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brenda_wolf
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Oberfranken

Bewertungen

Insgesamt 186 Bewertungen
Bewertung vom 02.07.2025
Rebanks, Helen

Die Frau des Farmers


ausgezeichnet

Der Liebe wegen

‚Wir leben so wie wir uns entschieden haben, sagte stets ihr Vater.‘

Sie träumte von einem Leben als Künstlerin. Auf keinen Fall wollte sie Bäuerin sein. Die Liebe kam ihr dazwischen. Jetzt sitzt sie auf ihrem eigenen Gehöft auf einem Hügel im Lake District, hat einen Mann und vier Kinder und jede Menge Tiere. Übrigens ihr Mann ist nicht nur Bauer, er ist auch Schriftsteller, nämlich James Rebanks. Und auch er schreibt in seinen Büchern vom Bauernleben.

Helen Rebanks erzählt davon wie sie kleine Lämmer mit der Flasche aufpäppelt, von ihrem chaotischen Leben, von gackernden Hühnern, von ihren Kindern, die lernen müssen Aufgaben zu übernehmen, von dem Haufen Schmutzwäsche, von der harten Arbeit, die die anlaufenden Rechnungen begleichen zu können. Sie erzählt von den Großeltern, dem Großvater, dem man besser aus dem Wege ging, der Großmutter, die ihr viel beigebracht hat an Fähigkeiten und die Expertin war im Umgang mit Nadel und Faden und die eine vorzügliche Orangenmarmelade herzustellen verstand. Das Rezept dazu findet sich im Buch. Aber die Großmutter hatte auch herrische Züge, sie gab den Ton an.

Die Autorin übernahm schon sehr jung, die Aufgabe, die Familie zu bekochen. Bereits als Teenager zeigte sie sich unternehmungslustig. So machte sie sich in den Ferien mit Rucksack bepackt auf den Weg nach Frankreich, um dort für zwei Wochen an einer französischen Schule Englisch zu unterrichten. Mit Kellnerjobs verdiente sie sich Geld für ihre eigenen Bedürfnisse. Noch vor ihrem 18. Geburtstag lernte sie ihren späteren Mann James auf einer Abschiedsparty kennen. Einen Bauern. Ihr war sehr schnell klar, mit ihm möchte sie den Rest ihres Lebens zusammenbleiben.

Helen Rebanks präsentiert uns auch eine Fülle von Familienrezepten die sich im Alltag bewährten haben. Es gibt Ideen für schnelle Gerichte, wenn wenig Zeit bleibt, was auf den Tisch zu bringen. Kreative Ideen für Pausenbrote. Genial sind die Rezepte für die Studentenküche, die natürlich nicht nur für Studenten praktikabel sind.

Der Schreibstil der Autorin ist kraftvoll und gut lesbar. Helen Rebanks bringt das Leben einer Bäuerin authentisch und ohne zu romantisieren herüber. Sie zeigt uns das Landleben in all seiner Schönheit und Härte und doch weckt Die Frau des Farmers Sehnsucht nach diesem ursprünglichen und naturnahen Leben.

Fazit: Ein ehrliches Buch, dass nichts beschönigt und dennoch begeistert.

Bewertung vom 25.06.2025
Kloeble, Christopher

Durch das Raue zu den Sternen


ausgezeichnet

Ein eigenwilliges Mädchen

Christopher Kloeble hat mit seinem Roman ‚Durch das Raue zu den Sternen‘ mein Herz berührt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die musikalisch hochbegabte 13jährige Arkadia Fink, die von allen Moll genannt wird. Arkadia ist ein eigenwilliges Mädchen. Sie will unbedingt in einem Knabenchor singen, und sie setzt alles daran, sich diesen Traum zu erfüllen. Sie geht dabei nicht zimperlich vor. Ihre extravagante Mutter, selbst erfolglose Komponistin, bestärkt Arkadia in ihrem Wunsch ein gefeierter Bühnenstar der klassischen Musik zu werden. Ihre Mutter ist übrigens überzeugt, Beethoven war eine Frau. Doch nun ist ihre Mutter kurz weggegangen. Arkadia ist fest davon überzeugt, wenn sie erst in dem berühmten Knabenchor singt, wird ihre Mutter zurückkehren.

Die Handlung wird in mehreren Zeitebenen erzählt. Christopher Kloeble beweist dabei ein außergewöhnliches Gespür für Sprache und Atmosphäre. Der Schreibstil ist zum Teil sehr poetisch. Seine Heldin agiert selbstbewusst und lässt sich nicht unterkriegen, Widerstände akzeptiert sie nicht. Ich habe mich immer gefragt, was ist vorgefallen? Warum ist ihre Mutter kurz weggegangen? Der Roman ist eine Mischung aus Melancholie und Hoffnung. Ich habe mit dem Mädchen mitgekämpft und mitgelitten.

Fazit: Ein starker Roman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Bewertung vom 11.06.2025
Rutherford, Robert

Sieben letzte Tage


gut

Wettlauf gegen die Zeit

Der Kontakt zwischen der junge Strafverteidigerin Alice Logan und ihrem Vater ist schon seit vielen Jahren abgebrochen. Jim Sharp war ihr nie ein guter Vater gewesen. Er hatte die Mutter ständig betrogen und sich schließlich für eine andere Frau entschieden. Alice kann ihn nicht verzeihen und dennoch ist sie gezwungen seine Unschuld zu beweisen. Denn ihr Vater ist in einem zurückliegenden Mordfall zum Tode verurteilt worden und sitzt nun im Todestrakt und wartet auf seine Hinrichtung, die in sieben Tagen bevorsteht. Er beteuert seine Unschuld. Traut sie ihm diese Tat zu? Ist ihr Vater tatsächlich unschuldig Opfer einer Verschwörung geworden? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Dies war mein erster Thriller aus der Feder des Autors Robert Rutherford, leider konnte er mich nicht restlos überzeugen. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Der Schreibstil war zwar fesselnd, aber die Handlung erschien mir an vielen Stellen unglaubwürdig und überzogen. Die Sieben Tage fühlten sich für mich wie ein viel längerer Zeitraum an. Was Alice alles an einem Tag geschafft hat, ist unmöglich zu bewältigen. Was da alles so in eine Stunde reingepackt wurde. Unglaublich. Die düstere Atmosphäre empfand ich dagegen als stimmig. Mit den Protagonisten konnte ich leider nicht wirklich warm werden. Es fehlte einfach der Funke, der nicht überspringen wollte.

Bewertung vom 11.06.2025
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


ausgezeichnet

Sardinisches Geschäftsmodell

Vera Bucks Roman ‚Der dunkle Sommer‘ führt uns nach Sardinien. Es werden zwei, d. h eigentlich sogar Geschichten mit einander verwoben. Zwei spielen in der Gegenwart und eine in der Vergangenheit.

Zum einen ist da Tilda, eine deutsche Architektin, die ein altes Haus in dem verlassenen Bergdorf Botigalli auf Sardinien für einen Euro erwirbt. Einzige Bedingung ist, dass sie für die Renovierungsarbeiten einheimische Handwerker beauftragen muss. Aus irgendeinem Grund will Tilda Abstand zu ihrem alten Leben gewinnen. Doch die Idylle trügt. Ist das Geisterdorf wirklich so verlassen, wie es den Anschein hat? Sonntags läuten die Glocken, und Unbekannte behaupten, ein Fluch liege auf Tildas Haus.

Und wir lesen von Enzo, dem Journalisten, der den letzten Einwohner des Dorfes interviewt um Aufschluss über die Geschehnisse in der Vergangenheit zu erfahren. Aber der greise Silvio gibt sich bedeckt.

Der dritten Strang führt uns in das Jahr 1940. Die junge und mutige Mathilde entdeckt Geheimnisse, die anscheinend in der Tradition ihres Dorfes liegen, Männersachen, von denen sie nichts wissen dürfte.

Mir hat der Roman gut gefallen. Da war alles drin: gute Charaktere, eine fesselnde Handlung, Spannung bis zum Schluss. Bucks Schreibstil ist mitreisend. Die Autorin deckt menschliche Abgründe auf. In dem Buch geht es um Schuld, Verdrängung und die Suche nach Wahrheit. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt von der traditionellen Entführungskultur auf Sardinien keine Ahnung. Dazu habe ich dann noch einiges im Netz gefunden. Interessant an dem Buch ist vor allem, dass die Handlung auf eine wahre Begebenheit beruht.

Fazit: Unbedingt lesenswert!

Bewertung vom 05.05.2025
Moriarty, Liane

Vorsehung


ausgezeichnet

Zu Recht ein Bestseller

Bisher hatte ich von der Autorin Liane Moriarty noch nichts gelesen und so wurde ich angenehm überrascht.

Die Handlung beginnt mit einem ganz gewöhnlichen Flug von Hobart nach Sydney. Plötzlich steht eine ältere Dame wie in Trance auf und geht durch die Reihen. Jedem Passagier sagt sie ungefragt seine Todesart und das Sterbedatum voraus. Ist sie eine Hellseherin oder einfach nur verrückt? Die Passagiere stehen plötzlich vor existenziellen Fragen: Gibt es ein Schicksal? Können wir es beeinflussen?

Liane Moriartys Schreibstil gefällt mir, sie lässt lebendige Bilder im Kopf entstehen. Das Buch ist spannend bis zur letzten Seite. Als Leser fragt man sich unwillkürlich, wie würde ich mich in so einer Situation verhalten? Möchte ich mein Sterbedatum und die Todesart wissen. Sicherlich nicht. Und was fange ich mit so einer Voraussage an? Könnte ich sie als Geschwätz abtun oder würde ich panisch reagieren?

Die Autorin hat die Charaktere von ‚Vorsehung‘ authentisch gezeichnet. Man konnte mit ihnen mitfühlen. Auch die ältere Dame lernen wir näher kennen. Wir erfahren ihren Lebensweg und wie es zu dieser Handlung kam.

‚Vorsehung‘ ist eine faszinierende Geschichte über das Schicksal und die Frage, ob wir ein vorherbestimmtes Leben verändern können, es lässt den Leser atemlos und nachdenklich zurück. Ich mag dieses Buch, es hat Tiefgang und ist an keiner Stelle langweilig. Garantiert ist es nicht das letzte Buch, dass ich von Liane Moriarty gelesen habe.

Bewertung vom 18.04.2025
Ohlandt, Nina;Wielpütz, Jan F.

Zornige Brandung / Kommissar John Benthien Bd.11


ausgezeichnet

Facettenreicher Syltkrimi

‚Zornige Brandung‘ ist bereits der 11. Fall um den Hauptkommissar der Flensburger Kriminalpolizei John Benthin. Zu erwähnen ist, dass die Autorin Nina Ohlandt bereits im Dezember 2020 verstarb und und die Reihe ab dem achten Band von Jan F. Wielpütz vorgesetzt wurde.

Kommissar John Benthin will seinen alten Job zurück. Er war gezwungen, wegen eines Fehlverhaltens seinen Dienst in Flensburg zu quittieren. Er wurde strafversetzt nach Friedrichstadt, wo er als Dorfpolizist Strafzettel für Falschparker ausstellte und sich mit Lappalien des Alltags beschäftigen musste. Benthin sieht sich dort am falschen Platz und hat kurzentschlossen gekündigt.

Jetzt befindet er sich mit seiner Tochter Celine in seinem Ferienhaus auf Sylt. Erst seit Kurzem hat er einen neuen Nachbarn - laut Johns Tochter Celine ein bekannter und gefeierter Regisseur. Doch ein erster kurzer Kontakt zwischen John und dem »Promi« verläuft nicht angenehm, und auch die zweite Begegnung macht wenig Freude: John steht vor der Leiche des Mannes, der tot in seinem Haus aufgefunden wurde. Sein ehemaliger Vorgesetzter Kriminalrat Gödecke holt ihm zu dem Fall hinzu.

Mich hat dieser atmosphärische Krimi von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Ich befand mich tatsächlich auf Sylt und konnte den frischen Wind spüren. Die Charaktere sind authentisch gezeichnet und man fühlt sich in die Handlung einbezogen. Der Plot ist gut durchdacht und die vielen Wendungen machen die Handlung spannend, zum Teil auch überraschend. Megainteressant ist, dass auch ein Cold Case um einen verschwundenen Jungen in den Fall mit reinspielt.

Fazit: Ein packender und twistreicher Regionalkrimi mit Tiefgang.

Bewertung vom 10.04.2025
Lorenz, Sarah

Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken


ausgezeichnet

Mascha und ich

Ein Buch das emotional tief berührt

Die Protagonistin in Sarah Lorenz Roman ‚Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken‘ und ich haben eines gemeinsam: Beide lieben wir die Gedichte von Mascha Kaléko. Der Debütroman der Autorin nimmt den Leser mit auf eine emotionale Reise.

Elisa sitzt im Zug zwischen Zürich und Hamburg und lässt ihr Leben an sich vorüberziehen indem sie der Dichterin gedanklich von ihrem Leben erzählt und Parallelen zieht. Jedes Kapitel des Romans wird mit einem Gedicht von Mascha Kaléko eingeleitet, dass für Elisa eine persönliche Bedeutung hat.

Lorenz fängt die Feinheiten zwischenmenschlicher Beziehungen ein. Sie erzählt von Trauer und Hoffnung. Elisas Suche nach Geborgenheit hat mich tief berührt. Die Autorin schreibt leicht lesbar, manchmal fast poetisch. Es ist ein Buch, das die Leser zum Nachdenken über die wertvollen Momente im Leben anregt.

Keine leichte Kost, vor allem wenn man sich selbst in einer schwierigen Lebenssituation befindet.

Bewertung vom 04.03.2025
Behm, Martina

Hier draußen


sehr gut

Die weiße Hirschkuh

Als Handarbeitsfan kannte ich die Autorin Martina Behm bereits als Strickdesignerin und von ihren Strickbüchern. Nun legt die Journalistin ihren Debütroman vor. Was für eine Überraschung: Vom Strickdesign zum Romandebüt.

Ingo und Lara sind mit ihren Kindern von Hamburg aufs Land gezogen. Sie haben sich einen alten Bauernhof gekauft. Doch die romantische Vorstellung vom Landleben hat sich in der Realität leider nicht halten können. Ingo, der ein Start-Up Unternehmen in Hamburg hat, muss täglich pendeln und ist davon ziemlich angenervt. Als er eines Abends auf der Landstraße eine weiße Hirschkuh anfährt, gerät endgültig alles ins Wanken. Denn wer so eine tötet, hat nur noch ein Jahr zu leben, sagt Dorfjäger Uwe.

Martina Behm schreibt gut lesbar. Sie beschreibt das Leben auf dem Land sehr detailliert und bildhaft. Wir lernen die Dorfbewohner kennen, erfahren zum Teil auch in Rückblicken von ihrem Leben. Behms Beobachtungsgabe und ihr trockener Humor machen das Buch zu einem Dorfroman, der ohne Kitsch und Sentimentalität auskommt. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und die Handlung ist spannend und fesselnd, nur manchmal zu detailverliebt. Da wäre definitiv weniger mehr gewesen.

Fazit: Man braucht Geduld und Ausdauer. Trotzdem ein tolles Buch, dass realistisch das Landleben aufzeigt.

Bewertung vom 28.02.2025
Brodesser-Akner, Taffy

Die Fletchers von Long Island


gut

Probleme reicher Menschen

Ich mag Bücher mit einem guten ersten Satz. In Taffy Brodesser-Akner ‚Die Fletchers von Long Island‘ lautet der erste Satz: Willst du eine Geschichte hören, die schrecklich endet?

1980: Die jüdische Familie Fletcher lebt auf Long Island. Sie sind unvorstellbar reich, um nicht zu sagen absurd reich. Carl Fletcher, der ein großes Unternehmen leitet, wird eines Tages vor seinem Haus gekidnappt und wird erst nach einigen Tagen, nachdem eine große Summe Lösegeld gezahlt wurde, freigelassen.

2020: Vierzig Jahre später sind die Auswirkungen des Kidnappings bei den Familienmitgliedern immer noch zu spüren. Die Entführung ging an keinem spurlos vorbei. Vor allem die drei Kinder: Nathan, Bernard ("Beamer") genannt und Jenny, die Jüngste, die zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht auf der Welt war, tragen die Folgen der psychologischen Last dieses schrecklichen Familienereignisses. Und auch das Thema Holocaust belastet die Familie Fletcher. Denn der Firmengründer Zelig Fletcher ist mit nichts als einer Formel zur Herstellung von Styropor in den 1940er Jahren mit dem Schiff nach Amerika geflüchtet.

Es geht in diesem Roman auch um den Irrsinn des Reichtums. Schon in den 80-iger Jahren geht man ganz selbstverständlich zum Schönheitschirurgen, man hat keine Wünsche, die nicht erfüllt werden könnten. Okay, Reichtum öffnet Türen, die uns Normalos verschlossen bleiben. Aber macht es tatsächlich glücklich. Die Kinder der Fletchers jedenfalls nicht.

Ich muss leider gestehen, mich mutete die Geschichte in weiten Teilen sehr langatmig an. Die Autorin ging zu sehr ins Detail, das hat den Lesefluss stark gehemmt und dadurch wurde ich oft ungeduldig. So toll Taffy Brodesser-Akners Schreibstil auch ist, konnte mir diese Weitschweifigkeit doch den Lesegenuss vermiesen. Und lustig fand ich es ehrlich gesagt auch nicht.

Fazit: Man braucht Geduld.

Bewertung vom 12.02.2025
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


gut

Das einsame Kind

Mit ‚Wenn Ende gut, dann alles‘ hat Volker Klüpfel einen Auftakt zu einer neuen Krimireihe gestartet. Bekannt ist der Autor durch seine humorvolle Bestseller-Reihe um den Allgäuer Kommissar Kluftinger und seinem Team, die er zusammen mit Michael Kobr geschrieben hat. Hier also sein erster Solo-Fall.

In diesen Roman werden Tommi, der charmante Chaot und mehr oder weniger erfolgreiche Krimiautor Tommi Mann und seine ukrainische Putzfrau Swetlana in eine abenteuerliche Geschichte verwickelt. Bei Tommi herrscht finanzielle Flaute. Deshalb bewohnt er das Wohnmobil seines Vaters während er an seinem Durchbruch als Bestsellerautor arbeitet. Zum Glück wird Swetlana von seinem Vater bezahlt, sonst würde er im Chaos versinken. Swetlana macht einen guten Job und legt übrigens Wert auf die Berufsbezeichnung Putzfrau, sie sieht sich nicht als Raumpflegerin oder Putzfee. Eines Abends, Tommi hat sich angeboten Swetlana nach Hause zu fahren, lesen sie ein kleines Mädchen am Waldrand auf. Die Kleine ist völlig durchnässt und spricht nicht. Die beiden machen sich auf eigene Faust auf die Suche nach der Mutter und kommen einem Verbrechen auf der Spur.

Klüpfels Alleingang liest sich flott. Die unnachahmliche Swetlana kommt sehr sympathisch rüber. Tommis Vater, der Lebemann und Stenz ist da weniger mein Geschmack. Und Tommi, dem Hauptcharakter, hätte ich gerne ein bisschen Feuer unter dem Hintern gemacht. Er kommt so gar nicht in die Gänge. Okay, der Humor kommt nicht zu kurz. Aber… wer die Kluftinger-Romane kennt, ist hier schon ein bisschen enttäuscht. Ich kann es nicht sagen, woran es lag, aber mich konnte der Roman nicht fesseln. Mit fehlt der letzte Funke. Ich hatte mir mehr erhofft.

Fazit: Leichte Krimikost zum Abschalten, leider kein ‚Kluftinger‘.