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Erwachsenwerden in der Fremde: Eine jüdische Familie versucht sich im Dänemark des Jahres 1937 zurechtzufinden - besonders für die halbwüchsigen Töchter ist das eine Herausforderung.Ausgerechnet nach Svendborg auf der dänischen Insel Fünen flüchten die Dinkelspiels vor den Nazis. Ein verschlafenes Hafenstädtchen, in dem eine angeheiratete Tante ihnen Unterkunft gibt. Die ist freilich nicht so ganz glücklich über die Gäste, die sich ihrerseits im komplett veränderten Alltag zurechtfinden müssen. Die Schwestern Meret und Ricarda entdecken das Motorradfahren für sich und lernen ein...
Erwachsenwerden in der Fremde: Eine jüdische Familie versucht sich im Dänemark des Jahres 1937 zurechtzufinden - besonders für die halbwüchsigen Töchter ist das eine Herausforderung.Ausgerechnet nach Svendborg auf der dänischen Insel Fünen flüchten die Dinkelspiels vor den Nazis. Ein verschlafenes Hafenstädtchen, in dem eine angeheiratete Tante ihnen Unterkunft gibt. Die ist freilich nicht so ganz glücklich über die Gäste, die sich ihrerseits im komplett veränderten Alltag zurechtfinden müssen. Die Schwestern Meret und Ricarda entdecken das Motorradfahren für sich und lernen eine ungewöhnliche Hausgemeinschaft kennen, deren Oberhaupt Bert Brecht sie jedoch nie treffen. Für beide Mädchen sind Brechts Frauen jedoch richtungsweisend, und als Ricarda beschließt, auf eigene Faust nach Deutschland zu ihrem Verlobten zurückzukehren, ändert sich nicht nur für Meret alles ...
Tanja Jeschke wurde in Pretoria geboren, wuchs zunächst dort und in Port Elizabeth am Indischen Ozean auf und verbrachte ihre Schulzeit in Norddeutschland. Sie studierte Germanistik und Evangelische Theologie und reiste eine Weile durch Südafrika und Namibia. Schließlich arbeitete sie als freie Autorin, Literaturkritikerin und Lektorin in Rostock und Stuttgart. Sie hat etliche Kinderbücher und auch Bücher für Erwachsene veröffentlicht und erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen.
Produktdetails
- Verlag: Picus Verlag
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 24. August 2022
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 141mm x 25mm
- Gewicht: 380g
- ISBN-13: 9783711721280
- ISBN-10: 3711721281
- Artikelnr.: 63727847
Herstellerkennzeichnung
Picus Verlag GmbH
Friedrich-Schmidt-Str 4
1080 Wien, AT
Aus dem Klappentext:
Erwachsenwerden in der Fremde: Eine jüdische Familie versucht sich im Dänemark des Jahres 1937 zurechtzufinden – besonders für die halbwüchsigen Töchter ist das eine Herausforderung.
Meine Meinung:
Familie Dinkelspiel kommt auf der …
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Aus dem Klappentext:
Erwachsenwerden in der Fremde: Eine jüdische Familie versucht sich im Dänemark des Jahres 1937 zurechtzufinden – besonders für die halbwüchsigen Töchter ist das eine Herausforderung.
Meine Meinung:
Familie Dinkelspiel kommt auf der dänischen Insel Fünen bei einer Tante unter, die alles in allem nicht sonderlich begeistert von ihren Gästen ist, denn sie bringen ihr beschauliches Leben und die Routine durcheinander. Auch hier hat die Familie mit Vorurteilen zu kämpfen, doch ist wenigstens nicht ihr Leben bedroht und so versucht jedes Familienmitglied auf seine eigenen Art mit der Situation umzugehen. Die Autorin beschreibt sehr gut die verschiedenen Charaktere, die die ganze Bandbreite von Verdrängung der Gefahr bis hin zu Widerstandgedanken darstellen. Die Landschaft und die Widrigkeiten, wie auch die schönen Momente in dieser schweren Zeit, werden von der Autorin nachvollziehbar und teilweise zu Herzen gehend beschrieben.
Im Nachgang wird über den weiteren Verbleib der einzelnen Familienmitglieder erzählt, denn es wurde eine wahre Geschichte erzählt. Das hat mir gut gefallen, denn man bleibt mit den Figuren nicht so in der Luft hängen. Es ist kein rasantes Buch, dazu ist das Thema auch zu schwer - eher ein Buch der leisen Töne, das dadurch aber umso tiefer unter die Haut geht. Lesenswert!
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Eine neue Heimat
Die Familie Dinkelspiel hat es geschafft. Sie leben nun in Dänemark und versuchen heimisch zu werden. Oz, der Vater ist Kunsthändler, da ist es schwierig einen neuen Arbeitsplatz zu finden und alle sind in der schwierigen Situation von der Wohltätigkeit …
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Eine neue Heimat
Die Familie Dinkelspiel hat es geschafft. Sie leben nun in Dänemark und versuchen heimisch zu werden. Oz, der Vater ist Kunsthändler, da ist es schwierig einen neuen Arbeitsplatz zu finden und alle sind in der schwierigen Situation von der Wohltätigkeit anderer abhängig zu sein. Die Kinder Meret, Ricarda und Friedrich haben unterschiedliche Einstellungen zum Leben in der Fremde. Meret will dazu gehören. Wieder Teil einer Gemeinschaft sein, sie ist Jüdin aber das ist nicht alles in ihrem Leben, sie ist jung und will einfach unbehelligt leben. Ricarda die Ältere von den beiden Mädchen ist schon verlobt, aber der ist in Deutschland geblieben und studiert dort weiter Musik. Sie ist angehende Cellistin und will mit ihrer Musik die Welt erobern. Für sie ist das Judentum eine Lebenseinstellung. Friedrich ist erst drei Jahre alt und hat das Down Syndrom für ihn war das Leben in Deutschland doppelt gefährlich, seine Familie liebt ihn, beschützt ihn und tut alles damit er unbeschwert leben kann.
Die Autorin beschreibt nicht nur das Leben der Familie in einem unbekannten Land, mit wenig Geld und vagen Zukunftsaussichten. Sie erzählt von Gefühlen die Menschen auf der Flucht wie ein schweres Gepäckstück mit sich tragen. Der Verlust von materiellen Dingen, von Freunden, Verwandten und Geliebten. Die Angst vor allem was Deutsch ist, bei jedem Wort der Sprache das ein Fremder spricht, zusammen zu zucken. Sie erzählt von der Empfindung, Warum ich, warum meine Familie, wir haben doch nichts Unrechtes getan. Warum darf jemand in meine Galerie kommen und Bilder mitnehmen als ob es seine sind ohne das ich mich wehren kann.
Die Familie trifft andere Betroffene. Alle haben eine eigene Art mit ihrem Schicksal umzugehen. Aber das Warum und die Angst eint sie alle.
Das Buch spricht eine andere Facette der Verfolgung an. Nicht die toten Opfer kommen zu Wort sondern die Lebenden. Deren Schicksal ist genau so schwer, manchmal ist Überleben nicht alles.
Die Gedanken gelten für alle Menschen auf der Flucht ob damals oder heute.
Ein Buch das zum Nachdenken anregt.
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Die Autorin Tanja Jeschke, erzählt in ihrem neuen Roman „Svendborg 1937“ die Geschichte der jüdischen Familie Dinkelspiel, die Anfang 1937 nach Dänemark vor den Nazis flüchtet.
Inhalt:
Ausgerechnet nach Svendborg auf der dänischen Insel Fünen …
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Die Autorin Tanja Jeschke, erzählt in ihrem neuen Roman „Svendborg 1937“ die Geschichte der jüdischen Familie Dinkelspiel, die Anfang 1937 nach Dänemark vor den Nazis flüchtet.
Inhalt:
Ausgerechnet nach Svendborg auf der dänischen Insel Fünen flüchten die Dinkelspiels vor den Nazis. Ein verschlafenes Hafenstädtchen, in dem eine angeheiratete Tante ihnen Unterkunft gibt. Die ist freilich nicht so ganz glücklich über die Gäste, die sich ihrerseits im komplett veränderten Alltag zurechtfinden müssen. Die Schwestern Meret und Ricarda entdecken das Motorradfahren für sich und lernen eine ungewöhnliche Hausgemeinschaft kennen, deren Oberhaupt Bert Brecht sie jedoch nie treffen. Für beide Mädchen sind Brechts Frauen jedoch richtungsweisend, und als Ricarda beschließt, auf eigene Faust nach Deutschland zu ihrem Verlobten zurückzukehren, ändert sich nicht nur für Meret alles …
Meine Meinung:
Das edel gestaltete Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben mir ausgesprochen gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf eine bewegende Geschichte aus der Vergangenheit, gemacht.
Die Autorin erzählt mit viel zu leisen Tönen die Geschichte der jüdischen Familie Dinkelspiel, die rechtzeitig aus Stuttgart nach Dänemark vor den Nazis flüchtet um einer Deportation zu entgehen. Besonders Meret, gerade mal siebzehn Jahre alt, schildert die Erlebnisse aus ihrer Sicht. Erstaunlich, wie eine 17jährige ihre Familie und deren Beweggründe sieht und versucht, diese nachzuvollziehen.
In Dänemark scheint für die Familie das Leben vorerst nicht einfach zu sein, denn die Tante, führt ein strenges Regime, an dass sich alle halten müssen. Allmählich lernen Mutter und Meret Dänisch und können sich bald mit den Einheimischen, verständigen, die die sich weigert Dänisch zu lernen, ist Ricarda. Sie will mit ihrem Verlobten, der noch in Stuttgart lebt und studiert, unbedingt nach Palästina auswandern und hält an dem Plan fest.
Die Familie bewegt sich frei in Dänemark und macht sogar Ausflüge nach Kopenhagen, denn hier stört sich niemand daran, dass sie Juden sind und Friedrich der Sohn ein Autist ist. Sie treffen hier in Dänemark auf viele Juden, die sich ebenfalls im Exil befinden. Das Thema, was heißt und bedeutet es jüdisch zu sein, beschäftigt Meret und lässt sie nicht mehr los, nein, sie thematisiert in diese Richtung immer wieder und viel zu oft. Erst der Kontakt zu Brechts Frauen, scheint sie etwas von dem Thema abzulenken.
Ricarda macht sich auf den Weg nach Deutschland und das Drama um ihre Person beginnt. Voller Sorge reist ihre Mutter ihr hinterher und das Schicksal nimmt seinen Lauf …
Zitat:
Erst im Epilog erzählt die Autorin nüchtern, wie sich die Schicksale der einzelnen Familienmitgliedern, auswirken. Der Schreibstil und die Themen, sind oft zu sprunghaft in ihren Details erzählt und finden für mich kein ausgewogenes und harmonisches Ende.
Von mir 3 von 5 Sternen!
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Einfühlsam und grandios erzählt
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Tanja Jeschke , hat mich mit ihrem Roman nicht nur begeistert, er war geradezu genial. Sehr einfühlsam beschreibt sie die Jüdische Familie Dinkelspiel die vor den Nazis aus Stuttgart 1937 flüchten, auf …
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Einfühlsam und grandios erzählt
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Tanja Jeschke , hat mich mit ihrem Roman nicht nur begeistert, er war geradezu genial. Sehr einfühlsam beschreibt sie die Jüdische Familie Dinkelspiel die vor den Nazis aus Stuttgart 1937 flüchten, auf die Dänische Insel Fünen. Ihr Versuch im Exil ein neues Leben aufzubauen.
Sie schreibt in leisen tönen, bildlich und Kraftvoll, sie schafft es das man mit ihren Protagonisten verschmelzet . Es wird aus der Sicht der jüngsten Tochter Meret geschildert. Ein Roman der Aktuell passt, der Flucht der Menschen, das Leben in der Fremde und den Versuch Fuß zu fassen.
Man spürte das es der Familie nicht leicht fiel, ihre Heimat und Stuttgart zu verlassen. Der Vater war Kunsthändler, einen großen Teil seiner Schätze konnte er in sichere Obhut geben. Das Bild von Mitsch - Forsch, hat er gut verpackt im Reisegepäck, seine Absicherung sollten sie in Not geraten. Auch für den kleinen Friedrich war es sicherer den er hat das Down-Syndrom. Sie flüchteten schweren Herzens nach Dänemark auf die Insel Fünen, wo eine angeheiratete Tante lebt, die sie aufnimmt. Ehrlich gesagt ich hätte mich bei dieser Frau auch nicht wohlgefühlt. Es ist dort ein gegenseitiges nehmen und geben. Es ist schwer für alle in diesem verschlafenen Nest Svendborg sich ihr neues Leben einzurichten. Die 17 jährige Meret fand ich verstand es sich dem neuen Leben anzupassen. Ricarda, fällt es am schwersten, sie träumt von einer Musiker Karriere in Palästina, wohin sie mit ihrem Verlobten der noch in Deutschland lebt fliehen will. Meret entdeckt in der Scheune das alte Motorrad ihres Onkels, fortan sind die Mädels damit unterwegs. Man spürte ihre Lebensfreude bei den Fahrten, den sie schmettern fröhlich : „ Wenn du jung bist, gehört dir die Welt.“ Es kommt immer besser sie lernen dort auf der Insel die Brecht und seine Frauen kennen, die dort auch im Exil leben . Sie entdecken so einiges, Meret hat sich mit der Insel arrangiert, Ricarda plant weiterhin ihre Flucht die das Leben der Familie auf den Kopf stellen wird. Viele historische Persönlichkeiten begegnen uns, Willi Brand der sein Herz an eine Frau in Norwegen verloren hat. Über die Brechts erfährt man auch einiges.
Ein grandioses Werk .
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Das Exil der Familie Dinkelspiel
Svendborg 1937 ist ein ruhiger, sensible und einfühlsam erzählter Roman über eine Familie jüdischer Abstammung, die in dieser schlimmen Zeit aus Deutschland nach Dänemark flüchteten. Sie werden von einer älteren Dame aufgenommen, …
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Das Exil der Familie Dinkelspiel
Svendborg 1937 ist ein ruhiger, sensible und einfühlsam erzählter Roman über eine Familie jüdischer Abstammung, die in dieser schlimmen Zeit aus Deutschland nach Dänemark flüchteten. Sie werden von einer älteren Dame aufgenommen, genannt Tante.
Die Erzählperspektive wird überwiegend von der jüngsten Tochter Meret eingenommen. Das hat die Autorin Tanja Jeschke gut gewählt, den Meret ist eine genaue Beobachterin, z.B. Von ihrer älteren Schwester, die davon träumt, mit ihrem Freund nach Palästina auszuwandern oder auch darüber, wie die Tante reagiert.
Die Familie Dinkelspiel müssen sich mit ihrem Exil arrangieren. Sie sind eine intelligente Familie.
Es wird auch das Umfeld von Bertold Brecht, der in dieser Zeit ebenfalls da war, betrachtet.
Ich mag den ruhigen, genauen Stil der Autorin. Es stören mich auch gewisse Einschübe über Merkmale der Zeit nicht, die nicht direkt erzählerisch ausgeführt sind.
Entscheidend ist, dass eine Exilerfahrung nachvollziehbar erzählt wird.
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Der Autorin Tanja Jeschke ist es mit "Svendborg 1937" gelungen einen sprachgewaltigen Roman über die jüdische Familie Dinkelspiel in Dänemark zu schreiben.
Ox Dinkelspiel ist ein zufriedener Kunsthändler aus Stuttgart, der mit seiner Frau, den beiden Töchtern …
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Der Autorin Tanja Jeschke ist es mit "Svendborg 1937" gelungen einen sprachgewaltigen Roman über die jüdische Familie Dinkelspiel in Dänemark zu schreiben.
Ox Dinkelspiel ist ein zufriedener Kunsthändler aus Stuttgart, der mit seiner Frau, den beiden Töchtern Meret und Ricarada und dem kleinen Friedrich vor dem Nazi Regime nach Dänemark flüchten muss. Sie finden Unterschlupf bei der Freundin von Ox Großmutter, Tante Gertrud einer Quäkerin. DAs Zusammenleben ist nicht so einfach und harmonisch wie beide Seiten sich dies vorgestellt haben. Besonders Meret und Ricarda vermissen ihre Heimat und fühlen sich in der Fremde verloren und alleine.
Dies ändert sich, als sie Ruth Berlau und Brecht und seine Frauen kennenlernen. Teilen sie doch alle das gleiche Schicksal. Ricarda und Meret versuchen ihr nun wieder freieres Lebensgefühl zu halten, in dem sie im Moment leben und diesen genießen.
Der Roman ist trotz der Schwere des Themas mit viel Wärme und Poesie geschrieben, dadurch aussergewöhnich bildgewaltig und berührend. Die vielen großen Namen, wie z.B Willy Brandt die im Buch auftauchen machten das Buch für mich sehr realistisch. Der Blickwinkel aus Sicht von Meret verdeutlicht, welche Gedanken sich ein Mädchen an der Schwelle zur Frau in diesen grausamen Zeiten machte.
Ein sehr empfehlenswerter Roman.
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Im Gegensatz zu Hunderttausenden anderen Juden hat es die Familie Dinkelspiel geschafft. Sie haben im dänischen Svendborg, bei der verwitweten Tante, die einstmals mit einem Quäker verheiratet war, Unterschlupf gefunden. Das Leben des Ehepaars und der drei Kinder Meret, Ricarda und dem …
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Im Gegensatz zu Hunderttausenden anderen Juden hat es die Familie Dinkelspiel geschafft. Sie haben im dänischen Svendborg, bei der verwitweten Tante, die einstmals mit einem Quäker verheiratet war, Unterschlupf gefunden. Das Leben des Ehepaars und der drei Kinder Meret, Ricarda und dem behinderten Friedrich in einem Land, dessen Sprache nicht können, gestaltet sich als schwierig. Auch deswegen, weil sich die Tante nicht immer von ihrer liebenswürdigen Seite zeigt. Erst als halbwüchsigen Schwestern Meret und Ricarda im Schuppen das Motorrad des Onkels finden und Motorrad fahren lernen, haben sie ein wenig Spaß und genießen die Freiheit, die ihnen das Motorrad bietet. Auch das Treffen mit den Frauen rund um Bertold Brecht bringt Abwechslung in den Alltag.
Während sich Meret mit der Situation arrangiert, will Meret nach wie vor nach Palästina auswandern, Als sich eine Gelegenheit bietet, verschwindet sie.
Meine Meinung:
Dieses Buch reiht sich nahtlos in die zahlreichen Bücher rund um vertriebene jüdische Familien ein. Es zeigt den schwierigen Alltag in der Fremde. Aufgelockert wird dieses Buch durch die Ménage à trois, in der Bertold Brecht mit Margarete Steffin und Helene Weigl in Svendborg lebt, auch wenn Brecht gar nicht persönlich anwesend ist.
Im Nachwort erfährt der Leser, wie es der Familie nach dem Krieg ergangen ist.
Einzig das Cover hätte ein wenig besser gestaltet werden können. Es ist unscheinbar und erst auf dem zweiten oder gar dritten Blick lässt sich erahnen, dass man hier eine Frau in einem Eisenbahnwagon sehen kann.
Fazit:
Ein Buch, das nachhallt. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.
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Bereits das Buchcover springt in die Zeit 1937 und zeigt ein junges Mädchen in einem Zug. Und das ist auch die Geschichte der jüdischen Familie Dinkelspiel, die aus Stuttgart auf die Insel Fünen in Dänemark reist, um der Verfolgung der Nazis zu entgehen. Die Geschichte wird aus …
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Bereits das Buchcover springt in die Zeit 1937 und zeigt ein junges Mädchen in einem Zug. Und das ist auch die Geschichte der jüdischen Familie Dinkelspiel, die aus Stuttgart auf die Insel Fünen in Dänemark reist, um der Verfolgung der Nazis zu entgehen. Die Geschichte wird aus Sicht der 17-jährigen Tochter Meret erzählt. Die 5-köpfige Familie findet Aufnahme bei einer entfernten Tante in Svendborg, einem kleinen Ort in einem kleinen Haus, das mehr Freundlichkeit ausstrahlt, als die Tante tatsächlich hat. Tanja Jeschke beschreibt die Verluste der Familienmitglieder, lässt aber zugleich parallel den Lebens- und Überlebenswillen, die Fähigkeit, sich anzupassen und die Freude und Zuversicht, vor allem bei Meret immer wieder neu aufleben. Die beiden Schwestern entdecken ein Motorrad und erfahren sich damit ein Stück Freiheit, sie lernen andere Emigranten kennen und sie sind jung und glauben an ihre Zukunft. So ist die Geschichte eben nicht nur tragisch, sondern auch eine Homage an die Lebensfreude. Feinsinnig und empathisch wird die Geschichte vom Entkommen und Ankommen, von Flucht und Neuanfang beschrieben. Ein wunderbares Buch.
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Oz Dinkelspiel hatte eine Kunstgalerie in Stuttgart bis sich die Lage in Deutschland zuspitzte. Als die Gestapo vieler seiner Bilder beschlagnahmt, zögert er nicht lange und flieht mit seiner Familie nach Dänemark, wo sie bei einer entfernten Tante unterkommen. Sie hatte einst einen …
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Oz Dinkelspiel hatte eine Kunstgalerie in Stuttgart bis sich die Lage in Deutschland zuspitzte. Als die Gestapo vieler seiner Bilder beschlagnahmt, zögert er nicht lange und flieht mit seiner Familie nach Dänemark, wo sie bei einer entfernten Tante unterkommen. Sie hatte einst einen Quäker geheiratet und ist konvertiert. Ihr Mann ist mittlerweile verstorben und sie kann das Geld der Dinkelspiels gut brauchen.
So versuchen Oz und Malka Dinkelspiel mit ihren drei Kindern, Ricarda, Meret und Friedrich die Zeit dort auszusitzen.
Ricarda und Meret, die großen Töchter hadern sehr mit ihrem Schicksal. Sie mussten ihre Jugend und ihre Zukunft zurücklassen. Ricarda wollte studieren und mit ihrem Verlobten zusammenleben und Meret sollte bald Abitur machen. Beiden haben das Gefühl, alles verloren zu haben.
Sie alle müssen sich neu orientieren. Schlußendlich auch die Tante, denn diese fünf Gäste bringen ihr ordentliches Leben ganz schön durcheinander.
Doch die Autorin erzählt uns nicht nur von dieser Familie und ihren Schwierigkeiten im Exil. Auch Bert Brecht ist in Svendborg gelandet und Meret freundet sich mit seiner Geliebten Grete Steffin an. So erfahren wir nebenbei einiges über ihn und andere Persönlichkeiten, die in Dänemark die ersten Kriegsjahre verbringen.
Tanja Jeschke gelingt es gut, nachvollziehbar zu schildern, wie es sich anfühlt alles hinter sich zu lassen; wie sich so ein Bruch in der Lebenslinie auswirkt. Es geht nicht nur darum, was man alles zurücklassen musste, sondern auch darum, welche Möglichkeiten sich gar nicht erst bieten. Und man beginnt zu verstehen, dass zwar einerseits Leben gerettet sind, aber auch, dass zählt wie viel verloren wurde. Vielleicht hinterfragt man nach der Lektüre die große Dankbarkeit, die hierzulande gerne von den Geflüchteten gefordert wird. Denn so viel Unterschied ist da gar nicht.
Meret schafft es in diesem Jahr 1937 in Svendborg anzukommen und der Epilog gibt Ausblick auf das weitere Leben der anderen Familienmitglieder.
Diese Geschichte um die Familie Dinkelspiel hat mich sehr berührt. Manche Exkurse in die Welt der exilierten High Society hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Sie machen die Geschichte etwas unpersönlicher. Deshalb ziehe ich bei meiner Bewertung einen Stern ab.
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Erwachsenwerden in der Fremde: Eine jüdische Familie versucht sich im Dänemark des Jahres 1937 zurechtzufinden – besonders für die halbwüchsigen Töchter ist das eine Herausforderung.
...die Leseprobe hatte mich voll überzeugt und ich habe mich extrem auf dieses Buch …
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Erwachsenwerden in der Fremde: Eine jüdische Familie versucht sich im Dänemark des Jahres 1937 zurechtzufinden – besonders für die halbwüchsigen Töchter ist das eine Herausforderung.
...die Leseprobe hatte mich voll überzeugt und ich habe mich extrem auf dieses Buch gefreut. Das Cover gefällt mir sehr gut. Irgendwie fängt es perfekt die Stimmung ein und macht Lust in das Buch einzusteigen.
Und obwohl die Zeichen so positiv standen, bin ich einfach nicht ins Buch gekommen. Immerwieder habe ich es versucht aber die Geschichte dieser zwei ungleichen Schwestern in der Fremde hat mich irgendwie nicht in ihren Sog gezogen. Ich habe das Buch also nicht zu Ende gelesen und dies kann auch an mir liegen. Ich werde das Buch nochmal in einigen Wochen zur Hand nehmen.
Grundsätzlich finde ich den Erzählansatz spannend und auch neu in einer Bücherwurm, die schon so viel über diese Zeit erzählt hat.
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