Christine Mangan
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Nacht über Tanger (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 594 Min.
Sprecher: Kempter, Friederike; Beglau, Bibiana / Übersetzer: Eisenhut, Irene
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Wie viele Gesichter hat die Wahrheit? Tanger 1956: Alice Shipley ist ihrem Mann John von England in das von politischen Unruhen aufgeheizte Marokko gefolgt. Doch die Hitze und die fremde Kultur machen es Alice schwer; während John sich immer mehr ins Nachtleben der pulsierenden Stadt stürzt und kaum mehr zu Hause ist, verkriecht sich Alice in der gemeinsamen Wohnung, gleitet in eine Depression. Da steht eines Tages Lucy Mason vor ihrer Tür, Alice' Zimmergenossin und Freundin aus Collegezeiten in Vermont, die sie seit einem mysteriösen Unfall ein Jahr zuvor nicht mehr gesehen hat. ...
Wie viele Gesichter hat die Wahrheit? Tanger 1956: Alice Shipley ist ihrem Mann John von England in das von politischen Unruhen aufgeheizte Marokko gefolgt. Doch die Hitze und die fremde Kultur machen es Alice schwer; während John sich immer mehr ins Nachtleben der pulsierenden Stadt stürzt und kaum mehr zu Hause ist, verkriecht sich Alice in der gemeinsamen Wohnung, gleitet in eine Depression. Da steht eines Tages Lucy Mason vor ihrer Tür, Alice' Zimmergenossin und Freundin aus Collegezeiten in Vermont, die sie seit einem mysteriösen Unfall ein Jahr zuvor nicht mehr gesehen hat. Die unabhängige und furchtlose Lucy entdeckt Tanger schnell für sich und versucht Alice aus ihrer Isolation zu befreien. Doch Alice beschleicht bald das ihr nur allzu vertraute Gefühl, von Lucys Fürsorge kontrolliert und erstickt zu werden. Als John plötzlich verschwindet, wird Alice von dem Unfall in Vermont eingeholt und sie fängt an, an Lucys Vertrauenswürdigkeit und ihrem eigenen Verstand zu zweifeln ... Ein vielschichtiger, spannender, psychologisch tiefgründiger Roman, erzählt aus zwei Ich-Perspektiven, die den Leser bestricken und verstricken in eine komplexe Freundschaft, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse, Normalität und Wahnsinn fließend sind. Hintergründig und geheimnisvoll gelesen von Bibiana Beglau und Friederike Kempter
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Christine Mangan, geboren 1982, hat Creative Writing studiert und am University College Dublin zur Gothic Literature promoviert. »Nacht über Tanger« ist ihr erster Roman und hat sich in 20 Länder verkauft. Die Filmrechte gingen an die Produktionsfirma von George Clooney. Christine Mangan lebt in Brooklyn, New York, und schreibt an ihrem zweiten Roman.
Produktdetails
- Verlag: Random House Audio
- Gesamtlaufzeit: 594 Min.
- Erscheinungstermin: 13. August 2018
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783837143133
- Artikelnr.: 57490587
Ein Klassischer Beziehungsroman, diesmal spielen zwei Frauen die Hauptrolle mit ähnlicher Vergangenheit.
Der Ort "Tanger"hat für die Geschichte keine Bedeutung, weil keine der Hauptpersonen etwas mit diesem Ort verbindet hört sich wahrscheinlich einfach nur gut an.
Die …
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Ein Klassischer Beziehungsroman, diesmal spielen zwei Frauen die Hauptrolle mit ähnlicher Vergangenheit.
Der Ort "Tanger"hat für die Geschichte keine Bedeutung, weil keine der Hauptpersonen etwas mit diesem Ort verbindet hört sich wahrscheinlich einfach nur gut an.
Die Story ist durchschnittlich und schnell zu durchschauen, der Spannunngsbogen ist gut aber nicht überraschend.
Die Anspielung auf Hitchcock ist doch stark übertrieben ,es sei denn man dreht mit finanziellen Mitteln einen 60 ziger Jahre Film
Ansich ein guter Roman für die Sommertage
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Alice versucht in Tanger Ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und zieht frisch verheiratet mit ihrem Mann John nach Tanger. Doch Ihre Vergangenheit holt sie ein, als Ihre alte Freundin Lucy in Tanger vor Ihrer Tür steht.
Beide haben zusammen das College besucht, bis ein tragischer Vorfall …
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Alice versucht in Tanger Ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und zieht frisch verheiratet mit ihrem Mann John nach Tanger. Doch Ihre Vergangenheit holt sie ein, als Ihre alte Freundin Lucy in Tanger vor Ihrer Tür steht.
Beide haben zusammen das College besucht, bis ein tragischer Vorfall sie auseinander gebracht hat.
Wieder zusammen in Tanger blüht Alice auf, erinnert sich aber auch an den Vorfall und ist sich bald nicht mehr sicher, ob sie ihrer Freundin Lucy trauen kann.
Als ihr Mann John dann verschwindet ahnt Alice böses...
Es ist ein spannender Roman, der durch die wechselnde Erzählperspektive von Alice und Lucy abwechslungsreich erzählt wird. Ich freue mich schon auf eine eventuelle Verfilmung.
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Inhalt:
Lucy und Alice, zwei Freundinnen, welche nicht unterschiedlicher sein können. Sie studieren zusammen, verlieren sich aus den Augen und finden sich in Marokko wieder. Doch die Wiedersehensfreude trügt ....
Meine Meinung:
Für einen Debütroman ist es okay, aber …
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Inhalt:
Lucy und Alice, zwei Freundinnen, welche nicht unterschiedlicher sein können. Sie studieren zusammen, verlieren sich aus den Augen und finden sich in Marokko wieder. Doch die Wiedersehensfreude trügt ....
Meine Meinung:
Für einen Debütroman ist es okay, aber irgendetwas fehlt. Die Figuren wirken nicht echt, die Geschehnisse sind entweder langweilig oder so "drüber", dass es schon wieder lächerlich wirkt. Das Maß der Dinge passt nicht zusammen. Der Ausdruck ist immer gleich bleibend. So wird die Geschichte zwar von Alice und Lucy erzählt - sie wechseln sich pro Kapitel ab - aber die Autorin gibt keinem der beiden eine eigene Aura. Hier bin ich so oft durcheinander gekommen, wer denn nun gerade erzählt, dass ich immer wieder zurückblättern musste in welchen Kapitel ich gerade bin. Die Frauen sollen unterschiedlich wirken, aber sie schaffen es nicht. Und nur durch die wörtliche Rede und andere Wörter erschafft die Autorin keine Differenz, wenn die beiden gleich denken ...
Viele Fragen bleiben zudem unbeantwortet. Und das Buch scheint ein Traum zu sein, da weiß man ja auch nicht wie er anfängt - man ist mittendrin - warum sich die Figuren so verhalten (auch wenn es noch so dämlich ist) und warum es dann so plötzlich so endet.
Einzig das Cover wirkt und wäre kaufentscheidend, wenn es denn um eine Geschichte in den 50er Jahren gehen würde. sie hätte auch sonstwann spielen können...
Fazit:
Schlechte Protagonisten, an den Haaren herbeigezogene Geschichte, aber ein schönes Cover. Mich konnte das Buch nicht überzeugen und ich vergebe aufgrund der ganzen Kritikpunkte nur 2 Sterne. Eine Leseempfehlung spreche ich nur an Leser aus, welche leichte Krimis mögen und wenig über die Logik dahinter nachdenken wollen. Ansonsten ist es eher eine Geschichte zum Zeitvertreib über 2 Frauen, welche keinen Plan haben.
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Nacht über Tanger ist das erste Buch der Autorin. Es ist bereits in 20 Ländern verkauft worden und soll verfilmt werden. Es ist ein absolutes Meisterwerk und ein absolut krankes, psychopathischer Roman. Der sowohl Freundschaft und Thriller beinhaltet. Nach und nach wird immer mehr …
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Nacht über Tanger ist das erste Buch der Autorin. Es ist bereits in 20 Ländern verkauft worden und soll verfilmt werden. Es ist ein absolutes Meisterwerk und ein absolut krankes, psychopathischer Roman. Der sowohl Freundschaft und Thriller beinhaltet. Nach und nach wird immer mehr Preisgegeben und ich hätte absolut nicht mit dem Ausgang der Geschichte gerechnet. Beim Lesen bin selber verrückt geworden, weil ich mir absolut nicht vorstellen konnte, dass das alles passiert und habe mich selber tierisch über die Charaktere und deren Handlungen geärgert (im positiven Sinne). Ich habe es selten, dass mich eine Geschichte so packt. Es hat mich richtig aufgewühlt. Absolut empfehlenswert und ein prima Geschenk.
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„Man weint, wenn man kommt, und man weint, wenn man geht“
Dieses Zitat am Ende des Buches fasst den exotischen Schauplatz Tanger und die Geschichte von Alice und Lucy zusammen
Im Marokko des Jahres 1956 hat die frisch verheirate Alice Shipley Zuflucht vor ihrer Vergangenheit …
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„Man weint, wenn man kommt, und man weint, wenn man geht“
Dieses Zitat am Ende des Buches fasst den exotischen Schauplatz Tanger und die Geschichte von Alice und Lucy zusammen
Im Marokko des Jahres 1956 hat die frisch verheirate Alice Shipley Zuflucht vor ihrer Vergangenheit gefunden. Den schrecklichen Vorfall, der in einer zurückliegenden Nacht ihr Leben veränderte, hat sie nahezu vergessen. Ein unerwarteter Besuch ihrer Zimmergenossin aus College-Zeiten, Lucy Mason, droht nun die verdrängten Ereignisse ans Licht zu bringen. Alice ist sich sicher einem kurzen Besuch standzuhalten, aber je länger Lucy bleibt, umso mehr verstärkt sich die altbekannte Ungewissheit: entweder vertraut sie ihrer alten Freundin – oder ihrem eigenen Verstand…
Abwechselnd wird die Geschichte aus Sicht von Alice und Lucy erzählt. Im ersten Drittel des Buches kann man sich von beiden ein Bild machen. (Die Perspektivwechsel haben mich aufgrund der überschaubaren Anzahl an Charakteren nicht gestört.) Neben der gemeinsamen Vergangenheit verbindet die Hauptprotagonistinnen eine gewisse Nervosität und greifbare Spannung. Im Gegensatz zu der undurchschaubaren Amerikanerin Lucy, lebt Alice zurückgezogen im Schatten ihres Mannes John. Um den Geistern der Vergangenheit zu entfliehen, ist sie ihm von England nach Afrika gefolgt. In Rückblenden wird nach und nach die Vergangenheit aufgedeckt, während sich die Situation in Tanger zuspitzt. Was geschah wirklich in der Winternacht in den Green Mountains von Vermont? Gipfelt die Suche nach der Wahrheit in einer erschreckenden Manipulation?
Die Auflösung erstreckt sich über 367 Seiten, welche in 3 Teile untergliedert ist und sich auf 20 Kapitel sowie Pro- & Epilog verteilt. Obwohl ich das Buch innerhalb weniger Tage ausgelesen habe, fehlen mir neben der Distanz zu den Charakteren jegliche Überraschungsmomente. „Nacht über Tanger“ könnte ich mir gut als Kinoverfilmung der 50er Jahre vorstellen – als Buchveröffentlichung der Neuzeit erscheint es hingegen zu subtil und ereignislos, um nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben
Mir wurde das Buch im Rahmen der Aktion „Buchflüsterer“ im Gegenzug für eine ehrliche Rezension zur Verfügung gestellt.
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Der Roman handelt von zwei sehr gegensätzlichen Frauen, die in der Collegezeit eng befreundet waren und nach einem tragischen Vorfall getrennte Wege gingen. Die psychisch labile Alice Shipley ist nach einer überstürzten Heirat ihrem Mann John McAllister nach Marokko gefolgt, um die …
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Der Roman handelt von zwei sehr gegensätzlichen Frauen, die in der Collegezeit eng befreundet waren und nach einem tragischen Vorfall getrennte Wege gingen. Die psychisch labile Alice Shipley ist nach einer überstürzten Heirat ihrem Mann John McAllister nach Marokko gefolgt, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Lucy Mason dagegen hat die Trennung nie überwunden und sucht ihre ehemalige Zimmergenossin im Jahr 1956 in Tanger auf.
Gleich zu Beginn schafft die Autorin viele Spannungsmomente, indem sie mehrere Fragen aufwirft: Was für eine Art von Freundschaft verband damals die Studentinnen, was steckt hinter dem immer wieder angedeuteten Unglück in Vermont, das die beiden endgültig entzweite, und wie wird Alice auf Lucys Überraschungsbesuch reagieren?
Genau genommen gibt es neben Alice und Lucy noch eine dritte Hauptfigur in der Geschichte und zwar die Stadt Tanger. Während Alice es auch nach mehreren Jahren nicht geschafft hat, mit der Umgebung und den Einheimischen warm zu werden, fühlt sich Lucy schon nach wenigen Tagen zugehörig. Sehr anschaulich und sinnlich beschreibt die Autorin Lucys erste Eindrücke und Empfindungen in der pulsierenden Stadt, die auf die Figuren eine ganz unterschiedliche Wirkung ausüben: Für Lucy verkörpert sie Freude und Neuanfang, für Alice Angst und Einsamkeit.
Leider ließ meine Begeisterung nach dem vielversprechenden Anfang stark nach. Zum einen ist die Handlung vorhersehbar, zum anderen wirken die Nebenfiguren wie Alice’s Ehemann John oder Lucys Verbündeter Youssef zu schablonenhaft. Hinzu kommt, dass die Autorin sehr bemüht ist, jede Gefühlsregung so präzise und ausführlich wie möglich zu beschreiben, so dass für die eigene Vorstellungskraft kein Spielraum bleibt. Ich fragte mich auch, wie oft die Figuren denn noch die Stirn runzeln. Aus dem explosiven Stoff rund um Obsession, Eifersucht und Kulturschock hätte man mehr machen können.
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Dieses Buch habe ich über die Buchflüsterer-Aktion zum Rezensieren bekommen. Und ich gebe ganz offen zu: Schon allein das Cover hätte mich davon abgehalten, das Buch jemals in die Hand zu nehmen. Auch der Klappentext war für mich leider sehr unansprechend. Dennoch habe ich es …
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Dieses Buch habe ich über die Buchflüsterer-Aktion zum Rezensieren bekommen. Und ich gebe ganz offen zu: Schon allein das Cover hätte mich davon abgehalten, das Buch jemals in die Hand zu nehmen. Auch der Klappentext war für mich leider sehr unansprechend. Dennoch habe ich es gelesen, wenn auch sehr langsam.
Der Schreibstil an sich war tatsächlich gut, daran lag es also keineswegs. Allerdings plätscherte die Handlung die meiste Zeit nur so vor sich hin, obwohl ich nach dem Prolog doch eigentlich ganz positiv überrascht war und geglaubt hatte, mein Vorurteil ungerechtfertigt gewesen wäre.
Natürlich fragte ich mich, wo das Ganze hinführen und enden würde. Was führt Lucy im Schilde? Hat Alice wirklich so arge psychische Probleme, wie ihr zwischenzeitlich immer wieder suggeriert wurde? Das Ende hat mir leider auch nicht so gut gefallen und ich war letztendlich doch froh, das Buch einfach nur beendet zu haben.
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Es ist ihr Mann John, der darauf drängt nach Tanger zu ziehen, Alice Shipley ist wenig begeistert davon und fühlt sich in Marokko sichtlich unwohl. Sie wurde auf ihrem Mädchen-College in Neuengland auch nicht auf ein solches Leben vorbereitet, überhaupt sollte eine junge Frau in …
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Es ist ihr Mann John, der darauf drängt nach Tanger zu ziehen, Alice Shipley ist wenig begeistert davon und fühlt sich in Marokko sichtlich unwohl. Sie wurde auf ihrem Mädchen-College in Neuengland auch nicht auf ein solches Leben vorbereitet, überhaupt sollte eine junge Frau in den 1950ern in geordneten Verhältnissen leben. Alice ist einsam und unglücklich als plötzlich ihre ehemalige Zimmergenossin Lucy vor ihr steht. Schnell blüht sie auf, verlässt das Haus, doch mit Lucy sind auch die bösen Erinnerungen zurückgekehrt und Alice weiß, dass sie ihrer vermeintlichen Freundin nicht trauen darf. Die Vergangenheit hat sie eigentlich gelehrt, möglichst viel Abstand zwischen sich und Lucy zu bringen – doch nun sind sie auf engstem Raum und Alices schlimmste Befürchtungen sollen sich bewahrheiten.
Christine Mangan hat mit „Nacht über Tanger“ einen Roman geschrieben, der unerwartete Züge eines Psychothrillers entwickelt. Atmosphärisch überzeugt er auf jeder Seite und man hat von Beginn an den Eindruck, zurückversetzt in die 50er Jahre zu sein und kann die Hitze Afrikas regelrecht spüren. Neben den psychologisch interessant gezeichneten Figuren war es vor mich vor allem Tanger in Mangans Darstellung, das nicht nur glaubwürdig, sondern nahezu greifbar erscheint.
Der Reiz der Geschichte liegt im psychologisch geführten Kampf zwischen den beiden Frauen. Zunächst erscheinen sie als Freundinnen, doch bald wird durch ihre Erinnerungen klar, dass dem nur bedingt während der Studienzeit so war und dass es ein dramatisches Ende gegeben haben musste, dass sie entzweite. Diese Wissenslücke an sich sorgt schon für Spannung, viel raffinierter und eindrucksvoller jedoch ist das Vorgehen Lucys bei dem man sich letztlich nur noch fragt, wie weit sie bereit ist tatsächlich zu gehen. Und dann geht sie noch einen Schritt weiter.
Tanger war einer der Sehnsuchtsorte von Amerikanern und Europäern gleichermaßen in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg, doch die Flucht nach Afrika hat nicht alle Probleme beseitigt, die es zuvor gab und so stellt Youssef fest:
„Ein Dummkopf (...) bleibt ein Dummkopf, ob zu Hause oder hier. Gerät man zu Hause in Schwierigkeiten, sollte man sich nicht wundern, wenn man auch hier in Schwierigkeiten gerät. Man bleibt ja überall derselbe Mensch. Tanger mag zwar etwas Magisches an sich haben, aber Zauberkräfte besitzt diese Stadt auch nicht.“
Es ist etwas Magisches, das bei der Beschreibung der Kasbah durchscheint, aber auch dies kann nicht überdecken, was die Figuren mit sich bringen und wovor sie versuchen zu fliehen. Auch wenn Tanger im Roman für fast alle zum Alptraum wird, selten konnte ein Handlungsort einen solchen Reiz verströmen wie bei Christine Mangan. Ganz sicher neben der Figurenzeichnung und dem Handlungsaufbau die größte Stärke der Autorin.
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Nacht über Tanger wird in 2 Ich-Versionen erzählt, dadurch lernt man die Sichtweisen und Charaktere der Protagonisten sehr gut kennen.
Alice geht nach dem Tod ihrer Eltern zum Studium nach Bennington in Vermont. Dort lernt sie Lucy kennen und es beginnt eine starke …
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Nacht über Tanger wird in 2 Ich-Versionen erzählt, dadurch lernt man die Sichtweisen und Charaktere der Protagonisten sehr gut kennen.
Alice geht nach dem Tod ihrer Eltern zum Studium nach Bennington in Vermont. Dort lernt sie Lucy kennen und es beginnt eine starke Freundschaft.
Dann passiert ein schrecklicher Unfall und Alice kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Lucy damit zu tun hat. Darum kehrt sie zu ihrer Tante nach England zurück. Hier lernt sie John McAllister kennen, der ihr schon bald einen Heiratsantrag macht. Gemeinsam gehen sie nach Tanger.
Sie muss sich in einer vollkommen fremden Umgebung zurechtfinden und hofft auf die Unterstützung ihres Mannes. Der lässt sie aber immer häufiger allein und Alice wird immer unglücklicher.
Unerwartet taucht dann ihre alte Freundin Lucy in Tanger auf. Alice ist vorsichtig und kann sich noch nicht wieder auf die ungezwungene Freundschaft von früher einlassen, da Lucy sich immer stärker in ihr Leben drängt und sie dadurch einengt.
Dann verschwindet ihr Mann plötzlich über Nacht und die Ereignisse überschlagen sich. In Lucy werden alte Erinnerungen an Bennington wach und sie wird immer verwirrter.
Fazit:
Bis zum Ende ein fesselnder Roman mit einem Ausgang, auf den man das ganze Buch über schon gespannt gewartet hat.
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Draußen ist es bitterkalt. Dennoch hat mir dieses spannende Drama mächtig eingeheizt. Nordafrikanische Hitze strömt aus dieser bildgewaltigen Geschichte. Während man die Sonne auf der Haut spürt, kommt man einer Tragödie immer näher. Lucy Mason und Alice Shipley …
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Draußen ist es bitterkalt. Dennoch hat mir dieses spannende Drama mächtig eingeheizt. Nordafrikanische Hitze strömt aus dieser bildgewaltigen Geschichte. Während man die Sonne auf der Haut spürt, kommt man einer Tragödie immer näher. Lucy Mason und Alice Shipley sind beste Freundinnen. Sie haben sich ein Zimmer im College von Vermont geteilt.
Tanger 1956
Wir lernen eine Alice kennen, die sich nicht aus dem Haus traut. Ihr Mann John genießt das Leben in Tanger. Er schert sich nicht darum, dass seine Frau immer depressiver wird. Alice träumt vom feinen englischen Tee. Sie kann mit dem aromatischen Pfefferminztee, der in Tanger so beliebt ist, nichts anfangen. Sie kann mit diesem Land nichts anfangen. Dennoch ist sie dankbar, mit John verheiratet zu sein.
Lucy erscheint einem wie das Pedant zu Alice. Mutig und abenteuerlustig. Ein Jahr ist es her, dass sie Alice gesehen hat. Sie reist von New York nach Marokko. Die afrikanische Hafenstadt gefällt ihr auf Anhieb. Sie macht sich auf den Weg zu ihrer Collegefreundin. Als Alice Lucy vor ihrer Haustür stehen sieht, ist sie alles andere als begeistert.
Alice
Alice ist eine zarte Person. Ängstlich und unglücklich verbarrikadiert sie sich im Haus. Ein Heimchen am Herd ist sie dennoch nicht. Einkäufe möchte die psychotische Frau auch nicht erledigen. Die fremde Stadt bereitet ihr Angst. Das plötzliche Auftauchen ihrer Freundin stört ihre Routine, die sie sich mühsam aufgebaut hat. Erinnerungen werden wach. Mit ihr eine weitere Panik!
Lucy
Lucy kommt ziemlich kalt rüber. Ihr entgeht keine Geste, Mimik und Reaktion der Freundin. Sie hat sie gesucht und gefunden. Warum nur kann sich Alice nicht über ihren Besuch richtig freuen? Warum kann sie das rege Nachtleben in Tanger nicht genießen? Schäbige, und doch so beliebte Pubs, wecken von Anfang an Lucys Interesse. Alices Mann verhält sich ihr gegenüber misstrauisch. Lucy fühlt sich in Caprihosen und Blusen wohl. Alice bevorzugt mädchenhafte Kleider. Die beiden Freundinnen (?) könnten verschiedener nicht sein.
John
John kommt wie ein arroganter Lackaffe rüber. Für seine Frau scheint er keine Liebe zu empfinden. Er weiß nicht, was er von dieser komischen Lucy halten soll. Eigentlich fand er sie Anfangs ganz interessant. Nun wird sie langsam lästig. Er hofft, dass sie bald wieder verschwindet.
Jedes Kapitel wird abwechselnd aus der Sicht von Alice und Lucy erzählt. Von Alice konnte ich mir auf Anhieb ein genaues Bild machen. Bei ihr spürt man die Einsamkeit. Man fühlt die Ängste, die ihr das Leben unheimlich schwer machen. Lucy ist unscheinbar. Die kühle Frau lässt sich nicht in die Karten schauen. Als Leser fragt man sich, warum sie unbedingt mit Alice befreundet sein will. Nur der alten Zeiten willen ist nicht glaubhaft. Vor einem Jahr hat sich eine Tragödie in Vermont ereignet. Alices Erinnerungen sind von einem Nebel umhüllt. Eine Nebel, der sich immer mehr zu lichten beginnt. Dann ist auf einmal ihr Mann verschwunden.
Das Setting reflektiert das Nachtleben von Tanger und die traumhafte Landschaft. Die Protagonisten haben Erkennungswert. Das Cover zeigt eine coole Frau. Lucy lässt sich nicht in die Augen schauen. Man verspürt beim Lesen Fernweh. Möchte durch Tangers verschlungene Gassen schlendern und in urigen Cafes süßen, aromatischen Pfefferminztee trinken. Bei der ganzen Idylle vergisst man gerne die politischen Unruhen. Doch diese Geschichte wartet noch mit ganz andere Gefahren auf.
Der Schreibstil kommt ruhig daher. Die Spannung steigt kontinuierlich. Auch die Nebencharaktere sind gut gezeichnet. Das Geschehen lebt überwiegend von Alice, Lucy und John. Das mit einer Intensität, die dem Leser nichts vermissen lässt. Das Ende hat mich überrascht. In der Geschichte wird besonders deutlich, dass man seine Probleme überall mitnimmt. Ein gelungenes Debüt!
Danke Christine Mangan
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