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Elchi130
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Essen

Bewertungen

Insgesamt 427 Bewertungen
Bewertung vom 14.04.2025
Bis die Sonne scheint
Schünemann, Christian

Bis die Sonne scheint


sehr gut

Löste bei mir Nostalgie aus

Der Roman von Christian Schünemann spielt in weiten Teilen im Jahr 1983. Daniel steht kurz vor seiner Konfirmation, trifft sich mit seiner besten Freundin Zoe meistens bei ihr, hatte gerade im Rahmen eines Schüleraustauschs den französischen Schüler Jean-Philippe zu Besuch. Nun freut er sich auf den Gegenbesuch in Frankreich mit seiner Schule.
Weite Teile der Geschichte erleben wir aus der Sicht von Daniel. Um jedoch die familiären Hintergründe besser zu verstehen, erfahren wir in Rückblenden auch, woher seine Großeltern und Eltern kommen. Gerade die Rückblenden der Großeltern waren für mich sehr spannend. Diese erleben den 2. Weltkrieg und werden davon geprägt. Die Erfahrungen, die die Großeltern seines Vaters machen, sind jedoch komplett anders als das Leben, das seine Großeltern mütterlicherseits führen. Beide zeigen uns jedoch zum Teil auf, wie Daniels Eltern zu den Menschen geworden sind, die sie als seine Eltern sind.
Am meisten gefallen hat mir an dem Buch „Bis die Sonne scheint, dass es dem Autor fantastisch gelingt, das Lebensgefühl der 1980er Jahre einzufangen. Oft sind es nur kleine Bemerkungen, die mich in meine eigene Jugend zurückschicken. Denn der Autor Christian Schünemann und ich wurden beide 1968 geboren und teilen somit ähnliche Erinnerungen an unsere Jugend, wie z.B. die Eltern sitzen abends vor dem Fernseher, der Vater ist Herr über die Fernbedienung, die Mutter strickt. Das ist nur ein kleines Beispiel dafür, wie der Autor mit kurzen Szenen das Flair dieser Zeit einfängt. Das Leben geht langsam, oft ruhig voran. Die Eltern drehen sich mehr um sich selbst als um ihre Kinder. Es gibt wirtschaftlich gute Zeiten, die durch wirtschaftliche Krisen abgelöst werden. Beides ist in der Familie deutlich zu spüren.
Der Roman ist mehr ein Buch der leisen Töne. Sehr schön finde ich, wie der Autor in seinem Buch die familiären Zusammenhänge aufzeigt. Wie wir das Versagen der Personen auf unterschiedlichen Ebenen erleben können. Er lässt uns lesen, wie Träume entstehen und Träume platzen. Ganz egal, ob bei den Eltern oder Kindern.
Wer die 1980er Jahre erlebt hat, wird wahrscheinlich, wie ich, eine nostalgische Reise in die Vergangenheit mit diesem Buch antreten. Für andere Leser und Leserinnen könnte der Alltag von Daniel zu ruhig, die Geschichte zu tempoarm sein. Mir hat das Buch jedoch gefallen und ich empfehle es daher gerne.

Bewertung vom 23.03.2025
Middletide - Was die Gezeiten verbergen
Crouch, Sarah

Middletide - Was die Gezeiten verbergen


ausgezeichnet

Mein erstes Highlight in diesem Jahr

Als Teenager erleben Nakita und Elijah die erste Liebe miteinander. Doch Elijah erhofft sich vom Leben mehr als ein Dasein in der kleinen Küstenstadt Point Orchards. Mit 18 Jahren verlässt er seinen Geburtsort, um in einer großen Stadt ein berühmter Schriftsteller zu werden. Als ihm dies nicht gelingt, kehrt er nach Jahren zurück nach Point Orchards, um hier ein kleines, bescheidenes Leben zu führen.
Die Handlung von Sarah Crouchs Debüt „Middletide – Was die Gezeiten verbergen“ fesselte mich sofort. Ihr detaillierter, bildhafter Schreibstil hatte es mir von Anfang an angetan und ich habe mich mit Genuss und Freude in die Erzählung gestürzt.
Im Mittelpunkt des Romans steht Elijah. Wir erleben im Buch seine Geschichte. Diese beginnt im Jahr 1973 und endet im Jahr 1995. Erzählt wird das Geschehen auf zwei Zeitebenen. Da ist zum einen Elijahs Vergangenheit. Hier erfahren wir, wie es zu den Ereignissen im Jahr 1994 gekommen ist. Dieser Erzählstrang verläuft linear bis ins Jahr 1994. Im zweiten Strang schildert uns die Autorin, was sich bis zum Höhepunkt und der Vereinigung der beiden Erzählebenen im Jahr 1994 zugetragen hat.
Dieses Buch ist Lebensgeschichte, Liebesroman und Krimi/Thriller zugleich. Mich hat das Konzept begeistert. Denn meine Lieblingsgenres sind Krimi/Thriller und Liebesgeschichten. Über weite Teile hat mich der Roman an einen guten Nicholas-Sparks-Film erinnert. Das lag an der Atmosphäre des Buches und an den beiden Hauptfiguren Nakita und Elijah.
Obwohl die Autorin tolle Figuren erschaffen hat, fehlte es den Personen jedoch leider an Tiefe. Dies hätte meine Verbundenheit mit Nakita, Elijah und allen anderen Personen erhöht. Da es sich bei „Middletide“ um das Romandebüt der Autorin handelt, gehe ich davon aus, dass sie im Laufe ihres Autorinnenlebens ihr erzählerisches Geschick weiter ausbauen wird. Ebenso wird Sarah Crouch bestimmt auch ihre Finesse steigern, um die entscheidenden Handlungsmotive besser auszubauen.
Das Ende des Buches verweist sehr deutlich auf eine amerikanische Herkunft. Da ich Verwandtschaft in den USA habe, weiß ich um die kulturellen Unterschiede und kann diese daher akzeptieren. Gebraucht hätte ich dieses Ende so jedoch nicht.

Bewertung vom 02.03.2025
Der Tod, der am Dienstag kommt / Das Mörderarchiv Bd.2
Perrin, Kristen

Der Tod, der am Dienstag kommt / Das Mörderarchiv Bd.2


sehr gut

Bitte erst Band 1 lesen

Die Krimischriftstellerin Annie konnte den Mord an ihrer Tante Frances als erste lösen und hat somit ein altes Herrenhaus mitsamt dem Mörderarchiv ihrer Tante geerbt. Doch wirklich zur Ruhe kommt sie nicht. Denn in dem beschaulichen Ort passiert schon bald der nächste Mord. Wie nicht anders zu erwarten, ist Annie wieder mittendrin.

Der zweite Teil des Mörderarchivs von Kristen Perrin ist ähnlich aufgebaut wie Band 1. Annie ermittelt in der Gegenwart. Dabei taucht sie tief in die Vergangenheit ihrer Tante Frances ein. Als Lesende erfahren wir durch die Tagebücher von Frances und anhand ihres Mörderarchivs, was sich vor vielen Jahrzehnten zugetragen hat. Dabei legt die Autorin viele Fährten, zeigt uns immer wieder neue Verdächtige und treibt so ihr Verwirrspiel mit uns.

Die Ereignisse der Vergangenheit waren sehr spannend geschrieben. Die Figuren konnte ich bildlich vor mir sehen, mit ihnen lachen, leiden und mitfiebern. Die Gegenwart habe ich leider als sehr oberflächlich beschrieben empfunden. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass Annie und ihre Ermittlungen als Stichwortgeber für die Ereignisse in der Vergangenheit dienten.

Hatte mich Band 1 noch völlig begeistert, kämpfte ich bei Band 2 mit zwei Problemen. Zum einen muss ich als Lesende schon ein sehr gutes Gedächtnis und die Details aus Band 1 im Kopf haben, um mich nicht regelmäßig zu fragen, ob ich dieses Detail bereits kannte oder ob es neu ist. Daher ist es am sinnvollsten, Band 1 und 2 direkt hintereinander zu lesen.

Zum anderen hätte die Geschichte in der Gegenwart viel tiefer aufgebaut werden müssen, um einen Bezug zu den Personen herzustellen. Ich bin mir sicher, dass dies im ersten Teil viel besser gelöst wurde. Meine Hoffnung ist nun, dass die Autorin sich im dritten Teil wieder mehr Zeit für das Geschehen in der Gegenwart nimmt, damit überhaupt der Eindruck von handelnden Personen und einer Ermittlung entsteht.

Bewertung vom 02.03.2025
Sing mir vom Tod
Pochoda, Ivy

Sing mir vom Tod


sehr gut

Gut, aber nicht das erhoffte Highlight

Als ich im Jahr 2021 das Buch „Diese Frauen“ von Ivy Pochoda gelesen hatte, war ich schwer beeindruckt und das Buch war für mich ein Jahreshighlight. Daher habe ich mich sehr gefreut, als im Januar 2025 endlich das neue Buch der Autorin „Sing mir vom Tod“ in der deutschen Übersetzung erschienen ist und ich musste es sofort lesen.

Wir befinden uns in der Zeit der Coronapandemie und die Gefängnisse müssen Insassen vorzeitig begnadigen, um die Gefahr der Ansteckung einzudämmen. Die Geschichte wird aus der Sicht von vier Frauen erzählt. Da ist die Hauptfigur Florence, genannt Florida, die vorzeitig aus der Haft entlassen wird. Florida hält sich selbst nicht für die typische Gefängnisinsassin. Schließlich stammt sie aus gutem Hause und will bald wieder in ihrem Luxusauto durch die Gegend fahren und das Leben genießen. Doch mit ihr wird auch Diosmary, genannt „Dios“, begnadigt und entlassen. Dios ist sich sicher, dass Florida nicht besser ist als all die anderen gefangenen Frauen und will ihr dies beweisen.

Ergänzt wird die Perspektive der beiden durch Kace. Sie war zuletzt die Zellengenossin von Florida und kennt viele Geheimnisse aller verurteilten Frauen. Sie ist überzeugt, dass sie die Seelen der Opfer von all diesen Frauen in sich trägt und diese zu ihr sprechen.

Da Florida und Dios unerlaubt von Arizona nach Los Angeles reisen, wird Detective Lobos damit beauftragt, die beiden Frauen zu finden und wieder nach Arizona zu überführen. Während der Suche wird Lobos von ihren eigenen Dämonen begleitet, die ihr das Leben erschweren.

Ivy Pochoda hat einen Schreibstil, der mich nach wie vor beeindruckt. Sie lässt uns völlig emotionslos an der jeweiligen Szene teilhaben. Wie eine Kamera, die auf das Geschehen draufhält, ohne einen eigenen Standpunkt einzunehmen. Und genauso begleiten wir die vier Frauen. Wir erleben ihre Gedanken und gewalttätige Ereignisse. Die Schilderung erfolgt dabei so betont und bewusst nüchtern, dass mich das als Leserin kaum berührt. Es entsteht eine fatalistische Grundhaltung: So ist das Leben dieser Frauen halt. Sie erleben Gewalt, sie säen Gewalt und das Leben geht weiter.

Die Autorin hat uns auch mit ihrem neuen Buch wieder das ungeschönte Leben einzelner Frauen gezeigt. Dabei wirkt das Erzählte sehr realistisch, aber auch sehr hoffnungslos. Ein Stil, der mir gefällt, mich jedoch dieses Mal nicht so stark begeistert hat wie bei ihrem Vorgängerbuch. Nichts desto trotz bin ich schon jetzt sehr gespannt auf ihr nächstes Buch.

Bewertung vom 26.01.2025
Froststerne (Romantasy-Trilogie, Bd. 2)
Fleck, Anna

Froststerne (Romantasy-Trilogie, Bd. 2)


sehr gut

Gelungener Band 2

Nachdem Elvy am Ende von Band 1 Erik nicht retten konnte, befindet sie sich nun zusammen mit Tomte Teda und ihrer Freundin Simaja im Reich der Schneekönigin. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die Schneekönigin zu besiegen und damit das Land, die versklavten Bediensteten der Schneekönigin und auch Erik zu retten.

Doch erst einmal befinden sich die drei auf der Flucht vor der Armee der Schneekönigin. Das verbinden sie mit der Suche nach Verbündeten. Denn wenn sie gewinnen wollen, brauchen sie ebenfalls eine schlagkräftige Armee.

Band 2 von Froststerne „Durch Traum und Eis“ ist genauso interessant wie bereits Band 1 „Erinnere dich!“. Der Autorin Anna Fleck gelingt es, den Spannungsbogen hoch zu halten. Doch wie auch schon der Vorgänger, brauche ich bei Band 2 Zeit, um die ganze Geschichte zu lesen. Woran das liegt, weiß ich gar nicht so ganz genau. Die Geschichte ist ereignisreich, spannend, die Entwicklung der Handlung oftmals nicht vorhersehbar. Die Figuren sind mutig, eigensinnig, abwechslungsreich. Alles in allem sind beide Teile jedoch nicht sehr optimistisch und bunt, sondern eher grau und trist bzw. kalt und weiß.

Die unterschiedlichen Völker, denen wir begegnen, sind hauptsächlich auf den eigenen Vorteil bedacht. Simaja und Elvy müssen sich immer wieder ihren Platz in der Gemeinschaft erkämpfen oder vor Intrigen fliehen. Zudem ist die Welt kalt und besteht aus Schnee und Eis. Auch kommen sie gefühlt, der Rettung kaum näher. Das alles sorgt dafür, dass ich immer wieder Pausen einlegen und eine buntere, fröhlichere Geschichte parallel lesen muss.

Trotzdem fasziniert mich die Neuinterpretation von „Die Schneekönigin“ durch Anna Fleck und ich bin gespannt, wie die Erzählung in Band 3 weitergeht.

Bewertung vom 26.01.2025
Die Befreite / The Darkest Gold Bd.6
Kennedy, Raven

Die Befreite / The Darkest Gold Bd.6


gut

Was war das denn

Mit Teil 6 der Reihe „The darkest gold“ steht nun das Finale der Reihe an. Mit Spannung habe ich diesen Band erwartet, um zu erfahren, wie die Geschichte nun endet und um eine starke Auren zu sehen, die endlich das Ansehen genießt, das ihr gebührt.
Doch erst einmal befindet sich Auren mal wieder in Gefangenschaft und ist der Willkür und Grausamkeit eines Herrschers ausgesetzt. Da fehlt mir die Entwicklung, denn in jedem Band ist Auren die Gefangene, die machtlos dem Willen anderer ausgesetzt ist. Hat die Autorin Raven Kennedy wirklich keine neuen Ideen? Das ist sehr schade und ermüdend.
Als genauso ermüdend habe ich die viel zu ausführlichen Szenen empfunden. Sie sind oft zu lang und zeichnen sich durch Wiederholungen aus. Dadurch wird das Geschehen extrem ausgebremst und die Handlung ist langatmig. Dazu kommt eine ausgiebige Sexszene, die für mich überhaupt nicht zur restlichen Erzählung passt. Sie ist viel zu lang und stört den Handlungsablauf. Daher habe ich sie übersprungen.
Zum Ende von Teil 6.1 überschlagen sich die Ereignisse und es ist endlich spannend. Ich war regelrecht elektrisiert vor gespannter Erwartung. Diese Szenen hatten Pageturner-Qualität. Davon hätte ich gerne viel mehr gehabt.
Wie bei der gesamten Reihe, bin ich von der hohen Qualität des Hörbuches sehr angetan. Jede erzählende Figur hat ihren eigenen Sprecher bzw. eigene Sprecherin. Mein Liebling ist Slade. Der Sprecher hat eine tolle Stimme und versteht es, die Ereignisse mitreißend zu erzählen. Doch auch die anderen Sprechenden machen ihren Job sehr gut.

Mit Teil 6.2 endet die Reihe von „The darkest gold“. Das Hörbuch Teil 6.1 endet dramatisch und actionreich mitten in einem Kampf. Daher habe ich umgehend mit Teil 6.2 weitergemacht, um zu erfahren, wie der Kampf ausgeht. Doch die Autorin Raven Kennedy hat andere Pläne. Den Spannungsbogen, den sie mit der Kampfszene aufgebaut hat, lässt sie erst abflachen, um ihn dann mit Karacho an die Wand zu fahren.
Statt sich auf den Kampf zu konzentrieren, können zwei Personen nur noch an Sex denken. Wir erfahren nicht einmal mehr, wie der Kampf endet. Stattdessen folgt eine lange, ausgiebige Sexszene, die für mich überhaupt nicht in die Handlung passt. Ich werde fassungslos und frustriert zurückgelassen.
Im Anschluss gibt es einige Verwicklungen und Kämpfe. Die unterschiedlichen Handlungsstränge und das Schicksal der Figuren müssten zu einem Ende geführt werden. Doch auch hier lässt die Autorin mich ratlos zurück. Statt die offenen Fragen hinreichend zu beantworten und uns darüber zu informieren, wie es nun mit den Reichen weitergeht, bleibt vieles unaufgelöst in der Schwebe hängen.
Stattdessen kommt… na könnt ihr es erraten? Richtig, es folgt eine weitere Sexszene. Und wieder finde ich sie vollkommen fehl am Platz. Die gesamte Serie war für mich ein Auf und Ab. Auf das Ende habe ich mich jedoch richtig gefreut, weil dann alle Handlungen zu einem Ende geführt werden und alle Fragen geklärt werden sollten. Tja, leider ist das nicht geschehen und ich bleibe sehr unzufrieden zurück.

Bewertung vom 03.01.2025
Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1
Flint, Alexandra

Silent Secrets / Mondia-Dilogie Bd.1


sehr gut

Für Booknerds, die gerne Fantasy lesen

Eine Fantasygeschichte, in der eine große Bibliothek im Mittelpunkt steht? So ein Buch ist wohl für fast jeden Buchliebhaber, der gerne Fantasy liest, ein MUSS. Unter Paris existiert die Mondia, die Weltenbibliothek. Sie besitzt von jedem je erschienenen Buch eine Erstausgabe. Ihr Wissen ist schier unendlich. Diese Bibliothek hält die Welt im Gleichgewicht. Geschieht ihr etwas, so gerät die Welt aus dem Gleichgewicht. Und genau dies droht gerade, denn die vermeintlich letzte Ripari wurde getötet und somit ist niemand mehr da, der die Bibliothek beschützen kann.

So starten wir in die Geschichte und lernen nach und nach die Welt unter Paris kennen. Hier leben alle Menschen, die sich der Mondia verschrieben haben. Kasimir und seine Familie sind dafür zuständig, dass die Bibliothek auch wirklich jedes erschienene Buch als Erstausgabe beherbergt. Wir begleiten ihn im Laufe des Buches auf seinen Abenteuern. Denn es gibt nicht nur die Menschen, die im geheimen Arbeiten, um die Welt im Gleichgewicht zu halten. Es gibt auch starke Feinde, die ihre eigenen Ziele mit der Mondia verfolgen.

Insgesamt hat mir das Buch „Silent Secrets“ von Alexandra Flint sehr gut gefallen. Die Welt, die sie erschafft, ist faszinierend. Die beiden Hauptfiguren Kasimir und Remy sind Sympathieträger. Ihre Liebesgeschichte ist zart und entwickelt sich in einem langsamen Tempo im Verlaufe der Erzählung. Dadurch nimmt sie nicht zu viel Raum ein. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Rettung der Mondia und somit der Rettung der Welt. Das ist spannend und sorgt für Tempo in der Geschichte. Es gilt, Rätsel zu lösen, die nach und nach zur Rettung der Mondia führen sollen. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, Remy und Kasimir bei ihrer Jagd zu begleiten.

Ein wenig genervt war ich im Laufe der Geschichte von den Feinden, die den Guten immer um einen Schritt voraus waren. Obwohl sie diesen Wissensvorsprung hatten, zahlenmäßig überlegen, trainiert und stark waren, haben sie immer wieder verloren. Das wirkte auf Dauer einfach unrealistisch und hat meine Lesefreude zwischendurch immer wieder getrübt.

Nichts desto trotz bin ich sehr gespannt auf Band 2 und somit auf das Finale der Dilogie.

Bewertung vom 03.01.2025
Disney - Malen nach Zahlen: Love Stories

Disney - Malen nach Zahlen: Love Stories


gut

Leider nicht so cool wie gedacht

Als ich gesehen habe, dass Ravensburger Malbücher für Erwachsene „Malen nach Zahlen“ mit Disney Motiven herausgebracht hat, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich puzzle z.B. für mein Leben gerne, wenn ich Hörbüchern lausche, da ich das sehr entspannend finde. „Malen nach Zahlen“ habe ich mir ebenso entspannend vorgestellt.

Doch leider habe ich schnell gemerkt, dass mich die Tätigkeit nicht sonderlich entspannt. Ravensburger gibt unter den auszumalenden Bildern die Farben an, mit denen die Bereiche ausgemalt werden sollen. Schnell habe ich gemerkt, dass es sich dabei oft nur um minimal unterschiedliche Farbnuancen handelt. Daher habe ich zu meinen bereits vorhandenen Buntstiften noch 3 weitere Sets gekauft, die unterschiedliche Farbvarianten aufweisen. Doch auch mit insgesamt 4 Sets an Buntstiften war es mir nicht möglich, die unterschiedlichen Farbnuancen abzudecken. Da hinten in dem Malbuch die farbigen Motive abgebildet sind, konnte ich schnell feststellen, dass es bei den Farben oft um eine Hauptfarbe und deren Schatten oder Faltenwurf ging. Das erklärt die Farbabstufungen, die benötigt werden. Folglich konnte ich nicht einfach andere Farben verwenden, sondern war gezwungen, ähnliche Farben zu wählen. Statt Entspannung hatte ich daher Anspannung und Stress.

Zudem sind die einzelnen mit Zahlen und Buchstaben markierten Bereiche sehr klein, so dass mich das Ausmalen regelmä0ig angestrengt hat. Hier hätte ich es besser gefunden, wenn die Bilder in A3 Format gewesen wären oder die auszumalenden Kästchen größer gewählt gewesen wären. Denn auch hierbei konnte ich nicht die erhoffte Entspannung finden.

Die Motive sind toll, keine Frage. Es sind oft die klassischen Disneymotive im Bereich Liebe, wie etwa Susi und Strolchi über einem Teller Spaghetti. Ich liebe diese Motive! Auch die Idee selbst, eine weitere Möglichkeit zu haben, mich zu entspannen und dabei Hörbüchern zu lauschen, finde ich nach wie vor gut. Es sind jedoch Nachbesserungen erforderlich, damit ich die Malbücher entsprechend nutzen kann.

Bewertung vom 03.01.2025
Vielleicht hat das Leben Besseres vor (MP3-Download)
Gesthuysen, Anne

Vielleicht hat das Leben Besseres vor (MP3-Download)


gut

Wie eine Vorabendserie auf ZDF

Für dieses Hörbuch habe ich mich entschieden, weil es am Niederrhein, genauer gesagt in Alpen, spielt. Ich habe meine Jugend am Niederrhein verbracht und hoffte darauf, in diesen Zeiten schwelgen zu können.

Doch beim Hören bekam ich einfach immer mehr Fragezeichen im Kopf. Was für eine Geschichte wollte die Autorin Anne Gesthuysen hier eigentlich erzählen? Bis zum Schluss war ich mir unschlüssig, worum es ihr ging? Um die tragische Geschichte eines kleinen Mädchens, das trotz Beeinträchtigungen leben wollte? Um eine Seelsorgerin, die die Gemeinde zusammenhalten will? Dieses Buch enthält zu viel und doch zu wenig. Ein wenig Kriminalroman, ein bisschen dörfliche Sozialstudie, ein kleiner Generationenkonflikt und auch eine kleine Liebesgeschichte, aber nichts steht im Vordergrund.

Immer wieder habe ich beim Hören an eine ZDF-Vorabendserie gedacht. Wir sehen eine fest umrissene dörfliche Gemeinschaft. Es gibt viel Klatsch und Tratsch. Gefühlte Wahrheiten zählen mehr als hieb- und stichfeste Fakten. Der Nachbar weiß oft besser über dein Leben Bescheid als du selbst. Es ist eine heile Welt, in die kleine und größere Sorgen und Nöte einbrechen. Lösungen präsentiert uns die Autorin oft nebenbei. Dadurch plätscherte das Erzählte für mich oft so dahin. Es vermag nicht wirklich zu fesseln, ist aber auch nicht so langweilig, dass ich als Hörerin abschalten will.

Genauso wie der Inhalt, lässt mich auch der Titel des Buches ratlos zurück. Was soll mir „Vielleicht hat das Leben Besseres vor“ sagen? Und wie kann ich ihn mit dem Inhalt in Bezug setzen? Eigentlich gar nicht.

Das Highlight bei diesem Hörbuch war die Sprecherin, Eva Gosciejewicz. Sie sorgt dafür, dass die weibliche Hauptfigur, die Seelsorgerin Anna, vor meinem inneren Auge zum Leben erwacht. Das macht sie richtig gut. Bis auf wenige Szenen, ist es ihre Sicht auf das Geschehen, die wir verfolgen.

Da ich selbst nicht so richtig von diesem Hörbuch überzeugt bin, es jedoch nicht schlecht war, vermag ich keine Empfehlung für oder gegen die Geschichte auszusprechen. Werde ich noch einmal etwas von der Autorin lesen? Auch das vermag ich weder zu bejahen noch zu verneinen.

Bewertung vom 21.11.2024
Villa Obscura
Hill, Melissa C.;Stapor, Anja

Villa Obscura


ausgezeichnet

Die Autorinnen haben wieder einen Treffer gelandet

„Villa Obscura“ ist der dritte Jugendthriller, den die Autorinnen Melissa C. Hill und Anja Stapor gemeinsam geschrieben haben. Wie die beiden Vorgänger, hat auch dieser mich wieder begeistert.

Die Fotografin Constanze Eschede hat zu einer Halloweenparty in die Villa Obscura geladen. Zu Beginn ist die Party, wie alle es erwarten. Alle sind kostümiert, es wird getanzt, getrunken, geredet. Doch zum Ende werden sechs Jugendliche von zwei maskierten Fremden in der Villa gegen ihren Willen festgehalten…

Das Buch beginnt mit der Halloweenparty unaufgeregt und langsam. Erst nach und nach entwickelt sich die Spannung. Denn wie die sechs Jugendlichen, wissen auch wir Lesenden nicht, was die beiden Fremden wollen und warum sie ausgerechnet diese Sechs festhalten. Wir lernen die Gefangenen immer besser kennen, die Dynamik der Gruppe entwickelt sich und irgendwann konnte ich das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen.

Die Geschichte ist spannend, überraschend und zum Miträtseln geeignet. Teilweise war ich beim Lesen auf der richtigen Fährte, aber genauso konnten die beiden Autorinnen mich aufs Glatteis führen. Das hat mir einfach jede Menge Spaß gemacht. Ich mag die Figurenzeichnung, die tollen Ideen und die atmosphärische Erzählweise des Autorinnenteams sehr.

Mein Fazit: gerne mehr davon.