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Kristall86
Wohnort: 
an der Nordsee

Bewertungen

Insgesamt 2137 Bewertungen
Bewertung vom 21.04.2024
Die neue Gorch Fock
Kaack, Ulf;Winkler, Achim

Die neue Gorch Fock


gut

Klappentext:

„Die Geschichte der »neuen« Gorch Fock – Bildband Segeln



Die ganze Historie der legendären Gorch Fock und ihrer Schwesterschiffe. Angefangen beim Bau in den Docks von Blohm & Voss, über ihre Namenspatrone, Kommandanten und Besatzungen bis hin zu Reiseprotokollen, Zeitzeugenberichten und einem Überblick über die Historie der zivilen und militärischen Segelschulschiffe. Ein anregendes Porträt, attraktiv bebildert und mit allen Infos zur Wiedergeburt dieses Schiffes nach seiner Sanierung.



Brandaktuell mit allen Infos zur Grundinstandsetzung und vielen Hintergrundinfos
Aktuelle und historische Fotos zeigen die Segler in ihrem ganzen Detailreichtum
Die Faszination des Marine-Schulschiffs »Gorch Fock« ist ungebrochen…“


Gerade im Frühjahr 2024 erhält die Gorch Fock nochmal alle große Aufmerksamkeit, da der Prozess um Gelder-Veruntreuung bei der ehemaligen Sanierung und Grundinstandsetzung des Schiffes ganz außergewöhnliche Maße selbst vor Gericht annimmt. So etwas hat es bisweilen noch nie gegeben. Dazu findet man im Buch recht wenig. Hier geht es primär um das Schiff selbst. Es ist eine Art Biografie eines Seglers, der einen ganz besonderen Status in der Deutschen Marine hat. Das wunderschöne Segelschiff hat eine breite Geschichte zu erzählen und hat wohl alle Höhen und Tiefen mitgemacht, die man nur mitmachen kann. In neunzehn Kapiteln wird das Schiff vom Kiehl bis hin zum höchsten Mastpunkt genau beschrieben. Die Fotografien dazu sind dazu wirklich einmalig schön, die Texte ab und an recht steif und Wissen gespickt, die nur die wahren und eingefleischten Fans etwas sagen werden wie beispielsweise die „Ahnengalerie“ der Kommandanten an Bord selbst. An sich ist das Buch wirklich hübsch aufgemacht und von toller Buchqualität, dennoch findet sich all das Wissen auch sehr kompakt auf einschlägigen Internetsuchplattformen. Vieles ist hier sehr ausschweifend erklärt, einiges zu wenig berichtet für meine Begriffe. Alles in allem vergebe ich hier gute 3 Sterne.

Bewertung vom 17.04.2024
Leonardo, Frida und die anderen
Jouneaux, Camille

Leonardo, Frida und die anderen


sehr gut

Klappentext:

„Welche Bedeutungen haben die Kunstwerke? Wie haben sich Kunststile entwickelt? Wie lebten die Künstler? Wie konnten ihre Werke so lange überleben? Was ist interessant an Kunst?

Viele Fragen stellten sich der Autorin Camille Jouneaux, hier gibt sie Antworten. In diesem zugänglichen, modernen und anschaulich illustrierten Buch werden die Grundlagen der bildenden Kunst aus acht Jahrhunderten Kunst zusammengeführt. Erklärt wird etwa wie Museen funktionieren, wie Maler Proportion und Perspektive einsetzen, wie stilistische Merkmale zu erkennen sind, wie Gemälde aufgebaut sind, welche Bedeutung Kunst hat. Dabei zieht die Autorin auch überraschende Vergleiche zwischen alter Kunst und Werken der Moderne. Begriffe wie Barock, Ukiyo-e, Graffiti, Kubismus, oder De Stijl werden erläutert. Nicht-westliche Traditionen, wie chinesische, indische, australische Aborigine- und afrikanische Kunst werden ebenso behandelt. Zahlreiche Künstlerinnen, die die Kunstgeschichte bis heute teils übersehen hat, werden vorgestellt.“



Die Kunst ist eine Welt für sich und weltweit hat sie unterschiedlichste Züge. In diesem Buch reisen wir vom 12. Jahrhundert bis in die Jetztzeit. Wir erlesen in kurzen und knackigen Erzählungen etwas über die damalige Zeit und ihre Künstler.

Es gibt einen kleine Einführung wie und was man in einem Kunstmuseum nun wirklich sieht, wo es sich lohnt hinzusehen und wie man „richtig guckt“. Zudem werden Fachbegriffe erläutert so dass es dem Besucher/Betrachter ein besseres Verständnis beschert. Weiter geht es dann mit einzelnen Porträts rund um die Künstler selbst. Es gibt, wenn vorhanden, ein Porträtbild, einen kurzen Lebenslauf und die Aufzählung (teils auch mit Bild) zu den bekanntesten Werken des Künstlers inkl. Beschreibungen und Anmerkungen. Das Buch ist wirklich toll und ein echtes Highlight für Kunsteinsteiger ABER für meine Begriffe leidet unter der Buchgröße nunmal auch die Schriftgröße. Es ist schon alles sehr winzig geschrieben und einige Bilddetails lassen sich nur mit der Lupe erkennen. Auch unvorteilhaft sind die Schwarz-Weiß-Bilder der Kunstwerke selbst. Oft ist nicht sichtbar wo der Pfeil überhaupt hinzeigt und um welches Detail es dann geht ist nur aus den Texten ersichtlich. Hier hätte das Buch gerne mehr Größe erhalten dürfen und gerne auch mehr Luft zwischen Text und Bildern erhalten können. Alles wirkt schon sehr gedrungen und eingeengt. Nichtsdestotrotz ist dieses Buch wirklich eine Bereicherung, da hier auf begrenztem Raum enorm viel Wissen zu finden ist. Ich vergebe hier 3,5 gut bis sehr gute Sterne hierfür!

Bewertung vom 17.04.2024
Mountain Houses
Freudenberger, Nina

Mountain Houses


sehr gut

Klappentext:

„Das Buch bietet eine beeindruckende Tour zu mehr als 20 in den Bergen gelegenen Häusern auf der ganzen Welt – von modernen Lodges bis hin zu rustikalen Refugien, von minimalistischen Häusern bis hin zu traditionellen Chalets in Hanglage oder avantgardistischen Ateliers und Studios. Die vorgestellten Häuser aus 13 Ländern auf 5 Kontinenten dienen ihren Besitzern als Sehnsuchts- und Zufluchtsort, als Zuhause oder Zweitwohnsitz, als besonderer Ort für Gemeinschaft und Familienleben oder Rückzugsort für künstlerisches Schaffen, sie liegen eher einsam und abgelegen oder aber auch ganz in der Nähe von Metropolen oder größeren Städten. In fast allen Beispielen geht es um „Liebesgeschichten“ oder sich über Jahrzehnte erstreckende Passionen für den einen besonderen Ort, dem die ganze Zuwendung und Leidenschaft ihrer zumeist aus kreativen Berufen stammenden Besitzer gilt.

Auf der Suche nach diesen besonderen Häuser und Geschichten sind Nina Freudenberger und ihr Fotograf Chris Mottalini um die ganze Welt gereist: Das Ergebnis ist eine opulent bebilderte Zusammenstellung dieser sehr individuellen Lebensorte, begleitet von einem ebenso schönen und lesenswerten wie kundigem Text über das Design und die Besitzer der Häuser in der Schweiz, Österreich, Portugal, Frankreich, Marokko, Südafrika, Südkorea, den USA, Mexiko, Brasilien, Argentinien und Chile.

Ein Buch für alle an Interior Design interessierten Leser:innen mit einem Faible für andere Kulturen, Traditionen und besondere Menschen.“



Endlich dürfen wir im Jahr 2024 das Buch „Mountain Houses“ von Nina Freudenberger auch auf Deutsch genießen. In diesem Buch reisen wir Leser mit der Autorin über die ganze Welt und dabei immer die Bergwelt mit ihren besonderen Häusern im Vordergrund. Freudenberger nimmt uns mit hinter die Türen, ins Innere der Häuser und zeigt uns auf wie ihre Besitzer das Moderne mit dem alten Bau, dem an die Bergwelt angepassten Bau vereint haben. Entweder sieht man gar keine Moderne obwohl sie da ist (was mir persönlich extrem gut gefallen hat) oder es ist wirklich beachtlich wie gut das Moderne mit dem Alten vereinbart werden konnte. Weltweit dürfen wir in diese Art von Architektur-Magie eintauchen und sehen was diese Künstler geschaffen haben. Dennoch bleibt stets das regionale Flair immer sichtbar, egal ob in Mexiko, Österreich oder Portugal - die Architekten haben stets ein Augenmerk auf die Umgebung der Häuser.

Das Buch ist wieder von feiner Qualität. Der feste Einband hält die straffen und matten Buchseiten bestens fest. Zudem sind die Drucke alle sehr gut und fehlerfrei. Die Kombination mit Text und Bild ist stets harmonisch.

Fazit: ein rundum gelungenes Buch mit besonderen Einblicken. 4 sehr gute Sterne hierfür!

Bewertung vom 17.04.2024
Impressionismus
Westheider, Ortrud

Impressionismus


ausgezeichnet

Klappentext:

„Claude Monet, Camille Pissarro, Auguste Renoir und Alfred Sisley fanden in den 1860er Jahren als Gruppe zusammen und revolutionierten die Kunst mit lichtdurchfluteten Landschaften, die sich von den traditionellen Bildthemen ihrer Zeit befreiten. 1874 wurden sie als die „Impressionisten“ bekannt, die mit Vorliebe in freier Natur malten und flüchtige Sinneseindrücke möglichst unmittelbar auf die Leinwand bannten. Künstler wie Berthe Morisot, Paul Cézanne und Gustave Caillebotte schlossen sich dieser neuen Kunstrichtung an. Mehr als ein Jahrzehnt später entwickelten Künstler wie Paul Signac und Henri-Edmond Cross die Malerei dieser Pioniere weiter, und sogar Pablo Picasso ließ sich in seinem ersten Jahr in Paris, 1901, vom impressionistischen Stil inspirieren.

Es gibt keine vergleichbare Sammlung, die impressionistische Landschaftsmalerei so umfangreich und in ihrer Entwicklung und Ikonographie so schlüssig zeigen kann, wie die in den vergangenen Jahrzehnten von Hasso Plattner zusammengetragene. Die über 100 Gemälde werden jetzt als Dauerleihgaben in dem von ihm gegründeten Museum Barberini in Potsdam präsentiert. Anhand dieser Sammlung stellt Ortrud Westheider, Direktorin des Museums Barberini, die Geschichte des französischen Impressionismus vor.

Noch immer fasziniert diese Malerei mit ihrer Konzentration auf den Augenblick. Die Impressionisten wollten alles malen, wenn es nur neu gesehen war. Ihrer Beobachtungsgabe verdanken sich realistische Bilder von überraschender Abstraktion. Geleitet von den Wechselwirkungen des Lichts und der Atmosphäre schufen sie zeitlos schöne Landschaften, deren Neuerungsgeist und Energie bis heute begeistert.“



Das Kunstmuseum Barberini in Potsdam bei Berlin beherbergt die wohl beeindruckendste Sammlung von Kunstwerken aus der Zeit des Impressionismus. Es ist die Sammlung des bekannten Mäzen Hasso Plattner. Und durch diese beeindruckende Sammlung erhielt das Museum besondereren Ruf. Plattners Sammlung genießt einen exzellenten Ruf, da sie Werke aus dem französsichen Impressionismus aber auch aus der DDR-Zeit enthält. In diesem Buch geht es speziell um Werke des Impressionismus. Das Buch ist ein Katalog zur Ausstellung selbst. Wir dürfen neben den Bilder selbst wunderbar verständlich und wissensreiche Texte dazu erlesen. Es ist wahrlich einmalig wieviele Werke Plattner zusammen getragen hat und dadurch die Welt des Impressionismus so greifbar machen kann. Da kann man nur staunen. Und in den Bildern komplett versinken.

Die Aufmachung ist sehr gelungen: den Bildern wird hier genügend Raum gegeben um wirken zu können und die Texte sind einfach nur stille aber auch starke Begleiter. 5 Sterne für dieses tolle Werk!

Bewertung vom 16.04.2024
Die schönsten Sommergeschichten

Die schönsten Sommergeschichten


ausgezeichnet

Klappentext:

„Das perfekte Begleitbuch für sonnige Tage und laue Nächte!



Unterhaltsame Sommergeschichten für den Urlaub oder die Ferien daheim, aber auch bei Regenwetter oder extremer Hitze zu empfehlen. Am schönsten wird es mit den kurzen Geschichten an einem langen Sommerabend.



Bei Marie von Ebner-Eschenbach geht es um einen Augenblick im Hochsommer, der auch noch Jahrzehnte später in Erinnerung bleibt, Franziska zu Reventlow erzählt von seltsamen Urlaubsbekanntschaften, Erich Kästner nimmt uns mit auf eine Fahrt mit unerwartetem Ziel und Wolfgang Borchert schildert, zu welch amüsanten Begegnungen es in einem Gartenlokal kommen kann. Auch noch mit dabei: Helene Böhlau, Theodor Storm, Selma Lagerlöf, Theodor Fontane, Kurt Tucholsky, Charles Dickens, Simone de Beauvoir, Hermann Hesse, Katherine Mansfield, Joachim Ringelnatz, Isabel Allende, Mark Twain, Peter Altenberg und Arthur Schopenhauer.“



Die sommerlichen Geschichten passen einfach perfekt in diese Jahreszeit. In mal kurzen mal langen Geschichten darf der Leser für bestimmte Momente gerne mal abtauchen oder sogar in kleiner Runde mal laut vortragen. In diesem Buch sind sehr viele große Namen mit ihren Geschichten vertreten die nunmal wahre Klassiker sind. Einige vielleicht noch unbekannt, andere vielleicht sehr vertraut. Fest steht jedenfalls, mit diesem Büchlein kann man wunderbar den Sommer mit seiner Hitze oder aber auch seinen heftigen Sommergewittern bestens überstehen. Der Duft von Sommer fliegt hier jedenfalls durch die Buchseiten und nimmt seine Leserschaft herrlich ein. 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 16.04.2024
Little Women
Alcott, Louisa May

Little Women


ausgezeichnet

Klappentext:

„Über die Freundschaft von vier Schwestern



»Little Women« – das sind die vier Schwestern March, und es ist die Geschichte einer Schriftstellerin, die nach Unabhängigkeit strebte. Louisa May Alcott legte viel von sich selbst in Jo, die zweitälteste der vier Schwestern, und lässt auch sie von einer Karriere als Schriftstellerin träumen. Zwar ist das – wie so vieles andere – für eine Frau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht leicht, doch Jo, Meg, Beth und Amy gehen ihren Weg – gemeinsam und doch jede für sich.“



Autorin Louisa May Alcott hat sich mit dieser Geschichte in den Literaturolymp katapultiert. Die Geschichte rund um die vier komplett ungleichen Schwestern liest sich einerseits wie ein Abenteuer aber oft auch wie ein Thriller. Die Mädchen träumen von ihrer Zukunft, haben alle Ideen, Wünsche Sehnsüchte aber zum einen ist die Zeit noch nicht unbedingt reif für so starke Frauen aber sie wird zumindest wach gerüttelt davon. Egal was sich den Mädchen in den Weg stellt, sie versuchen ihren Weg dennoch zu beschreiten. Es ist nicht immer einfach, es müssen Niederlagen verkraftet werden aber es können auch winzige Erfolge gefeiert werden. Durch ihr Tun und Handeln wachsen sie selbst mit sich, werden vom Kind zum Erwachsenen und erleben eine harte Welt voller Bestimmungen und Ansichten. Nicht immer sind diese mit ihren Einstellungen vereinbar aber dennoch ist ihr inneres Ziel der Weg.

Auch in diesem Buch gibt es wieder eine Biografie der Autorin zu erlesen. Was viele Leser sohl weniger wissen, die Autorin hat sehr viele persönliche Fakten hier mit eingewoben und somit ist der Roman auch autobiografisch anzusehen.

Das wunderbare in diesem Buch hier: es befinden sich beide Teile des Romans, Teil I und Teil II, bestens zusammengefügt und in wirklich sehr guter Neuübersetzung. Dieses Buch ist ein Genuss und ist ein Stück Zeitgeschichte. 5 Sterne hierfür!

Bewertung vom 16.04.2024
Der Bürgermeister von Casterbridge
Hardy, Thomas

Der Bürgermeister von Casterbridge


ausgezeichnet

Klappentext:

„Kaum ein viktorianischer Roman ist lebendiger und raffinierter als Thomas Hardys Bürgermeister von Casterbridge. Geschildert wird der Aufstieg und selbstverschuldete Niedergang eines einzelnen »Mannes mit Charakter«: Der Heubinder Michael Henchard gibt sich auf einem Volksfest dem Alkohol hin und versteigert seine Frau und seine Tochter an einen Seemann. Erst als er wieder nüchtern wird, erkennt er seinen Fehler und beschließt, keinen Alkohol mehr zu trinken. Im Laufe der Jahre bringt er es bis zum Bürgermeister und erfolgreichen Getreidehändler, doch die Vergangenheit lässt sich nicht ungeschehen machen … Mit einer kompakten Biographie des Autors.“



Was soll man zu diesem Klassiker sagen? Er ist nach wie vor ein Lesegenuss erster Güte. Übersetzt wurde das Werk dieses Mal von Eva-Maria König. Zudem hat sie ein sehr lesenswertes Nachwort dazu verfasst. Die Geschichte rund um Michael Henchard klingt eigentlich wie aus einem schlechten Film: im Suff verliert er alles an was sein Leben hängt, er stürzt tief in den Abgrund aber er sieht seine Fehler ein. Er berappelt sich würde man heute sagen aber dazu gehört ein bisschen mehr als nur Einsicht. Hardys Roman ist äußerst tiefgründig und mit sehr vielen lyrischen aber auch philosophischen Aspekten geschmückt. Nichts davon ist überladen oder gar zu viel. Hier geht es schlicht darum, dass es lohnt aus seinen Fehlern zu lernen wenn man bereit dazu ist. Das man das Vergangene nicht ungeschehen machen kann, ist klar, aber man zumindest versuchen in der Zukunft diese Fehler nicht mehr zu machen. Michaels Zukunftsweg lässt ihn zu einem anderen Menschen werden aber dennoch schmerzen die Wunden von damals sehr. Diese Entwicklung hier zu erlesen ist ein besonderes Lesevergnügen!

Ein echtes kleines Highlight in diesem Buch obendrauf: es gibt sogar eine Biografie des Autore selbst noch zu erlesen.

Ein Klassiker welcher 5 Sterne absolut verdient!

Bewertung vom 16.04.2024
Namen unbekannt
Babb, Sanora

Namen unbekannt


sehr gut

Klappentext:

„Die wahren „Früchte des Zorns“



Julia und Milt betreiben mit ihren Töchtern eine Farm im unwirtlichen Westen Oklahomas. Als das Überleben dort nach mehrjähriger Dürre und verheerenden Staubstürmen immer schwieriger wird, versuchen die beiden wie so viele in den 1930er Jahren, sich als Wanderarbeiter in Kalifornien durchzuschlagen. Sanora Babb erzählt eine einfühlsame Geschichte von Armut und Ausbeutung, aber auch von Freundschaft und Solidarität. Seinerzeit durch den übermächtigen Erfolg von John Steinbecks „Früchten des Zorns“ am Erscheinen gehindert, erhält ihr Werk erst heute die verdiente Anerkennung.“



Dieses Buch von der Autorin Sanora Babb hat eine mehr als besondere Geschichte bereits hinter sich aber nich nur das. Es macht hier wirklich sehr viel Sinn, sich vor oder auch nach dem lesen dieses Buches mit der Autorin genauer zu befassen. Schnell wird dann nämlich deutlich, wie und warum Babb so schreiben konnte wie sie es tat. Ihre Auffassungsgabe war enorm, ihre Sicht auf die Dinge waren tief in ihr verankert da sie selbst in den ärmlichsten Verhältnissen Oklahomas aufgewachsen ist. Sie hat bereits in jungen Jahren sehr viel Leid erleben müssen, hat sich aber selbst mit ihrer Art und ihren Leistungen aus dem Sumpf gezogen. Aus Babb wurde etwas und später zog es sie aus beruflichen Gründen wieder zurück an ihren Ausgangspunkt. Keiner weiß was sie damals selbst gedacht hat aber fest steht, in ihrem Buch „Namen unbekannt“ schreibt sie äußerst intensiv und ehrlich. Wenn einer weiß wie Elend zu beschreiben ist, dann Babb. Ihr Schreibstil ist dabei recht speziell: sie ist stets ruhig aber dennoch wirkt alles arg unterkühlt und unantastbar. Ich muss zugeben, ich empfand dies gar nicht mal schlecht, da so einerseits ein gewisser Abstand zu den Protagonisten zu sehen ist aber auch wie kalt und lieblos nunmal Elend ist. Im Elend gibt es keine Herzenswärme, keine Liebe oder gar Zuversicht. Im Elend beherrschen Dreck und Ratten dein Leben, Hunger und Armut. Unsere Familie im Buch bekommt die volle Härte der Natur zu spüren und der pure Kampf ums Überleben ist nun angebrochen. Aus diesem Grund ziehen sie weiter wie Nomaden, werden zu Flüchtenden im eigene Land. Die Natur treibt ihr ganz eigenes Spiel aber der Mensch mit ihr und den anderen Menschen ebenfalls. Sanora Babb hat es hier, in meinen Augen, tatsächlich geschafft der Gesellschaft von damals den Spiegel hinzuhalten aber auch der Natur selbst. Keiner von beiden wird je dort hineingesehen haben aber schlussendlich ist es ein gewaltiges Zeitzeugnis der damaligen Zeit. Was damals bereits die Menschen an den Rande des Abgrundes getrieben hat, kann in naher und ferner Zukunft bald wieder der Fall sein. Babb zeigt aber nicht nur das Äußere der damaligen Zeit sondern auch das Innere der Menschen. Dies zwar auf eine sehr spezielle Art aber ich empfand dies alles sehr harmonisch und gut miteinander verflochten. Oft erinnerte mich die Geschichte ein wenig an „Die Novemberschwestern“ von Josephine W. Johnson was wohl daran liegt, dass beide Frauen im selben Land, fast gleichem Alter und ähnlichen Bedingungen aufgewachsen sind. All das prägt eine Menschenseele und Babb hat hier einfach nur das geschrieben, was damals ihre Seele bewegte und viele anderen Menschen zugleich. Nur mit dem hinsehen und zuhören ist das so eine Sache…und genau dafür gibt es dieses besondere Buch! Ich vergebe hier 4 sehr gute Sterne für dieses besondere Werk!

Bewertung vom 11.04.2024
Die Neandertaler und wir -
Pääbo, Svante

Die Neandertaler und wir -


gut

Klappentext:

„Als Svante Pääbo und seinem Team eines Nachts 1996 die Entschlüsselung von genetischem Material aus dem jahrtausendealten Armknochen eines Neandertalers gelingt, machen sie eine unerwartete Entdeckung: Das Neandertaler-Material enthält DNA-Sequenzen, die im Vergleichsmaterial Tausender moderner Menschen noch nie gefunden wurden. Das lässt nur einen Schluss zu: Sie haben erstmals DNA eines ausgestorbenen Verwandten des Menschen gewonnen. Ein sensationeller Befund, der ein völlig neues Licht auf die Entwicklung des Menschen wirft, und ein Höhepunkt in Pääbos vielfach preisgekröntem Forscherleben, das mit der Arbeit an ägyptischen Mumien, Höhlenbären und Mammuts begann. In »Die Neandertaler und wir« schildert der 2022 mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Wissenschaftler die faszinierende Arbeit an urzeitlicher DNA in dem von ihm maßgeblich begründeten Feld der Paläogenetik. Ein spannendes Stück Forschungsgeschichte ist damit in aktualisierter Form wieder erhältlich.“



Vorab: Das Buch ist eine erweiterte Neuausgabe des Erstlings von 2014. Da ich den Vorgänger nicht kannte, kann ich auch dazu keine Vergleiche abgeben.

Nun zum Buch: ich muss zugeben, mich interessiert unsere Evolution sehr und ich bin wirklich sprachlos wie lebendig, humorvoll, anschaulich und mitreißend hier Svante Pääbo die Thematik seiner Forschung dem Leser näher bringt. Ja, er reißt einen mit seinem Forscherdrang förmlich mit und ja, man fuchst sich selbst recht schnell in die Thematik hinein. Alles nur weil der Autor so eine tolle Art hat. Seine Forschungsgeschichte und die seines Teams liest sich fast wie ein Thriller - haben die Forscher doch tatsächlich die DNA der Neandertaler entschlüsseln können! Wie das von statten ging und welche Erkenntnisse daraus nun gewonnen werden konnten, ist nun hier zu erlesen. Natürlich kann man auf den Fotografien im Buch erkennen, dass die Neandertaler eine andere Knochenstruktur hatten als wir heute aber warum genau hat sich das geändert in all der Zeit? Das Warum, Weshalb und Wie wird hier wirklich bestens erklärt. Kleines großes Manko nur: der Autor verzettelt sich irgendwann recht flott in seinem Enthusiasmus zu berichten und wirft dann mit vielen Fachbegriffe um sich, die ein Otto-Normal-Wissbegieriger kaum versteht. Ob es die Zusammensetzung der Nucleotide ist oder die mitochondreale DNA - hier braucht es schon ein sehr hohes Fachwissen oder ein entsprechendes Lexika in Griffbereitschaft, denn sonst ist man hier verloren die Zusammenhänge irgendwie zu verstehen, ihnen zu folgen bzw. dieses Wissen irgendwie für einen selbst greifbar zu machen.

Ich vergebe hier gut 3 Sterne für dieses tolle Buch!

Bewertung vom 11.04.2024
Das Gemüsekisten-Kochbuch
Hiekmann, Stefanie

Das Gemüsekisten-Kochbuch


ausgezeichnet

Klappentext:

„Geniale Gerichte aus der Gemüsekiste



Gemüse satt - das ganze Jahr! Mit über 100 alltagstauglichen Gemüserezepten und unzähligen Tausch-Optionen begeistert dieses Kochbuch nicht nur Gemüsekisten-Fans. Ob knusprige Rösti aus Kartoffeln und schwarzem Rettich, gebratener Rhabarber mit Ziegenkäse oder Wirsing-Pasta mit Nussbröseln. Stefanie Hiekmann zeigt, wie man das Beste aus seiner Gemüsekiste herausholt, alles verwertet und saisonale Schätze haltbar macht. Einfach, nachhaltig, gesund und lecker!

Von Aubergine bis Zucchini

- Leckeres aus der Gemüsekiste: Mit über 100 Rezepten das ganze Jahr über großartig kochen.

- Fantastische Veggie-Gerichte, aber auch Ideen für vollwertige Gemüse-Gerichte mit Fleisch oder Fisch

- Gemüse neu entdecken: Wissenswertes über 60 bekannte und weniger bekannten Gemüsesorten.

- Nachhaltig und einfallsreich: Mit Rezepten für den Vorrat, Tipps zur Resteverwertung und Haltbarmachung, cleveren Veggie-Swaps, No-Waste-Ideen und vielem mehr.



Trendthema Gemüsekiste



Stefanie Hiekmanns Buch enthält 100 Rezepte aus der Gemüseküche mit über 300 Tauschoptionen für eine endlose Rezept-Vielfalt. Tipps und Tricks zeigen, wie man

alle Produkte aus der Gemüsekiste optimal verwertet, die Reste sinnvoll weiterverarbeitet und Saisonales lecker einkocht. Nebenbei lernen Gemüsefans ganz besondere Sorten wie Gelbe Bete und Puntarelle kennen und lieben. Und natürlich dürfen Rezept-Hacks wie ein Veggie-Hack aus Pilzen und selbstgemachte Bolognese zum Einwecken nicht fehlen. Ein Must-have – nicht nur für Gemüsekisten-Nutzer*innen!



Das Beste aus der Gemüsekiste: Das kreative Kochbuch mit über 100 köstlichen Gemüse-Rezepten und Tipps und Tricks zur bestmöglichen Verarbeitung.“



Gemüsekisten sind eine feine Erfindung. Dabei kann man sie entweder selbst zusammenstellen bei seinem Gemüse-Bauern seiner Wahl, oder der Bauer macht das für einen selbst nach seinem Gusto oder es gibt sogar ein Abo dafür oder Sie gehen einfach ganz simpel in den Bioladen um die Ecke und kaufen sich das Gemüse was sie hier gerade in diesem Kochbuch als Inspiration finden - kurzum: hier gibt es Vorschläge aber keine Zwänge! Prima! Die Autorin Stefanie Hiekmann nimmt uns nach einer kurzen Einleitung in die 12 Monate mit und zu dem was die Gemüsewelt so her gibt. Genau dazu kreiert sie dann entsprechende Gerichte. Man ist aber auch als Nutzer dieses Kochbuches dazu angehalten einfach mal selbst zu probieren und zu testen! Klingt doch gut! Klar anzumerken sei: hier geht es rein NUR UM GEMÜSE! und Hiekmann macht es einem wirklich nicht schwer dieses auch in der Küche zu einem grandiosen Gericht zu verwandeln! Sie nutzt dabei typische aber auch vielleicht für den Ein oder Anderen unbekannte Gemüsesorten. Neben den Rezepten und kleinen Porträts der Gemüsesorten gibt sie auch Anregungen dieses oder jenes im Rezept beim nächsten Mal zu teste. Hier wird es also nie langweilig! Egal ob Veggie, Vegan oder einfach auch mal was mit Käse oder Fisch - hier wird jeder fündig! Ich finde dieses Kochbuch wirklich mehr als gelungen und genau dafür gibt es auch 5 Sterne von mir. Die Mischung ist sehr gut, die Rezepte mehr als abwechslungsreich trotz dem

Hauptakteur Gemüse und man wird angeregt zum kochen, zum probieren, zum genießen, kurzum: hier wurde alles aber wirklich alles richtig gemacht! Perfekt!