Bernhard Schlink
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Die Enkelin (eBook, ePUB)
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Birgit ist zu Kaspar in den Westen geflohen, für die Liebe und die Freiheit. Erst nach ihrem Tod entdeckt er, welchen Preis sie dafür bezahlt hat. Er spürt ihrem Geheimnis nach, begegnet im Osten den Menschen, die für sie zählten, erlebt ihre Bedrückung und ihren Eigensinn. Seine Suche führt ihn zu einer völkischen Gemeinschaft auf dem Land - und zu einem jungen Mädchen, das in ihm den Großvater und in dem er die Enkelin sieht. Ihre Welten könnten nicht fremder sein. Er ringt um sie.
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Bernhard Schlink, 1944, Jurist, lebt in Berlin und New York. Sein erster Roman >Selbs Justiz< erschien 1987; sein 1995 veröffentlichter Roman >Der Vorleser<, in über 50 Sprachen übersetzt, mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet und 2009 von Stephen Daldry mit Kate Winslet unter dem Titel >The Reader< verfilmt, machte ihn weltweit bekannt. Zuletzt erschien von ihm der Roman >Das späte Leben< (2023).
Produktdetails
- Verlag: Diogenes eBooks
- Seitenzahl: 368
- Erscheinungstermin: 27. Oktober 2021
- Deutsch
- ISBN-13: 9783257612370
- Artikelnr.: 62365790
»Bernhard Schlink gehört zu den größten Begabungen der deutschen Gegenwartsliteratur. Er ist ein einfühlsamer, scharf beobachtender und überaus intelligenter Erzähler. Seine Prosa ist klar, präzise und von schöner Eleganz.«
„Die Enkelin“ beginnt langsam. Seeeeehr langsam. Langsamer als ich es nach dem Lesen der ersten zehn Seiten erwartet hatte. Gleich eingangs entdeckt man an der Seite des 70jährigen Kaspars die Leiche seiner Frau, die, man weiß es nicht genau, entweder den Freitod gewählt …
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„Die Enkelin“ beginnt langsam. Seeeeehr langsam. Langsamer als ich es nach dem Lesen der ersten zehn Seiten erwartet hatte. Gleich eingangs entdeckt man an der Seite des 70jährigen Kaspars die Leiche seiner Frau, die, man weiß es nicht genau, entweder den Freitod gewählt oder betrunken verunfallt ist, um daraufhin mit ihm herauszufinden, dass Birgit ihm doch weniger vertraut als angenommen war und Geheimnisse mit sich getragen hatte, die er nur zum Teil, und selbst das teils nur fragmentarisch, enthüllen kann. Briefe, Tagebucheinträge, Aufzeichnungen…, häufig unvollständig, lassen ihn eine ganz andere Frau erkennen als Diejenige, die einst zu ihm in den Westen geflohen ist, für ihn, seinetwegen.
Relativ weitschweifig wird hier rückblickend erzählt, wie genau Kaspar und Birgit sich dereinst kennengelernt hatten, wie ihre Flucht aus der DDR heraus verlief…, und das alles bleibt doch relativ unpersönlich. Birgit ist tot, Kaspar strahlte nun auch keine auffällige Trauer aus, die augenscheinlich doch so große Liebe wirkte eher gemütlich als von überbordenden Gefühlen geprägt; ich konnte die Beiden kaum als Paar, schon gar nicht als glückliche Eheleute, wahrnehmen, sondern sie erweckten auf mich in ihrer Darstellung eher den Eindruck einer Zweckgemeinschaft, in der sich in erster Linie Kaspar um die verloren wirkende Birgit sorgte.
Diese hatte mit der Flucht tatsächlich ihr bisheriges Leben verworfen, war in eine quasi völlig neue Umwelt, eine andere Kultur, hineingeworfen worden, aber diese Zerrissenheit hätte sie selbst wohl deutlicher machen können als Kaspar, der immer neue Facetten seiner Frau aufdeckte und oftmals auch nur mutmaßen konnte. Mir blieb das alles zu distanziert, zu unpersönlich – bis Kaspar sich dann zu den Orten aus Birgits DDR-Vergangenheit aufmacht, Plätze besucht, Menschen aufsucht und sich plötzlich mit einer Familie in einer völkischen Siedlung konfrontiert sieht, die völlig andere Werte vertritt als er.
Aber bis es zu diesem Aufeinandertreffen kommt und die titelgebende „Enkelin“ zum ersten Mal auf der Bildfläche erscheint, sind doch schon so einige Buchseiten vergangen/gelesen.
Aber hier gelingt Schlink das Kunststück, auch die Figur der Birgit plötzlich nahbarer zu machen; in ihrer früheren Umgebung spiegeln sich ihre DDR-Erfahrungen wider und auch die ihrer Kaspar bis kurz zuvor unbekannten Tochter. Erst hier wurden für mich die Unterschiede DDR/BRD richtig deutlich und Erfahrungswerte persönlicher vermittelt, wobei ich behaupten möchte, dass das nun wiederum daran liegt, dass die Menschen hier noch quicklebendig sind, während die tote Birgit zuvor eher wie eine Schattenfigur gewirkt hat.
Kaspar, der ältliche Mann, der seinen Buchladen sicherlich in den nächsten Jahren aufgeben wird, und Sigrun, die 14Jährige, die in den nächsten Jahren erst volljährig werden wird, sind an sich schon komplett gegensätzliche Menschen, die noch dazu besonders auffallen, da das Mädchen völkisch-nationalistische Ideologien vertritt, während der lang Erwachsene eine eher aufgeschlossene und interessierte Persönlichkeit hat; nicht, dass er allzu progressiv wirkt, aber er ist doch sehr reflektiert.
Ich fand es sehr spannend, wie er versucht hat, sich auf Sigrun und ihr Weltbild einzulassen, in dem sie beispielsweise Irma Grese zu einer Ikone stilisiert und Anne Franks Tagebuch als infame Fälschung ansieht, und ihr zugleich eine völlig andere Weltanschauung zu vermitteln, ohne allzu belehrend wirken zu wollen. Der beiläufige Einblick in die völkische Gemeinschaft war für mich sehr erschreckend; zugleich wurde aber auch verständlich dargestellt, wieso sich Sigruns Mutter ihr im Laufe ihres Lebens angeschlossen hat, was den Schreck doch auch noch vergrößerte, denn ihr Anschluss und ihr Verharren war eben nachvollziehbar und machte sehr deutlich, worin der Reiz dieser völkischen Gemeinden auch heute noch leicht liegen kann.
Das Ende des Buchs hat mich zugleich enttäuscht und mir gefallen; einerseits hoffte ich die ganze Ze
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„Die Enkelin“ ist ein weiterer Roman aus der Feder Bernhard Schlinks. Die Geschichte beginnt mit einer jungen Frau namens Birgit, die in der DDR lebt. Sie verliebt sich in einen westdeutschen Studenten und flieht mit ihm aus ihrer Heimat. Beide heiraten und sind mehr oder weniger …
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„Die Enkelin“ ist ein weiterer Roman aus der Feder Bernhard Schlinks. Die Geschichte beginnt mit einer jungen Frau namens Birgit, die in der DDR lebt. Sie verliebt sich in einen westdeutschen Studenten und flieht mit ihm aus ihrer Heimat. Beide heiraten und sind mehr oder weniger zufrieden. Welche Schuld sie mit sich herumträgt und warum sie so war, wie sie war, das erschließt sich dem Ehemann erst, als sie stirbt. Er begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, um seine Zukunft lebenswerter zu machen.
Das war mein erstes Buch dieses Autors und ich bin beeindruckt. Diese bemerkenswerte Sprache und sein Wissen um Dinge, über die er schreibt, ist bestechend. Nicht nur die Reise von Birgit mit all ihrer Schuld, wühlte mich auf. Auch die Schilderung der Völkischen Gemeinschaft, erschreckend. So klar wurde mir das noch nie geschildert. Wie die Zusammenhänge sind, was dieses Netzwerk mit den Familien, und speziell ihren Kindern macht.
Es ist zwar ein Roman, aber nah an der Wirklichkeit. Wie oft lese ich in Zeitungen über Feste der „Völkischen“. Das tolle Zusammengehörigkeitsgefühl und wie stolz sie alle sind, Teil Deutschlands zu sein. Geflüchtete oder Menschen anderer Staatsangehörigkeit und/oder Religion, haben hier nichts zu lachen. Sie werden zuweilen sogar verfolgt und immer verachtet. „Die Enkelin“ sollte in meinen Augen Pflichtlektüre für junge Menschen sein.
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Erst nach dem Tod seiner Frau Birgit erfährt Kaspar aus ihren Unterlagen, dass Birgit eine Tochter hat. Sie hatte sie weggeben und wollte eigentlich nach ihr suchen. Doch dazu ist es nie gekommen. So macht sich Kaspar auf die Suche, um den Wunsch seiner Frau zu erfüllen. Er findet die …
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Erst nach dem Tod seiner Frau Birgit erfährt Kaspar aus ihren Unterlagen, dass Birgit eine Tochter hat. Sie hatte sie weggeben und wollte eigentlich nach ihr suchen. Doch dazu ist es nie gekommen. So macht sich Kaspar auf die Suche, um den Wunsch seiner Frau zu erfüllen. Er findet die Tochter. Sie lebt in einer völkischen Gemeinschaft auf dem Land und hat auch eine Tochter. Kaspar mag das Mädchen von Anfang an und sie betrachtet ihn als Großvater. Doch ihre Welten könnten nicht unterschiedlicher sein. Aber Kaspar gibt nicht auf und versucht eine Annährung zu finden.
Mich hat die Geschichte vom ersten Moment an gepackt. Birgit hat für Kaspar einiges aufgegeben, was sie nicht thematisiert hatte und wovon Kaspar keine Ahnung hatte. Doch nach dem Tod von Birgit lernt er seine Frau erst richtig kennen. Dazu trägt natürlich die Suche bei, die ihn in ein Umfeld führt, das ihm fremd ist, welches seiner Weltanschauung nicht entspricht und dem er sich Sigruns willen doch annähern muss. Immer wieder stößt Kaspar dabei an Grenzen, doch er gibt nicht auf.
Die Charaktere wurden gut dargestellt, so dass ich mich hineinversetzen konnte. Der Schreibstil des Autors lässt sich leicht und flüssig lesen.
Es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und dazu, sich mehr mit der Geschichte zu beschäftigen. Die Vereinigung hat für viele Brüche gesorgt und nicht jeder ist damit zurechtgekommen. Birgits Tochter hat ihren Weg bei den Rechten gesucht und ihrem Kind daher keine Wahl gelassen. Sigrun kennt es nicht anders und verteidigt ihr Leben und ihre Auffassung. Werden Kaspar und Sigrun eine gemeinsame Basis finden?
Es war für mich manchmal sehr schwer, die Aussagen von Sigrun zu ertragen. Aber Kaspar findet einen Weg, ihr Informationen zu geben, ohne das Mädchen zu bedrängen.
Es ist ein beeindruckender und intensiver Roman.
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Eine ausgezeichnete Erzählung, ganz wie man es von Herrn Schlink gewohnt ist. Inhaltlich umfasst es das Leben als junger Student in Ost und West (Berlin), das Aufwachsen, aber auch das Schicksal und vor allem Familie.
Gekonnt gespickt mit Informationen, die man aus den Medien kennt, aber …
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Eine ausgezeichnete Erzählung, ganz wie man es von Herrn Schlink gewohnt ist. Inhaltlich umfasst es das Leben als junger Student in Ost und West (Berlin), das Aufwachsen, aber auch das Schicksal und vor allem Familie.
Gekonnt gespickt mit Informationen, die man aus den Medien kennt, aber vergessen hat. Wie zum Beispiel die Ausbreitung sogenannter völkischer Dörfer im ländlichen Ostdeutschland.
Der Roman ist außerdem ein Spiel mit Kontrasten, schwarz und weiß. Ein Versuch zu erklären, wie rechtes Gedankengut vererbt wird und wie man in so einem Dunstkreis überhaupt lebt. Daneben der Großvater, ein gebildeter Buchhändler, Musikliebhaber aber einsam im Alter. Die Rebellion gegen die eigenen Eltern, Mutlosigkeit und Angst.
Und natürlich gibt es auch überraschende und traurige Momente. Viel Emotionen bei klarem Schreibstil. Alles für mich nah an der Realität, einfach gut.
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Zum Inhalt:
Um bei Kaspar zu sein ist Birgit seinerzeit aus dem Osten in den westen geflohen und sie hat dafür einiges auf sich genommen. Was alles, wir Kaspar allerdings erst nach ihrem Tod bewusst. In ihrer Beziehung hatte sich eine schwere Depression und Alkoholsucht bei Birgit entwickelt. …
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Zum Inhalt:
Um bei Kaspar zu sein ist Birgit seinerzeit aus dem Osten in den westen geflohen und sie hat dafür einiges auf sich genommen. Was alles, wir Kaspar allerdings erst nach ihrem Tod bewusst. In ihrer Beziehung hatte sich eine schwere Depression und Alkoholsucht bei Birgit entwickelt. Hat das alles mit Birgits Vergangenheit zu tun? Er macht sich auf die Suche.
Meine Meinung:
Ich bin immer wieder erstaunt, was für hochklassige Literatur Diogenes herausbringt. Auch dieses Werk zeichnet sich durch eine sehr vielschichtige und auch tiefgründige Geschichte aus, die zu dem auch noch gut erzählt wurde. Die Geschichte ist außerdem sehr berührend und zeigt, was Menschen alles auf sich nehmen, aber manchmal genau damit so überhaupt nicht mehr zurecht kommen. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen und auch der Schreibstil war richtig gut.
Fazit:
Beeindruckende Geschichte
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Mir leider zu dünne
Kaspar und Birgit sind seit mehr als 20-25 Jahren verheiratet. Sie ist damals aus dem Osten zu ihm in den Westen geflohen. Rückblickend ist fraglich wie nah und vertraut ihr Ehe wirklich war. Nach dem Tod Birgits findet Kaspar umfangreiche Aufzeichnungen, Tagebuch- …
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Mir leider zu dünne
Kaspar und Birgit sind seit mehr als 20-25 Jahren verheiratet. Sie ist damals aus dem Osten zu ihm in den Westen geflohen. Rückblickend ist fraglich wie nah und vertraut ihr Ehe wirklich war. Nach dem Tod Birgits findet Kaspar umfangreiche Aufzeichnungen, Tagebuch- und Romanfragmente aus denen er erfährt, dass Birgit im Osten ein Kind zurück gelassen hat. Er begibt sich auf die Suche – nach der ihm unbekannten Birgit, ihrer Tochter Svenja und findet dabei seine Enkelin Sigrun.
Das erste Drittel des Romans, in welchem Birgit in Romanfragmenten ihr Leben in der DDR, das Kennenlernen von Kaspar sowie Weg und Ankunft im Westen beschreibt, bildet den starken Teil dieses Buches. Die Innenansicht einer zutiefst zerrissenen und von Zweifeln getriebenen Frau wird beeindruckend empathisch beschrieben. Hier hat mich die Geschichte mitgerissen.
Dann allerdings verfällt der Autor in ein schablonenhaftes Geschreibe: Die Figur von Kaspar bleibt unglaublich eindimensional. Kein Wort verliert er rückblickend über seine Ehe zu Birgit, ihre doch augenscheinliche Unstetigkeit und Getriebenheit. An keiner Stelle bringt er ihr Leben in der DDR in Verbindung mit ihrem offensichtlich unerfüllten Leben im Westen. Als Leserin habe ich mich mehrmals gefragt, was für ein Mann das denn ist, der über Jahrzehnte nicht merkt oder wahrhaben will, wie unglücklich seine Frau ist. Er scheint sich einfach damit arrangiert zu haben.
Zudem findet sich in meinen Augen kein überzeugendes Motiv, warum Kaspar sich nach Birgits Tod so stark in die Familie von Svenja und Sigrun involvieren möchte. Wirklich krass und absolut unglaubwürdig fand ich, wie schnell die Eltern Sigruns sie allein und gleich für mehrere Tage haben zu Kaspar reisen lassen.
Und Kaspars unsägliche Versuche allein durch Kunst, Musik und Kultur Sigrun politisch zu bekehren – oh come on, wie realistisch ist das denn? Zumal die Figur der 14(?)jährige Sigrun hier unterschiedlich glaubwürdig agiert bzw. reagiert. Habe mich gefragt, ob und wann der Autor sich das letzte Mal mit jungen Menschen in diesem Alter unterhalten hat, Sigruns Sprache wirkt jedenfalls nicht authentisch (und damit meine ich noch nicht einmal ihren völkischen Spracheinschlag). Jedenfalls ist mir dieser Ansatz einfach zu simpel gestrickt, eine verquere Lösungsstrategie eines bildungsbürgerlichen Altherren.
Nach dem ersten starken Drittel, der Perspektive von Birgits, wäre es eine so viel spannendere Geschichte gewesen, anschließend aus der Sichtweise von jeweils Svenja und Sigrun über deren Lebenswege zu lesen.
Mein Fazit: Nach einem starken und beeindruckenden Start kann der Rest des Buches nicht überzeugen. Zu viele (schlechte) Klischees, eine wiederholt nicht plausible Dramaturgie und unsympathische unterkomplexe Figuren haben mich extrem genervt.
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Kaspar Wettner erfährt nach dem plötzlichen Tod seiner Frau, dass diese eine Tochter geboren hatte. Sie hatte sie damals in der DDR zurückgelassen, abgelegt auf den Stufen eines Pfarrhauses, oder eines Waisenheims. Seine Frau hatte ihm nie davon erzählt. Sie wollte ihre Tochter …
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Kaspar Wettner erfährt nach dem plötzlichen Tod seiner Frau, dass diese eine Tochter geboren hatte. Sie hatte sie damals in der DDR zurückgelassen, abgelegt auf den Stufen eines Pfarrhauses, oder eines Waisenheims. Seine Frau hatte ihm nie davon erzählt. Sie wollte ihre Tochter suchen und hatte gleichzeitig so viel Angst davor, dass sie nur Artikel über Waisenkinder im Ostblock zusammengetragen hat.
Kaspar sieht in ihren Aufzeichnungen einen Auftrag und verfolgt die erste Spur, die ihm auch gleich weiterhelfen kann. Es ist gar nicht so schwer, die Tochter seiner Frau zu finden, doch eine Verbindung zu ihr kann er nicht aufbauen, denn sie lebt mit einer Gruppe Völkischer. Mit dieser Ideologie möchte Kaspar eigentlich nichts zu tun haben, doch er möchte die Enkelin kennenlernen, denn sie ist noch ein junges Mädchen.
Mit einem Kniff bindet er das Mädchen an sich und zeigt ihr eine andere Welt. Er bringt ihr Musik näher und sie zeigt großes Talent am Klavier. Mit Literatur versucht er ebenfalls ihren Horizont zu öffnen. Doch er verliert sie wieder, denn den Eltern gefallen diese Maßnahmen gar nicht.
Bernhard Schlink hat hier mehrere wichtige Themen aufgegriffen. Da ist einerseits die traurige Situation der Waisenkinder oder der schwierigen Kinder, die in Jugendwerkshöfen gelandet sind. Außerdem greift er des Thema des rechtsradikalen Denkens auf, das in vielen Teilen der östlichen Bundesländer den Alltag prägt. Der Autor erläutert gut, wie es dazu kommt und zeigt auf, dass dem nur mit Bildung beizukommen ist.
Mit Kaspar Wettner hat der Autor eine äußerst sympathischen und feinfühligen Protagonisten geschaffen, dem ich sehr gerne gefolgt bin, bei seinen Versuchen einem jungen Mädchen den Kopf zu öffnen und die Welt zu zeigen. In wie weit das gefruchtet hat, wird hier natürlich nicht verraten. Aber ich fand es sehr schön, diese Reise ins Erwachsen-werden lesend mitzuerleben. Ein interessantes uns liebenswertes Buch! Sehr lesenswert!
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Berührend und zum Nachdenken anregend
Nach dem plötzlichen Tod von Birgit muss Kaspar nach langer Ehe mit ihr feststellen, dass er längst nicht alles über sie und ihr Leben weiß...
Die Ehe der beiden war schon seit einiger Zeit von Schwierigkeiten geprägt und …
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Berührend und zum Nachdenken anregend
Nach dem plötzlichen Tod von Birgit muss Kaspar nach langer Ehe mit ihr feststellen, dass er längst nicht alles über sie und ihr Leben weiß...
Die Ehe der beiden war schon seit einiger Zeit von Schwierigkeiten geprägt und trotzdem wird deutlich, mit wie viel Zuneigung und Liebe Kaspar seiner Frau Birgit jeden Tag aufs Neue begegnet ist.
Nach ihrem Tod sieht er ihre Sachen durch, so auch das Manuskript eines Textes von Birgit, der einige Informationen enthält, von denen Kaspar keine Ahnung hatte. Er macht sich auf die Suche nach Menschen, die Birgit bei ihrer Flucht zu Kaspar nach Westdeutschland in der DDR zurücklassen musste. Er erfährt viel über Birgits Leben, ihre Zerrissenheit und lernt Menschen kennen, die ihm einerseits sehr fremd sind, die er aber gerne kennenlernen möchte. Insbesondere seine Enkelin, die in einer völkischen Gemeinschaft und Familie lebt. Kaspar versucht, eine Beziehung zu dem Mädchen aufzubauen und ihr eine Welt zu zeigen, die für sie eine komplett unbekannte ist.
„Die Enkelin“ ist für mich der zweite Roman nach „Der Vorleser“, den ich von Bernhard Schlink gelesen habe. Mich hat „Die Enkelin“ sehr gefesselt und berührt. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen. Unsagbar gut geschildert ist die Ambivalenz, die gefühlt alle Protagonist:innen erleben. Besonders Kaspars Unsicherheit gegenüber seiner Enkelin Sigrun ist sehr authentisch beschrieben, die Frage, wie weit er gehen kann, um sie von einer anderen Weltanschauung zu überzeugen, dabei aber nicht den Draht zu ihr zu verlieren und auch ohne ihre Eltern gegen sich aufzubringen.
Ich habe „Die Enkelin“ als sehr starken Roman empfunden, der über alles verfügt, was für mich einen lesens- und empfehlenswerten Roman ausmacht.
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Berührende Begegnung
Inhalt:
Kaspar verhilft seiner ostdeutschen Freundin Birgit zur Flucht. Alles könnte so schön sein, doch Birgit trägt schwer an einer Last. Erst nach ihrem Tod erfährt Kaspar davon und macht sich auf, um Birgits unvollendeten Weg weiterzugehen. In …
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Berührende Begegnung
Inhalt:
Kaspar verhilft seiner ostdeutschen Freundin Birgit zur Flucht. Alles könnte so schön sein, doch Birgit trägt schwer an einer Last. Erst nach ihrem Tod erfährt Kaspar davon und macht sich auf, um Birgits unvollendeten Weg weiterzugehen. In einer völkischen Gemeinschaft findet er eine Enkelin, die ihm schnell ans Herz wächst, die er aber nicht aus ihrer Umgebung herauslösen darf. Ganz sachte entspinnt sich eine wunderbare Freundschaft.
Meine Meinung:
Anfangs konnte Bernhard Schlink mich nicht gleich abholen. Die Geschichte der Flucht und der entstehenden Liebe zwischen Kaspar und Birgit fesselten mich nur wenig. Die Erzählung erschien mir zu verzettelt.
Die titelgebende Enkelin erscheint praktisch erst in der zweiten Hälfte des Buches. Ab hier war ich nun endlich ganz dabei. Mir gefiel die sanfte Annäherung zwischen zwei Menschen, die sich gerade erst kennenlernten und doch relativ offen füreinander sind, obwohl sie aus ganz unterschiedlichen Welten kommen. Kaspars Bemühungen um die vierzehnjährige Sigrun berührten mich sehr. Gespannt verfolgte ich, wie sich die beiden einander annähern und hoffte mit ihnen auf ein gutes Ende.
Bernhard Schlinks Schreibstil ist dabei leicht zu lesen und trotzdem etwas Besonderes.
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Antworten 3 von 6 finden diese Rezension hilfreich
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Das Cover ist mit der jungen Frau passend für diesen Roman gestaltet.
Der Schreibstil liest sich leicht verständlich und angenehm flüssig.
Kasper liebt seine Frau Birgit. Doch sie zieht sich immer mehr von ihm zurück und er resigniert. Als er sie eines Tages tot auffindet, …
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Das Cover ist mit der jungen Frau passend für diesen Roman gestaltet.
Der Schreibstil liest sich leicht verständlich und angenehm flüssig.
Kasper liebt seine Frau Birgit. Doch sie zieht sich immer mehr von ihm zurück und er resigniert. Als er sie eines Tages tot auffindet, ist er wie betäubt. Seine Trauerbewältigung gestaltet sich schwierig. Bei Sichtung ihres Nachlasses kommen ungeahnte Dinge über seine Frau zum Vorschein.
Dieses Buch enthält eine Liebeserklärung von Kaspar an seine tote Frau. Er reflektiert seine Ehe mit ihr und erfährt, dass sich ihrer beiden Sichtweisen in Bezug auf Ihr gemeinsames Leben nicht gleichen. Kaspar begibt sich auf Reise in Birgits Vergangenheit.
Der Roman zeigt auf, dass man nicht alles über seinen Partner wissen kann. Das macht einen schon sehr nachdenklich. Aber eine Beziehung besteht eben aus Vertrauen.
Fazit:
Anrührende Geschichte über eine sensible Beziehung!
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Antworten 3 von 6 finden diese Rezension hilfreich
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