellbar, unter solch ärmlichen Bedingungen und unter ständigem politischen Druck zu leben.
Die Atmosphäre des Buches ist niederdrückend und trotzdem keimt immer wieder Hoffnung auf, und in meinen Augen hat Abbas Khider dies in seinem Roman gut zum Ausdruck gebracht. Es war immer eine gewisse Spannung da, man fragte sich oft: wie geht es denn nun weiter? Auch im zweiten, deutlich knapperen Erzählstrang, war ich gespannt, was den Häftling als nächstes erwartet. Und am Ende schließt sich auch der Kreis der beiden Handlungsstränge.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Der Autor benutzt eine einfache Sprache, ohne Verschnörkelungen, was meiner Meinung nach aber gut zum Inhalt passt, denn auch das geschilderte Leben ist bescheiden, sogar armselig und auf jeden Fall schmucklos. Auch die grausamen Foltermethoden verdienen keine ausgeschmückte Sprache.
Shams Hussein ist mir sympathisch, denn er ist familienzugewandt, sensibel, ausdauernd, verantwortungsvoll und hilfsbereit, was unter den geschilderten Lebensumständen nicht selbstverständlich ist. Ganz besonders gefällt mir sein Mut, sich auch mal gegen die diktatorischen Gesellschaftsregeln zu stellen.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, es hat meine Erwartungen erfüllt und verdient aus meiner Sicht die volle Sternewertung.
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Gebundenes Buch
Die Geschichte spielt zur Zeit Saddam Husseins. Hier wird ein Land porträtiert, dass noch immer nicht zur Ruhe gekommen ist. Ein Land, das von einem Krieg in den nächsten gerät. Die Familie von Shams flieht aus dem Süden des Iraks nach Bagdad. In der Hoffnung auf Sicherheit und …
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Die Geschichte spielt zur Zeit Saddam Husseins. Hier wird ein Land porträtiert, dass noch immer nicht zur Ruhe gekommen ist. Ein Land, das von einem Krieg in den nächsten gerät. Die Familie von Shams flieht aus dem Süden des Iraks nach Bagdad. In der Hoffnung auf Sicherheit und ein besseres Leben. Die Enttäuschung lässt nicht lange auf sich warten. Hoffnungslosigkeit, Hunger, Armut, wenig Perspektive. Und doch schafft Shams es, sein Abitur zu erlangen. Entweder Schule oder Militär. Die Wahl fällt nicht schwer.
Abbas Khider war mir bislang unbekannt. Doch nun hat er einen Fan mehr. Natürlich hatte ich schon von Golfkrieg, Irak und Saddam Hussein gehört, doch was ich hier zu lesen bekam, hat mich doch erschreckt und sehr bewegt.
Auch wenn sein Roman fiktiv ist, beruht er doch auf autobiografischen Erlebnissen. Sein zuweilen aufkeimender Sarkasmus entlockte mir hin und wieder sogar ein Schmunzeln. Bei all der Gräuel muss man das wahrscheinlich auch.
Man muss immer aufpassen was man sagt, steht immer mit einem Bein im Gefängnis. Die Spitzel sind überall. Ein einziges Auf und Ab von Hoffnung und Angst. Erzählt wird das Ganze in zwei verschiedenen Handlungssträngen. Und das Ende des Romans ist einfach nur schockierend. Aber gelungen! Bravo!
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Eine Jugend im Irak
Abbas Kider ist ein auf Deutsch schreibender Autor, der im Irak geboren wurde. Seine Romane haben mich stets berührt. Seine neues auch.
Palast der Miserablen ist meiner Meinung nach ein großer Wurf. Der Autor erzählt vom Aufwachsen und Leben im Irak. …
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Eine Jugend im Irak
Abbas Kider ist ein auf Deutsch schreibender Autor, der im Irak geboren wurde. Seine Romane haben mich stets berührt. Seine neues auch.
Palast der Miserablen ist meiner Meinung nach ein großer Wurf. Der Autor erzählt vom Aufwachsen und Leben im Irak.
Für die meisten von uns ist es eine fremde Welt. Dieses Buch erlaubt einen Einblick.
Zu so einer Jugend im Irak gehören auch die menschenfeindliche Diktatur eine Sadam Hussein und die Bomben des Bush.
Dann versucht die Familie von den Jungen Sham in Bagdad Fuß zu fassen. Das ist nicht einfach. Es wird auch ein gutes Portrait von Shams Vater und Mutter und seiner selbstbewussten Schwester.
Das Buch erzählt außerdem von leidvoller Gefangenschaft. Das sind düstere Abschnitte.
Die Handlung wechselt zwischen diesen beiden Eckpunkten.
Abbas Khider lässt sich Zeit beim Erzählen. Mit der Zeit entwickelt sich die Handlung und der Roman entfaltet sich. Man spürt, dass der Autor lange an dem Buch gearbeitet und alles gegeben hat.
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Dieser Roman ist toll. Dieser Roman reißt einen mit. Dieser Roman ist langweilig. Ich glaube, ich war bei einem Buch schon lange nicht mehr so hin und her gerissen. Die Geschichte bietet so ein großartiges und mitreißendes Abbild über das Leben zwischen Hoffnung nach Frieden, …
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Dieser Roman ist toll. Dieser Roman reißt einen mit. Dieser Roman ist langweilig. Ich glaube, ich war bei einem Buch schon lange nicht mehr so hin und her gerissen. Die Geschichte bietet so ein großartiges und mitreißendes Abbild über das Leben zwischen Hoffnung nach Frieden, Unterdrückung, Zusammenhalt, Angst. Khider lässt den Leser durch seine sehr nahbaren Figuren zu einer Art Augenzeugen der Kriminalität, des Widerstands, des versuchten Lebens zwischen Wirtschaftsembargo und erhoffter Freiheit werden. Die Geschichte der Familie visualisiert den wirtschaftlichen Abstieg durch den Krieg und die ständigen Unruhen im Land, aber eben auch die Tatkraft und den Willen der Menschen sich unter den gegebenen Umständen eine bessere Zukunft aufzubauen. Khider porträtiert die einzelnen Familienmitglieder teilweise sehr intensiv, arbeitet beinahe für jeden einzelne Charakterzüge aus und lässt ihre Geschichte gerade dadurch so wahnsinnig lebendig werden. Zumindest diesen Teil der Geschichte. Der Roman beginnt nämlich an einem ganz anderen Ort. Ein Häftling erzählt von seinen Fluchtgedanken, vom Leben in seiner Gefängniszelle. Immer wieder durchbricht eben jener die doch recht spannende Geschichte über Shams Familie mit einzelnen Details zu seiner Gefangenschaft, seinen Schmerzen oder gar Beulen am Gesäß. Man weiß, dass irgendetwas geschehen sein muss, das den Protagonisten der Geschichte in die Zelle gebracht hat und so wartet man dann tatsächlich recht lange auf die Erklärung. Beinahe wirkte es dann für mich so, als wenn Khider gegen Ende des Romans noch schnell etwas Spannung aufbauen und die Verknüpfung mit den Gefangenschaftsabschnitten herstellen will. Ich persönlich hätte diese kurzen Kapitel auch nicht wirklich gebraucht, da sie in dieser Form (wenn überhaupt) nur einen kleinen Mehrwert bieten. Ähnlich erging es mir dann auch, als Khider den Fokus auf Shams Pubertät lenkt, sich auf ihn fokussiert und die ganze Familiensituation, die ich gerade in der ersten Hälfte so faszinierend und toll fand, beinahe vernachlässigt. Shams wird älter, ‘entdeckt’ das weibliche Geschlecht, geht in der Literatur förmlich auf, schreibt eigene Texte, trifft sich mit anderen und unterhält sich mit ihnen über einzelne literarische Texte und die Welt. An diesen Stellen habe ich mich dann oft gefragt, was denn nun mit seiner Schwester ist oder der Mutter und was der Vater gerade anstellen mag. Einige Seiten später weitet Khider seinen Blick wieder, aber vorher habe ich’s gänzlich vermisst und wurde mit anderen Informationen, der Literatur und anderen Charakteren ‘versorgt’. Und ja, diese zweite Hälfte war einfach nicht meins, ich mag keine Bücher in denen davon erzählt wird, wie Menschen Literatur vortragen oder wenn zahlreiche Charakter ausführlich vorgestellt werden, die bereits nach kurzer Zeit nicht mehr auftauchen. Khider hat für mich den Fokus verloren und wollte unbedingt noch von anderen Sachen erzählen und das fand ich in dieser Form irgendwie fehl am Platz. Ehrlich gesagt habe ich auch nicht erwartet, dass der “Palast der Miserablen” ein Name für einen Literaturclub darstellt und unter der Betrachtung, dass dieser Roman von dem ‘Palast’ handelt, ist gerade dieser Abschnitt dann doch recht kurz.
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