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Spanien, 1503: In der Festung La Mota soll Johanna von Kastilien endlich zur Vernunft kommen. Zu viel steht für ihre Mutter, Isabella die Katholische, auf dem Spiel. Die Königin regiert das Land mit unerbittlicher Härte, sie hat die Mauren vertrieben und lässt Tausende als Ungläubige auf den Scheiterhaufen der Inquisition verbrennen. Sie kann ihr Reich nicht in die Hände einer Tochter geben, die nicht betet, nicht beichtet und der Macht nichts bedeutet. Johanna will nicht über andere herrschen. Alles, was sie will, ist, über sich selbst zu bestimmen. Aber das scheint eine Freiheit zu s...
Spanien, 1503: In der Festung La Mota soll Johanna von Kastilien endlich zur Vernunft kommen. Zu viel steht für ihre Mutter, Isabella die Katholische, auf dem Spiel. Die Königin regiert das Land mit unerbittlicher Härte, sie hat die Mauren vertrieben und lässt Tausende als Ungläubige auf den Scheiterhaufen der Inquisition verbrennen. Sie kann ihr Reich nicht in die Hände einer Tochter geben, die nicht betet, nicht beichtet und der Macht nichts bedeutet. Johanna will nicht über andere herrschen. Alles, was sie will, ist, über sich selbst zu bestimmen. Aber das scheint eine Freiheit zu sein, die nur Männern vorbehalten ist. Als sie mit Philipp dem Schönen ins ferne Flandern verheiratet wird, sieht es für einen Moment so aus, als sei das Unwahrscheinliche möglich: ein Leben in Liebe in einer Welt aus Verrat. Doch auch als sich diese Hoffnung nicht erfüllt, hält Johanna unbeirrbar an dem fest, was alle um sie herum für Wahnsinn halten - dem unerhörten Wunsch, dass die Welt anders sein könnte als sie ist. Vor dem historischen Hintergrund der Biografie von Johanna der Wahnsinnigen stellt Alexa Hennig von Lange eine sehr moderne Frage: Wie können wir die werden, die wir sind, wenn das nicht für uns vorgesehen ist?
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ALEXA HENNIG VON LANGE, geboren 1973, wurde mit ihrem Debütroman >Relax< (1997) zu einer der wichtigsten Stimmen ihrer Generation. Seitdem hat sie mehr als 25 Romane veröffentlicht. Bei DuMont erschienen u. a. >Risiko< (2007), >Peace< (2009), >Kampfsterne< (2018), >Die Weihnachtsgeschwister< (2019), >Die Wahnsinnige< (2020), >Die karierten Mädchen< (2022), >Zwischen den Sommern< (2023) und >Vielleicht können wir glücklich sein< (2024). Die Autorin lebt mit ihrem Mann und fünf Kindern in Berlin.
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag GmbH
- Seitenzahl: 208
- Erscheinungstermin: 18. August 2020
- Deutsch
- ISBN-13: 9783832170370
- Artikelnr.: 59302921
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Hoppla! Da scheint Rezensent Stefan Michalzik nichtsahnend in einen historischen Roman hineingestolpert zu sein, dessen Protagonistin ihn einerseits enorm fasziniert, andererseits kann er sich kaum beruhigen über den offenbar enormen Kitsch-Faktor der Behandlung. Jedenfalls wehen dem Kritiker zu viele Nachthemden um die Ohren und er sieht das ganze fast notgedrungen schon auf großer Leinwand vor sich. Die "frauenrechtlerische Motivation" des Romans ist Michalzik durchaus sympathisch, das Ergebnis findet er allerdings "trivial" - vielleicht auch, weil er mit seinem historischen Interesse nicht wirklich auf seine Kosten gekommen ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frecher als vermutet
Gesichte und Geschichte einer Königin als Roman
Johanna I. von Kastilien, Königin beziehungsweise nach 1516 Titularkönigin von Kastilien, Léon und Aragón, hatte lange Zeit keinen besonders guten Ruf. Schafften es doch ihre (großteils männlichen) Widersacher, darunter sogar ihr ältester Sohn Carlos, der als Karl V. den Kaiserthron besteigen sollte, ihr bereits zu Lebzeiten - geboren 1479, verstorben 1555 - die Regierungsfähigkeit abzusprechen und sie etwa von ihrem dreißigsten Lebensjahr an auf dem abgelegenen, in ein Kloster umgebauten Schloss von Tordesillas festzusetzen und somit de facto zu entmündigen. Wann ihr der Beiname "die Wahnsinnige" verpasst wurde, unter dem sie heute noch bekannt
Gesichte und Geschichte einer Königin als Roman
Johanna I. von Kastilien, Königin beziehungsweise nach 1516 Titularkönigin von Kastilien, Léon und Aragón, hatte lange Zeit keinen besonders guten Ruf. Schafften es doch ihre (großteils männlichen) Widersacher, darunter sogar ihr ältester Sohn Carlos, der als Karl V. den Kaiserthron besteigen sollte, ihr bereits zu Lebzeiten - geboren 1479, verstorben 1555 - die Regierungsfähigkeit abzusprechen und sie etwa von ihrem dreißigsten Lebensjahr an auf dem abgelegenen, in ein Kloster umgebauten Schloss von Tordesillas festzusetzen und somit de facto zu entmündigen. Wann ihr der Beiname "die Wahnsinnige" verpasst wurde, unter dem sie heute noch bekannt
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ist und der auch den Titel des jüngsten Romans von Alexa Hennig von Lange abgibt, scheint nicht mehr ganz leicht zu klären.
Auf Spekulationen lässt sich Alexa Hennig von Lange gar nicht erst ein. Auch wenn sie im Nachwort ausdrücklich betont, "keinen historischen Roman" verfasst zu haben, darf man sich auch mit nur geringer Kenntnis der historischen Fakten vor der offensichtlichen, aber erfreulicherweise nie aufdringlich übermittelten Recherchearbeit, die die Autorin in den mit knapp zweihundert Seiten recht schmalen Band gesteckt haben wird, ehrfürchtig verbeugen. Freilich mag man die Erwähnung der beständig lodernden Scheiterhaufen der besonders durch (englische) Propaganda berüchtigten Spanischen Inquisition für übertrieben halten. Aber da dies alles nur in Erinnerungen von Johanna auftritt und die Institution unter der Herrschaft ihrer Eltern, der sogenannten katholischen Königin Isabella und Ferdinands des Katholischen, auf der Iberischen Halbinsel eingerichtet wurde, nimmt man das schlicht als Bezug auf Johannas leicht zerrüttete Konstitution.
Eingerahmt von zwei Briefen Johannas an ihre Kinder, konzentriert sich die Handlung auf die Zeit von 1503 bis 1506, eine Spanne von knapp vor dem Tod ihrer Mutter bis kurz nach dem überraschenden Dahinscheiden ihres Gemahls Philipp des Schönen mit nur 28 Jahren am "Fieber" - auch hierüber weiß man nichts wirklich Genaues. Wie Philipp zu seinem Beinamen kam, übrigens ebenso wenig. Ein böser Scherz? Betrachtet man erhaltene Porträtgemälde, käme man eher auf andere Bezeichnungen.
Alexa Hennig von Lange zeichnet ein genaues, teils berührendes, teils verstörendes Bild von der jungen Fürstin. Hin- und hergerissen zwischen Liebe und Abneigung sowohl zum Gatten als auch zur Mutter und zu ihren sechs kleinen Kindern (zukünftigen über ganz Europa und Westindien, also die beiden amerikanischen Kontinente, verteilten Herrscherinnen und Herrschern), erlebt man die Erschütterungen von Johannas Seelenleben in dieser Zeit sehr einprägsam mit. Wie sie ihren anfänglich heftig geliebten Philipp als feigen, intriganten, untreuen und in Wahrheit wohl dennoch bemitleidenswerten Menschen erkennt, wie sie ihre Mutter und deren - für die nie wirklich ganz fromme Johanna zumindest - beinahe krankhafte Religiosität erst verabscheut und dann nach deren Tod zu verstehen beginnt, das alles schildert uns die Autorin in ruhiger und trotzdem mitreißender Sprache. Und die Königin ist, jedenfalls in dieser Geschichte, viel stärker - und frecher - als ihr Philipp.
Dass Johanna am beginnenden sechzehnten Jahrhundert geäußert haben soll: "Denn ich fordere ja nicht nur eine Stadt, ein Land, eine Kolonie oder eine Insel, sondern eine komplette Neuordnung des altbekannten Verhältnisses zwischen Mann und Frau. Ich fordere die halbe Welt", ist kaum vorstellbar. Aber in diesem Roman lesen wir solch moderne Gedanken gerne. Sind sie doch ein gewisser Trost, da wir darüber den eher traurigen wirklichen Ausgang von Johannas Geschichte für einige Zeit vergessen können.
MARTIN LHOTZKY
Alexa Hennig von Lange: "Die Wahnsinnige". Roman.
DuMont Buchverlag, Köln 2020. 208 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Auf Spekulationen lässt sich Alexa Hennig von Lange gar nicht erst ein. Auch wenn sie im Nachwort ausdrücklich betont, "keinen historischen Roman" verfasst zu haben, darf man sich auch mit nur geringer Kenntnis der historischen Fakten vor der offensichtlichen, aber erfreulicherweise nie aufdringlich übermittelten Recherchearbeit, die die Autorin in den mit knapp zweihundert Seiten recht schmalen Band gesteckt haben wird, ehrfürchtig verbeugen. Freilich mag man die Erwähnung der beständig lodernden Scheiterhaufen der besonders durch (englische) Propaganda berüchtigten Spanischen Inquisition für übertrieben halten. Aber da dies alles nur in Erinnerungen von Johanna auftritt und die Institution unter der Herrschaft ihrer Eltern, der sogenannten katholischen Königin Isabella und Ferdinands des Katholischen, auf der Iberischen Halbinsel eingerichtet wurde, nimmt man das schlicht als Bezug auf Johannas leicht zerrüttete Konstitution.
Eingerahmt von zwei Briefen Johannas an ihre Kinder, konzentriert sich die Handlung auf die Zeit von 1503 bis 1506, eine Spanne von knapp vor dem Tod ihrer Mutter bis kurz nach dem überraschenden Dahinscheiden ihres Gemahls Philipp des Schönen mit nur 28 Jahren am "Fieber" - auch hierüber weiß man nichts wirklich Genaues. Wie Philipp zu seinem Beinamen kam, übrigens ebenso wenig. Ein böser Scherz? Betrachtet man erhaltene Porträtgemälde, käme man eher auf andere Bezeichnungen.
Alexa Hennig von Lange zeichnet ein genaues, teils berührendes, teils verstörendes Bild von der jungen Fürstin. Hin- und hergerissen zwischen Liebe und Abneigung sowohl zum Gatten als auch zur Mutter und zu ihren sechs kleinen Kindern (zukünftigen über ganz Europa und Westindien, also die beiden amerikanischen Kontinente, verteilten Herrscherinnen und Herrschern), erlebt man die Erschütterungen von Johannas Seelenleben in dieser Zeit sehr einprägsam mit. Wie sie ihren anfänglich heftig geliebten Philipp als feigen, intriganten, untreuen und in Wahrheit wohl dennoch bemitleidenswerten Menschen erkennt, wie sie ihre Mutter und deren - für die nie wirklich ganz fromme Johanna zumindest - beinahe krankhafte Religiosität erst verabscheut und dann nach deren Tod zu verstehen beginnt, das alles schildert uns die Autorin in ruhiger und trotzdem mitreißender Sprache. Und die Königin ist, jedenfalls in dieser Geschichte, viel stärker - und frecher - als ihr Philipp.
Dass Johanna am beginnenden sechzehnten Jahrhundert geäußert haben soll: "Denn ich fordere ja nicht nur eine Stadt, ein Land, eine Kolonie oder eine Insel, sondern eine komplette Neuordnung des altbekannten Verhältnisses zwischen Mann und Frau. Ich fordere die halbe Welt", ist kaum vorstellbar. Aber in diesem Roman lesen wir solch moderne Gedanken gerne. Sind sie doch ein gewisser Trost, da wir darüber den eher traurigen wirklichen Ausgang von Johannas Geschichte für einige Zeit vergessen können.
MARTIN LHOTZKY
Alexa Hennig von Lange: "Die Wahnsinnige". Roman.
DuMont Buchverlag, Köln 2020. 208 S., geb., 20,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Alexa Hennig von Lange erzählt fesselnd und einfühlsam [...] vom Schicksal einer Unbeugsamen, das aufwühlt - und Fragen stellt, die bis ins Heute reichen. Mehr davon!« Katharina Kluin, STERN »Alexa Hennig von Langes Johanna die Wahnsinnige leidet modern, denn das Streben nach Freiheit ist zeitlos.« Imogena Doderer, ORF ZIB »'Die Wahnsinnige' ist popfeministische Prosa im historischen Gewand. Die vergangenen Konflikte dienen als Folie, um im Telenovela-Format von der Selbstbestimmung einer Frau in patriarchalen Verhältnissen zu erzählen.« Carsten Otte, SWR 2 LESENSWERT »Komplexe Charaktere porträtieren: darin liegt das Talent der Autorin.« Nicole Strecker, DEUTSCHLANDFUNK BÜCHERMARKT »Alexa Hennig von Lange erzählt in der ihr eigenen, immer
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lebendigen, plastischen, zärtlichen, auch mal dreckigen Sprache von den perfiden Machtspielen der Männer und von einer Frau, die diese Spiele nicht mitspielt und die dafür bestraft wird.« Claudio Armbruster, ZDF DEIN BUCH »Auf 200 Seiten eine erhellende Innenschau einer mächtig ohnmächtigen Frau.« Ulrike Wolz, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG »[Man darf sich] vor der offensichtlichen, aber erfreulicherweise nie aufdringlich übermittelten Recherchearbeit [...] ehrfürchtig verbeugen. [...] Alexa Hennig von Lange zeichnet ein genaues, teils berührendes, teils verstörendes Bild von der jungen Fürstin.« Martin Lhotzky, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG »Pop-Literatur trifft auf Geschichte. Geht das? Alexa Hennig von Lange gelingt es.« MÜNCHNER MERKUR »Hennig von Lange ist es gelungen, ein längst verblasstes Leben und Schicksal gegenwärtig und nachempfindbar zu machen.« Anton Beck, DIE WELTWOCHE »Diese Spannung zwischen selbstbewusster Frau auf der einen Seite und zwischen dem alles beherrschenden Machtkalkül auf der anderen Seite [...] macht diesen Roman zu so einer aufregenden Lektüre.« Alf Mentzer, HR2 KULTUR »Eine historisch spannende (nicht nur) Mutter-Tochter-Geschichte mit aktueller Brisanz.« PSYCHOLOGIE BRINGT DICH WEITER »[Alexa Hennig von Lange hat] ein Talent, prallste Bilder zu malen.« Joachim Scholl, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR LESART »So rasant wie kurzweilig-prägnant« Christine Ritzenhoff, EMOTION »Popfeminismus, richtig gut!« Theresa Hübner, SWR 2 LESENSWERT »Ein vielschichtiger Stoff und eine interessante Figur« Andreas Gerk, MDR »Der Wahrnehmung aus früheren Jahrhunderten eine andere entgegenzusetzen, genau darum geht es der Schriftstellerin hier.« Andreas Heimann, DPA »[Ein] starker Roman« Beate Rottgart, RUHR NACHRICHTEN »Wurde Johanna Opfer einer Intrige oder hielten ihre Zeitgenossen sie wirklich für unzurechnungsfähig? Alexa Hennig von Lange gelingt es hervorragend, diese nie von Historikern eindeutig beantwortete Frage in der Schwebe zu halten.« Jana Zahner, SÜDWEST PRESSE »Literarische Unterhaltung, die es in der zeitgenössischen deutschen Literatur zu selten gibt.« Carsten Otte, TAGESSPIEGEL »Viel Lesevergnügen!« Andrea Braunsteiner, WOMAN »Es sind starke Bilder, die Alexa Hennig von Lange für ihre Heldin findet.« Barbara Hoppe, WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG »Hennig von Lange gelingt in ihrem schmalen Buch tatsächlich so etwas wie eine Ehrenrettung: Johanna ist bei ihr eine Frau mit sehr modernen, vielleicht aber auch nur universellen Gefühlen.« Stefan Gohlisch, HANNOVERSCHE NEUE PRESSE »Hennig von Lange ist es gelungen, ein längst verblasstes Leben und Schicksal gegenwärtig und nachempfindbar zu machen. [...] Hennig von Lange schreibt so etwas wie den ersten historischen Poproman.« Anton Beck, WELTWOCHE »Alexa Hennig von Lange kämpft mit ihrem neuen Roman für die Selbstverwirklichungsrechte der Frauen.« Michael Defrancesco, RHEIN-ZEITUNG »bewundernswert virtuos« Gabriele Weingärtner, RHEINPFALZ
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Meinung:
Johanna wird ungewollt in die Rolle der Thronfolgerin gedrängt, sie hält wenig davon hält in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten und über andere zu herrschen.
Sie sehnt sich einfach nur nach einem selbstbestimmten Leben
Es ist erschreckend Johanna‘s …
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Meinung:
Johanna wird ungewollt in die Rolle der Thronfolgerin gedrängt, sie hält wenig davon hält in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten und über andere zu herrschen.
Sie sehnt sich einfach nur nach einem selbstbestimmten Leben
Es ist erschreckend Johanna‘s Chancenlosigkeit mitzuerleben. Als Kronprinzessin und auch später als Königin wird sie von ihrer Familie dermaßen unterdrückt, dass es nie zur Ausübung des Amtes kommt. Die Angst vor sich verändernden Werten und eigene Machtinteressen waren offensichtlich zu groß.
Fazit:
Das Buch ist eine interessante Charakterstudie über Johanna die Wahnsinnige, die dem Leser einen Einblick zu ihrer Person und der Zeit gibt in der sie gelebt hat
Einmal mehr wird klar, wie schwer es Frauen zu dieser von männerdominierten Zeit hatten, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Frauen adliger Abstimmung wurden als politische Schachfiguren benutzt, die es klug zu verheiraten galt und wo auf persönliche Gefühle keinerlei Rücksicht genommen wurde.
Ein tolles historisches Buch und eine sehr gern gegebene Leseempfehlung
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Kampf gegen Windmühlen
Ein historischer Roman, mal ganz anders, modern, feministisch und nachdenklich stimmend.
In dem Roman geht es um Johanna von Kastilien, genannt Johanna die Wahnsinnige. Sie wurde unerwartet zur Thronfolgerin, nachdem ihr Bruder und ihre Schwester verstarben. In der …
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Kampf gegen Windmühlen
Ein historischer Roman, mal ganz anders, modern, feministisch und nachdenklich stimmend.
In dem Roman geht es um Johanna von Kastilien, genannt Johanna die Wahnsinnige. Sie wurde unerwartet zur Thronfolgerin, nachdem ihr Bruder und ihre Schwester verstarben. In der Festung La Mota soll Johanna endlich zur Vernunft gebracht werden. Sie wird hier wir eine Gefangene gehalten. Ihre Mutter, Isabella die Katholische, will aus ihr eine Königin machen, genauso wie sie, unerbittlich und hart. Johanna ist anders. Sie will weder beten noch herrschen. Sie will frei sein. Sie liebt ihren Ehemann Philipp dem Schönen, Erzherzog von Burgund und Flandern heftig. Sie ist eifersüchtig, da ihr Mann es mit der Treue nicht so genau nimmt, sie betrügt und nicht mal versteht, dass er sie damit verletzt.
Die Autorin Alexa Hennig von Lange hat einen wunderbaren Schreibstil, spannend und bildmalerisch gibt sie dem Leser Einblick in das Leben von Johanna. Ihr ist es gelungen eine anschauliche mittelalterliche Atmosphäre zu schaffen. Ich war als Leserin mit dabei auf der Festung La Mota. Sie beschreibt Johanna als modern denkende Frau, jedoch mit Tobsuchtsanfällen, die mir Kopfschütteln verursachten, ja manchmal sogar abstießen. Aber ist sie nicht auch ein Produkt ihrer Umwelt? Johanna will als Königin eine bessere Welt schaffen, sich für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen, Frauen mehr Macht einräumen. Sie will verstanden werden, und doch wird sie immer wieder von Menschen enttäuscht.
Die Frage ist: War Johann wirklich wahnsinnig. Sicherlich nicht. Sie war eine Frau mit tiefen Gefühlen, sie war leidenschaftlich, fühlte sich von Welt nicht verstanden. Sie kämpfte gegen Windmühlen.
Fazit.: Eine gute gezeichnete Charakterstudie, die vor allem die Psyche von Johanna beleuchtet. Mich hat der Roman sehr berührt.
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Ihrer Zeit weit voraus
Es ist immer wieder erstaunlich wie Männer in den letzten Jahrhunderten, ach was, Jahrtausenden versucht haben die Frauen von Macht und Einfluss fern zu halten. Und wenn es nicht die Männer waren, kam das strenge Regiment der Frauen hinzu die sich ihre …
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Ihrer Zeit weit voraus
Es ist immer wieder erstaunlich wie Männer in den letzten Jahrhunderten, ach was, Jahrtausenden versucht haben die Frauen von Macht und Einfluss fern zu halten. Und wenn es nicht die Männer waren, kam das strenge Regiment der Frauen hinzu die sich ihre Vormachtstellung hart erkämpft haben. Und was passiert, wenn da eine Frau ganz modern selbstbestimmt leben will und nicht ihrem vorherbestimmten Schicksal klein beigibt? Was ist, wenn genau diese Frau aus dem ausbrechen will was ihre Familie für sie im Sinn hat? Ja, solche Beispiele gibt es traurigerweise auch heute noch auf diesem Globus, auch wenn wir es uns hier in Europa nur schwer vorstellen können.
Aber Alexa Hennig von Lange hat sich einer historischen Figur angenommen und das unsägliche Zusammenspiel aus Mittelalterlichem Machtintrigantem Hofleben mit einer depressiv modernen Frau gepaart: Johanna, die Wahnsinnige! Der Roman startet 1503 in Spanien, wo Johanna die Macht ihrer erzkatholischen Königsmutter festigen soll und die Machtstellung der Familie halten. Sie will das nicht, auch beten ist nicht ihres und so beginnt der Kampf in der Festung. Johanna wütet und bricht die Regeln somit wird sie zur Wahnsinnigen. Ihr Wunsch so zu leben wie es gerne möchte, klingt absurd und unerhört in den Ohren der Adligen. Auch die Ehe mit Philipp dem Schönen erscheint erst eine Milderung der Qual, ein Jackpot, aber dann beginnt auch er sich gegen sie zu wenden.
Fein nuanciert beschreibt Alexa Hennig von Lange wie es sich zugetragen haben könnte, spitzt zu und lässt das Drama krachen damit wir Leser nicht nur den Wahnsinn zu spüren bekommen sondern auch gut unterhalten werden. An Auf und Ab wird nicht gegeizt und es geht mit spritzigen Dialogen turbulent durch den Beginn des 16. Jahrhunderts.
Historischer Stoff: ja – historischer Roman: nein. Der Roman hat nicht den Anspruch auf historische Korrektheit und will auch gar nicht das echte, im Detail historisch korrekte abbilden. Es geht um das Aufzeigen der absurden Situationen in den sich die historische Figur Johanna, die Wahnsinnige befunden hat und zu zeigen was schon vor Jahrhunderten Frauen in die Enge getrieben hat und sie zu depressiven Personen machte. Eher ein Mahnmal und ein Denkmal in einem ist dieser Roman einer Frau aus vergangenen Zeiten gewidmet, die leider nie erleben dürfte was es heißt sein Leben selbstbestimmt in Freiheit zu leben und das als Frau.
Fazit: Bei der Autorin brauch ich es kaum dazu schreiben: Lesen – es ist wie immer überzeugend gut!
PS: Nicht nur für Feministen und Emanzipationsverfechter eine augenöffnende Lektüre!
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Die Buchbeschreibung war so gut, so verlockend, dass es mir unmöglich erschien, dieses Buch nicht zu lesen. Und ja, der Inhalt hat die erweckten Erwartungen vollauf erfüllt.
Der Anfang fesselte mich gleich und ließ nicht los: Die Worte der Machtfrau aus dem Jahr 1525 klangen so …
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Die Buchbeschreibung war so gut, so verlockend, dass es mir unmöglich erschien, dieses Buch nicht zu lesen. Und ja, der Inhalt hat die erweckten Erwartungen vollauf erfüllt.
Der Anfang fesselte mich gleich und ließ nicht los: Die Worte der Machtfrau aus dem Jahr 1525 klangen so stark und so modern, als ob sich die Geschehnisse in unserer Zeit stattfanden. Jedenfalls ließen sich ihre Aussagen mühelos in unsere Gegenwart projizieren.
Vor allem aber die Art, WIE diese Geschichte erzählt wurde, ließ mich das Buch kaum aus der Hand legen. Eine gelungene Mischung aus Klartext und dem schönen, sicheren Schreibstil einer ungemein talentierten Autorin. Ihre Art zu erzählen hat mir schöne Lesestunden geschenkt: tiefgründig, bildhaft und bemerkenswert leicht. Gerade bei diesen gar nicht leichten Themen, die hier zur Sprache kamen, ist sie eine starke Leistung.
Alexa Henning von Lange lässt die historischen Personen wie Isabella die Katholische, ihre Tochter Johanna, Phillip den Schönen usw. aufleben. Man hat sie so klar vorm inneren Auge, wie sie kämpften, lebten und liebten, als ob man unmittelbar selbst bei all dem dabei gewesen wäre, was auf diesen etwa 150 Seiten geschah. Man bekommt mit, wer Johanna die Wahnsinnige war, vor allem wie sie war. Man bekommt gute Anhaltspunkte, um zu begreifen, weshalb ihr Leben so enden musste. Die Überlegungen Johannas zum Thema Macht sind frei von den Vorgaben ihrer machtgierigen Vormünder. Ihre Gedanken sind von so einer bemerkenswerten Tiefgründigkeit und Aktualität!
Mit der Lebensgeschichte Johannas wird klar vor Augen geführt, dass sich die Machtverhältnisse, wie auch die Verhaltensmuster der Machtbesessenen über die Jahrhunderte hinweg kaum geändert haben. Und was den Menschen bleibt, die nichts mit der Macht zu tun haben wollen, sieht man am Johannas Lebensende. Eine Geschichte, die sich bis in die heutige Zeit unzählige Male wiederholt hat.
Die Dialoge klingen auch sehr modern. Kaum zu glauben, dass Johanna mit ihrem hochwohlgeborenen Gemahl, Phillip dem Schönen, so gesprochen hatte. Aber sei es drum. Die lassen diese Geschichte noch aktueller, moderner, ja zeitloser erscheinen.
Es gibt noch weitere Themen, die hier authentisch in den Erzählteppich miteingewoben wurden. Johanna war auch eine mehrfache Mutter, die ihre Kinder oft genug zurücklassen musste. Auch das Verhältnis Mann-Frau ist sehr klar herausgekommen. Wofür und wie sie, die mächtigere von den beiden, eine starke Frau, von ihrem machtgierigen Gatten ge- und missbraucht wurde. Johanna steht symbolisch für viele Frauen, sowohl ihrer Generation als auch noch vielen nachfolgenden.
Diesen Kurzroman zu lesen und darüber nachzudenken ist eine wahre Bereicherung.
Fazit: Ein großartiges Werk, das ich sehr gern gelesen habe und Euch auch wünsche. 5 wohl verdienten Sterne und eine klare Leseempfehlung!
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Sehr interessantes und faszinierendes Frauenschicksal aus der Sicht unserer Zeit
Spanien 1503-,
Johanna, Tochter der katholischen Könige Isabella und Ferdinand von Spanien, wird als 16-jährige mit dem ihr unbekannten Philipp dem Schönen verheiratet! Zuerst meint Johanna …
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Sehr interessantes und faszinierendes Frauenschicksal aus der Sicht unserer Zeit
Spanien 1503-,
Johanna, Tochter der katholischen Könige Isabella und Ferdinand von Spanien, wird als 16-jährige mit dem ihr unbekannten Philipp dem Schönen verheiratet! Zuerst meint Johanna endlich glücklich zu werden, doch sie merkt bald, das sie Zeit ihres Lebens fremdbestimmt wurde. Besonders leidet sie unter den Launen ihres Gatten, der sie je nach Lust und Laune bezirzt oder fallen lässt wie eine heiße Kartoffel! Sobald die aufbegehrt wird sie weggeschickt, weggesperrt oder für verrückt erklärt.
Das Buch „Die Wahnsinnige“ von Alexa Henning von Lange ist ein einfühlsames Frauenporträt aus einem anderen Zeitalter. Eine Epoche von Unterdrückung, Glaubenskriegen und Grausamkeiten.
Die Schriftstellerin versteht es geschickt, Johanna so darzustellen, dass der Leser nicht genau weiß, woran er ist! Die Autorin beschreibt die Person Johannas außerordentlich intensiv, schildert ihre Zerrissenheit der Gefühle auf herzzerreißende Art und Weise, so das dich der Leser gut in die Situationen hineinversetzen kann.
Ist Johanna wirklich verrückt, nur ein wenig jähzornig, eine unberechenbare Frau die ihre Aggressionen auslebt, oder einfach nur eine sehr unglückliche junge Frau, die in ihrer Kindheit und Jugend eine Menge traumatisierende Situationen erlebt hat!
Unterschwellig kommt im Buch überhaupt die Rolle der Frauen zur Sprache. Trotz ihrer hohen Stellungen, werden Frauen von den Männern nur mit Herablassung und Verachtung behandelt. Diese Tragik betraf sowohl die Beziehungen von Großmutter und ihrer Mutter der Königin.
Johanna ist wohl die tragischste Figur überhaupt, als Spielball um die Macht und als Gebärmaschine missbraucht. Auch Beziehung zu ihren Kinder ist gestört, Kinder werden in dieser Zeit nur als nötiges Beiwerk und Zierde betrachtet.
Mein Fazit: Der Roman hat mich komplett gefesselt und hervorragend unterhalten.
Ein faszinierendes Porträt einer schillernden Persönlichkeit, als Leser gerät man in einen regelrechten Gewissenskonflikt man ringt zwischen Mitleid, Mitgefühl und Unglauben. Nach „Kampfsterne“ und „Die Weihnachtsgeschwister“ ist das schon das dritte Buch von Alexa Henning von Lange das mich begeistern konnte!
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Wie definiert man Wahnsinn? Und vor allem, wer bestimmt, dass jemand anderes wahnsinnig ist? Das ist die Frage, die diesem Buch zu Grunde liegt. Alexa Hennig von Lange hat einen unglaublich intensiven, geschickten Umgang mit dem Medium Sprache bewiesen. Dieses Buch ist anders, es ist besonders. Es …
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Wie definiert man Wahnsinn? Und vor allem, wer bestimmt, dass jemand anderes wahnsinnig ist? Das ist die Frage, die diesem Buch zu Grunde liegt. Alexa Hennig von Lange hat einen unglaublich intensiven, geschickten Umgang mit dem Medium Sprache bewiesen. Dieses Buch ist anders, es ist besonders. Es erzählt die Geschichte Johannas von Kastilien und doch so viel mehr. Es ist modern und zugleich ein Zeitbild Spaniens zu Beginn des 16. Jahrhunderts, einer so geschichtsträchtigen Epoche. Johanna, die aufbegehrt und bei der Beichte einfach sagt, sie habe nichts zu beichten. Die ihren jüngsten Sohn nicht in den Arm nehmen möchte, weil sie wegen ihm nicht mit ihrem Mann nach Flandern reisen konnte. Die unbeherrscht ist, unkonventionell, anders.
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Gebundenes Buch
Der neue Roman der Autorin Alexa Hennig von Lange handelt von der Geschichte Johannas von Kastilien, auch Johanna die Wahnsinnige genannt.
Es ist kein historisches Sachbuch, das sich nur auf Fakten konzentriert, vielmehr zeichnet die Autorin hier das Bild einer- zwar äußerlich …
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Der neue Roman der Autorin Alexa Hennig von Lange handelt von der Geschichte Johannas von Kastilien, auch Johanna die Wahnsinnige genannt.
Es ist kein historisches Sachbuch, das sich nur auf Fakten konzentriert, vielmehr zeichnet die Autorin hier das Bild einer- zwar äußerlich sehr mächtigen- jungen, unverstandenen und einsamen Frau um 1500, die ihrer Zeit viel zu weit voraus war.
Ihr gesamtes Leben verbrachte Johanna als Gefangene. Ihre Mutter Isabella beherrschte ihr Reich vor allem durch die Unterstützung der Kirche. Mithilfe der Inquisition entledigte sie sich all ihrer Gegner und kam durch die Annektion deren Besitzes zu weiterem Reichtum und Land. Ihr ist Johannas eigene Sicht auf Gott und die Religion fremd, denn diese lehnt z.B. die Beichte vor Isabellas Bischof ab.
Da alle weiteren (männlichen) Thronfolger vor Johanna zum Teil unerwartet sterben, ist sie die nächste, die den Thron besteigen wird. Und so wird sie als politisches Puzzlestück immer dorthin geschoben, wo es richtig erscheint.
Mit 16 Jahren wird sie mit Philipp dem Schönen verehelicht. Und während Johanna tatsächlich verliebt in ihn ist und ihm in Folge 4 Kinder schenkt, betrügt Philipp sie immer wieder. Johanna jedoch kann mit diesen Demütigungen nicht umgehen.
Sie bemüht sich, ihre Kinder nicht zu lieben, damit man diese nicht auch noch gegen sie einsetzen kann.
In der heutigen Zeit hätten sicherlich viele Verständnis für diese junge, gebeutelte Frau, die sich nur etwas Freiraum durch Wutanfälle, Verweigerung von Anordnungen oder eben der Nahrung verschaffen kann. Nur über ihren Körper scheint sie selbst bestimmen zu können. Doch auch das stimmt nicht ganz, denn als sie Philipp nach Jahren der Trennung und einer kräftezehrenden Überfahrt wiedersieht, ignoriert ihr Herz ihren Verstand.
Und erneut verrät Philipp sie.
Diese Unterdrückung- (hauptsächlich) durch die männlichen Herrschenden- sorgen bei Johanna erst recht für Widerwillen. Doch weder hat sie Verbündete noch kann sie sich auf ihre Macht als Königstochter und später(e) Königin berufen. Zeit ihres Lebens bleibt sie allein. Und einsam.
Die Autorin schafft ein sehr bildgewaltiges und vor allem emotionales Werk. Ein Grund mehr, sich mit der historischen Figur Johannas weiter auseinanderzusetzen.
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Gebundenes Buch
Mehr als nur ein historischer Roman
Das Sujet ist unerwartet von der ursprüngliche Pop-Literatur-Ikone Alexa Hennig von Lange. Sie geht ins frühe 16.Jahrhundert und erzählt einen Abschnitt aus dem Leben von Königin Johanna von Kastillien I.
Eine konplexe Geschichte, aber in …
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Mehr als nur ein historischer Roman
Das Sujet ist unerwartet von der ursprüngliche Pop-Literatur-Ikone Alexa Hennig von Lange. Sie geht ins frühe 16.Jahrhundert und erzählt einen Abschnitt aus dem Leben von Königin Johanna von Kastillien I.
Eine konplexe Geschichte, aber in erster Linie der vergebliche Kampf einer Frau um ihre Eigenständigekeit.
Johanna war die Tochter von Königin Isabella, die Christoph Kolumbus förderte und sie war verheiratet mit Philip dem Schönen.
Eine Leidenschaftliche, aber auch zerstörerische Beziehung.
Johannas Widerstand ist letztlich erfolglos, dennoch wichtig um ihre Identität zu behalten.
Typische Elemente der Prosa der Autorin sind auch hier erkennbar erhalten.
Die Lebhaftigkeit ihrer Figuren und die sprachliche Lebendigkeit.
Beides zusammen ergibt eine Mischung, die Alexa Hennig von Langes Stil ausmacht.
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Gebundenes Buch
Ich hatte mal wieder Lust auf einen historischen Roman. Und da ich besonders gerne historische Geschichten über starke Frauen lese, erschien mir dieses Buch über Johanna, die Königin von Spanien, sehr passend.
Aber leider ist dieses Buch einfach langweilig. Es ist aus der Sicht der …
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Ich hatte mal wieder Lust auf einen historischen Roman. Und da ich besonders gerne historische Geschichten über starke Frauen lese, erschien mir dieses Buch über Johanna, die Königin von Spanien, sehr passend.
Aber leider ist dieses Buch einfach langweilig. Es ist aus der Sicht der Protagonistin geschrieben, wodurch man ihre Gedanken und Gefühle sehr gut verstehen und nachvollziehen kann. Aber dennoch liest sich das Buch einfach so runter, ohne dass irgendetwas passiert. Es gibt keine wirkliche Spannung in der Geschichte, und leider kann ich auch keine Beziehung zu der Protagonistin aufbauen. Ich kann ihre Gefühle und ihr Verhalten zwar verstehen, sie berührt mich aber nicht.
Sprachlich ist das Buch gut, da kann ich nichts kritisieren. Aber es wird mir sicherlich nicht im Gedächtnis bleiben.
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Gebundenes Buch
Eine Lesung der Autorin Alexa Hennig von Lange auf der Frankfurter Buchmesse war für mich eine Offenbarung, habe ich doch vorher fast nur Fantasy und Romance gelesen - doch ihr Buch "Kampfsterne" hatte mich nach der Lesung so eingefangen, dass ich es trotz Messestress in einem Rutsch …
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Eine Lesung der Autorin Alexa Hennig von Lange auf der Frankfurter Buchmesse war für mich eine Offenbarung, habe ich doch vorher fast nur Fantasy und Romance gelesen - doch ihr Buch "Kampfsterne" hatte mich nach der Lesung so eingefangen, dass ich es trotz Messestress in einem Rutsch runtergelesen habe. Hierdurch hat sich mein Lesegeschmack nachhaltig und deutlich verändert.
Nun hat mich ihr neues Buch ebenso gefangen genommen - die Rede ist von "Die Wahnsinnige" - ein vielversprechender Titel oder?
Die Autorin widmet sich mit ihrem neuen Buch einem historischen Vorbild, nämlich Johanna der Wahnsinnigen, deren Biografie mir bis zum Lesen des Klappentextes auch nicht geläufig war. Umso gespannter war ich darauf, wie Alexa Hennig von Lange mit ihrem ganz besonderen, einnehmenden Stil deren Historie zu einem Romanplot verarbeiten würde.
Bereits von den ersten Seiten des Buches an gelingt es der Autorin aber, Johanna vor den Augen des Lesers Leben und Charakter einzuhauchen. Dabei sind die ersten Szenen in der Tat irritierend - ebenso wie in Kampfsterne schafft es die Autorin, in scheinbar vorhersehbare Situationen das gewisse Etwas einzubauen, das den Leser direkt mitnimmt. Das Buch entfaltet direkt eine starke Dynamik und Atmosphäre, die auch die historischen Charaktere und das Setting entsprechend lebendig werden lassen.
Diese Dynamik gipfelt in der Protagonistin Johanna, bei der ich zu Beginn des Buches einige Momente hatte bei denen ich wirklich dachte, dass ihr Verhalten an Wahnsinn grenzt. Doch kristallisieren sich mit zunehmender Erzählung ihr Hintergrund und ihre Beweggründe klarer heraus und es zeigt sich, dass Menschen wie so oft Produkt ihrer Umgebung sind. Johannas Beweggründe werden nachvollziehbar, sie gewinnt immer mehr an Kontur und Charakter und so nimmt sie den Leser nach und nach für sich ein. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass diese junge Frau vermehrt reflektiert und in ihren Handlungen wächst. Ebenso wie Johanna hofft man mit ihr auf endlich eintretendes Glück in familiären und Liebesdingen.
Eine starke Charakterentwicklung, die Thematiken aufzeigt, die damals wie auch heute noch von einer dringenden gesellschaftlichen Fragestellung geprägt sind - wie ist die Rolle der Frau im Patriarchat und wie sollte sie eigentlich sein? Welche Möglichkeiten der Selbstverwirklichung hat man in der Gesellschaft? Wie können wir die werden, die wir sind, wenn das nicht für und vorgesehen ist?
Alexa Hennig von Lange schafft es wieder einmal, zentrale Themen geschickt in eine Geschichte einzubauen und zum Nachdenken anzuregen. Für mich kam dieses Buch zur richtigen Zeit und ich kann es jedem nur ans Herz legen, ein starkes Stück gut recherchierter Erzählkunst gebündelt auf knapp 200 Seiten!
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