Lioba Werrelmann
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Hinterhaus (MP3-Download)
Ungekürzte Lesung. 555 Min.
Sprecher: Engeln, Nicole
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Journalistin Carolin stolpert wider Willen in einen Kriminalfall, der sie tief in die Vergangenheit Ost-Berlins führt. In einem Hinterhaus in Prenzlauer Berg findet sie die Leiche eines seit Langem vermissten Jungen. Doch kaum jemand scheint sich an ihn erinnern zu wollen. Die Hausbewohner schweigen, und die Polizei ermittelt nur halbherzig. Eigentlich hat Carolin andere Sorgen. Ihr Freund ist weg, sie hat keine Wohnung mehr und keinen Job. Aber ehe sie sichs versieht, ist sie dem Mörder zu nahe gekommen. So wird das Hinterhaus auch für Carolin zur tödlichen Falle ...
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Lioba Werrelmann, Jahrgang 1970, stammt aus dem Rheinland, hat Politische Wissenschaften studiert, volontierte und ist seit 1989 für verschiedene Tageszeitungen, Radio- und TV-Anstalten (WDR/ARD) als Redakteurin und Kommentatorin tätig, vor allem in Köln und Berlin. 2014 erschien ihr autobiografisches SachbuchSTELLEN SIE SICH NICHT SO AN.HINTERHAUSist ihr erster Kriminalroman.
Produktdetails
- Verlag: Lübbe Audio
- Gesamtlaufzeit: 555 Min.
- Erscheinungstermin: 5. Juni 2020
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 4251703525796
- Artikelnr.: 59490386
Auf der Schnauze
landet Caro jäh und unvorhergesehen - bisher lebte sie ein privilegiertes Jet-Set-Leben an der Seite ihres Freundes, des attraktiven Orthopäden Jens, in einer schicken Wohnung in Prenzlauer Berg. Aus der sieht sie sich nun unversehens hinauskatapultiert. Statt dass sie …
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Auf der Schnauze
landet Caro jäh und unvorhergesehen - bisher lebte sie ein privilegiertes Jet-Set-Leben an der Seite ihres Freundes, des attraktiven Orthopäden Jens, in einer schicken Wohnung in Prenzlauer Berg. Aus der sieht sie sich nun unversehens hinauskatapultiert. Statt dass sie das Weite sucht, zieht Mandy, eine Nachbarin, die sie bisher nur vom Sehen kannte, zu sich herein und nimmt sich ihrer an.
So lernt Caro das Hinterhaus kennen, wo allerdings ein ganz anderer Wind weht als vorne. Von Schickimicki keine Spur! Im Gegenteil, noch nicht einmal ein Bad gibt es hier. Und ihre restlichen Nachbarn lernt Caro nun auch so langsam, aber sicher von einer ganz, ganz anderen Seite kennen. Und nicht nur das: ihr Minijob als gefeierte Radiosprecherin geht ebenso den Bach runter wie vorher schon Beziehung und Wohnung. Auf der anderen Seite kümmern sich Menschen um sie, von denen sie es nicht im Traum gedacht hätte.
Die Vielfalt der Vergangenheit und Gegenwart von Prenzlauer Berg: in diesem Regionalkrimi erhält man mehr als nur einen kleinen Happen davon und genau das hat mir ganz außerordentlich gefallen. Weniger allerdings die Fäkalsprache und -thematik wie auch einige weitere recht derbe Szenen, in denen es ausgesprochen deutlich zur Sache ging. So etwas muss ich in einem Krimi nicht habe und auch dieser hätte mir "ohne" noch um einiges besser gefallen.
Wenngleich - der Charme der vergangenen, teilweise noch bestehenden Welt im Berliner Osten, die teilweise grausam, teilweise aber auch berührerend ist und war, hat mich so richtig gepackt. Ich würde mich also über einen weiteren Prenzlauer-Berg-Krimi der Autorin Lioba Werrelmann freuen, wenn auch nicht unbedingt Caro im Fokus stehen muss. Aber es gibt auch noch andere, vielversprechende Figuren im Krimi, die sich durchaus nicht nur für Nebenrollen eignen. Ein ungewöhnlicher Krimi also in ansprechendem Setting, aber leider mit ein paar extremen - für mich zu extremen - Szenen und Worten.
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Carolin lebt mir ihrem Freund Jens, einem ziemlich erfolgreichen Orthopäden, in Berlin. Carolin muss sich um nichts kümmern, alle Probleme werden ihr abgenommen. Doch damit ist es schlagartig vorbei, als sie eines Tages nach Hause kommt. Denn die Wohnung ist leer und Freund Jens …
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Carolin lebt mir ihrem Freund Jens, einem ziemlich erfolgreichen Orthopäden, in Berlin. Carolin muss sich um nichts kümmern, alle Probleme werden ihr abgenommen. Doch damit ist es schlagartig vorbei, als sie eines Tages nach Hause kommt. Denn die Wohnung ist leer und Freund Jens offensichtlich ausgezogen. Carolin hat keine Ahnung, warum Jens weg ist und wo sie nun leben soll. Denn die Wohnung ist gekündigt und bis auf ein paar Umzugskisten bleibt Carolin von ihrem bisherigen Leben nichts mehr. Mandy, eine Bekannte, die im Hinterhaus lebt, bietet ihr spontan Hilfe an und lässt sie bei sich wohnen. Doch damit fangen Carolins Probleme erst richtig an. Denn sie findet die Leiche eines seit Jahren vermissten Jungen. Plötzlich geschehen merkwürdige Dinge und jeder Hausbewohner scheint Geheimnisse zu haben. Carolin stolpert regelrecht ins Chaos und scheint dem Täter dabei viel zu nah zu kommen...
Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten und deshalb hat mich die Inhaltszusammenfassung sofort angesprochen. Denn ich habe mir ein spannendes und nicht so leicht zu durchschauendes Leseerlebnis erhofft. Leider fiel mir schon der Einstieg nicht ganz leicht. Denn die Ich-Erzählerin Carolin wirkte auf mich nicht unbedingt sympathisch und ihre Erzählungen eher wirr. Die Beschreibungen des Mietshauses, das im Zentrum der Handlung steht, und die der unterschiedlichen Bewohner, sorgten von mir von Anfang an dafür, dass ich mich in diesem Haus, und damit in der Handlung, nicht wohlgefühlt habe.
Im Verlauf der Ereignisse stolperte Carolin von einer kuriosen Situation zur nächsten. Diese Szenen wirkten auf mich nicht gerade glaubwürdig, wobei dieser Eindruck vermutlich zum größten Teil an der eingeschränkten Wahrnehmung der Hautprotagonistin lag. Denn Carolin war sehr auf sich selbst bezogen und ihre Gedanken kreisten meistens um die eigene Person. Deshalb konnte sie die Schwingungen und Verbindungen zwischen den anderen Bewohnern wahrscheinlich nicht wahrnehmen und an den Leser weitergeben. Sehr gut vermitteln konnte sie allerdings die Vielfalt ihrer Körperausscheidungen. In den ersten beiden Dritteln der Handlung sorgten diese bei mir dafür, dass ich mich noch unwohler im Geschehen fühlte und mich regelrecht ekelte. Das könnte man durchaus positiv bewerten, da es ja auch eine Kunst ist, so eine besondere Atmosphäre zu erschaffen, die authentisch zwischen den Zeilen spürbar ist. Allerdings hat diese Atmosphäre, die durch die teilweise sehr derbe Wortwahl der Protagonisten noch unterstützt wurde, bei mir dafür gesorgt, dass ich das Buch am liebsten zur Seite gelegt hätte.
Im letzten Drittel hatte Carolin ihre Körperausscheidungen besser im Griff und dies führte bei mir dazu, dass sich meine Abneigungen, das Buch weiterzulesen, etwas legten. Die Hintergründe, die vor Jahren zum Tod des Jungen geführt haben, waren nicht so leicht zu durchschauen. Es gab also einige Überraschungen, die ich positiv bewerte, da ich den Täter so nicht auf dem Schirm hatte.
Insgesamt gesehen, hält sich meine Begeisterung allerdings sehr in Grenzen. Denn die Handlung wirkte auf mich kurios, stellenweise sehr konstruiert und dadurch ziemlich unglaubwürdig. Außerdem habe ich mich in der Atmosphäre überhaupt nicht wohlgefühlt, da mich die ausführlich und gefühlt ständig beschriebenen Köperausscheidungen, an meine Ekelgrenze gebracht haben. Auf meiner Bewertungsskala vergebe ich deshalb nur zwei von fünf Sternchen. Da die Geschmäcker ja zum Glück verschieden ist, gibt es von mir die Empfehlung, sich selbst ein Bild zu machen.
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✿ Meine Meinung ✿
Ohje, so einen Gossenslang habe ich ja lange in keinem Buch gelesen, sorry dafür, aber es wird extrem viel geka**ckt, gekotzt und gepi**t. Diese Ausdrucksweise wird so überflüssig und oft benutzt, das ich es einfach nur widerlich fand. Keine Ahnung was mir das …
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✿ Meine Meinung ✿
Ohje, so einen Gossenslang habe ich ja lange in keinem Buch gelesen, sorry dafür, aber es wird extrem viel geka**ckt, gekotzt und gepi**t. Diese Ausdrucksweise wird so überflüssig und oft benutzt, das ich es einfach nur widerlich fand. Keine Ahnung was mir das mitteilen sollte !!! Zudem fand ich alle Protagonisten einfältig und dumm, ihr handeln einfach unrealistisch und billig. Wer sich so benimmt hat es auch nicht anders verdient. Ständig werden zuvor ausführliche beschriebene Geschehnisse nochmals als Zusammenfassung wiederholt, als wenn ich das beim ersten Durchlesen noch nicht kapiert hätte und dann oftmals noch mit genau demselben Wortlaut. Wollte man damit Seiten voll bekommen? Alle Hausbewohner haben Probleme und weit zurückreichende Schicksale, so das es wirklich ein Elendshinterhaus ist. Spannung? Krimi? Um das zu unterschreiben muss ich leider passen. Zudem wird das Ende durch Perspektivenwechsel künstlich in die Länge gezogen und dann auf einmal löst sich alles ratzfatz auf, schnell, fragwürdig und unspektakulär.
✿ Fazit ✿
Ein unglaubwürdiger und extrem an den Haaren herbeigezogener Plot mit völligen PlemmPlemm-Charakteren.
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Carolin ist „Die Stimme des Ostens“, Radiojournalistin in Berlin ohne besonderen Ehrgeiz. Ihr Freund, mit dem sie zusammenlebt, ist ein angesehener Arzt in der Charité. Von einem Tag auf den anderen ist dieser Freund plötzlich weg und hinterlässt ihr nur sieben mit ihren …
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Carolin ist „Die Stimme des Ostens“, Radiojournalistin in Berlin ohne besonderen Ehrgeiz. Ihr Freund, mit dem sie zusammenlebt, ist ein angesehener Arzt in der Charité. Von einem Tag auf den anderen ist dieser Freund plötzlich weg und hinterlässt ihr nur sieben mit ihren Habseligkeiten gepackte Umzugskisten. Carolin steht vor den Trümmern ihres bisherigen Lebens und hat Glück, dass die seltsame Hausbewohnerin Mandy sie zu sich ins Hinterhaus nimmt. Hier findet Carolin nun erstmal Obdach. Doch dieses Hinterhaus birgt Geheimnisse: Carolin findet in einem Kabuff die Leiche von Hans, Mandys Bruder, der seit zwanzig Jahren vermisst wurde. Nun überstürzen sich die Ereignisse, Carolin gerät in einen Strudel aus Lügen, Verbrechen und Betrug.
„Hinterhaus“ ist Lioba Werrelmanns erster Krimi, davor hat sie ein Sachbuch geschrieben. Der Autorin gelingt es sehr gut, den Leser durch einen flüssigen Schreibstil zu fesseln. Die relativ kurzen Kapitel tun ihr Übriges zum Spannungsaufbau, der sehr gut gelingt. Es gab nur wenige Stellen, die sich etwas zogen, nur dann, wenn es hin und wieder zu Wiederholungen kam. Die Protagonisten lassen sich nicht in Schubladen „sympathisch – nicht sympathisch“ einordnen, wie im richtigen Leben gibt es auch hier sehr viele Nuancen dazwischen. Carolin ist etwas naiv und weltfremd, was sie recht blauäugig in das Geschehen stolpern lässt. Auch ihr Kollege Adrian ist ein bisschen naiv, was das Private angeht, beruflich ist er ein knallharter Rechercheur. Die Geschichte ist stellenweise etwas unrealistisch, da hat sich die Autorin einige literarische Freiheiten genommen, was ja auch legitim ist. An manchen Stellen gibt es Ansätze von Situationskomik, das passte für mein Gefühl nicht so gut in diesen ansonsten eher düsteren Krimi.
Das Cover mit dem dunklen Hinterhof passt perfekt zum Buch, ebenso wie der kurze und knappe Titel. Beides fällt dem Krimileser auf.
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Hast Du Driss am Schuh, hast Du Driss am Schuh...
Zum Inhalt:
Carolin sitzt vor dem Scherbenhaufen ihres bis dato gemütlichen Lebens. Ihr langjähriger Lebenspartner ist verschwunden, hat nur sieben Umzugskartons mit persönlicher Habe zurückgelassen und die gemeinsame Wohnung …
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Hast Du Driss am Schuh, hast Du Driss am Schuh...
Zum Inhalt:
Carolin sitzt vor dem Scherbenhaufen ihres bis dato gemütlichen Lebens. Ihr langjähriger Lebenspartner ist verschwunden, hat nur sieben Umzugskartons mit persönlicher Habe zurückgelassen und die gemeinsame Wohnung zum gleichen Tag gekündigt. Glücklicherweise nimmt ihre Nachbarin Mandy aus dem Hinterhaus sie unbürokratisch auf, da Caro zusätzlich zu Mann und Wohnung den Job verliert. Doch auch dieses Arrangement ist nicht von langer Dauer, als die Leiche von Mandys Bruder, der vor vielen Jahren verschwunden ist, plötzlich hübsch verpackt auftaucht und Mandy deshalb verhaftet wird.
Mein Eindruck:
Wie schon Poldi sagte: „Hast Du Driss am Schuh, hast Du Driss am Schuh!“. Ein Motto, welches Werrelmann in aller epischen Breite für ihre Protagonistin wählt. Der Umgang Caros mit all dem Unglück entbehrt nicht einer gewissen Komik, - sie hat nämlich keinen und fällt deshalb von einem Ungemach in die nächste Katastrophe. Leider sind dabei einige Szenen überspitzt bis absolut unglaubwürdig und insbesondere die vielen Szenen mit Lebensmitteln, die auf mannigfache Art und Weise Körper verlassen, führen zu einem gewissen Grad des Ekels. Anzumerken ist dabei, dass die Autorin in einzigartiger Güte schildern kann – hier ist diese Gabe leider eher unglücklich. Ganz im Gegensatz dazu die Geschichte: Wunderbar schlüssig, das Ende klärt über fast alle Begebenheiten auf, die mordende Person ergibt sich folgerichtig, ohne zu früh bekannt zu sein. Eine Entwicklung der Figuren (insbesondere der Hauptperson) findet statt, das Ende befriedigt auf weiter Strecke und bietet einen rosa Streifen am Horizont für diejenigen, die es verdient haben. Das skurrile Personal ist dabei für den einen oder anderen Schmunzler gut. Das macht Leser glücklich und froh (wenigstens die meisten davon) und sorgt für eine letztendlich doch noch gute Wertung.
Mein Fazit:
Geschichte top, sehr gute Beschreibungsqualität, leider manchmal für die falschen Vorgänge genutzt
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Beschreibung:
Nachdem Carolin binnen zweier Stunden als sie beim Yoga war von ihrem geliebten Jens verlassen wurde, nimmt sie die scheinbar seltsame Nachbarin Mandy bei sich auf. Ihr Leben scheint Kopf zu stehen. Verlassen vom Freund - ohne ein Wort -, keine Wohnung mehr und Job verloren und dann …
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Beschreibung:
Nachdem Carolin binnen zweier Stunden als sie beim Yoga war von ihrem geliebten Jens verlassen wurde, nimmt sie die scheinbar seltsame Nachbarin Mandy bei sich auf. Ihr Leben scheint Kopf zu stehen. Verlassen vom Freund - ohne ein Wort -, keine Wohnung mehr und Job verloren und dann stolpert sie zu allem Übel auch noch über die Leiche eines seit 20 Jahren vermissten Jungen. Keiner scheint sich wirklich zu interessieren, weswegen Carolin versucht auf eigene Faust ein paar Dinge herauszufinden und genau das wird ihr zum Verhängnis, denn sie ist dem Mörder näher als sie denkt.
Meinung:
Den Klappentext finde ich schon ein wenig unpassend, denn Caro ist eigentlich keine Journalistin. Sie ist lediglich "die Stimme des Ostens" und moderiert eine Sendung im Radio. Das wird aber beim Lesen auch relativ schnell klar, denn diese Frau wirkt einfach nur absolut unfähig. Dennoch schaffte es die Autorin, dass ich eine gewisse Empathie für sie empfand. Ob es an dem Schicksalsschlag direkt zu Anfang lag kann ich nicht sagen. Andererseits musste ich mir verdammt oft an den Kopf langen und hätte das "Mädchen" einfach nur gern geschüttelt, weil es so übel verstrahlt ist.
Witzig fand ich, dass in diversen Rezensionen kritisiert wurde, dass die Protagonisten so häufig ihren menschlichen Bedürfnissen nach gehen. Bis ich dies gelesen habe ist es mir gar nicht so extrem aufgefallen. Es war für mich einfach natürlich. Zudem fand ich es aus stilistischer Sicht passend. Schon allein die Ausführungen über diverse Gepflogenheiten des Bezirk Prenzlauer Berg ließen mich mehrfach lachen; Lokalkolorit vom Feinsten - auch wenn das Buch an sich von der Atmosphäre eher bedrückend ist.
Obwohl ich kein Fan von einer übermäßigen Ansammlung kurzer Sätze bin, fand ich es recht erträglich. Das Gesamtbild hat für mich einfach gepasst. Einziges Manko war, dass ich mich dadurch wirklich häufig total gestresst oder gehetzt fühlte, die Handlung aber eher gemächlich weiter ging. Wobei der Kontrast von diesem Maschinengewehrfeuer zur Handlung auch irgendwie zum Ort passt. Das schnelllebige, vor Menschen strotzende Berlin - keiner hat Zeit, alles gestern - und dann dieser skurrile Leichenfund, der keinen zu interessieren scheint, die Welt sich aber dennoch gemächlich weiter dreht.
Ihr seht, das Buch - so simpel wie es war - hat etliche Gefühle und Gedanken bei mir geregt. Zwischendurch hatte ich auch wirklich das Bedürfnis darüber zu sprechen, da es mich wirklich fertig gemacht hat. Die Szenen haben sich förmlich in meinem Kopf abgespielt. Die Story an sich fand ich auch ganz cool, wenn auch irgendwie unwahrscheinlich, aber da etliche seltsame Dinge in der ehemaligen DDR sowie zur Wende geschehen sind, könnte ich mir dennoch vorstellen, dass es so war. Diese überspitze und leicht überdrehte Darstellung passte für mich ebenfalls gut ins Gesamtbild.
Das Buch als Krimi zu bezeichnen finde ich ein wenig grenz wertig. Ich empfand es oftmals dann mehr als Thriller oder sogar Psychothriller. Die Ermittlungen sind nicht so richtig oder eher beiläufig vorhanden. Zumindest gefühlt. Beim Lesen hatte ich einfach mehr dieses (Psycho)Thriller Gefühl als nach einem Krimi. Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten, da ich beide Genre sehr gerne mag.
Fazit:
Eine beklemmender, aber dennoch überdrehter Krimi, der für mich vom Gesamtkonzept her recht gut zusammen passt und mir zudem Spannung sowie Unterhaltung lieferte.
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Als sie vom Yoga nach Hause kommt, ist alles anders: die Wohnung ist leergeräumt, Freund Jens ist weg, nur noch sieben Kartons mit ihren Habseligkeiten sind übrig geblieben. Journalistin Carolin weiß nicht wie ihr geschieht und sucht zuerst einmal Trost bei ihrer Nachbarin und …
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Als sie vom Yoga nach Hause kommt, ist alles anders: die Wohnung ist leergeräumt, Freund Jens ist weg, nur noch sieben Kartons mit ihren Habseligkeiten sind übrig geblieben. Journalistin Carolin weiß nicht wie ihr geschieht und sucht zuerst einmal Trost bei ihrer Nachbarin und Freundin Henry. Doch dort kann sie auch nicht bleiben und weil sie so neben sich steht, ist sie tags darauf auch noch arbeitslos, denn sie hat ihre Radiosendung völlig versemmelt. Ausgerechnet die schräge Mandy aus der Erdgeschosswohnung im Hinterhaus nimmt sie auf. Doch schon die erste Nacht wird zum Desaster als Carolin beim Toilettengang im Zwischengeschoss auf die Leiche eines seit 20 Jahren vermissten Jungen stößt. Und das ist erst der Anfang für eine Reihe von unglaublichen Ereignisse.
Lioba Werrelmanns Roman spielt ein wenig mit den Genregrenzen. Es gibt eine Kriminalgeschichte, sogar eine richtig gut gestrickt, was sich aber erst spät in der Handlung wirklich offenbart; bis man dahin kommt, glaubt man sich eher in einer Räuberpistole mit Slapstickeinlagen oder gar einem parodierten Splatterroman. Wenn man sich die Rezensionen anschaut, könnten die Meinungen kaum weiter auseinanderliegen, was sich gut nachvollziehen lässt; an mancher Stelle habe ich auch gedacht, dass ein bisschen weniger gut gewesen wäre.
„Hinterhaus“ ist einer der wenigen Romane, die sich kaum als Ganzes beurteilen lassen, er zwingt zur Aufschlüsselung einzelner Aspekte. Die Krimihandlung ist vom Ende her gesehen wirklich sehr gut gestrickt und traurigerweise auch sehr glaubwürdig. Die Figuren sind - positiv formuliert – eigenwillig. Allen voran Carolin, die mehrfach als ausgesprochen weltfremd und doof bezeichnet wird und genau so auch rüberkommt. Ihr fehlt jede pragmatische Kompetenz und offenbar ist sie bislang gut damit gefahren, in ihrer eigenen Welt zu leben. So wirklich warm wird man mit ihr nicht, bisweilen haben mich ihre autistischen Züge fast wahnsinnig gemacht. Mandy ist nicht viel besser, sie ist die typische Cat-Lady, die jedoch im Gegensatz zu Carolin nur verschoben wirkt, aber offenkundig recht clever ist. Alle anderen Figuren sind ebenfalls speziell auf ihre jeweils ganz eigene Weise.
Was es bisweilen wirklich schwer machte, den Roman nicht beiseite zu legen, was die Sprache. Der Text ist gespickt mit Fäkalausdrücken und die Häufigkeit und Detailgetreue, mit der Carolins Verdauung thematisiert wird, hat meine Schmerzgrenze deutlich ausgereizt. Es mag der Versuch sein, die schnodderige Berliner Schnauze darzustellen, hat mich aber nicht erreicht und bei einer Protagonistin aus Bergisch Gladbach, die in ihrer neuen Heimat ohnehin nie angekommen ist, macht dies sowieso keinen wirklichen Sinn. So wirkt dies mehr nach sehr derber Gossensprache, die doch etwas verstört, aber kein Flair schafft.
Auch mag manche Leser das wahre Gesicht vieler Figuren eher verschrecken, als dies offenkundig wird. Es fehlt jeder Hinweis darauf, wobei hier wirklich die Gradwanderung zwischen Spoilern und Triggerwarnung schwer zu lösen ist. Auch wenn sich der Krimi über weite Strecken zum Teil fast eher humoristisch liest, ist er meines Erachtens letztlich sicher nichts für zart besaitete Gemüter.
Fazit: ein ausgesprochen eigenwilliger Roman, der jeder Erwartung trotzt und für den ich letztlich dennoch eine klare Leseempfehlung aussprechen würde.
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Die Journalistin Carolin ist nicht sonderlich ambitioniert, denn sie führt mit ihrem Freund Jens ein recht privilegiertes Leben am Prenzlauer Berg. Doch das ändert sich, als sie vom Yoga nach Hause kommt und ihre Siebensachen vor der Tür findet. Die Wohnung wurde vor einiger Zeit …
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Die Journalistin Carolin ist nicht sonderlich ambitioniert, denn sie führt mit ihrem Freund Jens ein recht privilegiertes Leben am Prenzlauer Berg. Doch das ändert sich, als sie vom Yoga nach Hause kommt und ihre Siebensachen vor der Tür findet. Die Wohnung wurde vor einiger Zeit gekündigt und ist bereits leergeräumt. Sie findet Unterschlupf bei Mandy im Hinterhaus. Hier ist alles sehr heruntergekommen. Dann verliert Caro auch noch ihren Job. Im Hinterhaus findet sie die Leiche eines seit langem vermisstem Jungen, was aber niemanden besonders zu belasten scheint. Caro wird in den Fall hineingezogen und gerät so in Gefahr.
Mich hat dieses Buch ziemlich enttäuscht. Ich hatte einen sehr spannenden Krimi erwartet und habe eher eine Milieustudie bekommen. Der Schreibstil hat mich auch nicht angesprochen. Die Sprache war streckenweise sehr direkt und derb. Die Charaktere sind zwar sehr individuell beschrieben, aber es gab niemanden, der mir sympathisch war. Jeder von ihnen hat so seine Geheimnisse.
Caro ist ein wenig weltfremd. Bisher haben die Männer ihr Leben geregelt, erst der Vater, später Jens. So bekommt sie nichts richtig auf die Reihe. Wieso beendet Jens auf diese merkwürdige, lang geplante Weise ihre Beziehung und sie spürt davon nichts? Dann findet sie im Hinterhaus den kleinen toten Jungen, aber es belastet keinen. Auch was da sonst im Haus abgeht, wird einfach so abgetan.
Da Cover des Buches wirkt schon ziemlich düster und so ist auch die ganze Atmosphäre im Hinterhaus. Gut, am Ende wissen wir, wer der Täter ist und das ist eine Überraschung.
Mich hat diese Geschichte nicht packen können.
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Verworrene Wohnverhältnisse und ein alter Mordfall
Als Caro von ihrer Yoga-Stunde nach Hause kommt, findet sie eine leere Wohnung vor. Ihr bisheriger Lebenspartner Jens, ein erfolgreicher Orthopäde, hat sie ohne ein Wort verlassen. Vollkommen verzweifelt und von der Situation …
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Verworrene Wohnverhältnisse und ein alter Mordfall
Als Caro von ihrer Yoga-Stunde nach Hause kommt, findet sie eine leere Wohnung vor. Ihr bisheriger Lebenspartner Jens, ein erfolgreicher Orthopäde, hat sie ohne ein Wort verlassen. Vollkommen verzweifelt und von der Situation überfordert findet sich Caro in einem Berliner Hinterhaus wieder, dessen Welt und Bewohner ihr völlig fremd sind. Zudem stolpert sie über die Leiche eines Jugendlichen, der vor vielen Jahre verschwunden ist. Durch die Umstände gezwungen bemüht sich Caro , den alten Fall zu klären und zu verstehen, warum Jens sie verlassen hat. Sie gerät in ein Netz aus Lügen, Heimlichkeiten und alten Bündnissen.
Ich habe lange überlegt, ob ich das Buch verdammen oder loben soll. Mit den ersten zwei Dritteln des Buches konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Zu verwirrend und unrealistisch erschienen mir die Figuren und ihr Verhalten. Mir fehlte der rote Faden und eine Figur, mit der ich mich identifizieren konnte. Selbst Caro war mir mit ihrer Unselbstständigkeit und Verständnislosigkeit gegenüber ihrer Umwelt unsympathisch. Das ging so weit, dass ich auch, obwohl ihre Situation und das Verhalten der anderen ihr gegenüber herabwürdigend war, kein Mitleid empfunden habe. Welch ein Gegensatz dazu das Ende des Buches. Manche der Ungereimtheiten wurde logisch aufgelöst und das Schicksal der einzelnen Figuren hat mich überzeugt. Sprachlich war das Buch nicht meine Welt, da sich oft Ausdrücke aus der unteren Schublade bedient wurde. Andere mögen sich daran nicht stören. Trotz allem muss ich zugeben, dass die Erzählweise eine Sogwirkung entwickelt hat, so dass ich auf das Ende gespannt war.
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Caroline Königsforst. ohne Abi, ohne Ausbildung, aber schwer verliebt – in Dr. Jens Wächter. So folgt sie ihm blind nach Berlin, wo er als Arzt an der Charité seine Karriere forciert. Doch nach sieben gemeinsamen Jahren ist Jens plötzlich weg. Caro findet nur noch eine …
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Caroline Königsforst. ohne Abi, ohne Ausbildung, aber schwer verliebt – in Dr. Jens Wächter. So folgt sie ihm blind nach Berlin, wo er als Arzt an der Charité seine Karriere forciert. Doch nach sieben gemeinsamen Jahren ist Jens plötzlich weg. Caro findet nur noch eine – ihre ehemals gemeinsame – leere Wohnung vor. Einzig sieben Umzugskartons mit ihren wenigen Habseligkeiten sind noch da. Der Mietvertrag ist gekündigt, Caro muss sehen wo sie bleibt. Damit beginnt für sie ein rasanter neuer Lebensabschnitt…
Trotz Carolines Verlustes bleibt sie noch lange naiv und ist handlungsunfähig. Sie reagiert auf neue Situationen unkontrolliert, wie fremdgesteuert und gerät dadurch immer mehr ins Chaos. Ich fand das Buch sehr unterhaltsam. Auch wenn der Erzählstil und die Handlung schon etwas anders war. Man muss sich darauf einlassen. So kam beim Ich-Erzählstil sehr gut Carolines Naivität zum Ausdruck. Auf der anderen Seite habe ich mich immer gefragt, was ist damals wirklich in Bergisch Gladbach passiert. Warum weigert sie sich so vehement verschlossene Türen zu öffnen? Es gibt viele Fragen, die den Leser zu weiterlesen anregen. Denn spannend fand ich das Buch schon. Sehr gelungen und zutreffend sind die Beschreibungen zu den Szene-Vierteln im Prenzlauer Berg wie auch die Beschreibungen zu den Berliner Hinterhöfen. Oftmals ist man da nämlich wirklich überrascht, was in den Hinterhöfen und -häusern alles zum Vorschein kommt.
Von mir gibt es 4 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.
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