Anja Marschall
eBook, ePUB
Als der Sturm kam / Schicksalsmomente der Geschichte Bd.2 (eBook, ePUB)
Roman
Sofort per Download lieferbar
Statt: 17,00 €**
**Preis der gedruckten Ausgabe (Broschiertes Buch)
Alle Infos zum eBook verschenkenWeitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
**Preis der gedruckten Ausgabe (Broschiertes Buch)
»Als der Sturm kam« Die Hamburger Sturmflut von 1962 Deiche brechen im Minutentakt, Straßen werden zu reißenden Flüssen, Menschen sind vom Wasser eingeschlossen. Es ist die Stunde der Wahrheit. Für die spannende Reihe »Schicksalsmomente der Geschichte« erzählt Anja Marschall in ihrem historischen Roman von Hamburgs dramatischsten Stunden seit dem Zweiten Weltkrieg: Als die Flutkatastrophe über Hamburg hereinbricht, wird die Schreibkraft Marion der Leitung von Polizeisenator Helmut Schmidt unterstellt. Ein Krisenstab muss eingerichtet, NATO-Verbündete um Hilfe gebeten, Hubschrauber...
»Als der Sturm kam« Die Hamburger Sturmflut von 1962 Deiche brechen im Minutentakt, Straßen werden zu reißenden Flüssen, Menschen sind vom Wasser eingeschlossen. Es ist die Stunde der Wahrheit. Für die spannende Reihe »Schicksalsmomente der Geschichte« erzählt Anja Marschall in ihrem historischen Roman von Hamburgs dramatischsten Stunden seit dem Zweiten Weltkrieg: Als die Flutkatastrophe über Hamburg hereinbricht, wird die Schreibkraft Marion der Leitung von Polizeisenator Helmut Schmidt unterstellt. Ein Krisenstab muss eingerichtet, NATO-Verbündete um Hilfe gebeten, Hubschraubereinsätze geplant werden. Marion kämpft gegen Müdigkeit und hat Angst um ihre bettlägerige Mutter, die mitten im überfluteten Gebiet von Wilhelmsburg in einer Gartenkolonie wohnt. Zur gleichen Zeit versucht der Hubschrauberpilot Hermann unter Einsatz seines Lebens, die Menschen von den Dächern ihrer Häuser zu retten. Die Nacht ist eiskalt, und das Wasser steigt noch immer ... 100.000 vom Wasser eingeschlossene Menschen, 15.000 Helfer, 315 Tote: Die Hamburger Sturmflut von 1962 war für die Hansestadt die größte Katastrophe der Nachkriegszeit. Im Februar 1962 wütet an der Nordseeküste ein Orkan. Gefühlt weit weg für die Hamburger, die sich in Sicherheit wähnen. Doch der Sturm ist längst auf dem Weg und überrascht die Menschen im Schlaf. Kurz nach Mitternacht brechen in Minutenfolge die Deiche, die Hamburg schützen sollen. Straßen werden zu reißenden Flüssen, in der gesamten Stadt fällt der Strom aus. Helmut Schmidt, damals Polizeisenator in Hamburg, beginnt noch in der Nacht, die Rettungsaktionen zu koordinieren. Exzellent recherchiert und packend erzählt: Anja Marschall schildert in ihrem bewegendem Roman die Geschichte der Menschen, die in den Stunden der Sturmflut um ihr Leben kämpfen. Anja Marschall kam im Jahr der Sturmflut in Hamburg zur Welt. Dort arbeitete sie vor ihrer schriftstellerischen Karriere u.a. als Lokaljournalistin und Pressereferentin. Bei Piper erschien zuletzt ihre Erfolgsserie »Töchter der Speicherstadt«.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.
- Geräte: eReader
- ohne Kopierschutz
- eBook Hilfe
- Größe: 7.16MB
- FamilySharing(5)
- Text-to-Speech
Die gebürtige Hamburgerin Anja Marschall lebt als Autorin und Journalistin mit ihrer Familie in Schleswig-Holstein. Vor ihrer schriftstellerischen Tätigkeit arbeitete sie als Erzieherin, Pressereferentin, Lokaljournalistin, EU-Projektleitung in der Sozialforschung, war Apfelpflückerin in Israel, Zimmermädchen in einem Londoner Luxushotel und Kioskverkäuferin an den Hamburger Landungsbrücken. Sie ist Mitglied der »Mörderischen Schwestern eV« und des »Syndikats« sowie der Mary-E-Braddon-Gesellschaft.
Produktdetails
- Verlag: Piper Verlag GmbH
- Seitenzahl: 448
- Erscheinungstermin: 11. Januar 2024
- Deutsch
- ISBN-13: 9783492605298
- Artikelnr.: 67735294
»Sie schreibt anschaulich und in aussagekräftigen Bildern über die entfesselten Naturgewaltenstellt dramatische Situationen dar, die unter die Haut gehen.« Freie Presse 20240316
Hamburgs Schicksalsnacht von 1962
Zum Inhalt:
16./17. Februar 1962. Marion Klinger wohnt in einer Laubenkolonie in Hamburg-Wilhelmsburg zusammen mit ihrer bettlägerigen Mutter. Der Sturm Vincinette hat sich angekündigt und da Marion nicht schlafen kann, kehrt sie um 23.00 Uhr ins …
Mehr
Hamburgs Schicksalsnacht von 1962
Zum Inhalt:
16./17. Februar 1962. Marion Klinger wohnt in einer Laubenkolonie in Hamburg-Wilhelmsburg zusammen mit ihrer bettlägerigen Mutter. Der Sturm Vincinette hat sich angekündigt und da Marion nicht schlafen kann, kehrt sie um 23.00 Uhr ins Polizeihaus, in dem sie als Schreibkraft arbeitet, zurück. Während die Hamburger friedlich in ihren Betten schlummern, beginnen die Deiche zu brechen und eine Flutkatastrophe nimmt ihren Lauf. Während man zunächst unkoordiniert versucht, der Lage Herr zu werden, übernimmt der noch junge und neue Polizeisenator Helmut Schmidt die Koordination; da seine Sekretärin nicht da ist, besetzt Marion Klinger die Position, um ihn zu unterstützen. Bei all dem muss sie ihre eigenen Sorgen um ihre Mutter und ihre Nachbarn unterdrücken, denn ihr Zuhause liegt genau in dem Überschwemmungsgebiet.
100.000 vom Wasser eingeschlossene Menschen, 15.000 Helfer, 315 Tote: Die Hamburger Sturmflut von 1962 war für die Hansestadt die größte Katastrophe der Nachkriegszeit.
Meine Meinung:
Das Cover trifft das Zeitgeschehen gut. Mein Blick fiel deshalb auf dieses Buch, weil ich einmal eine Dokumentation darüber gesehen habe und ich war neugierig, wie die Autorin Anja Marschall diese Flutkatastrophe in ihrem Buch umsetzt. In kurzen Kapiteln, vermerkt mit Datum und Uhrzeit, konnte ich den Ablauf der Katastrophe verfolgen.
Historische Fakten, Ereignisse und Personen harmonierten wunderbar mit den fiktiven Protagonisten. Die sympathische Hauptfigur Marion meistert ihre neuen Aufgaben beeindruckend. Berührende Schicksale und Begebenheiten werden an fiktiven Personen anschaulich beschrieben, die man abwechselnd ein Stück begleitet und so einen realistischen Blick auf die verschiedenen Perspektiven erhält. Ich hatte regelrecht das Gefühl, mit diesen Figuren ums Überleben zu kämpfen, zu bangen und zu trauern, darüber hinaus bewunderte ich, wie Menschen in größter Not über sich selbst hinauswachsen. Viele vollbrachten Heldenhaftes, ohne an ihr eigenes Wohlergehen zu denken. Helmut Schmidts Rolle als Krisenmanager während der Sturmflut wurde authentisch, mit Originalzitaten, integriert und ich hatte geradezu Schmidts Stimme im Ohr, die ich aus Dokumentationen kannte.
Das Buch erinnert daran, wie schnell eine Katastrophe passieren kann und dies nicht nur 1962; das sieht man ja an dem Jahrhunderthochwasser im Ahrtal.
Fazit:
Bewegender und gut recherchierter, historischer Roman über die Flutkatastrophe in Hamburg.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
"Der Strahl der Lampe erfasste ein Häuschen, auf dem eine Familie mit Kindern kauerte" (Buchauszug)
Im Polizeihaus ist Schreibkraft Marion Klinger während der Sturmflut dem Polizeisenator Helmut Schmidt unterstellt. Sie versucht in ihren schwersten Stunden, die Sorge um ihre …
Mehr
"Der Strahl der Lampe erfasste ein Häuschen, auf dem eine Familie mit Kindern kauerte" (Buchauszug)
Im Polizeihaus ist Schreibkraft Marion Klinger während der Sturmflut dem Polizeisenator Helmut Schmidt unterstellt. Sie versucht in ihren schwersten Stunden, die Sorge um ihre Mutter zu vergessen zum Wohl der Hamburger Bevölkerung. Hubschrauberpilot Georg Hagemann, dessen Traum ist, einmal die Starfight F-104 fliegen zu dürfen, ist in dieser Nacht ebenfalls im Einsatz. Trotz Einsatz seines Lebens versucht er möglichst viele Menschen aus den überschwemmten Gebieten zu retten. Während Dieter Krämer beim THW kräftig mit anpackt, ist er erleichtert, seine Familie in Sicherheit zu wissen. Er ahnt ja nicht, dass Klein-Uschi krank wurde und Marion mit den Kindern zurück in die Laubenkolonie gegangen ist. Ausgerechnet in die Region, die von Hochwasser am stärksten betroffen ist.
Meine Meinung:
Aus der Reihe "Schicksalsmomente der Geschichte" geht es im zweiten Band um die Hamburger Sturmflut. Als die Sturmflut mitten in der Nacht am 16. Februar 1962 über Hamburg hereinbricht, sind viele nicht darauf vorbereitet. Keiner rechnet damit, dass so viele Deiche brechen und ganze Regionen unter Wasser setzen würden. In jener Nacht werden 100 000 Menschen vom Wasser eingeschlossen und 1500 Helfer versuchen möglichste viele Menschen und Tiere zu retten. Ihnen und dem schnellen Eingreifen der vielen von damals wie z. B. Senator Helmut Schmidt ist es zu verdanken, dass nur 315 Menschen diese Sturmflut nicht überlebt haben. Für die Hamburgerin Anja Marschall ist dies sicher eines von vielen historischen Ereignisse Hamburgs. Ich kann ehrlich gesagt gut verstehen, warum sie es uns in diesem Buch näherbringen möchte. Zum besseren Verständnis erlebe ich private Schicksale von fiktiven Personen hautnah mit, die mir allesamt unter die Haut gehen. Dieses Erlebte basiert alles auf wahrem Hintergrund, nur die Namen wurden aus Respekt umbenannt. Außerdem erlebe ich viele reale Persönlichkeiten von damals wie z. B. Senator Helmut Schmidt, Bürgermeister Nevermann, Polizeioberrat Martin Leddin bei ihrem Einsatz zum Wohle der Menschen. Dass aus lauter Not in dieser Nacht viele Handlungen am Rand der Legalität stattfanden, hat mich extrem beeindruckt. Denn es zeigt mir, wie wichtig den Verantwortlichen die Menschen Hamburgs gewesen sind. Am schlimmsten betroffen ist Wilhelmsburg und die Laubenkolonie, die im Buch beschrieben werden, gab es wirklich. Ich spüre wieder einmal, wie sehr ich beim Lesen mit den Charakteren mitfiebere und leide. Die Geschehnisse von damals gehen mir ans Herz und ich vergieße bei einigen Szenen sogar regelrecht Tränen. Maßgebend dafür sind die emotionale Schreibweise und ihre gute Recherche der Autorin und Historikerin. Die hat nämlich wieder einmal ihr ganzes Herzblut in dieses Buch gesteckt. Deshalb liebe ich ihre historischen Bücher, weil sie so zeitnah und authentisch dargestellt sind. Damals konnten viele Menschen nicht vorgewarnt werden, den es gab kaum Telefone, geschweige den Handys. Allerdings, selbst in der heutigen modernen Zeit sind wir noch immer den Naturgewalten ausgeliefert. Das müssen wir vor allem im Juli 2021 im Ahrtal miterleben, wo viele vom Hochwasser überrascht werden und wieder 135 Menschen sterben. Die Reihe der Schicksalsmomente der Geschichte gehen weiter, doch für mich ist dieser Band überaus wertvoll. Ich kann ihn euch nur ans Herz legen und gebe 5 von 5 Sterne dafür.
Weniger
Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 3 von 3 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Schon das Cover zeigt ein bedrückendes Foto von der Rettung eines kleinen Mädchens. Der Retter steht bis zu Hüfte im Wasser. Eine Sturmflut, wie sie nur selten die deutsche Küste erreicht hat, erreicht am 16.2.1962 Hamburg. Das Buch beginnt um 15 Uhr in der Deutschen Bucht, wo …
Mehr
Schon das Cover zeigt ein bedrückendes Foto von der Rettung eines kleinen Mädchens. Der Retter steht bis zu Hüfte im Wasser. Eine Sturmflut, wie sie nur selten die deutsche Küste erreicht hat, erreicht am 16.2.1962 Hamburg. Das Buch beginnt um 15 Uhr in der Deutschen Bucht, wo ein Feuerschifft sich aus der Verankerung löst. 40 Minuten später lernen wir die vierundzwanzigjährige Marion Klinger, Stenotypistin bei der Polizei, kennen. Da nach dem Krieg noch Wohnraum fehlt, lebt sie mit ihrer Mutter in einer Laubenkolonie. Von ihr und dem Schicksal ihrer Nachbarfamilien handelt dieses Buch. Marion kann die Vorwürfe ihrer Mutter, dass sie immer noch ledig ist, und die Verkupplungsversucher ihrer Kollegin nicht mehr ertragen und macht sich auf den Weg ins Polizeihaus. Von hier versucht man die Krise in den Griff zu bekommen. Bald kommt auch der Senator Helmut Schmidt aus Berlin zurück und er ist bereit die Führung zu übernehmen und schnellstens Hilfe zu organisieren. So kommt außer der, bei der Bevölkerung unbeliebte Bundeswehr, als auch NATO-Soldaten zum Einsatz. Zivilisten, Polizisten und Soldaten versuchen alles um zunächst die Bevölkerung zu warnen und dann die Meschen von den Deichen und Dächern zu retten.
Ich muss gestehen, dass mich das Lesen des Buches einige Nachstunden gekostet hat, so sehr hat es mich gepackt. Ich kann mich nur wenig an die Bilder aus dem Fernsehen von damals erinnern, aber ich weiß, dass meine Familie stark Anteil genommen hat am Schicksal dieser Menschen.
Hier wurde einfühlsam und spannend von einigen Menschen berichtet. Von einem alten Flüchtlingspaar, dessen Liebe mich sehr gerührt hat. Von einem Piloten, der mit seinem Helikopter tapfer Menschen gerettet hat und dabei viel aufs Spiel setzt. Von einer jungen Familie, die sich in den Wirren der Nacht verloren hat. Von jungen Menschen, die feiern wollten und die sich dann für ihre Nachbarn einsetzten. Mit allen habe ich gehofft und gelitten. Manchmal floss eine kleine Träne, vor Trauer und vor Rührung. Geschichte und Geschichten, Historisches und Erdachtes sind in diesem Buch wunderbar vereint.
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Wahre Begebenheit gepaart mit fiktiven Charakteren, spannend und fesseln
*Meine Meinung*
"Als der Sturm kam" von Anja Marschall ist ein beeindruckendes Werk über die furchtbare Sturmflut 1962 in Hamburg. Beim Lesen spürt man sofort, dass die Autorin sich in dieses Thema sehr …
Mehr
Wahre Begebenheit gepaart mit fiktiven Charakteren, spannend und fesseln
*Meine Meinung*
"Als der Sturm kam" von Anja Marschall ist ein beeindruckendes Werk über die furchtbare Sturmflut 1962 in Hamburg. Beim Lesen spürt man sofort, dass die Autorin sich in dieses Thema sehr gut eingearbeitet und genauestens recherchiert hat. Sie hat die knallharten Fakten mit einer fiktiven Geschichte kombiniert und mir diese drei Tage anschaulich und emotional nah gebracht. Im Mittelpunkt stehen verschiedene Menschen, die unterschiedliche Schicksale haben.
Ich liebe den Schreibstil der Autorin, er ist leicht und locker, spannend und fesselnd, lässt mich träumen, bringt mich zum Nachdenken und manchmal fließen auch die Tränen. Ich kenne ihre Hauke Sötje Reihe, die spannend und fesselnd ist, ihre Töchter der Speicherstadt-Reihe, die faszinierend ist und natürlich ihre Weihnachtsromane, die berührend und magisch sind.
Gleich mit den ersten Worten, hat mich Anja Marschall in den Bann gezogen, ich habe das Buch an einem Tag gelesen.
Die Charaktere sind lebendig und authentisch beschrieben, Marion Klinger hat mein Herz im Sturm erobert. Sie ist eine junge Frau, die mit ihrer pflegebedürftigen Mutter in einer Laubenkolonie in Wilhemsburg wohnt. Diese macht ihr ständig Vorwürfe, dass sie sich endlich einen Mann suchen und heiraten soll. Doch Marions große Liebe ist mit einer anderen Frau verheiratet. Trotzdem meistert sie ihren Alltag. Sie ist eine selbstbewusste und eigenständige Frau, die allein für ihren Lebensunterhalt aufkommt und auch stolz darauf ist. Als Marion in der Nacht von der Sturmflut hört, will sich gleich helfen und begibt sich zur ihrer Arbeitsstelle der Polizeistation. Dort bekommt sie mit, wie unstrukturiert die Menschen dort mit der Situation umgehen. Ihre Anmerkungen und Vorschläge werden zuerst nicht beachtet, als dann doch jemand sie ernst nimmt, bekommt sie eine neue Aufgabe, mit der sie schnell zurecht kommt. Ich kann mich gut in sie hineinversetzen, ihre Ängste und Hoffnung kann ich direkt spüren.
Wer mir auch noch ans Herz gewachsen ist, Georg Hagemann, ein Hubschrauberpilot der SAR vom Stützpunkt Fassberg. Er ist ein junger Mann, der beruflichen Träume und Ziele hat, die er umsetzen möchte. Doch das Leben kommt dazwischen und seine Träume stehen auf wackeligen Beinen. Seine Freundin ist schwanger und absolut nicht begeistert, dass er bei der Bundeswehr ist. Seine Hoffnung schwinden. Sein Dilemma kann ich direkt spüren und habe mit ihm gelitten. Als es dann losgeht mit den Einsätzen, habe ich ihm über die Schulter geschaut und bin mitten im Geschehen.
Und auch die vielem anderen Charaktere sind gut beschrieben und runden die Geschichte ab. Es kommen neben den fiktiven Menschen auch reale Personen vor, wie z.B. der Polizeisenator Helmut Schmidt, der Hamburger Bürgermeister Paul Nevermann oder der Polizeirat Martin Ledin.
Mit diesem Buch hat mir die Autorin Anja Marschall die Sturmflut näher. Mit Erschrecken habe ich gelesen, wie es den Menschen in dieser Zeit erging und was für Ängste und Nöte sie ausstehen mussten. Als Leser ist man mittendrin.
*Fazit*
"Als der Sturm kam" ist ein faszinierendes Buch, indem die verheerende Sturmflut von 1962 in Hamburg näher beschrieben wird. Die harte Realität dieser drei Tage wird mittels fiktiven Charakteren anschaulich und fesselnd beschrieben. Wer Geschichten liebt, die auf einer wahren Begebenheit beruhen, ist hier genau richtig. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Als am Morgen des 16. Februars 1962 an der Nordseeküste vor dem heranrauschenden Orkan „Vincinette“ gewarnt wird, ahnt in Hamburg noch niemand, welche Tragödie auf die Stadt zurollt. Während man an der Küste Vorkehrungen gegen die drohende Sturmflut trifft und auch in …
Mehr
Als am Morgen des 16. Februars 1962 an der Nordseeküste vor dem heranrauschenden Orkan „Vincinette“ gewarnt wird, ahnt in Hamburg noch niemand, welche Tragödie auf die Stadt zurollt. Während man an der Küste Vorkehrungen gegen die drohende Sturmflut trifft und auch in Hamburg erste Warnungen rausgehen, geben sich die Hanseaten sorglos und bleiben erstaunlich gelassen, denn „…Sturm gibt es in Hamburg ständig. Das muss man nicht so ernst nehmen…“ (S. 96). Doch „Vincinette“ ist anders. Mächtiger. Das Sturmtief drückt riesige Wassermassen in die Elbe - die nach dem Krieg nur nachlässig geflickten Deiche halten dieser Wucht nicht stand, mehrere Stadteile Hamburgs werden in kürzester Zeit überflutet.
In ihrem Roman „Als der Sturm kam“ schildert Anja Marschall facettenreich und greifbar, was die Hanseaten in den verhängnisvollen Stunden des 16. und 17. Februars 1962 durchstehen mussten. Ich hatte beim Lesen immer wieder eine Gänsehaut. Klar, als gebürtige Norddeutsche kenne ich die Fakten dieser verheerenden Flutkatastrophe aus unterschiedlichen Berichten und habe auch zahlreiche Fotos gesehen. Doch bloße Fakten und einzelne Bilder lassen mich nur wenig nachempfinden, was die Menschen damals wirklich durchgemacht haben. Anja Marschall hat aus den nüchternen Zahlen der furchtbaren Sturmflut und den wahren Geschichten, die dahinterstecken, etwas gemacht, dass im Gedächtnis bleibt. Sie hat einen Roman geschrieben, der nachhaltig an die tragischen Ereignisse und die vielen traurigen Schicksale erinnert.
Anja Marschall beleuchtet die Katastrophe aus unterschiedlichen Blickwinkeln, so dass ich mir ein umfassendes Bild davon machen konnte, wie es Opfern und Rettern damals ergangen ist. Auch wenn - abgesehen von wenigen realen Persönlichkeiten - die handelnden Personen in diesem Roman fiktiv sind, haben mich sowohl die herben Schicksalsschläge der einen wie auch die enorme Hilfsbereitschaft der anderen tief berührt. Die Autorin hat mich die dramatischen Tage rund um die Flutkatastrophe sehr intensiv miterleben lassen. Ich hatte vor Augen, wie die Deiche brechen; wie sich die gurgelnden Fluten einen Weg durch die Straßen Hamburgs bahnen und dabei eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Ich habe mit den verängstigten Bewohnern einer Gartenkolonie in Wilhelmsburg auf den Dächern ihrer Lauben in Dunkelheit und Kälte ausgeharrt, während der Sturm unablässig über sie hinwegfegt und das rauschende Wasser immer höher steigt. Ich habe gemeinsam mit der Schreibkraft Marion Klinger im Polizeihaus die Verantwortlichen bei der Koordination der Hilfseinsätze unterstützt, mit ihr gegen die bleierne Müdigkeit angekämpft und die Sorge um ihre bettlägerige Mutter in der Kolonie geteilt. Ich habe mit Hubschrauberpilot Georg Hagemann in seiner Bristol Sycamore gesessen und ihn bei seinen waghalsigen Rettungseinsätzen angespornt. Ich war dabei, als Dieter Krämer mit seiner THW-Gruppe unzählige Sandsäcke befüllt hat und habe seine Verzweiflung gespürt, als seine Frau und seine Kinder nicht auffindbar sind. Ich habe Polizeioberrat Martin Leddin und Polizeisenator Helmut Schmidt über die Schultern geschaut, als sie sich ohne zu zögern über Regeln und Gesetze hinwegsetzen, um das Leben der Menschen in ihrer Stadt zu retten. Ich habe mit allen Betroffenen, Einsatzkräften und zivilen Helfern gebangt, gehofft und gelitten. Und ich habe mich mit ihnen gefreut, wenn jemand aus den Fluten gerettet werden konnte oder wenn diejenigen, die durch das Chaos getrennt wurden, sich wiedergefunden haben.
Besonders gut gefallen hat mir, dass es in diesem Buch nicht ausschließlich um die dramatischen Ereignisse während der Katastrophe geht, sondern ich auch einen vielfältigen Einblick in die Lebensumstände der einzelnen Akteure bekommen habe. Jeder von ihnen hat eine persönliche Geschichte - ich lerne im Verlauf der Handlung ihre aktuelle Lebenssituation und ihren ganz normalen Alltag kennen. Ich erfahre, welche beruflichen und privaten Ziele sie haben, was sie sich wünschen, wovon sie träumen. Und auch ihre zwischenmenschlichen Beziehungen erlebe ich mit.
Neben der genauso emotionalen wie fesselnden Handlung haben mich auch das Lokal- und Zeitkolorit begeistert - die norddeutsche Lebensart in den 1960er Jahren wird von Anja Marschall echt und glaubwürdig dargestellt.
„Als der Sturm kam“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite fest im Griff gehabt. Die Mischung aus historischen Fakten und einer fesselnden fiktiven Handlung wird mitreißend erzählt und hat mir nicht nur spannende Lesestunden beschert, sondern mich auch realitätsnah an einem Stückchen Hamburger Stadtgeschichte teilhaben lassen. Ein Lesehighlight!
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Das Meer gibt, das Meer nimmt
Marion wohnt mit ihrer Mutter in Hamburger Schrebergartenkolonie und verdient ihren Lebensunterhalt als Schreibkraft im Büro des Senats der Polizei. Sie ahnt nicht, dass nach ihrem Dienstende der Sturm im wahrsten Sinne des Wortes über sie hereinbricht. Die …
Mehr
Das Meer gibt, das Meer nimmt
Marion wohnt mit ihrer Mutter in Hamburger Schrebergartenkolonie und verdient ihren Lebensunterhalt als Schreibkraft im Büro des Senats der Polizei. Sie ahnt nicht, dass nach ihrem Dienstende der Sturm im wahrsten Sinne des Wortes über sie hereinbricht. Die Nordsee bäumt sich zu meterhohen Wellen auf, lässt die Deiche brechen, drängt in die Elbe und bahnt sich ihren Weg durch Hamburg, Die Katastrophe nimmt unaufhaltsam ihren Lauf und reißt Menschen, Tiere, Häuser, Autos und ganze Straßenzüge in den gurgelnden Wassermassen mit sich fort. Die Bewohner,innen der Hansestadt flüchten sich auf die Dächer ihrer Häuser und warten dort auf Rettung aus der Luft. Mittendrin Helmut Schmidt, der als Polizeisenator die Rettung der eingeschlossenen Menschen koordiniert und auf die Hilfe von seinen Mitarbeiter;innen, dem Heer der Bundeswehr, Freiwilligen des THW, DRK und anderen Einrichtungen angewiesen ist. Der Sturm tobt und tobt und nimmt alles mit, was sich ihm in den Weg stellt....
Anja Marschall widmet sich der wohl größte Katastrophe in der Geschichte der Hansestadt und setzt mit ihrem neuen Romans "Als der Sturm kam " auch gleichzeitig den rettenden Engeln und helfenden Hamburger;innen von damals ein Denkmal. Sie beschreibt das Horrorszenario in so unglaublich plakativen Bildern, dass sich die schlammbraunen Wassermassen vor dem inneren Augen in Sturzbächen ergießen und zu einem reißenden Strom entwickeln, der sich unaufhaltsam seinen Weg bahnt.
Das nasskalte Gefühl klammer Kleidung und durchweichter Schuhe kriecht von den Füßen hoch in alle Gliedmaßen und lässt die Leser:innen immer wieder frösteln. Die Autorin beschreibt die beklemmenden Szenen so authentisch, dass das Gefühl entsteht, eine der betroffenen Personen zu sein und um das eigene Leben, das der Herzensmenschen oder Mitbewohner;innen zu bangen oder ihren Verlust zu betrauern.
Es sind nicht nur die Einzelschicksale wie das von Marion, sondern das schwere Los einer ganzen Stadt, die zu Herzen gehen und tief im Innern berühren und betroffen machen. Die von Marschall erschaffenen fiktiven Figuren fügen sich harmonisch in die historische Kulisse ein und begleiten neben Marion und den vielen helfenden Händen auch Helmut Schmidt durch die schweren Stunden, die das Gesicht einer ganzen Stadt geprägt haben und nicht nur Narben in der Stadtgeschichte, sondern auch in den Seelen der Bewohne:rinnen hinterlassen haben.
Es ist, als würden die Lesenden zu Zeitzeug:innen werden, selbst knietief durch das brackige, Tod bringende und eiskalte Wasser waten und darauf hoffen, dass doch noch alles irgendwie ein halbwegs gutes Ende nehmen wird. Hervorragend recherchiert und eloquent zu Papier gebracht, wird die einzigartige Rettungsaktion zu einer atemberaubenden und aufwühlenden Lektüre, die noch lange in Erinnerung bleibt. Die Bilder von einst legen sich wie eine Schraubzwinge um das Herz und lassen diesen Alptraum physisch und psychisch spürbar werden.
Trümmer und Verwüstung, aber auch Hoffnungsschimmer, Herzen die zueinander finden und ein wenig Trost verbinden die tragischen Ereignisse mit den Ideen der Schreibenden zu einem Roman, der zeigt, dass sich Wasser nicht in die Knie zwingen lässt, sondern immer unberechenbar bleiben wird.
Weniger
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Konnte gar nicht mehr aufhören. So müssen Bücher sein. Großartig. Die Verbindung von Fakten und Fiktion hat absolut funktioniert.
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 1 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Marion Klinger ist Schreibkraft im Hamburger Polizeihaus. So kommt es, daß sie am 16. Februar 1962 ihren Dienst antritt, ohne zu ahnen, welche Katastrophe auf die Hansestadt zusteuert. Das Orkantief Vincinette rast mit Urgewalt über die Nordsee und überflutet die tiefer gelegenen …
Mehr
Marion Klinger ist Schreibkraft im Hamburger Polizeihaus. So kommt es, daß sie am 16. Februar 1962 ihren Dienst antritt, ohne zu ahnen, welche Katastrophe auf die Hansestadt zusteuert. Das Orkantief Vincinette rast mit Urgewalt über die Nordsee und überflutet die tiefer gelegenen Stadtteile Hamburgs. Die Deiche brechen an vielen Stellen und die Menschen dahinter sind völlig hilflos. Marion wird dem jungen Polizeisenator Helmut Schmidt als Sekretärin zugeteilt und ist von seiner zupackenden und direkten Art beeindruckt. Doch nicht nur die Arbeit erfordert ihre ganze Kraft, sie sorgt sich auch um ihre Mutter und die Nachbarn, denn sie wohnt in einer Gartenkolonie in Wilhelmsburg. Dieser Stadtteil ist besonders von der Flut betroffen. In dieser Notlage rücken die Menschen zusammen und es sind viele kleine Heldentaten, die zwar nicht das ganze Unglück, aber doch so viel Schlimmes verhindern können.
"Als der Sturm kam" ist eine Geschichte über eine der dunkelsten Stunden in der Geschichte der Stadt Hamburg. Anja Marschall hat darüber einen mitreißenden Roman geschrieben. Sie hat mit vielen fiktiven Einzelschicksalen eine Chronologie der Flutkatastrophe vom Februar 1962 erstellt, die zusammen mit den Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eine spannende Handlung ergibt. Obwohl man den Hergang dieser Katastrophe eigentlich kennt, ist man von diesem Roman sofort gefesselt. Man spürt die große Not der Menschen ganz deutlich, doch was sie wirklich erlebt haben, kann wohl kein Leser nachempfinden. Anja Marschall beschreibt dies alles sehr einfühlsam. Sie gibt jedem ihrer Charaktere durch ihre Schreibweise ein Gesicht. Das gilt für alle, auch für den jungen Polizeisenator Helmut Schmidt. Man sieht ihn genau vor sich - natürlich mit Zigarette.
Dieses Buch beschreibt ein Stück Geschichte der Stadt Hamburg. Man kann nur hoffen, daß sich so etwas nie mehr wiederholt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Ein absolutes HIghlight
Ja, ich habe schon Bilder und eine Dokumentation über die Sturmflut, die über Hamburg am 16. Februar 1962 eingebrochen ist, gesehen, aber nichts davon hat mich so berührt und mitgenommen wie dieser Roman von Anja Marschall.
Anhand der unterschiedlichsten …
Mehr
Ein absolutes HIghlight
Ja, ich habe schon Bilder und eine Dokumentation über die Sturmflut, die über Hamburg am 16. Februar 1962 eingebrochen ist, gesehen, aber nichts davon hat mich so berührt und mitgenommen wie dieser Roman von Anja Marschall.
Anhand der unterschiedlichsten Personen wird mir das ganze Ausmaß der brechenden Deiche vor Augen geführt. Da gibt es die Laubenbewohner, die auf den Dächern ihrer Häuschen bei Sturm und Regen auf ihren Dächern ausharren, mit ängstlichem Blick auf das stetig steigende Wasser und auf Rettung hoffend. Gleichzeitig kräftige Männer, die zur Hilfe eilen und sich dabei selbst in Lebensgefahr bringen, trotzdem nicht immer helfen können. Wir sehen Männer des THW, die unermüdlich und bis zu Erschöpfung Sandsäcke füllen und versuchen, die angegriffenen Deiche zu stabilisieren, dabei nicht wissen wie es ihren eigenen Familien ergeht. Da sind die jungen Leute, die einen unbeschwerten Abend verbringen wollten und nun zu Helfern in der Not werden. Es gibt den Hubschrauberpiloten, der seine Karriere aufs Spiel setzen, um Menschen in riskanten Manövern von den Dächern zu holen. Und immer wieder geht der Blick zu Menschen in Notlagen mit Todesangst. Und dann sind da noch die vielen Angestellten von Polizei, Rettungsdienst und weiteren Einrichtungen, die die Einsätze koordinieren und Hilfsmaßnahmen in die Wege leiten, allen voran der neue Senator Helmut Schmidt.
Anja Marschall hat diese Katastrophe sowohl aus Sicht der betroffenen Menschen als auch aus Sicht der Helfer sehr realistisch dargestellt. Ich habe mit den bedrohten Personen gelitten, ängstlich die Rettungsversuche der Helfer verfolgt, mich über jede gerettete Person gefreut, die Hilflosigkeit anderer mit Tränen in den Augen zur Kenntnis genommen und mit allen Einsatzkräften mitgefiebert. Sie hat anhand fiktiver und einiger realer Personen die Geschehnisse dieser verheerenden Sturmflut geschickt zu einem grandiosen Roman verwoben, der mich sehr mit genommen hat und noch lange nachklingen wird.
Dieser Roman ist mein absolutes Highlight seit langem und bekommt fünf Sterne mit Auszeichnung und eine klare Leseempfehlung.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Broschiertes Buch
Die Nacht, in der das Wasser kam
„Das Wasser schiebt sich die Elbe hoch. Zu Hause kriegen sie bestimmt wieder nasse Füße.“ (S. 12) Die Matrosen des Feuerschiffs Elbe 1 merken am Nachmittag des 16.2.1962 als erstes, dass der Sturm Vincintette für Hamburg …
Mehr
Die Nacht, in der das Wasser kam
„Das Wasser schiebt sich die Elbe hoch. Zu Hause kriegen sie bestimmt wieder nasse Füße.“ (S. 12) Die Matrosen des Feuerschiffs Elbe 1 merken am Nachmittag des 16.2.1962 als erstes, dass der Sturm Vincintette für Hamburg gefährlich wird.
Kurze Zeit später kommt die Sekretärin Marion von ihrer Arbeit im Polizeihaus nach Hause in die Laubenkolonie HH-Wilhelmsburg, wo sie seit dem Krieg mit ihrer bettlägerigen Mutter lebt. Ein Nachbar hört 17 Uhr im Radio die Warnung vor dem Sturm und als gegen 22.30 Uhr ein anderer Nachbar vom THW zum Einsatz gerufen wird, meldet sie sich freiwillig im Polizeihaus – noch nicht wissend, dass sie es für 2,5 Tage nicht mehr verlassen können wird.
Mit den ersten Warnungen wird die Bereitschaftspolizei wird in gefährdete Gebiete geschickt, um die Bewohner zu wecken und in Sicherheit zu bringen, nicht bedenkend, dass die Flüchtenden die Straßen verstopfen und Rettungskräfte behindern.
Um 22.05 Uhr brechen die ersten Deiche, um 1 Uhr fallen der Strom und die Telefone aus.
Der Hubschrauberpilot Georg Hagemann und seine Kameraden fliegen am nächsten Morgen auf eigene Verantwortung los, nachdem sie stundenlang in Alarmbereitschaft waren, aber wegen des Sturms keine Starterlaubnis bekommen.
Da der neue Polizeisenator Helmut Schmidt nicht in Hamburg ist, leitet Polizeioberrat Martin Leddin die Organisation der ersten Einsätze, bis Schmidt am Morgen übernimmt.
Um 3 Uhr erfährt Marion, dass die Kolonie nicht mehr zu retten und ihre Mutter wahrscheinlich ertrunken ist. Dann wird sie Schmidt als Sekretärin zugeteilt und bekommt alle Informationen und beunruhigenden Ausmaße der Sturmflut und ihrer Vernichtungen noch vor der Presse zu hören. „Wir sind nicht für zivile Rettungseinsätze gerüstet …“ (S. 208)
Anja Marschalls historischer Roman „Als der Sturm kam“ ist nichts für schwache Nerven und zeichnet erschreckende Bilder der damaligen Ereignisse. Sie berichtet vom unerträglich Leid der Betroffenen, von in der Nacht vom Wasser überraschten Bewohnern, von immer leiser werdenden Hilferufen aus überfluteten Häusern, von Menschen, die auf ihren Dächern oder in Bäumen ertrunken oder erfroren sind, von Rettern, die ihr Leben für andere gaben. Sie erzählt von ganz normalen Menschen, die über sich hinauswuchsen und zu Helden wurden („Helfen hält einen davon ab, verrückt zu werden.“ (S. 311)), von der Nachbarschaftshilfe der Eingeschlossenen und anderen, die nur ihr eigenes Wohl im Sinn hatten. Und von Helmut Schmidts Alleingang, als er die Alliierten und die Marine um Hilfe bittet, die er aus seiner Zeit im Verteidigungsausschuss kennt.
Sie hat für ihr Buch einen ungewöhnlichen Stil gewählt, der an ein Sachbuch oder einen Zeitstrahl erinnert, und die Vorgänge in zum Teil sehr kurzen Kapiteln aus der Sichtweise verschiedener Personen an unterschiedlichen Orten im Minuten- bzw. Stundentakt erzählt. Das verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation und die vielfältigen Bemühungen, das Drama in den Griff zu bekommen. Daran musste ich mich beim Lesen erst gewöhnen, allerdings packt einen das Erzählte schnell und dann kann man nicht mehr aufhören.
Geschickt bindet sie reale, hervorragend recherchierte Fakten in ihre Handlung ein und erzählt, wie Hamburg damals aussah und die Menschen lebten. Mir war z.B. nicht bewusst, dass auch fast 20 Jahre nach Kriegsende noch so viele Menschen in Kleingärten u.ä. wohnten und die Deiche nur provisorisch repariert worden waren.
Ein sehr spannendes und aufwühlendes Buch über die Sturmflut von 1962 und eine faszinierende Studie über das Verhalten von Menschen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
Entdecke weitere interessante Produkte
Stöbere durch unsere vielfältigen Angebote