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Ruhig, menschlich, berührend - ein Roman, in dem Begegnungen zu Wendepunkten werden. Vom Autor von »Kronsnest« und »Habichtland«Dave überlebt den Abschuss seines Fliegers über dem nordfriesischen Wattenmeer und entgeht nur knapp dem Ertrinken. Der britische Soldat könnte das Kriegsende in einem Versteck abwarten, doch er wagt die Flucht von Husum die Küste entlang nach Dänemark. Dabei trifft er auf den jungen, sensiblen Paul, der von sich selbst Härte verlangt, seine Tante Anna, die sich entschließt, Dave zu helfen, und Cecilie, ein schillerndes und doch verschlossenes Mädchen. Au...
Ruhig, menschlich, berührend - ein Roman, in dem Begegnungen zu Wendepunkten werden. Vom Autor von »Kronsnest« und »Habichtland«
Dave überlebt den Abschuss seines Fliegers über dem nordfriesischen Wattenmeer und entgeht nur knapp dem Ertrinken. Der britische Soldat könnte das Kriegsende in einem Versteck abwarten, doch er wagt die Flucht von Husum die Küste entlang nach Dänemark. Dabei trifft er auf den jungen, sensiblen Paul, der von sich selbst Härte verlangt, seine Tante Anna, die sich entschließt, Dave zu helfen, und Cecilie, ein schillerndes und doch verschlossenes Mädchen. Auf einem Boot nahe der dänischen Grenze entsteht ein Plan, wie Dave es bis nach England schaffen könnte.
"Florian Knöppler, die neue, ernst zu nehmende Stimme der deutschen Gegenwartsliteratur." Jürgen Deppe NDR Kultur
Dave überlebt den Abschuss seines Fliegers über dem nordfriesischen Wattenmeer und entgeht nur knapp dem Ertrinken. Der britische Soldat könnte das Kriegsende in einem Versteck abwarten, doch er wagt die Flucht von Husum die Küste entlang nach Dänemark. Dabei trifft er auf den jungen, sensiblen Paul, der von sich selbst Härte verlangt, seine Tante Anna, die sich entschließt, Dave zu helfen, und Cecilie, ein schillerndes und doch verschlossenes Mädchen. Auf einem Boot nahe der dänischen Grenze entsteht ein Plan, wie Dave es bis nach England schaffen könnte.
"Florian Knöppler, die neue, ernst zu nehmende Stimme der deutschen Gegenwartsliteratur." Jürgen Deppe NDR Kultur
Florian Knöppler, geboren 1966, studierte Romanistik, Germanistik und Philosophie in Bonn und Bologna. Nach der anschließenden Ausbildung zum Redakteur arbeitete er für verschiedene Radio- und Fernsehsender und schrieb Zeitungsreportagen, häufig über Menschen mit besonderen Lebenswegen vor zeitgeschichtlichem Hintergrund. Mittlerweile lebt er mit seiner Familie auf einem Hof in Schleswig-Holstein. Bisher sind von Florian Knöppler bei Pendragon die Romane 'Kronsnest' und 'Habichtland' erschienen.
Produktdetails
- Verlag: Pendragon Verlag
- 5. Aufl.
- Seitenzahl: 243
- Erscheinungstermin: 16. August 2023
- Deutsch
- Abmessung: 206mm x 132mm x 26mm
- Gewicht: 410g
- ISBN-13: 9783865328519
- ISBN-10: 3865328512
- Artikelnr.: 67728781
Herstellerkennzeichnung
Pendragon Verlag
Stapenhorststraße 15
33615 Bielefeld
Dave ist der einzige Überlebende des Absturzs seines Bombers. Er landet im Wattenmeer auf der Hallig Südfall. Dort lebt eine alte Frau und ihre Pferde. Dave ist im zivilen Leben Tierarzt und kann ein Tier behandeln. Er ist ein Mensch, er hilft Tieren, reicht das um einem Feind des Reichs …
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Dave ist der einzige Überlebende des Absturzs seines Bombers. Er landet im Wattenmeer auf der Hallig Südfall. Dort lebt eine alte Frau und ihre Pferde. Dave ist im zivilen Leben Tierarzt und kann ein Tier behandeln. Er ist ein Mensch, er hilft Tieren, reicht das um einem Feind des Reichs zu helfen. Die Frau bringt ihn auf den Weg. Sie unterstützt seine Flucht. Er wird weitere Menschen treffen die ihm ein Stück weit helfen, Warum?
Es ist ein Buch über Menschlichkeit. Nicht nur die Frage der Humanität sondern auch die Frage was macht mich persönlich aus, die Menschen die ich liebe, meine Gedanken, meine Handlungen, oder wie gehe ich mit unvorhersehbaren Ereignissen um?
Dave beantwortet am Ende das so, es sind nicht alle Verbrecher, es gibt dort auch Menschen sonst wäre ich nicht hier.
Es sind Momentaufnahmen einer Flucht, nicht so intensiv und detailliert wie bei Anne Seghers, aber der Grundgedanke ist der Gleiche. Hier endet die Szene immer genau dann wenn man es nicht erwartet. Als Leser muss ich mir die Entwicklung selber ausmalen. Ist Verrat im Spiel, warum hilft Er oder Sie, alles bleibt offen und damit viel Stoff über das Buch hinaus. Das Buch lässt den Leser auf lange Zeit nicht los, denn immer wieder taucht ein Gedanke auf, das ist der Grund, darum, so und nicht anders. Am nächsten Tag eine neue Idee. #
Ein phantastischer Schreibstil, gerne mehr davon.
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Es ist das Jahr 1944 und die Welt ist im Krieg. Dave, ein englischer Soldat stürzt mit seinem Flugzeug im Watt nahe der Halligen ab. Er wird von einer Bewohnerin gerettet und begibt sich auf eine Flucht Richtung Heimat. Dabei begegnet er einer Reihe verschiedener Menschen, die ihm helfen und …
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Es ist das Jahr 1944 und die Welt ist im Krieg. Dave, ein englischer Soldat stürzt mit seinem Flugzeug im Watt nahe der Halligen ab. Er wird von einer Bewohnerin gerettet und begibt sich auf eine Flucht Richtung Heimat. Dabei begegnet er einer Reihe verschiedener Menschen, die ihm helfen und dabei ein hohes Risiko eingehen. Wird Dave es bis nach England schaffen?
Das Buch beginnt kurz nach dem Absturz ins Watt. Der Autor beschreibt die hoffnungslose Situation, die Angst, die Gedanken an die Heimat, die drohende Flut und das Ausgeliefertsein in kurzen Sätzen, die die Atmosphäre wunderbar einfangen. So hat mich das Buch schon auf der ersten Seite gefesselt. Jedes Kapitel ist einer Station auf Daves Flucht gewidmet und den unterschiedlichen Menschen, die ihm begegnen. Diese Menschen werden zuerst vorgestellt und man lernt sie kennen, bevor sie auf Dave treffen. So kann man nachvollziehen, wie diese Leute, die ja auch unter dem Krieg leiden, handeln. Alle diese Helfer mit ihren oft offenen Geschichten trifft man später nicht wieder. Ich finde diese Struktur sehr gut und realistisch, denn die Begegnungen sind ja alle kurz (aber nicht oberflächlich) und Dave ist auf der Flucht und kann sich nirgendwo lange aufhalten. Ein Wiedersehen gibt es nicht. So bleibt nur kurz Zeit, um sich wenigstens etwas kennen zu lernen.
Ich habe mich oft gefragt, wie ich in den verschiedenen Situationen in der Zeit und unter den entsprechenden Umständen gehandelt hätte. Natürlich sage ich jetzt, dass ich Dave geholfen hätte, aber ich glaube wir können das aus der heutigen Sicht nicht beurteilen. Viele, die Dave helfen haben Familie und gehen ein hohes Risiko ein. Die Zeiten waren anders. Umso mutiger fand ich, wie Dave geholfen wurde.
Fazit: Ein tolles Buch, spannend, flüssig zu lesen und tiefgründig. Ich kann das Buch sehr empfehlen.
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Geschichte und Figuren beeindrucken und überzeugen
„Er hob den Blick, schaute ein paar Seeschwalben hinterher und versuchte an die Zukunft zu denken, daran, wie es jetzt weiterging. Langsam schälten sich ein paar Überlegungen heraus.“ (Zitat Pos. 121)
Inhalt
Der …
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Geschichte und Figuren beeindrucken und überzeugen
„Er hob den Blick, schaute ein paar Seeschwalben hinterher und versuchte an die Zukunft zu denken, daran, wie es jetzt weiterging. Langsam schälten sich ein paar Überlegungen heraus.“ (Zitat Pos. 121)
Inhalt
Der Engländer Dave Milton ist Tierarzt, doch in diesem Sommer 1944 ist er als Soldat der Air Force im Einsatz. Sein Flugzeug wird über dem norddeutschen Wattenmeer abgeschossen, er kann mit dem Fallschirm abspringen und überlebt. Eine alte Frau, alle nennen sie die Halliggräfin, findet ihn, und er könnte auf ihrem Anwesen auf der abgelegenen Hallig Südfall das absehbare Ende des Krieges abwarten. Doch er will zurück nach Hause zu seiner Frau Claire, zuerst entlang der Küste immer in Richtung Norden bis nach Dänemark, und von dort aus nach England. Die Halliggräfin kennt jemanden nahe der deutsch-dänischen Grenze, der ihm mit seinem Boot helfen könnte.
Thema und Genre
Im Mittelpunkt dieser Geschichte stehen die Menschen, ihr persönliches Schicksal und ihre Entscheidungen, die sie im Zusammenhang mit Dave, Engländer und somit Feind, treffen müssen, helfen oder melden. Es geht um Mut, Vertrauen, Gefühle und zwischenmenschliche Beziehungen in allen Facetten.
Charaktere
Dave könnte sich auf Südfall verstecken, dort in Sicherheit das Kriegsende abwarten. Doch er kann nicht untätig abwarten, er hat keine Geduld, er muss handeln und es zumindest versuchen. Es sind die unterschiedlichen Figuren, die den besonderen Sog dieses Romans ausmachen, ihre persönliche Situation, ihre Probleme und Konflikte, und genau daraus ergeben sich auch die unterschiedlichen Gründe, warum sie Dave auf seiner Flucht helfen.
Erzählform und Sprache
Die Handlung spielt innerhalb eines knappen Zeitraums von wenigen Tagen. Im personalen Mittelpunkt des ersten und des letzten Abschnitts steht Dave. In den vier Abschnitten dazwischen lernen wir jeweils eine eigene, andere Hauptfigur kennen, ihre Gedanken und Verhalten. Auch die zeitliche Abfolge verläuft nicht immer chronologisch, was jedoch in der Kapitelüberschrift zu lesen ist. Die Spannung ergibt sich aus der abenteuerlichen Flucht selbst und der immer neuen Frage, ob und bei wem Dave Hilfe findet. Diese Erzählform ist interessant und ungewöhnlich, dieses gekonnte Verknüpfen und Verändern der Blickwinkel innerhalb einer dennoch klar strukturierten Handlung. Die Sprache überzeugt durch einfühlsame Schilderungen und lebhafte Beschreibungen der Landschaft.
Fazit
Ein faszinierender Roman über eine abenteuerliche Flucht entlang der norddeutschen Küste, in dessen Mittelpunkt jedoch die Begegnungen zwischen sehr unterschiedlichen Menschen stehen, was die Geschichte zu einem beeindruckenden Leseerlebnis macht.
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Das Cover wirkt auf mich wie ein Gemälde. Es strahlt für mich Ruhe und Einsamkeit aus. Der Titel ist gut gewählt. Die Haptik des Hardcover Buches gefällt mir sehr gut.
In diesem tiefgründigen und sensiblen Roman geht es um den britischen Soldaten Dave. Der Roman spielt …
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Das Cover wirkt auf mich wie ein Gemälde. Es strahlt für mich Ruhe und Einsamkeit aus. Der Titel ist gut gewählt. Die Haptik des Hardcover Buches gefällt mir sehr gut.
In diesem tiefgründigen und sensiblen Roman geht es um den britischen Soldaten Dave. Der Roman spielt zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Dave´s Flugzeug stürzt ab und er überlebt nur knapp. Gestrandet am nordfriesischen Wattenmeer möchte er zurück in die Heimat und ein Weg voller Gefahren aber auch wichtigen Begegnungen beginnt. So trifft er unter anderem auf Paul und Anna, immer wieder erfährt man mehr über das Leben der damaligen Zeit. Die Charaktere sind sehr facettenreich dargestellt. Dave schafft es immer wieder die Personen, die er trifft, aus einem Loch zu ziehen und ihnen neue Blickwinkel aufs Leben zu ermöglichen. Wer ist nun Feind oder Freund? Oder sind sie nicht alle einfach Menschen? Der Roman hat sehe viel Tiefgang, ich konnte mich sofort in die Handlung hineinversetzen. Der Schreibstil hat mir besonders gut gefallen und ich war bis zum Ende von der Geschichte fasziniert. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.
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Über Begegnungen, die mehr sind als Spuren im Watt…
Dave, ein britischer Soldat landet nach einem Flugzeugabsturz im nordfriesischen Watt nicht weit von der Hallig Südfall. Was wird mit ihm geschehen? Wird er Hilfe erhalten, als britischer Soldat, dessen Land Bomben auf Hamburg …
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Über Begegnungen, die mehr sind als Spuren im Watt…
Dave, ein britischer Soldat landet nach einem Flugzeugabsturz im nordfriesischen Watt nicht weit von der Hallig Südfall. Was wird mit ihm geschehen? Wird er Hilfe erhalten, als britischer Soldat, dessen Land Bomben auf Hamburg abgeworfen hat?
Vertrautheit entsteht zunächst in der Landschaft. Die Wattlandschaft in Nordfriesland ähnelt seiner Heimat an der britischen Küste. Ob dies ein gutes Zeichen ist?
Obwohl die Handlung im Sommer 1944 angesiedelt ist, spielt das Kriegsgeschehen als solches nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr wirft der Autor einen Blick auf die Alltäglichkeit und Herausforderungen des Lebens auch unabhängig des Kriegsgeschehens und wählt dafür diesen besonderen Landstrich an der Nordsee. Besonders nicht nur wegen der einzigartigen Wattlandschaft, sondern auch der Menschen, die sie bewohnen. Bereits seine erste Helferin überrascht Dave mit ihrer uneingeschränkten Hilfsbereitschaft und nicht zuletzt auch dem Risiko, dass sie damit für ihn eingeht. Dies wird, so viel darf verraten werden, nicht die letzte besondere Begegnung für Dave auf seinem Weg sein.
Denn diese durchziehen das Buch wie ein unsichtbarer Faden, Begegnungen zwischen Menschen. Es ist Dave der britische Soldat, der verunglückt ist, jedoch Dave der Mensch und Tierarzt, der einen Weg nach Hause sucht. Nach Hause darf hier sowohl geographisch, als auch im übertragenen Sinne nach seiner inneren Heimat verstanden werden. Und so sind es Begegnungen auf Augenhöhe die nicht nur Dave, sondern auch sein jeweiliges Gegenüber verändern.
Bereits mit Daves Geschichte wird deutlich, welche Dämonen und Schicksale jeden einzelnen Menschen auch jenseits von Krieg ereilen können. Daves Zerrissenheit und selbst erlebte Gefühllosigkeit erklärt sich nicht primär aus dem Krieg, sondern Verlusten in seiner Vergangenheit, die er bisher eher halbherzig überwunden hat. Auch die weiteren Protagonisten Paul, Anna, Cecilie und Simon hadern jede und jeder auf ihre Art mit der Vergangenheit und Gegenwart. Alle nicht nur aufgrund der Ereignisse, die sie erlebt haben, sondern auch einer gewissen Zartheit und Tiefe in ihrem Charakter, die so oft nicht in eine raue, oberflächliche Welt und gesellschaftliche Zwänge passen mag und sie so doch auf eine eigentümliche Art und Weise eint. Was die Charaktere im Buch ausmacht, ist daher für mich, dass wir sie von ihrer verletzlichen, und vielleicht auch wahrhaftigsten Seite kennenlernen.
Ich bin begeistert, wie der Autor es schafft, für die verschiedenen Figuren in Stil, Sprache und Gedanken ganz eigene Welten zu erschaffen. Es sind dabei nur Nuancen in Wortwahl, Stil und Struktur, die beim Lesen immer wieder in die Gedanken, Nöte und Freuden der jeweiligen Protagonisten eintauchen lassen und sich zugleich umstandslos aneinander folgen.
Die Sprache ist atmosphärisch dicht, kein Wort zu wenig, keines zu viel, und lädt ein auch all die Nuancen zwischen den Zeilen wahrzunehmen und auf sich wirken zu lassen.
Sehr gelungen fand ich die Beschreibungen und Parallelen der Wattlandschaft in Norddeutschland und Großbritannien.
Südfall ist so besonders, weil es aufzeigt, wie eine einzelne, vielleicht auch nur kurze Begegnung wichtige Denkanstöße geben kann, die einen selbst anders auf das eigene Leben blicken lassen und dieses damit auch verändern können.
Dave hinterlässt Spuren, nicht nur flüchtige Spuren im Watt, sondern in den Menschen, denen er begegnet. So mag es auch der Leserin mit Südfall ergehen. Ein Buch, das Spuren hinterlässt und zum Nachdenken anregt.
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Wort- und bildgewaltig, aber manchmal zu glatt
Beinahe wäre das Wattenmeer sein nasses Grab geworden, doch Dave hat Glück im Unglück. Eine freundliche ältere Dame gewährt im Unterschlupf auf der Hallig Südfall und Dave könnte auf dem kleinen Eiland das Ende des …
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Wort- und bildgewaltig, aber manchmal zu glatt
Beinahe wäre das Wattenmeer sein nasses Grab geworden, doch Dave hat Glück im Unglück. Eine freundliche ältere Dame gewährt im Unterschlupf auf der Hallig Südfall und Dave könnte auf dem kleinen Eiland das Ende des Krieges abwarten. Aber da gibt es ein ganz starkes Gefühl, das sich Heimweh nennt und Dave wie ein Magnet von der deutschen Küste heim nach England zieht. Und so wagt der Soldat diesen risikoreichen Schritt und verlässt sein sicheres Versteck, denn die Flucht über Dänemark soll ihn wieder in die Heimat bringen....
Ruhige, melancholische Worte, die wie Wellen am Spülsaum der Küste auf die Leser.innen zu rollen - Florian Knöppler braucht nicht viel, um Atmosphäre und Stimmung zu erzeugen, damit seine Figuren im Buch lebendig werden. Es sind interessante Charaktere, die alle für sich betrachtet schon unglaublich viel zu erzählen haben, die sich aber nicht gegenseitig den Rang ablaufen, um zur Geltung zu kommen.
Und genau diese Lebensgeschichten der Personen, die auf Daves Flucht eine Rolle spielen, werden hier nur angerissen und nicht vertieft, obwohl ich zu gerne noch viel mehr von ihnen erfahren hätte. Knöppler zeichnet seine Charaktere sehr fein, zeigt ihre vielen Facetten und spricht damit die Leser:innen direkt an, die sich sehr gut in die jeweiligen Figuren einfühlen können. Innerer Zwiespalt steht bedingungsloser Hilfsbereitschaft gegenüber und Dave erlebt, dass sich das bisher gekanntes Feindbild wandelt und er durchweg freundlichen Menschen begegnet. Da setzt mein zweiter Kritikpunkt an, denn für mein Dafürhalten geht hier einfach manches zu glatt, Hürden werden ohne größere Probleme genommen und dadurch entzieht der Schreibende dem Roman die Spannung.
Was aber bleibt sind die vielen Eindrücke und persönliche kleine Dramen in den Lebensgeschichten, die aus sich zufällig Begegnenden Brüder und Schwestern im Geiste machen, um einem einzelnen Menschen dessen größten Wunsch zu erfüllen.
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Klappentext:
„Dave überlebt den Abschuss seines Fliegers über dem nordfriesischen Wattenmeer und entgeht nur knapp dem Ertrinken. Der britische Soldat könnte das Kriegsende in einem Versteck abwarten, doch er wagt die Flucht von Husum die Küste entlang nach …
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Klappentext:
„Dave überlebt den Abschuss seines Fliegers über dem nordfriesischen Wattenmeer und entgeht nur knapp dem Ertrinken. Der britische Soldat könnte das Kriegsende in einem Versteck abwarten, doch er wagt die Flucht von Husum die Küste entlang nach Dänemark. Dabei trifft er auf den jungen, sensiblen Paul, der von sich selbst Härte verlangt, seine Tante Anna, die sich entschließt, Dave zu helfen, und Cecilie, ein schillerndes und doch verschlossenes Mädchen. Auf einem Boot nahe der dänischen Grenze entsteht ein Plan, wie Dave es bis nach England schaffen könnte.“
Ja, die Werke von Florian Knöppler sind immer wieder besonders und anders. So auch seine aktuelle Geschichte „Südfall“. Der Einstieg war wieder recht gelungen und schnell ist man in der Geschichte gefangen. Ausdruck und Lesefluss bieten eine sehr gute Basis und auch der Spannungsbogen wird gekonnt gespannt. Hauptfigur Dave macht sich also sichtbar und offenbart der Aussenwelt, dem „Feind“, wer er ist, bzw. bekennt sich zu seiner Herkunft und die „Feinde“ nehmen ihn auf. Fragen werden kaum gestellt nach dem „Warum“ oder dem „Wie“. Knöppler zeigt dadurch, so empfand ich es, dass Dave halt Mitläufer war, vielleicht jeder seiner neuen Bekanntschaften so gehandelt hätte und er Ablehnung nicht verdient hat. Hätte er sich vor diesem Einsatz geweigert wäre er auch bestraft worden und so wurde er damit bestraft, seine Heimat erstmal zu verlieren und somit vielleicht auch ein bisschen seinen Stolz und seine alte Meinung. Recht poetisch und zweideutig vom Autor selbst gedacht. Aber vielleicht sehe oder interpretiere ich dieses Szenario auch völlig falsch?! Egal, denn schlussendlich zählt hier nur, dass Dave Hilfe erfährt und diese nimmt er an. Alle Figuren hier sind stark ausgearbeitet und bilden einen gelungen Bogen. Unweigerlich kommen einem als Leser selbst diese Fragen beim lesen in den Sinn - was ist richtig oder falsch bzw. darf man helfen. Hätten wir auch so gehandelt? Wären wir auch dem „Feind“ gegenüber so menschlich gewesen? Hat er das verdient? Wie würde es uns an Daves Stelle gehen? Diese Gedanken kommen, wie bereits gesagt, unweigerlich auf. Genau das kenne ich aber als Leser von Knöpplers Werken. Hier darf der Leser nachdenken und sich seine Meinung darüber bilden und jeder Leser wird die Geschichte anders sehen. Egal ob hier und da vorhersehbar oder nicht, dieser Raum für diese Möglichkeit ist wieder bestens in die Geschichte eingewoben! Knöppler zeigt unumwunden auf, was es heißt menschlich zu sein und Respekt gegenüber anderen Menschen zu haben. Ein Thema welches heute gerne an Bedeutung verliert. 4 sehr gute Sterne!
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Einfühlsame Geschichte über Menschlichkeit und schicksalhafte Begegnungen
In seinem neuen Roman "Südfall" erzählt Florian Knöppler die Geschichte des britischen Soldaten Dave, der im Sommer 1944 mit seinem Fallschirm unverletzt vor der Hallig Südfall landet, …
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Einfühlsame Geschichte über Menschlichkeit und schicksalhafte Begegnungen
In seinem neuen Roman "Südfall" erzählt Florian Knöppler die Geschichte des britischen Soldaten Dave, der im Sommer 1944 mit seinem Fallschirm unverletzt vor der Hallig Südfall landet, nachdem sein Flugzeug über dem nordfriesischen Wattenmeer abgeschossen wurde. Eine ältere Frau nimmt den jungen Mann, der eigentlich Tierarzt ist, mit nach Hause und bietet ihm an, zu bleiben. Er könnte dort das Ende das Krieges abwarten, aber es hält ihn nichts auf der kleinen Insel, er möchte über Dänemark zurück nach England. Bald schon macht er sich auf den Weg und riskiert dabei, festgenommen zu werden ...
Wir begleiten den sympathischen Dave auf seiner Flucht und lernen dabei verschiedene Menschen kennen, die ihm helfen. Da ist zuerst der junge Paul, dem er hilft, ein Schaf zu retten. Paul wurde nach dem Tod seiner Eltern von seiner Tante Anna aufgenommen, die ihren Hof allein führt, seit ihr Mann Friedrich im Krieg kämpft. Dave begegnet auch der ehrgeizigen und wissbegierigen Cecilie und Simon, der eine schwere Krankheit überstanden hat. Sie gewähren dem feindlichen Soldaten Unterschlupf und versorgen ihn mit Nahrung. Mit seiner offenen und ehrlichen Art gewinnt Dave das Vertrauen der Menschen, sie öffnen sich ihm und erzählen von ihren Sorgen, Problemen und Träumen.
Das Buch ist in schöner und ruhiger Sprache geschrieben und liest sich sehr flüssig. In jedem einzelnen der 6 Kapitel sind Daves Begegnungen mit ganz unterschiedlichen Menschen und die tiefgründigen Gespräche, die er führt, voller Empathie beschrieben. Der Autor skizziert seine interessanten Charaktere sehr liebevoll und authentisch. Meine Lieblingsfigur war die mutige Anna, die ich wegen ihrer herzlichen und zupackenden Art gleich ins Herz geschlossen habe.
Mir hat die berührende Geschichte, in der intensive Begegnungen im Mittelpunkt stehen, sehr gut gefallen. Absolute Leseempfehlung!
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Ein ruhiger, gefühlvoller Roman über schicksalhafte Begegnungen im Jahr 1944
1944 stürzt der britische Soldat Dave über dem Nordfriesischen Wattenmeer ab. Als einziger Überlebender findet er sich von Schlick und Wasser, mitten im Dunkeln, wieder. Das Rauschen scheint …
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Ein ruhiger, gefühlvoller Roman über schicksalhafte Begegnungen im Jahr 1944
1944 stürzt der britische Soldat Dave über dem Nordfriesischen Wattenmeer ab. Als einziger Überlebender findet er sich von Schlick und Wasser, mitten im Dunkeln, wieder. Das Rauschen scheint näher zu kommen, die Lage von Minute zu Minute aussichtsloser. Er macht sich auf das Schlimmste gefasst, als sich der Nebel lichtet, die Sicht besser wird, und plötzlich eine Frauenstimme ertönt.
Im richtigen Leben ist er Tierarzt, und spricht deutsch. Rettung, so seine Hoffnung. Er hat Glück, trifft auf gute Menschen, und so kann er sich von der Hallig Südfall aus nach Norden durchschlagen, um von Dänemark aus zurück in seine Heimat zu kommen. Ob es gelingt?
Dies ist soweit der grobe Rahmen dieses einfühlsamen Romans. In Wahrheit geht es aber um die Begegnungen, welche Dave auf seiner kleinen Odyssee macht. Die Erzählungen rund um seine Retter:Innen ist der eigentliche Kern dieses Buches.
Sehr detailreich, in einer ruhigen und besonnenen Art versteht es Knöppler, seine handelnden Personen zu zeichnen und uns näher zu bringen.
Anna, die ihm hilft sich zu verstecken, sehnt sich schmerzlich nach ihrem Mann, der an der Front kämpfen muss. Und dennoch erreichen sie Gedanken an eine mögliche Zukunft, was sie ohne ihren Mann später tun würde. Oder der junge Paul, der seinen Weg noch sucht, im Zwiespalt zwischen HJ und seinen eigenen Bedürfnissen. Auf der einen Seite erweckt die Propaganda in ihm eine gewisses Pflichtbewusstsein, auf der anderen Seite erwacht seine empfindsame Seite gegen die Gräuel des Krieges.
Die fünfzehnjährige Cecilie, mitten im Erwachen zu einer Frau, schüchtern mag man meinen, und dennoch aufgeschlossen genug, um ihren Wunsch, zu studieren, auf ihren Lippen trägt.
Letztendlich ist es auch der alte Simon, vom Krebs gezeichnet, den nur noch ein kleines Wunder von seinem letzten Gang, mit dem er sich schon abgefunden hat, retten kann, der sich nahtlos in den Reigen der guten Menschen einfügt..
Diese und andere Personen begegnet Dave, bekommt Hilfe in einer wirklich schlimmen Zeit.
Wie schon erwähnt, die Charaktere sind sehr fein stilisiert. Der ruhige Schreibstil bildet einen Gegenpol zu jener wirren Zeit, selbst die Hektik einer Flucht scheint zwischen den Zeilen ihre Bedeutung zu verlieren.
Manchmal allerdings kommt mir der Roman schon zu „soft“ daher. Die Menschen im kriegsgebeutelten Land scheinen mir manchmal zu unbekümmert, auch dürfte es ihnen an nicht Vielem fehlen. Insofern ist dieser genannte Gegenpol zum Krieg für mein (erstes) Befinden möglicherweise zu sanft gestaltet. Wie ein glatter See, der noch nie von einem Sturm gebeutelt wurde. Und trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, spielt dieser Roman mit der Hoffnung, dass es das Gute in den Menschen gibt (oder geben kann).
Gerne gebe ich eine Leseempfehlung für diesen berührenden Roman.
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eBook, ePUB
Florian Knöppler ist inzwischen für mich ein Garant für einfühlsam und sprachlich überzeugend erzählte Geschichten über besondere Schicksale. Auch sein neuer Roman „Südfall“ ist da keine Ausnahme.
Im Sommer 1944 stürzt ein englischer Soldat …
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Florian Knöppler ist inzwischen für mich ein Garant für einfühlsam und sprachlich überzeugend erzählte Geschichten über besondere Schicksale. Auch sein neuer Roman „Südfall“ ist da keine Ausnahme.
Im Sommer 1944 stürzt ein englischer Soldat der Air Force über dem norddeutschen Wattenmeer ab und macht sich von Hallig Südfall auf den gefährlichen Weg nach Hause. Auf seiner Flucht begegnet er verschiedenen Personen, denen jeweils einzelne Kapitel gewidmet sind. Sie alle eint, dass sie an Wendepunkten ihres Lebens stehen in einer Zeit, in der der Krieg das Leben in großen Teilen beeinflusst. Auch dort zeichnet sich durch die Landung der Alliierten in der Normandie gerade eine Wendung ab. Die Geschichte umfasst nur wenige Tage, Daves Geschichte bildet die Rahmenhandlung, im Fokus stehen die ganz unterschiedlichen Charaktere, in deren Leben und Gedanken der Leser wie in einer Momentaufnahme einen kleinen Eindruck bekommt.
Es hat mich auch in diesem Roman wieder beeindruckt, wie dicht der Autor an seinen Figuren dran ist, wie er sich in die unterschiedlichen Charaktere hineinversetzt, ihre Gedanken authentisch wieder gibt und den Leser an Gefühlen und Zweifeln teilhaben lässt.
Der Leser lernt nur kleine Ausschnitte aus dem Leben der Personen kennen, man weiß nicht viel über die Personen, dennoch wirken sie lebensnah, ihre Erfahrungen und Gedanken regen zum Nachdenken an. Der Roman umfasst nur rund 240 Seiten und eine sehr kurze Zeitspanne, umso mehr beeindruckt es, wie viel der Autor in dieser Geschichte unter bringt, wie viel man über die einzelnen Personen erfährt, und wie sehr die einzelnen Schicksale berühren, so dass ich es am Ende schade fand, ihre Geschichten nicht weiter verfolgen zu können.
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