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Eine beinahe wahre Geschichte vom "erstklassigen Erzähler Michael Köhlmeier." Denis Scheck, ARD Druckfrisch Mit diesem großen Werk schließt Michael Köhlmeier an seinen Bestseller "Zwei Herren am Strand" an. Zu ihrem 100. Geburtstag lädt die Architektin Anouk Perleman-Jacob einen Schriftsteller ein und bittet ihn darum, ihr Leben als Roman zu erzählen. In Sankt Petersburg geboren, erlebt sie den bolschewistischen Terror. Zusammen mit anderen Intellektuellen wird sie als junges Mädchen mit ihrer Familie auf einem der sogenannten "Philosophenschiffe" auf Lenins Befehl ins Exil deportiert....
Eine beinahe wahre Geschichte vom "erstklassigen Erzähler Michael Köhlmeier." Denis Scheck, ARD Druckfrisch Mit diesem großen Werk schließt Michael Köhlmeier an seinen Bestseller "Zwei Herren am Strand" an. Zu ihrem 100. Geburtstag lädt die Architektin Anouk Perleman-Jacob einen Schriftsteller ein und bittet ihn darum, ihr Leben als Roman zu erzählen. In Sankt Petersburg geboren, erlebt sie den bolschewistischen Terror. Zusammen mit anderen Intellektuellen wird sie als junges Mädchen mit ihrer Familie auf einem der sogenannten "Philosophenschiffe" auf Lenins Befehl ins Exil deportiert. Nachdem das Schiff fünf Tage und Nächte lang auf dem Finnischen Meerbusen treibt, wird ein letzter Passagier an Bord gebracht und in die Verbannung geschickt: Es ist Lenin selbst.
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Michael Köhlmeier, 1949 in Hard am Bodensee geboren, lebt in Hohenems/Vorarlberg und Wien. Bei Hanser erschienen die Romane »Abendland« (2007), »Madalyn« (2010), »Die Abenteuer des Joel Spazierer« (2013), »Spielplatz der Helden« (2014, Erstausgabe 1988), »Zwei Herren am Strand« (2014), »Das Mädchen mit dem Fingerhut« (2016), »Bruder und Schwester Lenobel« (2018), »Matou« (2021), »Frankie« (2023) und zuletzt »Das Philosophenschiff« (2024), außerdem die Gedichtbände »Der Liebhaber bald nach dem Frühstück« (Edition Lyrik Kabinett, 2012) und »Ein Vorbild für die Tiere« (Gedichte, 2017) sowie die Novelle »Der Mann, der Verlorenes wiederfindet« (2017), »Die Märchen« (mit Bildern von Nikolaus Heidelbach, 2019) und »Das Schöne« (59 Begeisterungen, 2023). Michael Köhlmeier wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. 2017 mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie dem Marie Luise Kaschnitz-Preis für sein Gesamtwerk und 2019 mit dem Ferdinand-Berger-Preis.

© Peter-Andreas Hassiepen
Produktdetails
- Verlag: Carl Hanser Verlag
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 29. Januar 2024
- Deutsch
- ISBN-13: 9783446282377
- Artikelnr.: 69440471
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Monika Helfer und Michael Köhlmeier haben fast zeitgleich neue Bücher veröffentlicht, Rezensent Ijoma Mangold nimmt das zum Anlass, das Paar in Hohenems im oberösterreichischen Voralberg zu besuchen und über ihre mehr als vierzigjährige Ehe zu plaudern. Ein paar Worte verliert der Kritiker aber auch über die Bücher der beiden: Köhlmeiers "Philosophenschiff" ist für Mangold nicht weniger als ein "Jahrhundertroman", der ihm einmal mehr die Kunst des Autors vor Augen führt, seinen Romanen eine so "stabile" wie "originelle" Architektur zu geben. Er folgt hier der Geschichte einer jüdisch-russischen Architektin, die einem Schriftsteller von ihren Erlebnissen auf einem von Lenins "Philosophenschiffen" erzählt. Mangold empfiehlt das Buch als einen so fesselnden wie coolen "inquisitorischen" Roman, der die kommunistische Illusion durchleuchte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Unerwünscht in Sowjetrussland
Historisch inakkurat, aber gut erfunden: Michael Köhlmeier lässt seine vertriebene Heldin im Roman "Das Philosophenschiff" auf Lenin treffen. Der aber gar nicht an Bord gewesen ist.
Er hat es wieder einmal geschafft: Michael Köhlmeiers kürzlich erschienener Roman "Das Philosophenschiff" hat zuverlässig die Bestsellerlisten erstürmt. Damit schließt Köhlmeier direkt an seinen Erfolgstitel "Frankie" aus dem letzten Jahr an. Wenn man ihn danach fragt, wie er es schafft, ein so ungemein produktiver und zugleich erfolgreicher Autor zu sein, verweist er galant auf seine Figuren: Es seien nicht die Ideen, die aus ihm heraussprudeln, sondern vielmehr die Figuren, die "kommen oder nicht kommen.
Historisch inakkurat, aber gut erfunden: Michael Köhlmeier lässt seine vertriebene Heldin im Roman "Das Philosophenschiff" auf Lenin treffen. Der aber gar nicht an Bord gewesen ist.
Er hat es wieder einmal geschafft: Michael Köhlmeiers kürzlich erschienener Roman "Das Philosophenschiff" hat zuverlässig die Bestsellerlisten erstürmt. Damit schließt Köhlmeier direkt an seinen Erfolgstitel "Frankie" aus dem letzten Jahr an. Wenn man ihn danach fragt, wie er es schafft, ein so ungemein produktiver und zugleich erfolgreicher Autor zu sein, verweist er galant auf seine Figuren: Es seien nicht die Ideen, die aus ihm heraussprudeln, sondern vielmehr die Figuren, die "kommen oder nicht kommen.
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Wenn sie kommen, bringen sie eine Geschichte mit, die erzählen sie mir, und ich schreibe mit." So jedenfalls beschreibt Köhlmeier es im verlagseigenen Interview zu "Frankie".
In exakt diesen Worten resümiert sich zugleich der Aufbau des neuen Romans: Die Hauptfigur, die gefeierte Architektin Anouk Perleman-Jacob, kommt auf den Erzähler zu und bittet ihn, einen Teil ihrer Lebensgeschichte zu erzählen. Diese erzählerische Rahmung ist jedoch nicht nur zu Beginn und Ende des Romans präsent, vielmehr werden fast alle Kapitel von ihr ein- und ausgeleitet und stellen die einzelnen Sitzungen dar, in denen sich der Erzähler und die Architektin unterhalten. Die Gesprächsdynamik der beiden Figuren ist geprägt von Misstrauen und Sympathie zugleich, was sich schon daran ablesen lässt, wie der Erzähler auf das Angebot von Perleman-Jacob reagiert: Zwar teilt er wohl nicht die Empörung seiner Frau ("Alter schütze offenbar nicht vor unzumutbarem Verhalten"), möchte aber eigentlich nicht auf das Angebot eingehen. "Aber am nächsten Tag drückte ich wieder auf den Klingelknopf an der Haustür der Villa in Hietzing. In meiner Tasche hatte ich eine Schachtel Marlboro und mein Handy als Aufnahmegerät." Die Gespräche zwischen den beiden sind gespickt mit kleinen Sticheleien und Schlagabtauschen, aber auch freundschaftlichen Annäherungsversuchen. Man merkt, dass Köhlmeiers Erzählen wie gewohnt einen Fokus auf die Figuren und die Beziehung zwischen ihnen legt.
Daneben bleibt aber auch genug Raum für die Geschichte, die Perleman-Jacob erzählen will beziehungsweise von der sie möchte, dass diese literarisiert wird. Denn das Spiel mit der Fiktion thematisieren die Figuren selbst direkt zu Beginn des Romans: "Was niemand weiß, das sollen Sie schreiben, ein Schriftsteller, dem man nicht glaubt, was er schreibt. Gesagt werden soll es. Und wenn es keiner glaubt, umso besser. Aber erzählt werden soll es." Und das, was sie unbedingt erzählt wissen will, ist die Geschichte der Ausweisung ihrer Familie aus Russland auf einem der sogenannten Philosophenschiffe. Perleman-Jacob erzählt von diesem Ereignis aus dem Jahr 1922, von dem Leben mit ihren Eltern in Sankt Petersburg, dem Verhör durch die Geheimpolizei Tscheka und schließlich der Deportation: Mit nur dem nötigsten Gepäck wurden sie auf ein Dampfturbinenschiff gebracht und exiliert. Die anderen Passagiere: ein Dutzend älterer Ehepaare oder Geschwister, allesamt Intellektuelle, die in den Augen der Bolschewiki eine Gefahr darstellten.
Von dieser ungewöhnlichen Überfahrt erzählt die Architektin nun 86 Jahre später, wobei ihr besonders ein Passagier in Erinnerung geblieben ist: Die Rede ist von Lenin, den sie während ihrer nächtlichen Streifzüge auf dem Oberdeck trifft. Neben den philosophisch-anmutenden Gesprächen zwischen der jugendlichen Anouk und dem Revolutionär, der Millionen Tote in Kauf genommen hat, ist es jedoch hauptsächlich eine andere Frage, die für Spannung sorgt: Warum wurden Perleman-Jacob und ihre Eltern aus Russland ausgewiesen? Den anfänglich sehr vagen Erklärungen einer ungünstigen und eigentlich nur losen Freundschaft mit dem Dichter Nikolai Gumiljow und dem Politiker Boris Sawinkow misstraut der Erzähler, weswegen er parallel zu den Gesprächen mit der Architektin auf eigene Faust recherchiert. Im Laufe des Romans stellt sich heraus, dass sein Misstrauen gerechtfertigt ist und die Gesprächspartnerin ihm etwas vorenthält.
Dieser Spannungsbogen ist durchaus gelungen, wird aber leider teilweise davon unterbrochen, dass Perleman-Jacob in assoziativ-ausufernder Manier erzählt. Vermutlich soll dadurch die Mündlichkeit ihres Berichts unterstrichen und auch schlicht ihr Alter authentisch dargestellt werden, dennoch hätte dafür auch ein etwas weniger anekdotischer Stil ausgereicht.
Doch trotzdem muss man Köhlmeier zugutehalten, dass Rahmen- und Binnenerzählung auf sehr geschickte Weise miteinander verwoben sind und auch die Fiktionalisierung von historischen Gegebenheiten gekonnt ist: Die Philosophenschiffe gab es wirklich, Lenin war jedoch nie Passagier auf einem. Anouk Perleman-Jacob ist ein fiktiver Name, aber Karl-Markus Gauß erwähnt in seiner Rezension des Romans in der "Süddeutschen Zeitung", dass biographische Details auf die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky verweisen. Der Erzähler trägt zudem den Namen Michael, weswegen auch die Autofiktion-Sirenen schon angesprungen sind. Die Mischung aus klassischem Erzählen in der Kombination mit dem guten alten (Auto-)Fiktionsspiel sorgt bei Kritikern wie Publikum zielsicher für Begeisterung. Hier fällt das Urteil zwar etwas weniger überschwänglich aus, aber dennoch: Michael Köhlmeier hat mit "Das Philosophenschiff" einen (weiteren) lesenswerten Roman vorgelegt. EMILIA KRÖGER
Michael Köhlmeier: "Das Philosophenschiff". Roman.
Carl Hanser Verlag,
München 2024.
224 S., geb., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
In exakt diesen Worten resümiert sich zugleich der Aufbau des neuen Romans: Die Hauptfigur, die gefeierte Architektin Anouk Perleman-Jacob, kommt auf den Erzähler zu und bittet ihn, einen Teil ihrer Lebensgeschichte zu erzählen. Diese erzählerische Rahmung ist jedoch nicht nur zu Beginn und Ende des Romans präsent, vielmehr werden fast alle Kapitel von ihr ein- und ausgeleitet und stellen die einzelnen Sitzungen dar, in denen sich der Erzähler und die Architektin unterhalten. Die Gesprächsdynamik der beiden Figuren ist geprägt von Misstrauen und Sympathie zugleich, was sich schon daran ablesen lässt, wie der Erzähler auf das Angebot von Perleman-Jacob reagiert: Zwar teilt er wohl nicht die Empörung seiner Frau ("Alter schütze offenbar nicht vor unzumutbarem Verhalten"), möchte aber eigentlich nicht auf das Angebot eingehen. "Aber am nächsten Tag drückte ich wieder auf den Klingelknopf an der Haustür der Villa in Hietzing. In meiner Tasche hatte ich eine Schachtel Marlboro und mein Handy als Aufnahmegerät." Die Gespräche zwischen den beiden sind gespickt mit kleinen Sticheleien und Schlagabtauschen, aber auch freundschaftlichen Annäherungsversuchen. Man merkt, dass Köhlmeiers Erzählen wie gewohnt einen Fokus auf die Figuren und die Beziehung zwischen ihnen legt.
Daneben bleibt aber auch genug Raum für die Geschichte, die Perleman-Jacob erzählen will beziehungsweise von der sie möchte, dass diese literarisiert wird. Denn das Spiel mit der Fiktion thematisieren die Figuren selbst direkt zu Beginn des Romans: "Was niemand weiß, das sollen Sie schreiben, ein Schriftsteller, dem man nicht glaubt, was er schreibt. Gesagt werden soll es. Und wenn es keiner glaubt, umso besser. Aber erzählt werden soll es." Und das, was sie unbedingt erzählt wissen will, ist die Geschichte der Ausweisung ihrer Familie aus Russland auf einem der sogenannten Philosophenschiffe. Perleman-Jacob erzählt von diesem Ereignis aus dem Jahr 1922, von dem Leben mit ihren Eltern in Sankt Petersburg, dem Verhör durch die Geheimpolizei Tscheka und schließlich der Deportation: Mit nur dem nötigsten Gepäck wurden sie auf ein Dampfturbinenschiff gebracht und exiliert. Die anderen Passagiere: ein Dutzend älterer Ehepaare oder Geschwister, allesamt Intellektuelle, die in den Augen der Bolschewiki eine Gefahr darstellten.
Von dieser ungewöhnlichen Überfahrt erzählt die Architektin nun 86 Jahre später, wobei ihr besonders ein Passagier in Erinnerung geblieben ist: Die Rede ist von Lenin, den sie während ihrer nächtlichen Streifzüge auf dem Oberdeck trifft. Neben den philosophisch-anmutenden Gesprächen zwischen der jugendlichen Anouk und dem Revolutionär, der Millionen Tote in Kauf genommen hat, ist es jedoch hauptsächlich eine andere Frage, die für Spannung sorgt: Warum wurden Perleman-Jacob und ihre Eltern aus Russland ausgewiesen? Den anfänglich sehr vagen Erklärungen einer ungünstigen und eigentlich nur losen Freundschaft mit dem Dichter Nikolai Gumiljow und dem Politiker Boris Sawinkow misstraut der Erzähler, weswegen er parallel zu den Gesprächen mit der Architektin auf eigene Faust recherchiert. Im Laufe des Romans stellt sich heraus, dass sein Misstrauen gerechtfertigt ist und die Gesprächspartnerin ihm etwas vorenthält.
Dieser Spannungsbogen ist durchaus gelungen, wird aber leider teilweise davon unterbrochen, dass Perleman-Jacob in assoziativ-ausufernder Manier erzählt. Vermutlich soll dadurch die Mündlichkeit ihres Berichts unterstrichen und auch schlicht ihr Alter authentisch dargestellt werden, dennoch hätte dafür auch ein etwas weniger anekdotischer Stil ausgereicht.
Doch trotzdem muss man Köhlmeier zugutehalten, dass Rahmen- und Binnenerzählung auf sehr geschickte Weise miteinander verwoben sind und auch die Fiktionalisierung von historischen Gegebenheiten gekonnt ist: Die Philosophenschiffe gab es wirklich, Lenin war jedoch nie Passagier auf einem. Anouk Perleman-Jacob ist ein fiktiver Name, aber Karl-Markus Gauß erwähnt in seiner Rezension des Romans in der "Süddeutschen Zeitung", dass biographische Details auf die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky verweisen. Der Erzähler trägt zudem den Namen Michael, weswegen auch die Autofiktion-Sirenen schon angesprungen sind. Die Mischung aus klassischem Erzählen in der Kombination mit dem guten alten (Auto-)Fiktionsspiel sorgt bei Kritikern wie Publikum zielsicher für Begeisterung. Hier fällt das Urteil zwar etwas weniger überschwänglich aus, aber dennoch: Michael Köhlmeier hat mit "Das Philosophenschiff" einen (weiteren) lesenswerten Roman vorgelegt. EMILIA KRÖGER
Michael Köhlmeier: "Das Philosophenschiff". Roman.
Carl Hanser Verlag,
München 2024.
224 S., geb., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Michael Köhlmeier bannt mit seiner fast hypnotischen Stimme die Zuhörer:innen vom ersten Wort an.«
Historie – hier um Philosophenschiffe - und Fiktion gut verknüpft.
Das Cover zeigt ein Dampfschiff in der Ferne, von steinigem Ufer wolkenverhangen dargestellt – passend zum Buchtitel und in gedämpfter Farbgebung den Romaninhalt heraufbeschwörend. Das PHILOSOPHENSCHIFF …
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Historie – hier um Philosophenschiffe - und Fiktion gut verknüpft.
Das Cover zeigt ein Dampfschiff in der Ferne, von steinigem Ufer wolkenverhangen dargestellt – passend zum Buchtitel und in gedämpfter Farbgebung den Romaninhalt heraufbeschwörend. Das PHILOSOPHENSCHIFF ist eigentlich ein Sammelbegriff für mindestens fünf Schiffe, mit denen im Jahr 1922 unliebsame Personen in großer Zahl aus Sowjetrussland ins Ausland abgeschoben wurden. Die Verbindung zwischen dieser realen Historie und der Fiktion, nämlich der Biografie der einst international tätigen Architektin Anouk Perleman-Jacob, ist kreativ in einem sachlichen Schreibstil verwoben. Das Szenarium beginnt in St. Petersburg mit Schilderung ihres Lebens bis zum 14. Lebensjahr in intellektuellen Kreisen, sympathisierend mit den Bolschewiki, die Behandlung von Juden unter dem Diktat des Zaren anprangernd. Über den Finnischen Meerbusen und die Ostsee in Richtung Deutsches Reich kommen sie 1922 in Berlin im Exil an. Auch in Paris verweilt die Familie einige Jahre aufgrund eines Lehrauftrages des Vaters. Ende der Sechzigerjahre hält sich die Hauptfigur auch in den USA auf, arbeitet an der Texas A&M University-Corpus Christi , immer noch verfolgt von deutlichen Erinnerungen an ihr Leben hinter dem Eisernen Vorhang. In Zeitsprüngen wird wiederholt auf die Überfahrt auf dem Luxusdampfer und ihre 12 Personen auf dem 3. Deck und auf Lenin auf dem 1. Deck eingegangen, die Atmosphäre von Angst und Bespitzelung herauf beschwörend. Randfiguren wie die amerikanische Assistentin und Freundin Alice Winegard oder den Präsidenten des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins Dr. Mahler beleben den Roman. Zurückversetzt in das bewegte Jahrhundert rund um Lenin, Trotzki und Konsorten ins bolschewistische Russland erfährt der Leser viel über das politische, wirtschaftliche, gesellschaftliche Leben der Intelligenzija.
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Das Philosophenschiff hat 224 Seiten. Zu ihrem 100sten Geburtstag lädt die Architektin Anouk einen Schriftsteller ein. Sie bietet ihm an, dass er einen Roman über sie verfasst. Sie ist in St. Petersburg geboren, hat den bolschewitischen Terror erlebt. Zusammen mit anderen Intellektuellen …
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Das Philosophenschiff hat 224 Seiten. Zu ihrem 100sten Geburtstag lädt die Architektin Anouk einen Schriftsteller ein. Sie bietet ihm an, dass er einen Roman über sie verfasst. Sie ist in St. Petersburg geboren, hat den bolschewitischen Terror erlebt. Zusammen mit anderen Intellektuellen wird sie als 14 jähriges Mädchen auf Lenins Befehl hin ins Exil deportiert. Sie waren 10 Menschen auf einem riesiegen Schiff, wo 2000 gepasst hätten. Sie trieben 5 Tage und 5 Nächte auf dem finnischen Meer ohne ein Stück weitergekommen zu sein. Bis ein letzter Passagier dazukam. Es war Lenin selbst. Sie erzählt dem Schriftsteller alles, an was sie sich erinnern kann. Nicht nur ihre Weltsicht, ihre Erfolge, ihre Kindheit und Jugendtraumata. Sie nimmt ihren ganzen Mut zusammen und spricht endlich alles laut aus, was sie die ganze lange Zeit in ihrem Herzen getragen hat. Jetzt wird alles in schriftlicher Form erfasst. Anouk ist stolz auf sich selbst. Geboren als Russin und Jüdin in St. Petersburg weiß sie, dass sie nicht viel erzählen muss. Die Geschichte wurde schon geschrieben und die Leute haben schon einiges erfahren. Hiermit erfahren sie noch ihre Geschichte.
Der Autor bietet dem Leser einen fiktiven Roman, mit ganz viel Hintergrundwissen und einigen historische Fakten. Es wird viel angesprochen: Ausweisung, Deportation, mentaler Stress, Folter pur. Lenin wird als eine Leitfigur der Revolution beschrieben. Ein interessantes Thema, aus einer anderen Sicht und aus einer Perspektive, die mit dem kindlichen Auge und Herzen erlebt wurde. Der Schreibstil ist flüssig, man liest es mit viel Interesse. Es kommt keine Langeweile auf. Das Buch selbst als Hardcover ist optisch sehr ansprechend. Das Cover gefällt mir gut. Ich kann das Buch gerne mit 4 Sternen bewerten und weiterempfehlen. Eine angenehme Lektüre für Zwischendurch, die aber auch zum Nachdenken anregt.
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Anouk Perlemann-Jacob, hundertjährige Stararchitektin, die in St. Petersburg geboren worden ist, engagiert den als Ich-Erzähler auftretenden Schriftsteller, um ihre Biografie zu schreiben.
„Ich habe mich über Sie erkundigt. Sie haben einen guten Ruf als Schriftsteller, aber …
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Anouk Perlemann-Jacob, hundertjährige Stararchitektin, die in St. Petersburg geboren worden ist, engagiert den als Ich-Erzähler auftretenden Schriftsteller, um ihre Biografie zu schreiben.
„Ich habe mich über Sie erkundigt. Sie haben einen guten Ruf als Schriftsteller, aber auch einen etwas windigen. Ich weiß, dass Sie Dinge erfinden und dann behaupten, sie seien wahr. Jeder wisse das, hat man mir gesagt, aber immer wieder gelinge es Ihnen, Ihre Leser und Zuhörer hinters Licht zu führen. Deshalb glaubt man ihnen oft nicht, wenn Sie die Wahrheit schreiben, und glaubt Ihnen, wenn Sie schummeln. Das habe ich mir sagen lassen. Stimmt das?“.
In zahlreichen, täglichen Sitzungen erzählt sie aus ihrem Leben, in dem die Ausweisung aus dem damaligen Sowjetrussland die zentrale Rolle spielt. Dies hat sich so oder so ähnlich tatsächlich zugetragen im Jahr 1922. Nachdem Lenin nichts mehr gefürchtet hat, als denkende Menschen, hat er mehrere Tausend der damaligen Intelligenzija einfach ausweisen lassen, ein anderer Teil ist im Gulag verschwunden oder gleich erschossen worden.
„Die Elemente, die wir ausweisen oder ausweisen werden, sind als solche politisch bedeutungslos. Aber sie sind potenzielle Waffen in den Händen unserer Feinde. Falls es erneut zu militärischen Komplikationen kommt, werden all diese unversöhnlichen und unbelehrbaren Elemente sich als militärisch-politische Agenten des Feindes erweisen. Und wir werden gezwungen sein, sie nach dem Kriegsrecht zu erschießen. Deshalb ziehen wir es vor, sie jetzt in einer ruhigen Phase, beizeiten auszuweisen. Und ich [Trotzki] hoffe, dass Sie bereit sein werden, unsere vorausschauende Humanität anzuerkennen und sie gegenüber der öffentlichen Meinung zu verteidigen.“
Nach welchen Kriterien die Ausweisungen vorgenommen worden sind, bleibt unklar.
„Vor dem Trotzki haben sich alle gefürchtet, noch mehr als vor dem Lenin. Lenin denkt, Trotzki tut. So hat es damals geheißen.“.
Anouk ist gerade einmal 14 Jahre alt, als sie mit ihren Eltern, einer Ornithologin und einem Architekten, das Land verlassen muss und aus ihrer bürgerlichen Umgebung herausgerissen worden ist. Im Gegensatz zu ihren Eltern, die sich im Pariser Exil 1931 das Leben nehmen, kann sie in der westlichen Welt Fuß fassen und lebt in Deutschland un Österreich.
Meine Meinung:
Mein erster Gedanke war, Köhlmeier hat sich Margrete Schütte-Lihotzky (1897-2000) zum Vorbild genommen. Jein, denn die Architektin ist in Wien geboren und hat erst in den 1930er-Jahren in der Sowjetunion gelebt und gearbeitet.
Wir begegnen während in dieser Erzählung zahlreichen realen russischen Persönlichkeiten, die ebenso ausgewiesen worden sind und ebenso zahlreichen, die vom Regime ermordet worden sind. Dass der sterbenskranke Lenin persönlich selbst auf einem dieser Philosophenschiffe war, ist allerdings Fiktion. Sein (Un)Geist ist allerdings deutlich spürbar und präsent.
Die Erzählung ist interessant, ist allerdings ohne Vorkenntnisse der russischen Revolutionsgeschichte nur schwer nachzuvollziehen. Denn Anouk Perlemann-Jacob springt in Raum und Zeit umher. Wie es einfach alte Menschen tun, wenn sie über ihr langes Leben berichten. So wechseln sich scheinbare Nebensächlichkeiten und historisch Belegtes ab.
Der Schreibstil ist sachlich und souverän. So besorgt sich der Ich-Erzähler, weiterführende Literatur, um die Aussagen der alten Frau zu überprüfen. Das macht die Geschichte glaubwürdig, auch wenn sie doch zu einem großen Teil fiktiv ist.
Fazit:
Eine gelungene Erzählung, der ich gerne 4 Sterne gebe.
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Historie verwoben mit Fiktion
Es gab sie tatsächlich diese Philosophenschiffe, auf denen unliebsame Intellektuelle 1922 mit der Gründung des jungen Sowjetstaates außer Landes gebracht wurden, ein Versuch gefährliche idiologische Einflüsse im Keim zu ersticken. Denn die …
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Historie verwoben mit Fiktion
Es gab sie tatsächlich diese Philosophenschiffe, auf denen unliebsame Intellektuelle 1922 mit der Gründung des jungen Sowjetstaates außer Landes gebracht wurden, ein Versuch gefährliche idiologische Einflüsse im Keim zu ersticken. Denn die junge Sowjetunion brauchte Ruhe nach der Oktoberrevolution im Jahre 1917 und dem sich anschließenden erbitterten Bürgerkrieg, Ruhe, um ihre Machstrukturen zu etablieren und zu festigen.
Michael Köhlmeier lässt in seinem Roman ‘Das Philosophenschiff‘ die Protagonistin Anouk Perlemann-Jakob, eine international bekannte Architektin russisch-jüdischer Abstammung, mit dem Schriftsteller Michael, mehr wird über ihn nicht verraten, nur dass er seine Erfolge mit Veröffentlichungen feiert, die nicht immer so ganz den Tatsachen entsprechen, zusammentreffen. Es ist zu vermuten, dass der Autor sich selbst anlässlich des einhundertjährigen Geburtstages der Dame verpflichten lässt, eine Biografie über eben jene zu schreiben, deren Fakten sie in gemeinsamen Sitzungen liefert.
Gekonnt werden in der Geschichte sowohl historische Ereignisse und Personen als auch historische Tatsachen mit Fiktionen verknüpft, wieder korrigiert und schließlich bleibt es dem Leser überlassen, welcher Wahrheit er folgen mag. Hauptsächlich spricht Anouk, weit ausholend und immer wieder abschweifend. Geschickte Fragestellungen des Interviewpartners bringen allerdings stets neue Erkenntnisse ans Licht und lassen bisherige Aussagen schonungslos kippen.
Ein Roman, der Aufmerksamkeit verlangt und nicht nur unterhalten will.
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Gebundenes Buch
Die Revolution entlässt ihre Kinder
Ein Russland-Roman in westeuropäischer Kürze. Doch nicht Putin ist das Thema, sondern Lenin und seine Gräueltaten.
Alles wird beschrieben von einer hundertjährigen Architektin, die auf Ereignisse im Jahr 1922 zurückblickt. …
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Die Revolution entlässt ihre Kinder
Ein Russland-Roman in westeuropäischer Kürze. Doch nicht Putin ist das Thema, sondern Lenin und seine Gräueltaten.
Alles wird beschrieben von einer hundertjährigen Architektin, die auf Ereignisse im Jahr 1922 zurückblickt. Damals musste sie mit ihren Eltern auf dem Philosophenschiff die Sowjetunion verlassen. Nur warum durfte sie, warum wurden sie nicht gehängt oder geköpft?
Nebenbei sei bemerkt, dass sich auch ein Mathematiker auf dem Schiff befand, der dem Mädchen folgendes Rätsel gibt. Ein zum Tode Verurteilter hat noch einen letzten Satz frei. Ist der Satz richtig wird er geköpft, ist der Satz falsch, wird er gehängt. Doch wenn der Verurteilte den richtigen Satz findet, kommt er frei. Lest dieses Buch, erfahrt die Antwort!
Der Autor erwähnt wie schon Sargnagel den Roman „Oblomow“, wo die Hauptfigur nur im Bett liegt. Offenbar ist sein Werk in Österreich nationales Kulturerbe.
Weiter werden viele russische Künstler zitiert, doch manches ist auch Fiktion. Ich habe dieses 220 Seiten kurze Büchlein schnell und gern gelesen. 5 Sterne. Oblomow lese ich noch in diesem Frühling.
Zitate:
Ich war vierzehn Jahre alt und hatte bereits einen Busen. Meine Mutter sorgte sich, dass er sehr groß werden könnte. Weil er schon so früh anfing. Er ist dann ja au. ch groß geworden. […] Die Damen zu der Zeit […] bevorzugten einen kleinen Busen oder gar keinen. Am besten gar keinen. Pech gehabt. Sonst war ich noch ein Kind. Sogar mehr ein Kind als die anderen Mädchen in meinem Alter, die noch keinen Busen hatten. Außerdem störte er beim Turnen und ich war eine gute Turnerin und tat es gern. (13)
Ich habe eine Liste von Dingen zusammengestellt, die wir als Erstes vergessen wollen (104)
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Gebundenes Buch
Erschreckend Geschichte
Professor Anouk Perleman-Jacoby feiert ihren 100. Geburtstag, sie lädt dazu einen Schriftsteller ein, um ihn zu bitten, dass er ihr Leben in einem Buch wiedergibt. Das kuriose ist, dass sie diesen Schriftsteller gewählt hat, weil ihm nachgesagt wird, er nimmt …
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Erschreckend Geschichte
Professor Anouk Perleman-Jacoby feiert ihren 100. Geburtstag, sie lädt dazu einen Schriftsteller ein, um ihn zu bitten, dass er ihr Leben in einem Buch wiedergibt. Das kuriose ist, dass sie diesen Schriftsteller gewählt hat, weil ihm nachgesagt wird, er nimmt es mit der Wahrheit nicht ganz so genau…..
Doch die Geschichte, die sie zu erzählen hat ist nicht nur wahr, sie ist auch bitter, denn sie war 1922 auf einem Schiff auf Geheiß von Lenin, gemeinsam mit ihren Eltern und anderen Menschen, um in den Westen abgeschoben zu werden. Es gab offiziell keine Gründe für diese Tat, niemand hatte sich etwas zu Schulden kommen lassen. Diese Menschen waren einfach nur unbequem, so könnte man es ausdrücken.
Nach einigen Tagen auf See, kommt ein weiterer Passagier an Bord: Lenin!
Die Thematik ist nicht aus der Luft gegriffen, es gab diese Schiffe, und die Tatsache, dass intelligente Menschen von manchen Staaten als Bedrohung wahrgenommen wurden ist ebenfalls kein Einzelfall in der Geschichte, auch unsere, deutsche Geschichte ist geprägt von solchen Schrecken.
Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen, kurz und prägnant, dennoch erschreckend einfühlsam, wohl auch wegen des wahren Hintergrundes.
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Gebundenes Buch
Michael Köhlmeiers Roman „Das Philosophenschiff“ ist ein spannendes und geistreiches Werk, das den Leser dazu einlädt, sich mit der russischen Geschichte und der politischen Philosophie des Sozialismus auseinanderzusetzen.
Die Geschichte beginnt mit der 100. Geburtstagsfeier …
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Michael Köhlmeiers Roman „Das Philosophenschiff“ ist ein spannendes und geistreiches Werk, das den Leser dazu einlädt, sich mit der russischen Geschichte und der politischen Philosophie des Sozialismus auseinanderzusetzen.
Die Geschichte beginnt mit der 100. Geburtstagsfeier der Architektin Anouk Perelman-Jacob in Wien. Dort trifft sie auf den Autor des Romans, dem sie ihre Lebensgeschichte erzählt. Anouk berichtet ihm von ihrer Kindheit und Jugend in der Sowjetunion, die sie als 14-Jährige während der Revolution in St. Petersburg erlebte.
Anouk stammt aus einer privilegierten Familie und hat ein schönes Zuhause. Doch auch für sie sind die Umstände zu dieser Zeit sehr schwierig. Lenin und seine Regierung versuchten, die Kontrolle über Russland zu erlangen. Die sowjetische Regierung ging gegen die Intellektuellen vor, um ihre Macht zu sichern. Sie unterdrückte sie und brachte sie ins Ausland. So auch bei Anouk und ihren Eltern. Sie mussten im Jahr 1922 Russland verlassen, weil sie von der sowjetischen Regierung verbannt wurden. Sie wurden auf „Das Philosophenschiff“ (Titel des Buches) gebracht, das sie ins Exil bringen sollte.
Auf dem Schiff trifft Anouk auf viele bedeutende Persönlichkeiten, unter anderem Lenin. Die Begegnung mit Lenin ist eine geniale Idee des Autors, denn sie eröffnet eine Reihe von Möglichkeiten, das historische Ereignis aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
Man kann die Begegnung zwischen Lenin und Anouk auch als Metapher für die Begegnung zwischen zwei Welten verstehen. Lenin ist die Verkörperung der sozialistischen Bewegung, während Anouk die Verkörperung der traditionellen Gesellschaft ist. Ihre Gespräche können als Versuch verstanden werden, um in die beiden Welten einzutauchen.
Die Idee des Autors, Lenin mit auf einem der Schiffe fahren zu lassen, ist eine interessante Herausforderung an den Leser. Er wird dazu aufgefordert, sich mit den komplexen Fragen der russischen Geschichte auseinanderzusetzen.
Dank des Autors und seines leichten Schreibstils kann der Leser sofort in die damalige Zeit eintauchen und das relativ komplexe Thema leicht nachvollziehen. Es macht Spaß, sein Wissen auf diese Art zu erweitern.
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Gebundenes Buch
Eine spannende Kombination aus Fakten und Fiktion
„Das Philosophenschiff“ ist eine fiktive Geschichte, die auf historischen Ereignissen beruht, des in Österreich lebenden Autors Michael Köhlmeier.
Über die bekannte europäische Architektin Professor Anouk …
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Eine spannende Kombination aus Fakten und Fiktion
„Das Philosophenschiff“ ist eine fiktive Geschichte, die auf historischen Ereignissen beruht, des in Österreich lebenden Autors Michael Köhlmeier.
Über die bekannte europäische Architektin Professor Anouk Perleman-Jacob gibt es bereits zwei Biografien. Inzwischen ist sie 100 und möchte, dass eine Monografie - über das, was noch niemand weiß - geschrieben wird. Dafür hat sie sich den Autor Michael Köhlmeier ausgesucht, einen Autor, dem man oft nicht glaubt, wenn er die Wahrheit schreibt und dem man Glauben schenkt, wenn er schummelt. Sie beginnt 1922 in Russland als sie mit ihren Eltern auf eines der Philosphenschiffe gebracht wird. Die Philosphenschiffe gab es wirklich und mit ihnen wurden unliebsame Intellektuelle aus dem Land gebracht.
Die Handlung findet auf zwei Ebenen statt. Da sind der Autor und Anouk, die ihm von ihrem Leben erzählt und die Erinnerungen der alten Dame. Durch diese erhält man Einblicke in die russische Geschichte, die Atmosphäre auf dem Philosophenschiff, dem Ende Lenins und den Anfängen von Stalin.
Die historischen Begebenheiten wurden hier gelungen mit der Biografie von Anouk Perleman-Jacob verbunden. Vieles wird allerdings nur angerissen wodurch Fragen aufkommen, die nicht in Gänze beantwortet werden. Neben den historischen Ereignissen und den Einflüssen auf das heutige Europa gibt es auch Parallelen und Anspielungen auf die heutige Zeit.
Mit Anouck Perleman-Jacob wurde hier eine interessante, leicht skurrile Protagonistin mit einem bewegenden und berührenden Leben erschaffen, an der ich beim Lesen meinen Spaß hatte. Ein durchaus gelungener Kontrast zu den historischen, teils sehr detaillierten, Fakten.
Michael Köhlmeier hat hier gekonnt Fiktion und Realität miteinander verknüpft und das Buch bietet eine Menge Stoff zum Nachdenken. Auch wenn ich mir an einigen Stellen etwas mehr Informationen gewünscht hätte, habe ich das Buch gerne gelesen und kann es Lesern, die sich für die Geschichte Russlands interessieren, empfehlen.
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Gebundenes Buch
Der Roman Philosophenschiff handelt von der 100 Jährigen Architektin Anouk die auf einem sogenannten Philiosophenschiff als Kind zusammen mit Ihren Eltern aus Russland deportiert wurde. Mit an Board, kein Geringerer als Lenin selbst. Anouk berichtet bei täglichen Treffen von Episoden aus …
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Der Roman Philosophenschiff handelt von der 100 Jährigen Architektin Anouk die auf einem sogenannten Philiosophenschiff als Kind zusammen mit Ihren Eltern aus Russland deportiert wurde. Mit an Board, kein Geringerer als Lenin selbst. Anouk berichtet bei täglichen Treffen von Episoden aus ihrem Leben. Ich finde es irgendwie recht sprunghaft und man fühlt an den Schilderungen das dort eine alte Dame in ihreren Kindheitserinnerungen hin und her springt. Ich musste tatsächlich einen Teil der Namen und Persönlichkeiten googlen, weil mein Wissen zum "Eisernen Vorhang" nur begrenzt ist. Ich musste öfters pausieren da der Roman für mich eher anstrengend zu lesen war. Ich würde ihn wirklich nur Jemandem empfehlen der geschichtliche Kenntnisse auf dem Gebiet hat und zeitgenössische Literatur über Rußland mag. Das Cover fand ich wirklich gut.
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Der Bericht
Der Österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier hat eigentlich immer einen originellen Schreibstil, so auch hier.
Ein Schriftsteller (Köhlmeier selbst?) erklärt sich bereit aus dem Leben einer 100jährigen Frau ein Buch zu machen. Dabei ist insbesondere …
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Der Bericht
Der Österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier hat eigentlich immer einen originellen Schreibstil, so auch hier.
Ein Schriftsteller (Köhlmeier selbst?) erklärt sich bereit aus dem Leben einer 100jährigen Frau ein Buch zu machen. Dabei ist insbesondere die Verschiffung unliebsamer Personen, vor allen Intellektuelle 1922 aus Russland zu schaffen. Diesen Vorgang gab es wirklich.
Das Gespräch zwischen der Dame, die das damals als 14jährige mitmachte und dem Schriftsteller sind nicht ohne Witz.
Es wechselt zwischen ihren Dialogen und den Berichten der Frau.
Diese Berichte sind spekulativer Art. Es gibt viele gute Passagen, wie die Begegnung mit Lenin. Es gibt zahlreiche weitere Abschnitte, die außerordentlich gut verfasst sind.Michael Köhlmeier weiß wirklich zu schreiben, detailliert und gründlich, dennoch behält er eine Leichtigkeit.
Ein gutes Buch, wenn auch nicht mein Lieblingsbuch des Autors, den ich sehr schätze. Aber geschickt erzählt ist auch dieser Roman.
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