Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Nordseemädchen
Wohnort: 
Stade

Bewertungen

Insgesamt 73 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2024
Ein Garten offenbart sich
de Vries, Katrin

Ein Garten offenbart sich


sehr gut

Die Autorin, Katrin de Fries, berichtet von ihrem Garten in Ostfriesland, von ihren Ur-und Großeltern und was für diese Generationen ein Garten bedeutet hat und wie sich unsere Gärten verändert haben. Auf Anraten ihrer Söhne, lässt sie die Natur einfach Natur sein, beobachtet wie der Garten gedeiht und sich immer mehr Lebewesen ansiedeln. Längst vergessene Pflanzen und Tiere tauchen plötzlich auf und die Autorin lässt dem Leser an diesem Wunder teilhaben. Ein Buch, das mit den modernen Gärten des Grauens (Schottergärten, strenge Rasenflächen und eingeengte Natur etc) abrechnet.
Das Buch hat mich gefesselt und es ist spannend die Veränderungen in dem Garten miterleben zu dürfen. Man spürt die Liebe der Autorin zu ihrem „wilden“ Garten. Kurze Kapitel zwischendurch erzählen von einer früheren Generation und ihr Verständnis vom Leben und vom Garten. Die Sprache ist zwar flüssig, aber an manchen Stellen etwas belehrend. Ich hätte mir auch einen Bildteil gewünscht, denn ich bin richtig neugierig, wie der Garten ausschaut. Leider wohne ich in einer Siedlung und da ist es nicht möglich der Natur freien Lauf zu lassen.
Insgesamt ein schönes Buch und ein Muss für jeden Gartenfreund. Ich ziehe einen Stern ab, da die Sprache teils etwas belehrend war, die Söhne etwas nervig waren und ich einen Bildteil vermisst habe.

Bewertung vom 26.03.2024
Henrietta und die Frage was das Leben ist. Life is a Story - story.one
Beutin, Lothar

Henrietta und die Frage was das Leben ist. Life is a Story - story.one


sehr gut

Der Mikrobiologe Lothar Beutin geht in seiner Sammlung von kurzen, nur 3 Seiten langen Geschichten einmal anders und literarisch an das Thema Leben ran. Da gibt es Dialoge, Perspektivenwechsel, Lustiges und Nachdenkliches. Im Mittelpunkt steht immer das Leben. Jede Geschichte hat ihren eigenen Charme und ihre eigene Botschaft. Mal musste ich als Leser lachen, mal hat mich eine Geschichte zum Nachdenken angeregt. Wer hat schon daran gedacht, wie das Leben aus Sicht eines Fisches im Aquarium aussieht?
Die Sprache ist flüssig und die Geschichten lassen sich schnell lesen. Jede Geschichte beginnt mit einem passenden Bild. Obwohl jede Geschichte unterhaltsam ist, so sind sie doch- aufgrund der Kürze- etwas oberflächlich. Wer also viel Wissenschaftliches oder Philosophisches erwartet, ist hier falsch. Für mich waren die Geschichten eher ein „Teaser“, um danach selbst nachzudenken. Ich bin etwas zerrissen: auf der einen Seite bringt gerade die Kürze die Würze. Auf der anderen Seite geht das jeweilige Thema nicht tief genug. So habe ich zwischen 3 und 4 Sternen geschwankt und mich dann für 4 Sterne entschieden.

Bewertung vom 14.02.2024
Südfall
Knöppler, Florian

Südfall


ausgezeichnet

Es ist das Jahr 1944 und die Welt ist im Krieg. Dave, ein englischer Soldat stürzt mit seinem Flugzeug im Watt nahe der Halligen ab. Er wird von einer Bewohnerin gerettet und begibt sich auf eine Flucht Richtung Heimat. Dabei begegnet er einer Reihe verschiedener Menschen, die ihm helfen und dabei ein hohes Risiko eingehen. Wird Dave es bis nach England schaffen?
Das Buch beginnt kurz nach dem Absturz ins Watt. Der Autor beschreibt die hoffnungslose Situation, die Angst, die Gedanken an die Heimat, die drohende Flut und das Ausgeliefertsein in kurzen Sätzen, die die Atmosphäre wunderbar einfangen. So hat mich das Buch schon auf der ersten Seite gefesselt. Jedes Kapitel ist einer Station auf Daves Flucht gewidmet und den unterschiedlichen Menschen, die ihm begegnen. Diese Menschen werden zuerst vorgestellt und man lernt sie kennen, bevor sie auf Dave treffen. So kann man nachvollziehen, wie diese Leute, die ja auch unter dem Krieg leiden, handeln. Alle diese Helfer mit ihren oft offenen Geschichten trifft man später nicht wieder. Ich finde diese Struktur sehr gut und realistisch, denn die Begegnungen sind ja alle kurz (aber nicht oberflächlich) und Dave ist auf der Flucht und kann sich nirgendwo lange aufhalten. Ein Wiedersehen gibt es nicht. So bleibt nur kurz Zeit, um sich wenigstens etwas kennen zu lernen.
Ich habe mich oft gefragt, wie ich in den verschiedenen Situationen in der Zeit und unter den entsprechenden Umständen gehandelt hätte. Natürlich sage ich jetzt, dass ich Dave geholfen hätte, aber ich glaube wir können das aus der heutigen Sicht nicht beurteilen. Viele, die Dave helfen haben Familie und gehen ein hohes Risiko ein. Die Zeiten waren anders. Umso mutiger fand ich, wie Dave geholfen wurde.
Fazit: Ein tolles Buch, spannend, flüssig zu lesen und tiefgründig. Ich kann das Buch sehr empfehlen.

Bewertung vom 23.01.2024
Sind wir allein im Universum?
Kaltenegger, Lisa

Sind wir allein im Universum?


sehr gut

Die Autorin, Lisa Kaltenegger, ist eine anerkannte Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Astrophysik und der Modellierung erdähnlicher Planeten.
Sie schreibt leicht verständlich, aber wissenschaftlich fundiert, über unser Sonnensystem, fremde Planeten, die habitable Zone und die Spurensuche nach Leben im Weltall.
Unterstützt und verdeutlicht wird der Text durch humorvolle und comichafte Zeichnungen, was die Materie auflockert. Es handelt sich hier um kein Textbuch und ist besonders für den Anfänger auf diesem Gebiet geeignet. Auf Formeln oder komplexe Zusammenhänge wird verzichtet. Das Buch lässt sich deshalb zwar schnell lesen, aber ist trotzdem auf dem letzten wissenschaftlichen Stand.
Ich hätte mir doch ein etwas tiefergehendes Buch gewünscht. Es wäre auch schön gewesen, wenn es in der Mitte noch einen Bildteil gegeben hätte, aber das ist Geschmackssache.
Fazit: ein gutes, leicht verständliches Einsteigerbuch im modernen Design, das auch für das jüngere Publikum geeignet ist.

Bewertung vom 02.01.2024
Mit Bike und Boot zur Beringsee
Löwenherz, Richard

Mit Bike und Boot zur Beringsee


ausgezeichnet

Nach dem ersten Reiseabenteuer „Eis.Abenteuer.Einsamkeit“ von Richard Löwenherz, das ich verschlungen habe, folgt nun ein weiteres Abenteuer per Fahrrad (Fat Bike) und aufblasbaren Kanu in die Region Sibiriens. Diesmal wagt er eine Reise durch die Wildnis Tschukotkas bis an die Beringsee. Dabei muss er viele Kilometer nördlich des Polarkreises auf provisorischen Straßen fahren (und teils schieben) und viele Flüsse mit seinem Kanu überqueren. Dabei trifft er auf Bären, schlechtes Wetter, auf verlassene Hütten und nur selten auf Menschen. Ein richtiges „lonely traveller“ Abenteuer!
Wie auch im ersten Buch, hat mich der Autor sofort auf die Reise mitgenommen. Vom sicheren Sofa aus, konnte ich nur staunen, wie der Autor mit den extremen Bedingungen im Norden Russlands, dem Mini-Zelt und der ständigen Gefahr durch Bären in der Wildnis zurechtkam. Der Autor schildert seine Erlebnisse sehr lebendig und man lernt viel über die abgelegene Gegend Tschukotka kennen. Ergänzt wird der packende Text mit wunderschönen Fotos, die alles noch verdeutlichten und anschaulich machen. Das größere Format der Buchs (24 x 21,5 x 2cm) finde ich sehr passend und so kommen die Fotos sehr gut zur Geltung.
Fazit: wieder ein tolles mitreißendes Buch aus dem Delius-Klasing Verlag, das ich von ganzem Herzen empfehlen kann.

Bewertung vom 18.12.2023
Blütenrausch
StadtSpionin, Die

Blütenrausch


ausgezeichnet

Das Buch „Blütenrausch“ führt den Leser durch die wundervolle Welt der Blumen und zeigt, wie Florales die Menschen inspiriert. Blumen finden sich deshalb in allen Bereichen unseres Lebens wieder, wie z.B. in der Natur, in der Kunst, in der Mode, im Essen und beim Wohnen. Interessante Kreationen werden liebevoll vorgestellt.
Das Buch führt uns mit interessanten Artikeln, Interviews und Reportagen in die florale Wunderwelt sowie in die Bereiche ein, in denen sich Blumen wiederfinden. Untermalt werden die sehr interessanten Berichte mit wunderschönen Fotos, die ein wirkliches Highlight sind. Ich konnte richtig in die bunte (Kreativ-) Welt der Blüten abtauchen. Ein Hoch auf alles Florale und auf die Kreativität!
Das Format (großformatiges Paperback) unterstreicht die Optik und so wirken die Fotos besonders gut. Blütenrausch ist ein wahrer Rausch für die Sinne und eignet sich gut, um einfach mal reinzuschauen, zu blättern und zu staunen. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 18.12.2023
Die Bibliothek im Nebel
Meyer, Kai

Die Bibliothek im Nebel


ausgezeichnet

Der neue Roman von Kai Meyer hat mich begeistert. Er spielt auf drei Zeitebenen.

Die Geschichte startet im Jahr 1917. Es ist die Zeit der russischen Revolution. Der junge Bibliothekar Artur flieht aus St. Peterburg nachdem seine Familie umgekommen ist. Er reist nach Leipzig, wo er die Familie Eisenhuth kennt und seine große Liebe, Mara, jetzt wohnt. Verzweifelt macht er sich auf die Suche nach Mara.

Dann springen wir in das Jahr 1928: die elf-jährige Liette, die im Hotel ihres Onkels an der Cote D´Azur lebt, stöbert auf dem Dachboden des Hotels in zurückgelassenen Gepäck und findet ein altes, verschlossenes Buch. Liette zieht es oft in ein altes verlassene Herrenhaus mit einer riesigen Bibliothek, das in der Nähe des Hotel liegt. Die Familie Eisenhuth hat das Haus überstürzt verlassen müssen.

Nun springen wir ins Jahr 1957. Liette ist erwachsen und führt das Hotel an der Cote D`Azur. Sie beauftragt den listigen Kleingangster Thomas mit der Suche nach Mara, der das mysteriöse Buch einmal gehört hat. Zusammen machen sie sich auf die spannende Suche.

Der Roman springt zwischen den Zeitebenen, wobei der Leser die verschiedenen Kapitel leicht zu einer stimmigen Geschichte verknüpfen kann. Die Zeitsprünge habe ich als sehr angenehm empfunden und sie haben zur Spannung beigetragen. Immer mehr Details wurden im Laufe der Geschichte preisgegeben. Nur Mara blieb bis zum Schluss mysteriös und die Suche nach ihr war sehr fesselnd. Das Ende war stimmig und so habe ich das Buch zufrieden ins Regal gestellt.

Ich bin von Anfang an sehr gut in die Geschichte gekommen. Der Schreibstil ist flüssig und das Buch war für mich ein absoluter Pageturner. Wer spannende, vielschichtige und mysteriöse Geschichten liebt, dem kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 05.11.2023
Zwischen ewigem Sommer und tiefster Nacht
Olderdissen, Bernadette

Zwischen ewigem Sommer und tiefster Nacht


sehr gut

Bernadette Oldersissen hat bereits einen hervorragenden Reiseführer über Schwedisch-Lappland veröffentlicht und beschreibt in diesem Buch nun ihre Erlebnisse in Schwedisch-Lappland im Wandel der Jahreszeiten. Die Samen teilen die Jahreszeiten nach den Bedürfnissen ihrer Rentiere ein und so hat ein Jahr acht statt vier Jahreszeiten. Die Autorin verbringt ein ganzes Jahr in einem kleinen Dorf nicht weit vom Polarkreis.
Das Buch erzählt von ihrer Ankunft in dem 200-Seelen Dorf Batskärsnäs mittem im Winter und schildert viele Erlebnisse bis zum nächsten Winter. Die Sprache ist flüssig und die Naturbeschreibungen sind wunderbar. Man kann so den Wandel von Jahrezeit zu Jahreszeit hautnah miterleben. Das Buch motiviert und ich habe jetzt Lust, auch einmal nach Schwedisch-Lappland zu reisen.
Meiner Meinung nach kommt aber das Leben der Menschen im Dorf zu kurz. Nur stellenweise wird ein Nachbar erwähnt und auch das Mittsommerfest wird nur kurz beschrieben. Gern hätte ich mehr über das kleine Dorf und die Einwohner erfahren. Die Autorin unternimmt zwar Aktivitäten mit Einheimischen, aber auch hier erfährt man wenig über die Menschen. Das ist etwas schade und hätte das Buch für mich perfekt gemacht. Trotzdem kann ich eine Empfehlung aussprechen.
Das Buch hat mit 252 Seiten die richtige Länge. Im Mittelteil befinden sich Fotos, die den Text sehr gut ergänzen und den Leser ebenfalls durch das Jahr führen. Eine Karte der Region befindet sich vorne im Umschlag.

Bewertung vom 15.09.2023
Der beste Platz zum Leben
Weiß, Anne

Der beste Platz zum Leben


gut

Anne Weis zieht um. Nicht nur einmal, sondern sie probiert verschiedene Wohnmöglichkeiten aus: vom Smart Home mit allen technischen Finessen bis zum Tiny Home und Ökodorf. Zusätzlich berichtet sie über die Historie und derzeitigen Situation auf dem Wohnungsmarkt und über nachhaltiges Wohnen und Bauen. Sie gibt Tipps und schlägt Fragen vor, die sich der Leser selbst stellen kann, um ein Zuhause zu finden, das glücklich macht.
Die Sprache ist flüssig und der Stil ist lebhaft. Man hat sich schnell in das Buch eingelesen. Es scheint, als ob die Autorin einem gegenübersitzt und erzählt.
Leider fanden Wohnexperimente in der Coronazeit statt, was nicht das wirkliche Bild einer Wohngegend oder Wohngemeinschaft widerspiegelt. Schade fand ich auch, dass die Experimente sehr kurz waren und durch den Zeitmangel (und teils Corona), kam der soziale - und Wohngegend-Aspekt zu kurz, der für mich ein wichtiger Teil vom glücklichen Zuhause ist. Die Zeit zum Einleben fehlte. So zieht sie z.B. bei einem Freund mit ins Smart Home ein, was sicher anders ist, als wenn man sich allein mit dem technischen Schnick-Schnack und einer neuen Umgebung auseinandersetzen muss.
Trotzdem gibt das Buch einen guten Einblick in verschiedene Wohnmöglichkeiten und in die Wohnsituation in Ballungsräumen. Interessant, aber für mich spiegelt es nicht die reale Wohnwelt wider und kann mich nicht überzeugen, eine der Möglichkeiten selbst auszuprobieren.

Bewertung vom 05.09.2023
In den Garten, fertig, los!
Groult, Jean-Michel

In den Garten, fertig, los!


ausgezeichnet

Das Gartenbuch "In den Garten, fertig, los!” – mit 400 Handgriffen durch jedes Beet" von Jean-Michel Groult ist eine wunderbare Einführung in die Gartenwelt für jeden Gartennovizen. Das Buch beschränkt sich auf die wirklich wichtigen Tätigkeiten, ist praxisnah und sinnvoll eingeteilt. Es gibt Kapitel zur Planung, Gestaltung, diversen Gartenarbeiten, Pflanzen, Obst-und Gemüseanbau. Ergänzt wird der Text durch eine schöne und passende Bebilderung, die den kurzen, auf den Punkt gebrachten Text, immer sinnvoll unterstützt.
Das Buch hat ein handliches Format und ist recht schlank mit seinen 144 Seiten. Es kann also schnell mal nachgeblättert werden.
Die Tipps sind für den kompletten Anfänger gedacht und so kann jeder wirklich gleich loslegen. Der Titel „In den Garten, fertig, los!“ hält also was er verspricht. Hätte ich dieses Buch gehabt, als ich meine Unkrautwiese in einen Garten verwandelt habe, ich hätte mir so einige nervige Erfahrungen ersparen können.
Fazit: es gibt tausende Gartenbücher und die Auswahl fällt schwer. Ist man Anfänger, kann man oft nicht einschätzen, was man am Anfang wirklich braucht. Eigentlich reicht erst einmal dieses Buch. Viel mehr braucht es nicht für die ersten Schritte- also einfach loslegen! Eine klare Empfehlung!