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Kristall86
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an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2236 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2024
Der Uhrmacher und das Flüstern der Zeit
Hausenblas, Michael

Der Uhrmacher und das Flüstern der Zeit


ausgezeichnet

Als voll ausgebildete Juwelierin kann ich bei diesem Buch klar sagen: es war wirklich toll dieses Werk zu lesen und sich dahin hineinziehen zu lassen! Bravo!

Autor Michael Hausenblas zeigt uns einen Handwerksberuf auf, der genau wie andere Handwerksberufe auch, seine Eigenheiten hat. Uhrmacher sind eigen und das ist auch völlig in Ordnung so. Als gern genutztes Mittel ist es bei Uhrmacherlehrlingen im ersten Lehrjahr oft üblich ihnen eine Sanduhr vorzusetzen und diese auf Genauigkeit zu überprüfen. Finden Sie ulkig? Einerseits ist es das auch aber warum läuft so eine Uhr denn so „genau“, so ganz ohne Zahnräder und Unruh oder Batterie wie es andere Uhren nunmal tun? Liegt es an der Menge der Sandkörner, an deren Größe, an der Öffnung in der sie hindurchrieseln oder gar am Standort selbst? Schnell steht jedenfalls fest, eine Sanduhr ist viel mehr als eine „Uhr“! Sie bringt enorm viel philosophisches Denken mit sich und das will erkundet werden! Unser Protagonist steht jedenfalls vor einem kleinen großen Rätsel aber wie Uhrmacher nunmal so sind, nimmt er sich auch dem ach so kleinsten Problem an. Seine Kundin erwartet schließlich von ihm das die Uhr wieder tadellos läuft! Hausenblas zeigt dem Leser auf wirklich besondere Weise die Thematik mit der vergangenen Zeit auf und mit der die noch kommen mag. Warum vergeht eigentlich Zeit und was macht sie mit einem? Das Thema wird sehr schnell philosophisch und wenn man sich darauf einlässt, fliegt man nur so durch den Roman. Seine Worte sind wunderbar gewählt und man hält hier ein kleines Schätzchen in der Hand und darf einfach einer besonderen Geschichte beiwohnen. 5 Sterne mit Leseempfehlung hierfür!

Bewertung vom 09.10.2024
Jagd - Das ultimative Buch
Feierabend, Peter;Numßen, Sascha

Jagd - Das ultimative Buch


ausgezeichnet

Klappentext:

„Der neue Bildband von Peter Feierabend und Sascha Numßen aus der Ultimate-Reihe beschäftigt sich mit einer der ältesten Tätigkeiten der Menschheit, dem Jagen. „Jagd - Das ultimative Buch“ beleuchtet zum ersten Mal die Jagd von allen Seiten.

Feierabend und Numßen durchstreifen auf eindrucksvoll ganzheitliche Weise die einzelnen Themenkreise, die eng mit dem Jagen verbunden sind. Reich bebildert und mit informativen Texten hinterlegt, stellen sie die Modeentwicklung der Jagdbekleidung vor, die verschiedenen Jagdwaffen und Wildtiere und führen die Leser:innen durch die größten gesellschaftlichen Jagdevents, die den Jagdsport als Zeitvertreib in der High Society umrahmen.

Zudem befassen sich die beiden Autoren mit den tierischen Gefährten der Jäger. Hochsensible Spürhunde, dressierte Greifvögel oder edle Jagdpferde werden in diesem tiefgehenden Bildband vorgestellt. Selbstverständlich dürfen auch das Weidwerk, die Trophäen und die mit der Jagd verbundene Kunst in diesem beeindruckenden Werk nicht fehlen….“



Das Thema Jagd wird immer wieder gern kontrovers diskutiert. Es gibt Befürworter und es gibt Gegner. Die Jagd ist aber schon seit Anbeginn der Zeitrechnung und seit dem es menschliches Leben auf diesem Erdball gibt nunmal ein komplett normales Thema. Gejagt wurde immer schon und Jagd heißt im Fachbegriff auch Dezimierung des Bestandes. Warum? Wenn Wild keine natürlichen Feinde mehr hat, muss der Mensch eingreifen. Jagd hat aber auch viel mit Ästhetik zu tun. Egal ob die Kleidung, perfekt ausgebildete Jagdhunde, das Equipment oder die Beute an sich. In diesem Bildband wird alles bestens ins Licht gerückt. Egal ob Gewähre, Hunde, Landschaften oder auch Rezepte, hier darf das Jäger-Herz komplett aufblühen. Die Aufmachung ist kurzweilig und wirklich interessant. Da wir selbst seit über 25 Jahren Jagdhunde besitzen und diese auch jagdlich ausgebildet sind, wir aber keine Jäger sind, ist dieses Buch ein echter Genuss fürs Auge. Gegner werden dennoch überall das Haar in der Suppe finden, sollten sich aber mal mit dem Thema „Hege“ auseinandersetzen. Wir gesagt, brilliert dieses Buch optisch aber auch haptisch mit einem besonderen Thema und bringt dieses perfekt auf den Punkt! Verdiente 5 Sterne für die hochwertige Qualität und die Perfektion in diesem Buch!

Bewertung vom 01.10.2024
Floramour: Wildblumen
Klaffenbach, Anja

Floramour: Wildblumen


sehr gut

Klappentext:

„ •Sprachen: Englisch & Deutsch - Format:19,5 x 24 cm

Neues Konzept des Pflanzenportraits: Eine Hommage an die Einzigartigkeit jeder Blume und ein reicher Schatz an Wissen und Inspiration
Das exklusive Design der Reihe macht aus den Büchern echte Hingucker im Regal und spannende Sammlerstücke auf dem Coffee-Table
Ideal als Geschenk: Für alle, die gerne Blumen verschenken, aber nach einer weniger vergänglichen Alternative suchen
Endlich ein Blumenbuch, das sich nicht nur mit Zierpflanzen befasst, sondern Platz bietet für die Blumen am Wegesrand. In ihrem neuen Bildband „Floramour: Wildblumen“ widmet sich die bekennende Gartenenthusiastin Anja Klaffenbacher all jenen Wildblumen, die uns beim Spaziergang auf Grünstreifen, Wiesenabschnitten, Parkflächen oder Wanderpfaden begegnen. Oft eher unscheinbar, mit kleinem Blütenkelch sind diese Wiesenblumen die Tupfer, die den Frühling und Sommer farblich prägen….“



In diesem kleinen Büchlein werden dem Leser Wildblumen auf künstlerische Art und Weise näher gebracht. Mit kräftigen Farben, kurzen und prägnanten Texten sowie farblich passend arrangiertem Rahmen kommen blühende wilde Wunder hier in den Fokus. Dieses Blumenbuch zeigt auch künstlerisch/gestalterische Weise die Schönheit der Wildblumen auf. Farben rücken hier in den Fokus aber auch Makroaufnahmen zeigen die besondere Form der Blüten und ihrer anderen Organe.

Optik und Haptik sind wieder dem Verlag entsprechend hochwertig aufgemacht. Kräftige Seiten, griffiges Papier, perfekte Fotografien, Vergleiche mit Künstlern und deren Gemälden, sinnige Texte - hier passt alles sehr gut zusammen! Für Kunst- und Gartenfreunde ist dieses Buch ein Genuss für die Augen, ein Fachbach ist es indes aber nicht. 4 sehr gute Sterne hierfür!

Bewertung vom 25.09.2024
Wespen
Eaton, Eric R.

Wespen


ausgezeichnet

Klappentext:

„Unnütze Plagegeister im schwarz-gelben Kleid? Von wegen! Die vielfältige Welt der Wespen in brillanten Bildern – von der Gewöhnlichen Wespe bis zum Tarantulafalken. Mit erstaunlichen Fakten über Verhalten und Ökologie. Lästig, unnütz, aggressiv und gefährlich – unsere Meinung über Wespen scheint schnell gemacht. Doch trifft sie auch zu? Keineswegs, wie uns Eric Eaton in diesem wunderbaren Buch zeigt. Auf seiner Reise quer durch die Welt der Wespen stellt er uns zahlreiche Wespenarten und -familien vor, erläutert deren Lebens- und Verhaltensweisen und gewährt uns Einblicke in überraschende Überlebensstrategien und erstaunliche Symbiosen. Dabei wird nicht nur klar, wie vielgestaltig diese Insektenfamilie ist, sondern auch, wie überaus wichtig Wespen für uns und unsere Ökosysteme sind. Ein bemerkenswertes Buch, das mit zahlreichen Vorurteilen aufräumt und die Faszination für diese oft missverstandene Insektengruppe bei allen weckt, die sich darauf einlassen.“



Sie haben ihren Ruf weg und ein Jeder von uns schlägt wild um sich wenn sie einem im Eiscafé das Eis streitig machen wollen oder bei der Gartenparty den eigenen Cocktail probieren wollen wie man selbst und dann im Glas ertrinken. Wespen werden gern als Plagegeister bezeichnet aber in diesem Buch wird auf wirklich sinnige und verständliche Weise der Leser vom Gegenteil überzeugt. Wespen sind besondere Insekten mit einem hohen Stellenwert in der Natur. Das Buch befasst sich sehr eindringlich mit dem Thema und zeigt uns verständlich ihren Nutzen und ihre Notwendigkeit auf. Weiterhin interessant beschrieben werden auch die verschiedenen Arten aus der Wespen-Welt.

Man beendet dieses Buch und ist schlussendlich mehr als erstaunt welche Energie diese Tiere besitzen und welche Überlebensstrategien sie verfolgen um ihren Bestand zu erhalten. Ja, man betrachtet diese Tiere nach dieser Lektüre mit anderen Augen und das ist auch gut so. Fazit: Dieses Werk sollte wirklich jeder lesen der meint, Wespen seien nutzlos und nervig. Die Tiere sind unglaublich clever und wissen genau was sie tun - auch wenn sie zustechen. 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 25.09.2024
Experimente
Ball, Philip

Experimente


ausgezeichnet

Klappentext:

„Wie groß ist die Erde? Was ist Licht und wie entsteht Wärme? Was hat es mit der Schwerkraft auf sich und wie funktioniert der genetische Code? Über diese und ähnliche Fragen haben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen über die Jahrhunderte nachgedacht und dabei nicht nur nach Antworten gesucht, sondern auch nach Möglichkeiten, diese zu beweisen.

In diesem reich bebilderten Buch führt uns Philip Ball anhand sechzig wegweisender Experimente quer durch die Geschichte der Naturwissenschaft. Dabei erhalten wir nicht nur spannende Einblicke in die von Irrungen und Wirrungen geprägten Wege der Forschenden, sondern auch in die technischen Fortschritte, die nötig waren, um den Geheimnissen der Natur und des Universums auf die Spur zu kommen.“



Was soll ich sagen zu diesem Buch? Wer neugierig auf die Welt und besondere Entdeckungen sowie Experimente ist, muss dieses kurzweilige und sehr spannende Buch einfach lesen. Autor Philip Ball erklärt verständlich und nachvollziehbar verschiedenste Thesen und beleuchtet eindringliche Fragen, auf die man wohl so nie gekommen wäre, weil sie einfach „simpel“ bzw. selbstverständlich für uns sind aber es gilt nachzufragen und der bekannte Satz „Wer nicht fragt bleibt dumm!“ trifft hier bestens zu! Hier wird hinterfragt und erklärt und aufgeklärt! Selbstredend ist alles nicht so simpel zu erklären und auch Forscher haben bei so manchen Themen lange für die Entschlüsselung gebraucht und auch das wird hier beleuchtet. Fazit: Absolut lesenswert mit vielen Bildern untermalt und für alle Neugierigen unter uns bestens geeignet! 5 Sterne inkl. Leseempfehlung für dieses tolle Werk!

Bewertung vom 25.09.2024
Symbiosen beobachten
Gigon, Andreas;Stauffer, Felix

Symbiosen beobachten


ausgezeichnet

Klappentext:

„Wie ist ein das Zusammenleben unterschiedlichster Pflanzen- und Tierarten möglich? Herrscht nicht ein ständiges Fressen-und-gefressen-Werden? Solche Prozesse finden natürlich statt, aber auch Symbiosen und einseitig positive zwischenartliche Beziehungen sind unerlässlich. Entdecken Sie Spannendes und Neues in diesem reich bebilderten Naturführer.

Die Vielfalt und die Komplexität der Symbiosen in der heimischen Natur können die Betrachtenden zum Staunen bringen: Blütenbestäubung durch Insekten, Samenausbreitung durch Tiere, symbiotische Wurzelpilze, Abbau von Falllaub und Totholz, Pflanzen als Schlafstätten, als Rendezvous-Platz für Männchen und Weibchen, als Versteck oder als Ablageort für Eier oder Laich.

Dieser reich bebilderte Feldführer präsentiert die vielfältigen Symbiosen in den neun Lebensräumen Stadt, Wald, Hecke und Krautsaum, Fett-, Mager- und Feuchtwiese, alpiner Rasen, Acker und Seeufer. Im Zentrum stehen dabei die Symbiosen, die mit bloßem Auge oder mit einer Lupe beobachtet werden können.“



Wer mit wachen Augen durch die Natur streift, der sieht eine ganze Menge. Tiere und Pflanzen aber auch Pflanzen untereinander leben im Einklang miteinnander. Gerade im eigenen Garten kann man dieser Vereinigung, dieser Symbiose mehr als oft Zeuge werden. Dieses Buch behandelt diese Thematik mehr als ausführlich! Die Autoren Giggon und Stauffer nehmen den Leser fachlich, sachlich aber dennoch sehr unterhaltsam dabei an die Hand und erläutern, beschreiben, erklären, schildern dabei ihre Beobachtungen und Geschehnisse.

Da Buch wird als „Feldführer“ beschrieben und das trifft tatsächlich perfekt zu. Es passt perfekt in die Jackentasche bzw. den Rucksack und kann wunderbar auf der Tour genutzt werden. Die vielen Bilder sind dabei sinnvolle Unterstützer und helfen das Gelesene noch besser zu verstehen. Als Fazit kann ich hier nur klar sagen: dieses Buch ist wahrlich ein Lese-Muss und bietet immer wieder neue Erkenntnisse und ja, es schult auch dem Blick! Klare Leseempfehlung mit 5 Sternen hierfür!

Bewertung vom 25.09.2024
Unter dem Moor
Weber, Tanja

Unter dem Moor


ausgezeichnet

Man liest es schon indirekt aus dem Klappentext heraus und sobald man im Buch fest vertäut ist, was sehr schnell geschieht, dann erkennen wir Leser klar und deutlich drei Zeitebenen, drei unterschiedliche Damen, die uns Autorin Tanja Weber hier vorstellt und die schlussendlich alle miteinander irgendwie verwoben werden. „Das Moor vergisst nie.“ ist ein alter Spruch den mir meine Urgroßmutter stets mit auf den Weg gab sobald wir am Moor spazieren gingen. Moore sind Zeitfresser und halten ihre Geheimnisse gut behütet in den dunklen Untiefen. In Webers Geschichte sagt allein der Buchtitel den Fundort auf - „Unter dem Moor“. Sie nimmt uns sehr gekonnt an die Hand um das Moor zu erkunden. Egal ob Gines Geschichte oder die von Nina oder Sigrun - alle drei Damen verbindet das Moor und die Zeit in der sie leben. Wir erlesen hier drei verschiedene Zeitenstränge der deutschen Geschichte, die die Menschen extrem geprägt haben. Die gesellschaftlichen Lagen/Situationen waren stets unterschiedliche, das Bild der Frauen ebenfalls aber eines verbindet alle wieder zusammen: in Freiheit und zwanglos leben zu können.

Die Geschichte hat einen feinen Verlauf der mit den richtigen Worten bestückt ist. Als Kriminalroman würde ich die Geschichte nicht einordnen. Es hat eine besondere Mischung aus vielen Genren in sich und das passt auch ganz gut. Das Tempo mancher Erzählungen war oft etwas langgezogen aber das tat dem Thema keinen Abbruch. Weber weiß den Leser zu fesseln und ihn an die Hand zu nehmen. Das Moor ist eine Art sprachlicher und sinnbildhafter Schutzraum und bietet allerlei Spiel für eigene Gedanken und Meinungen. Webers Roman hat mich sehr gut unterhalten, ich bin den drei Geschichten mit großem Interesse gefolgt und war mit der Umsetzung der einzelnen Themen mehr als zufrieden. Gerne vergebe ich hier 5 Sterne inkl. Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.09.2024
Man sieht sich (MP3-Download)
Karnick, Julia

Man sieht sich (MP3-Download)


weniger gut

Klappentext:

„Sommer 1988. Friederika hat große Füße und nennt sich Frie. Robert, neu an der Schule und schüchtern, verliebt sich sofort, aber zeigt es nicht. Vielleicht flirtet sie nur zum Spaß mit ihm?



Winter 2002. Frie ist Mutter einer kleinen Tochter, Robert ist Musiker. Nach Jahren der Funkstille und einer zufälligen Begegnung bestätigt sich: Wann immer die beiden aufeinandertreffen, wird es kompliziert.



Sommer 2022. Frie, inzwischen fünfzig und seit dem Ende ihrer letzten Beziehung wieder Single, fährt zum Abitreffen. Mit dabei: all die Erinnerungen an Robert, den sie seit einer halben Ewigkeit nicht gesehen hat. Was wird diesmal zwischen ihnen passieren?



Ein mitreißend und liebevoll erzählter Roman übers Jungsein und Erwachsenwerden in den Neunzigern, über gelebte Träume und verpasste Gelegenheiten – und über eine neue Chance im Hier und Jetzt.“



Das Cover des Hörbuches (Hb) sah vielversprechend aus, der Titel klang nach etwas Anspruchsvollem, der Covertext las sich doch recht gut für meine Begriffe. Nun ist das Hb ausgehört und was soll ich sagen? Kann man hören, muss man aber nicht. Autorin Julia Karnick hat eine recht klischeehafte Story rund um Friederika und ihre verpasste Liebe verfasst. Erst war sie in Robert verliebt, aber eigentlich nicht so richtig oder doch? Dann, Jahre später, das Leben hat einen geformt, trifft man sich zufällig und die Stimmung kippt. Nichts ist mehr wie damals. Und dann, wieder eine gefühlte Ewigkeit später trifft man sich beim Abitreffen wieder. Was daraus wird? Tja…Zwei Leben treffen sich wieder und jeder hat nunmal andere Wege eingeschlagen und, wie gesagt, das Leben hat einen geformt. Wie soll denn so eine alte Verliebtheit über all die Jahrzehnte Bestand haben? Es ist schwer, eigentlich gar nicht, möglich diese zu aktivieren. Jedenfalls nicht so simpel wie es sich Frie vorstellt. Vielleicht hängt sie in der Midlife-Crisis fest? Man weiß es nicht, kann es nur vermuten. Einerseits erzählt Karnick ja ganz nett und regt den Leser/Hörer zum nachdenken an, was jeder so über seine alte Jugendliebe vielleicht denkt aber jeder von uns Lesern weiß, es sind schöne Gedanken aus der Vergangenheit und mehr nicht. Sie haben uns geprägt aber das nach fast vierzig Jahren aus einer alten Jugend-Liebe noch etwas Ernstes werden könnte, ist einfach unglaubwürdig.

Das Hörbuch ist zäh und langatmig. Vielleicht lag es an der Sprecherin Katrin Daliot oder es lag doch einfach am Inhalt. Die fast 15 Stunden zogen sich ewig in die Länge und ja, ich war froh als es vorbei war. Der Titel „Man sieht sich“ sagt eigentlich alles und nichts - man sieht sich und das war‘s. Es ist ein unverbindliche Satz. Eine Floskel, jedenfalls in meinen Augen. Ich hatte große Erwartungen an dieses Hb aber diese wurden leider nicht erfüllt. Der Plot hatte gute Ansätze aber leider wurde die Story nicht richtig angepackt. 2 Sterne hierfür.

Bewertung vom 16.09.2024
Über den Strom
Liksom, Rosa

Über den Strom


gut

Klappentext:

„Lappland 1944: Nachdem die Truppen der deutschen Wehrmacht aus Finnland vertrieben wurden und dabei alles zerstörten, was auf ihrem Weg lag, müssen Zehntausende Menschen ihre Heimat verlassen. Mittendrin ein junges Mädchen, das auf dem heimischen Hof das Vieh hütet und dessen Familie durch den Krieg auseinandergerissen wurde. Gemeinsam mit den anderen Kindern des Dorfes treibt sie die Kühe in Richtung des großen Flusses, der Grenze zu Schweden, in die Sicherheit – stets voller Hoffnung, in einem der vielen Flüchtlingslager ihre Eltern wiederzufinden….“



Rosa Liksoms Roman besticht in dieser Geschichte eindeutig mit ihrem besonderen Schreibstil. Wir erfahren hier eine Lebensgeschichte eines jungen Mädchens im letzten Kriegsjahr 1944. Eine wörtliche Rede, wie man sie kennt, gibt es hier nicht. Man muss von der ersten bis zur letzten Seite die Gedanken fest beim Buch behalten um nichts zu vergessen oder durcheinander zu bringen. Zudem benutzt Liksom eine besondere Art der Wortwahl. Mal extrem hart und dann wieder butterweich nimmt sie den Leser hier auf eine Art Lebensrettung mit. Unsere Erzählerin flüchtet mit jungen Jahren dem Krieg davon. Aus diesem Grund ist diese Geschichte einerseits ein Kriegs-Drama aber auch ein Coming-of-age-Roman. Einerseits passt dadurch die Wortwahl perfekt aber sie strengt auch beim lesen enorm an. Und dann noch der nicht vorhandenen wörtlichen Rede gerecht zu werden ebenfalls. Der Wettlauf gegen die Soldaten liest sich spannend aber schlussendlich ist es auch etwas, was man als Viel-Leser schon so oft gelesen hat. Dass das Leben und eben jene Situation unsere Erzählerin prägen wird, ist selbstredend. Sie ist vom Leben gestreift und ihre Seele wird dies immer prägen, was mir aber hier fehlt ist doch etwas Positives. Sie ist immer voller Hoffnung irgendwann und wo ihre Eltern wiederzufinden aber ob dies gelingen wird, müssen Sie selbst erlesen. Fazit: Meines Erachtens eine interessante Geschichte, sie sich aber zu sehr verzettelt und durch die Art und Weise der Aufmachung und man als Leser immer versuchen muss am Ball zu bleiben um ihn nicht zu verlieren. Ich vergebe 3 gute Sterne hierfür!

Bewertung vom 15.09.2024
Die Farben der Wüste / Ikonen ihrer Zeit Bd.12
Martin, Amelia

Die Farben der Wüste / Ikonen ihrer Zeit Bd.12


ausgezeichnet

Klappentext:

„Die erwachsene Georgia O'Keeffe blickt zurück auf ihr Leben: Auf die schillernden Jahre in New York, wo sie umgeben von Künstlern und Fotografen wilde Jahre verbringt; ihr politisches Engagement bei der National Woman's Party, nicht zuletzt auf ihre große Liebe zu Alfred Stieglitz, dessen Aktfotografien von Georgia ihr Gesicht weit über die Grenzen der USA bekannt macht. Als sie – bereits in ihren Fünfzigern – in der Ruhe ihrer Ranch in New Mexico endlich die Erdung findet, die sie ihr ganzes Leben gesucht hat, wird klar, dass sie ihrem Ehemann und Förderer Stieglitz längst entwachsen ist: Unbeirrt geht sie ihren steinigen Weg zu einer Kunst, die dem Leben in all seiner morbiden Vollkommenheit huldigt, und wird damit unsterblich.“



Ich bin ein großer Kunstfreund und die Werke von Georgia O‘Keeffe haben mich eh und je sehr beeindruckt. Als nun dieses Werk erschien, war ich sehr gespannt wie ihre Geschichte hier präsentiert wird. Autorin Amelia Martin hat es hier wunderbar geschafft O‘Keeffes Leben darzustellen. Mit viel Feingefühl berichtet sie über diese außergewöhnliche Künstlerin und zeigt uns ihre Sicht der Dinge auf. O‘Keeffe ist mit all ihren Erfahrungen gewachsen und daraus entstand dann ihre unverwechselbare Kunst - all das wird hier wirklich beeindruckend niedergeschrieben. Martin benutzt einen feinen aber dennoch stets passenden Schreib- und Wortstil. Nichts wirkt überheblich oder gar gekünstelt, ganz im Gegenteil. Man liest in jeder Seite eindeutig heraus, dass sich hier die Autorin enorm intensiv mit dem Leben dieser besonderen Künstlerin beschäftigt hat und ihr Leben ganz behutsam in eben diese Geschichte gepackt hat. Ich bin wirklich restlos von diesem Buch begeistert und kann jedem Leser nur empfehlen sich mit O‘Keeffes Werken eindringlich zu beschäftigen. Man muss sich nicht mit Kunst auskennen um sie zu verstehen, man muss sie einfach mal auf sich wirken lassen und sehen was sie mit einem macht. Dieses Buch ist jedenfalls sehr zu empfehlen! 5 Sterne hierfür!