Constanze Neumann
Broschiertes Buch
Wellenflug
Roman Die Geschichte einer Familie, die ganz nebenbei deutsche Vergangenheit erzählt
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»Das faszinierende Doppelporträt zweier höchst unterschiedlicher Frauen. Genau recherchiert und opulent erzählt Constanze Neumann das Schicksal einer zerstreuten Familie, deren Geschichte mit der deutschen untrennbar verbunden bleibt.« Julia FranckAls ihr Sohn Heinrich 1881 zur Welt kommt, setzt Anna Reichenheim große Hoffnungen auf diesen Erstgeborenen. Doch Heinrich schert sich nicht um die Konventionen seiner großbürgerlichen jüdischen Familie. Er erliegt den Verlockungen des Berliner Nachtlebens und verliebt sich in die ganz gewöhnliche Marie, die seine Mutter nicht akzeptieren k...
»Das faszinierende Doppelporträt zweier höchst unterschiedlicher Frauen. Genau recherchiert und opulent erzählt Constanze Neumann das Schicksal einer zerstreuten Familie, deren Geschichte mit der deutschen untrennbar verbunden bleibt.« Julia Franck
Als ihr Sohn Heinrich 1881 zur Welt kommt, setzt Anna Reichenheim große Hoffnungen auf diesen Erstgeborenen. Doch Heinrich schert sich nicht um die Konventionen seiner großbürgerlichen jüdischen Familie. Er erliegt den Verlockungen des Berliner Nachtlebens und verliebt sich in die ganz gewöhnliche Marie, die seine Mutter nicht akzeptieren kann. Gemeinsam suchen Heinrich und Marie in den USA ihr Glück, bis der Erste Weltkrieg sie zurück nach Deutschland holt. Sie bleiben ausgeschlossen aus der Familie, auch als die Schatten der Weltwirtschaftskrise und des aufkommenden Nationalsozialismus sich über das Land legen. Anna stirbt 1932 unversöhnt mit Heinrich, nicht ahnend, was ihrer Familie bevorsteht. Während seine Geschwister fliehen oder vertrieben werden, bleibt Heinrich in Deutschland zurück. Wieder ist es Marie, die ihm Halt gibt, als sie ums Überleben kämpfen.
___Ein feinfühliger Roman über zwei ganz unterschiedliche Frauen, über zwei Leben reich an Liebe und Verlust in einem Jahrhundert voller Extreme.___
»Zwei Jahrhunderte, zwei Frauen, eine Familie: Constanze Neumann erzählt mitreißend von den Fäden der Vergangenheit, aus denen die Träume der Zukunft gewebt werden.« Florian Illies
Als ihr Sohn Heinrich 1881 zur Welt kommt, setzt Anna Reichenheim große Hoffnungen auf diesen Erstgeborenen. Doch Heinrich schert sich nicht um die Konventionen seiner großbürgerlichen jüdischen Familie. Er erliegt den Verlockungen des Berliner Nachtlebens und verliebt sich in die ganz gewöhnliche Marie, die seine Mutter nicht akzeptieren kann. Gemeinsam suchen Heinrich und Marie in den USA ihr Glück, bis der Erste Weltkrieg sie zurück nach Deutschland holt. Sie bleiben ausgeschlossen aus der Familie, auch als die Schatten der Weltwirtschaftskrise und des aufkommenden Nationalsozialismus sich über das Land legen. Anna stirbt 1932 unversöhnt mit Heinrich, nicht ahnend, was ihrer Familie bevorsteht. Während seine Geschwister fliehen oder vertrieben werden, bleibt Heinrich in Deutschland zurück. Wieder ist es Marie, die ihm Halt gibt, als sie ums Überleben kämpfen.
___Ein feinfühliger Roman über zwei ganz unterschiedliche Frauen, über zwei Leben reich an Liebe und Verlust in einem Jahrhundert voller Extreme.___
»Zwei Jahrhunderte, zwei Frauen, eine Familie: Constanze Neumann erzählt mitreißend von den Fäden der Vergangenheit, aus denen die Träume der Zukunft gewebt werden.« Florian Illies
Constanze Neumann, geboren in Leipzig, studierte Anglistik, Romanistik und Germanistik. Sie arbeitete als Übersetzerin aus dem Italienischen und zwanzig Jahre in verschiedenen Verlagen.
Produktdetails
- Verlag: Ullstein TB
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 336
- Erscheinungstermin: 29. Dezember 2022
- Deutsch
- Abmessung: 182mm x 119mm x 30mm
- Gewicht: 280g
- ISBN-13: 9783548067148
- ISBN-10: 354806714X
- Artikelnr.: 63717012
Herstellerkennzeichnung
Ullstein Taschenbuchvlg.
Friedrichstraße 126
10117 Berlin
Info@Ullstein-Buchverlage.de
»Constanze Neumanns zweiter Roman ist lesenswert, weil er - jenseits aller simplen Lebbe-geht-weidder-Rhetorik - plastisch und mitreißend zeigt, wie der Einzelne in den Lauf der Geschichte eingewoben ist.« Nils Kahlefendt Frankfurter Allgemeine Zeitung 20220111
Gern lässt sich Rezensent Nils Kahlefendt die persönliche Familiengeschichte der Aufbau-Verlegerin Constanze Neumann in "Wellenflug" erzählen. Über ein gesamtes Jahrhundert hinweg illustriert sie in zwei Teilen jeweils das bewegte Leben der Frauen Anna und Marie. Erstere war mit ihrer Familie aus Schlesien nach Leipzig gezogen und heiratete sich in eine wohlhabende Berliner Tuchhändlerdynastie ein, letztere heiratete Annas Sohn und kehrte nach langer Zeit in den USA mit diesem zurück nach Sachsen, ins Deutschland des aufkommenden Nationalsozialismus, berichtet Kahlefendt. "Jahrhundertbögen" wie der, dass Maries Ehemann Heinrich hundert Jahre nachdem Anna mit ihrem Vater aus Schlesien emigrierte, nach Auschwitz deportiert wird, bleiben für den Rezensenten stellenweise reiner "Dekor", um die umfassende Epoche zu überbrücken. Dabei ginge teils auch die Intensität von Passagen verloren und die "beklemmende" Stimmung könne nicht dauerhaft aufrecht erhalten werden, meint der Rezensent und zieht den etwas krassen Vergleich zu einer "gut ausgestatteten Netflix-Serie". Nichtsdestotrotz lohnt sich für Kahlefendt die Lektüre dieses Epochenromans, in dem die Autorin aus den kargen Informationen über ihre Familiengeschichte "atmende Literatur" zaubert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Das Herz kennt Gründe, die der Verstand nicht begreift." (Blaise Pascal)
Anna wächst behütet in einer jüdischen Familie auf und wurde dem damaligen Rollenbild entsprechend so erzogen, dass sie ihre Bestimmung als Ehefrau und Mutter sieht. Sie heiratet betuchten Adolph …
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"Das Herz kennt Gründe, die der Verstand nicht begreift." (Blaise Pascal)
Anna wächst behütet in einer jüdischen Familie auf und wurde dem damaligen Rollenbild entsprechend so erzogen, dass sie ihre Bestimmung als Ehefrau und Mutter sieht. Sie heiratet betuchten Adolph Reichenheim, der allerdings früh verstirbt und Anna als junge Witwe mit einer kleinen Tochter zurücklässt. Als ihr Adolphs Bruder Julius einen Antrag macht, stimmt sie zu und gründet mit ihm eine große Familie. Ihr ältester Sohn Heinrich, 1881 geboren, ist Annas Sorgenkind, denn er schert sich weder um jüdische Traditionen noch Standesdünkel, sondern erforscht lieber das Berliner Nachtleben und ehelicht dann auch noch mit Marie eine Frau, die Anna von vornherein ablehnt, da sie der unteren Gesellschaftsschicht entstammt. Heinrich ist in der Familie nicht länger willkommen und wandert mit Marie in die USA aus. Doch der Erste Weltkrieg bringt sie zurück nach Deutschland, wenn auch nicht zurück in die Familie. Bis zu Annas Tod 1932 gibt es keine Aussöhnung mit ihrem Sohn. Als die Nationalsozialisten immer mehr an Macht gewinnen, versuchen Heinrichs Geschwister ihre Familien und ihr Leben zu retten, während Heinrich selbst mit Marie in Deutschland bleibt…
Constanze Neumann hat mit „Wellenflug“ einen berührenden und spannenden Roman vorgelegt, der nicht nur auf realen Personen und Ereignissen beruht, sondern auch zwei Frauen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten gegenüberstellt. Der flüssige, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil stellt den Leser sowohl an die Seite von Anna als auch an die von Marie, um das Leben beider Frauen genau kennenzulernen. Gleichzeitig lässt die Autorin mit ihrer akribischen Recherche aus alten Briefen, Dokumenten und der eigenen Familienchronik den historischen Hintergrund der Vergangenheit wunderbar miteinfließen, so dass die Geschichte wie ein wahres Zeitdokument der damaligen Ereignisse wirkt. Anna entstammt einer gutsituierten Familie, hat ein enges Verhältnis zum Vater, während die Mutter eher streng ist. Erst mit dem einen, dann mit dem anderen Sohn der Reichenbachs verheiratet, ist es Anna vor allem wichtig, jenes von der Gesellschaft von ihr erwartete Bild zu erfüllen. Sie muss einige Schicksalsschläge verkraften, verliert aber mit ihnen auch ihre Leichtigkeit, während die Härte wächst. Marie dagegen stammt aus ärmlichen Verhältnissen, musste sich immer durchkämpfen und so einiges durchleben. Heinrich, der sich als Lebemann und Filou entpuppt, hat gerade mit Marie eine wunderbare Wahl getroffen, denn sie unterstützt ihn in jeder Weise, liebt ihn und gibt ihm vor allem immer Kraft. In der Beziehung ist sie der Fels in der Brandung. Der Autorin ist die Darstellung der Gegensätze zwischen den beiden Frauen hervorragend gelungen. Beide lieben den gleichen Mann, die eine als Mutter, die andere als Ehefrau, doch ist die Mutter so sehr im gesellschaftlichen Denken verhaftet, dass sie mit dem Sohn bricht, weil er ihren Wünschen nicht nachkommt und dieser Bruch niemals gekittet wird, bevor die Mutter stirbt. Die historischen Ereignisse wie Weltwirtschaftskrise, vor allem aber der Nationalsozialismus mit seiner Judenfeindlichkeit und den immer schärferen Restriktionen und Bestrafungen, geben der Handlung einen Rahmen, der sowohl düster als auch atmosphärisch dicht ist.
Die Charaktere sind authentisch und lebendig gezeichnet, geben dem Leser das Gefühl, sie zu kennen, der unsichtbar in ihren Spuren wandelt, um die Ereignisse aus erster Hand mitzuerleben. Als junge Frau ist Anna fröhlich und unbeschwert, doch je älter sie wird, umso unterkühlter, herrischer und unnachgiebiger wirkt sie. Marie ist trotz vieler Schicksalsschläge eine mutige, starke und kämpferische Frau, die nie aufgibt und alle Kräfte mobilisiert, die sie hat.
„Wellenflug“ ist ein tiefgründiger Roman, der die Familiengeschichte der Autorin auf eindrucksvolle Weise abbildet und gleichzeitig eine Gesellschaftsstudie vor historischen Hintergrund präsentiert. Absolute Le
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Absolut ergreifend und großartig geschrieben
Constanze Neumann lässt in ihrem Buch „Wellenflug“ die Geschichte ihrer eigenen deutsch-jüdischen Familie wieder aufleben. Es beginnt mit Anna im Jahre 1864. Sie wächst als zweitälteste Tochter eines erfolgreichen …
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Absolut ergreifend und großartig geschrieben
Constanze Neumann lässt in ihrem Buch „Wellenflug“ die Geschichte ihrer eigenen deutsch-jüdischen Familie wieder aufleben. Es beginnt mit Anna im Jahre 1864. Sie wächst als zweitälteste Tochter eines erfolgreichen Tuchhändlers in Leipzig auf und wird als erwachsene Frau in die gerade entstehende Weltstadt Berlin ziehen. Dort wird sie gut verheiratet und gründet eine kinderreiche Familie. Einer der Söhne allerdings schlägt aus der Art. Er verspielt Unsummen und heiratet am Ende die nicht standesgemäße Marie. Die beiden wandern nach Amerika aus und versuchen dort ihr Glück. Um Marie und ihr Leben bis 1957 geht es dann im zweiten Teil des Buches.
Die Autorin spannt hier einen großen zeitlichen Bogen von fast hundert Jahren und beschreibt hier wirklich großartig die Lebenswege zweier Frauen. Zweier Frauen, die zwar zu einer Familie gehören, sich aber nie persönlich begegnen.
Die Autorin hat es mir ihrer bildhaften Sprache geschafft, mich in die damalige Zeit zu versetzen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und es ist für mich am Ende tatsächlich ein Jahreshighlight geworden. Ich habe parallel immer wieder Bilder im Internet dazu recherchiert, um noch tiefer in die Geschichte eintauchen zu können. Ein großartiges und ergreifendes Buch.
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Klappentext:
„Als ihr Sohn Heinrich 1881 zur Welt kommt, setzt Anna Reichenheim große Hoffnungen auf diesen Erstgeborenen. Doch Heinrich schert sich nicht um die Konventionen seiner großbürgerlichen jüdischen Familie. Er erliegt den Verlockungen des Berliner …
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Klappentext:
„Als ihr Sohn Heinrich 1881 zur Welt kommt, setzt Anna Reichenheim große Hoffnungen auf diesen Erstgeborenen. Doch Heinrich schert sich nicht um die Konventionen seiner großbürgerlichen jüdischen Familie. Er erliegt den Verlockungen des Berliner Nachtlebens und verliebt sich in die ganz gewöhnliche Marie, die seine Mutter nicht akzeptieren kann. Gemeinsam suchen Heinrich und Marie in den USA ihr Glück, bis der Erste Weltkrieg sie zurück nach Deutschland holt. Sie bleiben ausgeschlossen aus der Familie, auch als die Schatten der Weltwirtschaftskrise und des aufkommenden Nationalsozialismus sich über das Land legen. Anna stirbt 1932 unversöhnt mit Heinrich, nicht ahnend, was ihrer Familie bevorsteht. Während seine Geschwister fliehen oder vertrieben werden, bleibt Heinrich in Deutschland zurück. Wieder ist es Marie, die ihm Halt gibt, als sie ums Überleben kämpfen….“
Die Geschichte von Constanze Neumann hat mir eine sehr gute Leseunterhaltung beschert und genau deshalb gab es auch 4 von 5 Sterne. Es sei hier gleich vorweg festgehalten, dass die Autorin hier ihre ganz persönliche Geschichte erzählt und aus diesem Grund wirklich sehr intim und privat wird. Man merkt an ihrem Schreibstil wie viel Freude sie dabei hatte, die Geschichte nochmal zu beleuchten und sie für die Leserschaft zu öffnen.
Die Story rund um einerseits Anna und eben auch um Marie ist sehr faszinierend und ja, hier war der Lesesog recht schnell da. Die beiden Damen, aber auch die andere Charaktere werden sehr bildhaft und detailliert beschrieben, wir dürfen erfahren Wie und Was und Warum und haben dadurch eine besondere Bindung zu beiden. Schnell ist aber klar, dass diese Bindung vom Unmut der Anderen überschattet wird und als Leser mag man sich nicht für eine „Lieblingsfigur“ entscheiden - warum auch?! Hat doch jede ihren Charakter. Das eine Mutter/Schwiegertochter-Geschichte so besonders und fesselnd sein kann, hätte ich so nicht hinter diesem soften Cover vermutet. Schnell wird aber klar, dass das Leben in dieser Beziehung bestimmt vielen Frauen aus der Seele spricht und viele Leserinnen hier kopfnickend so einigen Situationen zustimmen und eine gewisse Kommunikation mit sich selbst anfangen und selber mal reflektieren…..und eben auch dadurch diese Geschichte bewerten….
Eine wirklich fesselnde und sehr besondere Geschichte! Hier gibt es eine klare Leseempfehlung!
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Von 1864 bis 1957
Das Cover, der Antlitz einer jungen Frau, gefällt mir sehr gut. Zum einen verrät es, dass es mit dem Buch in die Vergangenheit geht und zum anderen ist mindestens eine Frau Protagonistin.
Hier sind es dann zwei.
Erzählt wird das Leben von Anna, von 1864 bis …
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Von 1864 bis 1957
Das Cover, der Antlitz einer jungen Frau, gefällt mir sehr gut. Zum einen verrät es, dass es mit dem Buch in die Vergangenheit geht und zum anderen ist mindestens eine Frau Protagonistin.
Hier sind es dann zwei.
Erzählt wird das Leben von Anna, von 1864 bis 1905, und Marie, von 1905 bis 1957. Anna ist die Schwiegermutter von Marie. Und Marie die ungewollte, nicht akzeptierte Schwiegertochter.
Bindungsglied ist Heinrich Reichenbach, Annas Sohn, ein gewiefter Filou, den Marie sehr liebt und mit dem sie nach Amerika geht und auch wieder nach Deutschland zurück kommt.
Anfangs hatte ich Schwierigkeiten in den Roman einzusteigen. Ich wurde schnell mit einer Menge von Personen konfrontiert, dass ich Mühe hatte, alle Namen einordnen zu können. Da hätte sich ein Stammbaum oder eine Personenliste als sehr hilfreich erwiesen. Nach etwa 70 Seiten hat sich das dann aber gegeben und ich konnte dem Romangeschehen gut folgen.
Constanze Neumann hat die Geschichte ihres Buches an die Geschichte ihrer Familie angelehnt. Jener Heinrich reichenbauch ist wohl ihr Urgroßvater.
Man bemerkt auch eine gute Recherche, nicht nur in der Familiengeschichte sondern auch in den historischen Begebenheiten.
Ich bin aber mit beiden Hauptfiguren nicht so ganz warm geworden. Und das liegt an dem zwar angenehmen, aber doch ausgesprochen distanzierten Schreibstil. Die Autorin beschreibt die Ereignisse, aber sie verwebt sie nicht direkt. So bleiben Anna und Marie ein wenig zu eindimensional.
Aufgrund der aufgeführten, mich etwas störenden Dinge, ziehe ich einen Stern ab, gebe aber trotzdem eine Leseempfehlung. Vor allem Leser*innen mit einer Vorliebe von besonderen Familiengeschichten werden hier sicher zu einem interessanten Leseerlebnis kommen.
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Angekündigt als das Doppelporträt zweier starker Frauen - was das Buch durchaus auch ist - ist es vielmehr das Porträt einer jüdischen Familie von den 1860er Jahren bis in die Jetztzeit.
Natürlich sind die Protagonistinnen - Anna und Marie - tonangebend in dem Buch, das …
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Angekündigt als das Doppelporträt zweier starker Frauen - was das Buch durchaus auch ist - ist es vielmehr das Porträt einer jüdischen Familie von den 1860er Jahren bis in die Jetztzeit.
Natürlich sind die Protagonistinnen - Anna und Marie - tonangebend in dem Buch, das sich in zwei Teile aufteilt. Teil eins ist Anna und Teil zwei Marie gewidmet.
Doch unbeeinflusst von ihrer Erziehung, der Umgebung, der Familie und der Politik sind diese beiden Frauen nie. Sie sind auch Kinder ihrer Zeit, die durch eigene Erfahrungen und Gedanken versuchen, sich ein eigenes lebenswertes Leben aufzubauen.
Die Autorin versucht sehr viel Zeitgeschichte, auf für mich viel zu wenig Seiten unterzubringen. So schnell ich mit Anna warm geworden bin und ihre Handlungsweisen gut nachvollziehen kann, so schwer habe ich mich mit Marie getan. Doch am Ende des Buches passte es für mich wieder zusammen und fühlte sich rund an; wozu auch der unaufgeregte Schreibstil der Autorin einen guten Teil beigetragen hat.
Es ist für mich ein rundum gelungenes Buch, das ich gerne weiter empfehle.
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Das wirklich wundervoll gestaltete Cover möchte ich an erster Stelle erwähnen. Anna oder Marie? Welche der starken Frauenfiguren blickt den Leser so eindringlich an? Der Roman nimmt uns mit auf eine Reise in Zeiten des Wandels. Zwei Frauen, stark und doch in den Zwängen der …
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Das wirklich wundervoll gestaltete Cover möchte ich an erster Stelle erwähnen. Anna oder Marie? Welche der starken Frauenfiguren blickt den Leser so eindringlich an? Der Roman nimmt uns mit auf eine Reise in Zeiten des Wandels. Zwei Frauen, stark und doch in den Zwängen der Gesellschaft gefangen. Liebe, Verlust, Leid und Glück gibt es auf ihren sehr unterschiedlichen Lebenswegen. Die eine, Anna, ist Mutter und Ehefrau eines aufstrebenden Unternehmers, die Haushalt und Familie zusammenhält. Für Träume ist kein Platz. Die andere, Marie, stammt aus einfachen Verhältnissen und Wurf der Rettungsanker im Leben von Annas Sohn Heinrich. Der Sohn, der es der reichen jüdischen Familie nicht recht machen kann und den Weg und seinen Platz einfach nicht findet. Das Paar geht nach Amerika und versucht dort glücklich zu werden. Doch der Krieg durchkreuzt die Pläne. Ihr Leben gleicht dem Wellenflug, einem Karussell, das mal auf und ab geht. Glück und Unglück ganz nah beieinander. Anna kann die Schwiegertochter nicht akzeptieren und nicht über ihren Schatten springen. Tragisch finde ich besonders Heinrichs Figur, der sein Leben lang zwischen Sehnsucht nach Akzeptanz und dem Drang nach einem selbstbestimmten Leben schwankt. Der Schreibstil ist sehr berührend und besonders. Beide Frauengeschichten beeindrucken mich und jede steht für sich und ist doch wieder verbunden. Maries Geschichte bewegt mich aufgrund ihres Ausgangs etwas stärker, aber rund wird das Buch durch das Nebeneinander der Figuren und Geschichten. Toll.
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Der erste Teil dieses Romans berichtet über das Leben Anna Reichenbachs. Sie heiratet den jüngsten Sohn eines Textilhändlers und bekommt bald ihre Tochter Gertrud. Nur 3 Monate nach der Geburt stirbt ihr Mann und sie geht eine zweite Ehe mit dem älteren Bruder Julius ein. Sie …
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Der erste Teil dieses Romans berichtet über das Leben Anna Reichenbachs. Sie heiratet den jüngsten Sohn eines Textilhändlers und bekommt bald ihre Tochter Gertrud. Nur 3 Monate nach der Geburt stirbt ihr Mann und sie geht eine zweite Ehe mit dem älteren Bruder Julius ein. Sie führt ein herrschaftliches Haus, es gibt viele Empfänge, auch wenn bereits Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts ihr jüdischer Glaube bei einigen Menschen zu Ausgrenzung führt. Auch als sie zum evangelischen Glauben konvertieren ändert sich nichts. Sie bekommt weitere Kinder, wobei Heinrich, ihr ältester Sohn, ihr Liebling ist. Er gerät jedoch nicht nach Wunsch, seine Zeit verbringt er in Spielsalons und mit immer wechselnder Damenbegleitung in Etablissements und Varietes. Dort trifft er auf die Garderobiere Marie.
Im zweiten Teil geht es um das Leben Maries und Heinrichs, Marie, die aus sehr einfachen Verhältnisse stammt, wird von Anna nicht empfangen, nicht als Schwiegertochter anerkannt. Um Heinrichs Spielsucht in den Griff zu bekommen wird er zu Geschäftsfreunden nach New York geschickt. Er träumt immer von einer Rückkehr nach Berlin und als dann der erste Weltkrieg ausbricht, kehrt er als Soldat zurück. Eine Rückkehr in die USA bleibt ihm danach verwehrt.
Hoch interessant erzählt Constanze Neumann ihre eigene Familiengeschichte, Lücken in den Aufzeichnungen ihrer Vorfahren wird durch literarische Freiheit ergänzt. Gute 100 Jahre umfasst die Handlung, vom Aufstieg der Kaufmannsfamilie bis zu der Judenverfolgung. Besonders die Lebensgeschichte Maries hat mich stark gefesselt.
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Anna Reichenheim ist jüdischen Ursprungs und in ihrer Zeit war es eminent „richtig“ zu heiraten. Genau das ist ihr gelungen und sie gebar einige Kinder, um deren Wohl sie ständig gemüht war. Einzig der Älteste schlägt aus der Reihe und vergnügt sich lieber …
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Anna Reichenheim ist jüdischen Ursprungs und in ihrer Zeit war es eminent „richtig“ zu heiraten. Genau das ist ihr gelungen und sie gebar einige Kinder, um deren Wohl sie ständig gemüht war. Einzig der Älteste schlägt aus der Reihe und vergnügt sich lieber im nächtlichen Treiben Berlins. Dort trifft er auf Marie, eine junge Frau, die alles andere als standesgemäß, aber herzensgut ist. Reibereien und Streit innerhalb der Familie sind vorprogrammiert.
In ersten Teil geht es um die Geschichte Annas, die als Kind schon irgendwie ihren eigenen Kopf hatte und sehr gerne mit dem Vater im Kontor unterwegs war – auch wenn die Mutter das nicht sehr gerne sah. Mit dem Tod ihrer Schwester muss Anna schnell erwachsen werden. Fortan wurde Wert daraufgelegt, dass sie standesgemäß heiraten wird und einen großen Haushalt führen kann. Anna findet dann tatsächlich einen passenden Mann, den sie auch gernhat, doch Adolph Reichenheim war immer schon kränklich und verstirbt früh. Dessen Bruder nimmt jedoch seine Stelle ein und Anna lebt mit ihren Kindern wohlhabend mitten in Berlin. Immer mehr Kinder kommen zur Welt und alle sind wohl geraten – nur der älteste Sohn Heinrich hat nur Flausen im Kopf. Statt im Textilbetrieb seines Vater zu arbeiten oder anderweitig Karriere zu machen, ist er auf seinen Lustgewinn aus und schert sich nicht um Familientraditionen.
Im zweiten Teil geht es um Marie, die aus ärmlichen Verhältnissen stammt und die es auch in Berlin nicht so richtig voran schafft, trotz ihrer Bemühungen. Sie trifft auf Heinrich und Welt prallen aufeinander. Marie heiratet Heinrich, obwohl einiges im Argen liegt und sie nicht von dessen Mutter akzeptiert wird. Die beiden Frauen sind so unterschiedlich in ihrem Denken und Handeln, sind dazwischen nicht nur eine Generation, sondern eben auch eklatante Standesunterschiede, die unüberbrückbar scheinen.
Beide Frauen sind etwas Besonderes und ich mochte auch beide, denn aus ihrem Blickwinkel betrachtet haben sie immer nur das Beste gewollt und versucht. Im ersten Teil war mir Anna ziemlich sympathisch und man verstand ihre Beweggründe sehr gut anhand ihrer Biografie. Auch Annas Handeln ist verständlich – nur in der Geschichte der jeweils anderen hält sich die Sympathie dann in Grenzen. Hier wird sehr deutlich, dass an dem Spruch – „Bevor du urteilst, ziehe meine Schuhe an und gehe meinen Weg“ – schon einiges dran sein kann.
Besonders reizvoll ist natürlich, dass der Geschichte reale Personen und Ereignisse zu Grunde liegen und die Geschichte somit noch deutlich mehr Tiefe hat, als ein rein fiktionale. Die Verbindung der beiden Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, eingebettet in den historischen Hintergrund, der immerhin die beiden Weltkriege beinhaltet, ist richtig gut gelungen.
Der Schreibstil ist ansprechend, fesselnd, spannend und unterhaltsam. Die Autorin schafft es, trotz schier endloser Figuren, die wesentlichen Charaktere so gut zu beschreiben, dass man sie auseinanderhalten kann. Die Entwicklung des Nationalsozialismus ist sehr gut nachvollziehbar dargestellt, auch das manche eben nicht direkt verstanden, wie schlimm noch alles werden würde.
Mich hat das Buch wirklich begeistert und ich empfehle es daher auch gerne weiter, besonders an Leser mit Faible für besondere Familiengeschichten.
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Lesenwerte Familiengeschichte!
In diesem, dem neuen Buch von Constanze Neumann, geht es um die Zeitspanne von etwa 1850-1950. Somit werden in etwa 100 Jahre umspannt, in welchen diese Familiengeschichte spielt.
Dieser Roman ist dabei untergliedert in zwei Teile. Im ersten geht es um die …
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Lesenwerte Familiengeschichte!
In diesem, dem neuen Buch von Constanze Neumann, geht es um die Zeitspanne von etwa 1850-1950. Somit werden in etwa 100 Jahre umspannt, in welchen diese Familiengeschichte spielt.
Dieser Roman ist dabei untergliedert in zwei Teile. Im ersten geht es um die frühen Jahre und der zweite Teil setzt dann mit der rasanten Lebensgeschichte eines jüngeren Familienmitglieds an und endet einige Jahre nach dem 2. Weltkrieg.
Die Sprache, in der Frau Neumann schreibt ist sehr flüssig und dadurch ist dieser Roman gut zu lesen.
Passend zu dem Buch ist auch das sehr ansprechend gestaltete Cover.
Generell ist das Buch meiner Meinung nach ein lesenswertes, bei dessen Lektüre man sowohl gut unterhalten, als auch in die damaligen Zeiten hineinversetzt wird und zudem etwas zeitgeschichtliches Wissen vermittelt bekommt. Für jeden, der sich für historische Themen und Familienromane interessiert, ist dieses Buch zu empfehlen.
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Das Porträt zweier Frauen - da wäre mehr möglich gewesen
Im vorliegenden Roman wird die Geschichte zweier Frauen erzählt: Anna Eisner und Marie Stahmann.
Die Autorin hat ihre eigene Familiengeschichte fiktional verarbeitet, wie im Nachwort ersichtlich ist.
Der Zeithorizont …
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Das Porträt zweier Frauen - da wäre mehr möglich gewesen
Im vorliegenden Roman wird die Geschichte zweier Frauen erzählt: Anna Eisner und Marie Stahmann.
Die Autorin hat ihre eigene Familiengeschichte fiktional verarbeitet, wie im Nachwort ersichtlich ist.
Der Zeithorizont erstreckt sich vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit des Zweiten Weltkriegs.
Im ersten Teil geht es um Anna Eisner. Sie entstammt einer (groß)bürgerlichen jüdischen Familie und heiratet ebenso standesgemäß.
Eines ihrer sechs Kinder, der Sohn Heinrich, bricht mit diesen Konventionen. Er führt ein "wildes" Leben mit unsteter Arbeitsbiografie und heiratet die Marie, die aus keiner großbürgerlichen jüdischen Familie stammt.
Die Biografie Maries ist Gegenstand des zweiten Teils. Schwerpunkt ist hier ebenfalls die Unstetigkeit Heinrichs, der sie von Deutschland nach Amerika und wieder schließlich nach Deutschland zurück führt. Seine häufigen Berufswechsel, seine Spielsucht und seine Affären ziehen sich wie ein Roter Faden durch. Marie ist ebenfalls nicht ganz unschuldig und leidet zunächst unter ihrer Kinderlosigkeit.
Insgesamt ein Buch, das sich zwar flüssig liest, viele Ereignisse aber nur anreißt ohne dabei in die Tiefe zu gehen. Den zweiten Teil fand ich persönlich besser, hier finden sich aber ebenfalls viele Zeitsprünge. Einen richtigen Spannungsbogen gibt es nicht.
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