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Bri
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Kröslin

Bewertungen

Insgesamt 195 Bewertungen
Bewertung vom 07.05.2023
Die einzige Frau im Raum
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum


gut

hinter der Maske


Die Autorin Marie Benedict legt mit "Die einzige Frau im Raum" einen weiteren Band ihrer Reihe um erfolgreiche und mutige Frauen in einer von Männer dominierten Welt vor.

Das Cover ist sehr ansprechend, besonders die Farbgestaltung. Eine Schwarz-Weiß-Photographie- vermeintlich Hedy- mit einem grünlichen Filter versehen, dazu im starken Kontrast der Titel in Gelb.

Protagonistin ist Hedwig Eva Maria Kiesler, eine berühmte junge, jüdische Schauspielerin am Wiener Theater der Dreißigerjahre.
Sehr jung und naiv heiratet sie auf Anraten ihres Vaters den Waffenhändler Friedrich Mandl, der mit seinen Verbindungen in die höchsten Nazikreise auch Informationen über Hitlers Pläne hatte. Als ihr bewußt wird, daß sie nur als (weiteres) Schmuckstück neben ihrem Mann glänzen soll und welche Bedrohung von Hitler ausgeht, entscheidet sie sich zur Flucht.

Auch in Hollywood wird sie als Hedy Lamarr erfolgreich. Doch neben ihrem Erfolg auf der Leinwand erfindet sie auch ein wichtiges System, das den Krieg beenden könnte. Doch da sie eine Frau und noch dazu "nur" Schauspielerin ist, wird dieses System als nicht relevant abgelehnt!

Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung wie gewohnt äußerst spannend. Allerdings ist das Buch mit 280 Seiten zu kurz, um Hedy Lamarr gerecht zu werden.

Der Abschnitt ihres Lebens mit Fritz Mandl erschien mir zu gewichtig, im Gegensatz zu ihrem Kampf, ein Torpedosystem zu erfinden, vorzustellen und vom Krieg bedroht, ja verfolgt zu sein. Zudem hatte Hedy zuvor Jamesie, ein Flüchtlingskind aus Europa, adoptiert. Auch das eher eine Randnotiz.
Hier hätte ich mir mehr (inhaltliche) Tiefe gewünscht.
So endet das Buch bereits 1942, Hedy starb jedoch erst im Jahr 2000. Sicherlich gäbe es noch einiges aufzuzeigen.

Fazit: Der Autorin gelingt es wie gewohnt, einen (hier zu) kurzen Ausschnitt aus dem Leben Hedy Lamarrs mit der Realität und Fiktion in der Romanbiographie verschmelzen zu lassen.

Bewertung vom 07.05.2023
Die unglaubliche Grace Adams
Littlewood, Fran

Die unglaubliche Grace Adams


ausgezeichnet

Das Cover spricht mich zwar nicht an, paßt aber mit seinen schrillen Farben (Chaos) gut zur Handlung. Der Untertitel (oberhalb des Titels)
"Grace kann alles. Außer ruhig bleiben".

Grace, 45 und Übersetzerin, lebt unfreiwillig von Mann und Teenietochter getrennt- und möchte nun beide zu Lottes 16. überraschen. Auch, wenn sie nicht eingeladen wurde.

Und so macht sie sich am heißesten Tag des Jahres auf den Weg. Läßt ihr Auto einfach im Stau stehen, läuft sich in neuen Sneakers die Fersen blutig, gibt einer Obdachlosen ihre letzten 20 Pfund....und lernt einiges über sich.

Der Schreibstil ist flüssig und locker. Es gibt angenehme Unterhaltung mit einigen Wendungen, jedoch auch tiefgründige Fragen, ein wenig Drama und Einblicke in die komplizierte Beziehung zwischen Mutter und Tochter.

Fazit: Ein großartiger Roman über eine großartige Frau. Die an ihre Grenzen stößt, aber dennoch nicht aufgibt.

Bewertung vom 07.05.2023
Going Zero
Mccarten, Anthony

Going Zero


sehr gut

Fokus Zukunft

Das Cover ist für den Diogenes Verlag schon fast auffällig. Ein Fingerabdruck mit einigen weißen Flecken in gedeckten Farben, der Titel "Going Zero" konträr in knallrot. Es paßt jedoch sehr zum Plot.

Ein Kooperationsprojekt vom Social-Media-Mogul Cy Baxter und der CIA, testet mit und an 10 zufällig ausgewählten Menschen eine neue Überwachungssoftware, FUSION.
Wer sich für 30 Tage unterm Radar bewegen und vor allen verstecken kann, ohne (digitale) Spuren zu hinterlassen, dem winken 3 Millionen Preisgeld.

Kaitlyn Day, unscheinbare Bibliothekarin, ist eine der Auserwählten- und überrascht immer wieder mit findigen Tricks. Wer ist sie wirklich?

Dem Autor gelingt es überzeugend, mit seiner Story zu fesseln. Durch viele Wendungen wird die Spannung lange hichgehalten.
Leider verliert die Geschichte im letzten Drittel ihren Fokus und damit die Aufmerksamkeit des Lesenden.
Allerdings wurde hier Potential für eine Fortsetzung geschaffen.

Fazit: Ein fesselndes Buch mit einigen Schwächen, das schon heute die Kluft zwischen dem "gläsernen Kunden" zu schützender Privatsphäre (infrage) stellt. Und aufzeigt, daß FUSION gar nicht mehr so fern in der Zukunft liegt.

Bewertung vom 07.05.2023
Florentia - Im Glanz der Medici
Martin, Noah

Florentia - Im Glanz der Medici


sehr gut

Florenz und die Medici

Das Cover wirkt sehr ansprechend. Geheimnisvoll dargestellt sind ineinander verschlungene Leiber und Hände, jedoch ohne Köpfe, sodaß unklar bleibt, um wen es sich handeln könnte. Dazu Blüten und Tuch- für das Florenz ja weltberühmt war. Offenbar handelt es sich um einen Gemäldeausschnitt des Botticelli- einer der Protagonisten der Geschichte.

"Florentia - Im Glanz der Medici" der Autorin Noah Martin ist ein historischer Roman, der zur Renaissancezeit in Florenz spielt.
Aus verschiedenen Perspektiven erzählt, lernt der Lesende die einzelnen Charaktere schnell kennen. Sie sind detailliert und facettenreich dargestellt, Grundlage bildeten historische Fakten. Dabei werden Fiktion und historische Fakten gekonnt miteinander verwoben.

Neben bekannten Persönlichkeiten wie Leonardo da Vinci, den Medici spielt z.B. auch die Malerin Fioretta eine tragende Rolle. Verändert sie doch das typische Frauenbild, so unabhängig wie sie agiert. Dennoch muß auch sie sich letztlich den gesellschaftlichen Vorgaben der damaligen Zeit beugen.

Der Schreibstil ist flüssig und trotz vieler italienischer Begrifflichkeiten oder Namen war der Roman leicht lesbar.

In "Florentia - Im Glanz der Medici" fesselt die Geschichte, in deren Mittelpunkt die reiche Bankiersfamilie de Medici steht, die sich fortwährend gegen die Machtkämpfe, Intrigen und Verrat behaupten muß.
Spannung mit Liebe, tiefer Freundschaft und Historie gemischt- für jeden Leser ist etwas dabei.

Bewertung vom 07.05.2023
Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
George, Nina

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu


ausgezeichnet

Ein Geschenk für jeden Lesenden

Endlich gibt es die Fortsetzung um den sensiblen, bibliophilen Monsieur Perdu, seine Bücher (Manuskripte) und der Hilfe, die er den Menschen mit deren Unterstützung angedeihen läßt.
„Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ ist der Nachfolgeroman zu dem überragenden Erfolg „Das Lavendelzimmer“ der Bestsellerautorin Nina George.

Das Wiedererkennen ist durch das Beibehalten der lavendelfarbenen Gestaltung gegeben- die zarte Zeichnung gibt einen Hinweis auf den sanften, leisen Inhalt.

Hauptprotagonist Jean Perdu kehrt endlich wieder auf sein Bücherschiff zurück, der literarischen Apotheke, die er vor 4 Jahren verlassen hatte.

Obwohl mit Catherine in den Bergen der Drôme in seinem neuen Leben glücklich, vermißt er es doch sehr, für jeden Menschen und jedes Seelenpein das passende Buch zu empfehlen. Und als sich die Chance bietet, greift er (nach anfänglichem Zögern) zu und reist mit Max nach Paris, zum Liegeplatz der "Pharmacie Littéraire".
Auf ihrer Reise finden beide Männer zu mehr Antworten, als sie Fragen stellten.
Und mehr Menschen (und Tiere), die gemeinsam wachsend ein Rudel bilden.

Zwischen den Kapiteln oder vereinzelt auch den Absätzen finden sich Perdus Notizen für die „Die große Enzyklopädie der kleinen Gefühle“, so zum Beispiel seine Erläuterungen zu ' Lesedurst, Übergangstaumel oder Wie man mit der Angst spricht '.

Neben vielen unerwarteten und überraschenden Wendungen der Geschichte (und des Lebens) läßt Nina George wieder die Liebe aufblühen. Zu Büchern, zu Menschen... und sie erinnert uns, daß wir zwar auch allein mit Büchern sehr glücklich sein können- noch mehr jedoch mit anderen (wohlmeinenden) Menschen. Ein leises, sanftes Buch, das doch eine große Kraft birgt.
Das ist vielleicht genau das, was unsere Gesellschaft gerade am meisten braucht.

Meinen Dank auch für dieses Lesevergnügen, das sich daran messen läßt, daß man versucht, langsam zu lesen, um möglichst lange diesen Genuß auszukosten. Ein Vorhaben, das natürlich aussichtslos und zum Scheitern verurteilt ist.

Wäre ich nicht schon zuvor durch die wunderbare Sprache und die zauberhaften (herrlich unperfekten) Protagonisten diesem Buch gnadenlos verfallen, spätestens bei der Erwähnung von " Der Eleganz des Igels" (DAS Buch überhaupt für mich!) war ich zu Tränen gerührt und verliebt in jede Zeile, jede Person und natürlich, Autorin Nina George!

Und wie Nina George selbst von einem inneren Nach-Hause-Kommen spricht, so gelang es ihr erneut, auch mich wieder Ankommen zu lassen.
Durch ihren ' Büchertrost '.

Bewertung vom 07.05.2023
The truth behind your lies
Heimes, Silke

The truth behind your lies


gut

*Metamorphose*

Das Cover des Romans " The truth behind your lies" wirkt sehr geheimnisvoll durch die verschattete Darstellung der Personen und scheint passend zur Handlung.

Eine Gruppe befreundete Teenies machen zusammen ihren letzten gemeinsamen Urlaub nach dem Abi- in einer abgelegenen Berghütte. Doch es wird alles gefilmt und online gestellt. Ohne ihr Wissen- sie machen ein digital detoxing.

Alles insziniert von Jan, jahrelanges Mobbingopfer dieser Gruppe um Emmy, der doch immer nur eines wollte: dazugehören.

Jan spielt Cello und liebt seinen Freund Isang, einen Mäuserich.
Als dieser stirbt und Jan sich verliebt (nicht nur schwärmt), muß er endlich Verantwortung übernehmen und die Opferrolle loslassen, die ihn zum Täter machte.

Und auch alle Mitglieder der Gruppe werden nach und nach genötigt, ihre schlimmsten Geheimnisse preiszugeben- und plötzlich erscheint ihr Leben nicht mehr wünschenswert.

Toller Schreibstil, die Figuren sind nie, was sie zuerst zu sein scheinen.
Es werden sehr viele unterschiedliche (Jugend-)Themen angerissen, aber nie vertieft. Auch keine Lösungen angeboten- damit wurde viel Potential verschenkt.

Dennoch ein durchaus spannender Roman, der etwas ausformulierter viel mehr aus der guten Grundidee hätte werden können.

3.5*

Bewertung vom 07.05.2023
Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2
Burton, Jessie

Das Haus an der Herengracht / Die Magie der kleinen Dinge Bd.2


gut

*Reiche Heirat oder Liebe in Armut?*

Das Cover des historischen Romans " Das Haus an der Herengracht" hätte mich nicht angezogen. Es stellt eine sehr alte Puppenstube dar- vielleicht sogar eine, wie sie zur damaligen Zeit in Holland üblich war.

Thea Brandt ist endlich 18. Mutterlos, sehr behütet durch Tante und Vater, aber auch ärmlich aufgewachsen. Sie erlebt ihre erste große Liebe, Walter arbeitet am Theater als Kulissenmaler.

Sie soll jedoch auch zum ersten Mal auf einen Ball, um in die "richtigen Kreise" eingeführt zu werden. Ihre Tante (Petro-)Nella hat dies' organisiert, scheint es doch der einzige Weg, die Familie vor weiterer Armut zu retten: Thea muß unbedingt eine gute Partie machen!

Doch nicht nur Theas ungestüme Liebe zu Walter und dem Theater scheinen diesen Plan zu erschweren, auch ihre Hautfarbe ist ein Problem.
Dazu kommen Erpressung, falsche Versprechungen und überzogene Erwartungen innerhalb der Familie, die diesen Roman sehr spannend machen.

Der Schreibstil gefiel mir sehr, er liest sich sehr leicht. Thea's Gedanken erscheinen als Ich-Erzählung, die weiteren Gespräche jeweils als zu beobachtender Dialog.

Leider erwies' sich der Roman als Fortsetzung, an einigen Stellen fehlte deshalb das Verständnis. Dies' könnte fairerweise besser gekennzeichnet sein.

Bewertung vom 16.02.2023
Equilon
Raich, Sarah

Equilon


ausgezeichnet

*Im Chaos, das schon immer die Welt war, die Schönheit finden*

Das Cover ist ansprechend und passend zur Handlung gestaltet. Der Erdball hälftig geteilt- die "gute" Seite für die "eine Milliarde", mit Lichterhimmel und Meer.
Die wenig lebenswerte Wüste für die restliche Menschheit.
2 Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

In dem dystopischen Roman von Sarah Raich geht es um eine Welt, die zwar in der Zukunft liegt, aber durchaus so sein könnte. Die Welt ist in wenige (bewohnbare) Gebiete unterteilt, von nur wenigen Firmen geführt.

Sehr nah am Jetzt und der Jugend schafft es die Autorin, spannende und berührende Unterhaltung mit den aktuellen und kritischen Fragen inmitten des Klimawandels, Krieg, KI, moderner Sklaverei und auch Massentierhaltung zu verbinden. Dabei aber nie belehrend, sondern hinterfragend. Wodurch natürlich die nächsten Fragen entstehen:
Wie geht es für uns weiter? Wie wird unsere Welt dann aussehen?

Jenna ist eine Auserwählte: sie erreicht, wovon alle träumen- sie darf ins New Valley mit den fortschrittlichen Technologien, ausreichend Nahrung, Wasser usw.
Aufgrund ihrer Leistung, denn Jenna programmiert. Sie darf nun an Equilon, dem Algorithmus, mitarbeiten, der die ganze Welt wieder bewohnbar machen soll.

Dorian hingegen lebt in einem Grenzland. Einem unfruchtbaren Landstrich, in dem die Menschen täglich Gefahren ausgesetzt sind. Zudem werden sie ständig überwacht und jede ihrer Aktivitäten wird für den Score bewertet.
Der Poet Dorian kann hier kaum überleben, versagt jedoch selbst bei seinem Suizidversuch. Denn nichts hält ihn mehr in seiner schmutzig-sandigen, stürmischen, hungrigen Welt... er hat keinerlei Hoffnung. Bis Maggie ihn rettet.

Sarah Raich nutzt ihren angenehmen, leicht verständlichen Schreibstil, der mal locker, auf die Zielgruppe ausgerichtet, aber auch poetisch und tiefgründig sei kann, um all' die Fragen zu stellen, die die denkende Jugend beschäftigt.

Daß Dorian ein Poetry Slammer ist und man den Schlachtruf "Beautiful People" Marilyn Manson verdankt (siehe Retro-Playlist im Anhang), machte den Roman für mich zur Deluxe-Unterhaltung.

Als Fazit nehme ich mit:
"Weitergehen, einen Schritt nach dem anderen. Weiterleben.
Und im Chaos, das schon immer die Welt war, die Schönheit finden."

Bewertung vom 16.02.2023
Homefarming: Das Kochbuch. Mit der eigenen Ernte durchs ganze Jahr
Rakers, Judith

Homefarming: Das Kochbuch. Mit der eigenen Ernte durchs ganze Jahr


gut

*tolle Fotos*

"Homefarming: Das Kochbuch" ist der Nachfolger des "Homefarming"- Buches der TV-Moderatorin Judith Rakers.
Der Untertitel "Mit der eigenen Ernte durchs ganze Jahr" zeigt schon auf, daß sich hier nicht nur mit dem Anbau eines Selbstversorger Gartens beschäftigt wird, sondern auch mit der Verwertung der eigenen Ernte.

Dabei reichen die Rezeptideen von Smoothies, Aufstrichen, Suppen und Salaten bis hin zu Pasta, Aufläufen, Desserts und auch Ideen für den Vorrat.

Zu den anstehenden Aussaat- und Pflanzterminen der einzelnen Monaten gibt es zu jeder Jahreszeit Interviews mit den Sterneköchen Ralf Haug und Alexander Herrmann, der Unkrautgourmet und Kräuterfachwirtin Marion Putensen sowie mit dem "besten Jung-Koch" der Welt 2017: Marianus von Hörsten auf dem Demeter-Hof seiner Familie.

Die saisonalen Rezepte selbst sind zum Teil simple (Smoothies, Cocktails, Aufstriche oder Pfannkuchen mit Erdbeeren), einige bodenständig (Flammkuchen, Kürbissuppe) und manche sehr besonders (Forelle im Heubett, falsche Schwarzwurzeln- aus in Heuasche gewälztem Spargel).

Dazu muß man vor allem die graphische Gestaltung loben! Die Fotos machen Lust, einige Gerichte sofort nachkochen zu wollen. Alles ist optisch ansprechend und sehr appetitlich arrangiert.
So steht dann auf dem Einkaufszettel: Mascapone, Sahne, Eier (sofern man nicht wie Fr. Rakers über eigene verfügt), Butter, Schafskäse, Kokosmilch ... mit der eigenen Ernte allein kommt man also nicht aus!

"Mach’s dir lecker zu Hause!" scheint Fr. Rakers Wahlspruch zu sein, klingt in meinen Ohren jedoch falsch- sprachlich gesehen.
Auch ihren Titel als "Bestsellerautorin" finde ich leicht beschämend, nachdem ihr EINES Gartenbuch so reißenden Absatz fand (was man durchaus anerkennen sollte), wie mag es damit wohl den "richtigen" Autoren gehen?

Fazit: Eine schöne Idee, Garten- und Kochbuch zu vereinen.
Jedoch steht mir hier eindeutig Fr. Rakers zu sehr im Fokus.
Die (richtigen) Rezepte sind für Kochliebhaber leicht umsetzbar (ohne Cocktails, Smoothies usw.- dafür kann man andere Bücher kaufen), die graphische Darstellung ist überaus gelungen. Deshalb Dank an die Fotographen Frank von Wieding und Patrick Lipke und den Foodstylisten Marcel Stut.

Bewertung vom 16.02.2023
Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2
Bardugo, Leigh

Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2


sehr gut

*Dämon Darlington*

Das Cover hätte mich in einer Buchhandlung nicht angesprochen. Unter dem Titel und dem Autorennamen halb verdeckt liegt ein (totes) Albinokaninchen- Babbit Rabbit.
Dennoch ist es passend zur Geschichte und auch sehr hochwertig gestaltet.

Es handelt sich um die Fortsetzung der "Das neunte Haus" der Bestseller-Autorin Leigh Bardugo.

Alex kann die Grauen nicht nur sehen, mittlerweile kommuniziert sie sogar mit ihnen und kann mit ihnen eine Symbiose eingehen, um ihre Kraft, ihr Wissen usw. zu nutzen.
Sie zerbricht jedoch fast an dem Wissen, Daniels Schicksal auf dem Gewissen zu haben.
Doch dann ändert sich alles:
Darlington ist zurück, jedoch mehr Dämon als menschlich (wie er selbst in seiner elitären Art feststellt).

Während Alex den Plan entwirft, den wahren Darlington der Hölle zu entreißen, geschehen in Yale 2 Morde und Turner ist auf Alex Hilfe angewiesen.
Zugleich gerät Alex in eine Falle von Eitan, in deren Folge sie auf einen Vampir trifft.
Wird sie es dennoch mithilfe ihres gebeutelten Teams (aus Mördern) schaffen, Daniel aus der Hölle zu befreien?

Autorin Leigh Bardugo ist eine Meisterin ihres Faches und versteht es, den Leser in ihre Geschichte hineinzuziehen. Allerdings entstehen hier eher neue Welten, als nur eine- wenn auch phantastische- Geschichte.
Sie verknüpft in dieser Fortsetzung erneut Magie mit der düsteren Geisterwelt und dem realen Leben jetzt, noch dazu an der renommierten Yale. Deren Verbindungen bestimmen nicht nur die Geschicke der Universität.

Besonders ihr flüssiger, moderner Schreibstil, der zum Teil auch poetisch wird, trägt es zu dem Sog bei, den dieses Buch entwickelt. Es ist genau an den richtigen Stellen lebendig, intelligent, manchmal witzig, aber auch rotzig und auf den Punkt.
Die Charaktere sind dabei nicht nur komplex, ihre Entwicklung nachvollziehbar und ihr Kampf mit sich selbst immer anschaulich und dennoch einfühlsam dargestellt.

Wem düstere, geheimnisvolle, aber auch magische Fantasy-Romane ebenso gefallen, für den ist diese Geschichte eine Empfehlung- jedoch sollte man den ersten Teil dieser Dilogie gelesen haben.