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Chris Offutt
Broschiertes Buch
Unbarmherziges Land (Mängelexemplar)
Ein Kentucky-Krimi
Übersetzung: Burger, Anke Caroline
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»Brillant« New York Times Book ReviewEine tote Frau in den Bergen. Alle wissen etwas, doch der Justiz vertraut keiner. Willkommen in Kentucky.Mick Hardin, Ermittler für das CID der US-Army, ist auf Heimaturlaub. Seine Frau ist hochschwanger, doch sie reden nicht miteinander. Seine Schwester Linda, erst kürzlich zum ersten weiblichen Sheriff von Rowan County aufgestiegen, steht vor ihrem ersten Mordfall, den ihr die lokalen Politiker am liebsten wegnehmen würden. Der übliche Chauvinismus oder geht es um mehr? Mit ihrem Bruder Mick macht sich Linda an die Lösung des Falls, denn sie weiß,...
»Brillant« New York Times Book Review
Eine tote Frau in den Bergen. Alle wissen etwas, doch der Justiz vertraut keiner. Willkommen in Kentucky.
Mick Hardin, Ermittler für das CID der US-Army, ist auf Heimaturlaub. Seine Frau ist hochschwanger, doch sie reden nicht miteinander. Seine Schwester Linda, erst kürzlich zum ersten weiblichen Sheriff von Rowan County aufgestiegen, steht vor ihrem ersten Mordfall, den ihr die lokalen Politiker am liebsten wegnehmen würden. Der übliche Chauvinismus oder geht es um mehr? Mit ihrem Bruder Mick macht sich Linda an die Lösung des Falls, denn sie weiß, dass unter der schönen und rauen Hügellandschaft Kentuckys die Gewalt brodelt und die offizielle Justiz keinen guten Stand hat. Bleibt nur die Frage, was tödlicher ist: die Menschen oder die Unbarmherzigkeit der Natur.
Eine tote Frau in den Bergen. Alle wissen etwas, doch der Justiz vertraut keiner. Willkommen in Kentucky.
Mick Hardin, Ermittler für das CID der US-Army, ist auf Heimaturlaub. Seine Frau ist hochschwanger, doch sie reden nicht miteinander. Seine Schwester Linda, erst kürzlich zum ersten weiblichen Sheriff von Rowan County aufgestiegen, steht vor ihrem ersten Mordfall, den ihr die lokalen Politiker am liebsten wegnehmen würden. Der übliche Chauvinismus oder geht es um mehr? Mit ihrem Bruder Mick macht sich Linda an die Lösung des Falls, denn sie weiß, dass unter der schönen und rauen Hügellandschaft Kentuckys die Gewalt brodelt und die offizielle Justiz keinen guten Stand hat. Bleibt nur die Frage, was tödlicher ist: die Menschen oder die Unbarmherzigkeit der Natur.
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Chris Offutt, geboren 1958, ist Autor mehrerer Romane, für die er mit dem Whiting Writers Award und dem American Academy of Arts and Letters Fiction Award ausgezeichnet wurde. Zuletzt erhielt er 2019 für Country Dark den französischen Prix Mystère de la Critique. Er lebt im ländlichen Lafayette County in der Nähe von Oxford, Mississippi. Anke Caroline Burger lebt nach ausgedehnten Reisen durch Nord-, Südamerika und Asien in Berlin und Zürich. Sie übersetzt aus allen englischsprachigen Ecken der Welt, u. a. die Bücher von Ottessa Moshfegh, Adam Johnson, Tanya Tagaq, Jon McGregor und Naoise Dolan.
Produktdetails
- Verlag: Tropen
- Originaltitel: The Killing Hills
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 24. Juli 2021
- Deutsch
- Abmessung: 212mm x 136mm x 22mm
- Gewicht: 286g
- ISBN-13: 9783608505122
- ISBN-10: 3608505121
- Artikelnr.: 67382601
Herstellerkennzeichnung
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Hässliche Kontinuität
Krimis in Kürze: Garry Disher, Chris Offutt und Andreas Pflüger
Wyatt hat keinen Vornamen und keinen festen Wohnsitz. Er ist "ein Chamäleon, sozial gesehen". Aber er hat Prinzipien und ein Motto: "Plane fürs Optimum, erwarte das Schlechteste, beachte die Fluchtwege." Wyatt ist ein Dieb und die Hauptfigur von bisher acht Romanen des großen australischen Autors Garry Disher. "Moder" (Pulp Master, 300 S., br., 14,80 Euro) ist Wyatts neunter Auftritt, und man kann das Buch auch lesen als Porträt des Profis als alternden Diebs. Von einem Kontakt im Gefängnis bekommt Wyatt einen Tipp. Keiner der üblichen Jobs. Diesmal geht es um einen betrügerischen Finanzberater, der mit dem Ponzi-Schema
Krimis in Kürze: Garry Disher, Chris Offutt und Andreas Pflüger
Wyatt hat keinen Vornamen und keinen festen Wohnsitz. Er ist "ein Chamäleon, sozial gesehen". Aber er hat Prinzipien und ein Motto: "Plane fürs Optimum, erwarte das Schlechteste, beachte die Fluchtwege." Wyatt ist ein Dieb und die Hauptfigur von bisher acht Romanen des großen australischen Autors Garry Disher. "Moder" (Pulp Master, 300 S., br., 14,80 Euro) ist Wyatts neunter Auftritt, und man kann das Buch auch lesen als Porträt des Profis als alternden Diebs. Von einem Kontakt im Gefängnis bekommt Wyatt einen Tipp. Keiner der üblichen Jobs. Diesmal geht es um einen betrügerischen Finanzberater, der mit dem Ponzi-Schema
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gearbeitet hat, insolvent ist und abhauen will, weil ihm eine Klage droht. Aber er hat noch einiges auf die Seite gebracht. Seine Gerissenheit und sein Trickreichtum führen sogar Wyatt an seine Grenzen.
Disher erzählt das in dem lässigen Sound, der die Wyatt-Bücher auszeichnet, er wechselt geschickt und spannungssteigernd die Perspektiven und inszeniert ein ziemlich bizarres Finale im Pazifik. Die beste Pointe jedoch ist, wenn ein Kontaktmann in der Gefängnisbibliothek mit einem iPhone versorgt wird - es findet sich in einem Hohlraum zwischen den Seiten 100 und 300 von Habermas' "Theorie des kommunikativen Handelns".
Chris Offutt kommt aus Kentucky, sein Buch heißt im Original "The Killing Hills", und man liegt nicht falsch, wenn man "Unbarmherziges Land" (Tropen, 224 S., br., 15,- Euro) als eine ungemütlichere Spielart des Heimatromans versteht. Das ländliche Kentucky ist kein Ort, wo man viel auf Staat und Polizei gibt, sie sind notwendige Übel, und manche Konflikte regelt man lieber gleich selbst unter Umgehung des staatlichen Gewaltmonopols.
Ein weiblicher Sheriff hat hier einen sehr undankbaren Job. Es hilft Linda Hardin zunächst nicht, dass ihr Bruder Mick Kriminalermittler bei der US Army ist; er hat genug Probleme mit seiner schwangeren Frau. Offutt hat den Mordfall eingebettet in den sozialen und natürlichen Mikrokosmos des Countys, er schreibt eine klare, knappe Prosa. Dass Land und Leute ihm vertraut sind, heißt ja nicht, dass er seine Heimat verklärte. Er weiß, was gespielt wird, er versteht es, und das ist eine gute Voraussetzung für einen Plot, in dem der erfahrene Ermittler Mick für den Fall wie für seine private Misere eine unkonventionelle Lösung findet.
Andreas Pflüger hat dank seiner Trilogie um die blinde Ermittlerin Jenny Aaron eine stabile Fangemeinde, er ist lange im Geschäft und hat auch Drehbücher für mehr als zwanzig "Tatort"-Folgen geschrieben. "Ritchie Girl" (Suhrkamp, 464 S., geb., 24,- Euro) ist ein historischer Spionageroman, der im Deutschland des Jahres 1946 spielt. Von Ferne erinnert er an Joseph Kanons "The Good German", nur dass es hier eine 1937 aus Berlin geflohene Deutschamerikanerin ist, die als Besatzungsoffizierin zurückkehrt und so verzweifelt nach guten Deutschen sucht wie nach den zehn Gerechten in Sodom.
Pflüger hat aufwendig recherchiert, das wird schnell sichtbar, er hat sein eigenes Amalgam aus Fakten und Fiktion verfertigt, das bis auf wenige Ausnahmen überzeugt. Dulles und Gehlen treten auf, namhafte Nazis und die Ankläger von Nürnberg. Es geht um Fragen von Moral, Schuld und Scham, sie werden manifest in der Figur der Paula Bloom, die weiß, dass ihr 1937 von der SA ermordeter Vater Geschäfte mit Nazis und deutschen Firmen gemacht hat, und wissen will, was ihr Geliebter getan hat. So wird eine hässliche Kontinuität zum Leitmotiv - zwischen den einträglichen Amerika-Geschäften deutscher Firmen im Nationalsozialismus und der schnellen Kooperation mit und Amnestie von nützlichen Nazi-Verbrechern durch die Besatzer.
Pflügers Drehbucherfahrung tut dem harten Stoff gut. Die Kapitel sind hochverdichtete, gut gebaute Szenen: direkt mitten hinein und schnell wieder hinaus. Das sorgt für Tempo und Kompaktheit. Es erfordert Konzentration, weil manchmal die Rechercheergebnisse nur so sprudeln, und so ganz verlässt einen der Eindruck nicht, der Roman sei ein paar Seiten zu lang ausgefallen. Pflügers Prosa ist bildhaft mit leichtem Hang zu Lyrizismen, er spielt mit viel Pedal, aber weil er meist den Ton trifft, ist das eine angenehme Lektüre. Über gängige Krimiprosa ragt das weit hinaus. PETER KÖRTE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Disher erzählt das in dem lässigen Sound, der die Wyatt-Bücher auszeichnet, er wechselt geschickt und spannungssteigernd die Perspektiven und inszeniert ein ziemlich bizarres Finale im Pazifik. Die beste Pointe jedoch ist, wenn ein Kontaktmann in der Gefängnisbibliothek mit einem iPhone versorgt wird - es findet sich in einem Hohlraum zwischen den Seiten 100 und 300 von Habermas' "Theorie des kommunikativen Handelns".
Chris Offutt kommt aus Kentucky, sein Buch heißt im Original "The Killing Hills", und man liegt nicht falsch, wenn man "Unbarmherziges Land" (Tropen, 224 S., br., 15,- Euro) als eine ungemütlichere Spielart des Heimatromans versteht. Das ländliche Kentucky ist kein Ort, wo man viel auf Staat und Polizei gibt, sie sind notwendige Übel, und manche Konflikte regelt man lieber gleich selbst unter Umgehung des staatlichen Gewaltmonopols.
Ein weiblicher Sheriff hat hier einen sehr undankbaren Job. Es hilft Linda Hardin zunächst nicht, dass ihr Bruder Mick Kriminalermittler bei der US Army ist; er hat genug Probleme mit seiner schwangeren Frau. Offutt hat den Mordfall eingebettet in den sozialen und natürlichen Mikrokosmos des Countys, er schreibt eine klare, knappe Prosa. Dass Land und Leute ihm vertraut sind, heißt ja nicht, dass er seine Heimat verklärte. Er weiß, was gespielt wird, er versteht es, und das ist eine gute Voraussetzung für einen Plot, in dem der erfahrene Ermittler Mick für den Fall wie für seine private Misere eine unkonventionelle Lösung findet.
Andreas Pflüger hat dank seiner Trilogie um die blinde Ermittlerin Jenny Aaron eine stabile Fangemeinde, er ist lange im Geschäft und hat auch Drehbücher für mehr als zwanzig "Tatort"-Folgen geschrieben. "Ritchie Girl" (Suhrkamp, 464 S., geb., 24,- Euro) ist ein historischer Spionageroman, der im Deutschland des Jahres 1946 spielt. Von Ferne erinnert er an Joseph Kanons "The Good German", nur dass es hier eine 1937 aus Berlin geflohene Deutschamerikanerin ist, die als Besatzungsoffizierin zurückkehrt und so verzweifelt nach guten Deutschen sucht wie nach den zehn Gerechten in Sodom.
Pflüger hat aufwendig recherchiert, das wird schnell sichtbar, er hat sein eigenes Amalgam aus Fakten und Fiktion verfertigt, das bis auf wenige Ausnahmen überzeugt. Dulles und Gehlen treten auf, namhafte Nazis und die Ankläger von Nürnberg. Es geht um Fragen von Moral, Schuld und Scham, sie werden manifest in der Figur der Paula Bloom, die weiß, dass ihr 1937 von der SA ermordeter Vater Geschäfte mit Nazis und deutschen Firmen gemacht hat, und wissen will, was ihr Geliebter getan hat. So wird eine hässliche Kontinuität zum Leitmotiv - zwischen den einträglichen Amerika-Geschäften deutscher Firmen im Nationalsozialismus und der schnellen Kooperation mit und Amnestie von nützlichen Nazi-Verbrechern durch die Besatzer.
Pflügers Drehbucherfahrung tut dem harten Stoff gut. Die Kapitel sind hochverdichtete, gut gebaute Szenen: direkt mitten hinein und schnell wieder hinaus. Das sorgt für Tempo und Kompaktheit. Es erfordert Konzentration, weil manchmal die Rechercheergebnisse nur so sprudeln, und so ganz verlässt einen der Eindruck nicht, der Roman sei ein paar Seiten zu lang ausgefallen. Pflügers Prosa ist bildhaft mit leichtem Hang zu Lyrizismen, er spielt mit viel Pedal, aber weil er meist den Ton trifft, ist das eine angenehme Lektüre. Über gängige Krimiprosa ragt das weit hinaus. PETER KÖRTE
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Krimis in Kürze: Garry Disher, Chris Offutt und Andreas Pflüger
Wyatt hat keinen Vornamen und keinen festen Wohnsitz. Er ist "ein Chamäleon, sozial gesehen". Aber er hat Prinzipien und ein Motto: "Plane fürs Optimum, erwarte das Schlechteste, beachte die Fluchtwege." Wyatt ist ein Dieb und die Hauptfigur von bisher acht Romanen des großen australischen Autors Garry Disher. "Moder" (Pulp Master, 300 S., br., 14,80 Euro) ist Wyatts neunter Auftritt, und man kann das Buch auch lesen als Porträt des Profis als alternden Diebs. Von einem Kontakt im Gefängnis bekommt Wyatt einen Tipp. Keiner der üblichen Jobs. Diesmal geht es um einen betrügerischen Finanzberater, der mit dem Ponzi-Schema
Krimis in Kürze: Garry Disher, Chris Offutt und Andreas Pflüger
Wyatt hat keinen Vornamen und keinen festen Wohnsitz. Er ist "ein Chamäleon, sozial gesehen". Aber er hat Prinzipien und ein Motto: "Plane fürs Optimum, erwarte das Schlechteste, beachte die Fluchtwege." Wyatt ist ein Dieb und die Hauptfigur von bisher acht Romanen des großen australischen Autors Garry Disher. "Moder" (Pulp Master, 300 S., br., 14,80 Euro) ist Wyatts neunter Auftritt, und man kann das Buch auch lesen als Porträt des Profis als alternden Diebs. Von einem Kontakt im Gefängnis bekommt Wyatt einen Tipp. Keiner der üblichen Jobs. Diesmal geht es um einen betrügerischen Finanzberater, der mit dem Ponzi-Schema
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gearbeitet hat, insolvent ist und abhauen will, weil ihm eine Klage droht. Aber er hat noch einiges auf die Seite gebracht. Seine Gerissenheit und sein Trickreichtum führen sogar Wyatt an seine Grenzen.
Disher erzählt das in dem lässigen Sound, der die Wyatt-Bücher auszeichnet, er wechselt geschickt und spannungssteigernd die Perspektiven und inszeniert ein ziemlich bizarres Finale im Pazifik. Die beste Pointe jedoch ist, wenn ein Kontaktmann in der Gefängnisbibliothek mit einem iPhone versorgt wird - es findet sich in einem Hohlraum zwischen den Seiten 100 und 300 von Habermas' "Theorie des kommunikativen Handelns".
Chris Offutt kommt aus Kentucky, sein Buch heißt im Original "The Killing Hills", und man liegt nicht falsch, wenn man "Unbarmherziges Land" (Tropen, 224 S., br., 15,- Euro) als eine ungemütlichere Spielart des Heimatromans versteht. Das ländliche Kentucky ist kein Ort, wo man viel auf Staat und Polizei gibt, sie sind notwendige Übel, und manche Konflikte regelt man lieber gleich selbst unter Umgehung des staatlichen Gewaltmonopols.
Ein weiblicher Sheriff hat hier einen sehr undankbaren Job. Es hilft Linda Hardin zunächst nicht, dass ihr Bruder Mick Kriminalermittler bei der US Army ist; er hat genug Probleme mit seiner schwangeren Frau. Offutt hat den Mordfall eingebettet in den sozialen und natürlichen Mikrokosmos des Countys, er schreibt eine klare, knappe Prosa. Dass Land und Leute ihm vertraut sind, heißt ja nicht, dass er seine Heimat verklärte. Er weiß, was gespielt wird, er versteht es, und das ist eine gute Voraussetzung für einen Plot, in dem der erfahrene Ermittler Mick für den Fall wie für seine private Misere eine unkonventionelle Lösung findet.
Andreas Pflüger hat dank seiner Trilogie um die blinde Ermittlerin Jenny Aaron eine stabile Fangemeinde, er ist lange im Geschäft und hat auch Drehbücher für mehr als zwanzig "Tatort"-Folgen geschrieben. "Ritchie Girl" (Suhrkamp, 464 S., geb., 24,- Euro) ist ein historischer Spionageroman, der im Deutschland des Jahres 1946 spielt. Von Ferne erinnert er an Joseph Kanons "The Good German", nur dass es hier eine 1937 aus Berlin geflohene Deutschamerikanerin ist, die als Besatzungsoffizierin zurückkehrt und so verzweifelt nach guten Deutschen sucht wie nach den zehn Gerechten in Sodom.
Pflüger hat aufwendig recherchiert, das wird schnell sichtbar, er hat sein eigenes Amalgam aus Fakten und Fiktion verfertigt, das bis auf wenige Ausnahmen überzeugt. Dulles und Gehlen treten auf, namhafte Nazis und die Ankläger von Nürnberg. Es geht um Fragen von Moral, Schuld und Scham, sie werden manifest in der Figur der Paula Bloom, die weiß, dass ihr 1937 von der SA ermordeter Vater Geschäfte mit Nazis und deutschen Firmen gemacht hat, und wissen will, was ihr Geliebter getan hat. So wird eine hässliche Kontinuität zum Leitmotiv - zwischen den einträglichen Amerika-Geschäften deutscher Firmen im Nationalsozialismus und der schnellen Kooperation mit und Amnestie von nützlichen Nazi-Verbrechern durch die Besatzer.
Pflügers Drehbucherfahrung tut dem harten Stoff gut. Die Kapitel sind hochverdichtete, gut gebaute Szenen: direkt mitten hinein und schnell wieder hinaus. Das sorgt für Tempo und Kompaktheit. Es erfordert Konzentration, weil manchmal die Rechercheergebnisse nur so sprudeln, und so ganz verlässt einen der Eindruck nicht, der Roman sei ein paar Seiten zu lang ausgefallen. Pflügers Prosa ist bildhaft mit leichtem Hang zu Lyrizismen, er spielt mit viel Pedal, aber weil er meist den Ton trifft, ist das eine angenehme Lektüre. Über gängige Krimiprosa ragt das weit hinaus. PETER KÖRTE
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Disher erzählt das in dem lässigen Sound, der die Wyatt-Bücher auszeichnet, er wechselt geschickt und spannungssteigernd die Perspektiven und inszeniert ein ziemlich bizarres Finale im Pazifik. Die beste Pointe jedoch ist, wenn ein Kontaktmann in der Gefängnisbibliothek mit einem iPhone versorgt wird - es findet sich in einem Hohlraum zwischen den Seiten 100 und 300 von Habermas' "Theorie des kommunikativen Handelns".
Chris Offutt kommt aus Kentucky, sein Buch heißt im Original "The Killing Hills", und man liegt nicht falsch, wenn man "Unbarmherziges Land" (Tropen, 224 S., br., 15,- Euro) als eine ungemütlichere Spielart des Heimatromans versteht. Das ländliche Kentucky ist kein Ort, wo man viel auf Staat und Polizei gibt, sie sind notwendige Übel, und manche Konflikte regelt man lieber gleich selbst unter Umgehung des staatlichen Gewaltmonopols.
Ein weiblicher Sheriff hat hier einen sehr undankbaren Job. Es hilft Linda Hardin zunächst nicht, dass ihr Bruder Mick Kriminalermittler bei der US Army ist; er hat genug Probleme mit seiner schwangeren Frau. Offutt hat den Mordfall eingebettet in den sozialen und natürlichen Mikrokosmos des Countys, er schreibt eine klare, knappe Prosa. Dass Land und Leute ihm vertraut sind, heißt ja nicht, dass er seine Heimat verklärte. Er weiß, was gespielt wird, er versteht es, und das ist eine gute Voraussetzung für einen Plot, in dem der erfahrene Ermittler Mick für den Fall wie für seine private Misere eine unkonventionelle Lösung findet.
Andreas Pflüger hat dank seiner Trilogie um die blinde Ermittlerin Jenny Aaron eine stabile Fangemeinde, er ist lange im Geschäft und hat auch Drehbücher für mehr als zwanzig "Tatort"-Folgen geschrieben. "Ritchie Girl" (Suhrkamp, 464 S., geb., 24,- Euro) ist ein historischer Spionageroman, der im Deutschland des Jahres 1946 spielt. Von Ferne erinnert er an Joseph Kanons "The Good German", nur dass es hier eine 1937 aus Berlin geflohene Deutschamerikanerin ist, die als Besatzungsoffizierin zurückkehrt und so verzweifelt nach guten Deutschen sucht wie nach den zehn Gerechten in Sodom.
Pflüger hat aufwendig recherchiert, das wird schnell sichtbar, er hat sein eigenes Amalgam aus Fakten und Fiktion verfertigt, das bis auf wenige Ausnahmen überzeugt. Dulles und Gehlen treten auf, namhafte Nazis und die Ankläger von Nürnberg. Es geht um Fragen von Moral, Schuld und Scham, sie werden manifest in der Figur der Paula Bloom, die weiß, dass ihr 1937 von der SA ermordeter Vater Geschäfte mit Nazis und deutschen Firmen gemacht hat, und wissen will, was ihr Geliebter getan hat. So wird eine hässliche Kontinuität zum Leitmotiv - zwischen den einträglichen Amerika-Geschäften deutscher Firmen im Nationalsozialismus und der schnellen Kooperation mit und Amnestie von nützlichen Nazi-Verbrechern durch die Besatzer.
Pflügers Drehbucherfahrung tut dem harten Stoff gut. Die Kapitel sind hochverdichtete, gut gebaute Szenen: direkt mitten hinein und schnell wieder hinaus. Das sorgt für Tempo und Kompaktheit. Es erfordert Konzentration, weil manchmal die Rechercheergebnisse nur so sprudeln, und so ganz verlässt einen der Eindruck nicht, der Roman sei ein paar Seiten zu lang ausgefallen. Pflügers Prosa ist bildhaft mit leichtem Hang zu Lyrizismen, er spielt mit viel Pedal, aber weil er meist den Ton trifft, ist das eine angenehme Lektüre. Über gängige Krimiprosa ragt das weit hinaus. PETER KÖRTE
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»Chris Offutt legt einen packenden, mit knochentrockenem Humor gespickten 'Country noir'-Roman vor aus einer Region, in der einst Schnaps gebrannt und nun Drogen gekocht werden, wo Familienfehden bis weit in die Vergangenheit reichen - und nie verjähren.« Heinz Storrer, Schweizer Familie, März 2022 Heinz Storrer Schweizer Familie 20220301
Broschiertes Buch
Super Schreibstil, müde Story
In den Wäldern Kentuckys wird eine Frauenleiche gefunden. Die ermittelnde Linda Hardin ist nicht nur neu in dem Job, sondern auch der erste weibliche Sheriff der Stadt und dadurch vielen Männern ein Dorn im Auge. Also wendet sie sich bei den …
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Super Schreibstil, müde Story
In den Wäldern Kentuckys wird eine Frauenleiche gefunden. Die ermittelnde Linda Hardin ist nicht nur neu in dem Job, sondern auch der erste weibliche Sheriff der Stadt und dadurch vielen Männern ein Dorn im Auge. Also wendet sie sich bei den Ermittlungen an ihren Bruder Mick, der Militärermittler ist und gerade aufgrund persönlicher Probleme in seiner Heimatstadt ist…
Der Schreibstil von Autor Chris Offutt ist genau mein Fall. Seine zynisch humorvolle Beschreibung der Geschehnisse, Menschen und Umgebung, passt wunderbar zu den auftretenden schrägen und skurrilen Figuren. Zusätzlich wird die Erzählung durch super Einfälle des Autors bereichert. Genau das liebe ich an Autoren wie Elmore Leonard und Candice Fox. Chris Offutt kann zumindest vom Erzählstil auf jeden Fall mithalten.
Doch leider ist dies bei der Story nicht der Fall. Es fehlt der Erzählung an Dynamik. Das Erzählte wirkt zu dünn und plätschert so vor sich hin, dass die tollen Winkelzüge verpuffen, ohne bei mir als Leserin Interesse für die Geschichte zu erzeugen. Auch fehlte mir ein Spannungsbogen. Der Autor konzentriert sich oftmals auf die Beschreibung der Zustände, wenn er das Geschehen vorantreiben sollte. Weniger Sätze zur Umgebung oder dem Aufenthaltsort der Personen und mehr Interaktion hätte das Buch gebraucht. Vielleicht würden mehr innere Dialoge oder Gespräche zwischen den Personen, was nun folgt, zu mehr Spannung führen. So fehlte mir jedoch ein spannender Inhalt.
Ich hoffe, dass der Autor seine Plotentwicklung verbessert und den tollen Erzählstil beibehält. Auf jeden Fall werde ich auch das nächste Buch von Chris Offutt lesen und bin gespannt, ob er mich damit überzeugen kann.
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Broschiertes Buch
Nach acht Monaten kehrt Mick Hardin, Ermittler bei der US-Army, aus Europa zurück zu seiner Frau Peggy nach Kentucky. Seine Schwester Linda hat ihn informiert, dass Peggy schwanger ist – von Peggy selbst hat er seit sechs Wochen nichts gehört. Und es erwartet ihn nicht nur eine …
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Nach acht Monaten kehrt Mick Hardin, Ermittler bei der US-Army, aus Europa zurück zu seiner Frau Peggy nach Kentucky. Seine Schwester Linda hat ihn informiert, dass Peggy schwanger ist – von Peggy selbst hat er seit sechs Wochen nichts gehört. Und es erwartet ihn nicht nur eine veritable Ehekrise, auch Linda bittet ihn um Hilfe. Sie ist seit kurzem der erste weibliche Sheriff des County und hat bereits einen Mordfall zu lösen. Die Herren der Politik scheinen ihr dies jedoch nicht zuzutrauen und wollen den Fall lieber in Männerhänden sehen; doch Linda lässt sich nicht so leicht kaltstellen.
Was uns Chris Offutt hier präsentiert, ist ein Krimi, in dem die Hauptrolle der Bundesstaat Kentucky spielt ;-) Chris Offutt, der selbst aus dieser Gegend kommt, beschreibt Land und Leute so ausdrucksvoll, dass man bald ein Gefühl für die Atmosphäre dort bekommt. Die Menschen dort in den dünn besiedelten Wäldern und Bergen haben keine Erwartungen an den Staat; über die Jahre hinweg geht es ihnen schlechter als besser.
"Überall sonst leben die Menschen jedes Jahr ein bisschen länger. Nur bei uns wird das Leben im Schnitt kürzer. Das gibt es sonst nirgendwo in Amerika. Vor zwanzig Jahren haben die Leute hier noch länger gelebt." Seite 58
Was zählt, ist die Familie. Die steht über Allem.
"Tanner war ruhig und schüchtern, die Leute mochten seine Art, aber trotzdem bekam er nie einen Fuß auf die Erde. Eine Kultur, in der Blutsverwandtschaft über allem stand, konnte Tanner nicht vertrauen. Im ganzen County wurde er nur „der Adoptierte“ genannt." Seite 80
Im Zweifel gilt: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Der Staat in Form des Gesetzes bzw. des Sheriffs hat hier nur wenig bis nichts zu melden.
Angesichts der Schilderungen von Micks und Lindas Leben wie auch das diverser Einheimischer gerät der Kriminalfall fast ein wenig in den Hintergrund, was für eingefleischte Krimifans vermutlich etwas enttäuschend sein könnte. Insbesondere Micks Eheleben fand ich etwas zu ausführlich dargestellt; dennoch bleibt die Geschichte spannend und die Auflösung bzw. das Ende hat es wirklich in sich.
Sollte es eine Fortsetzung geben – ich wäre wieder dabei ;-)
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Broschiertes Buch
Unbarmherziges Land erzählt von einem Mord an einer Frau und wie der weibliche Sheriff Linda zusammen mit ihrem Bruder Mick versucht im harten Kentucky Antworten zu finden.
Das Buch schlägt definitiv einen etwas rauen Ton an. Es passt hervorragend zum Handlungsort. Man merkt, dass in …
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Unbarmherziges Land erzählt von einem Mord an einer Frau und wie der weibliche Sheriff Linda zusammen mit ihrem Bruder Mick versucht im harten Kentucky Antworten zu finden.
Das Buch schlägt definitiv einen etwas rauen Ton an. Es passt hervorragend zum Handlungsort. Man merkt, dass in Kentucky die Uhren etwas anders ticken.
Mick und Linda lernt man im Laufe der Geschichte wirklich gut kennen. Vor allem Mick, der es zur Zeit nicht gerade leicht hat. Die anderen Personen bleiben allerdings etwas flach und manchmal hatte ich wirklich Probleme mit der Vielzahl an Namen und Familien. Ich wusste manchmal nicht so genau wer nun zu wem gehört.
Die Story an sich beschäftigt sich zwar schon mit dem Mord, allerdings sind eher Familienfehden im Vordergrund. Manchmal vergisst man ein wenig, dass hier jemand umgebracht wurde.
Das Buch hat nur knappe 200 Seiten und dadurch musste alles irgendwann recht schnell beendet werden. Für mich wäre es besser gewesen, wenn das Buch noch ein paar Seiten länger gewesen wäre. So kam das Ende etwas abrupt.
Auch die Gedankengänge von Mick waren mir manchmal nicht ganz klar. Es war nicht immer ersichtlich woher er nun die Informationen hatte.
Das Cover passt dafür wieder hervorragend zum Inhalt. Auch der Titel ist sehr passend gewählt.
Insgesamt war das Buch nicht schlecht, hatte für mich aber leider zu viele kleine Baustellen.
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eBook, ePUB
Mord in Kentucky
Mick Hardin, knallhart. Er ist bei seinem Großvater im Wald aufgewachsen, war 14 Jahre in der Armee, leitete strafrechtliche Ermittlungen beim Militär, ist spezialisiert auf Mordfälle. Er ist mehr so der Typ einsamer Wolf, familiäre Enttäuschungen trugen …
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Mord in Kentucky
Mick Hardin, knallhart. Er ist bei seinem Großvater im Wald aufgewachsen, war 14 Jahre in der Armee, leitete strafrechtliche Ermittlungen beim Militär, ist spezialisiert auf Mordfälle. Er ist mehr so der Typ einsamer Wolf, familiäre Enttäuschungen trugen dazu bei. In Kentucky bist du ohne familiäre Bindungen nichts. Man steht füreinander ein. Mick kann sich auf seine einheimischen Vorfahren berufen, das öffnet ihm Türen. Besonders, als er seine Schwester Linda, hier Sheriff, unterstützt. Ein weiblicher Cop ist einigen Machomännern ein Dorn im Auge. Ein Mordfall soll ihre Karriere beenden. Nicht mit Mick!
Chris Offutt hat einen packenden Abenteuer- und Kriminalroman geschrieben, der einen harten und raubeinigen, aber selbstlosen und für Gerechtigkeit eintretenden Mann in den Mittelpunkt stellt. Unterhaltsam, gut zu lesen.
Ein Kentucky-Krimi aus dem amerikanischen Englisch von Anke Caroline Burger, Tropen Verlag.
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Broschiertes Buch
Im Zentrum der Handlung steht Mick Hardin, ein Militärpolizist, der auf Anraten seiner Schwester Linda zurück in seine Heimat, das östliche Kentucky, kommt, um private Angelegenheiten zu klären. Seine Frau hatte eine Affäre, und nun ist sie schwanger. Von ihm oder ihrem …
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Im Zentrum der Handlung steht Mick Hardin, ein Militärpolizist, der auf Anraten seiner Schwester Linda zurück in seine Heimat, das östliche Kentucky, kommt, um private Angelegenheiten zu klären. Seine Frau hatte eine Affäre, und nun ist sie schwanger. Von ihm oder ihrem Liebhaber, wer weiß? Aber noch bevor die klärende Aussprache stattfindet, wird er von Linda, die der erste weibliche Sheriff des Countys ist, um Hilfe in einem Mordfall gebeten. Ein alter Mann hat beim Ginseng sammeln in den Hügeln eine weibliche Leiche entdeckt. Unfall oder Mord, schnelle Aufklärung ist gefordert, ehe die Dinge außer Kontrolle geraten, denn im Hinterland von Kentucky ticken die Uhren anders.
„Unbarmherziges Land“ kommt im Gewand eines Thrillers daher und kann mit sämtlichen Attributen des Genres aufwarten, aber gegenüber dem Setting sind diese absolut zweitrangig und machen nicht die Qualität dieses Buches aus. Offutt ist mit der Gegend vertraut, seine Naturbeschreibungen sind mehr als bloße Dekoration, denn sie vermitteln ein Gefühl dafür, wie die Abgeschiedenheit sich auf das Leben der Menschen auswirkt. Wenn man Elmore Leonards „Raylan“ (literarische Vorlage für „Justified“) kennt, hat man schon eine ungefähre Vorstellung, was einem erwartet. In den Hügeln sind Familienbande wichtiger als Recht und Gesetz, das alttestamentarische Auge um Auge bestimmt das Handeln. Mick ist damit vertraut, er ist hier aufgewachsen, kennt die Bräuche, weiß, wen er wie ansprechen muss, um an Informationen zu gelangen, um die Hintergründe des Todesfalls aufzuklären und zu verhindern, dass die Sache aus dem Ruder läuft. Ein feiner „Rural Noir“, der hoffentlich in Serie geht!
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Broschiertes Buch
'Unbarmherziges Land' ist eine gelungene Kombination aus Thriller und Beschreibung von Leuten und Natur in Kentucky. Normalerweise würde ich so etwas Lokalkrimi nennen, aber irgendwie trifft es das nicht ganz, dafür kommt mir die Geschichte doch eine Spur zu düster vor. Die zumeist …
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'Unbarmherziges Land' ist eine gelungene Kombination aus Thriller und Beschreibung von Leuten und Natur in Kentucky. Normalerweise würde ich so etwas Lokalkrimi nennen, aber irgendwie trifft es das nicht ganz, dafür kommt mir die Geschichte doch eine Spur zu düster vor. Die zumeist sehr eigenen Charaktere werden sehr anschaulich beschrieben, so dass man beim Lesen ein gutes Bild vor Augen hat. Ob die Leute in Kentucky wirklich so schräg drauf sind, wage ich nicht zu beurteilen - der Autor könnte mir hier einen Grizzly aufbinden und ich würde es nicht merken (wovon ich aber nicht ausgehe, was irgendwie noch beunruhigender ist). Der Plot war unglaublich spannend, brachte mich aber auch immer wieder zum Schmunzeln, ohne dabei jedoch in Trivialitäten oder Unglaubwürdigkeiten abzurutschen. Kurze Kapitel und ein insgesamt nicht zu langes Buch machen diesen temporeichen Roman zu einem echten 'Page Turner'.
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Broschiertes Buch
Zu wenig Tiefgang
Dieses Buch lässt mich etwas traurig zurück, nachdem es so vielversprechend begonnen hat.
In den Bergen von Kentucky ist ein Mord passiert. Der weibliche Sheriff Linda Hardin bittet ihren Bruder, der eigentlich bei der Armee als Ermittler für das CID dient und …
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Zu wenig Tiefgang
Dieses Buch lässt mich etwas traurig zurück, nachdem es so vielversprechend begonnen hat.
In den Bergen von Kentucky ist ein Mord passiert. Der weibliche Sheriff Linda Hardin bittet ihren Bruder, der eigentlich bei der Armee als Ermittler für das CID dient und nur seinen Urlaub zu Hause verbringt, um Hilfe. Mick Hardin fängt daraufhin die Ermittlungen an. Zudem geht es auch um die Eheprobleme von Mick mit seiner schwangeren Frau Peggy.
Auch wenn ich den Schreibstil und die Beschreibungen der Landschaft, sowie die Eigenheiten der Einheimischen angesprochen haben, war das Buch einfach nicht spannend. Ich habe zu keinem Zeitpunkt mitgefiebert. Mick Hardin ist mir sympathisch und ich habe das Buch auch gerne gelesen, aber keine der Figuren wurde mir näher gebracht und bei keiner hat mich ihr Leben oder Ableben näher tangiert. Ich war auch bei Wendungen nicht weiter überrascht, da das Mitfiebern einfach fehlte.
Schade fand ich auch, dass Linda als Sheriff bei den Ermittlungen kaum in Aktion trat. Selbst scheint sie nicht großartig in den Fall involviert zu sein. Mick hingegen ermittelt, deckt alles auf, durchschaut jeden und behält zu jedem Zeitpunkt auch das große Ganze im Auge. Dabei ist er fast emotionslos. Der Leser nimmt an seinen Entscheidungsfindungen nicht teil. Ich habe seine Empfindungen nicht miterlebt, sondern wurde lediglich darauf hingewiesen, dass er nun so empfindet. Auch eine besondere emotionale Nähe zwischen den Geschwistern kam leider nicht auf.
Die Ehekrise war derart wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden, dass ich mich frage, weshalb man diesen Aspekt nicht völlig rausgelassen hat. Mick war zwar traurig darüber und hat nicht im ehelichen Haushalt gelebt, aber jegliche Gedanken, die er sich deshalb und insbesondere hinsichtlich der Lösung des Problems gemacht haben mag, hat er ohne den Leser erledigt.
Nachdem mich die ersten Seiten (das Auffinden der Leiche und die erste Interaktion zwischen den Geschwistern) sehr angesprochen hat und dazu führte, dass ich das Buch lesen wollte, hat es leider insgesamt meine Erwartungen an einen Krimi nicht erfüllt.
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Broschiertes Buch
Krimispannung Fehlanzeige
Mick Hardin ist Ermittler beim CID der US-Armee und auf Heimaturlaub, da seine Frau hochschwanger ist. Aber er ist nicht wirklich für sie da. Stattdessen vergräbt er sich in einer einsamen Hütte im Wald. Seine Schwester Linda wurde erst kürzlich zum …
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Krimispannung Fehlanzeige
Mick Hardin ist Ermittler beim CID der US-Armee und auf Heimaturlaub, da seine Frau hochschwanger ist. Aber er ist nicht wirklich für sie da. Stattdessen vergräbt er sich in einer einsamen Hütte im Wald. Seine Schwester Linda wurde erst kürzlich zum ersten weiblichen Sheriff ernannt und steht nun vor ihrem ersten Mordfall. Sie zieht ihren Bruder Mick zu ihren Ermittlungen hinzu.
Man sollte meinen, dass Linda die Ermittlungen führt, aber so ganz hat es sich nicht herauskristallisiert, was sie wirklich in der Story macht. Für mich war sie eher eine Nebenperson, die Mick in seinem Tun bestätigt und nur für "Ja, Mick, toll" da war. Es hatte den Eindruck als wenn der Autor es selbst nicht genau wusste.
Der Autor war glaube ich selbst verliebt in seinen geschaffenen Charakter Mick Hardin. Er hat ihn immer sehr großartig hingestellt, der alles kann und alles weiß. Dabei war er auch immer selbst von sich überzeugt und mit seinen Problemen beschäftigt. Allgemein war das Buch sehr männerlastig - Sohn, Enkel, Bruder... Ein bisschen sehr machomäßig wie ich finde.
Vieles wurde auch einfach an den Haaren herbeigezogen. Ein Maultier, was als Verandahalter herhalten muss, weil ein Holzbalken kaputt gegangen ist. Wer's glaubt... ich jedenfalls nicht.
Naja die Umgebungsbeschreibungen fand ich sehr schön. Sie haben ein wenig für das Kentucky-Flair gesorgt. Der Schreibstil war recht flüssig, hatte aber nichts Fesselndes an sich. Das war's dann eigentlich auch schon an den positiven Seiten des Buches.
Der Einstieg ins Buch hat mir noch gefallen, aber die Ermittlungen im Mordfall wurden dann eher Nebensache. Viel eher ging es dann um Familienfehnden.
Mein Fazit:
Obwohl das Buch nur einen Umfang von 224 Seiten hat, habe ich es nach der Hälfte abgebrochen. Ich bin absolut nicht reingekommen und auch mit den Protagonisten nicht warm geworden. Ich habe leider nur 1,5 Sterne für dieses Buch übrig. Meine Zeit nutze ich lieber für andere bessere Bücher.
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Broschiertes Buch
Unbarmherziges Land beginnt mit der Entdeckung der Leiche einer Frau durch einen älteren, pensionierten Schulhausmeister, auf den Hügeln von Kentucky. Sheriff Linda Hardin hat die Aufgabe, den Mord an Nonnie Johnson zu ermitteln und aufzuklären. Schnell wird deutlich, dass die …
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Unbarmherziges Land beginnt mit der Entdeckung der Leiche einer Frau durch einen älteren, pensionierten Schulhausmeister, auf den Hügeln von Kentucky. Sheriff Linda Hardin hat die Aufgabe, den Mord an Nonnie Johnson zu ermitteln und aufzuklären. Schnell wird deutlich, dass die wichtigen Persönlichkeiten in der Ortschaft das Gefühl haben, sie sei der Aufgabe nicht gewachsen. Deshalb zieht sie es vor die Hilfe ihres Bruders Mick Hardin in Anspruch nehmen. Nicht lange vor dem Mord war Mick Hardin, ein in Deutschland ansässiger Ermittler der Armee, aus persönlichen Gründen abrupt in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Er stimmt zunächst widerwillig zu, seiner Schwester zu helfen, wird aber bald vollständig in die Untersuchung mit eingezogen.
Während Mick Hardin sich tiefer in die Mordermittlung eingräbt, stellt er fest, dass er sich nicht nur mit anderen befassen muss, die vielleicht nicht wollen, dass der Mord richtig gelöst wird, sondern auch an die Bedeutung der Sitten und Traditionen ländlicher Leute erinnert wird. Dazu gehören auch Geschichten und vergangene Straftaten, die über Generationen hinweg anhalten und niemals vergessen werden sollten und wie Menschen mit vergangenen Erinnerungen sowohl hilfreich als auch gefährlich sein können.
Mit diesem Thriller Roman ist Chris Offutt eine Geschichte mit einer vollständiger Charakterentwicklung, soliden Handlung und einem kompakten dichten Schreibstill gelungen. Die Auflösung ist realitätsnah und nicht direkt vorsehbar. Ich empfehle dieses Buch gerne weiter, vor allem für diejenigen, die Kriminalromane mögen.
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eBook, ePUB
Mick Hardin ist brillant. Er löst die Fälle beim CID für die US-Army und momentan hat er Heimaturlaub. Seine hochschwangere Frau meidet er derzeit und das aus verständlichen Gründen. Die Schwester Linda wurde vor wenigen Wochen Sheriff und hat zum ersten Mal einen Mord …
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Mick Hardin ist brillant. Er löst die Fälle beim CID für die US-Army und momentan hat er Heimaturlaub. Seine hochschwangere Frau meidet er derzeit und das aus verständlichen Gründen. Die Schwester Linda wurde vor wenigen Wochen Sheriff und hat zum ersten Mal einen Mord aufzuklären. Was liegt da näher als die Gelegenheit zu nutzen und Mick als Hilfe mit ins Boot zu nehmen.
Hier geht es rasant zu und die Ermittler entsprechen absolut nicht dem Bild, welches in anderen Krimis häufig genutzt wird. Wer in „Unbarmherziges Land“ auf wilde Schlägereien und ungerechte Cops hofft, der hofft vergebens. Hier geht es tatsächlich um intensive Polizeiarbeit. Die Spannung bleibt konstant hoch. Es gibt zwar auch hier diese leider schon obligatorischen privaten Probleme der Ermittler, aber sie nehmen nicht zu viel Raum ein.
Ein abwechslungsreiches Buch, welches mich gut unterhielt. Die Beschreibung der rauen Landschaft Kentuckys und den ebenfalls nicht gerade zimperlichen Menschen, das hatte was. In „Unbarmherziges Land“ wurde nicht übertrieben und kein Akteur mit übermenschlichen Attributen ausgestattet. Die Übersetzung ist gut. Hier hat Frau Anke Burger ganze Arbeit geleistet. Und auch das Cover kann sich sehen lassen. Ein rundherum gelungenes Stück gute Unterhaltung, das sich zu lesen lohnt.
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