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Daggy

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Insgesamt 1755 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2025

Trau dich zu träumen


ausgezeichnet

Die Frau mit dem Namen Beckmann auf dem Rücken schaut in einen Spiegel und sieht sich dort als kleines Mädchen Eunice.
Während einer Fußballübertragung im Fernsehen, sitzt das kleine Mädchen mit den Rasterzöpfen ganz vorne auf dem Boden, obwohl die anderen auf der Couch sitzen. In der Nacht träumt sie von einer Profikarriere. Mit ihren Freuden spielt sie auf dem Bolzplatz und vergisst dabei sowohl Schmerzen als auch die Zeit. Eunice wächst in einer großen Familie auf und mag die Gerichte aus Ghana, die ihre Mutter kocht. Obwohl sie oft den Satz „Mädchen spielen doch kein Fußball!“ hört, spielt Eunice bald im Verein mit anderen Mädchen und mit 16 darf sie in der „Junioren-Nationalmannschaft“ spielen und das deutsche Trikot tragen. Um ihren Traum zu erreichen, muss sie auch viel Opfer bringen und sich von ihrer Familie und ihren Freunden trennen. Im Fußball wurde sie immer erfolgreicher, sie wird U19-Europameisterin und spielt in Schweden, München, Bosten und der Schweiz.
Eine Traumkarriere als Fußballerin ist Eunice Beckmann gelungen und noch heute spielt sie Profifußball. Aber das Buch berichtet nicht nur von den großen Erfolgen, sondern auch von der Familie und den Freunden, die Eunice sehr gefehlt haben. Wie schön, dass eine ihrer Freundinnen dieses Buch geschrieben hat und Kinder die Biografie einer Frau lesen dürfen, die ihren Traum wahr gemacht hat.

Bewertung vom 13.07.2025
Göhlich, Susanne

Klopf an! Zu Hause


ausgezeichnet

Mit Ringelpullover und Jeans, einen Stoffhasen unter dem Arm klopft Emma an die rote Tür.
Das ist auch die erste Tür, die in diesem Pappbilderbuch auftaucht. Denn in diesem Haus wohnt Tim, den Emma sucht. „KLOPF, KLOPF!“ und dann wir umgeblättert. Da sehen wir das Wohnzimmer, in dem die Kaninchen toben. Die gelbe Tür führt in die Küche, dort sitzen die Mäuse beim Käse. In Badezimmer zu den Schweinchen führt die blaue Tür und erst die grüne Tür bringt Emma endlich ins Kinderzimmer. Dort liegt Tim im Bett und Emma bringt ihm seinen Hasen Wuschel. Auf der letzten Seite ist der Lichtschalter „Knips!“
Kinder können immer wieder mit Begeisterung diese Türen öffnen und sich über das, was dahinter ist, erfreuen. Dazu können sie ein paar wichtige Farben lernen und am Ende vielleicht mit Tim einschlafen. Auf den Bildern ist schon einiges zu entdecken und der Text ist kurz und endet immer mit einem passenden Geräusch. Ein Gute-Nacht-Buch das sicher geliebt wird.

Bewertung vom 13.07.2025
Leitl, Leonora

Wir sind ja nicht aus Zucker


ausgezeichnet

„Wir sind ja nicht aus Zucker!“ diesen Satz haben wir doch alle mal gesagt. Hier sehen wir auf dem Cover die drei Kinder, die sich allein auf den Weg in die Schule machen und dabei viele fantastische Dinge erleben.
Alles beginnt mit einem Auto, das qualmt und deshalb repariert werden muss. So kommt es, dass Super-Sanna, die uns diese Geschichte erzählt, allein zur Schule gehen möchte. Das heißt so ganz allein ist sie nicht, sie trifft noch ihre Freunde Action-Alma und Käpt´n Kurti an der nächsten Ecke. Schon auf dem Weg zu diesem Treffen muss Sanna eine tiefe Schlucht überwinden, zum Glück gibt es eine Hängebrücke, die eigentlich ein Geländer ist auf dem Sanna balanciert. Zusammen müssen sie an einer zahnlosen Hexe vorbei geht es in den Park in dem Wölfe, Bären und Säbelzahntiger lauern. Im Sumpf wird Kurti von einem Moormonster erwischt und im heißen Savannenstaub wären sie beinahe verdurstet.
So geht es immer weiter mit ganz viel Fantasie, da spielt die kurze Zeit in der Schule kaum eine Rolle, denn bis Sanna verdreckt und stolz wieder zu Hause ankommt, sind noch viel Abenteuer zu bestehen.
Da darf man ganz sicher nicht aus Zucker sein, wenn man solche Gefahren an einem Vormittag überstehen muss. Ich befürchte, dass die Kinder nach diesem Buch gar nicht mehr nach Hause kommen, weil sie sicher noch ganz viele tolle Abenteuer auf ihrem Schulweg erleben wollen. Der längere Text eignet sich gut für diese Altersgruppe, vielleicht kann er auch schon von den Kinder gelesen werden. Die Illustrationen sind sehr gelungen und voller spannender Idee, da gibt es viel zu entdecken. Fantastisch!!!

Bewertung vom 13.07.2025
Raubaum, Lena

Weil es dich gibt


ausgezeichnet

Auf dem Cover sehen wir viele fröhlich dreinblickende Tiere, denn sie freuen sich, „Weil es dich gibt“.
So sehen wir den Panda und den Orca, das Zebra und die schnurrende Katze. Der Pinguin tanzt auf seiner Eisscholle und der Hund hüpft himmelwärts. Die Kuh macht mit ihrer Glocke Musik und der Hase formt aus zwei Blättern ein Herz. Stinktier, Eule, Waschbär und der grinsende Tiger sind auf den nächsten Seiten des Pappbilderbuches zu sehen. Neben dem Schmetterling schwingt das Meerschwein seinen Po, das Schaf pflückt einen Blumenstrauß und „Das Huhn, das gackert froh.“ Und so endet das Buch mit dem wunderschönen Reim „Und jedes Tier, das freit sich sehr, so wie es ihm gefällt. Wie es dich gibt, weil es DICH gibt auf dieser bunten Welt.“
Das ist doch toll einen neuen Erdenbürger so zu empfangen. Das Buch wird das Kind sicher eine ganze Zeit begleiten können. Zunächst wird es den kurzen Sätzen lauschen, die sich so passend reimen, später wird es die Tiere kennen lernen, sicher ergänzt durch die Geräusche und Bewegungen, die sie machen. Vielleicht wird es dann die Reime selbst auswendig können und den Großen das Buch „vorlesen“.

Bewertung vom 13.07.2025
Watts, Bernadette

Millie und der geheimnisvolle Igel


ausgezeichnet

Das zarte blaue Cover mit dem weißen Vollmond zeigt und Millie, die im Garten dem Igel begegnet.
Auch die erste Doppelseite ist in diesem zarte Blau gehalten, hier blickt Millie aus dem Fenster und wünscht sich sehnlichst so einen Garten, wie ihn die Nachbarin hat. Dann sehen wir sie in ihrem Bett, ein Märchenbuch lesend. Um sie herum sehen wir Gestalten aus Grimms Märchen. Während sich Millies Eltern um den Klimawandel und die Umweltverschmutzung sorgen, erfreut die Nachbarin Frau Immergrün Millie mit Himbeeren. „Millie fühlt sich einsam“, ihre Eltern sich zu beschäftig zu gärtnern und so schaut das Mädchen der Nachbarin zu. Diesmal bekommt Millie ein paar Mirabellen von Frau Immergrün, die Papa zu Kompott kocht. Wenn die Eltern von der Rettung unseres Planeten sprechen, hat Millie Angst, sie fürchtet sich vor Wölfen und Gewitter. Frau Immergrün schenkt Millie Blumentöpfe mit unterschiedlichen Pflanzen um die kümmert sich Millie. Als eines Nachts ein Wind aufkommt, befürchtet Millie, dass ihren Pflanzen etwas passieren könne und sie traut sich trotz ihrer Angst in den Garten. Dort begegnet ihr der Igel, mit dem sie ein tröstliches Gespräch führt. So kann sie sich in ihr Bett legen und einschlafen.
Auch wenn der Igel Millie auf die Frage „ob der Planet gerettet werden kann“, keine Antwort geben kann, zeigt dieses Gespräch, wie wichtig es ist unsere Kinder ernst zu nehmen und ihnen zuzuhören.
Wundervolle zarte Farben und Illustrationen voller Leichtigkeit und dazu eine Geschichte, die viele Probleme aufwirft. Wir erleben Millies Ängste, die sie zum Teil aus ihren Märchenbüchern ableitet, die aber auch die Eltern durch ihre aktive Umweltarbeit in ihr auslösen. Ängste, die viele von uns, auch viele Kinder mit sich herumtragen. Da kann so ein ruhiges Gespräch mit einem Igel in der Dämmerung einiges klären. Lass uns dieser Igel sein, der den Kindern Hoffnung und Mut gibt.

Bewertung vom 13.07.2025
Iwamura, Kazuo

Familie Maus im Mondschein


ausgezeichnet

Auf dem Cover sehen wir die ganze Mäuseschar, unterschiedlich gekleidet und so können wir sie später gut zuordnen, was meinen Enkeln viel Freude macht.
Die ganze Familie besteht aus 10 Mäusegeschwistern und den Eltern und Großeltern.
Familie Maus ist sehr unternehmungslustig und heute geht es nach oben. Mit Hilfe eines Flaschenzuges, an dem ein Korb hängt, werden alle Mäuse auf einen Baum gezogen. Es werden Leitern gebaut und so geht es immer weiter hinauf. Sie treffen auf einen Frosch und einen Vogel, die sich wundern, was die Mäusefamilie dort oben machen will. Mit gesammelten Zweigen bauen sie einen Art Plattform, das alles geschieht zusammen und mit viel Rücksicht aufeinander. So können alle gemeinsam dort oben sitzen und schauen, wie sich der Himmel verändert.
Eine zauberhafte Geschichte um eine große Familie, die gemeinsam ein wunderschönes Erlebnis hat. Der Umgang ist liebevoll und so empfinde ich auch die zarten Zeichnungen.
Sie Mäuse stehen zwar um Vordergrund, aber um sie herum sehen wir das Blätterwerk und später den leuchtenden Vollmond. Der Text besteht aus kurzen Reimen, die sich sehr gut lesen lassen. „Danke, Mond, fürs Glücklichsein heute Nacht im Mondenschein.“ Diesem schönen Reim kann ich nicht mehr hinzufügen.

Bewertung vom 10.07.2025
Gugger, Rebecca;Röthlisberger, Simon

Der Wortschatz (Deutsch-Englisch)


ausgezeichnet

Das prämierte Bilderbuch gibt es jetzt auch zweisprachig, der deutsche und der englische Text stehen gleichwertig auf den Seiten. So kann das Buch auf beiden Sprachen vorgelesen werden. Die Worte in den Illustrationen bleiben allerdings und so sehen wir dort „Quietschgelb“, während im englische Text „Shrill-yellow“ steht. So wird aus „pompös“ „Grandiose“ und aus „monströs“ im Englischen „Enormous“.
Oskar wühlt in seiner Schatztruhe und wirft jede Menge Wörter hinter sich. Auf dem rosa Einbandpapier stehen schon viele, nicht alltägliche Wörter. Und dann marschiert Oskar mit seinem Spaten pfeifend los.
Beim Buddeln findet er eine prächtige Holztruhe und er überlegt sich, was da alles drin sein könnte, aber erst benötigt er Werkzeug, um sie zu öffnen. Er ist dann wohl auch ein wenig enttäuscht, als er die vielen Buchstaben in der Truhe entdeckt. Da nimmt er einfach ein Bündel und wirft es hinter sich. „Quietschgelb“ hieß das Wort und der Igel, dem es auf den Kopf gefallen ist, nimmt diese Farbe an. Oskar macht einige Experimente mit anderen Worten und die Ergebnisse sind schon erstaunlich. Doch irgendwann ist die Kiste leer und Oskar steht wortlos davor. Jetzt ist es an Oskar, sie wieder zu füllen.
Die Geschichte ist voller Fantasie und wunderschöner Worte, die man kennt oder die man hier zum ersten Mal hört. Die Bilder sind sanft in Erdfarben gehalten und punkten ganz besonders in der Verwandlung durch Worte.
Man bekommt Lust, selbst Worte zu finden, die man Oskar in die Kiste packen würde, und sich dann zu überlegen, wer sich durch die Worte wie verändern würde. Das weckt das Spiel mit der Sprache und die Fantasie.
Der Verlag bi libri bietet das Buch auch in anderen Sprachen an.

Bewertung vom 06.07.2025
Angel, Frauke

Neue Heimat 0101


ausgezeichnet

Die Geschichte der Gang „Neue Heimat“, deren fünf Mitglieder in einer Hochhaussiedlung wohnen, geht nahtlos weiter. Das Cover ähnelt dem des ersten Bandes, nur diesmal sehen wir die Fünf in einem Zelt.
Firuz, der meist mit „Türke“ angesprochen wird, obwohl er keiner ist und auch kein Türkisch versteht, hütet nach wie vor Hunde. Sein Traum ist eine Reise durch die Welt, denn er ist bisher nie in Urlaub gefahren. Weil Ferien sind und seine Mutter zur Busfahrerin umschult, muss er sich um seinen kleinen Bruder Omar kümmern. Aber dann beginnt für den zwölfjährigen Jungen ein Alptraum. Ein Bagger, der in der Siedlung Erde für Glasfaserkabel aushebt, verletzt eine Wasserleitung und Firuz bangt um seine Geldverstecke. Natürlich haben Enna, Vivi und die Zwillingen JJ einen Plan, wie sie ihrem Freund helfen können.
Enna, die immer wieder aufgrund ihres Ticks Schimpfworte ausstößt, hat eine tolle Idee und überzeugt die Freunde, dass sie so das Gesparte retten können.
Es ist einfach stark, wie die unterschiedlichen Jugendlichen so lebhaft geschildert werden können. Alle sind auf ihre Art liebenswert und hätten bessere Chancen im Leben verdient. Gerade darum ist es so schön zu erleben, wie sie, dank ihrer Freundschaft und die daraus resultierende Unterstützung, so viel leisten können. Enna ist dabei ein wenig des Gewissen der Gang, aber auch von den anderen gibt es immer wieder sehr gute Einwände und alle sind in ihrem „Fachgebiet“ wahre Meister*innen. Es geht um Identität, um Rassismus und Faschismus und natürlich um Freundschaft. Das Buch kann man in einem Rutsch lesen und am Ende wird es dann so richtig spannend. Ich freue mich schon auf den 3. Band.

Bewertung vom 05.07.2025
Kuo, Fifi

Eine magische Umarmung


sehr gut

Auf dem Cover sehen wir die kleine Drachenfamilie, die sich liebevoll, mit einem Lächeln auf den Lippen, umarmt.
Doch der kleine hellgrüne in der Mitte ist wütend, das zeigt seine Körperhaltung und sein brummiger Mund und genau. Obwohl er den Grund für seine Wut nicht benennen kann, wird sie immer schlimmer und der kleine Drachen wird ganz rot. Dann fängt er auch noch an zu brennen. Feuerspeiend sehen wir ihn ganz furchtbar wüten und auf der Doppelseite steht nur ein Wort „verbrannt.“ Danach erfahren wir, was er alles verbrannt hat, lauter Lieblingsdinge seiner Familie und zum Schluss steht es vor dem Spiegel „Ich habe mich sogar selbst verbrannt!“ Für viele Kinder sicher eine beängstigende Situation. Die nächste Seite ist grau-schwarz, denn der kleine Wüterich „fühlt sich ganz schrecklich“, doch dann nähert sich etwas in Rosa. Die Mama umarmt ihn und er wird „ruhig und friedlich.“ So sehen wir am Ende das Bild vom Cover und der kleine hellgrüne Drache ist „wieder ich selbst.“
Das, was in diesem Bilderbuch beschrieben wird, werden die meisten Kinder und Eltern kennen. Die Wut ist riesig und führt zur Zerstörung und manchmal fügt das Kind sich selbst Schmerzen zu, wie gut tut dann eine Umarmung. Ich muss ja zugeben, dass wir Erwachsenen oft vor lauter Ärger dazu nicht in der Lage sind, deshalb gefällt mir das Buch so gut, weil es nicht nur den Kindern zeigt, wie es mit der Wut ist, sondern auch uns einen Tipp gibt, wie wir mit einer solchen Situation umgehen können.
Der Text ist sehr kurz und die Bilder sind einfach gezeichnet, trotzdem kommen die Gefühle sehr verständlich rüber.

Bewertung vom 02.07.2025
Unkari, Arttu

Super-Dad und die explodierende Kacke


gut

Ich muss ja zugeben, dass mich die Bücher mit „Kacke“ im Titel etwas abschrecken. Da ich aber das Cover so witzig fand, habe ich es dann doch lesen wollen. Auf dem Cover ist Oona mit nachdenklichem Gesicht zu sehen. Ihr Dad wirkt etwas verunsichert und dann ist da noch eine alte Frau mit riesigen Augen hinter der Brille und einem eingefallenen Mund zu sehen. Schon hier warnt sie vor dem Buch und rät vom Lesen ab.
Dieses Gesicht und die abfälligen Bemerkungen über das Buch und den Super-Dad begleitet uns durch das ganze Buch und bringen uns zum Lachen.
Da wird zunächst die Bildungsministerien, die nicht sehr gut lesen kann, buchstabierend vom Klo geschossen, denn ihre WC-Schüssel explodiert. Sofort ermittelt Super-Dad, der sich selbst für den besten und größten Ermittler hält. Eigentlich kann er alles, ganz egal um was es sich handelt, besser als alle anderen. Darauf weißt er auch immer wieder hin und macht sich damit total lächerlich. Denn seine Tochter Oona ist die, die letztlich den Fall durch ihre Cleverness löst. Aber es ist auch nicht ganz einfach so zu kombinieren, dass am Ende der alles auf ungewöhnliche Weise aufgeklärt wird.
Jedes Kapital ist farblich anders gedruckt und die comichaften Illustrationen sind so schrill wie das gesamte Buch.
Ich gebe zu manchmal tat mir der überhebliche Dad schon ein wenig leid in seiner Unbeholfenheit, aber natürlich macht das einen Teil des Reizes dieser Serie aus. Leser*innen ab der 3. Klasse werden sicher einen Heidenspaß an diesem Buch haben und an dem besagten Begriff werden sie sich sicher nicht stören, er wird ihnen gefallen.