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wilde hummel 1
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 05.09.2024
Sing, wilder Vogel, sing
O'Mahony, Jacqueline

Sing, wilder Vogel, sing


sehr gut

Das Buchcover - ein Gemälde eines Frauenportraits - schlägt keine Brücke zum Roman. Die Geschichte, die uns Jacqueline O´Mahony erzählt, ist die Geschichte einer jungen Frau während der großen Hungersnot in Irland in der Zeit zwischen 1845 und 1849. Irland stand unter der Vorherrschaft Englands, die irische Bevölkerung musste den Großgrundbesitzern, den sog. Landlords Pacht entrichten und ihnen selbst verblieben meist nur noch die Kartoffeln. Und nun kam die Kartoffelseuche und wetterbedingte Ernteausfälle und die sowieso schon arme Landbevölkerung geriet in eine bis heute tief verwurzelte Hungersnot. Honora, eine junge Frau begibt sich am 30.03.1949 aus Doolough Valley auf einen Marsch, um bei Hilfe bei den Engländern zu holen. Auf diesem Marsch starben ca. 400 Menschen geschwächt den Hungertod und er ist als Famine Walk historisch belegt. Honora erleidet eine Todgeburt (wie in der Geschichte von Bridget
O´Donnel). Ihr gelingt jedoch die Auswanderung nach Amerika und sie erkämpft sich dort in verschiedenen Stationen immer mehr ihre Unabhängigkeit. Der Roman ist besonders eindrucksvoll und identisch im ersten Teil, wobei die Zeit in Amerika eben nicht so tief bewegend ist. Lesenswert ist da Buch nicht zuletzt, weil historische Tatsachen geschickt mit einem fiktiven Frauenschicksal verbunden sind. Wer jetzt noch einen weiteren Roman über das Überleben einer Frau in dieser Epoche lesen möchte, dem sei von Paul Lynch der Roman Grace empfohlen. Und sehenswert sind sowohl das Famine Monument in Doolough und die Skulpturen der Hungernden in Dublin.

Bewertung vom 24.07.2024
Das Lied des Propheten
Lynch, Paul

Das Lied des Propheten


sehr gut

Das Lied des Propheten von Paul Lynch hat ein bezeichnendes Buchcover - ein Frau mit Kindern zwischen dunklen Quadern einer zerbrochenen Welt. Die Geschichte spielt in Irland, ist jedoch unabhängig von Lokalität und Zeit zu lesen. Es beginnt (wie immer) schleichend und wird zunehmen beklemmend - der Verlust der freiheitlichen Rechte. Larry ist Gewerkschafter und wird zur Vernehmung abgeholt. Zurück bleibt Eilish Stack mit ihren vier Kindern. Was zuerst wie eine leichte Verschiebung, ein kleiner Rechtsruck im System passiert wird unaufhaltsam zur innerpolitischen und persönlichen Katastrophe. Ein Land verlässt die Demokratie und geht in die Dystopie. Diese Entwicklung wird aus der Sicht der Mutter erzählt, eine Frau, die ihre Familie zu schützen versucht und doch gegen die Übermacht, Willkür und Gewalt nicht ankommt. Wenn die bisherigen Rechte und Regeln nicht mehr gelten, wenn Andersdenkende als Terroristen verfolgt werden, ist dann Widerstand oder Anpassung oder Flucht die richtige Entscheidung? Der Roman ist einerseits hochaktuell, andererseits lässt er auch keine Hoffnung zu, gibt keine Perspektive zur Lösung, zur Beendigung der Diktatur. Das ist bedrückend und schwer zu ertragen. Persönlich hätte ich mir gewünscht, dass nicht nur Eilish ihre Wirklichkeit erzählt, sondern dass auch die Kinder ihre Wahrnehmung und Auseinandersetzung beifügen. Die Sprache ist manchmal etwas holperig und wenn eine Welt auseinanderbricht, dann darf auch die Sprache etwas bröckeln. Die Geschichte darf nicht nur ein Rufer in der Wüste sein, sondern eine dauerhafte Warnung vor dem Verlust freiheitlicher Grundrechte.

Bewertung vom 01.07.2024
Nach uns der Sturm
Chan, Vanessa

Nach uns der Sturm


ausgezeichnet

Vanessa Chan nimmt uns mit in eine Zeit des Kolonialismus und des 2. Weltkrieges in Malaya (Malaysia) und erzählt eine vielschichtige Geschichte aus den Perspektiven der vier Familienmitglieder. Zwar wechselt die Zeitachse zwischen 1935 und 1945 häufig, was jedoch der Geschichte keinen Abbruch tut. Die Personen erzählen jeweils ihre Version des Erlebten. Zum einen ist hier die Mutter Cecily, die in der Zeit der britischen Besatzung den Japaner (später General) Fuijawara kennenlernt und für ihn (für Japan und für die Beendigung der Britischen Kolonialherrschaft) zur Spionin wird. Doch nach den Briten erobern die Japaner das Land und beherrschen es grausamer und ausbeutender als zuvor. Out of the fryingpan into the fire und Cecily bezahlt diese Schuld mit persönlichen Opfern. Zuerst verschwindet ihr Sohn Abel, der in einem japanischen Arbeitslager fast zu Tode kommt und die beiden Töchter Jujube und Jasmin sind der dauerhaften Gefahr ausgesetzt, in eines der Bordelle für japanische Soldaten entführt zu werden. Vanessa Chan gibt diesen vier Personen eine Stimme, um ihren Teil der Geschichte zu erzählen und das macht den Roman so authentisch und eindringlich. Wer nach Thailand reist, sollte tatsächlich auch nach Kanchanaburi fahren, da dort tatsächlich ein großes Arbeitslager der Japaner zum Bau einer Eisenbahn war (bekannt auch aus dem Film 'Die Brücke am Kwai'). Diese Brücke kann man auch heute noch zu Fuß oder per Zug überqueren. Das nahegelegene Museum gibt Zeugnis davon, dass in diesem Zeitraum ca. 80.000 bis 100.000 Kriegsgefangene beim Bau zu Tode kamen. Nach uns der Sturm ist nicht nur ein intensiver Familienroman, sondern gibt auch einen tiefen Einblick in die Geschichte Thailands. Das Buch birgt viel menschliche Grausamkeiten, die schwer zu ertragen sind, ist aber dennoch meine uneingeschränkte Leseempfehlung, vor allem für alle, die in Thailand nicht nur die Sonne suchen.

Bewertung vom 24.06.2024
Seinetwegen
Del Buono, Zora

Seinetwegen


sehr gut

Das Buchcover zeigt einen jungen Mann auf einer alpinen Straße, dem Betrachter abgewandt. Zora del Buono macht sich in ihrem autofiktionalen Roman auf die Suche nach dem verlorenen Vater, der vor 60 Jahren durch einen Unfall verstarb. Da sie damals erst 8 Monate alt war, hat sie keine persönlichen Erinnerungen und versucht nun durch sekundäre Informationen ein Bild zu vervollständigen. Ein zentrales Thema ist dabei, ob und wie der Unfallverursacher mit seiner Schuld umgegangen ist. Die Mutter - inzwischen zunehmend dement - hat den Unfalltod und den Verlust ihres Mannes lebenslang tabuisiert und so dem vaterlosen Kind eine große Leerstelle mitgegeben. Diese Leerstelle füllt Zora del Buono mit einer Fülle an Recherchen, Informationen, Statistiken und philosophischen Gesprächen mit unterschiedlichen Freunden. Die immer wieder eingeschobenen Kaffeehausgespräche geben erweiterte Blickwinkel, hinterfragen Schuld oder das Fehlen eines Elternteils und viele weitere Themen. Auch wenn das Springen in sehr unterschiedliche Bereiche den Lesefluss erschwert, so werden dennoch insgesamt äußerst interessante Details beschrieben, die letztendlich einen schlüssigen Gesamteindruck hinterlassen. Egal, ob die letzte Hexenverbrennung in der Schweiz, die Missbrauchsvorwürfe gegenüber eines bekannten Schokoladenherstellers, der damalige rassistische Umgang der Schweizer mit den Italienern oder einfach die Statistik der Unfalltoten - all diese Mosaiksteine ergeben nach 200 Seiten ein lesenswertes Gesamtgemälde. Der Roman verzichtet auf Anklage, Vorwurf und späte Aufrechnung und das macht das Buch objektiv und informativ.

Bewertung vom 12.06.2024
Die kurze Stunde der Frauen
Gebhardt, Miriam

Die kurze Stunde der Frauen


gut

Das Buchcover ist gut gewählt - eine Frau blickt in die Ferne oder Zukunft. Miriam Gebhardt hat den Versuch gestartet, Frauen, ihr Schicksal und ihre Rollen in der Zeitspanne kurz nach Kriegsende zu beschreiben. Leider vermischt sie dabei Pseudowissenchaftliches, persönliche Biografien, statistisches Zahlenmaterial und ihre eigene Meinung. Dass sie den Mythos Trümmerfrau noch mal durchleuchtet und ernüchternd die manipulativen Versuche zur Glorifizierung aufzeigt, dass sie die sexualisierte Gewalt beschreibt, dass sie auch die unbelehrbaren Nazi-Frauen erwähnt, dass die Zeiten vor allem Beschaffungsnotwendigkeiten verursachten - all das ist nicht neu und wurde schon oft beschrieben. Was ist also zugespitzt die Quintessenz der Aussage? Haben Frauen nun generell ihre kurze Chance einen Quantensprung in der Emanzipation zu initiieren versäumt? Aber tradierte Rollenmuster verändern sich nicht plötzlich, nur weil die Männer abwesend sind. Am spannendsten fand ich noch den Versuch, die unterschiedliche Entwicklung in Ost- und Westdeutschland zu analysieren. Besonders gut fand ich die eingefügten Bilder, die so viel mehr von der Zeit widerspiegeln. Mir persönlich hätten tatsächlich dokumentierte Interviews der noch lebenden Zeitzeugen besser gefallen, als willkürliche Ausschnitte aus verschiedenen Tagebüchern. Gerne hätte ich auch mehr über die Bruchstellen in den Frauenbiografien erfahren. Mein historisches Interesse wurde teilweise gut bedient, auch wenn ich den Historienmix so nicht mochte.

Bewertung vom 28.05.2024
Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
Brooks, Sarah

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland


ausgezeichnet

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland - welch ein Titel und doch ist tatsächlich Vorsicht geboten. Wer sich auf diesen Roman einlässt, wird einen Reisebericht vorfinden, der eine Zugfahrt beschreibt, die nicht nur durch eine unerforschte, geheimnisvolle Landschaft geht, sondern auch eine Strecke durch viele literarische Genres durchläuft. Um 1900 fährt die transsibirische Eisenbahn von Peking nach Moskau, verbindet China mit Europa, transportiert viele Waren (auch Schmuggelware), aber auch sehr unterschiedliche Fahrgäste. Sarah Brooks stellt sie uns vor mit ihren jeweils individuellen Motivationen für diese Reise. Ein Kind, das im Zug geboren war, ein Wissenschaftler, eine unter falscher Identifikation allein reisende Frau, eine geheimnisvolle Schwarzfahrerin u.v.a. Mit zunehmendem Streckenverlauf wird die Reise immer abenteuerlicher, fantastischer und dramatischer und hier überrascht der Roman, in dem Abenteuer, Fantasy, Parabel und Thriller so geschickt miteinander verbunden sind, dass ein besonderer Sog und Spannung entsteht und das Buch aus vielen anderen heraushebt. Ein wenig erinnert es auch Jules Verne 'Reise in 80 Tagen um die Welt' oder den 'Orientexpress' - doch Sarah Brooks Abenteuerroman lässt sich nicht eindeutig klassifizieren, aber wenn man sich einlässt, macht er unendlich viel Spaß beim Lesen.

Bewertung vom 14.05.2024
Treibgut
Brodeur, Adrienne

Treibgut


sehr gut

Das Buchcover stellt eine gemalte, traumhaft schöne Szene am Meer dar - zwei Kinder spielen am Strand - ein Idyll. Doch wie in fast jedem Idyll sind es die langen Schatten, die sich in den blauen Himmel schieben. Adrienne Brodeur hat ihren Roman in die Landschaft Cape Cods geschrieben und lässt uns Kapitel für Kapital die Familie Gardner besser kennenlernen. Abwechselnd werden die Hauptprotagonisten, der Vater Adam und seine inzwischen erwachsenen Kinder Abby und Ken vorgestellt und das macht Frau Brodeur sehr geschickt, so dass die Puzzlestücke der einzelnen Figuren immer mehr zu einer psychologisch sehr genau beschriebenen Familienaufstellung werden. Der Vater mit seiner bipolaren Störung, der zwischen Größenwahn und Absturz pendelt, die beiden Geschwister, die ohne Mutter aufwachsen (und auf Grund der Krankheit des Vaters) keine verlässliche Bindung und Orientierung erleben, klammern sich eng aneinander und finden nur schwer eine Abtrennung und werden zu konkurrierenden Rivalen; Geschwisterliebe, die zur Hassliebe wird und die Bombe platzt an der Geburtstagsfeier des 70-jährigen Adam. Der Roman streift sehr viele Themen, frühe Verletzungen und Erfahrungen, psychische Erkrankung eines Elternteils, den Wahlkampf 2016 zwischen D. Trump und H. Clinton, Alkoholismus, Eheprobleme und diese Vielfalt mindert den Roman eher, aber insgesamt eine gute Lektüre, die mich hinter die Kulissen einer Cape Cod Familie blicken lässt und die Schatten der Familienbiografie aus dem Keller ans Licht bringt.

Bewertung vom 02.05.2024
Wo die Asche blüht
Que Mai, Nguyen, Phan

Wo die Asche blüht


ausgezeichnet

Wo die Asche blüht - ein Roman, der sich mit den Folgen eines Krieges beschäftigt. Alle Kriege hinterlassen Opfer, Verlierer auf allen Seiten, Traumatisierungen und eben auch Kinder aus gemischten Beziehungen zwischen Soldaten und den Frauen des Landes. Der Vietnamkrieg unter Beteiligung von Amerika (1965 - 1973) bildet die Basis für eine sehr persönliche Geschichte der Hauptprotagonisten des Romans. Da ist Dan, der als amerikanischer Kriegsveteran in das heutige Vietnam reist, um sich von seinem Traumata und Schuldgefühlen zu befreien erhofft, der in Saigon seine damalige Liebe schwanger zurückgelassen hat und Phong, der als Kriegskind (Ameriasier) vor einem Waisenhaus ausgesetzt wurde und sich um eine Ausreise nach Amerika bemüht und eben die beiden vietnamesischen Schwestern, die als Barmädchen nach Saigon gehen, um die Eltern finanziell zu unterstützen. Trang (Barname Kim) wird schwanger und von ihrem geliebten Soldaten zurückgelassen. Soweit der Rahmen. Dabei werden die Geschichten der Personen sehr emphatisch und authentisch immer mehr miteinander verknüpft, so dass die Zeitsprünge zu Brücken werden. Die Sprache des Romans ist so fließend fesselnd, dass ich diesen Roman kaum aus der Hand legen mochte. Es werden keine konkreten Kriegsgreuel geschildert und doch werden durch die beschriebenen Einzelschicksale die Härten und lange nachgehenden Folgen sehr präzise und intensiv vermittelt. Ein wichtiges Buch gerade auch im Hinblick auf die aktuellen Kriegsschauplätze.

Bewertung vom 19.04.2024
Mit den Jahren
Steenfatt, Janna

Mit den Jahren


sehr gut

Drei Menschen, drei Lebensentwürfe und dreimal persönliche Veränderungen. Das Buchcover ist ein Gemälde, das einen Mann und zwei Frauen in nachdenklicher Haltung über den eigenen Rand schauen lässt. Und diese drei Personen stellt uns Janna Steenfatt abwechselnd vor. Dabei lässt sie jeder genug Raum, die jeweilige Individualität zu entfalten und beschreibt ihre aktuellen Lebensweisen gleichwertig nebeneinander. Geschickt werden abwechselnd Lukas, ein Maler aus gutbürgerlichem Haus, seine Ehefrau Eva, die Mutter von zwei Kindern und berufstätig und Jette, die ein wenig durchs Leben treibt und sich mit Jobs über Wasser hält, vorgestellt und zunehmend miteinander verbunden. Was macht jetzt die Spannung und den Reiz aus, der im Roman als durchgehender Faden verläuft. Alle drei Personen sind nicht wirklich unglücklich, haben aber eine latente Sehnsucht nach Veränderung. Einmal anders abbiegen und schon ändert sich die Perspektive. Ein Stück Leben im Konjunktiv - was wäre wenn. Einmal die Rollen tauschen und Neues erleben. Im Roman werden die Leben nicht radikal verändert, doch die drei unterschiedlichen Menschen begegnen einander und finden Verbindungen. Das spannendste im Leben sind immer wieder die Begegnungen. Janna Steenfatt hat mit ihrem Buch drei Menschen in der Mitte ihre Lebens sehr empathisch beschrieben und die Sehnsucht nach Veränderung und den Wunsch nach Beibehaltung von Vertrautem in einen lesenswerten Roman gegossen.

Bewertung vom 03.04.2024
Sommerhaus am See
Poissant, David James

Sommerhaus am See


gut

David James Poissant hat einen Roman über eine amerikanische Familie geschrieben und bei ihrem letzten Treffen im Sommerhaus am See in North Carolina werden zunehmend die verschwiegenen Dramen und Probleme der Familienmitglieder ans Licht geholt. Zu Beginn der Geschichte ertrinkt ein kleiner Junge im See. Ein Sohn der Familie, Michael, versucht vergeblich dieses Kind aus der trüben Tiefe des Sees hochzuholen. Dies ist fast ein Synonym für das Heben und Aufdecken der Geheimnisse eines jeden Teilnehmers. Sechs Personen können sich selbstredend im Roman vorstellen und als Leserin erhalte ich eine Fülle an Problemen und persönlichen Wahrheiten. Die Eltern outen den lang verschwiegenen Kindstod einer Schwester, Thad und Jake, ein homosexuelles Paar mit Beziehungskrise, Michael und Diane erwarten ein Kind, das noch keine Akzeptanz bei Michael hat und die beiden Brüder haben jeweils Suchtprobleme, Michael ist heimlicher Alkoholiker und Thad nimmt Drogen. Beide sind mit ihrem Leben und ihren Verhältnissen nicht im Einklang. Beim Lesen waren es mir eigentlich zu viele angerissene Probleme und Enthüllungen von Lebenslügen, ohne dass dabei eine Geschichte mit schlüssigem Tiefgang entstanden ist. Zum Teil wirkte der Roman fast eher wie ein Drehbuch zu einem Film in Episoden, in den viel hineingepackt wird, um die Folgen spannend zu halten. Vor allem der Schluss erinnert sehr an die kitschigen amerikanischen Filmenden, wo sich alle Familienmitglieder in die Arme nehmen.