Dämonenherz ist ein unterhaltsamer Roman, der dem Leser mal etwas anderes bietet als z.B. erotische Vampirromane, die sich alle ziemlich ähnlich sind, auch wenn die Idee nicht völlig neu ist.
Besonders gut gefiel mir die Hauptfigur Anna. Sie ist sympathisch und sehr hübsch, aber trotzdem normal.
Sie hat zwar Stärken, aber auch viele Schwächen, wodurch man sich als Leserin gut mit ihr…mehrDämonenherz ist ein unterhaltsamer Roman, der dem Leser mal etwas anderes bietet als z.B. erotische Vampirromane, die sich alle ziemlich ähnlich sind, auch wenn die Idee nicht völlig neu ist.
Besonders gut gefiel mir die Hauptfigur Anna. Sie ist sympathisch und sehr hübsch, aber trotzdem normal. Sie hat zwar Stärken, aber auch viele Schwächen, wodurch man sich als Leserin gut mit ihr identifizieren kann. Ihre selbstironische Art, vor allem bezogen auf ihre Gefühle für Weller, ist erfrischend und schön zu lesen. So weiß sie z.B., dass sie sich bei Weller manchmal wie ein verliebtes Schulmädchen aufführt, obwohl sie eigentlich ganz cool bleiben wollte.
Auch Weller ist ein sehr interessanter Charakter. Er wirkt zwar oft kühl und abweisend, unter seiner harten Schale verbirgt sich jedoch ein weicher Kern. So will er sich bis kurz vor Schluss nicht eingestehen, dass er sich tatsächlich in die einfache Anna verliebt hat, dabei hat sie sein lebloses, dämonisches Herz sogar wieder zum Schlagen gebracht hat, was eine wirklich schöne Idee der Autorin ist.
Die Beziehung zwischen Carl und Anna ist ebenfalls sehr interessant gestaltet. Die gegenseitige Anziehung ist manchmal fast spürbar und auch die erotischen Szenen gelingen Julia Talbot besonders gut. Sie sind aufregend, manchmal aber auch lustig und außerdem gut beschrieben, wobei sie auch nicht zu sehr ins Detail geht.
Des Weiteren hat Julia Talbot auch sehr schöne Nebencharaktere geschaffen. Neben Annas äußerst liebenswertem Vater wäre da z.B. die Baronesse, Anna endlich mal ein paar Antworten gibt und sie berät.
Die Idee, dass Sandrines äußerliche Vollkommenheit, die wohl jeder Frau verhasst wäre, nur daraus resultiert, dass auch sie einen dämonischen Vertrag geschlossen hat, ist geradezu genial.
Julia Talbots Schreibstil ist schön und vor allem flüssig. Die Verwendung eines Er/Sie-Erzählers, welcher aus verschiedenen Perspektiven erzählt, ermöglicht dem Leser außerdem einen Einblick in die Gedanken sowie Gefühle von Anna und Weller.
Von Anfang an baut die Autorin gezielt Spannung auf, indem sie immer wieder die Geheimnisse um Weller andeutet. Das Ende ist dann noch einmal so richtig spannend und fesselnd, sodass man es kaum noch aus der Hand legen kann, weist aber leider auch einige Schwächen auf.
Der Schluss ist ziemlich undurchsichtig und für den Leser nicht richtig nachvollziehbar, zumal einige Fragen offen bleiben. Es hat sich wohl auch ein kleiner, aber doch merklicher Logikfehler eingeschlichen. Als von Wellers früheren Amazonen gesprochen wird heißt es, dass sein Vertrag immer nur um 100 Jahre verlängert wurde, weil sie versagt haben. Anna jedoch versagt nicht, sein Vertrag wird allerdings trotzdem nur um 100 Jahre verlängert.
Im gleichen Zusammenhang wird mehrmals eine Frage erwähnt, die die Amazonen am Ende beantworten müssen, und deren Antwort über ihr Überleben entscheidet. Anna hat diese Frage wohl richtig beantwortet. Wie genau die Antwort oder überhaupt die Frage lautet, wird jedoch nie erwähnt, was schon etwas frustrierend ist.
Dafür sind vor allem die letzten Zeilen noch mal besonders charmant, da Anna auf die Idee kommt, ihren Vater und die Baroness miteinander zu verkuppeln.