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Annabell

Bewertungen

Insgesamt 443 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2025
Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2
Motte, Anders de la

Eisiges Glas / Leo Asker Bd.2


sehr gut

Kurz nachdem Leonore "Leo" Asker ihren ersten Fall als Leiterin der hoffnungslosen Fälle abgeschlossen hat, meldet sich ihr Vater Per nach jahrelangem Schweigen bei ihr. Ihr Vater ist ein Prepper und steht nun unter Mordverdacht einen Urban Explorer getötet zu haben. Dessen Leiche wurde ohne Augen in der Nähe seines Anwesens gefunden. Nun droht Prepper Per sich gewaltsam seiner Verhaftung zu widersetzen, wenn seine Tochter ihm nicht hilft. Zur gleichen Zeit bekommt Leos Jugendfreund Martin Hill den Auftrag auf einer Privatinsel mit einem Obversatorium eine Biografie über das Familienoberhaupt zu schreiben. Bei seiner Recherche vor Ort entdeckt Martin, das es dort viele mysteriöse Dinge wie Körper ohne Augen und mysteriöse Lichter gibt. Er muss vorsichtig vorgehen, denn die Bewohner der Insel wollen nicht, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

"Eisiges Glas" ist der zweite Band der Reihe mit Leo Asker und ihre hoffnungslosen Fälle. Es ist empfehlenswert den Vorgängerband zu kennen damit man die Vorkenntnisse über Leo und Martin hat. Der Fall an sich ist aber in sich abgeschlossen.

Anfangs habe ich mich ein wenig schwer getan in die Handlung zu kommen. Ich fand, dass es sich zu Beginn etwas gezogen hat und trotz der Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Protagonisten und sogar auch einem Unbekannten "Der gläserne Mann" noch nicht so ganz spannend werden wollte. Doch die Story um das verlassene Obversatorium hat mich neugierig gemacht und ich wollte auch unbedingt wissen wie die Fälle mit einander zusammenhängen. So auf dem letzten Drittel wurde es bis zum Ende dann auch richtig spannend und ich habe regelrecht mit Martin und Leo mitgefiebert. Die Kapitel endeten zum Teil mit Cliffhängern, sodass man quasi gezwungen war weiterzulesen.

Der Fall um den "Gläsernen Mann" fand ich ein wenig vorhersehbar, zumindest wusste ich sehr schnell wo es sehr wahrscheinlich hinführen wird. Martins Fall, die Recherche für die Biografie, fand ich interessanter und spannender als Leos eigentlichen Fall ihrem Vater zu helfen.

Die beiden Hauptprotagonisten Leo und Martin waren mir noch aus dem Vorgänger bekannt und ich konnte auch sehr schnell wieder einen Bezug zu den beiden finden. Mir sind beide sehr sympatisch und ich verfolge von beiden gerne die Fälle. Ich bin auch sehr gespannt welcher Fall oder Fälle die beiden als Nächstes erwarten wird.

Mein Fazit:
Diesen Band fand ich etwas schwächer als den ersten Teil, aber trotzdem hat es mich beim Lesen sehr neugierig gemacht, wie Leos und Martins Fall zusammenhängen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und auf dem letzten Drittel wurde es ja auch nochmal so richtig spannend. Bin gespannt wie die Reihe weitergehen wird und gebe hier eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.03.2025
Dorn
Beck, Jan

Dorn


sehr gut

Kronenmorde
Nach zahlreichen persönlichen Schicksalsschlägen hat sich der Kriminalpsychologe Simon Dorn den Polizeidienst quittiert und sich in das leerstehende Hotel "Dornwald" in Bad Gastein zurückgezogen. Dort setzt er seine Arbeit fort. Er fängt an Zimmer um Zimmer in einen Schaukasten voll ungelöster Fälle zu verwandeln und dort weiter zu ermitteln. Seine einzige Verbindung zur Außenwelt ist Karla Hofbauer vom Cold Case Management des Bundeskriminalamt in Wien. Hofbauer wird während ihrer Ermittlungen in Hamburg ermordet und alles deutet auf einen Serientäter hin. Kriminalbeamtin Lea Wagner aus Wien folgt Hofbauers Spuren nach Bad Gastein und trifft als ungebetener Gast auf Dorn. Doch schnell ermitteln beide gemeinsam gegen einen Mörder, der keine Grenzen hat.

"Dorn: Zimmer 103" ist der erste Fall für Simon Dorn und Lea Wagner.

Anfangs fand ich es ein bisschen schwer in die Handlung reinzukommen. Die Schauplätze sowie die ermittelnden Personen haben hin und her gewechselt und es war mir nicht so klar wie das jeweils in den Fall hinein passt. Gefühlt wurde anfangs auch an fünf Enden mit den Ermittlungen angefangen und es wurde dann erst nach und nach verknüpft. Die Auflösung am Ende war solide. Sie war zwar schlüssig, aber dennoch etwas vorhersehbar. Mir fehlte da so ein bisschen der gewisse Überraschungseffekt.

Nachdem ich mich dann in die Handlung richtig eingefunden hatte, nahm sie auch an Fahrt auf und wurde dann spannend und temporeich. Es gab einig unerwartete Wendungen und Überraschungen, aber dennoch fehlte mir noch der Kick und Nervenkitzel. Vor allem bei dem eigentlichen Showdown hätte ich das dann erwartet.

Lea Wagner scheint eine ganz normale Kriminalbeamtin zu sein, zumindest konnte ich bei ihr noch keine Besonderheiten feststellen, die mich reizen würden. Aber Simon Dorn ist ein sehr interessanter Charakter und bislang für mich sehr undurchschaubar und ich bin neugierig, wie es mit ihm weitergeht.

Mein Fazit:
Es hat zwar ein wenig gebraucht bis ich mich in die Handlung einfinden konnte, aber dann wurde es spannend und temporeich, sodass ich wissen wollte wie es ausgeht. Ein bisschen mehr Nervenkitzel, vor allem im Showdown, wäre noch wünschenswert. Es hat noch ein wenig mehr Potenzial was aktuell noch nicht ganz ausgeschöpft worden ist, aber ich finde es so schon lesenswert.

Bewertung vom 02.03.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


sehr gut

Tödlicher Nebel
Die Welt wurde von einem tödlichen Nebel komplett zerstört. Nur auf einer abgelegenen Insel können dank eines komplzierten Abwehrsystems noch Menschen leben. Hier leben einige Dorfbewohner gemeinsam mit Wissenschaftlern friedlich zusammen. Die Wissenschaftler wachen über die Dorfbewohner, die Landwirtschaft und sogar die Gedanken der Dorfbewohner. Alles scheint idyllisch zuzugehen und die Dorfbewohner stellen auch keine Fragen. Doch dann wird eines Morgens eine der Wissenschaftlerinnen ermordet aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass durch diesen Mord, das Abwehrsystem heruntergefahren wurde. Jetzt drängt die Zeit, denn wenn der Mörder innerhalb von 107 Stunden nicht gefunden wird, werden alle von dem Nebel getötet. Emory, eine der Dorfbewohnerinnen, wird mit den Ermittlungen betraut. Das einzige Problem: Keiner kann sich mehr an die verheerende Nacht erinnern.

Anfangs kommt die Handlung etwas schleppend in Gang. Das liegt daran, dass die abgelegene Insel und deren Bewohner sehr ausführlich und bildgewandt beschrieben wird, was ich aber gut fand um sich seine Bilder zu machen. Mit der abgelegenen Insel und dem tödlichen Nebel drum herum wurde ein tolles Setting geschaffen. Eine ganz andere Welt und sehr dystopisch.

Hier wurden Krimi-Elemente toll mit Fantasy und auch Science-Fiction vermischt. Während der Ermittlungen konnte man die ganze Zeit miträtseln. Es gab immer wieder neue Entwicklungen und unerwartete Wendungen, sodass man bei seinen Verdächtigungen, wer denn für den Mord verantwortlich ist, immer Hin und Her geschwankt ist. Von der Auflösung am Ende war ich dennoch sehr überrascht, aber sie wurde sehr schlüssig erklärt.

Mein Fazit:
Ein recht außergewöhnlicher Krimi und mal etwas ganz Anderes. Durch den bildgewandten Schreibstil lässt es sich tief in eine ganz andere Welt abtauchen und sich davon in seinen Bann ziehen. Die Vermischung von Krimi, Fantasy & Science-Fiction muss man mögen bzw. sich auch einfach darauf einlassen. Ich fand es sehr gut gemacht und gebe daher eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.02.2025
Strom der Zeit / Loreley Bd.2
Popp, Susanne

Strom der Zeit / Loreley Bd.2


ausgezeichnet

Bacharach, 1842: Lisette und Manuel sind gemeinsam aufgewachsen und glauben nun, dass sie füreinander bestimmt ist. Doch ihre Liebe stößt auf Widerstände. Manuel geht wegen seiner Lehre um die Dampfschifffahrt nach London. Währenddessen beginnt Lissi nach der Geschichte ihrer Mutter Julie zu forschen. Julie stürzte angeblich einst von der Loreley und wurde nie gefunden. Ihr Vater ist immer noch auf der Suche nach ihrem möglichen Mörder. Genau an der Loreley ereignet sich nun ein schweres Schiffsunglück und Lissi wird beschuldigt es verursacht zu haben. Sie muss nach Berlin flüchten und kommt bei Bettine von Arnim, einer Freundin ihrer Patentante unter. Muss sie nun ihren geliebten Rhein und auch Manuel für immer aufgeben?

"Fluss der Zeit" ist der zweite Teil der Loreley-Saga und spielt 17 Jahre nach dem ersten Teil "Loreley - Die Frau am Fluss". Es ist daher empfehlenswert den ersten Teil vorher zu kennen, da man sonst die Verknüpfungen und die Verbindungen in diesem Teil nicht richtig versteht.

Auf verschiedenen Zeitebenen und in wechselnden Perspektiven zwischen den einzelnen Protagonisten wird die Handlung sehr dramatisch und emotional erzählt. Die Erzählung der Liebesgeschichte zwischen Lissi und Manuel und dazu auch noch Lissis Nachforschungen nach der Geschichte ihrer Mutter hat mich richtig gefesselt und in ihren Bann gezogen.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd und bildgewandt. Mit viel Liebe zum Detail wurden hier tolle Kulissen am und auf dem Rhein sowie auch in Berlin geschaffen. Man merkte, dass da viel Herzblut drin gesteckt hat. Außerdem wurde hier auch toll recherchiert um die wahren Begebenheiten mit der Fiktion zu vermischen. Es ist wirklich eine sehr interessante Geschichte um die Loreley.

Die Charaktere wirkten alle sehr lebendig. Ich konnte hier richtig Emotionen zu jedem Einzelnen aufbauen. Sei es viel Mitgefühl, aber auch Wut und Hass zu den eher "bösen" Charakteren.

Einige Fragen sind am Ende noch offen geblieben. Vielleicht gibt es da ja noch Hoffnung auf eine weitere Fortsetzung. Ich würde mich freuen, denn ich habe mich auch an den Loreley-Felsen verliebt.

Mein Fazit:
Eine sehr schön erzählte Geschichte um die Loreley am Rhein. Mit viel Liebe zum Detail und viel Dramatik sowie Emotionen wurde hier die Liebesgeschichte von Lissi und Manuel erzählt. Man konnte mit den beiden regelrecht mitfiebern und es würde mich freuen, wenn es hier vielleicht sogar noch eine weitere Fortsetzung geben wird. Ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.02.2025
Nachtflut
Westerkamp, Stina

Nachtflut


gut

Gefährliche Flut
Ein erschreckendes Horrorszenario bahnt sich an. An dem kleinen Ort an der Ostseeküste peitschen Orkanböen durch die Straßen und es wird vor einer Sturmflut gewarnt. Hinzu kommt noch, dass der Deich droht zu brechen. Der ganze Ort muss evakuiert werden. Elisa wartet bis zur letzten Sekunde bevor sie ihr Haus verlässt. Alle anderen sind schon längst vor aus dem Ort. Bei ihrem Aufbruch bemerkt sie, dass ihre Nachbarn doch noch dort sind. Das Ehepaar scheint, genau wie Elisa, etwas zu verbergen. Dann fällt der Strom aus und der Deich bricht. Aus der nahegelegenen JVA können Häftlinge entfliehen und einer davon will auf direktem Weg zu Elisa.

Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven der Protagonisten erzählt. Zwischendurch werden immer mal wieder Tagebucheinträge in die Handlung eingeschoben, wo man sich fragt wie das mit Elisa und den anderen Protagonisten zusammenhängen können. Das Szenario mit der Sturmflut und dem steigendem Pegel haben durchaus etwas Spannendes und Nervenaufreibendes an sich. Auch die Atmosphäre und das Setting gestaltet sich allein durch dieses Szenario schon sehr düster. Aber es wirkte mir stellenweise zu konstruiert und überzogen, gar zu zufällig. Manche Handlungen konnte ich halt nicht wirklich nachvollziehen, wie das auf einmal sein konnte.

Mit der Hauptprotagonistin Elisa bin ich nicht so wirklich warm geworden. Es kam dauerhaft die Sprache auf ihre Tablettensucht, was ich irgendwann nur noch nervig fand.

Bis zum Schluss blieb es trotzdem durch viele unerwartete Wendungen spannend, auch wenn ich das Ende nicht ganz so rund fand. Der Schluss war eher offen, wo ich mir gewünscht hätte, dass da einfach ein Punkt gemacht worden wäre.

Mein Fazit:
Die Grundidee zu dem Schreckensszenario "Sturmflut" fand ich gut, nur die Umsetzung hat mir leider nicht ganz so gefallen. Für mich was das Ganze stellenweise zu überzogen und unglaubwürdig. Ein solider Thriller aber noch mit ganz viel Luft nach oben, was man hätte besser machen können.

Bewertung vom 15.02.2025
Allein gegen die Lüge
Finlay, Alex

Allein gegen die Lüge


sehr gut

Familientragödie
Der junge Student Matt Pine verliert auf einen Schlag fast seine gesamte Familie. Bei einer Mexiko-Reise sind seine Eltern sowie seine jüngere Schwester und Bruder bei einem vermeintlichen Gas-Unfall ums Leben gekommen. Das FBI bezweifelt, dass es ein Unfall gewesen ist, wollen aber die Gründe dafür nicht nennen. Erneut steht durch diesen Vorfall Matts Familie im Rampenlicht. Bereits vor sieben Jahren wurde Matts älterer Bruder Danny zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er seine Freundin ermordet haben soll. Danny beteuerte stets seine Unschuld und eine gedrehte TV-Doku nährte den Verdacht. Es scheint eine Verbindung zu dem rätselhaften Tod und Dannys Fall zu geben. Matt will es selbst herausfinden auch wenn es für ihn gefährlich sein wird.

Die Handlung beginnt mit dem Tod von Matts Familie und wird dann in verschiedenden Perspektiven sowie auf unterschiedlichen Zeitebenen weitererzählt. Durch Perspektiven in der Vergangenheit kurz vor der Mexiko-Reise bekommt man einen ganz guten Einblick warum es überhaupt zu der Reise gekommen ist und was währenddessen passiert ist. Außerdem bekommt man auch einen ganz guten Einblick in den Rest von Matts Familie.
Zwischendurch gibt es immer mal wieder Auszüge aus der TV-Doku um Dannys Fall als Einschübe. Die waren für mich jetzt nicht unbedingt notwendig. Es hat mich in der Handlung so nicht wirklich weitergebracht.

Die vielen Wechsel zwischen den einzelnen Protagonisten und auch auf den Zeitebenen (Vergangenheit & Gegenwart) haben die Handlung recht komplex gemacht und es kann leicht verwirrend wirken. Aber ich fand es von Beginn an spannend und abwechslungsreich, was sich bis zum Ende durchgezogen hat. Die vielen unerwarteten Wendungen haben die Spannung zum Schluss nochmal erhöht. Die Auflösung konnte ich von Beginn an so nicht erahnen, war für mich am Ende aber sehr schlüssig.

Mein Fazit:
Es war vielleicht eher ein Drama als ein Thriller, aber trotzdem sehr spannend wo man das Ende nicht erahnen konnte.

Bewertung vom 02.02.2025
Beutetanz / Annie Ljung Bd.2
Rolfsdotter, Ulrika

Beutetanz / Annie Ljung Bd.2


sehr gut

An einem See in der Nähe von Kramfors werden an einem Augustmorgen zwei erstochene Teenager-Mädchen entdeckt. Ein drittes Mädchen liegt daneben, ist schwer verletzt und nicht ansprechbar. Die Polizei scheint den Täter schnell gefunden zu haben. In einem nahegelegenen Erdkeller sind sie auf den 14-jährigen Eddie Bylund gestoßen. Er war in der gleichen Konfirmationsgruppe wie die Mädchen und wurde von ihnen immer gemobbt. Hat er sich jetzt gerächt? Annie Ljung wird als Vertreterin vom Jugendamt zu seiner Vernehmung hinzugezogen, da er in schwierigen Familienverhältnissen aufwächst und schon mehrere Anzeigen gegen ihn vorliegen. Annie glaubt an seine Unschuld und fängt an auf eigene Faust zu recherchieren. Dabei entdeckt sie eine Gemeinsamkeit zwischen den drei Mädchen, die dem Fall eine ganz neue Wendung geben.

"Beutetanz" ist der zweite Band aus der Reihe mit Annie Ljung vom Jugendamt. Der Fall kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, es empfiehlt sich jedoch für Annies persönliche Geschichte den Vorgängerband zu kennen. Der Vorgänger war bei mir auch nicht mehr so ganz präsent im Kopf und mir fehlt teilweise auch sehr der Bezug, was im Vorgängerband vorgefallen war. Es gab zwar ab und an immer mal wieder kleine Einwürfe, aber die haben mir auch nicht so viel geholfen.

Die Handlung selbst wird aus verschiedenen Perspektiven im Wechsel zwischen den einzelnen Protagonisten erzählt. Es braucht erstmal etwas, bis überhaupt was passiert, aber es wurde eigentlich nie langweilig. Ohne Nervenkitzel war es trotzdem immer spannend und die unerwarteten Wendungen haben die Handlung immer wieder in eine andere Richtung gelenkt und die Spannung hochgehalten. Der flüssige und fesselnde Schreibstil hat zudem seinen Teil dazu beigetragen.

Die Charaktere wurden alle tiefgründig gezeichnet, allen voran die Hauptprotagonistin Annie Ljung. Sie ist sehr engagiert in ihrem Job, aber sie wirkt auch sehr verschlossen und hat innere Konflikte wenn es um das Liebesbeziehungsthema geht. Außerdem ist in ihrer Vergangenheit etwas vorgefallen, was den Lesern noch nicht dargestellt worden ist und man ist gespannt darauf was es möglicherweise gewesen sein könnte.

Mein Fazit:
Auch ohne viel Nervenkitzel ein super spannender und fesselnder Roman. Ich mag die Hauptprotagonistin. Es ist mal etwas anderes wenn eine Mitarbeiterin vom Jugendamt ohne polizeilichen Möglichkeiten ermittelt, als immer Ermittler von der Polizei. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir und ich bin gespannt darauf wie es mit Annie Ljung weitergeht.

Bewertung vom 26.01.2025
The Twenty
Holland, Sam

The Twenty


ausgezeichnet

Absolut blutig & brutal
DCI Adam Bishop wird zu einem Tatort gerufen. Was er dort vorfindet, hat er noch nie gesehen: fünf ausgeblutete Leichen. Dann entdeckt er eingeritzte Nummern. Der Täter scheint seine Opfer durchzunummerieren. Er sieht da Parallelen zu einem längst zurückliegenden Fall. Scheinbar zählt der Täter von Zwanzig herunter. Doch mit welchem Ziel? Als Dr. Romilly Cole an seine Tür klopft verdichten sich die Beweise auf die dreißig Jahre zurückliegende Mordserie. Das Ermittlerteam um Adam Bishop muss schnell handeln. Jeden Tag gibt es neue Opfer und man weiß nie wer der Nächste ist. Je näher der Countdown an die Null rückt, desto gefährlicher wird es auch für das Team.

Die Handlung ist wahrlich nichts für jemanden mit schwachen Nerven oder Zartbesaitete. Mit einem fesslenden und sehr detaillierten Schreibstil werden hier die Szenen um die Opfer brutal und sehr blutig beschrieben. Es ist einfach gnadenlos und die Brutalität lässt sich dadurch sehr gut spüren.

Erzählt wird die Handlungen aus verschiedenen Perspektiven der einzelnen Protagonisten. Es gibt dabei auch immer Rückblicke bzw. Einblicke in die Gedanken des Täters. So wird nach und nach aufgedeckt, was ihn dazu gebracht hat. Der Spannungsbogen baut sich langsam auf, es wird tempo- und wendungsreich und zum Ende hin ist man so gefesselt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Man fiebert die ganze Zeit mit, ob das Opfer noch rechtzeitig gefunden und gerettet wird. Selbst wenn man denkt, dass alles vorbei ist, wird nochmal eine Schippe oben draufgelegt und das Ende nahezu offen gelegt. Es wird auf jeden Fall noch einen Folgeband geben.

Die Protagonisten wurden gut ausgearbeitet und authentisch dargestellt. Manches wirkt vielleicht konstruiert, aber für einen Thriller mit so einer Brutalität darf es das auch ruhig.

Mein Fazit:
Ein Thriller genau nach meinem Geschmack. Gnadenlos brutal und blutig, dass es einem vor Ekel sogar ein bisschen das Gesicht verzieht. Ganz klare Leseempfehlung (aber nur wenn man der Brutalität gewachsen ist).

Bewertung vom 25.01.2025
Verlassen / Mörderisches Island Bd.4
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4


sehr gut

Verkorkste Familienverhältnisse
Inmitten der Lavafelder von Westisland trifft sich der reiche Snæberg-Clan in einem futuristischen Hotel zu einem Familientreffen anlässlich des Geburtstags vom Familienoberhaupt. Die Hotelangestellte Irma ist aufgeregt diese berühmte Familie im Hotel zu betreuen. Während des Wochenendes verschlechtert sich das Wetter immer mehr - ein Schneesturm zieht auf. Die Innenarchitektin Petra Snæberg macht sich Sorgen um ihre Tochter Lea, die wohl auf ihrem Social-Media Kanal die falschen Follower angesprochen hat. Die Familienfeier läuft nach und nach aus dem Ruder und plötzlich verschwindet einer der Hotelgäste. Die Anzeichen verdichten sich, dass sich möglicherweise jemand Unbekanntes auf dem Hotelgelände herumtreibt.

"Verlassen" ist der vierte Teil der Reihe "Mörderisches Island". Zeitlich gesehen spielt es aber noch vor dem ersten Teil "Verschwiegen" und kann dadurch auch ohne Vorkenntnisse von Neueinsteigern gelesen werden.

Eigentlich fand ich es eher weniger einen Krimi, denn hier war so gut wie gar keine Ermittlungsarbeit. Hier stand mehr das Familiendrama um die Snæbergs im Vordergrund. Jeder hatte seine eigenen dunklen Geheimnisse und das hat es trotzdem spannend und fesselnd gemacht. Bis zum Schluss war es offen, wer genau verschwunden ist und warum. Man hat also quasi die ganze Zeit mitgefiebert.

Die Handlung wurde im Wechsel zwischen den einzelnen Protagonisten erzählt. So hat man die einzelnen Familienmitglieder besser kennengelernt und was sie zudem auch noch für Geheimnisse haben. Ein wenig gestört hat mich der übermäßige Alkoholkonsum. Gefühlt auf jeder Seite ging es um Alkohol trinken oder bereits betrunken sein. Das fand ich ein wenig too much und hätte nicht sein müssen. Da hätte man sich noch etwas anderes ausdenken können.

Das Setting mit dem einsamen Hotel, dem Schneesturm und dass die Familie währenddessen dann dort eingeschlossen ist, war jetzt nicht unbedingt neu. Aber es hat trotzdem zu der düsteren Atmosphäre zum rauen Island beigetragen.

Mein Fazit:
Ein Krimi mit sehr wenig Ermittlungsarbeit, den ich aber dennoch durch die vielen Geheimnisse der Familie untereinander, sehr spannend gefunden habe. Die düstere Atmosphäre, die allein durch das Setting geschaffen wurde, fand ich klasse. Man konnte sich regelrecht hineinversetzen. Eine Leseempfehlung auch für alle Neueinsteiger in diese Reihe.

Bewertung vom 19.01.2025
Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2
Åslund, Sandra

Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2


gut

Mörderische Yoga-Auszeit
Kriminalinspektorin Maya Topelius nimmt sich eine Auszeit. Sie fährt auf eine abgelegene Schäreninsel, um dort am Yoga-Retreat ihrer Freundin Emely teilzunehmen. Schon am ersten Abend, dem Mittsommerfest, kommt es zu einem Streit und am nächsten Morgen wird eine männliche Leiche mit einer Stichverletzung im Schilf gefunden. Die Polizei riegel die Insel ab und Maya beginnt verdeckt zu ermitteln. Niemand kommt mehr von der Insel runter, erst recht nicht mehr im aufziehenden Sturm. Die Gäste des Retreats sind bei den Bewohnern der Insel unbeliebt, erst recht nachdem auch ein zweiter Mord geschieht. Niemand fühlt sich mehr sicher, denn der Täter muss noch unter ihnen auf der Insel sein.

"Still ist die Nacht" ist der zweite Band aus der Reihe mit Kriminalinspektorin Maya Topelius. Es empfiehlt sich den Vorgänger bereits zu kennen, damit man Mayas Geschichte besser versteht.

Mit dem Setting der einsamen Schäreninsel und dem Yoga-Retreat wird eine schöne, idyllische Umgebung geschaffen. Erst recht atmosphärisch und düster wird es mit dem aufziehenden Strum. Allerdings ist dies nicht unbedingt "neu" mit der Abgeschiedenheit und dass man dort nicht weg kommt, aber der Täter noch unter einem sein soll.

Die Handlung ansich fand ich ohne Spannung. Es plätscherte mehr so vor sich hin, trotz des recht flüssigen und fast fesselnden Schreibstils. Die Nebensächlichkeiten standen hier zu sehr im Vordergrund und haben dadurch den Wind aus den Ermittlungen genommen. Eine richtig gute Ermittlungsarbeit konnte ich hier leider nicht wirklich wahrnehmen. Das Zwerwürfnis zwischen Maya und ihrer Freundin Emely hat mir ausßerdem auch zu viel Raum eingenommen, dabei war das Ganze sehr anstrengend zu verfolgen, weil es eigentlich nur Kinderkram war.

Mein Fazit:
Es ist ein ruhiger Krimi mit einem schönen Setting, aber ohne Spannung. Diesen Band fand ich deutlich schwächer als den Vorgänger. Hier konnte es mich kaum fesseln und ich bin mir aktuell nicht sicher, ob ich noch die Fortsetzung (Band 3) lesen werde.