Matt Haig
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Wie man die Zeit anhält
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Wenn Liebe die Zeit besiegtKeiner lehrt Geschichte so lebendig wie er - und das hat einen guten Grund: Tom Hazard, Geschichtslehrer und verschrobener Einzelgänger, sieht aus wie 40, ist aber in Wirklichkeit über 400 Jahre alt. Er hat die Elisabethanische Ära in England, die Expeditionen von Captain Cook in der Südsee, die Literaten und Jazzmusiker der Roaring Twenties in Paris erlebt und alle acht Jahre eine neue Identität angenommen. Eines war er über die Jahrhunderte hinweg immer: einsam. Denn die Nähe zu anderen Menschen wäre höchst gefährlich gewesen. Jetzt aber tritt Camille in ...
Wenn Liebe die Zeit besiegt
Keiner lehrt Geschichte so lebendig wie er - und das hat einen guten Grund: Tom Hazard, Geschichtslehrer und verschrobener Einzelgänger, sieht aus wie 40, ist aber in Wirklichkeit über 400 Jahre alt. Er hat die Elisabethanische Ära in England, die Expeditionen von Captain Cook in der Südsee, die Literaten und Jazzmusiker der Roaring Twenties in Paris erlebt und alle acht Jahre eine neue Identität angenommen. Eines war er über die Jahrhunderte hinweg immer: einsam. Denn die Nähe zu anderen Menschen wäre höchst gefährlich gewesen. Jetzt aber tritt Camille in sein Leben. Und damit verändert sich alles.
Keiner lehrt Geschichte so lebendig wie er - und das hat einen guten Grund: Tom Hazard, Geschichtslehrer und verschrobener Einzelgänger, sieht aus wie 40, ist aber in Wirklichkeit über 400 Jahre alt. Er hat die Elisabethanische Ära in England, die Expeditionen von Captain Cook in der Südsee, die Literaten und Jazzmusiker der Roaring Twenties in Paris erlebt und alle acht Jahre eine neue Identität angenommen. Eines war er über die Jahrhunderte hinweg immer: einsam. Denn die Nähe zu anderen Menschen wäre höchst gefährlich gewesen. Jetzt aber tritt Camille in sein Leben. Und damit verändert sich alles.
Matt Haig wurde 1975 in Sheffield geboren und hat bereits eine Reihe von Romanen und Kinderbüchern veröffentlicht, die mit verschiedenen literarischen Preisen ausgezeichnet und in über 30 Sprachen übersetzt wurden. In Deutschland bekannt wurde er mit dem Bestseller ¿Ich und die Menschen¿.
Produktdetails
- Verlag: DTV
- Originaltitel: How To Stop Time
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 384
- Erscheinungstermin: 20. April 2018
- Deutsch
- Abmessung: 216mm x 141mm x 38mm
- Gewicht: 548g
- ISBN-13: 9783423281676
- ISBN-10: 3423281677
- Artikelnr.: 50063691
Herstellerkennzeichnung
dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Tumblingerstr. 21
80337 München
www.dtv.de
+49 (089) 381670
Ein wunderschönes, magisches Buch, das direkt ins Herz zielt. Cathrin Brackmann WDR 4 20180703
Lieben lernen und Eintagsfliegen anständig behandeln
Das Leben aus der Perspektive eines 439-Jährigen zu betrachten ist außergewöhnlich, doch genau auf dieser Basis führt Matt Haig seine Leser durch die Geschichte im Roman „Wie man die Zeit anhält“. …
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Lieben lernen und Eintagsfliegen anständig behandeln
Das Leben aus der Perspektive eines 439-Jährigen zu betrachten ist außergewöhnlich, doch genau auf dieser Basis führt Matt Haig seine Leser durch die Geschichte im Roman „Wie man die Zeit anhält“. Logischerweise folgt man ihm auf mehreren Zeitebenen bis in die Gegenwart. Im Laufe seines ungewöhnlich langen Lebens macht seine Hauptfigur, Tom Hazard, überwiegend schmerzhafte Erfahrungen, daher wird man von Anfang an mit einer herzzerreißenden Melancholie konfrontiert. Glücklicherweise gibt es großartige Lichtblicke.
Da Tom Hazard bereits Ende des 16. Jahrhunderts zur Welt kommt, erlebt er unter anderem Shakespeares Zeit und – ein wundervoller Zufall – er unterstützt ihn sogar bei einem Bühnenstück im Globe Theater. Diese und ähnliche, gut pointierte Zwischensequenzen bieten ein besonderes Leseerlebnis und eine gewisse Heiterkeit.
Andererseits kommt dieses Buch gelegentlich so vor, als hielte man eine kleine Sammlung von unschätzbaren Weisheiten in den Händen. Die philosophisch angehauchten Abschnitte begeistern mit schlüssigen Gedankenansätzen um das Thema „Zeit“ herum. Die Entwicklung geht eindeutig in Richtung einer besseren Welt, in der Liebe und Lebenswille die Phasen der Angst, der Enttäuschung und des daraus folgenden Rückzugs besiegen können.
Ob die abwertend als „Eintagsfliegen“ bezeichneten, kurzlebigen Durchschnittsmenschen daraus lernen können? Hoffnung gibt es allemal. Doch vorerst gibt es diese äußerst seltsame Lektüre von Matt Haig und eine gute Gelegenheit, es Tom Hazard gleich zu tun und eine Liste der Dinge – zumindest im Kopf – zu erstellen, was das Leben und die aktuelle Epoche so liebens- und lebenswert macht.
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vielleicht doch eher ein Jugendroman
Matt Haig erzählt in zwei Zeitsträngen, die sich kapitelweise abwechseln und jeweils ungefähr 2 – 4 Seiten umfassen, die Geschichte von Tom Hazard, der in der Gegenwart als Geschichtslehrer in London arbeitet. Der zweite Erzählstrang …
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vielleicht doch eher ein Jugendroman
Matt Haig erzählt in zwei Zeitsträngen, die sich kapitelweise abwechseln und jeweils ungefähr 2 – 4 Seiten umfassen, die Geschichte von Tom Hazard, der in der Gegenwart als Geschichtslehrer in London arbeitet. Der zweite Erzählstrang beschreibt sein Leben als ein Alba, jener Leute, die eine besondere Veranlagung haben, welche sich Anagerie nennt und bedeutet, dass sie bis zum 11. oder 13. Lebensjahr ( hier macht der Autor im Buch unterschiedliche Angaben) normal altern und danach verlangsamt: alle 15 Jahre altern sie um ein Jahr.
Tom wurde am 3.3. 1581 geboren, seine Mutter wurde aufgrund seiner Veranlagung als Hexe hingerichtet und auch seine Ehefrau samt der gemeinsamen Tochter waren Gefahren ausgesetzt, so dass er sich von ihnen trennte. Durch die Jahrhunderte mußte er immer wieder seine Identität wechseln und begab sich auf verschiedene Reisen, lebte in unterschiedlichen Ländern, war auf der Suche nach seiner Tochter, die seine Veranlagung geerbt hat und trauert seiner Frau Rose nach, die mittlerweile seit mehreren Hundert Jahren verstorben ist. Organisiert ist er in der Albatros-Gesellschaft, die ihm alle acht Jahre einen Auftrag zur Auffindung und Anwerbung eines bekanntgewordenen Albas sowie eine neue Identität gibt.
Tom ist kein Zeitreisender; er lebt nur schon sehr lange und erinnert sich an früher Erlebtes.
Zugeordnet wurde dieses Buch als Liebesroman, wobei ich die kurzen Szenen, die dieses erfüllen etwas dürftig finde um sie diesem Genre zuzuordnen. Beim Lesen des Klappentaxtes hatte ich zunächst an den Highländer gedacht und war auf unterschiedliche, dargestellte Epochen gespannt. Leider erfolgten diese im Schnelldurchgang ohne einen Ansatz von Tiefe; ein großer Bestandteil dieser Zeitbeschreibungen stellen Aneinanderreihungen von Schriftsteller, Komponisten, Kapitänen oder anderen Personen dieser Zeit dar. Ein Eindruck wird zwar vermittelt, den ich sehr oberflächlich und langweilig empfand. Gerade mal zum Ende des Buches hin, vielleicht die letzten 30 Seiten, kommt ein wenig Spannung auf.
Bei anderen habe ich gelesen, dass sie dieses Werk philosophisch empfanden und ich denke, dieser Eindruck war auch gewollt. Es finden sich ein paar Aussprüche, die kursiv gedruckt wurden, die auf mich allerdings nicht wirklich Eindruck gemacht haben. Einige Beispiele dieser hervorgehobenen Aussprüche möchte ich hier zitieren:
„Alles verändert sich, und nichts verändert sich.“ ( S. 125)
„Das Leben ist verwirrend.“ ( S. 159)
„Wir sind die Saiten.“ ( S. 165, Ausspruch beim Betrachten einer Laute)
„Die Menschen, die du liebst, sterben nie.“ (S. 331)
"Alles wird irgendwie" ( S. 379)
oder „Hendrich seufzte philosophisch.“ ( S. 228)
Ich weiß nicht, wie man philosophisch seufzt und auch die anderen Zitate bringen mir keine neuen Erkenntnisse. Demzufolge würde ich diesen „Liebesroman“ auch nicht als philosophisch angehaucht bezeichnen. Für mich war der Roman eher langweilig und unspannend; das Lesen bis zum Ende stellte für mich eher eine Herausforderung als Genuss dar. Ehrlich gesagt würde ich diesen Roman viel eher als einen Jugendroman ansehen, der vielleicht Leser ab 11 Jahren etwas über frühere Epochen vermitteln könnte.
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Gefangener der Zeit?
Tom Hazard nimmt einen neuen Job als Geschichtslehrer in London an. Sein Unterricht ist farbig und lebendig. Das ist kein Wunder, denn er sieht aus, als wäre er um die 40 Jahre alt, ist aber in Wirklichkeit sagenhafte 439 Jahre! Das darf niemand wissen, denn sonst …
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Gefangener der Zeit?
Tom Hazard nimmt einen neuen Job als Geschichtslehrer in London an. Sein Unterricht ist farbig und lebendig. Das ist kein Wunder, denn er sieht aus, als wäre er um die 40 Jahre alt, ist aber in Wirklichkeit sagenhafte 439 Jahre! Das darf niemand wissen, denn sonst wäre sein Leben in Gefahr. Ein Leben, das so lang und ereignisreich und einsam ist, das er aber dennoch liebt. Da tritt die Lehrerin Camille in sein Leben und Tom spürt, dass eine dramatische Wendung naht …
Schon allein die Idee ist faszinierend: wie wäre es, so lange leben zu können – eben einfach nur extrem langsam zu altern, immun gegen fast alle Krankheiten zu sein, die Entwicklung der Menschen und die ganzen Veränderungen quasi hautnah zu erleben? Ja, klingt erst mal toll. Doch wenn man Toms Geschichte erst kennt, ist „forever young“ vielleicht doch nicht mehr so erstrebenswert. Und wenn ich überlege, was ich allein in meinen paar Lebensjahren (im Vergleich zu Toms) an Veränderungen miterlebt habe, vermisse sogar ich Dinge aus meiner Kindheit oder wünsche mir Dinge von heute trotz aller Annehmlichkeiten doch wieder weg.
Durch Toms Augen sehe ich, dass es von heutiger Sicht toll wäre, mal in diese, mal in jene Zeit springen zu können – aber immer wieder „nach Hause“ kommen zu können – aber nicht unbedingt die vielen Jahre von Anfang bis Ende mitmachen zu müssen. Shakespeare hätte ich schon gern kennengelernt, aber der Pest wäre ich eindeutig gern aus dem Weg gegangen. Die roaring twenties wären super zu erleben, aber die Kriege nicht. Doch Tom muss Tag für Tag durch all die Jahre, verliert endlos viele Menschen, da er sich immer wieder neue Flecken suchen muss, um ein Leben zu leben, immer wieder aus seiner Umgebung heraus, um nicht aufzufallen – und doch fällt er auf, brennt sich ins Gedächtnis seiner Mitmenschen ein, hinterlässt Spuren.
Mit Tom lernen wir eine Reihe von Persönlichkeiten und Zeiten kennen, die in die Geschichte eingegangen sind. Die einzelnen Kapitel sind jeweils recht kurz, doch sagen sie immer so viel mehr aus, als man in diesen wenigen Seiten vermuten würde. Matt Haig fasst sich also erfolgreich extrem kurz, bläht nichts unnötig auf, um Seiten zu machen. Es entsteht eine ganz eigene Philosophie, die dazu anregt, noch lange nach Beenden des Buches Zeit anders zu sehen – und mit Glück auch: zu nutzen.
Weite Teile des Buches ziehen ihre Spannung daraus, dass Tom immer in der Gefahr lebt, trotz seiner Ortswechsel wiedererkannt zu werden. Auch die Suche nach Marion zieht einen guten, stabilen Spannungsbogen. Die dritte Komponente ist „Die Gesellschaft“. All dies im Wirbel der Zeitsprünge, die nicht chronologisch, sondern wild wirbelnd, wie Toms Gefühle, sind.
Wie man aus diesem Buch sein persönliches Fazit ziehen mag, ist jedem natürlich selbst überlassen. Für mich ist es ein Anstoß, darüber nachzudenken, wie weit ich mich fremdbestimmen lasse oder lassen möchte und wie viel Freiheit ich mir selbst lasse. Auch sehe ich den Faktor Zeit jetzt tatsächlich mit anderen Augen – nicht er bestimmt, wie großartig mein Leben ist!
Mich hat die Lektüre dieses Buches sehr bereichert. Deshalb bewerte ich es auch mit den vollen fünf Sternen und trage es tief in meinem Herzen.
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Nach über 400 Jahren Leben, sehnt sich Tom nach Beständigkeit. Er möchte ein normaler Mensch sein, mit einer normalen Lebensspanne, leben, lieben und lachen dürfen. Unbekümmert, ohne Angst vor Entdeckung. Dies hofft er als Geschichtslehrer zu finden. Doch statt dessen findet …
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Nach über 400 Jahren Leben, sehnt sich Tom nach Beständigkeit. Er möchte ein normaler Mensch sein, mit einer normalen Lebensspanne, leben, lieben und lachen dürfen. Unbekümmert, ohne Angst vor Entdeckung. Dies hofft er als Geschichtslehrer zu finden. Doch statt dessen findet er Camille, die sein ganzes bisheriges Leben verändert.
Das Cover zeigt den Protagonisten Tom Hazard, wie er rücklings in einer riesigen Uhr liegt und verträumt nach oben blickt. Die Zeiger der Uhr fehlen, so dass das Bild zeitlos auf mich wirkt; ist es Abend? Oder doch Morgen? Oder eher irgendwas dazwischen? Zudem rieseln leere Seiten von oben herab, die die These von Alles ist möglich unterstützen. Auf mich wirkt es bodenständig, geheimnisvolle und lädt zum Träumen, oder besser gesagt nachdenken ein.
Was wäre, wenn du schier ewig leben könntest? Dieser Frage geht Matt Haig auf eine sehr gefühlvolle und spannende Art nach. Ewiges Leben ist zwar der falsche Ausdruck, denn es ist eher eine Krankheit: Anagerie. Bei den meisten Betroffenen bedeutet dies, dass sie in acht Jahren nur ein normales Menschenjahr älter werden; bei dem einen ist diese Zeitspanne etwas mehr, bei dem anderen etwas weniger. Estienne Thomas Ambroise Christophe Hazard wurde am 03.03.1581 geboren und seine Spanne ist 1:15.
Ich finde den Ansatz von Haig interessant, dass er hier keinen Unsterblichen in seiner Figur kreiert, sondern einen Kranken. Während es Menschen gibt, die unfassbar schnell altern, ist hier genau der andere Fall gegeben. Vor hunderten Jahren hat sich die Albatros-Gesellschaft gebildet, die alle Langlebigen vereinigt; sie hilft diesen mit Identitäten und der Bewältigung des Lebens. Auf den ersten Blick eine Gesellschaft, die zum Schutz erschaffen wurde. Doch unter der Oberfläche brodelt eine ganz andere Wahrheit. Diese hat Tom zwar erkannt, kann ihr jedoch nicht entkommen. Er versucht es, in dem er als Lehrer an einer Schule unterrichtet. Er möchte gelebte Geschichte erzählen und in die Gegenwart holen. Ich finde es schade, dass so wenig von seinem eigentlichen Beruf berichtet wird, da der Klapptext mich in diese Richtung gelotst hatte. Denn eigentlich schildert das Buch die Lebensgeschichte von Tom. Ausgelöst von seiner jetzigen Tätigkeit. Schön finde ich, dass die Handlung immer wieder von erklärenden Rückblicken aufgelockert wird, die für mich den Erzählstrang lebendig halten.
Tom Hazard ist ein wundervoller Protagonist. Ich mag seine melancholische Art sehr. Auf den ersten Blick lehnt er das Leben ab. Allerdings nur, weil es für ihn Schmerz und Leid beinhaltet und nicht, weil es an sich schlecht ist. Als Tom sein Weltbild ändert, mit liebevoller Unterstützung von Camille, ändert sich einfach alles für ihn. Er kann leben und das vielleicht das erste Mal in über vierhundert Jahren. Diese Veränderung beobachten zu dürfen, war unbeschreiblich intensiv und schön. Mir ist der Abschied richtig schwer gefallen.
Mein Fazit
Kein lustiges Buch. Kein lebensbejahendes Buch. Aber eins mit Tiefgang, Gefühl und wunderschön!
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»Die erste Regel lautet, du darfst nicht lieben … Es gibt noch andere Regeln, aber das ist die wichtigste. Du darfst dich niemals verlieben. Niemals lieben. Niemals von der Liebe träumen. – Solange Sie sich daran halten, kommen Sie durch.«
Tom Hazard ist alt. Sehr …
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»Die erste Regel lautet, du darfst nicht lieben … Es gibt noch andere Regeln, aber das ist die wichtigste. Du darfst dich niemals verlieben. Niemals lieben. Niemals von der Liebe träumen. – Solange Sie sich daran halten, kommen Sie durch.«
Tom Hazard ist alt. Sehr alt sogar. Blickt man ihm ins Gesicht, hält man ihn für einen Vierzigjährigen, tatsächlich wurde er vor über 400 Jahren geboren. Er kannte Shakespeare persönlich und segelte mit James Cook. In der Jetztzeit lebt er als (natürlich ;-) Geschichtslehrer in London und profitiert davon, dass er beim Unterrichten ständig aus seinen Erinnerungen schöpfen kann.
Was erst mal beneidenswert klingt, ist es bei näherer Betrachtung nicht. Das wird an Tom ganz deutlich, der alles ist, nur nicht glücklich. Schon früh lernte er, dass sein Geheimnis gewahrt bleiben muss. Daher wechselt er alle 8 Jahre die Identität und hält sich von anderen Menschen und vor allem von Gefühlen fern. Jahrhundertelang ging das gut, doch nun ist da Camille, die Französischlehrerin seiner Schule, die ihn gegen seinen Willen anzieht. Das wäre eine Beziehung gegen alle Vernunft. Oder?
Wer nun hier eine reine Liebesgeschichte vermutet, greift zu kurz. Fragen nach dem Sinn des Daseins, dem nicht selten unvernünftigen Handeln von Menschen (Stichworte z.B. Kriege, Umweltzerstörung) und dem Ausgrenzen und Bekämpfen von allem, was in irgendeiner Form „anders“ ist, ziehen sich durch das Buch. Toms Leben ist von Zweifeln durchsetzt, der Ton des Buchs ist melancholisch, nicht selten wird es philosophisch.
Durch die Rahmenhandlung, die in der heutigen Zeit spielt, ziehen sich Rückblenden in die ersten 400 Jahre von Toms Leben. Unschwer kann man sich vorstellen, welche Reaktionen ein Mensch, der nicht altert, im 16. Jahrhundert hervorgerufen hat. Alles wird aus Toms Perspektive geschildert, man ist daher stets nah dran an seinen Gedanken und Empfindungen. Das Buch liest sich flott und ich empfand es, von einigen allzu philosophischen Passagen abgesehen, als sehr kurzweilig.
Fazit: Wie lebt man, wenn man ewig lebt? Interessante Gedankenansätze verpackt in eine kurzweilige Story.
»Doch je länger man lebt, desto deutlicher erkennt man, dass nichts unverrückbar feststeht. Jeder Mensch wäre irgendwann ein Flüchtling, wenn er nur lange genug lebte. Jeder würde sehen, dass Nationalität auf lange Sicht wenig Bedeutung hat. Jeder würde erleben, dass sein Weltbild auf den Kopf gestellt und seine Überzeugungen widerlegt werden. Jeder würde begreifen, dass es nur eine Sache gibt, die den Menschen ausmacht, und das ist die Menschlichkeit.«
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Auf den ersten Blick ist Tom ein 40jähriger Geschichtslehrer aus London. Jeden Tag umringt von vielen Menschen, trotzdem ist Tom einsam, denn Tom wurde in einer anderen Zeit geboren und ist trotz seines jungen Aussehens bereits über 400 Jahre alt...
Du hast keine Wahl, wo du geboren …
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Auf den ersten Blick ist Tom ein 40jähriger Geschichtslehrer aus London. Jeden Tag umringt von vielen Menschen, trotzdem ist Tom einsam, denn Tom wurde in einer anderen Zeit geboren und ist trotz seines jungen Aussehens bereits über 400 Jahre alt...
Du hast keine Wahl, wo du geboren wirst, du kannst dir nicht aussuchen, wer bei dir bleibt, du kannst über vieles nicht entscheiden. Das Leben folgt verschiedenen Gezeiten, wie die Menschheitsgeschichte auch. Trotzdem gibt es Raum für Entscheidungen. Dinge bei denen du die Wahl hast. S. 181
Wer kaum auszuhaltende Spannung an jedem Kapitelende und ein fulminantes Ende sucht, ist bei dieser Geschichte fehl am Platz. In dem Buch um Toms außergewöhnliches Leben ist für mich der Weg das Ziel gewesen. Ein stiller Weg voller Weisheiten und poetischen Worten, die ich einfach genießen konnte.
Ich war nicht durchgehend gefesselt und gerade der Anfang machte es mir schwer, aber ab der Mitte bin ich einfach in den Sätzen eingetaucht. Die kurz gehaltenen Kapitel aus den unterschiedlichen Zeitepochen haben dabei für Abwechslung gesorgt. Ein unaufgeregtes Buch für stille gefühlvolle Lesestunden!
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London, heute. Tom Hazard ist der neue Geschichtslehrer an der Oakfield School. Der etwas verschrobene Einzelgänger ist kein gewöhnlicher Geschichtslehrer, denn er hat die Dinge, die er lehrt, selbst erlebt. Tom sieht zwar aus wie vierzig, wurde aber am 03. März 1581 geboren. Ein …
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London, heute. Tom Hazard ist der neue Geschichtslehrer an der Oakfield School. Der etwas verschrobene Einzelgänger ist kein gewöhnlicher Geschichtslehrer, denn er hat die Dinge, die er lehrt, selbst erlebt. Tom sieht zwar aus wie vierzig, wurde aber am 03. März 1581 geboren. Ein Gendefekt lässt ihn sehr langsam altern. Was wie eine wunderbare Veranlagung klingt, ist jedoch alles andere positiv, denn sie macht einsam. Niemand darf Toms Geheimnis erfahren – deshalb muss er alle acht Jahre seine Identität wechseln und an einem anderen Ort eine neue Existenz aufbauen. Es ist die Suche nach seiner Tochter Marion, die Tom über die Jahrhunderte hinweg einen Grund gegeben hat, am Leben zu bleiben. Als Tom sich an seiner neuen Schule in die Französischlehrerin Camille verliebt, ändert sich alles für ihn …
In seinem Roman „Wie man die Zeit anhält“ nimmt Matt Haig den Leser mit auf eine sehr ungewöhnliche Zeitreise. Der Autor lässt seinen Protagonisten mit einer etwas melancholischen Stimme aus seinem langen Leben erzählen – der Leser begleitet Tom in Rückblenden durch stetig wechselnde Zeiten, teilt die Erinnerungen und Erfahrungen, die er in den unterschiedlichen Epochen gemacht hat, mit ihm und lernt dabei auch einige historische Persönlichkeiten kennen, denen Tom begegnet ist.
Matt Haig präsentiert hier eine Geschichte, die weit mehr beinhaltet, als es auf den ersten Blick der Fall zu sein scheint. Der Autor hat einige philosophische Überlegungen über die Zeit und das Leben in die Handlung eingebaut, die in der Erkenntnis münden, dass wir alle die Zeit anhalten können, wenn wir uns nur auf unsere Gegenwart konzentrieren. Toms Weg zu dieser Erkenntnis wird spannend und fantasievoll erzählt – das Buch entfaltet schnell eine Sogwirkung, der man sich als Leser kaum entziehen kann.
„Wie man die Zeit anhält“ hat mir sehr gut gefallen – ein Buch, dass nicht nur auf eine ganz eigene, besondere Art zu unterhalten weiß, sondern den Leser auch immer wieder zum Nachdenken animiert.
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Das Buch des Autors kommt aus dem guten Bereich der Geschichte. Das Cover macht auf mich einen sehr angenehmen und ruhigen Eindruck und zog mich auch gleich in den Bann. ....Tom arbeitet in London als Geschichtslehrer. Von aussen her sieht er nicht alt aus - in Wahrheit ist er wesentlich älter, …
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Das Buch des Autors kommt aus dem guten Bereich der Geschichte. Das Cover macht auf mich einen sehr angenehmen und ruhigen Eindruck und zog mich auch gleich in den Bann. ....Tom arbeitet in London als Geschichtslehrer. Von aussen her sieht er nicht alt aus - in Wahrheit ist er wesentlich älter, als man denkt - doch wie kann dies sein, da der allgemeine Durchnitt nur ca. 100 Jahre wird??? Was steckt dahinter???.......In meinen Augen ist dieses Buch sehr interressant. Der Schreibstil des Autors ist hervorragend. Langweilig ist es an keiner Stelle. Ich bin sehr überrascht darüber, wie gut es ist. Die Buchthematik wurde daher hervorragend gestaltet und umgesetzt. FAZIT: Ich finde dieses Buch ausserordentlich gut und vergebe daher dafür auch sehr gerne die vollen 5 Sterne dafür.
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Dieses Buch von Matt Haig musste ich unbedingt haben. Das Cover hatte mich sofort angesprochen, ich finde es sehr gut gelungen und es passt super zu diesem Roman. Manche Cover kann man auch mal loben. Ja und natürlich klingt vor allem der Klappentext sehr interessant. Ich war also ziemlich …
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Dieses Buch von Matt Haig musste ich unbedingt haben. Das Cover hatte mich sofort angesprochen, ich finde es sehr gut gelungen und es passt super zu diesem Roman. Manche Cover kann man auch mal loben. Ja und natürlich klingt vor allem der Klappentext sehr interessant. Ich war also ziemlich neugierig auf dieses Buch.
Der Geschichtslehrer Tom Hazard sieht aus wie 40 ist aber 439 Jahre alt. Seit der Pubertät altert er viel langsamer als andere Menschen und hat ein sehr effektives Immunsystem. Es gibt sogar noch mehr Leute wie ihn. Und es gibt eine Gesellschaft, die auf der Suche nach diesen Menschen mit der „Anagerie“ ist. Diese Albatros Gesellschaft hat ein paar Regeln festgelegt. Alle 8 Jahre sollen ihre Mitglieder eine neue Identität annehmen und umziehen, damit sie kein Misstrauen bei ihren Mitmenschen erwecken. Doch die erste Regel lautet: Du darfst dich niemals verlieben. Niemals.
Die Handlung fängt interessant an und hat mich gleich in ihren Bann gezogen. Wer hätte nicht gerne ein langes Leben, dazu ganz langsames Altern und ein super Immunsystem. Doch da ist diese erste Regel. Nachdem Tom seine Familie verlassen hat, versucht er sich an diese Regel zu halten und ist lange Zeit sehr einsam. Er liebt die Musik und kann sehr viele Instrumente spielen. Tom denkt oft an seine Frau und Tochter, an die Vergangenheit und hat ständig Kopfschmerzen. Bei seinem neuen Job als Geschichtslehrer begegnet er der Französischlehrerin Camille, von der er fasziniert ist. Wie war das mit Regel Nr. 1?
Ein paar Kapitel fand ich ein wenig langatmig, besonders einige Rückblenden in die Vergangenheit. Da plätschert die Geschichte irgendwie so vor sich hin. Doch die Zeit mit Rose fand ich spannend. Die Handlung in der Gegenwart hat mir teilweise jedoch besser gefallen. Tom Hazard hat mir als Protagonist sehr gut gefallen und auch einige Nebencharaktere fand ich ganz interessant.
Mir hat dieser Roman gut gefallen, bis auf ein paar langatmige Kapitel. Etwas mehr Spannung wäre schön gewesen. Doch die Idee mit dieser „Anagerie“ hat mir sehr gut gefallen.
„Wie man die Zeit anhält“ ist dennoch ein sehr schöner Roman von Matt Haig und bekommt von mir eine Leseempfehlung.
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Tom Hazard ist Geschichtslehrer und hat eine Vergangenheit von über 400 Jahren, dabei sieht er aus wie ein durchschnittlicher 40er. Eine seltsame Veranlagung lässt ihn nur sehr langsam altern. Er hat noch die Elisabethanische Epoche erlebt - überhaupt alle historischen Ereignisse der …
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Tom Hazard ist Geschichtslehrer und hat eine Vergangenheit von über 400 Jahren, dabei sieht er aus wie ein durchschnittlicher 40er. Eine seltsame Veranlagung lässt ihn nur sehr langsam altern. Er hat noch die Elisabethanische Epoche erlebt - überhaupt alle historischen Ereignisse der letzten 400 Jahre.
Fast möchte man sich Toms Schicksal wünschen, doch Tom war all die Jahre, Jahrhunderte recht einsam …. Niemand durfte um sein Geheimnis wissen. Alle zwanzig Jahre musste er eine neue Identität annehmen. Da die Nähe zu anderen Menschen gefährlich war, hieß die oberste Regel: Du darfst dich nie verlieben. Doch nun begegnet ihm die Französischlehrerin Camille. Damit verändert sich alles … doch mehr soll nicht verraten werden.
Die spannende Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt: Erinnerungen wechseln mit der Gegenwart ab. Eine Lektüre, die viele Facetten bedient: Liebesroman, Abenteuer und philosophische Gedanken.
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