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Wie, fragt sich die ermittelnde Polizeibeamtin Clara, soll man einen Verdächtigen ausmachen bei einem vermissten Kind, das Tausende Menschen kennen und mehrfach täglich sehen? Schnell begreift sie, dass ihre Ermittlungsmethoden in der virtuellen Welt vollkommen nutzlos sind. Einer Welt, von der sie bis zu diesem Fall so gut wie nichts wusste. Ihre Arbeit findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, und auch privat ist sie eine zurückgezogene Frau. Schon immer konnte sie mit ihrem Alleinsein umgehen. Mélanie dagegen kann ohne die Aufmerksamkeit ihrer Follower nicht leben. Alles, was s...
Wie, fragt sich die ermittelnde Polizeibeamtin Clara, soll man einen Verdächtigen ausmachen bei einem vermissten Kind, das Tausende Menschen kennen und mehrfach täglich sehen? Schnell begreift sie, dass ihre Ermittlungsmethoden in der virtuellen Welt vollkommen nutzlos sind. Einer Welt, von der sie bis zu diesem Fall so gut wie nichts wusste. Ihre Arbeit findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, und auch privat ist sie eine zurückgezogene Frau. Schon immer konnte sie mit ihrem Alleinsein umgehen. Mélanie dagegen kann ohne die Aufmerksamkeit ihrer Follower nicht leben. Alles, was sie ist und was sie erreicht hat, verdankt sie dem Netz. Nicht einen Moment kommt ihr der Gedanke, ihre Tochter könnte dieses Leben nicht lieben, könnte sich vielmehr danach sehnen, ein unbekanntes Mädchen zu sein. Den Vorwurf der Ausbeutung ihrer Kinder weist Mélanie verletzt von sich. Und doch wird sie Jahre nach Kimmys Verschwinden genau dessen angeklagt.
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DELPHINE DE VIGAN, geboren 1966, erreichte ihren endgültigen Durchbruch als Schriftstellerin mit dem Roman >No & ich< (2007), für den sie mit dem Prix des Libraires und dem Prix Rotary International 2008 ausgezeichnet wurde. Ihr Roman >Nach einer wahren Geschichte< (DuMont 2016) stand wochenlang auf der Bestsellerliste in Frankreich und erhielt 2015 den Prix Renaudot. Zuletzt erschien bei DuMont ihre Romane >Dankbarkeiten< (2019) und >Das Lächeln meiner Mutter< (2020). Die Autorin lebt mit ihren
Produktdetails
- Verlag: DuMont Buchverlag GmbH
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 7. März 2022
- Deutsch
- ISBN-13: 9783832171308
- Artikelnr.: 62898577
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Niklas Bender hat ein paar Zweifel an der Indienstnahme der Literatur für aktuelle gesellschaftskritische Gedanken, wie sie Delphine de Vigan pflegt. Auch wenn die Autorin mit Humor und Überzeugungskraft die Geschichte einer Mutter erzählt, die ihre Kinder im Internet gewinnträchtig verheizt und in einen Entführungsfall schlittert, bleibt bei Bender das Gefühl einer etwas leblosen, sprachlich zu glatten Untersuchung mit einer moralischen Botschaft für Social-Media-Fans beizuwohnen. Die liebevoll gezeichnete Ermittlerin in diesem Krimi findet er allerdings durchaus sympathisch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Achtung, Youtube kann Ihr Aufwachsen behindern!
Mit Kindern Kasse machen in den sozialen Medien: Delphine de Vigans Gesellschaftskritik als Roman
Wieder mitten rein in die Schlammgrube der Gegenwart: Delphine de Vigans aktueller Roman, "Die Kinder sind Könige", nimmt sich wie seine Vorgänger ein aktuelles Problemthema vor. Diesmal geht es um Eltern, die ihre Kinder auf Youtube und Instagram exponieren, ausbeuten, verheizen. Konkret: Mélanie Claux und ihre Lieben, also der Ehemann Bruno Diore und die Kinder Sammy (acht Jahre, männlich) sowie Kimmy (sechs Jahre, weiblich). Die dürfen (Werbe-)Geschenke auspacken, Gags aufzeichnen, dümmliche Herausforderungen annehmen - alles mit dem Ziel, den Kanal Happy Récré (Happy
Mit Kindern Kasse machen in den sozialen Medien: Delphine de Vigans Gesellschaftskritik als Roman
Wieder mitten rein in die Schlammgrube der Gegenwart: Delphine de Vigans aktueller Roman, "Die Kinder sind Könige", nimmt sich wie seine Vorgänger ein aktuelles Problemthema vor. Diesmal geht es um Eltern, die ihre Kinder auf Youtube und Instagram exponieren, ausbeuten, verheizen. Konkret: Mélanie Claux und ihre Lieben, also der Ehemann Bruno Diore und die Kinder Sammy (acht Jahre, männlich) sowie Kimmy (sechs Jahre, weiblich). Die dürfen (Werbe-)Geschenke auspacken, Gags aufzeichnen, dümmliche Herausforderungen annehmen - alles mit dem Ziel, den Kanal Happy Récré (Happy
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Pause) im Bereich von fünf Millionen Abonnenten zu halten. Dass die lieben Kleinen nie die Chance hatten zu lernen, dass sie das eigentlich gar nicht wollen, ist die ganze Tragik der Geschichte.
Aufgezogen ist der Roman als Krimi: Eines schönen Tages im Jahre 2019 verschwindet Kimmy beim Versteckspielen. Angesichts von Jahreseinkünften jenseits der Million liegt eine Entführung nahe; tatsächlich geht kurz darauf eine Lösegeldforderung ein, die sich freilich als Scherz herausstellt. Eine Zeit lang verlaufen alle Spuren im Sand; die von Kimmy endet in der Tiefgarage, aus der irgendein roter Allerweltskleinwagen sie entführt haben muss. Schließlich treffen Botschaften des echten Entführers ein: Sie sind ernster, aber auch kryptischer, die Vorgänge werden mysteriöser - bis sich die Sache von allein zu lösen scheint.
Die Handlung wird aus zwei Perspektiven entwickelt: derjenigen von Mélanie Claux, die ernsthaft glaubt, mit ihren Followern in einer spirituell-emotionalen Gemeinschaft zu leben; den Profit nimmt sie gern und gierig mit, ihre eigentlichen Ziele sind jedoch Aufmerksamkeit und Liebe. Und derjenigen von Clara Roussel, "procédurière" bei der Kriminalpolizei und als solche für Dokumentation, Formalia und Kommunikation bei Ermittlungen zuständig. Die beiden Frauen sind als Gegensätze entworfen. Mélanie gibt die erfüllte Familienmutter, innere Leere kompensiert sie durch den emotionalen Kokon sozialer Medien. "Inzwischen jedoch waren die Likes, die Herzchen, der virtuelle Applaus zu ihrem Motor, zu ihrem Lebenszweck geworden: so etwas wie die Rendite einer emotionalen und effektiven Investition, auf die sie nicht verzichten konnte." Clara hingegen ist eine Einzelgängerin; die kleine, präzise und charismatische Frau stammt aus einer politisch links engagierten Familie. Sie blickt kritisch auf das Geschehen und hat eindeutig die Sympathie der Autorin.
Denn dass die mediale Exposition des Intimsten ein Verbrechen an den Kindern ist, daran lässt Vigan keinen Zweifel. Man kann ihr nur zustimmen: Es ist unverständlich, dass Eltern meinen, ihren Kindern damit etwas Gutes zu tun, wie der zynische Titel des Buches, der ein Selbstlob Mélanies zitiert, nahelegt. Leider hat die fiktive Figur reale Entsprechungen zuhauf: Als ob Chancen auf Verdienst und eine Influencerkarriere es wert wären, das Privatleben Minderjähriger zu opfern, ja den Kindern von vorneherein jedes Gefühl von Geborgenheit und sinnvoller Grenzziehung vorzuenthalten. Vigan begnügt sich nicht mit der Anklage, sondern präsentiert die Handlung als Abschnitt einer größeren Mediengeschichte. In einer Art Prolog, der im Jahr 2001 spielt, führt sie Mélanie und Clara als Konsumentinnen prägender Medienformate ein, nämlich Reality-Fernsehshows im Stil von "Big Brother" (französisch: Loft Story). Der Epilog hingegen spielt 2031 und zeigt die Folgeschäden bei den nunmehr erwachsenen Youtube-Kinder-Stars auf: Sammy ist ein Fall für die Psychiatrie, während Kimmy um ihr Leben und gegen ihre Mutter kämpft.
Der Roman macht eine Verlustrechnung auf, der nur Nerds und Werbeprofis widersprechen werden. Er warnt vor zu großer Hoffnung auf den Gesetzgeber, indem er die Möglichkeiten skrupelloser Eltern zeigt, Regelungen zu umgehen. Er spendet dennoch etwas Trost, indem er die Rabenmutter Mélanie vor die Trümmer ihres Lebens setzt: Balsam für leidende Leserseelen. Natürlich dient die Zerstörung ihres naiv-dreisten Lebenstraums als Lektion für alle Social-Media-Gläubigen, die es mal so richtig verdient haben. Vigan erzählt das spannend, aber mit relativ wenig Schadenfreude. Dennoch fragt sich der Leser mit jeder Seite dringlicher, ob "Die Kinder sind Könige" nicht allzu allegorisch ist.
Literatur sollte mehr zu beißen bieten als ein sprachlich und erzählerisch glatt durchkonjugiertes Exempel: So entsteht der Eindruck, dass sie zum transparenten - also: leblosen - Medium gesellschaftskritischer Überlegungen wird. In einem zweiten Schritt folgt die Frage, warum Vigan überhaupt den Roman wählt, wenn sie Themen wie Demenz, Alkoholismus oder Magersucht präsentiert. Ihre Texte sind illustrativ und bieten eine Minimaltherapie für zivilisationsmüde Leser, indem sie versichern, dass es eine positive Entwicklung gebe (in unserem Fall: kritischen Umgang mit Social Media) oder dass Gutes aus Leid erwachse. Nun mag man der Bibliotherapie, der Heilung durch Bücher, etwas abgewinnen; in der literaturwissenschaftlichen Forschung ist sie Modethema. Aber Texte, die darauf angelegt sind, überspringen die wichtige Etappe, ein eigengesetzliches Leben zu führen.
Anregend sind Vigans Romane, in ihren Positionen überzeugend, amüsant mitunter auch. Am Ende von "Die Kinder sind Könige" erlaubt die Autorin sich sogar eine paranoide Pointe, als sie andeutet, ein Schmetterling könnte eine Kamera tragen - Sammys Verfolgungswahn wäre berechtigt. Dennoch: Mit ihrer gut gemeinten Dienstbarmachung der Literatur arbeitet sie aktiv daran mit, die Widerständigkeiten unserer Welt zu schleifen. Zwar liefert Vigan noch keine Instagram-Kunst, aber Nützlichkeits- und Verwertungsdenken ist ihr leider nicht fremd. NIKLAS BENDER
Delphine de Vigan: "Die Kinder sind Könige". Roman.
Aus dem Französischen von Doris Heinemann. DuMont Verlag, Köln 2022. 318 S., geb., 23,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Aufgezogen ist der Roman als Krimi: Eines schönen Tages im Jahre 2019 verschwindet Kimmy beim Versteckspielen. Angesichts von Jahreseinkünften jenseits der Million liegt eine Entführung nahe; tatsächlich geht kurz darauf eine Lösegeldforderung ein, die sich freilich als Scherz herausstellt. Eine Zeit lang verlaufen alle Spuren im Sand; die von Kimmy endet in der Tiefgarage, aus der irgendein roter Allerweltskleinwagen sie entführt haben muss. Schließlich treffen Botschaften des echten Entführers ein: Sie sind ernster, aber auch kryptischer, die Vorgänge werden mysteriöser - bis sich die Sache von allein zu lösen scheint.
Die Handlung wird aus zwei Perspektiven entwickelt: derjenigen von Mélanie Claux, die ernsthaft glaubt, mit ihren Followern in einer spirituell-emotionalen Gemeinschaft zu leben; den Profit nimmt sie gern und gierig mit, ihre eigentlichen Ziele sind jedoch Aufmerksamkeit und Liebe. Und derjenigen von Clara Roussel, "procédurière" bei der Kriminalpolizei und als solche für Dokumentation, Formalia und Kommunikation bei Ermittlungen zuständig. Die beiden Frauen sind als Gegensätze entworfen. Mélanie gibt die erfüllte Familienmutter, innere Leere kompensiert sie durch den emotionalen Kokon sozialer Medien. "Inzwischen jedoch waren die Likes, die Herzchen, der virtuelle Applaus zu ihrem Motor, zu ihrem Lebenszweck geworden: so etwas wie die Rendite einer emotionalen und effektiven Investition, auf die sie nicht verzichten konnte." Clara hingegen ist eine Einzelgängerin; die kleine, präzise und charismatische Frau stammt aus einer politisch links engagierten Familie. Sie blickt kritisch auf das Geschehen und hat eindeutig die Sympathie der Autorin.
Denn dass die mediale Exposition des Intimsten ein Verbrechen an den Kindern ist, daran lässt Vigan keinen Zweifel. Man kann ihr nur zustimmen: Es ist unverständlich, dass Eltern meinen, ihren Kindern damit etwas Gutes zu tun, wie der zynische Titel des Buches, der ein Selbstlob Mélanies zitiert, nahelegt. Leider hat die fiktive Figur reale Entsprechungen zuhauf: Als ob Chancen auf Verdienst und eine Influencerkarriere es wert wären, das Privatleben Minderjähriger zu opfern, ja den Kindern von vorneherein jedes Gefühl von Geborgenheit und sinnvoller Grenzziehung vorzuenthalten. Vigan begnügt sich nicht mit der Anklage, sondern präsentiert die Handlung als Abschnitt einer größeren Mediengeschichte. In einer Art Prolog, der im Jahr 2001 spielt, führt sie Mélanie und Clara als Konsumentinnen prägender Medienformate ein, nämlich Reality-Fernsehshows im Stil von "Big Brother" (französisch: Loft Story). Der Epilog hingegen spielt 2031 und zeigt die Folgeschäden bei den nunmehr erwachsenen Youtube-Kinder-Stars auf: Sammy ist ein Fall für die Psychiatrie, während Kimmy um ihr Leben und gegen ihre Mutter kämpft.
Der Roman macht eine Verlustrechnung auf, der nur Nerds und Werbeprofis widersprechen werden. Er warnt vor zu großer Hoffnung auf den Gesetzgeber, indem er die Möglichkeiten skrupelloser Eltern zeigt, Regelungen zu umgehen. Er spendet dennoch etwas Trost, indem er die Rabenmutter Mélanie vor die Trümmer ihres Lebens setzt: Balsam für leidende Leserseelen. Natürlich dient die Zerstörung ihres naiv-dreisten Lebenstraums als Lektion für alle Social-Media-Gläubigen, die es mal so richtig verdient haben. Vigan erzählt das spannend, aber mit relativ wenig Schadenfreude. Dennoch fragt sich der Leser mit jeder Seite dringlicher, ob "Die Kinder sind Könige" nicht allzu allegorisch ist.
Literatur sollte mehr zu beißen bieten als ein sprachlich und erzählerisch glatt durchkonjugiertes Exempel: So entsteht der Eindruck, dass sie zum transparenten - also: leblosen - Medium gesellschaftskritischer Überlegungen wird. In einem zweiten Schritt folgt die Frage, warum Vigan überhaupt den Roman wählt, wenn sie Themen wie Demenz, Alkoholismus oder Magersucht präsentiert. Ihre Texte sind illustrativ und bieten eine Minimaltherapie für zivilisationsmüde Leser, indem sie versichern, dass es eine positive Entwicklung gebe (in unserem Fall: kritischen Umgang mit Social Media) oder dass Gutes aus Leid erwachse. Nun mag man der Bibliotherapie, der Heilung durch Bücher, etwas abgewinnen; in der literaturwissenschaftlichen Forschung ist sie Modethema. Aber Texte, die darauf angelegt sind, überspringen die wichtige Etappe, ein eigengesetzliches Leben zu führen.
Anregend sind Vigans Romane, in ihren Positionen überzeugend, amüsant mitunter auch. Am Ende von "Die Kinder sind Könige" erlaubt die Autorin sich sogar eine paranoide Pointe, als sie andeutet, ein Schmetterling könnte eine Kamera tragen - Sammys Verfolgungswahn wäre berechtigt. Dennoch: Mit ihrer gut gemeinten Dienstbarmachung der Literatur arbeitet sie aktiv daran mit, die Widerständigkeiten unserer Welt zu schleifen. Zwar liefert Vigan noch keine Instagram-Kunst, aber Nützlichkeits- und Verwertungsdenken ist ihr leider nicht fremd. NIKLAS BENDER
Delphine de Vigan: "Die Kinder sind Könige". Roman.
Aus dem Französischen von Doris Heinemann. DuMont Verlag, Köln 2022. 318 S., geb., 23,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Die Kinder sind Könige« ist so spannend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. [...] Ein Roman, der sich gerade durch diesen Widerspruch so interessant macht, dass man ihn, kaum am Ende angekommen, gleich wieder von vorne lesen möchte« FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG »Wie bereits bei ihren vorhergegangenen Büchern, mag man den Roman [...] kaum noch aus der Hand legen« Rudolf von Bitter, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG »Dass die mediale Exposition des Intimsten ein Verbrechen an den Kindern ist, daran lässt Vigan keinen Zweifel. Man kann ihr nur zustimmen.« Niklas Bender, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG »Eine der kraftvollsten französischen Gegenwartsautorinnen.« NDR KULTUR »Ein gelungenes literarisches Werk [...] Sprachlich brillant.«
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Birgit Koß, DEUTSCHLANDFUNK KULTUR »Es reizt sie [de Vigan], der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, ohne die Rolle der Scharfrichterin zu spielen.« Ute Cohen, DIE WELT »Mit 'Die Kinder sind Könige' hat [Delphine de Vigan] jetzt ihr Meisterwerk geschrieben - einen Roman, der sich wie ein Thriller liest.« Marietta Bernasconi, WDR 2 »Aktueller kann ein Roman nicht sein!« Bernd Kielmann, BUCH-MAGAZIN »Ein hochaktueller, packender Roman.« Tanja Reuschling, FLOW »So wie der Roman geschickt mit Elementen aus Kriminal-, Medien- und Gesellschaftsroman spielt, so zieht die Autorin auch stilistisch verschiedene Register.« Oliver Pfohlmann, TAZ »Ein weiterer kurzweiliger Roman von Delphine de Vigan, in dem es um gar nicht so kurzweilige Problematiken geht.« SÜDDEUTSVHE ZEITUNG BÜCHER DES MONATS »[de Vigan] schreibt über dieses hochaktuelle Thema wieder einmal in jener einzigartigen Mischung aus kühler Genauigkeit und poetischer Empathie, die auch ihre früheren Bücher auszeichnen.« Jutta Duhm-Heitmann, WDR »Ein fesselnder, ausgesprochen erhellender Roman« Saskia Aaro, FREUNDIN »Mit großer Erzählkunst und einem atemberaubenden Plot regt Delphine de Vigan in 'Die Kinder sind Könige' wieder einmal auf ihre einfühlsame Weise zum Nachdenken über ein hochbrisantes Thema an.« Franziska Trost, KRONEN ZEITUNG »Aufwühlend!.[...] Ein tolles Buch.« Jörg Magenau, RBB KULTUR »Eine Empfehlung von uns beiden - unbedingt! [...] Ein Buch, das man eigentlich allen Eltern schenken kann« Jan Ehlert & Katharina Mahrenholtz, NDR EAT.READ.SLEEP »Sie schreibt über dieses hochaktuelle Thema wieder einmal in jener einzigartigen Mischung aus kühler Genauigkeit und poetischer Empathie, die auch ihre früheren Bücher auszeichnete.« Jutta Duhm-Heitzmann, WDR »Großartig wäre es, wenn dieses Buch von Delphine de Vigan sofort zur Schullektüre würde. Es ist wahrlich spannend genug, um Leserinnen und Leser aller Altersklassen zu fesseln.« Annemarie Stoltenberg, NDR KULTUR »Möge dieses Buch wachrütteln.« Barbara Weitzel, WELT AM SONNTAG »Sind diese Kinder Könige oder vielleicht doch eher Sklaven?« Annabelle Hirsch, FAZ QUARTERLY »Nüchtern, sozialkritisch, situationskomisch« Christine Ritzenhoff, EMOTION »Eine der meistbeachteten literarischen Stimmen Frankreichs.« Romy Strassenburg, DER FREITAG »'Die Kinder sind Könige' überrascht nicht nur mit einer unerwarteten kriminalistischen Auflösung, sondern vor allem mit einer Vielschichtigkeit, die zum Nachdenken anregt.« Sibylle Peine, DPA »Delphine de Vigan hat ein untrügliches Gespür für gesellschaftliche Abgründe.« Martina Läubli, NZZ AM SONNTAG »Eine brillante Mischung aus Auftrag, Empathie, Diskurshoheit und Offenheit.« René Hamann, NEUES DEUTSCHLAND »So grandios wie verstörend« Cornelia Geissler, BERLINER ZEITUNG »Mit feinem, genauem Blick auf psychische Vorgänge sensibilisiert die Autorin für ein brisantes Thema.« Karin Schütze, OÖNACHRICHTEN »De Vigan [gelingt es], mit großer Eindringlichkeit auf die Fallstricke der schönen, neuen Social-Media-Welt hinzuweisen.« Anne Burgmer, KÖLNER STADT-ANZEIGER »Dieses Buch sollte Schullektüre werden« Kristian Teetz, RND »Zu fesseln, ja aufzurütteln vermögen 'Die Kinder sind Könige'.« Julia Schröder, STUTTGARTER ZEITUNG »'Die Kinder sind Könige' überrascht nicht nur mit einer unerwarteten kriminalistischen Auflösung, sondern vor allem mit einer Vielschichtigkeit, die zum Nachdenken anregt.« Cornelia Geißler, FRANKFURTER RUNDSCHAU »Ein wichtiges Buch« Katja Kraft, MÜNCHNER MERKUR »Dass man sich bestens unterhalten fühlt, liegt am bitterbösen Humor und der gekonnt orchestrierten Spannung.« Georg Renöckl, FALTER »Ein wichtiges Buch« Michael Mahnke, LAND UND FORST »Beklemmend und brillant« Madelaine Gullert, AACHENER ZEITUNG »Ein guter und ein notwendiger Roman« Wolfgang Schütz, AUGSBURGER ALLGEMEINE »schrecklich, erhellend und trotzdem so spannend, dass man es kaum aus der Hand legen kann.« Gabi Rudolph, FAST FORWARD MAGAZINE
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Rezensent Rudolf von Bitter kann Delphine de Vigans Roman über eine Mutter, die ihre kleine Tochter auf Youtube vermarktet, bis das Kind schließlich verschwindet, kaum aus der Hand legen. Geschickt findet er de Vigans Montage von Recherchen und Polizeiprotokollen zu einer auf verschiedenen Zeitebenen spielenden Kriminalgeschichte mit beinharter Kritik an den sozialen Medien, an medialer Selbstvermarktung und Eltern, die ihre Kinder instrumentalisieren. Auch sprachlich scheint ihm der Text überzeugend. Der Registerreichtum ist auch in der deutschen Übersetzung wirksam, meint der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Mein Kind soll Influencer werden
Beinharte Fröhlichkeit: Delphine de Vigan hat einen Roman über die Instagram-Wracks der Zukunft geschrieben
Ein sechsjähriges Kind ist entführt worden, die Ermittler tappen im Dunklen, keine Hypothese zur Lösung des Falls hält länger als drei Stunden. Mittlerweile hoffen die Kommissare schon auf eine Lösegeldforderung, dann wäre es wenigstens kein Kinderschänder. Kimmy ist ein hinreißend hübsches Mädchen, Millionen Menschen kennen sie, denn sie ist der Star der Youtube-Seite „Happy Récré“, die ihre Mutter Mélanie gegründet hat und die inzwischen, dank der Abertausenden Follower, aus Werbung und Product Placement ein Vermögen eingespielt hat.
Als endlich eine Geld-Forderung
Beinharte Fröhlichkeit: Delphine de Vigan hat einen Roman über die Instagram-Wracks der Zukunft geschrieben
Ein sechsjähriges Kind ist entführt worden, die Ermittler tappen im Dunklen, keine Hypothese zur Lösung des Falls hält länger als drei Stunden. Mittlerweile hoffen die Kommissare schon auf eine Lösegeldforderung, dann wäre es wenigstens kein Kinderschänder. Kimmy ist ein hinreißend hübsches Mädchen, Millionen Menschen kennen sie, denn sie ist der Star der Youtube-Seite „Happy Récré“, die ihre Mutter Mélanie gegründet hat und die inzwischen, dank der Abertausenden Follower, aus Werbung und Product Placement ein Vermögen eingespielt hat.
Als endlich eine Geld-Forderung
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eintrifft, soll die zugunsten der Kinderschutz-Organisation „Enfance en danger“ sein. Die Eltern sind nur allzu bereit zu zahlen, die altgedienten Kriminalpolizisten aus der Zentrale der Pariser Kripo sind irritiert. Allein Clara, Angehörige der Mordkommission und Protokollantin des Falls, ahnt etwas. Sie hatte es auf sich genommen, sämtliche Storys und Posts mit und um Kimmy anzuschauen.
Aufgefallen war ihr die beinharte, brutale Fröhlichkeit der Mutter, wenn sie „meine Lieben“ zu Abos und Likes auffordert. „Hallo, meine Lieben, tausend Dank! Ihr wart sehr, sehr viele, die abgestimmt haben, um uns zu helfen, und ihr habt für Kimmy die goldenen Nike Air ausgesucht!“ Daneben die nachlassende Begeisterung des kleinen Mädchens, das wie ein dressiertes Tier zu allen möglichen Aktionen geleitet wurde, die die Mutter und die Produzenten der beworbenen Produkte sich ausgedacht hatten. Womöglich ist es keine Kindesentführung, sondern das Kind könnte sich dem Zwang immer neu zu produzierender Filmchen selbst entzogen haben.
Mit dem Ende der Ermittlung, Kimmy war in das Auto einer früheren Nachbarin gestiegen und ein paar Tage bei ihr geblieben, ist die Geschichte für die Autorin nicht zu Ende. Sie projiziert das Leben von Kimmy und ihrem Bruder Sammy ins Jahr 2031, in der sie volljährig sind. Kimmy will jetzt mit Claras Hilfe ihre Akten einsehen und erhebt Klage gegen ihre Mutter: Missbrauch und das Recht am eigenen Bild. Sammy, der bravere Sohn, hat noch eine Zeit großen Blogger-Ruhms erlebt, dann erfasste ihn der Verfolgungswahn.
Nur Mélanie, die Youtuber-Mutter, lässt nicht nach. Dabei geht es ihr noch nicht einmal um die Einnahmen: Es sind die Steigerungen der Follower-Zahlen, der Bedeutungszuwachs, der sie antreibt wie eine Sucht: „Sie brauchte die Aufmerksamkeit dieser Menschen. Ihre Komplimente. Sie gaben ihr das Gefühl, einzigartig zu sein. Ein Mensch, der Beachtung verdiente. Dafür musste sie sich nicht schämen.“ Parallel zu Mélanies Gier nach Publikum verspürt Clara genau wie die vielen Fans eine Faszination – ob es Mélanies Charisma ist oder ihre hübsche Tochter, lässt de Vigan offen. Stattdessen lässt sie zurückblicken auf Mélanies Jugend, als sie mit der Familie die französische Version von Dschungelcamp schaute und von deren Stars fasziniert war, während sie selbst ein eher unauffälliges Mädchen war, dem die eigene Mutter kaum ein Talent zugestand.
Schon zwei andere Büchern von Delphine de Vigan hatten das Thema, welche Verheerungen das Verhalten der Erwachsenen in den Seelen der Kinder anrichten kann. In „Das Lächeln meiner Mutter“ erzählt sie die Geschichte einer Frau, die als Mädchen in den Fünfzigern und Sechzigern durch Vermittlung ihrer Mutter erfolgreich Model ist und später eine völlig zerrüttete Existenz; in „Loyalitäten“ zeigt sie, dass Kinder zu ihren Eltern halten, wie schlimm die auch mit ihnen umgehen, und wie sehr es auf ihnen lasten kann, wenn sie unversehens für die Eltern Verantwortung tragen müssen.
Die Erträge ihrer Recherchen kleidet de Vigan in kurze Dialoge oder macht sie zu Elementen der Handlung. Vergleiche mit früheren Fällen von Kindesentführung und die typografisch abgesetzten Protokolle der Polizei lassen diesen Roman streckenweise wie einen Bericht erscheinen. Im Deutschen haben die unterschiedlichen Register ihres Vokabulars dank der Übersetzerin eine gelungene Entsprechung gefunden. Wie bereits bei ihren vorhergegangenen Büchern, mag man den Roman deshalb kaum noch aus der Hand legen: die Kriminalgeschichte einer vermeintlichen Entführung, dazu der engagierte Roman um die Auswirkungen der sozialen Medien und schließlich das psychologische Drama einer Abhängigen, ihres in Co-Abhängigkeit gefangenen Mannes und der ihr ausgelieferten Kinder, von denen das eine in Loyalität verharrt, bis der Schaden angerichtet ist, während das andere noch rechtzeitig aussteigen kann.
RUDOLF VON BITTER
Sammy hat noch Blogger-Ruhm
erlebt, dann erfasste ihn
der Verfolgungswahn
Delphine de Vigan:
Die Kinder sind Könige. Roman. Aus dem
Französischen von
Doris Heinemann.
Dumont Verlag,
Köln 2022.
320 Seiten, 23 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Aufgefallen war ihr die beinharte, brutale Fröhlichkeit der Mutter, wenn sie „meine Lieben“ zu Abos und Likes auffordert. „Hallo, meine Lieben, tausend Dank! Ihr wart sehr, sehr viele, die abgestimmt haben, um uns zu helfen, und ihr habt für Kimmy die goldenen Nike Air ausgesucht!“ Daneben die nachlassende Begeisterung des kleinen Mädchens, das wie ein dressiertes Tier zu allen möglichen Aktionen geleitet wurde, die die Mutter und die Produzenten der beworbenen Produkte sich ausgedacht hatten. Womöglich ist es keine Kindesentführung, sondern das Kind könnte sich dem Zwang immer neu zu produzierender Filmchen selbst entzogen haben.
Mit dem Ende der Ermittlung, Kimmy war in das Auto einer früheren Nachbarin gestiegen und ein paar Tage bei ihr geblieben, ist die Geschichte für die Autorin nicht zu Ende. Sie projiziert das Leben von Kimmy und ihrem Bruder Sammy ins Jahr 2031, in der sie volljährig sind. Kimmy will jetzt mit Claras Hilfe ihre Akten einsehen und erhebt Klage gegen ihre Mutter: Missbrauch und das Recht am eigenen Bild. Sammy, der bravere Sohn, hat noch eine Zeit großen Blogger-Ruhms erlebt, dann erfasste ihn der Verfolgungswahn.
Nur Mélanie, die Youtuber-Mutter, lässt nicht nach. Dabei geht es ihr noch nicht einmal um die Einnahmen: Es sind die Steigerungen der Follower-Zahlen, der Bedeutungszuwachs, der sie antreibt wie eine Sucht: „Sie brauchte die Aufmerksamkeit dieser Menschen. Ihre Komplimente. Sie gaben ihr das Gefühl, einzigartig zu sein. Ein Mensch, der Beachtung verdiente. Dafür musste sie sich nicht schämen.“ Parallel zu Mélanies Gier nach Publikum verspürt Clara genau wie die vielen Fans eine Faszination – ob es Mélanies Charisma ist oder ihre hübsche Tochter, lässt de Vigan offen. Stattdessen lässt sie zurückblicken auf Mélanies Jugend, als sie mit der Familie die französische Version von Dschungelcamp schaute und von deren Stars fasziniert war, während sie selbst ein eher unauffälliges Mädchen war, dem die eigene Mutter kaum ein Talent zugestand.
Schon zwei andere Büchern von Delphine de Vigan hatten das Thema, welche Verheerungen das Verhalten der Erwachsenen in den Seelen der Kinder anrichten kann. In „Das Lächeln meiner Mutter“ erzählt sie die Geschichte einer Frau, die als Mädchen in den Fünfzigern und Sechzigern durch Vermittlung ihrer Mutter erfolgreich Model ist und später eine völlig zerrüttete Existenz; in „Loyalitäten“ zeigt sie, dass Kinder zu ihren Eltern halten, wie schlimm die auch mit ihnen umgehen, und wie sehr es auf ihnen lasten kann, wenn sie unversehens für die Eltern Verantwortung tragen müssen.
Die Erträge ihrer Recherchen kleidet de Vigan in kurze Dialoge oder macht sie zu Elementen der Handlung. Vergleiche mit früheren Fällen von Kindesentführung und die typografisch abgesetzten Protokolle der Polizei lassen diesen Roman streckenweise wie einen Bericht erscheinen. Im Deutschen haben die unterschiedlichen Register ihres Vokabulars dank der Übersetzerin eine gelungene Entsprechung gefunden. Wie bereits bei ihren vorhergegangenen Büchern, mag man den Roman deshalb kaum noch aus der Hand legen: die Kriminalgeschichte einer vermeintlichen Entführung, dazu der engagierte Roman um die Auswirkungen der sozialen Medien und schließlich das psychologische Drama einer Abhängigen, ihres in Co-Abhängigkeit gefangenen Mannes und der ihr ausgelieferten Kinder, von denen das eine in Loyalität verharrt, bis der Schaden angerichtet ist, während das andere noch rechtzeitig aussteigen kann.
RUDOLF VON BITTER
Sammy hat noch Blogger-Ruhm
erlebt, dann erfasste ihn
der Verfolgungswahn
Delphine de Vigan:
Die Kinder sind Könige. Roman. Aus dem
Französischen von
Doris Heinemann.
Dumont Verlag,
Köln 2022.
320 Seiten, 23 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Melanie, Mutter von zwei Kindern und glücklich verheiratet, denkt gerne an die Zeit von „Big Brother“ zurück. Damals träumte sie nämlich davon, einmal so berühmt zu werden, wie die Sieger dieser Show. Und dann hatte sie die zündende Idee. Sie filmt ihre …
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Melanie, Mutter von zwei Kindern und glücklich verheiratet, denkt gerne an die Zeit von „Big Brother“ zurück. Damals träumte sie nämlich davon, einmal so berühmt zu werden, wie die Sieger dieser Show. Und dann hatte sie die zündende Idee. Sie filmt ihre Kinder, richtet mehrere Kanäle ein und hofft auf Erfolg. Und der kommt. Sie wird nicht nur ein Star im Netz, sondern auch sehr reich. Was sie ihrem Nachwuchs antut und wie der mit der Zeit immer missmutiger reagiert, das merkt sie vor lauter Filmerei gar nicht. Sogar als ihre kleine Tochter spurlos verschwindet, hat dieses Erlebnis keine bleibende Resonanz bei ihr. Für sie gilt immer noch ihr Slogan
Die Kinder sind Könige.
In dem Buch geht es hauptsächlich um zwei Frauen. Die bekannte und erfolgreiche Youtuberin Melanie und eine Polizistin namens Clara. Clara kommt ins Spiel als die kleine Kim mehrere Tage unauffindbar ist. Dass die Ermittlungen sich nahezu unmöglich darstellen, ist rasch klar. Denn, wie sollen Tatverdächtige gefunden werden, bei einem Kind, das von zigtausend Followern durchs Leben begleitet wird?
Da ich nicht mit Smartphone und PC aufwuchs, kann ich Mütter wie Melanie nicht verstehen. Nein, die Kinder haben dauerhaft keine Freude daran, wenn sie täglich irgendwelche gestellten Szenen spielen müssen und dabei gefilmt werden. Auch an ihrem massenhaften Spielzeug nicht. Sie können es eh nicht komplett nutzen. Das Buch rüttelt hoffentlich auf und zeigt, wie schwierig der unkontrollierte Umgang mit den Medien der heutigen Zeit sein kann. Das gilt übrigens nicht alleine beim Filmen von Kindern. Egal, was Thema ist. Irgendwann seht sich jeder nach seiner Privatsphäre. Doch, wie kann er das, wenn hunderttausend Augen ihn bei seinen täglichen Verrichtungen beobachten? Ist es das wert, etwas mehr Geld als andere zu haben und zudem noch „berühmt“ zu sein? Meine Leseempfehlung gebe ich sehr gerne und das ohne Abstriche.
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Wo ist Kimmy?
Die Kinder sind Könige ist ein außergewöhnliches Buch im abwechslungsreichen Werk der französischen Schriftstellerin Delphine de Vigan, thematisch wie stilistisch.
Ausgangspunkt ist das Verschwinden eines Kindes 2019, die 6jährige Kimmy Diore.
Es gibt …
Mehr
Wo ist Kimmy?
Die Kinder sind Könige ist ein außergewöhnliches Buch im abwechslungsreichen Werk der französischen Schriftstellerin Delphine de Vigan, thematisch wie stilistisch.
Ausgangspunkt ist das Verschwinden eines Kindes 2019, die 6jährige Kimmy Diore.
Es gibt einige Verhöre mit der Mutter Melanie Claux und dem Bruder Sammy.
Melanie hat ihre Kinder immer wieder für Aufnahmen genutzt, die sie auf Social Media-Kanälen wie Instagram, youtube etc. eingestellt hatte.
Sie wurden dabei zu Influencern und verdienten viel Geld.
Gegenpol zu dieser Familie ist die ermittelnde Polizistin Clare.
Die vielen episodenhaften Szene der Verhöre und Filmbeschreibungen lassen für mein Lesegefühl streckenweise einen nur eingeschränkten Lesefluss zu,m später kommt man mehr rein.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Figuren mehr Tiefe und Profil hätten. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass sie mir als Charaktere lange in Erinnerung bleiben.
Gut gemacht finde ich aber die Beschreibungen, wie das ständige gefimltwerden Kimmy immer mehr anstrengt und überfordert.
Auch wie der Entführungsfall aufgeklärt wird, halte ich für gelungen und glaubwürdig.
Dann gibt es später einen Handlungssprung ins Jahr 2031 und man erfährt, wie die Ereignisse weitergingen, was aus den Figuren wurde.
Das wirkt teilweise wie lange filmische Einstellungen.
Es ist beileibe kein schlechter Roman und das Thema durchaus wichtig, trotzdem erreichte mich das Buch streckenweise nicht so ganz. Viele Passagen musste ich zwei mal lesen um zu folgen Ich bereue aber nicht, das Buch gelesen zu haben. Dazu war es zu interessant, sogar fesselnd..
Delphine de Vigan hat schon viele gute Bücher geschrieben und ich bleibe natürlich ihr treuer Leser.
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Aktuell und erschreckend
Mélanie liebte Formate wie ›Big Brother‹. Später ist sie selbst erfolgreiche Youtuberin mit Videos und Posts über ihre Kinder. Die wollen das nicht, müssen aber.
Darf man so über Kinder verfügen? Ihre Privatsphäre und …
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Aktuell und erschreckend
Mélanie liebte Formate wie ›Big Brother‹. Später ist sie selbst erfolgreiche Youtuberin mit Videos und Posts über ihre Kinder. Die wollen das nicht, müssen aber.
Darf man so über Kinder verfügen? Ihre Privatsphäre und Würde grob verletzen, ihren Willen missachten? Mit ihnen Geld verdienen?
Delphine de Vigan zeigt Hintergründe auf. Schonungslos, entlarvend. Jeder Leser kann sich selbst ein Urteil über diese Influencer- und Youtube-Gesellschaft und die Folgen für die Kinder und Eltern bilden. Erschreckend, dass Real-Life Kanäle, Podcasts, scripted Reality-Shows und ähnliche Trash-Formate boomen. Solche werden von der Autorin gekonnt in die Handlung eingebaut.
Ein bisher viel zu wenig beachtetes Thema, das unübersehbare Folgen prophezeit und sehr aktuell ist. Ein dankenswerter Anstoß, manche Dinge kritischer zu sehen.
Gelungene Mischung von Roman, Krimi und Sachbuch.
Aus dem Französischen von Doris Heinemann, verlegt von Dumont.
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Ich mag das Cover in seiner Farbgebung und dem leicht verschwommenen Eindruck sehr. Delphine de Vigan gehört seit langen Jahren zu meinen Lieblingsautorinnen und ich freue mich immer, wenn ein neues Buch von ihr erscheint. Sie schafft es immer wieder ganz andere, neuartige Bücher zu …
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Ich mag das Cover in seiner Farbgebung und dem leicht verschwommenen Eindruck sehr. Delphine de Vigan gehört seit langen Jahren zu meinen Lieblingsautorinnen und ich freue mich immer, wenn ein neues Buch von ihr erscheint. Sie schafft es immer wieder ganz andere, neuartige Bücher zu verfassen und bei ihr gibt es kein "Schema F". In diesem Buch wagt sie sich nun wieder an etwas Neues. Social Media sind aus unserem Leben nicht mehr weg zu denken. Doch gerade die Frage, ob man seine Kinder dort "vermarkten" soll ist eine, die man kritisch beleuchten muss. Protagonistin Mélanie hat damit keinerlei moralischen Bedenken und hat das Leben ihrer Kinder öffentlich gemacht. Doch das rächt sich nun. Schon eine Weile lang mochte die sechsjährige Kimmy dieses von Social Media geprägte Leben nicht mehr und nun ist sie verschwunden. Mit der Polizistin Carla hat de Vigan einen Gegenpol geschaffen. Diese ganze online Welt ist nicht ihr Ding. Die Geschichte wird auf drei Zeitebenen erzählt. Zu Beginn ist Mélanie noch eine Jugendliche, dann die Zeit, in der Kimmy verschwindet und eine Perspektive 12 Jahre später. Erschreckend realistisch, mit Krimielementen und hier gibt es viel Stoff zum Nachdenken. Wie immer ein toller Schreibstil und nun heißt es warten auf das nächste Buch.
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Eine Kindheit unter ständiger Beobachtung …
Schon als junges Mädchen träumte Mélanie davon, einmal berühmt und reich zu werden. Jetzt ist sie verheiratet, hat zwei kleine Kinder, und sieht sich der Verwirklichung ihres Traums immer näher. Sie hat Frankreichs …
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Eine Kindheit unter ständiger Beobachtung …
Schon als junges Mädchen träumte Mélanie davon, einmal berühmt und reich zu werden. Jetzt ist sie verheiratet, hat zwei kleine Kinder, und sieht sich der Verwirklichung ihres Traums immer näher. Sie hat Frankreichs erfolgreichsten Youtube-Kanal mit Tausenden Followern, in dem sie ihre beiden Kinder von morgens bis abends präsentiert. Mélanie ist süchtig nach Anerkennung, nach Likes und Applaus, und ist überzeugt, dass es auch für ihre Kinder nichts Schöneres gibt. Mit Videos, die die Kinder beim Auspacken gesponserter Kleidung, Spielwaren und Geschenken zeigen, verdient die Familie Millionen – bis eines Tages die sechsjährige Kimmy beim Versteckspielen plötzlich spurlos verschwunden ist. Die Mutter ist verzweifelt und fragt sich, was sie wohl falsch gemacht haben könnte, während die ermittelnde Polizeibeamten Clara, die selbst kinderlos ist, die Sache nüchterner angeht. Entführung mit Lösegeldforderung oder Konkurrenzneid im Netz, was trifft hier zu? Bei einem Kind, das Tausende kennen und täglich sehen könnte jeder verdächtig sein …
„Die Kinder sind Könige“ ist seit 2001 der achte in deutscher Übersetzung erschienene Roman der französischen Schriftstellerin Delphine de Vigan. Die Autorin wurde 1966 in Paris geboren. Sie ist an einem soziologischen Forschungsinstitut tätig ist und lebt heute noch mit ihren beiden Kindern in Paris. Für ihre Werke erhielt sie bereits einige bedeutende französische Literaturpreise.
In diesem Roman geht es weniger um den kriminalistischen Aspekt, sondern mehr um das Phänomen der kindlichen Influencer im Netz. Oft werden diese durch „liebende“ Eltern gedrängt und gefügig gemacht, um stundenlang vor der Kamera zu posieren. Vermutlich macht es den Kindern anfangs auch Spaß, aber dann kommt der Punkt, an dem es ihnen nur noch lästig ist. Um die Liebe und die Anerkennung ihrer ehrgeizigen Mutter nicht zu verlieren, nehmen die sechsjährige Kimmy und ihr achtjähriger Bruder Sammy die Strapazen klaglos hin. Doch die andauernde Präsenz in der Öffentlichkeit bleibt bei den Beiden, auch psychisch, nicht ohne Folgen.
Die Autorin versteht es großartig, die verschiedenen Blickwinkel zu beleuchten und auf das Für und Wider der beteiligten Personen einzugehen. Als Leser*in ohne Bezug zu diesen Social-Media-Kanälen ist man überrascht über deren Verbreitung und erstaunt darüber, wie viel sich damit verdienen lässt. Dass dieses Leben bei den „kleinen Sklaven“ nicht ohne Nachwirkungen bleiben kann überrascht nicht, dennoch schockt der Ausblick auf das Jahr 2031. Die Folgen solch unvernünftigen Handelns stimmen äußerst nachdenklich. Da gerät die unerwartete kriminalistische Auflösung des Verschwindens der Kleinen schon beinahe zur Nebensache.
Fazit: Diesen großartigen Roman mit der notwendigen Aufklärung über Hintergründe und Motive diverser Influencer empfehle ich sehr gerne weiter!
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Zum Buch:
Melanie ist bzw. war ein großer Fan von Big Brother und andere Reality-Formaten. Ich größter Traum war es, selbst berühmt zu werden und an so einer Show teilzunehmen.
Clara wuchs in behüteten Verhältnissen auf, Fernsehen war verpönt. Trotzdem kennt …
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Zum Buch:
Melanie ist bzw. war ein großer Fan von Big Brother und andere Reality-Formaten. Ich größter Traum war es, selbst berühmt zu werden und an so einer Show teilzunehmen.
Clara wuchs in behüteten Verhältnissen auf, Fernsehen war verpönt. Trotzdem kennt auch sie die Reality-Formate.
Als nun Melanies Tochter verschwindet ist Clara die Ermittlerin.
Meine Meinung:
Ich habe ja eine ganz eigene Meinung zu Bildern von Kindern im Netz und zu Influencern. Leider vermarkten mittlerweile sehr viele Menschen ihre Kinder und geben sie so der Öffentlichkeit Preis. Daher war ich sehr gespannt auf das Buch. Allerdings konnte es mich nicht überzeugen, ich fand es anstrengend zu lesen und auch den Anfang viel zu langatmig. Natürlich muss man Melanie und Clara erstmal vorstellen, aber so ausführlich hätte es nun auch nicht sein müssen.
Aber gerade in der momentanen Zeit ist es vielleicht für so manche selbsternannten Medienpromis ganz gut mal darüber zu lesen was alles passieren kann. Denn wir müssen unsere Kinder vor Ausbeutung schützen.
Melanie ist ein sehr unsympathischer Mensch, sie denkt nur an sich und ihre "Berühmtheit". Alles in allem war es nicht das, was ich erwartet hätte und konnte mich nicht überzeugen.
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Gebundenes Buch
Aufrüttelnde Gesellschaftskritik
Mit großer Begeisterung habe ich bereits einige Romane von Delphine de Vigan gelesen und mich daher schon sehr auf ihr neues Buch "Die Kinder sind Könige" gefreut.
Der Roman erzählt die Geschichte der jungen Mélanie, die von …
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Aufrüttelnde Gesellschaftskritik
Mit großer Begeisterung habe ich bereits einige Romane von Delphine de Vigan gelesen und mich daher schon sehr auf ihr neues Buch "Die Kinder sind Könige" gefreut.
Der Roman erzählt die Geschichte der jungen Mélanie, die von Jugend an ein Faible für Realityshows hat. Ihre eigene Teilnahme an einer Datingshow mit 26 Jahren gerät zum Flop, sie scheidet bereits in der ersten Runde aus. Das Englischstudium gibt sie auf, um in einem Reisebüro zu arbeiten. Sie heiratet Bruno, einen Informatiker, und im gleichen Jahr wird Sohn Sammy geboren, zwei Jahre später Tochter Kimmy.
Nach Sammys Geburt fällt Mélanie in ein tiefes Loch. Sie füllt die innere Leere, indem sie sich auf den Vorschlag ihres Mannes hin bei Facebook anmeldet. Mélanie findet dort neue Bekannte, postet Kommentare und stellt Fotos ein. Sie hat das Gefühl, endlich wieder am Leben teilzunehmen. Ein Jahr später, nach der Geburt der kleinen Kimmy, wechselt Mélanie von Facebook zu Youtube und verfolgt dort intensiv alle Beiträge, die für sie von Interesse sind. Vor Kimmys 3. Geburtstag postet sie ihr erstes Youtube-Video.
Sie lässt Kimmy vor der Kamera singen und erzählen, später ist auch Sammy mit dabei. Ihre Filme erreichen immer mehr Abonnenten, man nimmt Kontakt wegen Product Placement auf. Bruno gibt seinen Beruf auf und kümmert sich um die Produktion der Filme. Die neue Tätigkeit bringt ihnen 5 Millionen Follower und einen gewissen Wohlstand, aber auch die ständige Verpflichtung, die Community zu unterhalten. Jede Aktivität, jedes Ereignis wird zum Gegenstand einer Story, der Konsum steht im Mittelpunkt der Filme. Mélanie sieht in all dem ein Geschenk, das Glanz in das gemeinsame Leben gebracht hat.
Als Kimmy 6 Jahre alt ist, verschwindet sie während eines Versteckspiels mit anderen Kindern der Wohnanlage. Die Polizei wird eingeschaltet, die Ermittlerin Clara wird mit der Welt der sozialen Netzwerke konfrontiert, die ihr bislang völlig unbekannt war.
Der gesellschaftskritische Roman hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Die Vermarktung und Präsentation von Kindern durch ihre Eltern im Internet war mir bislang neu und hat mich betroffen und nachdenklich, aber auch wütend gemacht. Die Geschichte hat mich an den Film "Die Truman-Show" erinnert, in dem Truman nach Drehbuch in einer fiktiven Welt lebt und alle Menschen, die ihn umgeben, Schauspieler sind.
Das großartige Buch zeigt die Schattenseiten der Realityshows und sozialen Netzwerke auf und beschreibt das tägliche Leben der Familien, in denen die Kinder ohne ihre Einwilligung im Internet zur Schau gestellt werden. Es dokumentiert auch die seelischen Schäden, die Kinder erleiden, die für Netzwerke von ihren Eltern kommerziell ausgebeutet werden und keine normale Kindheit erleben dürfen.
Sehr eindrucksvoll beschreibt die Autorin, wie Mélanie immer mehr in den Sog ihrer Internetsucht gerät und sich ihr ganzes Leben nur noch darum dreht, ihre Kinder in ihrem Kinderkanal zu präsentieren.
Hochinteressant fand ich die Begegnung mit den inzwischen erwachsenen Kindern von Mélanie und deren Einstellung zu den Jahren als Internetstars am Ende des Buchs.
Der wunderbare und kluge Erzählstil von Delphine de Vegan hat mir wieder sehr gut gefallen, das Buch fesselte mich bis zum Ende. Es gehört bereits jetzt zu meinen diesjährigen Lesehighlights - von mir eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne!
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Gebundenes Buch
Dieses Buch behandelt ein unglaublich wichtiges Thema, das aktuell ist wie nie zuvor: Social-Media. Genauer gesagt wie Kinder von ihren Eltern auf diversen bekannten Plattformen zur Schau gestellt werden, um damit Geld zu verdienen.
Wir begleiten Melanie und ihre Familie durch viele Jahre. Der …
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Dieses Buch behandelt ein unglaublich wichtiges Thema, das aktuell ist wie nie zuvor: Social-Media. Genauer gesagt wie Kinder von ihren Eltern auf diversen bekannten Plattformen zur Schau gestellt werden, um damit Geld zu verdienen.
Wir begleiten Melanie und ihre Familie durch viele Jahre. Der Leser erfährt, wie es zu diesem unglaublichen Darstellungsdrang von Melanie kommen konnte, wie sich ihre Social-Media-Präsenz verselbstständigte und wie ihre Kinder quasi ihre komplette Kindheit vor der Kamera verbringen müssen.
Dieses Buch fasziniert und schockiert gleichermaßen. Wir alle folgen diesen Influencer-Familien wahrscheinlich von Zeit zu Zeit und beneiden sie vielleicht auch hin und wieder. Welche drastischen Auswirkungen das auf die Kinder der aktuellen Zeit hat, wird selten thematisiert. Oft sogar heruntergespielt oder totgeschwiegen. Und genau hier greift dieses Buch.
Die Geschichte ist durchaus realistisch. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Geschichte irgendwo so passiert.
Gut gefallen hat mir, dass wir am Ende ins Jahr 2031 springen und auch langfristig die Entwicklung der Familie Diore erleben dürfen.
Dieses Buch sollte Schullektüre werden, um allen Kindern und Jugendlichen, die Influencer werden wollen, die möglichen Konsequenzen aufzuzeigen!
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Gebundenes Buch
Mélanie inszeniert ihres und das Leben ihrer beiden Kinder im Internet, den ganzen Tag lang werden die sechsjährige Kimmy und ihr achtjähriger Bruder Sam gefilmt und die Filmchen auf verschiedene Portale hochgeladen. Kimmy findet immer weniger Gefallen daran, während ihr Bruder …
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Mélanie inszeniert ihres und das Leben ihrer beiden Kinder im Internet, den ganzen Tag lang werden die sechsjährige Kimmy und ihr achtjähriger Bruder Sam gefilmt und die Filmchen auf verschiedene Portale hochgeladen. Kimmy findet immer weniger Gefallen daran, während ihr Bruder sich fügt und augenscheinlich großen Spaß daran hat, bei allen Tätigkeiten gefilmt zu werden. Als Kimmy eines Tages beim Versteckspielen mit Sam und anderen Kindern verschwindet, bricht das ganze Konstrukt zusammen.
Ich habe mich mit dem in diesem Buch geschilderten Problem bisher nicht auseinandergesetzt, wie ich zugeben muss. Ich bin zwar sehr dafür, dass man Kinder nicht im Internet präsentieren sollte, und zwar aus den allgemein bekannten Gründen, wusste aber auch nicht, dass es eine solche Masse an Profilen gibt, die dazu genutzt werden, Werbung durch und mit Kindern zu machen. Dies hängt natürlich damit zusammen, dass ich selbst keine Kinder habe und somit keinen Grund, solche Bilder und Videos zu schauen. Das Szenario im Buch hat mich erschreckt und entsetzt, insbesondere was die gesetzliche Situation angeht. Das Internet ist nicht erst seit gestern da und dennoch scheint es keine klare Linie seitens des Gesetzgebers zu geben, stattdessen viele Grauzonen und Lücken.
Es war mein erstes Buch der Autorin, der Schreibstil gefiel mir gut und auch, dass die Perspektive immer wieder wechselte. Das Buch empfand ich fast als einen Krimi, so ausgefallen und spannend wurde die Geschichte erzählt. Ich hätte oft die ein oder andere Person so gerne geschüttelt und gefragt, ob ihr klar ist, welche Konsequenzen ihr Tun hat. Ein spannendes, ein wichtiges Buch, das aktueller nicht sein könnte. Von mir gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung.
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Gebundenes Buch
Schöne neue Welt im 21. Jahrhundert
Als junge Frau wollte Mélanie Claux Star im Reality TV werden, doch es hat nicht geklappt. Jahre später, inzwischen ist sie verheiratet und Mutter zweier Kinder, beginnt sie, ihre Kinder für YouTube zu filmen. Das Format kommt an, sie …
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Schöne neue Welt im 21. Jahrhundert
Als junge Frau wollte Mélanie Claux Star im Reality TV werden, doch es hat nicht geklappt. Jahre später, inzwischen ist sie verheiratet und Mutter zweier Kinder, beginnt sie, ihre Kinder für YouTube zu filmen. Das Format kommt an, sie bekommt immer mehr begeisterte Follower und die Sponsoren reißen sich um sie. Die ganze Familie ist eingebunden, auch ihr Mann gibt seinen Job auf, um an der Produktion der Filme mitzuwirken. Auch finanziell lohnt sich die Sache: nach kurzer Zeit erwirtschaften sie Millionen.
Zu Beginn des Buchs ist Tochter Kimmy 6, ihr Bruder Sammy 8. Während Sammy klaglos die Drehs über sich ergehen lässt, weigert sich Kimmy immer öfter, die gesponserten Outfits zu tragen und ständig von der Kamera überwacht zu werden. Dann geschieht das Unfassbare: Kimmy verschwindet. Die Kriminalpolizei wird eingeschaltet und die Ermittlerin Clara durchleuchtet das Leben der Familie Claux. Was sie entdeckt, schockiert sie. Ihr war nicht bewusst, dass es solche Kanäle gibt, in denen Kinder hemmungslos vermarktet werden und Privatsphäre ein Fremdwort ist.
Ein Zeitsprung ins Jahr 2031 offenbart die Langzeitfolgen dieser Art von Unterhaltung. Das Erschreckende an diesem Buch ist, wie realitätsnah es ist. Überall auf der Welt gibt es Eltern, die genau mit dieser Art von Filmen ihre Kinder der Öffentlichkeit preisgeben und ihnen ihre Kindheit rauben. Ich habe dieses Buch atemlos verschlungen und es hat mich sehr deprimiert. „Die Kinder sind Könige“ ist ein hervorragend geschriebenes und hochaktuelles Buch, das jeder lesen sollte.
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